von Münchner Löwe | Feb. 9, 2025 | ski alpin
Ski-WM in Saalbach, V
Die absolute Königsdisziplin, Abfahrt der Männer, ging an die Schweiz. Doch nicht der favorisierte Marco Odermatt triumphierte, sondern Franjo van Allmen. Auch die Gastgeber durften trotz des Erfolges des Nachbarn zurfrieden sein, denn Vincent Kriechmayr gewann für Austria die 4. Medaille im 4. Speedrennen.
Das Rennen
Diesmal sollte es kein Startnummernrennen werden. Die erste ernstzunehmende Richtzeit setzte mit der Nummer 8 der Schweizer Alexis Monney, der dem bis dato Führenden Nils Allegre gleich 1,03 Sekunden abnahm. Lange durfte sich der Schweizer nicht auf dem vorläufigen Siegessessel hinsetzen, denn schon unmittelbar darauf war der Einheimische Vincent Kriechmayr noch mal sieben Hunderstel schneller, obwohl er im Schlussteil etwas Zeit verlor. Er war also nicht perfekt unterwegs gewesen. Dieser Verdacht wurde Gewissheit, als sich Franjo van Allmen aufmachte. Der Aufsteiger des Jahres war bei allen Zwischenzeiten voll dabei, hatte aber einen brillanten Endspurt und unterbot Kriechmayr um 24 Hunderstel. Die Entscheidung? Dominic Paris, das 2-Meter-Muskelmann aus Südtirol, verlor oben zuviel Zeit, da nutzte ihm die perfekte Fahrt unten nichts mehr. Also blieb nur noch Marco Odermatt, der Super-G-Weltmeister. Doch der wirkte längst nicht so federleicht wie am Freitag, riskierte zwar viel, streute aber einige Fehlerchen ein, die diese Strecke nicht verzeiht. So blieb der medaillenlose Platz 5, und sichtbar war sein Ärger ob der Fahrt.
Das Ergebnis
G: Franjo van Allmen (SUI). 1:40,68
S: Vincent Kriechmayr (AUT) 0,24
B: Alexis Monney (SUI) 0,31
4. Dominik Paris (ITA) 0,45, 5. Marco Odermatt (SUI/TV) 0,66, Adrian Smiseth Sejersted (NOR) 0,83, … 13. Ryan Cochran-Siegl (USA) 1,43, 20. Romed Baumann (D) 1, 75
Die Medaillengewinner
Franjo van Allmen krönte seine unglaubliche Saison, die aus den Reihen der Durchschnittsfahrer bis in die absolute Speed-Elite führte. Mit einem Jahr Verspätung bestätigte der 22-Jährige all den Vorschusslorbeer, den er als dreimaliger Vize-Weltmeister bei der Junioren-WM 2023 in den USA gesammelt hatte. Dreimal kam er in der Abfahrt auf den 2. Platz, nämlich bei den Klassikern in Gröden, Bormio und Wengen. Am Wengener Lauberhorn gewann er im Super-G auch seinen ersten Weltcup. Spätestens da gilt er als Kronprinz des überragenden Marco Odermatt.
Vincenz Kriechmayr ist seit Jahren der mit Abstand beste und konstanteste österreichische Speed-Spezialist. Der 31-Jährige gewann jeweils 9 Weltcup-Rennen in Abfahrt und Super-G, zuletzt vor fast genau einem Jahr in Kvitfjell (Super-G). Groß war das Wehklagen in Austria, als er vor knapp einen Monat in Wengen stürzte und sich eine schmerzhafte Bänderdehnung zuzog, die gar seinen WM-Start gefährdete. Doch der 31-Jährige arbeite an seiner Fitness und konnte auch dank Schmerzmittel antreten. Schon sein 4. Platz im Super-G war verheißungsvoll.
Alexis Monney trat wie sein Landsmann van Allmen erst diese Saison richtig in Erscheinung, gerade noch rechtzeitig, möchte ich angesichts seiner schon 25 Jahre und der unglaublich starken Konkurrenz in der Schweiz anmerken.. Der Abfahrts-Junioren-Weltmeister von 2020 hatte Ende Dezember seine große Zeit, als er in Bormio erst die Abfahrt gewann (vor van Allmen) und tags darauf im Super-G Platz 3 belegte, seine bis dato einzigen Podestplätze im Weltcup.
Die Gastgeber
Nach einer äußerst engagierten Fahrt raste Daniel Hemetsberger mit nicht einmal einer Sekunde Rückstand auf den Sieger auf Platz 7, für ihn ein Top-Ergebnis, erst recht nach dieser reichlich durchschnittlichen Saison. Auch Stefan Babinski kann mit seinem 9. Rang zufrieden sein, Lehrgeld zahlte der in den Trainingsläufen auftrumpfende Stefan Eichberger (28.),
Die Enttäuschten
Groß waren die Erwartungen der bei Großereignissen oft so starken Nordamerikaner, gerade auch nach dem Abfahrtstriumph von Breezy Johnson tags zuvor. Doch mit der Medaillenvergabe hatten die US Boys und Crazy Canucks nichts zu tun. Beser war noch Bryce Bennet auf dem 10. Platz. Fpür Kitz-Sieger James Crawford blieb gar nur Rang 23.
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Der gebürtige Österreicher Romed Baumann durfte fast mit Blick auf sein Elternhaus starten, er klassierte sich als 20. im Mittelfeld, sind wir mal gnädig. Simon Jocher durfte Starten (30.), und Luis Vogt beendete auch sein zweites WM-Rennen nicht.
