Cleveland Cavaliers – Krise oder nur Durchschnaufen?

Blick über den Teich, NBA und NHL

 

In nicht einmal einem Monat beginnen jeweils die Play-offs. Viele Positionen sind weitgehend bezogen, der Kampf um die Plätze mutet mir dieses Jahr seltsam unengagiert an, viele Partien määndern so vor sich hin, wobei ich das in der NHL nicht so sklavisch verfolge wie in der NBA.
Anmerkung: Wenn ich „sicher“ schreibe, so heißt das nicht unbedingt mathematisch fix, sondern eher relativ bis sehr wahrscheinlich.

 

NBA

 

Etwa 70 Spiele sind absolviert, 12 stehen noch an. Im Osten stehen die 6 Teams, die es direkt in die Play-offs schaffen mehr oder weniger fest, im Westen gibt es um die Qualifikation noch ein Hauen und Stechen mit für mich völlig unvorhersehbarem Ausgang

 

Eastern Conference

 

Vielleicht gerade zur rechten Zeit nehmen sich die Cleveland Cavaliers eine Ergebniskrise. Zuletzt verlor das beste Team im Osten vier Partien hintereinander, darunter nicht gerade gegen Spitzenmannschaften wie die Orlando Magic und Sacramento Kings. Trotzdem dürfte ihnen der Nummer-1-Platz und damit das Heimrecht im Osten nicht mehr zu nehmen sein. Die Boston Celtics blasen zwar zur Aufholjagd, doch der Rückstand von 5 Siegen dürfte zu groß sein. Oder steckt hinter den Niederlagen der Cavs mehr dahinter als eine kleine Formdelle?

Überhaupt scheinen im Osten viele Plätze schon bezogen.
1. Cavs
2. Celtics
3. Knicks
4./5./6. Bucks, Pacers, Pistons: Dieser Dreikampf geht um das wichtige (?) Heimrecht in der 1. PO-Runde, die diese Mannschaften sicher  erreichen dürften.

Dahinter machen 4 Teams die Plätze 7 bis 10 unter sich aus, weil das Quintett dahinter keinerlei Ambitionen mehr hat, vorne anzugreifen, sondern viel lieber möglichst vielk verlieren will, um einen Top-Draft-Pick zu erlangen, das regelmäßige Tanking-Ärgernis. Sehr formstark scheinen mir gerade die Atlanta Hawks und Chicago Bulls, während die Orlando Magic und Miami Heat eher schwächeln.

 

Western Conference

 

Vorne allein die Oklahoma City Thunder, dahinter ein wüstes Durcheinander mit Aufs und Abs aller involvierten Teams. Ich könnte zurzeit seriös tippen oder auch würfeln, und meine Erfolgswahrscheinlichkeit, wer wo landet, wäre mehr oder weniger dieselbe. Sehr geprägt sind die Kurven gerade hier von den Verletzungen/Nichtverletzungen der Stars; nicht nur ob ein Steph Curry (Warriors) und LeBron James/ Luka Doncic (LA Lakers) überhaupt spielen können, sondern auch in welchem Zustand. Kaum glaube ich, dass sich die Warriors gefangen haben nach der Verpflichtung von Jimmy Butler, fällt Curry aus. Kaum scheinen die Lakers richtig stark zu sein, sind James und Doncic angeschlagen und erleiden ein Heimdesaster gegen die Chicago Bulls.
Und wie soll ich die aufstrebenden Houston Rockets und Memphis Grizzlies bewerten, wie die mich am meisten überraschenden Los Angeles Clippers? Fragen über Fragen, nur seriöse Antworten vermag ich kaum zu geben.

Für mich den besten Eindruck hinter den Thunder machen also gerade die Rockets, die nach einem Zwischen-Tief zuletzt 9 Siege hintereinander eingefahren haben, vielleicht nicht gegen Kontrahenten der allerersten Güte, aber immerhin etwa bei den Florida-Teams aus Miami und Orlando.

