Was so übrigbleibt

Unendliche Trainersuche

Jetzt hat also Thomas Tuchel abges

Unendliche Trainersuche

Jetzt hat also Thomas Tuchel abgesagt bei den Bayern. Besser gesagt, die Ansage der Münchner vom, ihn zum Saisonende seiner Trainerpflichten zu entbinden, bestätigt. In ihrer langsam verzweifelten und deshalb für Nicht-Beteilige so unterhaltsamen Trainersuche kursierte zuletzt ernsthaft die Idee, es noch einmal mit dem Trainer zu versuchen. Offenbar haben die Vorstellungen in der Champions League, in denen die glänzend gecoachten Bayern nur unglücklich an Real Madrid gescheitert sind, zumindest bei einigen Verantwortlichen und vor allem bei der Mannschaft großen Eindruck hinterlassen. Aber jetzt erinnerte sich Thomas Tuchel offenbar der schmachvollen Suspendierung, an die Worte des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der ihm vorwarf, er könne und wolle junge Spieler nicht entwickeln und blies heute die Ideen in den Wind. Seine Zukunft sieht er in England. Oder gar Katalonien, weil dort der FC Barcelona plötzlich doch nicht mehr mit Xavi nächstes Jahr weitermachen will? Zwei planlose Vereine sind da zu beobachten.

Mir fehlt mittlerweile jegliche Idee, wer den Trainerjob bei Bayern übernehmen kann und auch dazu bereit ist. Das Problem ist vor allem, dass dort mindestens fünf Menschen sich auf einen Kandidaten einigen müssen; von einem Plan, ob, wie und wie stark der personelle Umbruch bei den Spielern werden soll, ist nichts ersichtlich. Gegensätzlichere Kandidaten wie Alonso, Nagelsmann und Rangnick sind auch bei intensivster Suche kaum aufzufinden. Und spätestens jetzt weiß jeder Kandidat, dass er bestenfalls fünfte oder sechste Wahl ist.

Österreichische Eishockey-Wunder

Seit gut einer Woche läuft die WM in Tschechien, und mittlerweile reden alle über Team Austria. Es begann negativ-normal mit einem 1:5 gegen Dänemark. Schon das knappe 5:6 gegen die Schweiz ließ aufholen. Die Partie gewannen die Eidgenossen nur durch ein Überzahltor in der Schlussminute, und über die Berechtigung der Strafe lässt sich schon schön streiten.
Und dann das Spiel am Dienstag gegen Kanada. 1:6 lagen die Ösis nach dem 2. Drittel zurück, man musste eine zweistellige Klatsche befürchten. Und dann? Schoss Österreich ein Tor nach dem anderen und in der Schlussminute durch NHL-Profi Marco Rossi den Ausgleich. 5 Treffer im letzten Drittel aufzuholen, das hat in der Geschichte der WM noch nie ein Team geschafft. In der Eishockey-Bundesliga hat es das mal gegeben, als die Berliner Preussen beim EV Landshut (long, long away) sogar ein 0:7 in ein 7:7 verwandelten. Da es Unentschieden im Eishockey jetzt nicht mehr gibt, entschied die Overtime, und gegen völlig euphorisierte und deshalb sehr nachvollziehbar unkonzentrierte Österreicher erzielte Joel Tavarez bereits nach 15 Sekunden den Siegestreffer.
Nicht zu toppen? Oh doch. Gestern gegen Finnland. Noch nie hatte ein Team Austria gegen die Suomis gewonnen (bei 20 Versuchen sprangen gerade zwei Remis heraus), und früh waren diese mit 2:0 in Führung gegangen. 2:0 – pah. Den Österreichern gelang durch einen Bilderbuchangriff der Anschlusstreffer. Der vermeintliche Ausgleich durch einen brachialen Schlagschuss wurde wegen Torraumabseits aberkannt (vertretbar). Er fiel dann kurze Zeit später und Baumgartner gelang in der Schlusssekunde gar der Siegestreffer. Exakt 0,2 Sekunden vor der Sirene überquerte der Puck die Torlinie, wie dann auch das Videostudium klar zeigte.
Angetreten waren die Österreicher wie so oft, um nur den Klassenerhalt in der A-Gruppe zu sichern. Dieser dürfte kaum noch gefährdet sein. Heute muss Austria erneut ran in Prag, gegen Gastgeber Tschechien. Ich will es kaum schreiben, aber mit einem Sieg wäre plötzlich das Viertelfinale ganz nah.

Fußball-Fans, die merkwürdigen Wesen

Gerade gegen Ende der Saison werden die dem Fußball zugeneigten Menschen (m/w/d) noch wundersamer als ohnehin schon. Zu beobachten etwa in Köln, als nach dem wundersamen Siegtreffer des FC gegen 1. FC Union ein ganzes Stadion vor Freude weinte. Dabei ist die Rettung, sprich Klassenerhalt immer noch sehr, sehr weit weg.

Okay, kennen wir. Wiederholt sich ähnlich Jahr für Jahr. Doch das, was am Dienstag die Fans von Tottenham veranstalteten, war in dieser Qualität neu. Zumindest ein erheblicher Teil der Fans drückte nämlich im eigenem noch immer sehr neuen Stadion nicht den Spurs die Daumen, sondern dem Gegner. Der nämlich kann dem Nordlondoner Erzrivalen Arsenal noch die Meisterschaft entreißen. Dass das eigene Team selbst einen Sieg dringend gebraucht hätte, um noch einen nukrativen Champions-League-Platz zu ergattern, interessierte diese Fans nicht, was Spurs-Spieler und den Trainer sichtlich irritierte. Aber lieber erträgt viele Tottenhamer eine königsklassenlose Saison im nächsten Jahr, als den meisterschaftstrunkenen Arsenal-Fan in der U-Bahn oder gar im Gemeinschaftsbüro zu ertragen. Das Sehnen wurde erhört. Als Spurs-Stürmer Son mit einer hundertprozentigen Chance kurz vor Schluss am formidabel reagierenden deutschen Torwart Stefan Ortega (ein Ex-Löwe, seufz) scheiterte, war der City-Triumph gesichert. Witzig war dann schon mit anzuhören wie ein Teil der Spurs-Fans enttäuscht aufstöhnte und der andere Teil erleichtert aufatmete.
Dank der 3 Punkte hat es City zu Hause gegen West Ham, noch ein Club aus London, in der Hand, mit einem Sieg sich den Titel zu sichern.