Morgen folgt der erste (und einzige) Ruhetag, bevor es mit den Team-Komis der Frauen und Männer weitergeht. Wir lesen uns.
von Münchner Löwe | Feb. 9, 2025 | NBA, Tennis
Blick über den Teich, NFL und NBA
Verdammt soll der Super Bowl sein
Na, dass ist doch mal eine Überschrift, die zum Lesen reizt … Eigentlich wäre für den Blick-über-den-Teich-Schauer heute Nacht DER Feiertag. Aber noch selten hat mich ein Super Bowl so wenig interessiert wie dieses Jahr. Für mich ist die Partie im Super Dome zu New Orleans zwischen den Kansas City Chiefs und den Philadelphia Eagles eher ein Horror Bowl. Die Chiefs regen mich schon die ganze Saison mit ihrem extrem effizienten, aber wenig attraktiven Defensiv-Football auf (plus ein paar überragende, leider sehr seltene Offensiv-Highlights von Quarterback Patrick Mahomes und vornehmlich Travis Kelce). Die Eagles sind mir, auch wegen ihres mir grund-unsympathischen Anhangs, schon seit jeher eher ein Graus. Das gilt leider für alle Philly-Teams (außer vielleicht den Flyers in der NHL), die ich ja aufgrund ihres Stadtnamens mögen müsste. Das fast nur auf Laufspiel basierendes Offensiv-Play der Eagles (überagend natürlich Running Back Shaqin Barkley) macht mich auch nicht grade an.
Also eher die Wahl zwischen Pest und Cholera: zwischen dem einmaligen Dreifachtriumph en suite der Chiefs und einem unerträglichen Triumph-Geheul der Eagles. Da passt es vortrefflich, dass DT als erster amtierender Präsident sich live vor Ort die Ehre gibt und womöglich den Münzwurf ausübt (samt dem üblichen Getöse). Dass die Trump-hörigen NFL-Milliardäre den Leitsatz „End racism“ wieder von der Endzone entfernen ließen, um ihren lieben und vor allem teuren Donald nicht zu vergraulen, passt da bestens ins Bild.
Viel Vergnügen trotzdem, vielleicht wirds ja ein attraktives spannendes Spiel. Morgen Vormittag relive reicht mir allerdings völlig.
Schluss der Transferzeit in der NBA: ein Ende mit Schrecken! Nur für Wen?
Endlich hat das Gerüchteln um Verstärkungen, Transfers, Rebuild ein Ende. Manche Teams sind kaum wiederzuerkennen. Wenn ich etwa an „meine“ Sacramento KIngs denke: Gegangen ist mit (unter anderen) DeAaron Fox (auf eigenes Betreiben!) der beste und aufregendste Spieler, dafür kamen Zach Levine und vor allem als Defensiv-Verstärkung Jonas Valenciunas, der jetzt mit Domantas Sabonis litauische Twin Towers weit weg in Kalifornien bildet.
Hauptaufreger war allerdings der immer noch unfassbare Tausch Luca Doncic/Anthony Davis zwischen den Dallas Mavericks und Los Angeles Lakers. Doncic war DER Franchise-Player der Mavs, vielleicht der begabteste Basketballer unserer Zeit. Ja, die Fitness ist nicht so sein Ding, auch nicht das Verteidigen, und seine ständige Meckerei über die Refs nervt unendlich; aber sein Unterhaltungsfaktor ist einmalig, seine Ideen, seine Kreativität. Der Finaleinzug letzten Juni war vor allem seiner Brillanz geschuldet. Gibt man wirklich so einen Spieler ab, auch wenn es gesundheitliche Probleme gab?
Die Mavs-Fans gaben die Antwort, trugen ihr Team sinnbildlich mit einem Sarg zu Grabe. Vor allem stieß sauer auf, dass der Trade offenbar ein Alleingang des Team-Managers Nico Harrison war, ohne Absprache mit dem Trainerstab. Verschwörungstheorien machten und machen die Runde (Umzug nach Vegas? Hat die NBA, vielleicht sogar Commisioner Adam Silver die Finger im Spiel, um die Liga zu pushen?) Vor allem aber: Der Gegenwert hätte viel mehr sein müssen als Anthony Davis. Mindestens noch ein Starting-Five-Spieler der Lakers (Austin Reaves, Rui Hachimura) hätte herausspringen müssen. Warum wurde übehaupt nicht mirt anderen Teams verhandelt? Gerade die Deutschen schauen ja besonders gespannt auf die Mavericks, spätestens seit Dirk Nowitzkis glorreichen Zeiten in Texas, großer Seufzer.
Der fantastische Verteidiger Anthony Davis wiederum wird den Lakers fehlen (Defense wins Championships). In seinem ersten Spiel für die Mavericks legte er gleich mal 26 Punkte, 16 Rebounds, 7 Assists und 3 Blocks auf, bevor er mit einer nicht näher bezeichneten Oberkörperverletzung das Parkett verlassen musste. Doncic wiederum verpasste sein für gestern Nacht anvisiertes Debüt bei den Lakers, die dennoch gegen die Indiana Pacers klar gewannen, weil Austin Reaves (sic) gleich 45 Punkte erzielte.
