Ich nehme traurig Abschied

Es ist mir unmöglich (und ich will es gar nicht), dass ich hier über jeden verstorbenen Sportler (Menschen) ein paar Zeilen finde. Aber jene, die mir viel bedeuteten (vor allem auch in meinen jungen Jahren), möchte ich länger würdigen

 

Der kleine Gstumperte mit dem Zug, dass es nur rauscht

 

Autogramme von berühmten Persönlichkeiten haben mich nie interessiert. Aber jenes des Klaus Wolfermann hatte ich. (Ein)gesammelt beim sogenannten Olympischen Tag im Herbst 1972 in einem vom Regen durchweichten Oktavheft (gibt es sowas überhaupt noch?). Dort verewigte (naja, die Zeit des Oktavhefts war endlich, fürchte ich) er sich mit seinem Schriftzug zusammen mit Hildegard Falck, der 800-Meter-Olympiasiegerin. Meine Schwester hatte dann zu Weihnachten 7 große Olympia-Plakate bekommen (ich nur eines von Gerd Müller, seufz). Und da hing er in all seiner Schönheit, naja, neben Ulrike Meyfahrt, Heide Rosendahl, Mark Spitz, Shane Gould und zwei Vergessenen. Leider sind auch diese diversen Umzügen zum Opfer gefallen.

Falck und Wolfermann waren im Sommer 72 Olympiasieger geworden, am selben Tag (3.September), fast zum selben Moment: am Goldenen (auch noch Sonntag)-Nachmittag der (bundes)deutschen Leichtathletik im Münchner Olympiastadion, weil auch Geher Bernd Kannenberg über 50 Kilometer triumphierte. Zwei Tage vor dem schrecklichen Attentat hätte die  Stimmung heiterer und ausgelassener unterm Zeltdach nicht sein können. Der fürchterliche 5. September: Mit einem von den Palistinensern ermordeten Israeli, dem Gewichtheber Josef Romano, war Wolfermann gut bekannt; er hatte mit ihm Tage zuvor im Kraftraum trainiert.

Der Speerwurfsieg von Klaus Wolfermann war eine Sensation, denn es gab zu dieser Zeit einen unschlagbaren Russen (eigentlich Letten): Janis Lusis, der seit seinem Olympiasieg 68 in Mexiko keinen einzigen Wettkampf verloren und gerade einen fantastischen Weltrekord aufgestellt hatte. Wolfermann, für einen Speerwerfer eher klein und gedrungen und mit viel zu kurzen Armen („ich war der kleine Gstumperte“), schleuderte im 5. Durchgang den Speer auf bis dato für ihn unerreichte 90,48 Meter („Ich hatte einen Zug, dass es nur so rauscht“). Lusis war beeindruckt, warf entnervt einen Apfel zu Boden hatte aber  noch einen Wurf zum Konter. Der 6. Versuch war seine Spezialität. ich habe die Radioreportage (auf Platte leider verschollen) noch immer im Ohr. (“ …und er wirft ihn hoch und weit“) … dann das lange Warten (Platte: knisternde Spannung, daher kommt das also), ob es gereicht hat. Die Weitenrichter maßen (hoffentlich richtig) 90,46; der kleinstmögliche Abstand, da damals die Weiten noch im 2-Zentimeter-Abstand gemessen wurden, der Himmel weiß, warum. Jetzt sprang Klaus Wolfermann wie wild umher (wenn denn jemals die Bezeichnung „Wie ein Flummi“ zutreffend war, dann damals bei diesem kompakten auf und ab hüpfenden Energie-Bündel).
Das schönste an dieser Geschichte: Wolfermann entschuldigte sich fast bei dem großen Janis Lusis, und der sagte: Macht doch nichts, ich habe ja schon Gold. Danach (auch schon zu Zeiten des Kalten Krieges) wurden ohnehin schon guten Bekannten enge Freunde fürs Leben bis zu Lusis‘ Tod 2020, zu dem Wolfermann ergreifende Worte fand, er es aber wegen Corona nicht zur Trauerfeier nach Lettland schaffte.

Der gebürtige Endorfer war aber beileibe kein One-Hit-Wonder. 1973 stellte er einen Weltrekord auf mit 94,08 Meter, eine Marke, die ewig lange Deutscher Rekord bleiben sollte. Wenn ich mich nicht irre, wurde diese Marke in der Bundesrepublik nie verbessert bis zur Neuausrichtung des Speers 1986. Zu Olympia in Montreal 1976 konnte er wegen einer Ellenbogen-Verletzung (kein Zug mehr im Arm) nicht starten.
2022 anlässlich der European Games in München trat Wolfermann noch mal ins Scheinwerferlicht. Der immer schon lichte Haarkranz war fast gänzlich verschwunden, der schwarze Vollbart in Ehren ergraut und nicht mehr so dicht. Geblieben war das listig-freundliche Lächeln und der bayerische Dialekt, mit denen er auf sein Gold 1972 zurückblickte. Das ihn berühmt machte, und weshalb er es in mein Oktavheft schaffte (naja).