 

Das wird die Woche, die wird, Fußball

Fußball-Rechnereien

Schafft der FC das zweite Wunder?

Der letzte Bundesliga-Spieltag am Samstag, tatsächlich alle Spiele zur gleichen Zeit, steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Vier Teams sind noch involviert

1. (Und 2.) Der VfL Bochum und Mainz 05 können nicht mehr direkt absteigen. Um auch die Relegation sicher zu vermeiden, brauchen sie bei Werder Bremen respektive beim VfL Wolfsburg jeweils einen Punkt (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass der 1. FC Union nicht mit 12 Toren Unterschied gegen Freiburg gewinnt.
3. Der 1. FC Union braucht einen Punkt, um den sicheren Abstieg sicher zu entgehen. Wenn die Berliner gewinnen, vermeiden sie die Relegation nur, wenn Bochum oder Mainz verlieren. Verlieren sie, sind sie in der Relegation oder steigen gar direkt ab, wenn der 1. FC Köln gewinnt und im Torverhältnis 4 Treffer aufholt.
4. Der 1. FC Köln kann den sicheren Klassenerhalt nicht schaffen. Um wenigstens die Relegation zu erreichen, muss er in Heidenheim gewinnen und 4 Tore gegen Union aufholen, das velieren muss

Es gibt noch einen rechnerischen Kampf um Platz 6, der ja für die Champions League berechtigen würde, wenn Borussia Dortmund am 1. Juni das Endspiel gegen Real gewinnt. Eintracht Frankfurt spielt zu Hause gegen RB Leipzig, 1899 empfängt den FC Bayern. Eintracht führt mit 3 Punkten und 3 Toren. Platz 6 und 7 sind sichere Europapokal-Plätze. Alle Verantwortlichen werden sehr erleichtert sein, dass Leipzig sicher Platz 4 inne hat, von den Dortmundern nicht mehr eingeholt werden können. Das erspart gerade der Eintracht viel Kopfzerbrechen, ob man gar freiwillig gegen Leipzig verliert.

Wenn Dortmund gegen Real gewinnt
– berechtigt Platz 6 zur Champions League
– berechtigt Platz 7 zur Europa League oder Conference League, wenn Kaiserslautern gegen Leverkusen Pokalsieger wird
– Platz 8 zur Conference League, wenn kaiserslautern verliert.

wenn Dortmund verliert
– berechtigt Platz 6 zur Europa League,
– Platz 7 zur Europa League, wenn Lautern verliert oder Conference League, wenn Lautern verliert
– Platz 8 zur Conference League, wenn Lautern verliert.

Eintracht ist mit einem Punkt sicher Sechster
Hoffenheim in diesem Fall mit einem Sieg sicher Siebter
Hoffenheim mit einem Remis 7., wenn Freiburg bei Union nicht gewinnt
Freiburg 7., wenn es gewinnt und Hoffenheim nicht gewinnt
Freiburg 8. bei einem Remis oder einem Sieg und einem Hoffenheimer Sieg
Chancen auf Platz 8 haben bei einer Freiburger Niederlage mit 3 Punkten dahinter die punktgleichen 1. FC Heidenheim (Torverhältnis 46:54), FC Augsburg (49:48) und Werder Bremen (44:53)

Fernduell Wehen-Wiesbaden – Rostock

In der 2. Liga ist oben alles entschieden bis auf die Frage, ob St. Pauli oder Kiel Platz 1 holen und damit die Radkappentrlophäe. Düsseldorf ist sicher in der Relegation. Im Abstiegskampf geht es zwischen Wehen-Wiesbaden und Hansa Rostock nur noch um Platz 16 und 17. Wehen hat einen Punkt mehr und das bessere Torverhältnis. Hansa bräuchte also einen Sieg zu Hause gegen Paderborn und einen Nichtsieg von Wehen.

Arsenal oder City

Auch in England steht am Sonntag der letzte Spieltag an. Zuvor allerdings gibt es heute für den Meisterkampf eine eminent wichtige Partie, wenn Manchester City sein Nachholspiel bei den Tottenham Hotspur bestreitet. Gewinnt City, würden sie mit zwei Punkten auf Arsenal ins letzte Heimspiel gegen West Ham gehen. Arsenal empfängt gleichzeitig den FC Everton. Spielt City Unentschieden, wären beide Teams punktgleich , aber Arsenal hätte dann eine um +2 bessere Tordifferenz, allerdings mit weniger geschossenen Toren. Verliert City gar, könnte Arsenal mit einem Heimsieg egal in welcher Höhe die Meisterschaft sichern. Tottenham selbst hat noch Interesse am Punkten. Mit einem Remis würden die Londoner Platz 5 und die Europa League sichern. Mit einem Sieg noch die Chance im Kampf um den letzten Champions-League-Platz gegen Aston Villa zu wahren.

Schafft Sturm die Ablösung?

Auch in Österreich wird die Meisterfrage am letzten Spieltag entschieden. Sturm Graz hat 2 Punkte Vorsprung auf RB Salzburg. Es braucht also ein Punkt im letzten Spiel gegen Austria Klagenfurt um den Titel zu sichern . Bei einem Remis oder  Niederlage und einem Salzburger Sieg gegen den LASK würden die Steirer noch abgefangen werden. Es wäre tragisch.