Auch zwei Deutsche gerieten in den Trade-Strudel. Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder, erst im Dezember von den Brooklyn Nets zu den Golden State Warriors gewechselt, wurde via Utah Jazz als eintägige Zwischenstation an die Detroit Pistons weitergereicht. Ein Team, das durchaus Play-off-Chancen hat, wo er helfen kann. Schon zuvor hatte er den „modernen Sklavenhandel“ in der NBA beklagt und bekam medial (vor allem auch hierzulande) ordentlich Dresche für die Wortwahl. Der Ausdruck „Sklave“ ist natürlich ob der Irrsinsgehälter reichlich absurd, doch dass die Profis bis auf ganz wenige Ausnahmen so überhaupt kein Mitspracherecht haben, wo sie spielen (dürfen), finde ich schon seit Jahren bedenklich; auch weil Spieler bei all den Millionen-Privilegien Menschen (mit Familie) sind. Und mit Geld kann man zwar vieles kaufen, aber zum Beispiel eben keine (Schul)Freunde.
Doof lief es auch für Daniel Theis. Den gaben die New Orleans Pelicans an die Oklahoma City Thunder ab. Die allerdings fanden keine Verwendung für ihn und setzten ihn auf die Straße (waived). Nein, dort wird Multimillionär Daniel Theis nicht verhungern, aber er ist erst mal verbannt von den geliebten Basketball-Feldern. Vielleicht ein Mann für die Euroleague, speziell für den FC Bayern?
Fast in den Hintergrund bei all dem Irrsinn geriet der Wechsel von Jimmy Butler von den Miami Heat zu den Golden State Warriors. Hier war wiederum der Spieler der Initiator. Seit Monaten drängte er auf den Trade, aus reiner Geldgier, vielleicht auch aus Prinzip, weil er noch nie im Freiden schied von seinen Teams. Die Heat signalisierten ihm nämlich, dass sie eine Vertragsverlängerung nicht zu den von Butler gewünschten Konditionen (Maximum-Gehalt, mehr als 50 Millionen Dollar/Jahr) für den Mittdreißiger zahlen wollen, sondern nur 40 Millionen oder gar 30 Millionen, ein echter Hungerlohn. Ob ihn die Warriors die gewünschten Summen wirklich zahlen, weiß ich nicht, aber es könnten am Ende tatsächlich alle Beteiligten als Sieger aus der Sache herauskommen. Die Warriors bekommen einen Top-Spieler gerade in den Play-offs (wenigstens noch für 1, 2 Jahre), die Heat sind einen Dauer-Konflikt los, und Jimmy Butler selbst hat seinen Seelenfrieden wieder und darf mit Steve Curry auf große Taten in San Francisco hoffen.
Fazit: Ich kann gerade nicht absehen, wer am Ende Gewinner und Verlierer sind. Dem ersten Eindruck nach haben die Spurs das große Los gezogen zumindest für die mittelfristige Zukunft mit dem „Außerirdischen“ Victor Wembanyama. Die Mavs müssen erst mal ihre Fans zurückholen, die Lakers die offene Baustelle „Defense“ schließen. Und meine Kings? Ich sehe tatsächlich viel Potenzial, aber ob das reicht für ganz oben, da habe ich meine ernsthaften Zweifel.
von Münchner Löwe | Feb. 8, 2025 | Allgemein, ski alpin
Alpine Ski-WM in Saalbach, IV
Die Abfahrt ist die Königsdisziplin jeder alpinen Ski-WM – bei Frauen und Männern. Am Samstag siegte etwas überraschend die Amerikanerin Breeze Johnson, die damit erneut belegte, dass die US Girls und Boys gerade bei Großereignissen über sich hinauswachsen. Während Mirjam Puchner als Zweite bereits das dritte Edelmetall im dritten Speedrennen für Österreich gewann, erlebten die mitfavorisierten Fahrerinnen aus Italien und der Schweiz ein mittleres Debakel.
Am Sonntag steht dann die Abfahrt der Männer an, ein ausverkauftes Haus wird erwartet.
Abfahrt der Frauen
Das Rennen
Gleich mit der Startnummer 1 setzte Breeze Johnson eine Richtmarke, an der sich die gesamte Konkurrenz die Zähne ausbeißen würde (was zu dem Zeitpunkt natürlich niemand wissen konnte). Der Amerikanerin war ein soweit erkennbar fehlerloser Lauf gelungen, viel schneller als in den Trainings, in denen sie immer vorne zu finden war. Erstes kleines Augenbrauenhochziehen, als Ester Ledecka mit der 5 hitner Johnson blieb. Dasselbe galt Österreichs vermeintlich beste Abfahrerin Cornelia Hütter. Als dann Lara Gut-Behrami an einem Tor vorbeifuhr (und Gottseidank auf den Skiern blieb und auch die im Training topfahrende Mirjam Puchner 15 Hundertstelsekunden hinter der Amerikanerin blieb, durfte diese zumindest mit einer Medaille liebäugeln. Aus der Medaille wurde nach und nach Gold, weil die Italienerinnen Sofia Giggia und Federica Brignone weit hinterherfuhren und auch Super-G-Weltmeisterin Steffi Venier sich eine Sekunde draufpackte.
Zwei Landsfrauen wurden noch gefährlich, doch Lauren Macuga und Lindsey Vonn brachten ihre gute Zwischenzeiten nicht ganz ins Ziel. Gleiches galt auch für Emma Aicher, im Training glänzende Dritte, obwohl sie nicht voll fuhr. Auf sie galt es zu warten. Bis zur Mittelstation war sie klar schneller als Johnson, doch dvon Zwischenzeit zu Zwischenzeit verlor sie Zehntel, sodass es „nur“ zum 6. Platz reichte. Ein Top-Ergebnis für die Bayerin, aber bei einer WM zählen leider nur die Medaillen wirklich.