Jetzt ist Klaus im Alter von 78 Jahren gestorben. Er wird sehr fehlen

RIP, Klaus Wolfermann

Was so übrigblieb

Der Held von Sevilla ist tot

 

Nein, es geht nicht um einen deutschen Fußballer, der 1982 im WM-Halbfinale gegen Frankreich (die Nacht von Sevilla) dabei war. Aber vier Jahre später wurde Helmut Ducadam zu einem Helden, der im gleichen Stadion Pizjuan Unfassbares leistete. Der Schlussmann in Diensten von Steaua Bukarest vollbrachte im Finale gegen den hohen Favoriten FC Barcelona ein einmaliges Kunststück und wehrte im Elfmeterschießen alle vier Versuche der Katalanen ab. Damit verhalf er dem rumänischen Meister zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte und zum ersten Triumph einer Ostblock-Mannschaft in der Königsklasse. Vier Elfer hintereinander zu halten, das hat es meines Wissens in einem Elferschießen weder vorher noch nachher gegeben, zumindest nicht in einem bedeutsamen Wettbewerb. Schon in der Partie hatte er mit Glanzparaden Tore der Katalanen verhindert, die im andalusischen Sevilla auch nicht unbedingt ein Heimspiel hatten. Funfakt am Rande mit der deutschen Brille: Bernd Schuster, der blonde Engel, wurde zur Verlängerung von Trainer Terry Venables ausgewechselt. Wutentbrannt verließ er umgehend das Team, stieg in ein Taxi und vefolgte das Elferschießen im Autoradio, so geht zumindest die Legende – und wer sollte diese bei diesem Augsburger Exzentriker nicht glauben?.

Im Jahr 1986 war der Fußball noch längst nicht so omnipräsent wie heute, wo es keine Geheimnisse auch in den entferntesten Ligen mehr gibt. Ich zumindest wusste über das damalige Steaua wenig bis nichts (außer ein Scheitern 1974 im EC-Halbfinale gegen die Bayern), der Weg des Clubs ins Finale fand unbeachtet statt; mir ist nicht erinnerlich, irgendwelche bewegten Bilder gesehen zu haben, wahrscheinlich erst im Vorfeld des Finales. Ich musste das jetzt auch erst nachlesen, aber der Weg führte unter anderem über Honved Budapest, Lahti und RSC Anderlecht. Alles Landesmeister rekapituliere ich leicht seufzend angesichts der jetzigen aufgeblähten Champions League mit Tabellenfünften. Noch weniger wusste man über die Spieler, auch nichts über Ducadam trotz des deutschen Vornamens Helmut. Für mich beeindruckend, als ich ihn das erste Mal sah, war der mächtige Schnurrbart, ein wahrhaftes Prachtstück.

Das sollte sich danach ändern, doch leider meinte es das Schicksal mit Helmut Duckadam nicht gut. Während andere Steaua-Helden wie Belododici, Bölöni und Lacatus große Karrieren später auch im Westen starteten, war das Endspiel von Sevilla tatsächlich Duckadams letztes Spiel auf Profi-Ebene. Ein Blutgerinnsel im Arm machte weitere Heldentaten unmöglich. Gerade in Deutschland gab und gibt es Spekulationen, dass in Wahrheit Schergen der Securitate Ducadam den Arm brechen ließ, weil er sich an Spielmanipulationen nicht beteiligen wollte. Duckadam hat das allerdings stets bestritten, und warum hätte er nach dem Zusammenbruch des Regimes noch lügen sollen?

Was bleibt, ist dieses eine Spiel. Das One Game Wonder. Wie sagte Venables, der unterlegene Trainer? „Was dieser Mann gemacht hat, will mir nicht in den Kopf.“

RIP, Helmut Duckadam

 

Auch Ilke Wyludda ist viel zu früh von uns gegangen

 

Sie war einer der großen maächtigen Diskus-Riesinnen in de Zeit vor und nach der Wende. Die gebürtige Leipzigerin war früh äußerst erfolgreich, war Junioren-Weltmeisterin, hält immer noch den Junioren-Weltrekord mit 74,40 Metern. Ihre Karriere krönte sie  im vereinigten Deutschland, als sie 1996 in Atlanta Olympia-Gold eroberte, mit einer Weite, die auch 2024 in Paris zum Sieg gereicht hätte.
Ihre Karriere verlief allerdings nicht immer gradlinig. Sie galt, wie so viele Schwerathletinnen und -Athleten, als Nervenbündel, scheiterte etwa 92 in Barcelona als Mit-Favoritin bereits in der Qualifikation. Als eine der ersten nahm sie konsequent psyc hologische Hilfe in Anspruch.
Wie viele andere DDR-Sportlerinnen kursierten auch um sie permanent Doping-Gerüchte, zumal sie an die Superweiten vor der Wende nicht mehr herankam. Sie beteurt, nie illegeale Mittel zu sich genommen zu haben. „Ich weiß, dass ich nie gedopt habe“, beteurte sie immer wieder.
Wie bei Duckadam: Das Schicksal meinte es nach dem größten Triumph nicht mehr gut mit Wyludda. Auch aufgrund zahlreicher Veletzungen, vieleicht auch bewirkt von bis zu 63 Mitteln, die sie so nahm, beendete sie 2002 die Karriere. Nach einer Operation wegen eines treppensturzes erlitt sie eine schwere Blutvergiftung, ein Bein musste amputiert werden. Sie ließ sich alber nicht hängen, trotz Phantomschmerzen: Wyludda startete eine zweite sportliche Karriere: Sie startete bei den Paralympics im Kugelstoßen und Diskuswurf, und auch wenn sie eine Medaille verpasste: Der Sieg über sich selbst machte sie stolz. Genauso stolz ist sie auf ihre Arbeit als Medizinerin, wo sie zuletzt als Schmerztherapethin tätig war: „Ich weiß, was Schmerz bedeutet, und die Patienten wissen, dass ich weiß, von was ich rede“, bekannte sie.
Jetzt ist Ilke Wyludda gestorben an den Folgen einer Erkrankung, mit gerade mal 55 Jahren.

