Das war die Woche, die war

Vorbemerkung: Die vergangenen 10 Tage seit Solingen bis zu den Landtagswahlen mit dem verheerend hohen AfD-Ergebnissen lässt mich gerade verzweifelt und ratlos zurück. Zeit für Erholung am Bodensee die nächsten zwei Wochen. Die Wettervorhersage ist allerdings nicht so prickelnd.
Da merke ich, wie unwichtig der Pfostenschuss hier und ein vergebene Matchball dort in Wirklichkeit sind. Und dennoch: Gerade weil der Sport relativ unbelastend ist (gibt auch hier genug reichlich diskutable und äußerst unbefriedeigende Dinge, nicht wahr, Signore Sinner), möchte ich ihn nicht gänzlich außen vor lassen.

Endlich Serienende

Bayer doch besiegbar in Deutschland. Im 36. Bundesligaspiel hat es die Leverkusener erwischt, beim höchst unterhaltsamen 2:3 zu Hause gegen RB Leipzig nach 2:0-Führung. Spieler, Fans und Verantwortliche trugen es mit Fassung, Trainer Xavi Alonso wirkte fast erleichtert, dass das Zählen endlich beendet ist. Trotzdem ärgerlich, dass der Rekord des HSV von 36 ungeschlagenen Ligaspielen nicht erreicht wurde. Insgesamt wirkt das Konstrukt noch nicht sicher. Offensiv hui, defensiv pfui; die Rädchen passen noch nicht trotz nahezu unveränderter Mannschaft.
Die Bayern landeten dagegen mit einem sicheren 2:0 den zweiten vollen Erfolg. Tabellenführer sind sie allerdings nicht, das schaffte der 1. FC Heidenheim nach dem beeindruckenden 4:0 gegen den FC Augsburg. Dazu noch der souveräne Einzug in die Conference League. Idealer Saisonstart nenne ich so etwas.
Am Tabellenende schon jetzt die allseits Vermuteten VfL Bochum, Holstein Kiel und St. Pauli mit jeweils 0 Punkten.

Wie gehabt gab es schon am 2. Bundesligaspieltag Riesenärger um den VAR. Vor allem bei Handspielen stößt die Auslegung, bei ausgestreckter Hand auf jkeden Fall zu pfeifen auf Ablehnung. Das Problem ist die viel zu hohe Strafe Elfmeter (75% Tor) gerade bei ungefährlichen Situationen. Mein Vorschlag: Der Schiri hätte Ermessen, auf kurze Ecke zu entscheiden. Oder die angreifende Mannschaft darf den Ball – ähnlich wie bei der Erhöhung im Rugby – im rechten Winkel zum „Tatort“ an eine beliebige Stelle außerhalb des Strafraums velegen und dort mit direkten Freistoß fortsetzen. Das könnte auch bei bei Fouls angewendet werden, wenn der Angreifer sich aus dem Strafraum wegbewegt wie beim Elfer von Mainz in stuttgart.

Spiele satt in Europa

Auf die Fußball-Fans wartet in den internationalen Club-Wettbewerben ein wahres Monsterprogramm. Unmöglich, alles zu sehen. In allen drei Kategorien das neue Format mit jeweils nur einer Tabelle mit 36 Teams. Von denen jeweils nur ein Drittel ganz ausscheidet nach der Vorrunde mit 8 (CL, EL) und 6 ConfL) Partien. Da das bisher noch gar nicht erprobt wurde, wird es interessant, wie und ob sich da Spannung aufbaut. Wirklich positiv ist, dass schon in der Vorrunde absolute Topteams wie Bayern und Real aufeinandertreffen. Andererseits wird es gerade für ein Topteam nahezu unmöglich werden, nicht die besten 24 und damit wenigstens die Zwischenrunde zu erreichen. Ein Trost: Langweiliger als bis jetzt mit den Vierergruppen kann es kaum werden.

Zwei Tennis-Favoriten schon raus

So früh wie noch nie seit 2006 scheiterte Novak Djokovic bereits in der 3. Runde gegen Andrej Popyrin. Nichts habe funktioniert, bekannte der Serbe. Sogar noch eine Runde früher musste der als Top-Favorit gehandelte Carlos Alcaraz die Segel streichen. Der Spanier unterlag dem Holländer Botic van de Zandschulp. Beide Überraschungssieger durften sich nur kurz ihres Erfolges erfreuen und verloren jeweils ihre nächste Partie gegen Jack Draper und Francis Tiafoe.
Schon im Viertelfinale steht Sascha Zverev, der sich trotz verlorenen ersten Satzes   gegen den Lokalmatadoren Nakashima durchsetzte. In der Runde der besten Acht trifft er morgen auf Taylor Fritz, im Halbfinale würde Grigor Dmitrov oder Francis Tiafoe warten. In der anderen Turnierhälfte scheint der Weg ins Finale schon frei für Jannik Sinner, der offenbar unbelastet seines kruden Dopingfalls bisher durch seine Partien cruist.