War es ein Startnummern-Rennen? Der glänzend präparierten Piste sah ich kein Nachlassen an. Aber es ist schon auffällig, dass in den bisherigen drei Speedrennen ehe die vorderen StarterInnen siegten. Jetzt lautete die Reihenfolge: Nummer 1 vor Nummer 9 und Nummer 5. Wenn man dann noch bedenkt, dass die besten Fahrerinnen des Winters zwischen 6 und 15 kommen, kann ich schon auf doofe Gedanken kommen: Doch es bleibt reine Spekulation, ob etwa eine Emma Aicher mit eine vordereren Nummer noch besser abgeschnitten hätten. Auf jeden Fall schdet eine frühe Nummer nicht.
Die Medaillengewinnerinnen
Breeze Johnson ist mit ihren 29 Jahren gefühlt schon eine Ewigkeit im Skizirkus dabei. Tatsächlich sind es genau 12 Jahre, in der sie im Weltcup siebenmal auf dem Podest landete, abe keinen einzigen Sieg schaffte. Guter Zeitpunkt fürs Debüt.Wegen dreiier verpasster Dopingtests war Johnson die gesamte vergangene Saison gesperrt und erst seit Dezember wieder startberechtigt. So bereitete sie sich allein auf die WM-Saison vor, rückte aber nach guten Leistungen schnell wieder ins Team. Die eher kurvenrecihe Abfahrt taugte ihr, die auch abseits der Strecke von sich reden macht. Sie ist Athletensprecherin und outete sich vor drei Jahren als bisexuell und sieht sich als Sprachrohr der queeren Szene(ihr Präsident wird also die helle Freude an ihrem Triumph haben). Noch während der WM verwies sie auf die katastrophalen Bedingungen bei der gleichzeitig stattfindenden Para-WM in Maribor, wo die Speedrennen dem fehlendem Schnee zu Opfer fielen. „Unsere Trainingsstrecken sind besser als dort“, monierte sie.
Mirjam Puchner ist eine dieser Pechmaries, die es im Skisport so viele gibt. Sehr talentiert, warf sie eine Verletzung nach der anderen zurück. Diese Saison lief grauenvoll, und ihr glück war, dass das gesamte österreichsische Team der Musik hinterherfuhr, so dass sie einen Startplatz ergatterte. Vom ersten Trainingslauf zeigte sie, dass sie und die Strecke perfekt zusammenpassten, sodass leichte Medaillenhoffnungen aufkeimten. Dass sie jetzt mit ihren 32 Jahren ihr erstes Edelmetall bei einem Großereignis holte, ist nur der veerdiente Lohn des immer wieder Aufsthens.
Ester Ledecke: Jetzt hat die Tschechin tatsächlich ihre alpine Medaille. Schon das wäre jede Nachricht wert, doch Ledecka ist das Unicorn des Wintersports, denn sie beschränkt sich nicht auf wilde Abfahrten und Super-Gs, sondern sucht ihr Glück auch im Snowboard, wo sie auch schn einige Erfolge sammelte. 2018 gelang ihr das einmalige Kunststück und holte in Pyeongchang Olympia-Gold im Super-G (alpin) und Parallel-Riesenslalom auf dem Snowboard. Insgesamt sammelte sie bei Snowboard-WMs zweimal Gold und einmal Bronze, jetzt kam ihr erstes Alpin-Bronze hinzu.
Stimmen
Breeze Johnson: Jeder sagte mir, wie gut ich in Saalbach sein werde. Vielleicht liebt mich dieser Berg.
Mirjam Puchner: Hier habe ich mich vom ersten Tag an wohlgefühlt. Jeder hat gesagt, dass mir die Strecke liegt, aber fahren muss ich ja auch erst einmal.
Die Enttäuschten
Schweizerinnen und Italienerinnen hatten die bisherigen Speedrennen der Saison dominiert, jetzt gingen sie leer aus. Beste Schweizerin war Corinne Suterauf P.atz 7, Lara Gut-Behrami schied nach Fahrfehler im Mittelteil aus. Abgeschlagen landeten Malorie Blanc un d Priska Ming-Nufer auf den Plätzen 19 und 21.
Nie viel besser erging es den Azzurri, die von Beginn an mit der Strecke haderten. Nicol Delago (mit der 3, siehe auch Startnummernrennen) wurde Siebte (für sie persönlich ein tolles Ergebnis), Super-G-Zweite Federica Brignone wurde Zehnte. Noch schlechter erging es der Speed-Queen Sofia Goggia auf dem für sie indiskutablen 16. Rang mit fast 2 Sekunden Rückstand.
Die (übrigen) Gastgeberinnen
Conni Hütter verfehlte als Vierte erneut nur ganz knapp eine Medaille, zu der ihr 13 Hundertstel fehlten. Ersatzfahrerin Ariane Rädler (für Ricarda Haaser) hatte als 17. erwartungsgemäß nichts mit der Entscheidung zu tun.
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Nach dem Debakel im Super-G betrieb Kira Weidle-Winkelmann Schadensbegrenzung und wurde letztlich Zwölfte, allerdings mit dem Respektabstand von 1,64 Sekunden.
Ergebnis
Gold: Breeze Johnson (USA) 1:41,29
Silber: Mirjam Puchner (AUT) 0,15 zur.