Und sonst?

  • Kreuzbandriss beendet Comeback: Marcel Hirscher zog sich die Verletzung beim Training in Österreich zu. Damit ist die vielbeachtete Rückkehr des Slalom- und Riesenslalom-Genies nach mehr als fünf Jahren zu Ende, bevor es richtig losgeht. Denn die Slalom-Höhepunkte finden im Januar statt. abschreiben muss Hirscher auch die WM in Saalbach-Hinterglemm, also mehr oder weniger vor seiner Haustür. Ob der für Holland startende Österreicher nächstes Jahr einen weiteren Anlauf wagt, wollte er noch nicht sagen. Aber noch ein Olympiastart, 2026 in Cortina, wäre sicher ein Ansporn.
  • K.-o.-Phase des NBA-Cups steht: Und das Hoffen der spielfreien Boston Celtics vorm Fernseher war umsonst. Sie sind draußen, weil die New York Knicks gegen die Orlando Magic klar, aber nicht desaströs hoch gewannen. Beide Teams sind weiter, genaus wie die Atlanta Hawks und Milwaukee Bucks, die sich bei den Detroit Pistons durchsetzten. Nächste Woche  empfangen die Bucks die Orlando Magic (Di.) und die Knicks die Hawks Mi.).
    Im Westen sicherten sich die Oklahoma City Thunder und Dallas Mavericks die noch offenen Play-off-Plätze, die vorher schon die Golden State Warriors und Houston Rockets inne hatten. Hier kommt es zu den Partien Thunder vs Mavericks (Di.) und Rockets vs Warriors (Mi.).

Wer Neuers Glanztat vermisst, morgen vielleicht nach Ende der Pokalrunde.

Das war die Woche, die war

Eine Woche hier fast ohne Fußball und doch mit unglaublich anmutenden Leistungen.

Marathon unter 2:10

Die Kenianerin Ruth Chepngetich siegte in Chicago in der unfassbaren Zeit von 2:09,56 Stunden und blieb dabei fast zwei Minuten unter der für mich vor einem Jahr schon unglaublichen Zeit von Tigit Assefa, die in Berlin nur 2:11,63 Sekunden brauchte. Noch 2019 lag der inoffizielle Weltrekord bei den Frauen bei knapp über 2:15. Natürlich wird diese Leistungsexplosion begünstigt durch sehr viel bessere Schuhe, und bei den Frauen kommt hinzu, dass sie lange im Windschatten von Männern laufen können. Was nichts daran ändert, die Zeit einfach nur fantastisch zu nennen. Chepngetich ist mit ihrer gestrigen Zeit zum Beispiel schneller als jeder österreichische Mann bisher.
Bei den Männern siegte der Kenianer John Korir in 2:02,43 Stunden.

Pogacar siegt wie er will

Apropos fantastische Leistungen. Tadej Pogacar dominiert gerade den Radsport wie vielleicht noch nie jemand vor ihm. Der Slowene schloss sein fast unwirkliches Jahr mit dem überlegenen Erfolg bei der Lombardei-Rundfahrt ab, einem der 5 großen Einzelrennen (Monumente) im Radsport. Wie vor zwei Wochen bei der WM in Zürich siegte er in einem unwiderstehlichen Alleingang, setzte sich 48 Kilometer vor dem Ziel ab und ward nicht mehr gesehen, als bestünde die Konkurrenz nicht aus Weltklassefahrern, sondern aus Postboten mit ihrer schweren Fracht.
Das so lange nicht mehr Gesehene: Pogacar beschrängt sich nicht nur auf die großen Rundfahrten wie Giro und Tour, die er beide dieses Jahr mehr als übelegen gewann, sondern auch auf Eintagesrennen und hier die Klassiker. So steht in seiner Erfolgsbilanz 2024 der Triumph im WM-Rennen und Lüttich-Bastogne-Lüttich, ein weiteres Monument. Geschlagen in einem wichtigen Rennen wurde er nur bei Mailand-San Remo, das er als Dritter beendete.
Eddy Merckx ist Radsportler des Jahrhunderts und galt als Kannibale, der jedem Sieg hinterherfuhr. Seine größte Zeit war schon vorbei, ehe ich 1977 mich wegen Didi Thurau erstmals näher mit dem Radsport beschäftigte. Aber nicht einmal Eddy Merckx hatte offenbar diese Dominanz, die jetzt Tadej Pogacar ausstrahlt. Mit all den Unwägbarkeiten und Betrügereien, die diesen Sport umschwirren. Pogacar muss mit den zweifeln leben, und alle Fans (von Pogacar und des Radsports insgesamt) müssen hoffen, dass er auchn wirklich sauber ist.

