von Münchner Löwe | Apr. 15, 2025 | Eishockey, Frauen-WM, Leichtathletik, Schwimmen, Wochenrückschau
Eine Sportwoche voller Höhepunkte, auch voller Drama und 2 unerwartete Weltrekord
Bayern kriecht zum Titel
Immer noch haben die Münchne 6 Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen. So gesehen stellt sogar ein Heim-2:2 gegen den BVB Clubführung und sportliche Spitze zufreden, zumal angesichts der personellen Misere um 7 verletzte Stammspieler. Bayer Leverkusen nämlich verlängert seine formidable Formkrise und kam gegen den 1. FC Union nicht über ein enttäuschendes 0:0 hinaus. Da stimmt einiges nicht mehr, spätestens nach dem Pokalaus bei Arminia Bielefeld haben die Werkskicker die Saison wohl innerlich abgehakt.
Jetzt beschäftigt am Rhein fast nur noch die Frage, ob Trainer Xabi Alonso und Starspieler Florian Wirtz am Rhein bleiben oder abwandern in Richtung Real Madrid (Alonso, Wirtz?) oder München (Wirtz) Gerade die Real-Frage dürfte mit einem Ausscheiden der Königlichen diese Woche gegen Arsenal an Fahrt aufnehmen
Jetzt ist es fast schon offiziell: Die drei Abstiegsplätze machen drei Vereine unter sich aus, von denen dann einer Relegatjion spielen darf gegen den Drittligazweiten. Heidenheim hat mit 2 Punkten Vorsprung auf den VfL Bochum und gar 4 die besten Chancen dafür.
Ein Kuriosum hat es am 29. Spieltag gegeben. Viermal gewann ein Auswärtsteam 2:12, viermal erzielte es den Siegtreffer in de 90. Minute oder gar Nachspielzeit. Ich wüsste nicht, ob es so etwas schon mal gegeben hat. Insgesamt wieder kein Tag der Heimteams. Einzig Eintracht Frankfurt konnte gegen Heidenheim vor eigener Kulisse gewinnen.
Die unglaublichen 2 auf dem Fahrrad
Was Matthew van der Poel und Tadej Pogacar derzeit bei den Monumenten des Radsports abliefern, ist outstanding. Drei gab es bisher in diesem Jahr, und dreimal standen der Holländer und der Slowene auf dem Treppchen. Auch den Sieg bei Paris-Roubaix, vielleicht der bedeutsamste Eintages-Klassiker, machten die beiden Ausnahmefahrer unter sich aus. Ein simpler Fahrwehrer von Pogacar entschied das Duell etwa 40 Kilometer vor Schluss, als er zu schnell in eine Kurve furh und im Graben landete. Die 20 Sekunden, die er dabei verlor, reichten van der Poel. Etwa 10 Kilometer lieferten sie sich in einem atemberaubenden Verfolgungsrennen ein Sekundenduell, doch letztlich erwies sich van der Poel als der Stärkere.
Er gewann damit zum dritten Mal in Folge den Klassiker auf den fürchterlichen Kopfsteinpflastern, das schaffte bisher nur der große Italiener Francesco Moser. Pogacar, der Sieger der Flandern-Rundfahrt vor einer Woche, hat in 14 Tagen bei Lüttich-Gastogne-Lüttich die nächste Chance (wahrscheinlich im nächsten Superduell).
Die Haie fordern die Eisbären
Es geht natürlich nicht um ein tierisches Drama in der Arktis, sondern um die Finalserie der DEL. Nach den Eisbären Berlin, die sich souverän in nurn 4 Spielengegen die Adler Mannheim durchsetzten, lösten auch die Kölner Haie das Endspiele-Ticket. Durchaus überraschend in 6 Partien gegen den Ligaprimus EHC Ingolstadt. Die Oberbayern waren zwar insgesamt die überlegene Mannschaft, sofern ich das im Eishockey überhaupt zu beurteilen vermag, aber im Abschluss schlicht zu ineffizient. Das lag an den eigenen Schüssen, vor allem aber am überragenden Kölner Goalie Julius Hudacek. Der Slowake trieb die Ingolstädeter Angreifer schier zu Verzweiflung und wehrte allein bei den 4 Siegen 156 von 151 Versuchen ab.
Die Entscheidung fiel am Montagabend in der Overtime. Nach einer abermaligen Glanzparade von Hudacek beförderte Grenier die Scheibe gedankenschnell nach vorne zum enteilten Schütz, der frei vorm Ingolstädeter Kasten die Nerven behielt. Ausgerechnet Schütz, der bis dato in den gesamten Play-offs ohne Scorerpunkt geblieben war.
Jetzt akso Eisbären gegen Haie. Die Berliner sind klare Favoriten. Allein ihre erste Sturmreihe mit Tiffels, Pföderl und Ronning, die bisher alles kurz und klein geschossen hat. Schon Gründonnerstag gehte es in der Beliner Halle am Ostbahnhof los.
Märtens und Alekna mit unfassbarem Saisonauftakt
Der 400-Meter-Freistil-Weltrekord von Paul Bidermann galt schon als fast uneinnehmbar. Noch im danach verbotenen Ganzkörperanzug schaffte er bei der WM 2009 in Rom 3:40,07 Minuten. Danach, in konventionellen Schwimmhosen, scheiterten die besten der besten an dieser Marke. Ausgerechnet bei einem ansonsten fast unbeachteten Meeting in Stockholm verbesserte Lukas Märtens die zeit auf 3:40,96. Der Olympiasieger über diese Strecke ist natürlich kein unbeschriebenes Blatt; aber er kam direkt aus dem Training in einem Höhenlager, und der eigentliche Saisohöhepunkt, die WM in Singapur Anfang August, ist noch fern. „Ich fühlte mich zwar gut in Form, aber mit dieser Zeit habe ich nicht gerechnet“, bekannte der Magdeburger. Für Biedermann bleibt allerdings sein Weltrekord über 200 Meter, ebenfalls aufgestellt 2009 in Rom, ebenso vermeintlich unknackbar. Schaun mer mal.
Bei näherer Betrachtung vielleicht nicht ganz so überraschend kam der erneute Weltrekord von Diskuswerfer Mykolas Alekna. Denn die Anlage in Ramona/Alabama gilt als sogenannte Segelwiese, wo eben ein leichter ohne Behinderung von Tribünen Wind die 2-Kilo-Scheibe wie ein Tragkissen auf unglaubliche Weiten trägt. Und doch: Die 75,56 Meter hätten die wenigsten erwartet. Zum ersten Mal beförderte ein Mann den Diskus über die 75er-Marke. Damit übertraf Alekna seinen eigenen Weltrekord, aufgestellt vor fast genau einem Jahr ebenfalls in Ramona, um satte 1,21 Meter.
Gleich 6 Werfer blieben über den 70 Metern, so etwas wie die Trennung zwischen gut und sehr gut bei den Diskusriesen. So steigerte sich der Australier Matt Denney auf 74,78. Der Deutsche clemens Prüfer kam auf 71,01 Meter.
Und doch: Den weitesten (gemessenen Diskuswurf!) aller Zeiten hat immer noch eine Frau geschafft. Gabriele Reinsch schleuderte das Gerät auf 76,80 Meter, einer dieser Weltrekorde aus unseligen Anabolia-Zeiten. Wer jetzt aufmerkt, den darf ich beruhigen. Der Diskus bei den Frauen wiegt nur 1 Kilo.
Und sonst?
- Formel 1: Der Australier Oscar di piastri schaffte im Mc Laren den 2. Saisonsieg und übernahm die Führung in der Fahrer-WM. „Oscar-Reif“ finde ich einen wunderbaren, weil auch vieldeutigen Titel.