Warum denn nicht die Denver Nuggets? Weil es 2 unterschiedliche Nuggets gibt. Die mit einem Nikola Jokic in Top-Form, die sogar den Thunder gefährlich werden können, und die ohne Jokic, die vielleicht nicht einmal die Play-offs erreichen würden. Nicht nur statistsch sind die unterschiedlichen Zahlen unfassbar, das ganze Denver-Spiel ist derart auf Jokic ausgelegt, dass es ohne ihn ein echter Krampf ist. Mein Tipp: Die Nuggets kommen direkt in die Play-offs, dann wird sich Jokic in der 1. Runde aufreiben, um dann in der 2. relativ kraftlos die Segel streichen lassen. Ich werd doch mal spekulieren dürfen …

Letztlich ist die endgültige Klassifizierung fast egal, weil der Heimvorteil in langen Play-off-Serien gerade im Basketball vielleicht nicht die entscheidende Rolle spielt (außer natürlich im Spiel 7).

Zuletzt blicke ich noch auf den Dreikampf um die Plätze 9 und 10, der noch fürs Play-In-Turnier berechtigt. Den tragen die Sacramento Kings, Phoenix Suns und Dallas Mavericks untereinander aus. Wer es dann letztlich schafft und sich dann tatsächlich für die Play-offs qualifiziert, den erwartet dann als zweifelhafte Belohnung die übermächtig scheinenden Thunder und das praktisch sichere Aus. Angesichts dieses traurigen Ausblicks: Wäre es nicht fast schlauer, die Play-Ins Play-Ins sein zu lassen, und als 11. der Conference auf einen tollen Draft-Pick eines vielversprechenden 25er-Jahrgangs zu hoffen? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade in Dallas derlei Gedanken kursieren angesichts der Verletztenwelle (unter anderem: Saisonaus Irving, langer Ausfall Davis etc.).

 

NHL

 

Die von mir eher vernachlässigte Liga, zumindest vor den Play-offs. Auch hier ist die Spannung im Kampf um die Plätze eher eine Scheinspannung. Heimvorteil ist zwar gut und schön, aber deshalb alle Kräfte zu verpulvern, das macht kein Team. So schonen zurzeit die Edmonton Oilers den angeschlagenen deutschen Top-Scorer Leon Draisaitl, damit er in den Play-offs wieder topfit ist.
Ich halte ja immer zu einem kanadischen Team (welches, ist mir fast egal), ein Titel nach 1993 (!) wäre gerade in dieser politisch heiklen Phase ein echtes Zeichen. Also: Go, Canada, go!

 

Eastern Conference

 

Die Washington Capitals haben Platz 1 sicher.
Dahinter gibt es einen Vierkampf um Ränge 2 bis 5 (Carolina, Titelverteidiger Florida, Toronto, Tampa). Fast sicher in den Play-offs sind New Jersey und die mich sehr überraschenen Ottawa Senators mit Tim Stützle. Um den letzten freien Platz 8 rittern die Montreal Canadiens sowie die beiden Teams aus New York (Rangers und Islanders). 2 Teams dahinter t (Columbus und Detroit/Moritz Seider) müssen auf Aussetzer hoffen, der Rest darf für die nächste Saison planen..
Im Gegensatz zur NBA würde ich dem Achten gegen den Ersten Washington durchaus Play-off-Chancen einräumen, das gilt auch für den Westen.

 

Western Conference

 

Ein ähnliches Bild: Vorne auf Platz 1 souverän die Winnipeg Jets, dahinter ein wüstes Gerangel umd die Plätze, in dem gerade die Dallas Stars die besten Chancen auf Rang 2 haben.
Sicher in den Play-offs dabei sind dahinter (in der jetzigen Reihenfolge, die sich noch sehr ändern kann) die Las Vegas Knights, Colorado Avalanche, Edmonton Oilers, LA Kings und Minnesota Twins.
Auch hier gibt es noch ein Hauen und Stechen um Platz 8, in den die St. Louis Blues, Calgary Flames, Vancouver Canucks und sogar Utah Hockey Club verwickelt sind. Go, Calgary oder Vancouver

 

Owetschkins Torejagd, die Statistikler ist Nathas McKinnon von den Colorado Avalanche (10

 

Mindestens so spannend wie das Play-off-Rennen ist die Frage, ob Alexander Owetschkin von den Washington Capitals schon diese Saison den Allzeit-Torrekord von Wayne Gretzky (894) einstellen oder gar überbieten kann. Derzeit hält der Russe bei 888 Treffern: Er hat noch 12 Partien, um die 6 respektive 7 Tore zu erzielen. Statistich haut das zurzeit gerade so hin, denn Owetschkin war zuletzt in jedem zweiten Spiel erfolgreich.
Ich persönlich brauche das jetzt übrigens nicht unbedingt, dass der Putin-Freund Owetschkin den Rekord knackt, so sehr ich die unfassbare sportliche Leistung anerkenne. Spätestens in der neuen Saison wird es allerdings so oder so der Fall sein.