Sehr souveräner Sinner

Der Italiener hat in Schanghai das Masters gewonnen und das in einer fast Pogacar-ähnlichen Überlegenheit. Im Finale ließ er Novak Djokovic keine Chance, das Ergebnis von 7:6, 6:3 spiegelt die Dominanz nur sehr unzureichend wider. So hatte der beste Returnspieler Djokovic nicht einen einzigen Breakball, nicht einmal gab es bei Sinner-Aufschlag Einstand, nur zweimal 30:30, also die Chance zu einem Breakball, und nur ein einziges Mal lag Sinner 15:30 zurück.
Der Italiener gewann damit nach Miami und Cincinatti sein 3. Masters-Turnier des Jahres, dazu kommen die Grand-Slam-Triumphe in Australien und New York. Alles könnte so toll sein mit dem Zukunfts-Duell mit dem ebenfalls sehr erfolgreichen Carlos Alcáraz, der in Schanghai im Viertelfinale an einem formidabel aufspielenden Tomas Machac scheiterte. Doch hier gibt es leider schon die positive Dopingprobe, die unter reichlich nebulösen Umständen erst verheimlicht wurde und dann auch noch zu einer lächerlich geringen Strafe führte, weil der Tennissport  Sinners Ausflüchte offenbar nur zu gerne glauben wollte, um seine Nummer 1 nicht zu beschädigen. Der CAS ist angerufen, höchste Zeit, dass er endlcih zu einem Urteil kommt

Und sonst?

  • SÖDERholm ENTLASSEN!: Drei Heimniederlagen in Folge waren zuviele für den Eishockey-Trainer Toni Söderholm. Red Bull München, mit der neuen Halle aufgebrochen zu neuen Ufern, entband den Finnen seiner Aufgaben, wie es so unschön heißt. Der Ex-Bundestrainer war im vergangenen Frühjahr zu RB zurückgekehrt, den er 2016 zum Meistertitel geführt hatte.
  • Magdeburg schlägt zurück: Der SCM gewann das Spitzenspiel, der HBL beim Tabellenersten SG Flensburg-Handewitt 29:27 und übernahm wieder die Tabellenspitze. Nach Verlustpunkten sind sie gleich mit Tabellenführer Füchse Berlin, der MT Melsungen und der TSG Hannover-Burgdorf.
  • Fußball gibt es auch noch: Nämlich die Nations League. Dort gewann das deutsche Team mit 2:1 bei Bosnien-Herzegowina durch 2 Tore von Denis Undav, dem Spätberufenen Meppener. Heute mit einem weiteren Sieg in München gegen Holland kann schon der vorzeitge Einzug ins Viertelfinale praktisch fixgemacht werden. 2 Partien.
    In der B-Liga beeindruckte Österreich durch ein 5:1 gegen Norwegen. 2 Tore erzielte Ex-Bremer Marco Arnautovic.
  • Apropos Fußball: Bayern Münchens Frauen verloren mit 0:2 beim VfL Wolfsburg und kassierten nach 44 Spielen wieder eine Bundesliga-Niederlage.

 

Das war die Woche, die war

Der Fußball hat uns wieder mit dem Start der Bundesliga. Und die Sommersportler sind zum Teil noch groß im Geschäft.

Favoriten mit Mühe

Der erste Bundesliga-Spieltag brachte eine große Überraschungen. Einen klassischen Fehlstart leistete sich allerdings der VfB Stuttgart mit dem 1:3 beim SC Freiburg. Da greifen die Rädchen noch nicht ineinander.
Sehr ähnlich die beiden Meisterschafts-Favoriten Bayer und Bayern mit mühseligen 3:2-Auswärtssiegen bei Heimstarken Mittelklasseteams in Gladbach und Wolfsburg. Bayern weiter mit großen Abwehrschwächen, Bayer wie gewohnt mit einem Last-Minute-Tor zum Sieg.
Auch die Abstiegskandidaten bestätigten ihren Ruf. Sowohl die Neulige FC St. Pauli (0:2 vs Heidenheim und Hostein Kiel 2:3 Hoffenheim) als auch der VfL Bochum (0:1 in Leipzig) verloren zum Auftakt.
Traditioneller Ärger auch um die Schiris, die Handelfmeter und den VAR. Eingriff nur bei klarer Fehlentscheidung, oder Schwarz/Weiß wie es der neue Schiri-Obmann Knut Kircher ausdrückte. Klingt einfach, ist offenbar extrem schwer umzusetzten. Fortsetzung folgt sicher …Was strafbares Hand ist, bleibt so unergründlich wie Loch Ness oder Atlantis. Ich nehme es hin und wundere mich auch nicht mehr.