- Tennis: Carlos Alcáraz hat das Masters-Turnier in Monte Carlo gewonnen, das erste auf Sand in diesem Jahr. Es war eine merkwürdige Woche in Monte, nicht nur wegen ungewöhnlich kühlen Temperaturen. Die Mitfavoriten (Titelverteidiger Tsitsipas, Djokovic, Zverev, naja) scheiterten früh. Eine tolle Woche hatte der Italiener Lorenzo Musetti, der gleich 4 Spiele gewann, obwohl er den ersten Satz verloren hatte. Im Finale holte er sich dann den ersten Durchgang, ehe er gegen Alcáraz völlig chancenlos blieb. Die Kräfte waren ihm ausgegangen …
- Handball: Der THW Kiel holt sich den Pokal: Selbst habe ich kaum etwas gesehen, aber sowohl im Halbfinale (gegen die Rhein-Neckar Löwen) als auch Finale (gegen Melsungen) war Torwart Andi Wolff der Matchwinner. Für den THW gibt es damit doch noch einen nationalen Titel, nachdem der Meisterschaftszug längst abgedampft ist.
von Münchner Löwe | März 25, 2025 | Biathlon, Formel 1, Fußball, Handball, Wochenrückschau
Erst souverän, dann chaotisch
Die deutschen Fußballer haben sich gegen Italien fürs Final Four der Nation League qualifiziert. Nach dem 2:1 in Italien gab es am Sonntag ein spektakuläres 3:3, das ich selbst allerdings nur am Radio live verfolgte. 3:0 führte Deutschland zur Pause, auch dank eines kuriosen Treffers. Ein Balljunge hatte vor einer Ecke den Ball sehr schnell an Jamal Musiala weitergegeben, und der überraschte mit einer schnellen Ausführung die vor sich hindämmenden Italiener und bediente Joshua Kimmich. Ein Bubenstück, cdoch ob am Tag danach die 20-Uhr-Tagesschau wirklich darüber berichten muss, sei mal dahingestellt.
Beobachter der Partie können sich an keine bessere 1. Halbzeit eines deutschen Teams in der jüngsten Vergangeneheit erinnern. Meist blieben sie irgendwann beim unwirklichen 7:1 2014 im WM-Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien hängen, als es zur Pause 5:0 stand.
Doch irgendeetwas geschah in de Paue – hier wie dort. Die Italiener nahmen plätzlich wieder am Spiel teil und brachten die Gastgeber noch ziemlich in Verlegenheit. Moses Kean verkürzte schnell auf 1:3 (49.), und spätestens als er in der 69. Minute zum 2:3 traf, flackerten die Nerven. Ein elfmeterwürdiges Foul von Schlotterbeck nahm der Schiedsrichter nach Konsultation des VAR wieder zurück, da wäre noch eine Viertelstunde zu spielen gewesen und die Nerven noch mehr strapaziert. So schadete der tatsächlich gegebene Elfer für die Azzurri in der Nachspielzeit nicht mehr, den Raspadori (diese namen, seufz) verwandelte. Das 3:3 reichte dem Team, die nun im Halbfinale in München auf Portugal treffen
Ach, die Elfmeterschießen
Hochspannung in den anderen 3 Viertelfinals, die alle zeitgleich ausgetragen wurden. Dreimal gab es Verlängerung, und zweimal gar Elfmeterschießen. Portugal brauchte diese Lotterie nicht mehr: Nachdem sie das 0:1 aus dem Hinspiel mit dem 3:2 in Lissabon kompensiert hatten, schafften die Lusitanier in der Verlängerung zwei weitereTore, das ihnen das Halbfinale gegen Deutschland sicherte. Zu den Torschützen zählte auch Cristiano Ronaldo, der allerdings ausgewechselt wurde.
Absolute Thriller bei den Elferdramen in Paris (Frankreich vs Kroatien) und Valencia (Spanien vs Holland). Jeweils die Gastgeber setzten sich durch und das, obwohl auch die beiden Gewinner nicht fehlerlos blieben. Besondere Erwähnung verdienten der Franzose Desire Doue und der Spanier Alex Baena. Sie veerwandelten ihre Versuche nervenstark, obwohl ein Fehlschuss das Aus bedeutet hätte. Wo es glückliche Helden gibt, sind auch die tragischen Verlierer nicht weit. Die Fehlschüsse von Donyell Malen (Holland) und Josip Stanisic (Kroatien) bedeuteten letztlich das Aus.
Spanien und Frankreich treffen in Stuttgart zum 2. Halbfinale aufeinander: Im Neckarstadion gibt es also vielleicht ein Wiedersehen mit Marc Cucurella, der eben dort das nicht geahndete Handspiel begangen hatte, das einen Bundestrainer Julian Nagelsmann noch heute schäumen lässt. Ich will nur hoffen, dass die geisteskranken und schandbaren Pfiffe, die Cucurella in den folgenden EM-Spieleen erdulden musste, ausbleiben.
Abschied einer Legende
Im Schatten des Weltcup-Thrillers der Biathlon-Frauen Franzi Preuß und Lou Jeanmonnot
https://blickueberdenteich.de/warum-ich-sport-so-liebe-2/
nahm Johannes Tignes Boe Abschied. An einem (nicht nur) für norwegische Wintersportler heiligen Ort. Am Holmenkollen nahe Oslo bestritt also der 23-malige Weltmeister und fünffache Olympiasieger seine letzten Rennen. Dass er ohne Sieg blieb und endgültig auch den Gesamtweltcup an Landsmann Sture Lagreid verlor, war nebensächlich. Die Norweger, gebeutelt von ihrem Skispungskandal, feierten ihn und den ebenfalls Abschied nehmenden älgteren Bruder Tarjej Boe; auch der sehr erfolgreich (11 WM-Titel, 3 Olympiagold), aber halt nicht ganz so wie das Brüderchen.
Die Fuchsjagd ist eröffnet
Aber das ist sehr schön für die Berliner Füchse, denn erstmals erklommen sie nach dem beeindruckendem Auswärtssieg gegen Handballmeister SC Magdeburg die Tabellenspitze der HBL. Jetzt sind sie die Gejagten, und die Meute ist noch nahe dran. Aber das Team um Welthandballer Gisdel hat es jetzt in der eigenen Hand. Sicher gibt es in den letzten 11 Spielen noch die eine oder andere Klippe (insbesondere die beim Rekordmeister THW Kiel am 16. April und zum Saisonabschluss bei den Rhein-Neckar Löwen, aber so nah am Titel waren die Füchse noch nie, zumal die Konkurrenten sich gegenseitig Punkte wegnehmen. Allerdings sind sie auch noch in der Champions League gefordert (wie auch der SCM), die doch wesentlich anspruchsvoller ist als der EHF-Cup.
Piastri macht McLaren froh
Nachdem im 1. Rennen Lando Norris in Melbourne für McLaren erfolgreich war, schlug im Großen Preis von Schanghai die Stunde des Teamkollegen. Erstmals hatte er sich die Poleposition geschnappt, und diesen Vorteil. nutzte er souverän zum Rennsieg. Der die bereits aufkommenden Gerüchte einer etwaigen Teamorder verstummen ließ. Eine solche wäre zu diesem frühen Stadium auch absolut lächerlich und demotivierend. Die McLaren-Teamleitung dachte also nicht mal daran, am Ende unsportlich einzugreifen. Mag sein, dass sich Piastri und Norris gegenseitig Punkte wegnehmen, aber das ist immer noch sehr viel besser, als nur ein Eisen im Feuer zu haben, wie es bei Red Bull mit Weltmeister Max Verstappen (er rettete Platz 4) der Fall ist. Dort zahlt Neuling Liam Lawson viel Lehrgeld; immerhin kam der Neuseeländer dieses Mal ins Ziel, verpasste allerdings als Zwölfter die Punkteränge (wichtig für die Konstrukteurswertung).