 

 

Das war die Woche, die war

Koan Titel

Erstmals seit 2012, als die Bayern in Champions League, DFB-Pokal und Meisterschaft jeweils Zweite wurden, schaut dieses Jahr also keine Trophäe heraus. Die letzte Chance vergaben die Münchner durch das 1:2 bei Real Madrid am Mittwoch. Ausgerechnet mit die beiden besten Akteure auf dem Platz patzten entscheidend. In der 89. Minute ließ der bis dato überragende Manuel Neuer, der zwei sog. „Unhaltbare“ entschärft hatte, einen harmlosen Ball nach vorne prallen, und Joselu verwertete. Sekunden vor Schluss, pfiff der bis dato gute Schiri Machiniak eine verheißungsvolle Aktion der Münchner wegen vermeintlichen Abseits ab, die den Ausgleich hätte bedeuten können. Der Ball landete tatsächlich im Tor, allerdings machte vor allem Real-Torwart Lunin keinerlei Abwehrgestalten nach dem Pfiff. Der absolut vorschnell war, denn in Zeiten des VAR sind die Unparteiischen strikt angehalten, in kniffligen Szenen mit Pfiffen abzuwarten, damit die Situation notfalls am Bildschirm kontorlliert werden kann. Die Geschrei vor allem in München ist riesig. Bei allem verständlichem Ärger: Gerade Überschriften „Schiri-Versager“, „Skandal-Schiri“ „Größter Torraub seit Wembley 66“ schießen doch weit übers Ziel hinaus. Den Vogel schoss die tz ab, die 4 vermeintliche Fehlentscheidungen jeweils zu Ungunsten des FCB fand, um dann scheinheilig zu konstatierenman wisse, ob diese Fehler auch spielentscheidend waren. Erbärmlich, bei aller auch von mir zugestandenen Parteilichkeit.

Besser als die Münchner machten es die Dortmunder, die auch in Paris mit 1:0 gewannen. Mats Hummels köpfte das Goldtor, das den BVB ins Endspiel von Wembley am 1. Juni gegen Real brachte. Und der neben Hummels überragende Abwehrmann Nico Schlotterbeck erhält zur Belohnung ein EM-Ticket, wie die 20 Uhr-Tagesschau, offenbar händeringend nach relevanten Themen suchend, exklusiv vermeldete. Gibt in dieser vollkommen heilen Welt ja keine Krisenherde, gibt es doch?

Und auch in der Europa League ist ein deutsches Team beteiligt. Bayer Leverkusen rettete in letzter Minute gegen die Roma die niederlaglose Saison mit Stanisics Tor und trifft im Endspiel in 2 Wochen auf Atalanta Bergamo.

Nordclubs steigen auf.

Der FC St. Pauli und Holstein Kiel machten am vorletzten Spieltag den Bundesliga-Aufstieg auch rechnerisch perfekt. Pauli kehrt nach 2011 ins Oberhaus zurück, Holstein ist Bundesliga-Neuling und erstes Team aus Schleswig-Holstein. Den Kielern genügte ein 1:1 zu Hause gegen Düsseldorf, das eine für norddeutsche untypisch ausgelassene Feier zur Folge hatte. Eine schier unglaubliche Leistung, weil die Mannschaft vor der Saison einen enormen personellen Aderlass vekraften musste. Pauli dagegen war nach dem im letzten Jahr verpatzten Aufstieg Mitfavorit und schaffte es letztlich souverän trotz unerklärlicher Aussetzer.
Fortuna Düsseldorf haderte mit den Unparteiischen, die ihnen einen klaren Handelfmeter versagten. Darf sich aber mit der Relegation täuschen

Kölner Wunder

Auf wen die Fortuna dort trifft, ist völlig ungewiss. Die Abstiegsfrage ist der letzte richtige Spannungsmoment in der 1. Liga. In die der 1. FC Köln sogarnoch eingreifen kann. Mausetod schien das Team nach dem frühen 0:2 zu Hause gegen Union. Doch ein völlig überflüssiger Foulelfer und zwei nicht mehr für möglich gehaltene Treffer in der Schlussphase erhielten die Chancen am Leben. Ein echtes Wunder. Ein zweites werden sie allerdings brauchen, nämlich einerseits einen Sieg beim souverän geretteten Aufsteiger 1. FC Heidenheim und gleichzeitig eine Niederlage des 1. FC Union zu Hause gegen den SC Freiburg. Die Breisgauer ihrerseits brauchen einen Sieg fürs internationale Geschäft und wollen ihre scheidende Trainerlegende Christian Streich nicht mit einer Niederlage in den vorläufigen (?) Ruhestand schicken.

Richtig aufregend wird der Kampf um den Relegationsplatz 16, besser gesagt, ihn zu vermeiden. Durch das klare 3:0  gegen unterirdische Dortmunder hat der FSV Mainz plötzlich gute Karten auf den sicheren Klassenerhalt. Ein Punkt n Wolfsburg reicht. Den braucht auch der VfL Bochum, um sicherzugehen. Union kann sich nur noch direkt retten, wenn sie gewinnen und Mainz und Bochum verlieren. Durchaus möglich, dass das Torvehältnis entscheidet, doch die Höhe der Ergebnisse bächsten Samstag sind irrelevant.

Verdammtes Handgelenk

Dies behindert Dominic Thiem seit 3 Jahren so stark, dass er jetzt entschied: am Ende der Saison ist Schluss, und zwar beim Heimturnier im Oktober in Wien. Drei jahre ist es her, als er bei einem Rasenturnier auf Mallorca so große Schmerzen in der rechten Hand hatte, dass er sich operieren lassen musste. Knapp ein Jahr später kehrte er zurück, aber er fand nie wieder in seine grandiose Form zurück, die ihn zum zweitbeten Sandplatzspieler der Welt hinter Rafael Nadal werden ließ. Der Spanier war es auch, der einen Triumph des Österreichers bei seinem Lieblingsturnier in Roland Garros verhinderte, zweimal im Endspiel. Dafür schaffte er den Erfolg bei den US Open 2020, allerdings wegen Corona vor leeren Rängen. Im Endspiel rang er Alexander Zverev nieder, der immer noch auf einen Grand-Slam-Erfolg wartet.
17 Turniere hat er gewonnen, und gerade gegen die Großen Drei Federer, Nadal und Djokovic hat er eine tolle Bilanz, konnte jeden der Drei mindestens fünfmal bezwingen. Schade um einen großartigen Sportler, vielleicht nicht immer optimal betreut, weil er wohl zu sehr an seiner Familie hing, die ihn für meine Begriffe zu sehr einschränkte.