Lando Norris überragend

Das ist Max Verstappen bei seinem Heim-Grand-Prix noch nie passiert. Dass ihn ein anderer Pilot um die Ohren fährt. Lando Norris war das gesamte Wochenende eine Klasse für sich, der McLaren ist derzeit das beste Auto im Feld. Nur den Start verhunzt Norris regelmäßig, das hinderte ihn nicht am nie gefährdeten Sieg. Verstappen dürfte froh über Platz 2 sein, der ihn wieder ein Stück näher zu seinem vierten WM-Titel en suite brachte.

Leichtathleten in Top-Form

Vor allem zwei Skandinavier: Beim Beim Diamond-League-Meeting in Chorzow pulverisierte Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen den 28 Jahre alten Weltrekord von Daniel Komen um mehr als drei Sekunden auf 7:17,55 Minuten. In seinem Schlepptau schaffte der Äthopier Berihu Arigawi in 7:21,28 die drittbeste je erreichte Zeit.
Der Schwede Mondo Duplantis übersprang 6,26 Meter zu einem neuen Weltrekord mit dem Stab und verbesserte seine Paris-Marke um einen Zentimeter. Mit Sam Kendricks und Emmanoil Karalis schafften zwei weitere Springer die 6-Meter-Marke – das  hat es noch nie in einem Wettbewerb gegeben.
Der Parforce-Ritt der 800-Meter-Läufer geht weiter. In Lausanne egalisierte  Emmanuel Wanonyi die zweitbeste je gelaufene zeit von Wison Kipketer, gleich zwiemal binnen drei Tagen Lausanne und Chorzow) blieb der Kanadier Marco Arop unter der 1:42er-Marke.

Zwei große Fußball-Trainer sind tot

Christoph Daum und Sven-Göran Eriksson erlagen ihren Krebserkrankungen. Zu Daum Folgendes https://blickueberdenteich.de/trauer-um-christoph-daum/

Heute Morgen kam dann die leider nicht unerwartete Nachricht von Erikssons Ableben. Bei ihm wurde erst im Januar ein nicht mehr heilbarer Bauchspecheldrüsenkrebs diagnostiziert. Er wurde 76 Jahre alt. Noch im März erfüllte ihm sein Lieblingsclub FC Liverpool und Jürgen Klopp seinen Herzenswunsch, und er durfte die Reds bei einem Benefizspiel in Anfield coachen. https://www.sueddeutsche.de/sport/sven-goeran-eriksson-liverpool-klopp-krank-krebs-1.6482403.
Der Schwede war erster ausländischer Coach eines englischen Nationalteams. Unter anderem saß er beim 5:1-triumpf gegen Deutschland in München auf der Bank. Außerdem stand er den Auswahlteams unter anderem von Mexiko und der Elfenbeinküste vor. Als Vereinstrainer sammelte er mit Benfica Lissabon, AS Rom und Manchester City zahlreiche Titel. Mit dem IFK Göteborg triumphierte er bereits 1982 im UEFA-Pokal mit zwei beeindruckenden Final-Erfolgen gegen den HSV.

Und sonst?

  • Manuel Neuers Rücktritt vom Nationalteam: https://blickueberdenteich.de/neuers-ueberfaelliger-schritt/
  • Ehrung für Ann-Katrin Berger: Nationaltorhüterin wurde zur Fußballerin des Jahres gewählt. Sie war mit ihren gehaltenen Elfmetern Garantin für die Bronzemedaille des deutschen Teams.
  • Ben O Connor führt bei Vuelta: Der Australier hat nach der 9. Etappe schon 3:53 Minuten Vorsprung auf den Slowenen Primoz Roglic. Die schwere Etappe gestern mit 3 Bergen der 1. Kategorie sicherte sich im Alleingang der Brite Adam Yates.
  • Olympiasiegerinnen gescheitert: Die seutschen 3×3-Basketballerinnen schieden bei der EM in Wien bereits im Vietelfinale aus. Allerdings war vom Paris-Team nur Elisa Mervius dabei. Die Titel holten sich die Spanierinnen, Finalistinnen in Paris. Bei den Männern triumphierten völlig überraschend die österreichischen Gastgeber.
  • Letzter Auftritt der 4Ls: Die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig/Louisa Lippmann unterlagen im Viertelfinale in Hamburg Cinja Tillmann und Svenja Müller. Ludwig wird ihre Karriere beenden, Lippmann sucht eine neue Partnerin. Tillmann/Müller mussten sich im Finale den Schweizerinnen Hüberli/Brunner geschlagen geben.

Monympia tous les jours

Der letzte Tag war von Finali in Ballspielen geprägt – und einer deutschen Radprinterin und einer holländischen Marathonläuferin

Auf Zatopeks Spuren.