Ein Desaster erlebten am Sonntag die Ferraris. Nachdem Lewis Hamilton tags zuvor mit dem Sprintsieg aufgezeigt hatte, zockelten die Charles LeClerc und Hamilton recht chancenlos hinterher und wurden zu allem Überfluss später wegen Unregelmäßigkeiten am Auto disqualifziert. Schon jetzt ist der Abstand zur Spitze bedenklich.
Und sonst?
- Internationaler Fußball: Erfolgreich, aber nicht sonderlich berauschend verliefen die beiden ersten England-Länderspiele unter Teamchef Thomas Tuchel. Die Three Lions gewannen zwar gegen Albanien 2:0 und am Montag gegen Lettland 3:0, aber daswar zum Teil recht bieder, was die Mannschaft zeigte. Immerhin: Harry Kane ist auch unter Nationalteam-Tuchel treffsicher und erzielte in beiden Begegnungen jeweils das 2:0.
Im Schatten der A-Gruppe der Nations League gab es auch diverse Relegationsspiele. Dort scheiterte Österreich an Serbien, obwohl sie in den beiden Spielen insgesamt das bessere Team waren und verbleiben in der B-Gruppe (mit weniger attraktiven Gegnern). Auch Belgien (vs Ukraine), die Türkei (Ungarn) und Griechenland (Schottland) setzten sich in der Relegation durch.
Japan und Weltmeister Argentinien sind die ersten Teams, sich sich neben den Gastgebernfür die WM in den USA, Kanada und Mexiko qualifiziert hat. Somit hat der Südamerika-Schlager Argentinien gegen Brasilien heute Nacht einiges an Brisanz verloren, denn auch die Selecao wird früher oder später mit Sicherheit das Ticket lösen.
- Wintersport: Österreich atmet spät auf. Beim Weltcup-Finale in Sun Valley schaffte Lukas Feurstein mit einem wildem Ritt auf einem extrem anspruchsvollen und zum Teil sehr steilen Kurs seinen ersten Sieg und damit den ersten Triumph bei den Männern in dieser Saison. Die Abfahrtsschmach bleibt jedoch für Austria: Weil das letzte Rennen dem Wetter zum Opfer blieb, gab es in der Königsdisziplin nicht einen einzigen Stockerlplatz, das hätte der größte Pessimist nicht für möglich gehalten.
Lindsey Vonn schaffte in ihrem letzten Saisonrennen das mit Abstand beste Resultat seit ihrem Comeback. Als Zweite im Super-G (ganz ähnlich gesteckt wie der der Männer) musste sie sich nur der Schweizerin Lara Gut-Behrami geschlagen geben, der ein absoluter Traumlauf gelang. Mit ihrer Zeit wäre sie bei den Männern Zehnte geworden. Die 50-jährige Vonn aber hat damit ihren Kritikern (Wasmeier!) ein weiteres Mal das Maul gestopft, und sie wird voller Elan in die Olympaisaison gehen, wo auf ihrer Lieblingsstrecke Tofana Abfahrt und Super-G entschieden werden.
Heute und morgen stehen noch bei Frauen und Männern ein Riesenslalom an, bevor am Donnerstag je ein Slalom die Saison endgültig beendet.
- Motorsport: Die Rallye Safari ist mit ihren tollen Wüstenbildern beeindruckend, doch bei den Fahrern berüchtigt, weil gefährlich. Denn auf der freien Strecke kann schon mal ein Zebra oder eine Antilope unverhofft im Weg stehen, vielleicht sogar ein Löwe ode Elefant? was dem ohnehin anstrengenden WM-Lauf einen zusätzlichen Kick gibt. Offenbar haben es alle Fahrer gut überstanden (über Tierunfälle wurde nichts berichtet). Der Brite Elfy Ellis im Toyota hatte die Nase vorn und siegte vor den beiden Hyundais von Ott Tanak (Estland) Weltmeister Thierry Neuville aus Belgien.
von Münchner Löwe | März 11, 2025 | Allgemein, Wochenrückschau
Norweger geben Anzug-Betrug zu – ein bisschen
Über den Anzug-Skandal der norwegischen Skispringer bei der WM in Tronheim habe ich am Sonntag schon berichtet.
https://blickueberdenteich.de/anzugsskandal-ueberschattet-ein-fantastisches-skifest/
Nachdem das Norge-Team es zunächst mit Ausreden versucht hat, kam jetzt das Bekenntnis. Sportdirektor Jan-Erik Aalbu gestand die Manipulation und sprach wörtlich von „Betrug“. Allerdings will man die verbotenen Anzüge nur beim letzten Springen verwendet haben, als das gesamte Team disqualifiziert habe, darunter der Zweite Marius Lindvik.
Da sind doch große Zweifel erlaubt: Vielmehr reagiert Norge nach dem bekannten Drehbuch,nach dem alle ertappten Sünder in. Politik, Sport und Gesellschaft vorgehen: nur das zugeben, was nicht mehr abzustreiten ist. Hier war die „smoking gun“ das versteckt aufgenommene Video, das einen Betreuer beim Umnähen filmte. Für mich klingt das unglaubwürdig, dass die Springer erst beim letzten WM-Wettbewerb, als die Norweger vorher schon Medaillen satt abgeräumt haben, die verbotenen Anzüge verwendet haben. Ebenso unglaubwürdig ist die Aussage der Springer, die nichts von den veränderten Anzügen bemerkt haben wollen. Die bemerken doch nach hun deten Sprügen jede winzige Kleinigkeit am Material. Und das Team will sie ohne Hinweis aufs veränderte Material in einen entscheidenden Wettbewerb gelassen haben? Wers glaubt, wird selig. Verwiesen sei diehjenigen auch auf die norwegischen Trolle oder ierzulande aufs Christkind und Osterhase. Die gibt es sicher auch …
So bleibt ein Riesenschatten aufs Skifest. Insgesamt 7 Goldmedaillen holten norwegische Springer und Kombinierer bei der WM in Trondheim, sie alle müssen mit einem Sternchen versehen werden. Das mag gegenüber dem fantastischen Kombinierer Jarl-Maguns Riibe (3 Gold, 1 Bronze) ungerecht sein, doch gerade die Springer aus Norge hatten einen geradezu märchenhaften Aufschwung, für den es jetzt eine fragwürdige Begründung gibt.
Ohne Diskussion dagegen die Langläufer, deren Wettbewerbe vor grandioser Kulisse im Gedächtnis bleiben werden. Schade, dass das 6-Gold-Kunststück von Johannes Klaebo ebenso überschattet wurde wie die großartigen schwedischen Landläuferinnen, die alle 6 Wettbewerbe für sich entschieden. Auch beim abschließenden 50-Kilometer-Marathon, bei dem Frida Karlsson im Endspurt die Nase vorn hatte vor den Norwegerinnen Heidi Weng und Therese Johaug, die zum Abschluss ihrer so erfolgreichen Karriere zwar ohne Titel blieb, aber 4 Medaillen mit nach Hause nimmt.
Und doch war eine Schwedin eine große Unglücksrabin: Ebba Anderson war beim 50er in der vierköpfigen Spitzengruppe mit dabei: Als sie kurz vorm Ziel zum Endspurt ansetzen wollte, verhakten ihre Skier mit denen einer Konkurrentin; sie stürzte und musste ihre Hoffnungen auf ihr 4. WM-Gold begraben. Dementsprechend traurig war sie im Ziel, allerdings werden sie ihre 3 Goldenen sehr schnell getröstet haben.