Der Djoker sucht die Form

Ein frühes Aus ereilte Novak Djokovic am Sonntag in Rom. Dort unterlag er völlig überraschend dem Chilenen Alejandro Tabilo mit 2:6 und 3:6. Nochnie hatte der Djoker in Rom gegen einen schlechter platzierten Spieler (32) verloren. Für Rafa Nadal geht die Abschiedstournee relativ erfolglos weiter. Gegen Hubert Hurkacz sah er in der 2. Runde beim 1:6 und 3:6 kein Land.

Kepler trifft und trifft

Der einzige Deutsche in der Major League Baseball schaffte die zweite komplette Woche mit mindestens einem Hit pro Spiel. Insgesamt jetzt 14 Partien hintereinander, persönlicher Bestwert. Sein Durchschnitt beträgt in dieser zurzeit 0.325, das ist schon echte Klasse und um Längen besser als das, was er bisher produzierte (ca 0.250). Seine Minnesota Twins haben sich nach durchwachsenem Start bis auf einen halben Siege an Divisionsanführer Cleveland Guardians herangekämpft.

Und sonst

– Ein Turniersieg für Golfprofi Rory McIroy in Charlotte. Er siegte mit 5 Schlägen Vorsprung auf Xander Schauffele. Gelungene generalprobe fürs PGA Championships, dem 2. Major des Jahres.
– (erst mal?) vepasste Meisterschaft. Sturm Graz vergab den Mattchball in Österreich durch ein 2:2 beim Linzer ASK. Nächsten Sonntag haben die Steirer allerdings zu Hause gegen Austria Klagenfurt die zweite (und viel) bessere Chance, brauchen aber einen Sieg.
– Tadej Pogacar auf dem Weg zum Giro-Sieg. Bester am Berg, Bester im Zeitfahren. Der Slowene ist in seiner eigenen Liga. Nur großes Pech (Sturz, Krankheit) kann den Sieg bei der Italien-Rundfahrt und damit Teil 1 des Doubles /Giro/Tour verhindern.

Das war die Woche, die war

Tod eines Trainer-Giganten

Für mich hat Cesar Luis Menotti vielleicht als erster nicht-deutscher Trainer bleibenden Eindruck hinterlassen. 1978 war das, als er Argentinien in seinem Land, in dem die Militär-Junta furchtbare Verbrechen beging an kritischen Geistern, zum WM-Titel führte. Den Aufschrei gegen dieses Regime habe ich nicht mitbekommen, wollte ich vielleicht nicht mitbekommen. Und so drückte ich den Argentiniern die Daumen, die grandiose Atmosphäre in den Stadien, wo vor der Partien das Unmengen von Papierschnitzeln in die Höhe warf, die nur notdürftig vom Spielfeld geräumt wurden. Ein Brauch, der in den folgenden Jahren auch in der Bundesliga und anderen europäischen Ländern gepflegt wurde

Auf der argentinischen Bank saß ein kettenrauchender, schlanker, ja dünner Mann. El Flacco, der Dünne, wurde er genannt. Er ließ mitreißenden Fußball spielen. Im Endspiel gegen Holland verhinderte nur der Pfosten in der schlussminute Rob Rensenbrinks Siegtreffer für Oranje.

Später fiel er mir durch extrem intelligente Interviews auf, die weit über den Fußball hinausgingen. Er liebte nicht nur seine Zigaretten, sondern auch den Tango, den Wein, die argentinische Lebensart, von der er auch in seine europäischen Stationen nicht lassen wollte. In Barcelona verlegte er das Training extra auf den späteren Abend.

Jetzt ist die Stimme, die so viel Kluges über Fußball, Gott und die Welt zu erzählen wusste, für immer verstummt. Es war erstaunlicherweise nicht so sehr die Lunge, die sein Leben im Alter von 85 Jahren beendete, sondern ein Sturz in seinem Haus und folgende Blutarmut. Nach Maradona ist er für mich der wichtigste Argentinier im Fußball.

Deutsches Finale winkt

Borussia Dortmund reist mit einem 1:0 zum Halbfinalrückspiel nach Paris, Bayern München war ein mindestens ebenbürtiger Gegner von Real Madrid. Am Mittwoch in der spanischen Hauptstadt geht es nach dem 2:2 wieder bei Null los, weil die Auswärtstorregel vor ein paar Jahren gekappt wurde. Alles ist in der Champions League also möglich. Ein rein deutsches Finale in Wembley wie 2013, aber auch eines ohne Beteiligung aus Germany.
Praktisch sicher im Finale der Europa League steht Bayer Leverkusen nach dem 2:0 in Rom. Das anvisierte Triple wird zunehmend konkret.

Köln am Abgrund

Da an der Tabellenspitze praktisch alles entschieden ist, konzentriert sich das Interesse auf den Abstiegskampf. Nach dem sicheren Abstieg von Darmstadt 98 sieht es auch für den 1. FC Köln sehr düster aus. 5 Punkte beträgt der Rückstand auf Platz 16, gar 6 auf Platz 15. Eine allerletzte Chance gibt es nächsten Samstag im Heimspiel gegen den 1. FC Union. Die Berliner ihrerseits kommen mit einem neuen Trainer. Nach dem 3:4 gegen VfL Bochum feuerten sie Nenad Bjelica, den sie erst im November als Nachfolger des glücklosen Urs Fischer geholt hatten. Bjelica hatte anfangs durchaus Erfolg, Union schien schon gerettet, aber eine zuletzt schwarze Serie mit nur 2 Punkten in 6 Spielen brachte Union in allerhöchste Gefahr. Und da man sich von Bjelica ohnehin zum Saisonende trennen wollte, zogen die Verantwortlichen halt ein paar Wochen vorher ie Notbremse.

Kiel und Pauli praktisch am Ziel

Nur noch theoretisch können diese beiden Teams von den ersten (direkten Aufstiegs)plätzen verdrängt werden. Zumindest verhinderte der HSV im Hamburger Derby am Freitag mit dem 1:0, dass die Paulianer im Volksparstadion den Aufstieg auch rechnerisch perfekt machen konnten. Pauli half aber mit einer seltsam lustlosen Leistung. Der HSV selbst liegt 4 Punkte und 13 Tore hinter Fortuna Düsseldorf und Platz 3. Nur Fantasten träumen da noch von der Relegation.