Bronze: Ester Ledecka (TCH) 0,21
4. Cornelia Hütter (AUT) 0,34, 5. Lauren Macuga 0,38, 6. Emma Aicher (D) 0,48, … 9. Steffi Venier 0,99, 10. Federica Brignone (ITA) 1,19, 12. Kira Weidle-Winkelstein (D) 1,64
Abfahrt der Männer, Sonntag, 11:30, ARD, Eurosport, ORF1
Favoriten
Erneut an erster Stelle nenne ich Marco Odermatt, so grandios und überlegen war der Schweizer im Super-G an gleicher Stelle. Ansonsten läuft es im Schweizer Team noch nicht perfekt, das könnten allerdings Franjo van Allmen und vor allem Alexis Monney ändern.
Der Österreicher Vincent Kriechmayr hat seine Knieverletzung offenbar gut überstanden, zeigte im Abschkluzsstraiunig trotz Bremsschwungs im Zielhang auf.
Und weil ich die frühen Startnummern besonders beachte, sei vor allem auf den Startläufer Mattia Casse verwiesen, obwohl die Italiener allesamt im Super-G enttäusxchten
Sehr zu beachten
Die Nordamerikaner, you know? Gibt es ein männliches Pendant zu Breeze Johnson aus den USA oder Kanada? Warum nicht der Titelverteidiger James Crawford oder der Super-G-Siebte Ryan Cochran-Siegle.
Und da ist auch noch der Norweger Adrian Smitheth Sejersted. Der Draufgänger, der reichlich überraschend Bronze im Super-G holte.
Echtes Dark Horse
Durch gute Leistungen hat sich der Slowene Miha Hrovat in die erste Startnummer gefahren, die er mit der Nummer 15 beschließt. Wer wetten will, die Quoten sind sicher gut …
Startliste
1 Mattia Casse
5 Ryan Cochran-Siegle
7 James Crawford
8 Alexis Monney
9 Vincent Kriechmayr
11 Franjo van Allemen
12 Dominik Paris
13 Marco Odermatt (TV)
17 AD Sejersted
18 Daniel Hemetsberger
19 Romed Baumann
35 Luis Vogt
WM 2023 in Courchevel
1. Marco Odermatt (Schweiz)
2. Alexander Aamodt-Kilde'(Norwegen)
3. Cameron Alexander (Kanada)
WM 1991 in Saalbach
1. Franz Heinzer (Schweiz)
2. Peter Rungaldier (Italien)
3. Daniel Mahrer (Schweiz)
Die Höchstrafe der Gastgeber. Der Schweizer Erzrivale holt den Titel u nd Platz 3, für Austria bleibt nur Blech (Platz 4 für den amtierenden Olympiasieger Leonhard Stock). Der damals 28-jährige Heinzer feierte mit WM-Gold seinen größten Karriere-Erfolg. Insgesamt gewann er 17 Welcup-Abfahrten und sicherte sich dreimal hintereinander die Weltcupwertung in der Abfahrt (1990 bis 1992), den die Aktiven selbst höher einschätzen als den eher zufälligen Einzeltriumph.
Auch für den Italiener Rungaldier war Silber das einzige Edelmatall bei einem Großereignis. Zweimal siegte er in einem Weltcup-Super-G, in der Abfahrt blieb er ohne Erfolg und wurde dreimal Zweiter. 1995 holte er sich die kleine Kristallkugel im Super-G.
Daniel Mahrer schließlich war lange Zeit Fixpunkt einer damals unglaublich starken Abfahrtsmannschaft, die etwa 1987 im heimischen Crans Montana einen Fünffacherolg feierte.. Insgesamt 8 Weltcupsiege verbuchte er, darunter 1989 in Itzbühel und 1991 bei der WM-Generalprobe Garmisch, wo er auch 1993 die Weltspitze düpierte..
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von Münchner Löwe | Feb. 7, 2025 | ski alpin, WM
Alpine Ski-WM in Schladming, III
Marco Odermatt wird seiner klaren Favoritenstellung im Super-G gerecht, Raphael Haaser lässt Österreich erneut jubeln, und Adrian Smitheth Sejersted aus Norwegen überrascht (zumindest mich).
Am Wochenende finden dann die beiden Abfahrten bei Frauen und Männern statt.
Super-G der Männer
Das Rennen
Marco Odermatt – und dann lange nichts. Mit einer nahezu fehlerlosen Fahrt gewann der Schweizer sein erstes WM-Gold im Super-G. Der beste Skifahrer unserer Zeit hat sein erstes Statement bei diesen Titelkämpfen gesetzt.1 Sekunde war am Ende sein Vorsprung auf den Zweiten Raphael Haaser. Zum Vergleich: Zwischen Platz 2 und 12 waren es auch nur 1,05 Sekunden.
Obwohl die Schweiz die Nase vorne hatte, wird die Skination Österreich mehr als zufrieden sein. Mit einer Medaille gerade für Raphael Haaser war nicht unbedingt zu rechnen. Haaser selbst musste auch die Belastung wegstecken, dass seine Schwester Ricarda, nicht Rebecca, wie ich gestern schrieb, sich tags zuvor schwer verletzt hatte. „Sie hat mir eine WhatsApp geschickt, ich soll Gas geben.“ Völlig überraschend kommt Silber nicht, hatte er doch bei der Generalprobe in Kitzbähel ebenfalls Platz 2 belegt.