Albtraum aller Tototipper
Da sage noch einer, die Fußball-Bundesliga sei vorhersehbar (wie ich es selbst schon oft tat): Der 25. Spieltag wurde zum Desaster vermeintlicher Favoriten und erneut aller Heim-Mannschaften. Zwischen den beiden Champions-League-Duellen gegeneinander traten sowohl Tabellenführer Bayern München (gegen Bochum) und Meister Bayer Leverkusen (gegen Bremen) mit einer B-Elf an – und verloren mehr oder weniger sang- und klanglos zu Hause mit 2:3 (nach 2:0-Führung) respektive 0:2. Damit bleibt es bei den 8 Punkten Vorsprung der Münchner auf Leverkusen. Bei der Werkself verletzte sich zu allem Überfluss auch noch der beste Spieler Florian Wirtz nach rüdem Einsteigen von Mitchell Weiser (nur Gelb!) schwer am Knöchel und fällt für mindestens 4 Wochen aus. Er wird also nicht beim Rückspiel Bayer vs Bayern dabei sein können, damit dürfte auch der letzte Hoffnungsschimmer verloschen sein, dass die Werkself durch ein Wunder den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen könnte. „Wirtzlos“, kalaurte der Spiegel über diese Partie am Dienstag.
Das Besondere an diesem Spieltag: Erneut gab es nicht einen einzigen Heimsieg, obwohl unter anderem auch Borussia Dortmund (vs Augsburg/0:1) und Eintracht Frankfurt (Union/1:3) vor heimischen Publikum antraten. Zwei Spieltage hintereinander ohne einen einzigen Heimerfolg – das hat es in der bald 62-jährigen Geschichte de Bundesliga noch nie gegeben.
Zverev im Formtief
Nach der (lächerlich kurzen) 3-Monats-Dopingsperre von Jannik Sinner ab Anfang Februar durfte Alexander Zverev sich seriöse Hoffnungen machen, bis spätestens Mai die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste zu übernehmen. Doch dieses Unterfangen ist durch ein Formtief zur Unzeit in sehr weite Ferne gerückt (noch ist es nicht unmöglich zu erreichen). Nach der schon schwachen Süd-Mittelamerika-Tour mit frühem Ausscheiden in Buenos Aires, Rio und Acapuulco war auch beim Masters in Indian Wells bereits in der 1. Runde Schluss. Und das, obwohl sein Gegner Tarik Griekspoor alles tat, um diese Partie nicht zu gewinnen. Bei eigenem Aufschlag verhühnerte der Holländer 5 Matchbälle in aufsehenerregend dilletantischer Art und Weise. Ein Tiebreak im letzten Satz musste her, und den entschied Griekspoor dank Zverevs gütiger Mithilfe dann doch für sich. Zurück bleibt ein völlig ratloser Zverev, der durch seine zunehmend katastrophaleren Auftritte nicht gerade Selbstvertrauen für die nächsten Turniere in Miami, Monte Carlo und München gesammelt hat.
„Lucky Lys“ hatte erneut Glück: Wieder scheiterte Eva Lys zwar in der Qualifikation, rückte aber durch die kurzfristige Absage einer Spielerin nachträglich ins Hauptfeld als Lucky Loserin. Diesmal konnte sie allerdings ihre Chance nicht nutzen und verlor relativ sang- und klanglos in ihrem Auftaktmatch gegen eine durchaus als schlagbar zu nennende Caroline Dolehide. Diesmal hatte Lys ja auch mehr Zeit, sich unnütze Gedanken übers Siegen zu machen …
Früh ausgeschieden ist auch Novak Djokovic. Der Serbe unterlag in der 1. Runde dem Holländer Botan de Zandschulp, sein zweites Erstrundenaus in Folge.
Good Bye DEG, oder retten sie die Ravensburger Spiele?
Zum Abschluss der Saison der Deutschen Eishockey Liga gab es für die Düsseldorfer EG ein böses Erwachen. obwohl die Rheinländer ihr letztes Spiel mit 3:0 gegen Wolfsburg gewannen, blieben sie Letzter, weil gleichzeitig auch die Augsburger Panther mit 3:2 gegen Iserlohn siegreich blieben. Damit steht der Abstieg des Traditionsclubs zumindest sportlich fest. Ein Hoffnungsschimmer bleibt jedoch: nämlich, dass es keinen Zweitliga-Meister mit Lizenz für die 1. Liga gibt. Diese Hoffnung ist allerdings ziemlich klein, denn von allen seriösen Aspiranten haben allein die Ravensburg Towerstars keine Lizenz fürs Oberhaus beantragt. „Ravensburger Spiele“ (liebe Grüße an meine Patentante Dorle) sind also in der Albierstadt plötzlich äußerst beliebt …
Im Titelrennen finden erst mal die Play-Ins ürs Vietelfinale statt, in denen Nürnberg (vs Schwenningen) und Straubing (Frankfurt) mit 1:0 Siegen in Führung gegangen sind. Spiel 2 findet heute Stand, ein eventuell notwendiges Spiel 3 am Donnerstag, bevor am Sonntag das Viertelfinale beginnt.
Und sonst?
- 2. Bundesliga: Die in der vergangenen Woche schwächelnden vermeintlichen (?) Top-Favoriten HSV und 1. FC Köln fanden in die Erfolgsspur zurück und gewannen 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf respektive 1:0 in Ulm. Ob das wirklich eine Trendwende ist und die beiden in Richtung Aufstieg durchstarten, ist allerdings mehr als ungewiss. Die 2. Liga bleibt völlig unvorhersehbar, noch nicht einmal das Unerwartete darf ich ohne Einschränkung erwarten.
In der 3. Liga nimmt sich Aufsteiger Energie Cottbus gerade eine Auszeit vom Gewinnen: Das 1:2 in Saarbrücken war die dritte Niederlage des Aufsteigers, weswegen die Lausitzer ihren vermeintlich komfortablen ersten Platz verloren. Vielleicht wurden auch nur die tatsächlichen Kräfteverhältnisse zurechtgerückt: Ein Aufstieg in die 2. Liga käme wahrscheinlich viel zu früh fürs Team von Pele Wollitz.
- Internationaler Fußball: Die Meisterschaft des FC Liverpool ist kaum noch zu verhindern. Nach dem schmucklosen 3:1 gegen Nachzügler Southampton haben die Reds mittlerweile 15 (!) Zähler Vorsprung (ein Spiel mehr) auf den FC Arsenal, das in vor allem in der 2. Halbzeit einer spektakulären Partie bei Manchester United nicht über ein 1:1 hinauskam.
InItalien tobt der Zweikampf an der Spitze weiter: Inter und Napoli siegten ohne Glanz gegen Monza und Florenz. Verfolger Atalanta beeindruckte beim 4:0 bei Juventus, doch die Februar-Formdelle auch mit dem Ausscheiden in der Champions League dürfte die Meister-Hoffnungen der Bergamasken vereitelt haben.
In spanien wurde die Partie des Tabellenführers FC Barcelona wegen des völlig unerwarteten Todes vom Teamarzt kurz vor dem Anpfiff abgesagt.Überrraschend Federn ließ Atlético beim 1:2 in Getafe, während Real mühsam mit 2:1 gegen Vallecano die Obehand behielt.
- Ski alpin: Gleich 2 Siege in Kvitfjell heimste der Italiener Dominic Paris ein, der die 1. Abfahrt und den Super-G gewann. Weltmeister Franjo von Allmen triumphiert3 in der 2. Abfahrt und wahrt die theoretische Chance auf ie Kleine Weltcup-Kugel, an der allerdings sein Schweizer Landsmann Marco Odermatt schon mehr als eine Hand drauf hat.
Fantastisch läuft es für Federica Brignone: Die Italienerin triumphierte im Riesenslalom in Are. Der Gesamtweltcup dürfte ihr kaumnoch zu nehmen sein, im Riesenslalom kommt es zum Abschluss in den USA zum Showdown mit der Neuseeländerin Alice Robinson.
Im Slalom gab es einen sehr überraschenden Sieg der Österreicherin Katharina Truppe, der im reifen Sporlteralter von 29 jahren ihr erster Weltcuptriumph gelang und darob Tränen der Freude vergoss.. Sie gewann vor Landsfrau Katharina Liensberger und Mikaela Schiffrin, die als Führende des 1. Laufes den 2. Durchgang verbremste und damit Weltcuperfolg Nummer 101 verpasste. Mit ihrem 156. Podestplatz stellte die Amerikanerin allerdings einen nächsten Rekord auf. Ihre Gratulation an Truppe war herzl,ich und glaubwürdig zugleich.