Turnier der Maladen

Zumindest das Endspiel des Tennis-Masters der Männer konnte zu Ende gespielt werden. In einem mitreißenden Dreisatz-Krimi gewann der Russe Andrej Rublew gegen den Felix Auger-Alliasime. Der Kanadier kam auch deshalb  ins Endspiel, weil gleich drei seiner Gegner entweder gar nicht erst antreten konnten (Jannik Sinner) oder die Partie aufgaben (die beiden Tschechen Jakub Mensik und Jiri Lehecka).
Auch Daniil Medwedew musste w.o. geben, wie die Österreicher die Aufgabe so charmant nennen (steht für walkover). Und die Spanier Rafael Nadal (wahrscheinlich bei seinem letzten Auftritt in Madrid) und Carlos Alcaraz waren von ihrer Bestform noch entfernt.

Das spektakulärere Tennis boten die oft im Schatten stehenden Frauen. Die Weißrussin Aryna Sabalenka erwies sich als besonders widerstandsfähig und sicherte sich den Turniersieg. Dabei gelang ihr das Kunststück, sowohl im Halbfinale gegen Lena Rybakina als auch im Finale gegen Iga Swiatek im Tiebreak des 3. Satzes zu gewinnen (gegen Swiatek wehrte sie gar einen Matchball ab.

Erstaunliche Endspielpaarung im Snooker

Jak Jones gegen Kyren Wilson – auf dieses Duell wäre ich, aber wahrscheinlich die meisten Experten, nicht als letztes Duell 24 im Crucible Theatre gekommen. Noch heute Abend gibt es also einen neuen Weltmeister. Vor dem letzten Abschnitt führt Wilson mit 15:10, braucht also noch 3 Siege

Bayern ist doch noch Meister

Nämlich die Fußball-Frauen. Es passt zu den Kuriositäten des Sports, dass die Münchnerinnen den Titel ausgerechnet mit einem Sieg bei Bayer Leverkusen fixierten. Schon gibt es Spötter (?), die Erfolgstrainer wörle zu den Männern befördern (im doppelten Wortsinn) wollen. Denn die kassieren auf der Suche nach einem Tuchel-Nachfolger Korb für Korb. Apropos Körbe. Auch die Basketballer sind klar auf Titelkurs: Nach einem deutlichen Sieg gegen Dauerrivale Alba Berlin werden sie die Saison als Erster beenden. Den Titel müssen sie dann allerdings in den Play-offs holen.Und sonst?

– kein Sieg für Max Verstappen: In Miami wurde der Holländer tatsächlich mal auf der Strecke besiegt. Lando Norris im McLaren fuhr zu seinem ersten Grand-Prix-Sieg, profitierte von einer für ihn optimalen Safety-Car-Phase. Nach der Siegerehrung lobpreiste er den in der Box auftauchenden Donald Trump. So kann man es sich mit mir verderben.
– aber ein Sieg für Luke Littler: Der Vizeweltmeister gewann den Premier-League-Abend in Aberdeen
-Sturm Graz vorm Triumph: Selbst kamen die Steirer zwar nicht über ein Remis in Hartberg hinaus. Stunden später durften sie ausgelassen jubeln, weil der einzige Verfolger RB Salzburg mit 0:2 bei Rapid verlor.
– Meister auf dem Sofa: Dort saßen die Spieler von Real Madrid, als der FC Barcelona mit 2:4 beim FC Girona verlor. Zum ersten Mal seit Langem dürfte Barca damit nicht al mehr kataloniens bestes Team sein. Irgendwann werden sie schon mal hinter Espanyol platziert gewesen sein.

 

 

Das war die Woche, die war

Vorbemerkung: NBA und NHL mache ich in einem gesonderten Text. Sonst wird es uferlos.

Klage der Woche

Die hat Toni Polster angestrengt. Es geht um 3 Länderspieltore, mit der er seine Bilanz von jetzt 44 aufstocken will. Das Problem ist, dass er diese bei nicht offiziellen Länderspielen erzielte 2 gegen Liechtenstein, eines gegen Tunesien, so etwas gab es zu seinen Zeiten nicht nur in Österreich. Das will Toni Doppelpack nicht auf sich sitzen lassen, 47 klingt halt besser als 44, mit denen er übrigens bereits Österreichs Rekordtorschütze ist und mittelfristig auch bleiben dürfte (darauf kommt es ihm angeblich nicht an). Klagegegner ist übrigens der Österreichische Fußball-Verband, der sich wiederum auf FIFA-Regeln beruft, die in einem ähnlichen Fall schon mal gegen eine Spieler (Romelu Lukaku) entschied.. Und zumindest die Liechtensteinpartie auf einen besseren Kartoffelacker bei Vaduz war eher ein Kraut-und-Rüben-Spiel als ein Ländermatch. So wurde unter anderem ein Spieler erst aus- und dann wieder eingewechselt, was sämlichen Regeln wiederspricht.
Das ficht die Anwälte nicht an, no na, ist ja auch nicht ihr Geld, das verpulvert wird, im Gegenteil. Die Herren Anwälte sagen, es würde doch Spaß machen, „ein bissl Rechtsgeschichte“ zu schreiben.
Am Freitag war der erste Verhandlungstag, mindestens ein weiterer ist für Mai anberaumt. Toni, hierzulande auch bekannt als Sänger mit den Thekenschlampen („Toni lass es polstern“) ist übrigens gerade 60 Jahre alt geworden und hat eine ziemlich ernste Krankheit überwunden. Manche leben danach bewusster, manche verbringen eben die Zeit im Gericht, obwohl es ihm dort überhaupt nicht gefällt. Wie es ausgeht: Hier in diesem Kino. Und ein vergnüglicher Text aus dem österreichischen Kicker vom Januar

https://www.kicker.at/die-seltsame-drei-tore-klage-des-toni-polster-987152/artikel