Dagegen bin zumindest ich völlig baff über Bronzefahrer Sejersted, zumal er mit der im Super-G undankbaren Nummer 1 ins Rennen ging. Undankbar deshalb, weil er damit als Testpilot ohne Training bei gewaltigen Geschwindigkeiten fungiert. Doch die Fahrt des Draufgängers war tadellos, und als sie Fahrer für Fahrer hielt (außer bei Odermatt und Haaser), war es schon absehbar, dass es sich mit Bronze ausgeht.
Ein Debakel erlebte der Titelverteidiger: James Crawford aus Kanada, strahlender Hahnenkammsieger in der Abfahrt, belegte nach einer extrem fehlerhaften Fahrt den letzlich indiskutablen 27. Rang mit unglaublichen 3,41 Sekunden Rückstand.
War es vielleicht sogar ein Startnummernrennen? Odermatt startete als Siebter (Cameron Alexander mit der 7 hatte zurückgezogen), Haaser als Neunter, und Sejersted eben mit der 1. Auch gestern beim Super-G der Frauen schienen die eher vorderen Startnummern bevorteilt bei Gold für Nr. 7, Silber für Nr. 6. Bronze für die 10 und 14 (soweit die Theorie …)
🇦🇹 🇩🇪 🇨🇭
Das vermeintliche Ass der Gastgeber war Vincent Kriechmayr. Der enttäuschte auch keineswegs, kam aber als Vierter nur zur Blechmedaille, 5 Hunderstel hinter Bronze. Stefan Babinsky als Sechster und Lukas Feurstein (12.) übertrafen die Erwartungen.
Das kann ich von den Schweizer Mitfavoriten neben Odermatt nicht behaupten. Stefan Rogentin (8.), Franjo van Allmen (12.) zahlten Lehrgeld, Alexis Monnet fiel mit toller Zwischenzeit gar aus.
Die Deutschen hatten mit den vorderen Plätzen erwartungsgemäß nichts zu tun. Simon Jocher, der trotz Fersenbruchs (!) startete wurde 1., Roded Baumann belegte unweit von seinem Heimatort den 22. Platz.
Ergebnis
Gold: Marco Odermatt (SUI). 1:24,57
Silber: Raphael Haaser (AUT) 1,00 Sekunden zurück
Bronze: A.S. Sejersted. (NOR) 1,15
4. Kriechmayr (AUT 1,20, 5. Fredrik Möller (NOR 1,22, 6. Stefan Babinsky (AUT) 1,30, … 12. von Allmen (SUI) 2,05, 18. Jocher (D) 2,45, 22. Baumann 2,67, 27. Crawford (CAN/TV 3,41
Stimmen
Marco Odermatt: Der Lauf war schon sehr, sehr nahe an der Perfektion. Es ist extrem schön, auch im Super-G Weltmeister zu sein (nach Abfahrt 2023 und RS 2023/d. A.)
Raphael Haaser: Es war im oberen Teil eine ansprechende Fahrt. Nach der Mittelstation bin ich vielleicht ein bisschen in der Gegend herumgefahren.
Abfahrt der Frauen Samstag, 11.30 ARD, ORF1, Eurosport
Favoritinnen
2. Speedrennen, 2. Chance für die Frauen. Das Feld der Favoritinnen dürfte dasselbe sein wie das im Super-G. Besonders auf dem Zettel habe ich allerdings Lara Gut-Behrami und vor allem Sofia Goggia, die eine Medaille am Donnerstag verpasst haben. Allerdings stürzte Goggia am Donnerstag im Training. Steffi Venier schätze ich in der Abfahrt nicht ganz so stark ein, dasselbe gilt eigentlich auch für Federica Brignone, die allerdings in einer so grandiosen Form ist, dass sie auf jeder Strecke reüssieren kann.
Sehr zu beachten
Die Tschechin Ester Ledecka enttäuschte als 5. im Super-G keineswegs. Im letzten Training fuhr sie Ski-Snowboard-Allrounderin Bestzeit. Gespannt bin ich auf die beiden Super-GBronze-Frauen Kajsa Vickhoff Lie und Lauren Macuga
WM 2023 in Courchevel
- Jasmine Flury (Schweiz
- Nina Ortlieb (Österreich)
- Corinne Suter (Schweiz)
Flury (Knorpelschaden) und Ortlieb können wegen Verletzungen nicht starten. Ortlieb ist eh eine Pechmarie. Sie stürzte in Garmisch im ersten Rennen nach einer schweren Verletzung und muss deshalb erneut lange aussetzen. Corinne Suter hat ebenfalls eine lange Verletzungsgeschichte hinter sich, für eine Top-Platzierung muss alles passen.
WM 1991 Saalbach
- Petra Kronberger (Österreich)
- Nathalie Bouvier (Frankreich)
- Swetlana Gladyschewa (UdSSR)
Kronberger war in den jahren 1990 bis 1992 die beste Skifahrerin der Welt und holte dreimal den Gesamtweltcup (als erste Österreicherin seit Annemari Moser-Pröll, die zuvor in der Saison gleich 8 Weltcup-Rennen für sich entschied, und zwar in allen 5 Disziplinen. 1992 ließ sie noch zwei Olympiasiege folgen, ehe sie im Dezember 92 ihre Karriere überraschend wegen „mangelnder Motivation“ beendete.
Nathalie Bouvier war ein „One Hit Wonder“ par excellence. Niemals zuvora und danach hatte sie bei einem Weltcuprennen einen Podestplatz belegt.