Weil wir schon bei den Stats sind: Leon Draisaitl führt mit 49 Treffern klar die Rangliste an. Ihm dürfte die Trophäe als bester Torjäger bei 11 Toren Vorsprung auf den Zweiten Nylander kaum noch zu nehmen sein. Und mit 101 Scorerpunkten hat er erneut einen dreistelligen Wert. Er kann jetzt also beruhigt seine Verletzung auskurieren und sich auf die Play-offs konzentrieren.
Bester Punktesammler ist Nathan McKinnon von den Colorado Avalanche, der auch mit Abstand die meisten Assists gab (77).

4 Finnen gewinnen

Blick über den Teich, NHL

FLORIDA PANTHERS* – Edmonton Oilers 2:1 (4:3)

Aus, vorbei, der Traum der Oilers vom märchenhaften Comeback, vom ersten Titel für Kanada seit 1993, für die Oilers seit 1990. Und für Leon Draisaitls fehlt immer noch die Kirsche auf der Sahnetorte seiner grandiosen Erfolgskarriere. Die Panthers feierten dagegen den ersten Triumph ihrer Geschichte, nachdem sie noch im vergangenen Finale an den Las Vegas Knights gescheitert waren. Carter Verhaeghe war mit einem Tor und einem Assist der Mann des Spiels.

„Meine Finnen“ gegen Leon Draisaitl, so habe ich meine Vorschau betitelt, natürlich absurd reduziert. Die Partie gehört jetzt nicht zu den Schmankerln, die Eishockey bieten kann. Eher ein Abnutzungskampf, ein survival of the fittest. Und da wirkten die Panthers munterer, spritziger als die doch sehr müde wirkenden Oilers, die ihr 107. Spiel seit Oktober bestritten. Jetzt war der Tank leer, das war vor allem in der Schlussphase evident, als sie zwar hochüberlegen auf den Ausgleich drängten, es aber vor allem auch an geistiger Frische fehlte. So gab es auch nur eine wirklich heikle Situation für die Panthers, als eine freiliegende Scheibe einfach nicht übers Tor bugsiert werden konnte. Schon vorher zeigte sich die Müdigkeit, als sie bei einer Überzahl zwar 2 Minuten im gegnerischen Drittel waren, aber nicht einen gefährlichen Schuss abgaben. Manchmal auch zu schön gespielt. Einfach auch mal drauflosschießen und auf einen Abfälscher Abpraller hoffen, hätte ich mir manches Mal gewünscht.

Draisaitl-Watch
Nach zwei überragenden Play-off-Runden baute der Kölner merklich ab. Es war klar erkennbar, dass er körperlich angeschlagen war. Die Rede war von Rippenprellung, sogar -Bruch und noch dazu ein gebrochener Finger in der Schlaghand. Keinen einzigen Treffer erzielte er in der Finalserie, absolut ungewöhnlich für ihn. Er ging Zweikämpfen möglichst aus dem Weg. Noch ließ er nicht offiziell verlauten, was ihm tatsächlich gefehlt hat. Ich bin gespannt. Gestern war er am Boden zerstört, sprach vom schlimmsten Tag seiner Karriere.
Wie es für Draisaitl weitergeht, steht noch nicht fest. Sein Vertrag mit den Oilers läuft aus. Mit 29 Jahren kann er vielleicht noch einen wirklich guten Vertrag abschließen. Aber viel wichtiger als Geld und eigene Statistiken ist dem Kölner der Stanley Cup, und das natürlich am liebsten mit seinen Oilers, seinem bisher einzigen NHL-Club. Die haben auch bewiesen, dass sie ein wettbewerbsfähiges Team haben, wo nach dem Katastrophenstart in die Saison am Ende ganz wenig zum Titel gefehlt hat. Sie haben mit McDavid den mit Abstand besten Spieler der Welt in ihren ReihenWenn ich tippen müsste: Draisaitl bleibt. Titelgewähr gibt es eh nicht nicht in der NHL, und allein die Vorstellung, die Oilers würden nächstes oder übernächstes Jahr ohne ihn die Trophäe holen, ist unvorstellbar und würde Leon Draisaitl sein Leben lang verfolgen.