Erfolgreich in Europa

Besser hätten die Europacup-Spiele für die deutschen Vertreter kaum laufen können. Dortmund und Bayern setzten sich in der Champions League gegen Atlético Madrid und ein wirklich auf der ganzen Linie enttäuschenden FC Arsenal durch und stehen im Halbfinale. Dort treffen die Dortmunder auf Paris St. Germain und Bayern auf Real Madrid. Die Hinspiele sind nächste Woche jeweils in Deutschland. Gerade die Dortmunder werden es sehr bedauern, dass sie nicht zuerst auswärts spielen dürfen, denn das Westfalenstadion ist in einem Rückspiel für mindestens ein Tor gut. Siehe die Partie gegen die Madrilenen, als sie den Schock eines schnellen Ausgleichs nach der Pause gut wegsteckten und angefeuert von einem jetzt endlich nicht mehr ziemlich lethargischen Publikum die Spanier förmlich überrannten.
In der Europa League kam Leverkusen zu einem 1:1 bei West Ham mit einiger Mühe weiter. Mal wieder erzielte der Werkclub ein spätes Tor. Jetzt bekommen sie es mit der AS Rom zu tun, die Wiederholung des Halbfinals vom Vorjahr. Auf Roms Trainerbank sitzt allerdings nicht mehr José Mourinho. Es ist also mit Danilo de Rossi ein weitaus offensiveres Rom zu erwarten als die Maurertruppe vom Vorjahr.
Die internationalen Erfolge bringen es mit sich, dass Platz 2 in der Nationen-Jahreswertung greifbar nahe ist und somit ein weiterer Champions-League-Platz für die Bundesliga. Sollte Dortmund die Champions League gewinnen und nicht unter die besten 4 kommen, würden nächstes Jahr gar sechs deutsche Mannschaften an der reformierten Königsklasse teilnehmen. Das wäre des Guten aber schon arg viel.

Bayern auf Trainersuche

Und die wird noch sehr luschtig. Ein Kandidat nach der Absage des alllgemeinen Lieblings Xabi Alonso war auch Julian Nagelsmann, doch der ist  nicht mehr auf dem Markt (wenn er es denn je war). Der erst im März 2023  von den Münchnern gefeuerte Trainer hat offenbar großen Gefallen an seinem Job als Bundestrainer gefallen und wird diesen Job zumindest bis 2026 und die WM in Amerika ausüben. Angeblich gibt es für den DFB eine Klausel, bei einem Vorrunden-Aus bei der Heim-EM den verlängerten Vertrag ohne große Abfindungen einzukassieren. Die jetzt am höchsten gehandelten Kandidaten sind offenbar in England tätig. Roberto de Zerbi, mit Lob unter anderem von Pep Guardiola überhäufter Coach von Brighton und Unai Emery, der Aston Villa vielleicht sogar in die Champions League führt und mit dem Team auch noch im Halbfinale der Conference League steht. De Zerbi gilt als höchst innovativ, hat allerdings noch keinen großen Club in einer Top-Liga gecoacht, nichts für ungut Schachjor Donezk. Unai Emery hat bereits internationale Meriten, holte mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League und schaltete mit dem FC Villarreal 2022 die Bayern im CL-Viertelfinale aus. Allerdings scheiterte er beim FC Arsenal. Wenn ich tippen müsste, würde ich bei ihm landen obwohl Bayern nicht in der Europa, sondern in der Champions League spielt. Sonstige mehr oder weniger seriös gehandelte Kandidaten: Zinedine Zidane (wäre extrem charmant und spannend, aber die Sprache …), Ralf Rangnick (eigentlich bei Österreichs Nationalteam unter Vertrag und im Wort), Hansi Flick (will angeblich nicht mehr in Deutschland trainieren), Roger Schmidt von Benfica und neuerdings sogar Lucien Favre, der ja mit dem neuen Sportvorstand Max Eberl in Gladbach bestens und lange zusammenarbeitete (kann ich mir kaum vorstellen).

Vorentscheidung im Abstiegskampf …
Nach der auch rechnerisch fixen Meisterschaft für Bayer ist im Abstiegskampf mehr als eine Vorentscheiung gefallen. Der 1. FC Köln verlor am Samstag zu Hause gegen den Letzten Darmstadt 98 und hat mittlerweile 5 Punkte auf Platz 16. Die wohl allerletzte Chance gibt es nächste Woche beim Duell mit dem 15. Mainz 05. Im rheinischen Karnevalsduell spricht aber so gut wie alles für die formstarken Mainzer.
Die können sogar auf die direkte Rettung hoffen. Sie sind punktgleich, aber 9Tore vor dem 16. Bochum und sind klar in der besseren Form. In der Verlosung ist vor allem noch der 1. FC Union, gerade mal 2 Punkte vor Mainz/Bochum. Der Rest dürfte einigermaßen gesichert sein.

… Und im Aufstiegsrennen der 2. Liga
Holstein Kiel (beim HSV) und St. Pauli (bei Hannover) gewannen ganz wichtige Auswärtsspiele. Ihr Vorsprung auf den Dritten Fortuna Düsseldorf beträgt 6 bzw 5 Punkte bei noch 4 Spieltagen. Die Fortuna selbst kann für die Relegation planen angesichts von 6 Punkten Vorsprung und dem klar besseren Torverhältnis auf den HSV. Der hat mit einer erneut schwachen Rückrunde jetzt höchstwahrscheinlich schon zum 6. Mal trotz des höchsten Budgets den Wiederaufstieg verpasst. Nächstes Jahr also das 7. Jahr, verflixt oder doch erfolgreich?, Zweitliga-Dino halt. Mal sehen wann sie die Uhr anschmeißen.
Im Abstiegskampf der 2. Liga ist der VfL Osnabrück nicht mehr zu retten. Kaiserslautern, Rostock, Wehen-Wiesbaden und vielleicht noch Braunschweig machen die Plätze 14 bis 17 unter sich aus, wobei Braunschweig gerade mit Abstand die beste Form zeigt.