Swetlana Gladyschewas Bronzemedaille fiel in die beste Zeit des russischen Skisports und gehört jahrelang zumindest der erweiterten Weltklasse an. 1994 gewann sie Olympisches Silber im Super-G, 1996 schaffte sie in Vail ebenfalls im Super-G ihren einzigen Weltcupsieg
Die Gastgeberinnen
Cornelia Hütter will ihr eher enttäuschendes Abfahrts-Ergebnis wiedergutmachen. Miriam Puchner liegt die Strecke und hat sich einiges vorgenommen. Ariane Rädler, die erst für die verletzte Ricarda Haaser ins Team rückte, will ihre „Chance wahrnehmen“, was immer das bedeutet, was immer dann herauskommt. Freude am Fahren, lautet ihre Maxime.
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Sprießen leichte Medaillenhoffnungen? Emma Aicher jedenfalls mag die Strecke am Zwölferkogel. Nach dem erfreulichen Platz 6 im Super-G kam sie im trainig auf Platz 3, obwohl sie weit vor dem Ziel aufmachte. Kira Weidle-Winkelmann kann es in der Abfahrt eigentlich nur besser ergehen als im Super-G.
Startliste
2 Kira Weidle-Winkelmann
5 Ester Ledecka
7 Conni Hütter
8 Lara Gut-Behrami
9 Mirjam Puchner
10 Kajsa Vickhoff Lie
12 Sofia Goggia
14 Federica Brignone
15 Stephanie Venier
18 Lauren Macuga
21 Lindsey Vonn
30 Emma Aicher
von Münchner Löwe | Feb. 6, 2025 | ski alpin, WM
Austria ist gerettet! Der Albtraum einer Ski-WM zuhause ohne eigenen Titel (hat es in bisher 10 Auflagen nie gegeben) ist verflogen, bereits nach dem ersten Einzelrennen. Stephanie Vernier eroberte Gold im Super-G, ihr erster Saisonsieg erfolgte also genau zum richtigen Zeitpunkt. Am Freitag kann ihr Landsmann Vincent Kriechmayr nachlegen, allerdings dürfte er im Super-G nur Außenseiter sein.
Super-G der Frauen
1. Stephanie Vernier Österreich 1:20,47
2. Federica Brignone Italien. 0,10 Sekunden zurück
3. Kajsa Vickhoff Lie. Norwegen 0.24
Lauren Macuga USA 0,24
5. Sofia Goggia (Italien) 0,30, 6. Emma Aicher (Deutschland) 0,52, … 8. Gut-Behrami (Schweiz) 0,70, 10. Hütter (Österreich) 0,91,
16. Bassino (Italien/TV) 1,63, 23. Kira Weidle-Winkelmann (Deutschland) 1,89, ausgeschieden (u. a.) Vonn USA
Das Rennen
Federica Brignone eröffnete mit Startnummer 6 bei strahlendem Sonnenschein den Reigen der Favoritinnen und legte gleich eine fulminante, im Schlussteil außergewöhnlich aggressive Fahrt hin. Ohne erkennbaren Fehler, alles auf Zug. Die könnte schon eine Medaille sein, ging es mir (und auch den Eurosport-Kommentator Guido Heuber) durch den Kopf. Diese Prognose schien sehr gewagt, als gleich darauf Steffi Vernier gerade im oberen Teil alles noch ein bisschen besser, noch ein bisschen schneller erledigte. Ein bisschen büßte sie ein, doch es blieb ein Zehntel. Dass ihr ein toller Lauf gelungen war, sah man an ihrem Jubel.
Und die Zeit hielt, knapp, aber doch. Die einhellige Favoritin Lara Gut-Behrami blieb ebenso ohne Medaille wie Abfaahrtskönigin Sofia Goggia. Bedrohlich nahe kamen nur Kajsa Vickhoff Lie und Laren Macuga, sie holten sich letztlich zeitgleich jeweils Bronze. Die deutschen durften auf eine Riesensensation hoffen, als Emma Aicher tolle Zwischenzeiten hinlegte. Doch hier ein Fehlerchen, dort eine kleine Unsauberkeit – und sie verpasste Edelmtall gerade mal um 28 Hundertstel. Dennoch war die Freude riesig bei ihr und dem deutschen Tross. Platz 6 ist mit das beste Ergebnis, das Aicher im Super-G hinlegte.
Danach warteten alle gespannt auf Lindsey Vonn und die Startnummer 30. Die Amerikanerin begann auch verheißungsvoll, doch dann blieb sie mit einer Schulter am Tor hängen und schied aus.Wie ob und wie schwer sie schwer die verletzt ist, steht noch nicht fest.
Reaktionen
Steffi Vernier: „Es klingt unreal. Ich war vor dem Start extrem nervös. Ich hatte eine mäßig gute Nacht und bin mit zittrigen Knien an den Start gegangen.“
Federica Brignone: „Ich habe bei einer WM nich nie eine Medaille im Super-G gemacht. Das war nicht meine Strecke, ich mag lieber enge Kurven.
Ich habe aber alles probiert
Kajsa Vickhoff Lie: Es ist schön, die Medaille mit einer anderen zu teilen. Mit meinenm Lauf bin ich wirklich zufrieden. Unten habe ich Gas gegeben.“ Kuriosum: Schon bei der WM 2023 hatte sie den geteilten 3. Platz geschafft, damals mit Conni Hütter.