Die Deutsche Lena Dürr vermurkste zum wiederholten Mal den 2. Lauf mit großartiger Ausgangsposition und fiel von Platz 2 mit der schwächsten Laufzeit aller Starterinnen bis auf Rang 7 zurück. Nachlassende Piste hin oder her, das ist mittlerweile ein gewaltiges Kopfproblem der 33.Jährigen aus Germering.
- Wintersport: In Lake Placid wird die Bob-WM wie erwartet zu einer deutschen Angelegenheit. Francesco Friedrich führte einen Dreifach-Erfolg vor Jhannes Lochner und dem jungen Adam Ammour an und sicherte sich seinen insgesamt 15. WM-Titel. 3 Hnderstel Vorsprung rettete er sichließlich nach 4 Läufen vor seinem verhassten Erzrivalen. Im Monobob der Frauen holte Laura Nolte Silber hinter der Amerikanerin Kaxsha Love, die auf ihrer Hausbahn 17 Hunderstel Vorsprung herausfuhr -ein Wimpernschlag.
Nächste Woche dann der Frauen-Zweier und Männer-Vierer.
In Lake Placid fanden auch die WM-Rennen der Skeletonis statt. Das erfolgsverwühnte deutsche Team musste sich mit Bronze für Alex Jungk begnügen. Die Titel gingen an Holland (Kimberley Bos), Goßbritannien (Matt Weston) und die USA (Team).
Der Biathlon-Weltcup machte nach einer Woche Pause in Nove Mesto Station. Bei frühlingshaften Temperaturen verlor Franziska Preuß auf Verfolgerin Lou Jeannmonnot einige Punkte, behielt aber ihre Gesamtführung mit noch 36 Zählern Vorsprung. Spannung vor den letzten beiden Wochenenden in Pokluca und Oslo ist garantiert. Noch enger geht es bei den Männern zu, wo die beiden Norweger Johannes Thignes Böe und Sture Lagreid gerade mal 5 Punkte trennen. Was für ein Showdown bahnt sich da in 2 Wochen am Holmenkollen ab.
- Leichtathletik: Ohne großen Höhepunkt ging die Hallen-EM in Apeldoorn zu Ende. Vielleicht die beste Leistung zeigte die Schweizerin Katoundji über 60 Meter Hürden in 7,67 Sekunden. Große Sieger waren die holländischen Gastgebe mit insgesamt 7 Titeln. Die haben die Heim-Titelkämpfe wohl als einuige durch die Bank ernst genommen.
Olympiasiegerin Yemisi Ogonleye musste sich mit Silber begnügen hinter der überragenden Holländerin, die die Kugel auf die Weltjahresbestweite von 20,6 wuchtete, immerhin 42 Zentimeter jenseits der Bestweite der Deutschen. Sehr zufrieden dürfte Dreispringer Max Heß. Der schaffte mit 17,43 die zweitbeste Weite seiner Karriere und musste sich nur dem überagenden Italiener (gebürtigen Kubaner) Andy Hernandez (17,71) geschlagen geben.
Eher süßsauer nahm Malaika Mihambo ihr Weitsprung-Bronze mit 6,88 Metern zur Kenntnis, als ihr nur ein vernünftiger Versuch gelang. Auch hier siegte mit Larissa Iapichino eine Italienerin, die auf 6,94 Meter kam.
- US Sport: Alexander Ovetchkin von den Washington Capitals kam dem NHL-Tore-Rekord von Wayne Gretzky (894) um zwei weiteren Treffer näher. Mittlerweile hält der Russe bei 886 Treffern. In dieser Saison hat er noch 18 Spiele, um den Rekord zu brechen. Quasi im Vorübergehen schaffte er seinen 1600. Scorerpunkt und passierte als 11. Profi übehaupt den sogenannten Milestone.
Die Caps führen die Eastern Conference ähnlich souverän an wie die Winnipeg Jets im Westen. Beide Teams haben 92 Punkte auf dem Konto, das Fernduell um Ligaplatz 1 (und Heimvorteil für die gesamten Play-offs ist eröffnet.
- Rugby: Zu guter Letzt ein Blick auf die Six Nations: Dort siegte Frankreich im Spitzenspiel bei Irland dank einer weitgehen überagenden Leistung mit 42:27, wobei den Gastgebern erst ganz am Ende durch 2 Versuche noch eine Ergebnis-Korrektur gelang. Spannung vor dem letzten Spieltag ist wegen der Rugby-Punkte-Arithmetik noch gegeben: Frankreich führt mit 16 Punkten vor England (15) und Irland (14). Die Equipe Tricolore braucht also beim Heimspiel am Samstag im Stade de France einen Erfolg mit mindestens 4 Versuchen (dann gäbe es einen Zusatzpunkt zu den 4 Siegpunkten), um sich aus eigener Kraft den Titel zu sichern. Irland (in Italien) und England (in Wales) lauern nur auf einen. Ausrutscher.
von Münchner Löwe | Feb. 25, 2025 | Biathlon, bundesliga, Fußball, ski alpin, WM, Wochenrückschau
Mit einem Tag Verspätung, die Nachwehen einer langen Wahlnacht und der Aufarbeitung. Willkommen im Merz-Land, seufz. Mehr Worte will ich hier dazu erst mal nicht verlieren, zu bitter oder sarkastisch wären meine Gedanken.
Mikaela Shiffrin – allein im 100er-Club
Da war sie wieder, die wunderbare Slalom-Artistin Mikaela Shiffrin, der ich seit 12 Jahren bewundernd zuschaue. Sestriere, 2. Duchgang. Als Beste des 1. Laufes stand die Amerikanerin im Starthäuschen und legte dann auf der schon reichlich ramponierten Piste einen fabulösen Lauf in den sulzigen Schnee, der sehr an ihre besten Zeiten erinnerte. Die noch gar nicht so lange her sind, bevor sie sich Ende November in ihrer Fast-heimat Killington bei einem Riesenslalom-Sturz eine Stichverletzung zuzog. Seitdem war sie nicht mehr die Alte, auch nach ihrem Comeback Ende Januar, stand sie ungewohnt unsicher auf dem Ski, wackelte gar nicht Shiffrin-Like. Noch tags zuvor hatte sie im Riesenslalom im 1. Lauf den 33. Platz belegt und erstmals seit 2012 (!) den 2. Durchgang verpasst. Tiefe Verzweiflung hatte sie gepackt.
Jetzt also der Triumph, der 100. im Weltcup, was noch die ein (alpiner) Skifahrer geschafft hat. Hochemotional reagierte sie, vergoss Tränen der Freude, der Erleichterung. Sie selbst ist ja ihre schärfste Kritikerin, die auch nach vielen Siegen noch einiges auszusetzen hatte, weil dieser Rechtsschwung oder jene Haarnadelkombination nicht perfekt gelungen war nach ihren Maßstäben. Jetzt war nur noch Glück. Und an diesem Glück werden wir hoffentlich noch lange teilhabendürfen (mindestens bis Olympia 2026, allein um uns an wunderbarem und für objektive Augen perfektes Skifahren ergötzen zu dürfen.
Wer es nicht gemerkt haben sollte: Ich bin absoluter Shiffrin-Fanboy, obwohl ich es normalerweise nicht so habe mit Seriensiegern. Zu den Ausnahmen gehört auch das Tennis-Genie im Ruhestand Roger Federer.
In Shiffrins Schatten fuhr Emma Aicher als Sechste zu ihrem besten Slalom-Ergebnis, Lena Dürr landete auf Rang 7 und war nicht wirklich zufrieden.
