Die erratische Zoll-Politik (und viele andere Maßnahmen) des US-Präsidenten treibt die Welt langsam in den Ruin/Irrsinn. Wer nämlich Ablenkung im Sport sucht, hier der NBA, muss ähnlich vollkommen unsinnig erscheinende Entscheidungen verdauen – wahrscheinlich weit weniger wichtig für jeden einzelnen und doch kaum nachvollziehbar.
Jetzt ploppte also die Meldung auf, dass die Denver Nuggets sich mit sofortiger Wirkung von Chefcoach Mike Malone trennen. Was fast noch irrsinniger erscheint als jeder 102-prozentiger China-Zoll vom Donald, der diesen immerhin angekündigt hatte. Klar, auch in der besten Basketball-Liga werden Trainer gerne vor Vertragsschluss gefeuert, aber von diesem sind sämtliche Experten völlig überrascht, denn
- Der Rauswurf erfolgte in der letzten Woche der Saison vor den Play-offs. Und auch wenn die Nuggets zuletzt eine desaströse Bilanz hatten (4 Niederlage in Folge), gelten sie doch weiter als einer der Mitfavoriten, gerade in Bestbesetzung. So spät hat noch nie ein sogenannter Contender, also Titel-Mitfavorit, den sportlichen Chef in die Wüste geschickt. Ich dachte, dass die Memphis Grizzlies vor zwei Wochen mit dem Feuern von Trainer Jenkins Maßstäbe für die Ewigkeit gesetzt hätten.
- Mike Malone ist ja nicht irgendein Coach der Nuggets, vielmehr führte er sie 2023 zum Titel, den ersten in der Geschichte der Franchise. Ihm gelang es perfekt, ein System auf den Ausnahmespieler Nikola Jokic zu schneidern. Dass es jetzt nicht ganz nach Wunsch lief, lag auch an zahlreichen Verletzungen wie die von Murray zum Beispiel. Seit 10 Jahren war er Coach der Nuggets, die er aus dem schnöden Liga-Mittelmaß in die absolute Spitze führte.
Eine echte Begründung der Teamführung fand ich nicht für diesen radikalen Schnitt, und so bleibt nur der Spekulatius. Und dann lande ich unweigerlich bei Jokic. Für mich kaum vorstellbar, dass diese Entscheidung ohne Rücksprache mit dem besten Basketballspieler der Welt geschah, es sei denn, der Team-Inhaber will den Serben möglichst schnell ebenfalls loswerden (der sich in Denver überaus wohl fühlt). Klar, es gab bei Jokic viel Frust über die jetzige Situation, aber gerechtfertigt der diesen radikalen Schritt? Offenbar hofft die Teamspitze auf einen befreienden Ruck.
Neben Malone muss auch General Manager Calvin Booth gehen, wenngleich offenbar erst zum Ende der Saison. Interimistischer Trainer wird der bisherige Assistent David Adelman, Sohn der Traine-Legende und Hall of Famer Rick Adelman. Der ist mit seinem Team gleich heute Nacht bei den Sacramento Kungs gefragt, jeder Sieg in den verleibenden 3 Spielen ist äußerst wichtig im völlig offenen Kampf in der Western Conference m die Plätze 3 bis 6 und den direkten Einzug in die Play-offs. Was eh nur das Minimalziel in Mile-High-Town ist, man liebäugelt mit Titel Nummer 2.
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