Endlich Struffs Turniersieg

Mehr als 10 Jahre hat Jan-Lennard Struff auf einen Turniersieg auf der ATP-Tour warten müssen, im eiskalten und regnerischen München schaffte er ihn endlich mit durchwegs überzeugenden Leistungen. Am Samstag gegen Holger Rune spielte er vielleicht so gut wie noch nie in seinem Leben. Sascha Zverev kam mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht und schied bereits im Viertelfinale ziemlich sang- und klanglos aus gegen die Nummer 92 Cristian Garin.
Ebenfalls ein Premierensieg gelang Christian Ruud. Der Norweger gewann das Finale von Barcelona und sicherte sich erstmals ein 500er-Turnier. Im Endspielk revancierte er sich gegen Stefanos Tsitsipas für die Finalniederlage eine Woche zuvor in Monte Carlo. Diese beiden sind bisher in der Sandplatzsaison dominant.
Beim grandios besetzten Turnier in Stuttgart (von den Top Ten fehlte nur Maria Sakkari) gewann Lena Rybakina gegen die Überraschungsfinalistin Marta Kostyuk. Trotz der Niederlage: grandios, was die Ukrainerin in diesen für ihr Land so furchtbaren Zeiten leistet.

Scottie Scheffler weiter überragend

Nur der einsetzende Regen verhinderte schon gestern den nächsten Turniersieg des amerikanischen Golfprofis in Hilton Head Island, Den holte vollendete er dann aber am Montag. Die gerade im Golf unfassbare Bilanz seiner letzten 5 Turniere:: 4 Siege, 1 zweiter Platz hinter Stephan Jaeger. Vor einer Woche hat er ja auch das Masters überlegen gewonnen. Das Turnier-Doppel Augusta/Hilton Head schaffte 1985 ein gewisser Bernhard Langer … Jaeger kam diesmal auf den geteilten 18. Platz, der Österreicher Sepp Straka schaffte mit Platz 5 sein bestes Ergebnis des Jahres.

Eisbären auf Titelkurs

Die Berliner gewannen gestern das dritte Spiel der DEL-Finalserie bei den Fischtown Bremerhaven und führen in der Serie mit 2:1. Das entscheidende Tor erzielte Veilleux nach 37:54 in der 2. Overtime, also nach fast 100 Minuten Spielzeit. Morgen in Berlin dann Spiel 4.

Titelverteidiger schon draußen

Seit Samstag läuft die Snooker-WM in Sheffield, die ich in meiner vergangenen Wochenvorschau schmählicherweise unterschlagen habe. Titelverteidiger Luca Brecel aus Belgien ist schon raus, er verlor mit 9:10 gegen Gilbert. Da auch der hochgewettete Chinese Zhang schon gescheitert ist, ist das Ganze eine fast komplett britische Angelegenheit. Ronnie O´Sullivan kann den 8. Titel gewonnen. Er machte sich vor dem Turnier sehr beliebt in Sheffield, als er das Cruicible Theatre als nicht mehr zeitgemäß für eine derart große Sportveranstaltung kritisierte. Das kann man ja durchaus so sehen, aber die vorgesehene Alternative Saudi-Arabien oder Katar stößt nicht nur Traditionalisten sehr sauer auf.

Unruhe bei der DFL

Gerade werden die Fernsehrechte für 4 Jahre ab 2025 versteigert. Beziehungsweise sollen versteigert werden. Denn nachdem DAZN das Verfahren hart kritisierte und sich benachteiligt fühlt, angeblich hat die DFL viel zu kurzfristig eine Bankgarantie verlangt, stoppte die DFL das Verfahren. Wie es weitergeht, steht in den Sternen.

Und sonst?

– Der SC Magdeburg vor dem Handballtitel: Das Team siegte beim Dritten SG Flensburg-Handewitt und nahm damit die schwierigste Hürde zum titel. Die Bördestädter sind punktgeleich mit den Füchsen Berlin (Unentschieden gegen THW Kiel), haben aber eine Partie weniger bestritten und haben auch den direkten Vergleich mit den Füchsen. Ich sehe angesichts des Restprogramms niemmanden, der ihnen noch entscheidende Punkte abknöpfen kann.
– auch im Volleyball kämpft eine Berliner Mannschaft um den Titel. In der Finalserie liegen die Volleys für mich völlig überraschend mit 1:2 gegen den VfB Friedrichshafen zurück, die sich im Halbfinale ja nur ganz knapp gegen Giesen durchgesetzt hatten und  besten Tage doch eigentlich hinter sich haben. Den ersten Matchball haben die Volleys am Samstag zu Hause abgewehrt. Jetzt müssen sie morgen bei den Häflern antreten.
– Pogacars Soloritt: Der Slowene sicherte sich im Alleingang den Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, das vierte sogenannte Monument und der letzte Frühjahrsklassiker und bestätigte seine Favoritenstellung mit fast 2 Minuten Vorsprung. Die Vorentscheiung fiel, als sein härtester Konkurrent Matthew van der Poel stürzte. Der Holländer, zuvor Sieger bei den Monumenten Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix kam zwar noch mal ans Hauptfeld ran, doch als dann Pogacar antrat, hatten er und sein Team kräftemäßig nichts mehr zuzusetzen. Pogacar peilt ja dieses Jahr das Doppel Giro und Tour an. Die Chancen dazu hat er allemal, auch weil niemand wirklich weiß in, welchem Gesundheitszustand die vermeintlich härtesten Konkurrenten für die Tour, Jonas Vingegaard und Remko Evenepoel, nach ihren schweren Stürzen vor zwei Wochen zurückkommen, wenn sie die Tour überhaupt in Angriff nehmen
– Manchester-Finale im FA Cup. Während City sich mehr recht und schlecht gegen den Pokalspezielisten Chelsea mit 1:0 durchsetzte, kam es bei United gegen den Zweitligisten Coventry zu einem unerwarteten Spektakel. 3:0 führte United bis eine Viertelstunde vor Schluss, dann brach das Team völlig auseinander und kassierte noch 3 Tore. Ein viertes von Coventry in der Nachspielzeit wurde vom VAR wegen einer Millimeter-Entscheidung (wirklich abseits?) zurückgenommen. Letztlich entschied das Elferschießen für United, und die Hoffnung aufs internationale Geschäft auch nächstes Jahr (vielleicht mit einem Trainer Thomas Tuchel?) lebt.