Sifan Hassan gewann den Marathon durch Pariser Straßen mit erstaunlichen und untypischen Bergauf- und abstrecken. Im Sprint ließ sie die Tigst Assefa hinter sich. So weit, so sehr gut. Außergewöhnlich wird die Leistung der Holländerin mit äthiopischen Wurzeln durch die Tatsache, dass sie erst am Freitag auf der Bahn in St. Denis Bronze über 10 000 Meter geholt hat und davor auch Bronze über 5000 Meter. Drei Medaillen in diesen Langstrecken bei denselben Spielen, das ist 1952 Emil Zatopek gelungen, der in Helsinki sogar dreimal gewann. Danach keiner Athletin oder Athlet

Dänen-Feuerwerk

Zumindest Handballspielen, wie am Sonntag die deutschen Männer im Finale leidvoll berichten können. Die Partie war ausgeglichen – zumindest die ersten fünf Minuten. Dann prasselte ein wahres Feuerwerk über das deutsche Team hinweg. Extrem schnelle Ballpassagen, präzise und scharfe Würfe. „Hexer“ Andi Wolff, im Halbfinalea gegen Spanien noch überragend, flogen die Blle nur so um die Ohren. Und vorne leistete sich der Angriff Fehler um Fehler, so dass Dänenschlussmann Niklas Landin gar nicht einzugreifen brauchte. 21:12 stand es zur Pause, und nach de Wechsel ging der Fegesturm weiter. Bis zum 36:22 zumindest, dann ließen es die Dänen mit ihrer zweiten Garde ruhiger angehen. Das 39:36 ist immer noch deutlich genug, mit Abstand das höchste Finale-Ergebnis bei Olympia.
Was bleibt, ist silberne Freude, die kurz nach dem Spiel ob des Debakels zwar getrübt war. Doch eine Medaille hätten vor Turnierbeginn die wenigsten dem Team zugetraut.
Zwei ganz Große des Handballs nahmen auf höchster  Bühne ihren internationalen Abschied. Niklas Landin, bester Torwart des vergangenen Jahrzehnt und der brillante Spielmacher Mikkel Hansen, der Typ mit dem wehenden Haar – so ideenreich wie kaum ein anderer. Die dänischen Nachfolger stehen en masse bereit. Die Deutschen mit ihrem jungen Team haben aber auch eine glänzende Perspektive, zumal einige U-20-Weltmeister vom vergangenen Jahr auf dem Sprung sind.

Silber rettet die Spiele
Zumindest für die beste deutsche Sprinterin Lea Friedrich. Im Teamsprint „nur“ Bronze, im Keirin das Halbfinale vergeigt. Doch jetzt im Sprint, im Duell Frau gegen Frau, zeigte sie ihre ganze Klasse und erreichte souverän das Finale. Dort allerdings fand sie in der Neuseeländerin Ellesse Andrews, zuvor schon Siegerin im Keirin und Zweite im Teamsprint,  in zwei klar verlorenen Läufen ihre Meisterin. Dennoch kann die Mecklenburgerin ein mehr als zufriedenstellendes Olympia bilanzieren. Und sie ist mit 24 Jahren jung genug, um mindestens einen olympischen Zyklus noch anzugehen.

Sehr Packendes zum Schluss
Nämlich in der letzten Olympia-Entscheidung überhaupt ein überraschend spannendes Basketballspiel der Frauen zwischen den USA und Frankreich. Die Rollen schienen klar verteilt, die US Girls, allesamt in der WNBA tätig, waren die haushohen Favoritinnen. Doch die gesamte Spielzeit ließen sich die Gastgeberinnen vor 27 000 Zuschauern im umgebauten Fußballstadion von Lille nicht abschütteln. Bei einer 10-Punkte-Führung im 3. Viertel durften sie sogar vom Sieg träumen, doch da zeigten die USA ihre ganze Klasse.
Volle Dramatik am Schluss, als die Französin Gabby Williams zur Hochform auflief. Einen Dreier versenkte sie, und sie traf sogar mit ablaufender Uhr noch mal in den Korb. Etwa der Ausgleich? Nein, denn sie stand recht knapp, aber eindeutig auf und nicht hinter der der Dreierlinie, und die zwei gutgeschriebenen Punkte reichten halt nicht.
Riesen-Erleichterung bei den USA, die ihre Siegesserie prolongierten. Seit der Halbfinalniederlage 1992 (!) ist das Team ungeschlagen. Insgesamt 61 Siege und jetzt 8 Goldmedaillen sprangen dabei heraus.

Und sonst?

So toll die Eröffnungsfeier war, so mau fand ich die Schlussfeier. Es fehlte der Exprit, die überraschenden Ideen, die vor mich noch vor gut zwei Wochen begeisterten. Und dann werden 3 Stunden halt schon länglich. Immerhin sprang Tom Cruise tatsächlich vom Stadion Dach. In LA übergab er dann die Fahne (aufgezeichnet) an die kommenden Gstgeber von Sommmerspielen. Und das französische Musikmedley war für mich reichlich unbekannt, fehlende Inserts ließen mich erst ratlos über Künstler und Werk (Danke Shazaam). Wenn ich  da an das Musikfeuerwerk von 2012 in London denke, seufz.