Brignone feiert Doppel-Heimsieg
Nicht nur Mikaela Shiffrin durfte in Sestriere jubeln, sondern auch Federica Brignone. Die Italienerin gewann auf der Olympiastrecke von 2006 gleich 2 Riesenslaloms und führt jetzt im Gesamt-Weltcup klar vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami, die einmal den zweiten Platz belegte. Nur diese beiden kommen realistischerweise für die Große Kristallkugel in Betracht. Brignone hat auch den Riesenslalom-Weltcup im Blick, muss hier allerdings auf die sehr konstante Neuseeländerin Alice Robinson (in Sestriere einmal Zweite, einmal Dritte) 40 Punkte aufholen.
Die Männer bestritten Abfahrt und Super-G in Crans Montana, dem WM-Austragungsort 2027. Es war auf einer eher leichten (langweiligen?) Strecke ohne große Herausforderung (deshalb umso schwieriger zu gewinnen) wieder mal eine Stärke-Demonstration der Schweizer Gastgeber. Abfahrts-Weltmeister Franjo van Allmen führte in der Abfahrt den Dreifachtriumph vor Marco Odermatt und Alexis Monney an, im Super-G hielt sich das Ski-Genie Odermatt schadlos und siegte vor Monney und Dominic Paris, tatsächlich: kein Schweizer, sondern stolzer Italiener.
Da geht sie dahin, die Spannung
Zumindest im Meisterrennen de Fußall-Ligen in Deutschland und England. Da beseitigten die jeweiligen Tabellenfühhrer Bayern München und FC Liverpool praktisch die letzten Zweifel am Titelgewinn. Die Münchner siegten (zeitgleichund deshalb zumindest bei mir überschattet) gegen Eintracht Frankfurt fast locker mit 4:0. DieHessen erinnerten mit einem fast hasenfüßigen Aufritt an viele Gastspiele von Borussia Dortmund, als diese zum vermeintlichen Gipfeltreffen in der WM-Arena aufkreuzten. Balsam für die Seele der Münchner, wo die Laune nach dem ermauerten 0:0 in Leverkusen und dem fast glücklichen 1:1 am Dienstag in der Champions League gegen Celtic Glasgow doch arg gelitten hatte.
Und Liverpool? Ich hatte ja nach dem 2:2 am Mittwoch bei Aston Villa geargwöhnt, dass es noch knapp werden könnte. Und was passierte? Der letzte ernsthafte Verfolger Arsenal verliert zu Hause gegen West Ham United, und die Reds gewinnen sehr souverän beim Meister Manchester City, das allerdings meilenweit von der Bestform entfernt ist. Jetzt haben die Reds wieder 9 Punkte Vorsprung auf die Gunners (bei einem Spiel mehr).
Bauchweh verhindert weitere Großtaten
Die so erfolgreiche Biathlon-WM der Franziska Preuß endete am Wochenende mit 2 leichten Enttäuschungen. In der Frauen-Staffel konnte sie als Schlussläuferin nichts mehr ausrichten, und das deutsche team verpasste eine Medaille. Im Massenstart kämpfte sie trotz großer Bauchschmerzen, wie sie hinterher erzählte, lange zumindest um Medaillen mit. Am Schießstand lief es bei nur einem Fehler auch prächtig, aber in der Loipe war sie weit weg von guter Laufform. So reichte es „nur“ zu Rang 7.
Dafür gewann das bis dato heftig kritisierte deutsche Männer-Team doch noch eine Medaille. Die Staffel riss sich zusammen, war am Schießstand sehr gut und eroberte noch Bronze, was nach den Einzelleistungen nicht zu erwarten war.
Der große Sieger der WM war Frankreich, das insgesamt 6 Titel und 13 Medaillen holte. Vor allem das Frauen-Team ist der Konkurrenz meilenweit voraus, zu sehen bei dem unglaublich überlegenen Triumph der Staffel. Wahrscheinlich hätte auch eine zweite Staffel um die Medaillen mitgekämpft. Unfassbar stark in Spitze und Breite.
Die Norweger räumten bei den Männern ab. Johannes Tignes Boe gewann seine WM-Titel Nummer 21 bis 23 und ist damit alleiniger Redordsieger. Die Konkurrenz wird aufatmen, wenn er wie angekündigt seine Karriere nach diesem Winter beendet. Nachfolger und Kronprinzen in Norge gibt es allerdings mehr als genug.
Und sonst?
- Wembanyama veletzt: Saisonaus für grandiosen Profi im Dress der San Antonio Spurs. Der Franzose leidet an einer Venen-Thrombose in der linken Schulter. Da kann ich für ihn nur hoffen, dass das keine chronische Verletzung ist, sonst könnte die so vielversprechende Karriere des 2,21-Meter-Mannes gehörig leiden.
- Bundesliga: Borussia Dortmund atmet ein bisschen auf: Das 6:0 gegen ein allerdings zusammenbrechendes 1. FC Union gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Westfalen vielleicht doch noch in den Kampf um Champions-league-Plätze eingreifen kann.
Im Abstiegskampf setzte der VfL Bochum das nächste Achtungszeichen mit dem 2:2 beim VfL Wolfsburg. Zumindest Platz 16 scheint machbar, das hätte ich vor Jahresfrist klaum noch für mögllich gehalten.
- 2. Bundesliga: Kann es tatsächlich sein? Der HSV ist nach dem überzeugenden 3:0 gegen den 1. FC Kaiseslautern Tabellenführer und auf dem besten Weg zurück ins Obehaus. Naja, die für die Hamburger heiklen Monate März und April kommen noch und damit einige Partien, die man noch versemmeln kann
- Internationaler Fußball: Anders als in England und Deutschland ist in Spanien Hochspannung im Titelkampf angesagt. Die ersten Drei Barcelona, Real und Atlético Madrid trennt gerade mal ein Punkt. barca scheint seine Formdelle überwunden zu haben, bei Real zaubert der alte Luca Modric wie zu besten Zeiten (was für ein Tor vs Girona) und Atlético ist halt Atlético mit unangenehmen Fußball.
- Europäische Wettbewerbe: In der Champions-League-Zwischenrunde setzten sich Borussia Dortmund gegen Sporting und der FC Bayern gegen Celtic mehr oder weniger souverän durch. Ein Debakel erlebte Manchester City, das 1:3 bei Real Madrid im Rückspiel spiegelt die Unterlegenheit nicht im Entferntesten wider. Da geht eine Ära zu Ende.
Im Achtelfinale kommt es zu deutschen Duell Bayern München vs Bayer Leverkusen, der BVB bekommt es mit OSC Lille zu tun, das erscheint durchaus machbar.
Vorbei ist das europäische Abenteuer für den 1. FC Heidenheim nach der 1:3-Heimniederlage in der Conference League gegen den FC Kopenhagen. Vielleicht besser für die Ostalbstädter, dass sie sich jetzt auf den Abstiegskampf konzentrieren können.
- Handball: MT Melsungen verteidigte die Tabellenführung der HBL durch ein schmuckloses 35:29 gegen Stuttgart. Beeindruckend der Heimerfolg der Füchse Berlin im Verfolgerduell mit der SG Flensburg-Handewitt.
- Basketball: Die deutschen Männer haben durch Siege in Montenegro und gegen Bulgarien wie erwartet die EM-Qualifikation geschafft. Der Weltmeister wird sich im Sommer allerdings gehörig steigern müssen, kann dann aber auch auf die NBA-Profis um Franz Wgner und Dennis Schröder zurückgreifen.