Ärger der Woche I

Clasico in Madrid gegen Barca, und Real siegte durch ein mal wieder sehr spätes Bellingham-Tor mit 3:2. Barcas Ärger entlud sich auf den Schiri besser gesagt, auf das System. Denn nach einem Barca-Schuss deutete viel darauf hin, dass der Ball hinter der Linie war. Klarer Fall für die Torlinientechnik, doch – Überraschung, Überraschung: Die gibt es nicht in der so reichen Primera Division – und wahrscheinlich nicht nur ich will das kaum glauben. Die „normalen“ Fernsehbilder brachten kein endgültiges Ergebnis, sodass die ursprüngliche Entscheidung Nicht-Tor weiter Bestand hatte. Damit ist das Meisterrennen in Spanien zugunsten von Real entschieden. Und das Sensationsteam Girona dürfte sicher einen CL-Platz haben, allergrößten Respekt.

Ärger der Woche II

Zu enge Trikots: Als gäbe es in den USA keine Sexismus-Debatte, stattete Nike das US-Olympia-Team der Frauenmit besonders aufreizender Kleidung aus. Sehr zum Missfallen der Sportlerinnen, die sich vor allem an dem besonders hohen Beinausschnitt stoßen. Nike verteidigt sich, dass dieses Outfit nur eines von vielen Möglichkeiten sei, aber die Frage bleibt halt, warum so etwas überhaupt entworfen wird. Man mache sich sein eigenes Bild.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/us-nike-outfit-athletinnen-sexismus-leichtathletik-kritik-olympia-paris-100.html

Die Wochenvorschau und NBA folgen

Nagelsmann bleibt beim DFB

Nachdem Experten wie Didi Hamann und die Bild sich „ganz sicher“ waren und „viele Anzeichen“ sahen, dass Julian Nagelsmann der neue Trainer beim FC Bayern wird, kam Gott sei Dank jetzt schon die Klarstellung. Nagelsmann bleibt Coach beim DFB, der Vertrag wird bis 2026 verlängert. Soweit kommuniziert ohne Ausstiegsklausel oder ein vorzeitiges Kündigungsrecht des DFB im Falle eines frühen Ausscheidens bei der Heim-EM.

Für mich ist das die einzig logische Entscheidung. Nagelsmann ist ja erst seit September Bundestrainer. Und nach einem nur dreiviertel Jahr freiwillig wieder zu gehen, wäre arg früh. Vor allem, weil die Entwicklung des Teams noch nicht abgeschlossen ist. Vor allem die Jungen Florian Wirtz und Jamal Musiala kommen erst noch ins beste Fußballer-Alter, können ihre ohnehin schon fast einzigartige Klasse weiter ausbauen. Und auch sonst gibt es gerade Talente zu Hauf gepaart mit einigen Etablierten. Beim DFB kennt er jetzt alle Abläufe, er hat nach dem tollen Spielen in Frankreich und gegen Holland ein großartiges Standing.

Und die Alternative? In Deutschland wäre das wohl nur der FC Bayern gewesen und ganz vielleicht auch Borussia Dortmund. Bleiben wir bei Bayern: Das wäre für beide Seiten ein extremes Wagnis. Zum einen ist es schon mal schiefgelaufen, und auch wenn die damaligen Hauptakteure des Rauswurfs Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic nicht mehr dabei sind: Niemand kann mir erzählen, dass die Granden Hoeneß und Rummenigge nicht ihren Segen zu diesem Schritt gegeben haben.

Viel entscheidender ist jedoch, dass die Bayern laut eigener Aussage einen Umbruch starten wollen, mit offenbar radikalen Änderungen im Kader. Da wäre es schon extrem hilfreich, den künftigen Trainer bei der Kaderplanung mit einzubeziehen. Doch Nagelsmann hat dieser Tage hoffentlich den Kopf voll mit der EM-Vorbereitung, und spätestens nach Saisonschluss gibt es für ihn sowieso kein anderes Thema. Und wie man sich verzetteln kann, wenn zu viele Themen auf einen einprasseln, durften wir ja bei der WM bewundern, wo es so viele Nebenkriegsschauplätze gab, die je nach dem, wen man fragt, mindestens eine Rolle wenn nicht gar der vielleicht entscheidende Grund am Vorrundenaus war, so hehr die Gedanken auch waren.
Es wird ohnehin mehr als genug auf Nagelsmann einprasseln, da kann er Fragen zum neuen Verein absolut nicht brauchen und ergäben nur eine zweite Angriffsfläche. Außerdem endet die EM erst Mitte Juli, also lange nach Beginn der Vorbereitung der Clubs. Und ein normaler Mensch braucht nach dieser enormen vor allem auch psychischen Anspannung mindestens zwei Wochen komülett fußballfreien Urlaub.
Sollte die EM dagegen schieflaufen, käme Nagelsmann schon angezählt zu den Bayern.

Natürlich wäre auch das Verhältnis Nagelsmann/Medien/DFB belastet, wenn es ein frühes EM-Aus gibt und der Fußball nicht den Erwartungen entspricht. Aber dann können sich die Verantwortlichen in Ruhe zusammensetzen und analysieren, was schiefgelaufen ist. Und ich finde es auch komplett richtig, dass es jetzt kein wie auch immer formuliertes WM-Ziel gibt als Voraussetzung für eine Weiterbeschäftigung. Das haben die Handballer ja gerade praktiziert, als sie mit Gislason verlängert haben, diese Verlängerung aber hinfällig gewesen wäre, wenn die Olympia-Qualifikation nicht geschafft worden wäre. Das hat allen Beteiligten nicht gut getan und noch zusätzlichen Druck aufgebaut, der auch spürbar war.

Nagelsmanns jetzige Entscheidung ist auch gut für die Bayern, die Nagelsmann wie Alonso und Rangnick (kleines Fragmichzeichen) als Trainer-Kandidat streichen müssen. Einfach wird die Suche allerdings nicht. Mir würde die Variante Zidane/Ribéry am besten gefallen. Die Sprache sollte nicht das große Problem sein. Die Frage ist natürlich, ob Zizou das überhaupt in Betracht zieht und wenn ja, unter welchen Bedingungen. Juve ist für ihn natürlich eher der Herzensverein. Ansonsten wünsche ich den Verantwortlichen viel Glück bei der Suche. Wird schwer genug.