Meine 🇫🇮 Finnen
4 Suomi-Spieler dürfen die Trophäe in ihrem Heimatland präsentieren: Alexander Barkov, Anton Lundell, Eero Luostarinen und Niko Mikkola. Lundell gab einen Assist zum 1:0. Barkov wiederum ist der erste gebürtige Finne, der als Kapitän den Stanley Cup überreicht bekam, und auch wenn er selbst nicht scorte, er leistete gerade gegen die Superstars Conor McDavid und Draisaitl extrem wichtige Defensivarbeit. Eine Loblied auf ihn auf der offiziellen NHL-Seite
https://www.nhl.com/news/aleksander-barkov-first-finnish-born-nhl-captain-to-win-stanley-cup

Und sonst?
– Conor McDavid wurde zum wichtigsten Spieler der Play-offs gewählt. Er ist erst der sechste Spieler und der zweite Feldspieler überhaupt, der als unterlegener Finalspieler diese Ehre erhielt. 42 Scorerpunkte, davon 34 Assists (NHL-Rekord, mehr als The Great One Wayne Gretzky) ließen kaum eine andere Entscheidung zu
– Erste Familien-Trophäe: Jetzt haben die Tkachuks endlich den Stanley Cup. Matthew hatte wesentlichen Anteil daran. Sein Vater Keith ist eine lebende Eishokcey-Legende, längst in der Hall of Fame, aber einen Titel hat er nie gewonnen. Auch Brady, ein anderer Sohn, kann keine Trophäe vorweisen. Insgesamt haben die Tkachuks 2391 NHL-Spiele absolviert.

 

Was ist mit den Oilers los?

Blick über den Teich

Unglaublicher Rekord, NBA

Die Timerwolves sind glänzend in die Saison gesartet. Das liegt auch an einem schier unglaublichen Rekord, an dem Mike Conley zurzeit arbeitet. Insgesamt hat sich der Guard bisher in der Saison genau einen Tornover (den gleich im ersten Spiel in der 1. Minute) geleistet, und das als Spielmacher bei 28,7 Minuten pro Spiel. Immerhin gelingen ihm 4,3 Assists und 10,7 Punkte pro Spiel, sicher nicht überragend, aber immerhin.

NHL

Gut einen Monat oder fast 15 Spiele ist die Saison jetzt lang. Zeit für eine erste Bilanz.

Western Conference

Titelverteidiger Knights sind grandios gestartet und haben in den ersten zwölf Partien bei 11 Siegen nur eine Overtime-Niederlage hinnehmen müssen. Zuletzt aber zwei Pleiten. Sehr gut erneut die Canucks und die Kings. Die Kings mit 7 Auswärtssiegen in 7 Spielen, aber nur einem Heimsieg (3 OT-Niederlagen).

Die negative Überraschung bisher sind die Oilers, die einfach nicht in Fahrt kommen. In 13 Spielen haben sie nur 2 Siege gefeiert, zuletzt viermal verloren. Schlechtestes Team der Liga zusammen mit den Sharks. Play-offs immerhin schon 8 Punkte entfernt. Die Tormaschine stockt. Draisaitl mit 15 Punkten noch der beste, aber auch bei ihm flutscht es nicht so, wie in der vergangenen Saison.

Eastern Conference

Die Bruins sind das beste Team der Conference  vor den Rangers. Von Plattz 3 bis 16 nur 6 Punkte. Die RedWings, Schlachtopfer der vergangenen Spielzeiten, spielen munter mit. Moritz Seider mit schon 10 Assists (und einem Tor). Und auch Tim Stützle von den Senators scort fleißig (3 Tore, 12 Assists).

Und die kanadischen Teams?

Seit 1993 wartet Kanada aAm besten gestartet sind die uf den Stanley Cup. Okay, ob zB die Oilers den Flames den Titel gönnen, ist zu bezweifeln. Am besten gestartet sind die Canucks, ein klarer Play-off-Kandidat. Der Rest steckt im Mittelfeld muss sich strecken, um die K.o.-Runde zu erreichen. Wie so viele warte ich auf eine Trendwende bei den Oilers, aber das wird schon jetzt nicht so einfach.