Nun denn. Olympia ist schon Geschichte. Im Lauf der Woche möchte ich noch Resümees ziehen: Tops und Flops, Zahlenspiele(reien), Bilanzen etc. Und weil das Thema zuletzt immer wieder aufploppte: Wären so Olympische Spiele nicht auch was für Deutschland – 2036, eher 2040.

Monympia tous les jours

Ein fantastischer letzter Leichtathletik-Abend, verlorene deutsche Endspiele – das und vieles mehr geschah am Samstag

Das Beste kam (fast) zum Schluss

Nämlich im vorletzten Rennen ein grandioser Zweikampf zwischen den USA und Botswana in der 4x 400-Meter-Staffel der Männer. Zwei Olympiasieger rannten als Schlussläufer um Gold, hier der Amerikaner Rai Benjamin (400 Meter Hürden), dort Letsile Tebogo (200 Meter). Der forderte Benjamin auf der für ihn ungewohnten vollen Stadionrunde bis zuletzt – es sollte nicht ganz reichen, obwohl er selbst mit unglaublichen 43,04 gemessen wurde. Die USA siegten also in 2:54,43 um genau ein Zehntel vor Botswana, das den Afrika-Rekord pulverisierte. Auch die drittplatzierten Britten schafften in 2:55,83 einen Area-Rekord (also Europa-Bestleistung). Belgien, Südafrika und Japan stellten nationale beziehungsweise im Fall Japan Kontinentalrekorde auf. Nur wenig später taten es die US Girls mit ihrem Staffelsieg und verfehlten den Uralt-Weltrekord der Sowjetunion aus dem Jahr 1988 nur um ein Zehntel. Sydney McLaughlin brauchte als zweite Läuferin nur 47,71 Sekunden. Femke Bol wiederum führte die Holländer als Schlussläuferin mit einer starken Schlussrunde noch zu Silber. Ungücksrabinnen waren die Frauen aus Jamaika, die den Stab verloren. Das passte zum komplett missratenem Leichtathletik-Olympia für die erfolgs-gewöhnte Karibik-Insel, die in der Leichtathletik so schlecht abschnitt wie zuletzt 2000 in Sydney.
Ähnlich fulminant verlief der 800-Meter-Lauf, den Emmanuel Wanyonij aus Kenia in 1:41,19 Minuten, der drittbesten je erzielten Zeit, um genau ein Hunderstel vor dem Kanadier Marco Arop für sich entschied.
Und dann gab es noch ein Stechen um Gold – im Hochsprung zwischen dem Neuseeländer Hamish Kerr und dem US-Amerikaner Shelby McEwen. Die beiden übersprangen 2,36 Meter bei gleich viel Fehlversuchen, scheiterten beide an 2,28 Meter. In diesem Fall geht es Sprung für Sprung Höhe um Höhe wieder zurück. Bei 2,34 flog Kerr drüber, während McEwen scheiterte. Offenbar hatten sich die beiden nicht auf bemeinsames Gold einigen können, anders als in Tokio 21, als Essa Barshim und Gianmarco Tamberi aufs Stechen verzichteten und beide Gold gewannen.

Schwedische Lehrstunde

Für die deutschen Beachvolleyballer Nico Ehlers und Clemens Wickler: Die beiden hatten im Finale gegen David Ahman und Jonathan Hellvig nicht den Hauch einer Chance und verloren 10:21, 13:31. Während die Schweden nahezu fehlerlos agierten und traumhafte Schläge en masse produzierten, kam das deutsche Paar nie in Fahrt. Silber ist aber mehr als ein Trost für diese Lehrstunde, das war viel mehr als sie vor dem Turnier erwarten durften.

Verlorene Medaillenkämpfe

Die mich nicht wirklich überraschten: Die Basketballer unterlagen im Spiel um Platz 3 den Serben um den überragenden Nikola Jokic. Die Weltmeister waren das geesamte Turnier über nicht in der Granatenform 2023 und hatten vielleicht auch nich das nötige Spielglück. Andi Obst war diesmal nicht die Dreiermaschine, Dennis Schröder verlor zu viele Balle, und Franz Wagner hatte mal wieder Probleme mit seinem Distanzwurf. Absolut kein Drama, vielmehr Freude, dass sich das deutsche Team in der Weltspitze etabliert hat, was im Basketball wahrhaft keine Selbstverständlichkeit ist.
Richtig dramatisch war das Finale. Die Franzosen nötigten dem haushohen Favoriten USA alles ab. Matchwinner war letztlich Scharfschütze Steph Curry, der in der Schlussphase vier zum Teil schwierigste Dreier versenkte – seine Spezialität. Die Franzosen brauchen sich nichts vorzuwerfen, und der 2,24-Meter-Mann Victor Wembanyama trumpfte im bisher wichtigsten Spiel seiner noch frischen Karriere toll auf.