- Tennis: Turniersiege feierten der der argentinische Titelverteidiger Sebastian Baez in Rio (nachdem die Woche zuvor der Brasilianer Joao Fonseca in Buenos Aires triumphierte), Alexander Rublew in Doha sowie die erst 17-jährige Russin Mirra Andreewa, die in Dubai erstmals ein 1000er-Turnier für sich entschied und in der Weltrangliste nunmehr schon Zehnte ist.
von Münchner Löwe | Feb. 18, 2025 | Biathlon, bundesliga, Fußball, NHL, Wintersport, Wochenrückschau
Wieder etwas verspätet, aber die für mich wichtigsten Ereignisse, die Ski-WM und den Fall Sinner, habe ich ausführlichst beleuchtet
Fantastische Franziska
Biathletin Franziska Preuß hat ihre überragende Saison bei der WM in Lenzerheide gekrönt. Drei Rennen, drei Medaillen, lautet die bis dato makellose Bilanz. Ihr Verfolgungs-Gold, als sie bei bei vier Schießübungen und 20 Schüssen fehlerlos blieb, war unfassbar eindrucksvoll. Was es ausmacht, wenn eine Sportlerin endlich mal nicht mit Krankheiten und/oder Verletzungen zu kämpfen hat wie jetzt die sfrüher so erkältungsgefährdete Franziska Preuß, „unsere“ neue „Gold-Franzi“ (ältere Schwimm-Fans werden sich erinnern …).
Höchstwahrscheinlich vier Auftritte hat Franziska Preuß noch in dieser Woche, doch selbst wenn sie keine weitere Medaille gewinnt (was im Biathlon schnell passieren kann, sie kann jetzt schon zufrieden sein mit der Bilanz.
Bei den Männern gibt es mit Johannes Tignes Böe eine noch imposantere Gestalt: 22 WM-Goldmeidaillen hat er nun insgesamt gesammelt, mehr als der große Ole Einar Björndalen, sein norwegischer Landsmann. Auch er hat noch 4 Auftritte, die Sammlung zu erweitern. Zumindest die deutsche Konkurrenz muss er bei all den Unwägbarkeiten dieser Sportart nicht fürchten, traurig was diese bisher in Loipe und am Schießstand fabrizierten.
Zum Titel gemauert
Nein, die Meisterschaft des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga steht rechnerisch noch nicht fest, aber wer glaubt ernsthaft daran, dass die Münchner ihren 8-Punkte-Vorsprung auf Bayer Leverkusen (plus dem klar besseren Torverhältnis) noch verspielen? Ein duckmäuserisches 0:0 in de BayArena reichte. Bavarian Catenaccio ohne eigenen Torschuss, in dieser Form wohl noch nie gesehen. Bayer hochüberlegen, aber eher chancen-tödlich als eiskalt vor dem Tor, auch weil Treffsichere wie Schick und Boniface nur zusehen durften.
Leistung mau, Stimmung bestens. Zumal die Bayern während der Woche mit dem 2:1-Sieg bei Celtic Glasgow im stimmungsvollsten Stadion der Welt (da muss ich noch hin!) auch die Tür ins Achtelfinale der Champions League weit aufgestoßen wurde. Das schaffte auch Borussia Dortmund mit ddem 3:0 bei Sporting Lissabon. Dagegen schaut es beim BVB in der Bundesliga nur noch trostlos aus. 0:2 beim VfL Bochum, Trostlose Tristesse
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen
Der Club ist ein Depp! So lautet eine landläufige, liebevoll-verzweifelte Weisheit über den 1. FC Nürnberg. Der es als bisher einzige Verein geschafft hat als amtierender Meister (1969) abzusteigen und auch noch als amtierender Pokalsieger (2008) abzusteigen. Der komfortabelste Ausgangspositionen verspielt, wie beim legendären Abstieg 1999, als man eigentlich gar nicht absteigen konnte. Leidende Club-Fans wie Radiolegende Günter Koch („Ich melde mich vom Abgrund“) pflastern den Weg der Franken.
Der Club ist ein Depp: Daran musste ich denken, als die Franken letzte Woche die Entlassung von Olaf Rebbe bekannt gaben. Jener brillante Sportdirektor, der es zuvor in dre Transferperiode geschafft hat, Millionen und Abermillionen in die notleidende Vereinskasse zu scheffeln, was in dieser gebeallten Form noch nie ein Zweitligist geschafft hat. Mit dem Husarenstück, nein buchhalterischen Kunststück einen ausgeliehenen Spieler nach England zu verkaufen, dabei 7 Millionen Plus zu machen. Und der ausgeliehene Profi spielt weiter bis Saisonende für Nürnberg.
Anstatt Olaf Rebbe Kränze zu flechten aus Hochachtung und Dankbarkeit über sein Transferkunstwerk, das ganz im Sinne der Vereinsführung war, erfolgte die Trennung wegen Unstimmigkeiten über die Zukunft und Ausrichtung. Persönliche Animositäten zwischen Club-Führung und Sportdirektor, trifft es besser. Veletzte Eitelkeit oder was auch immer ritten Joti Chatzialexiou und die anderen Clubberer zu diesem Irrsinnsschritt, einen der fähigsten Kaderplaner (auch Diamantenauge genannt) zu feuern. Mitr und vielen anderen bleibt absolutes Staunen, totale Ungläubigkeit, die eben nur einen Grund hat: Der Club ist ein Depp.
Der unfassbare Noriaki Kasai
Auf dem ersten Blick ein völlig normales Ergebnis. Bei Heimspringen in Sapporo hat Noriaki Kasai als 47. die Qualifikation geschafft. Aber dann: Der Noriaki Kasai??? Mit 52 (!) Jahren??? Ist tatsächlich bei einem Wettbewerb unter die besten 50 Skispringer dieser Welt gekommen? Staunen und voller Hochachtung schaue ich aufs Ergebnis: Einige Landsleute hat er hinter sich gelassen und auch den Österreicher Michael Müller. So dass ganz Verwegene schon drauf spekulieren, er könnte sogar bei der WM ab nächster Woche in Trondheim mitmachen – in Norwegen also, dem Mutterland des Nordischen Skisports. Was für eine Krönung einer unglaublichen Karriere – ode will Kasai nächstes Jahr noch mal ran? Gar bei Olympia???
1988 (!) hat Noriaki Kasai sein erstes Weltcupspringen in Sapporo absolviert: Also vor 36 Jahren, da waren seine jetzigen Kontrahenten noch nicht mal geboren, und die Mauer stand auch. Sapporo war sein 579. Weltcupspringen – natürlich Rekord! Welch eine Disziplin muss Kasai haben, welch ein unglaubliches Gefühl für die Lüfte, weil der Absprung natürlich kaum mehr vorhanden ist. Es bleibt absolute Hochachtung. Origato Kasaisan!
Kanada vs USA – ein Stellvertreter-Kampf auf Eis
Die sogenannten Allstar-Weekends sind eigentlich ein Freudenfest. Die besten Spieler der Liga kommen zusammen, messen sich mehr oder weniger ernsthaft. Das führte vergangenes jahr zu einem absurden Basketballspiel in Indianapolis mit fast 400 Punkten.
Jetzt hatte die NHL eine famose Idee. 4 Länder sollten mit ihren besten Eishockey-Teams de Liga die beste küren, also Kanadier, US-Amerikaner, Schweden und Finnen. Und so trafen in Montreal Kanadier und Amis aufeinander. Nach der Trumpschen Forderung, Kanada wäre doch ein toller 51. Bundesstaat der USA, war die Stimmung, nun ja, vergiftet. Die US-Hymne wurde kautstark ausgepfiffen, und auf dem Eis? Gab es in den ersten 9 Sekunden gleich drei zünftige Raufereien. Diese gehören tatsächlich zum Eishockey wie de Puck, sind aber eher folkloristische Unterhaltung, diesmal allerdings mit bitterem Ernst ausgetragen. Und zumindest die US Boys hatten diese Kämpfe schon vorher geplant, minutioös die Kämpfenden ernannt. Das teilten sie nachher unverblümt mit, stolz ihre geschwollenen Gesichter in die Kameras zeigend.