Lauren Macuga: Ich krieg mich gar nicht ein. Das ist so cool
Die übrigen Gastgeberinnen:
Die als Mitfavoritin Cornelia Hütter verlor auf der gesamten Strecke Zeit und musste sich mit dem 10. Platz zufriedengeben. „Es gibt Tage, da verliert man, und es gibt Tage, da gewinnen die anderen“, befand sie mit süß-saurer Miene. „Aber das erste Hakerl für Österreich ist gemacht.“ Rebecca Haaser stürzte und erlitt einen Kreuzbandriss. Für sie ist die Saison beendet.
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Während Aicher zufrieden sein konnte und ihre Freude auch zeigte, hatte die zweite deutsche Starterin ein Rennen zum Vergessen. Sie kam nie in Fahr, viel zu zögerlich. Platz 23 ist bei gerade 31 Klassierten eine richtige Packung.
Super-G der Männer Freitag, 11:30 Uhr (ARD, Eurosport, ORF1)
Die Favoriten
Teil 1 der Odermatt-Festspiele? Der Schweizer ist Top-Favorit auf den Titel, alles andere zählt für den erfolgsbesessenen 27-Jährigen auch nicht. Allerdings scheint er dieses Jahr nicht ganz so leicht und locker unterwegs zu sein (weil er auch nicht das Letzte riskiert), aber das ist Klagen auf allerhöchstem Niveau. Seine Landsleute, vor allem Senkrechtstarter Franjo van Allmen, und sind die härtesten Konkurrenten.
Österreich hofft auf den nächsten Gold- ode wenigstens Medaillencoup durch Vincent Kriechmayr und Raphael Haaser, dem Zweiten beim Super-G in Kitzbühel (hinter Odermatt). Kriechmayr hat seine Beinverletzung offenbar gut überstanden.
Sehr zu beachten
Bei Großereignissen wachsen US-Amerikaner und Kanadier regelmäßig über sich hinaus. Skifahren können die Jungs alle, und sie gehen mit einer ernsthaften Lockerheit in die Rennen. James Crawford aus Kanada ist Titelverteidiger, und er hat sich gerade mit dem Abfahrtssieg am Hahnenkamm unsterblich gemacht. Dem Amerikaner Ryan Cochran-Siegle scheint die Strecke zu liegen, in den Abfahrts-Trainings schaffte er zweimal die Bestzeit. Ob die wirklich ein Maßstab für den Super-G sind?
Gefährliche Außenseiter
Im Schatten seines italienischen Landsmannes Dominik Paris hat Mattia Casse einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. So siegte er im Super-G von Gröden und holte einige Top-Platzierungen. Einen Premierensieg im Weltcup feierte der Norweger Frederic Möller in Bormio mit einem wahren Höllenritt.
Wichtigste Startnummern
4 Alexis Monnet (Schweiz)
8 Marco Odermatt (Schweiz)
9 Vincenz Kriechmayr (Österreich)
10 Raphael Haaser (Östereich)
11 Dominik Paris (Italien)
13 Dominik Paris (Italien)
14 Fredrik Möller (Norwegen)
15 Franjo van Allmen (Schweiz)
18 Ryan Cochran Siegl (USA)
20 James Crawford (Kanada)
29 Romed Baumann /Deutschland)
Insgesamt sind 62 Fahrer am Start
WM in Courchevel 2023
1. James Crawford (Kanada)
2. Alexande Aamodt Kilde (Norwegen)
3. Alexis Pintaurault (Frankreich)
Aamodt Kilde und Pintaurault fehlen wegen schwerer Sturzverletzungen. Hoffentlich sind sie im Olympiawinter 2026 wieder dabei. Dem Crazy Canuck Crawford ist alles zuzutrauen
WM 1991 in Saalbach
1. Stefan Eberharter (Österreich)
2. Kjetil Andre Aamodt (Norwegen)
3. Franck Piccard (Frankreich)
Eberharters Sieg überraschte ihn selbst vielleicht am meisten. Der Saalbacher Doppelweltmeister (später auch Kombination) fiel danach in ein großes Formloch, auch wegen Veletzungen. Erst in der Saison 1997/98 kehrte daurhaft in die Weltspitze zurück. Bei Olympia 1998 in Nagano holte er im Riesenslalom hinter Hermann Maier Silber. 2001 in St. Anton, 10 Jahre nach der Heim-WM wieder bei einer Heim-WM, holte er im Super-G Silber hinter dem Amerikaner Dahron Rahlves.
Seinen bestes jahre sollten noch folgen: 2001/02 holte er mit 10 Einzelsiegen und 17 Podestplätzen überlegen den Gesamtweltcup, sowie den in Abfahrt und Super-G. Bei Olympia 2002 in Salt Lake City gewann er zunächst Bronze in der Abfahrt und Silbe im Super-G und triumphierte dann im Riesenslalom vor Bode Miller. Auch 2002/03 triuphierte er im Gesamt-, Abfahrts-, und Super-G-Weltcup.
Kjetil Andre Aamodt gehört zu den erfolgreichsten Alpinen der Geschichte. Bei Olympiaschen spielen gewann er 4x Gold, und je zweimal Silber und Bronze. Dreimal triumphierte er dabei im Super-G (1992,2002, 2006). Bei WMs holte er 5G, 4S, 3B. Mit ihm und Lasse Kjus startete die norwegische Erfolgsgeschichte auch bei den Alpinen so richtig.
Franck Piccard hatte 3 Jahre zuvor in Calgary Olympiagold im Super-G gewonnen, in der Abfahrt holte er 188 Bronze und 1992 zu Hause in Albertville Silber hinter dem Österreicher Patrick Ortleb.
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