Auch die Tischtennisfrauen, verloren ihr Medaillenmatch – letztlich ohne Chance mit 0:3 Spielen gegen Südkorea. Das Doppel war noch umkämpft, ging aber verloren. Die bisher so auftrumpfende Annett Kaufmann stand gegen Weltklasse-Athletin Eunhye Lee auf klar verlorenem Posten. Die 18-Jährige gibt abe zu großen Hoffnungen Anlass schon für die nähere Zukunft. Auch hier siegte im Gold-Match der klare Favorit. China gewann gegen Japan mit 3:0. Klingt klarer, als es war, denn die einzelnen Matches waren hartumkämpft.

Silbercoup beim Golf

Unverhofft kommt oft. In diesem Fall das vollkommen unerwartete Silber für Golf-Proette Esther Henseleit, die sich mit einer fantastischen 66er-Schlussrunde sich noch auf Rang 2 vorschob, worüber sie wahrscheinlich selbst am meisten überrascht war. Gerade 25 Jahre als ist die Deutsche, in der Weltrangliste auf Platz 54 und damit beste Deutsche, also kein völlig unbeschriebens Blatt. Ihre Medaille ist die erste für Kontinental-Euopa überhaupt in der olympischen Golf-Geschichte. Am Ende fehlten ihr nur zwei Schläge auf Lydia Ko aus Neuseeland. Die ist zwar zweimalige Major-Siegerin, doch ihre beste Zeit mit insgesamt 17 Turnier-Erfolgen liegt auch schon 9 Jahre zurück. Immerhin hat sie ihren Medaillensatz nach Siber 2016 und Bronze 2021 komplettiert.

Und sonst

  • Ingebrigtsens Genugtuung. Der Norweger siegte über 5000 Meter und rehabilitierte sich fürs medaiilenlose 1500-Meter-Rennen. In einem äußert langsamen Rennen war sein Endspurt unwiderstehlich, und er siegte vor Ronald Kwemoi aus Kenia und dem US-Boy Grant Fisher. Die äthipischen Langstreckler hatten mit ihrem Bummeltempo mit Zitronen gehandelt und blieben ohne Medaille. Wie bei den jamaikanischen Sprintern lief für die Bahn-LangstrecklerInnen längst nicht alles nach Plan mit nur einer Silbernen.
  • Französisches Volleyball-Fest: Die Männer ließen im Goldmatch den Polen in der brodelnden ausverkauften halle beim 3:0 keine Chance. Nie kamen die Polen zu ihren Spiel, und schon nach 1:16 Stunden war die Partie beendet. Da hatten die Gastgeber im Viertelfinale gegen die Deutschen weitaus mehr Mühe, als sie fünf Sätze und (auch nach Ansicht objektiver Experten) etwas Schiri-Hilfe benötigten.
  • Pragmatischer US-Sieg: Im Fußball-Finale der Frauen gewannen sie 1:0 gegen Brasilien. Die Südamerikanerinnen waren zwar die meiste Zeit überlegen, die US-Girls beschränkten sich aufs Kontern. Und ein solcher führte kurz nach der Pause zum einzigen Treffer. Ansonsten pragmatisches Verteidigen, und dagegen konnte auch die eingewechselte Marta nichts ausrichten. Immerhin bleibt der Selecao Silber.

🇦🇹 🇩🇪👓

– Der einen Freud, der anderen Leid. Während sich Kletterin Jessica Pilz über Bronze im Boulder/Lead freuen durfte, gingen die Alexandri-Schwester im Synchronschwimmen leer aus. Pilz gehört seit Jahren zur Kletter-Weltspitze, in Tokio 2020 weinte sie noch bittere Tränen, als sie als Siebte eine Medaille klar verfehlte. Umso größer jetzt die Genugtuung. „Es fühlt sich unglaublich an. Es war schon ein großer Druck da, und ich habe Angst vor der Enttäuschung gehabt“, sagte sie im ORF.
Die Alexandris verpassten dagegen nach etwas verpatzter Freier Kür, sonst die Domäne der Schwestern, als Vierte eine Medaille. Vergangenes Jahr waren sie noch Weltmeisterinnen geworden. Sie ließen ihrem Ärger über die „ungerechte Bewertung“ freiem Lauf. „Jeder weiß, ds wir besser sind, als die Briten und Holländerinnen“, spielten sie auf die Medaillengewinnerinnen hinter den überlegenen Chinesinnen an. Die großen Nationen hätten Juroren in den Kampfgerichten gehabt, Österreich als kleine Nation „gar nichts“. Ich kann das nicht beurteilen, aber Olympia und seine Bewertungen, das ist wie Doping ein ewiges trauriges Thema.

– Wie gut, dass es im (Bahn)Radsport zumindest  keine Wertungsrichter gibt (und natpürlich auch kein Doping). So kann Lea Friedrich von einer Medaille träumen nach bisher nicht optimal verlaufener Spiele. Vor allem das verpasste Keirin-Finale ärgert sie immer noch gewaltig. Im Sprint zeigte sich sich unbeeindruck. In der Qualifikation fuhr sie zu Weltrekord, in den K.-o.-Runden blieb sie makellos.