Das Eishockey-Verhältnis Kanada – USA ist ohnehin nicht das Beste, und jetzt ist es total vergiftet. Die Kanadier begreifen sich als das wahre Eishockey-Land. Sie verachten die US-Amerikaner, die diese Sportart gekapert hätten und landestypisch überkapitisiert über-entertainisiert hätten. Unvergessen der Aufschrei der gesamten Nation, als 1988 the „Great One“ Wayne Gretzky dem Gelde folgte und in Los Angeles (!) bei den Kings (sic) anheuerte. Warmes Kalifornien statt (zumindest im langen Kanada-Winter) eiskaltes Edmonton – ein Affront.
Jetzt also Trumps Anneketions-Pläne: vielleicht erratische Match-Illusion, vielleicht auch völlig Ernst gemeint, wer weiß das schon bei dem Irren im Weißen Haus.
Und weil es so schön war in Montreal, trifft man sich ein zweites Mal im Leben. Bereits in der Nacht zum Donnerstag, diesmal in Boston, wenn Kanadier und Amerikaner das Endspiel bestreiten und die insgesamt vierte Partie innerhalb einer Woche. Von Schonung, wie sonst bei den All-Star-Events, wird da keine Rede sein. Da wird ohne Ende gekämpft, wahrscheinlich bis aufs Blut. Die Teams werden ihre helle Freude haben, wenn ihre müden Stellvertreter-Krieger zurückkehren.
von Münchner Löwe | Feb. 11, 2025 | bundesliga, Fußball, Wintersport, WNBA, Wochenrückschau
Etwas spät, dafür ziemlich kurz (naja): Aber das Wichtigste aus meiner Sicht (Ski-WM, Super Bowl, NBA Trades) habe ich ja schon in gesonderten Texten behandelt.
Bayern (fast schon) Meister
Die Münchner gewannen ihre Pflichtaufgabe mit etwas Mühe gegen Werder Bremen mit 3:0. Alle Tore fielen erst nahc der Pause, davon zwei Elfer von Harry Kane, der weiter in der Bundesliga ohne Fehlschuss vom Punkt ist (bei nunmehr 29 Versuchen).
Der einzige verblieben Konkurrent Bayer Leverkusen büßte dagegen beim 0:0 zwei weitere Punkte ein. Meistertrainer Xavi Alonso setzte nach dem Pokathriller gegen Köln (3:2 nach Verlängerung) auf starke Rotation. Ohne Wirtz und andere Topspieler blieb Leverjusen die gesamte Partie sehr harmlos, daran konnte auch der eingewexchselte Wirtz nichts mehr ändern.. Vor dem Gipfeltreffen in der BayArena am Samstag trennen die beiden Clubs 8 Punkte, die ganz große Brisanz ist raus.
Völlig missglückt ist das Trainer-Debüt von Nico Kovac bei Borussia Dortmund. Der BVB verlor in der eingenen Arena gegen den VfB Stuttgart mit 1:2. Engagiert waren die Westfalen ja, aber nicht effizient. Ausgerechnet der Ex-Stuttgarter Waldemar Anton leitete die Niederlage mit einem Eigentor ein.
Mein Aufreger: Mal wieder mein Lieblings-Schiedsrichter Felix Zwayer. Seine schlimme Leistung im Abstiegsduell Hlstein Kiel gegen VFL Bochum „krönte“ er gemeinsam mit den Viedeo-Schiedsrichter als er ein Tor der Kieler wieder aberkannte, weil er eine harmlose Situation vorher im Mittelfeld nachträglich als Foul bewertete. Ich bin ja echt Fan des Videobeweises, aber der soll wirklcih nur einschreiten, wenn es eine „klare!“ Fehlentscheiung auf dem Platz gegeben hat.
Rodel-WM – eine deutsch-österreichische Angelegenheit mit internationaler Beteiligung
7 Wettbewerbe standen in Whistler Mountain auf dem Programm, fünf Titel gingen nach Germany, zwei nach Austria. Dazu 7 respektive 3 Medaillen. Für den Rest der Welt blieb insgesamt viermal Edelmetall, das sich die USA (2), Lettland und Kanada (je einmal Bronze) aufteilten. Man merkt, welche 2 Nationen als mittlerweile einzige das Rodeln professionell beteiligen. Die Ösis mit Berater und Kufengott Hackl Schorsch waren angesichts der Vorleistungen nicht mal hundertprozentig zufrieden mit der Ausbeute. Eine Sportart macht sich überflüssig …
Und sonst?
- Internationaler Fußball: Doppeltes Pokal-Aus für die Tottenham Hotspur. Zunächst am Donnerstag in Ligacup-Halbfinale gegen den FC Liverpool, dann im FA Cup beim 1:2 bei Aston Villa. Liverpool war denn im FA Cup auch für die einzig wirkliche Überraschung beteiligt. Mit der B_Elf angetreten, verlor der klare PL-Tabellenführer mit 0:1 beim Letzten der 2. Liga Plymouth. Ein erster Rückschlag für Klopp-Nachfolger Arne Slot.
Madrid-Derby Remis. Im Bernaubeu Stadion trennten sich Gastgeber Real und Atlético mehr oder weniger friedlich mit 1:1. Real hatte in der Woche Aufsehen erregt, als man nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung es für nötig hielt, einen offenen Beschwerdebrief in Richtung Verband zu verfassen, in dem Real die „eklatante“ Benachteiligung beklagte. Ausgerechnet Real Madrid, das seit Jahrzehnten von den Schiris eher sehr zuvorkommend behandelt wird, um es noch sehr vorsichtig auszudrücken.
In Italien schließlich setzt sich der Titel-Zweikampf zwischen SSC Neapel und Inter Mailand fort. Beide schwächelten allerings am Wochenende: Napoli spielte zu Hause gegen Udinese nur 1:1, Inger verlor ein Nachholspiel bei der Florentina gleich mit 0:3, revanchierte sich aber am Montag daheim mit 3:1.
- Hallensport: Nicht mal eine Woche nach dem WM-Finale mussten die Handballer wieder in der Bundesliga ran. Meister Magdeburg verlor den Schlager beim THW Kiel und damit fast alle Titelchancen. Mit Mühe setzte sich Tabellenführer MT Melsungen gegen Leipzig durch und wahrte seinen 4-Punkte-Vorsprung auf das Trio Berlin Füchse, Kiel und Hannover-Burgdorf.
Der FC Bayern Basketball verbesserte durch 2 Heimsiege gegen Milano und Villeurbanne seine Situation in der Euroleague und ist jetzt Sechster, was die direkte Qualifaikation fürs Viertelfinale bedeuten würde.8 Spieltage sind noch zu absolvieren, ein kleines Polster (3 Siege) auf Platz 11 (Real Madrid) ist schon vorhanden. Alba Berlin ist dagegen abgeschlagen Letzter und ohne Chance aufs Weiterkommen.
- Erfreuliches für die Eishockey-Frauen: Die setzten sich in einem nervenaufreibenden Qualifikationsturnier gegen Ungarn, Österreich und die Slowakei durch und dürfen zum zweiten Mal nach 2014 zu Olympia.
- Tennis:Turniersiege feierten Denis Schapovalov (im Finale gegen Casper Ruud) in Dallas, Carlos Alcáraz in Rotterdam (vs Alex Di Minaursowie Belinda Bencic (zum ersten Mal als Mama) in Abu Dhabi (Ashlyn Krüger) und Anastasia Potapova (Laura Bronzetti) in Cluj. Dort, in ihrer rumänischen Heimat, beendete Simona Haep ihre erfolgreiche Karriere, in der sie Grand-Slam-Siege in Paris und Wimbledon feierte. Eine lange heftig diskurierte Dopingsperre (sie wurde gesperrt im Gegensatz zu Iga Swiatek und Jannik Sinner) sowie Verletzungen zwangen sie mit 33 jahren zu diesem Schritt.
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