Bei den Frauen hat sich die formschwache Titelverteidigerin Coco Gauff für mich nicht unerwartet schon im Achtelfinale verabschiedet. Hier läuft Vieles auf ein Finale zwischen Iga Swiatek und Aryna Sabalenka hinaus.

Ferrari-Sieg beim Heimspiel

Der Grand Prix in Monza ist immer etwas Besonderes für die Scuderia. Charles LerClerc gelang gestern das Meisterstück und siegte, obwohl sein Ferrari das langsamere Auto gegenüber den McLarens war. Aber seine risikoreiche Ein-Stopp-Strategie zahlte sich aus, und so siegte er vor Piastri und Norris. Der kommt in der Gesamtwertung dem WM-Führenden Max Verstappen langsam näher. Der Holländer wurde nur Sechster, und mehr war schlichtweg auch nicht drin. Der Abstand beträgt zwar noch 64 Punkte, aber es stehen immerhin noch acht Rennen aus.

Geldregen für Scottie Scheffler

Der amerikanische Golfprofi brachte beim letzten Fedex-Turnier seinen Vorsprung, den er sich in den Turnieren zuvor erarbeitet hatte, ins Ziel. Dafür kassiert er 25 Millionen Dollar. 7 Turniere hat er in diesem Jahr gewonnen, dabei ein Preisgeld von insgesamt 62,5 Millionen Dollar, so viel wie noch nie ein Golfprofi. Dazu noch die Goldmedaille in Paris.

Und sonst?

  • Mbappe trifft: Erstmals für seinen neuen Club Real Madrid. Beim 2:0 gegen Real Betis erzielte der Franzose beide Treffer. Souverän de FC Barcelona beim 7:0 vs Valladolld
  • Spannung bei der Vuelta: Der Australier Ben O’Connor hat vor der letzten Woche der Spanien-Rundfahrt noch 43 Sekunden Vorsprung auf den aufholenden Primoz Roglic. De Slowene gilt als besserer Kletterer, und es stehen noch einige schwere Bergetappen an. Weiter glänzend schlägt sich der junge Florian Lipowitz (23) auf dem sechsten Gesamtrang.
  • Triumph für Marc Marquez: Nach 1043 Tagen Siegpause war der spanische Ausnahmefahrer wieder erfolgreich. In der MotoGP siegte der Spanier in Aragon und feierte seinen 60 GP-Erfolg.
  • Bestzeit für Gina Lückenkemper: Die Sprinterin rannte beim ISTAF in Berlin die 100 Meter in 10,93 Sekunden – so schnell wie noch nie und so schnell wie noch keine deutsche Athletin nach der Wende. Mit dieser Zeit hätte sie bei Olympia locker den Endlauf erreicht.

Monympia tous les jours

Ein fantastischer letzter Leichtathletik-Abend, verlorene deutsche Endspiele – das und vieles mehr geschah am Samstag

Das Beste kam (fast) zum Schluss

Nämlich im vorletzten Rennen ein grandioser Zweikampf zwischen den USA und Botswana in der 4x 400-Meter-Staffel der Männer. Zwei Olympiasieger rannten als Schlussläufer um Gold, hier der Amerikaner Rai Benjamin (400 Meter Hürden), dort Letsile Tebogo (200 Meter). Der forderte Benjamin auf der für ihn ungewohnten vollen Stadionrunde bis zuletzt – es sollte nicht ganz reichen, obwohl er selbst mit unglaublichen 43,04 gemessen wurde. Die USA siegten also in 2:54,43 um genau ein Zehntel vor Botswana, das den Afrika-Rekord pulverisierte. Auch die drittplatzierten Britten schafften in 2:55,83 einen Area-Rekord (also Europa-Bestleistung). Belgien, Südafrika und Japan stellten nationale beziehungsweise im Fall Japan Kontinentalrekorde auf. Nur wenig später taten es die US Girls mit ihrem Staffelsieg und verfehlten den Uralt-Weltrekord der Sowjetunion aus dem Jahr 1988 nur um ein Zehntel. Sydney McLaughlin brauchte als zweite Läuferin nur 47,71 Sekunden. Femke Bol wiederum führte die Holländer als Schlussläuferin mit einer starken Schlussrunde noch zu Silber. Ungücksrabinnen waren die Frauen aus Jamaika, die den Stab verloren. Das passte zum komplett missratenem Leichtathletik-Olympia für die erfolgs-gewöhnte Karibik-Insel, die in der Leichtathletik so schlecht abschnitt wie zuletzt 2000 in Sydney.
Ähnlich fulminant verlief der 800-Meter-Lauf, den Emmanuel Wanyonij aus Kenia in 1:41,19 Minuten, der drittbesten je erzielten Zeit, um genau ein Hunderstel vor dem Kanadier Marco Arop für sich entschied.
Und dann gab es noch ein Stechen um Gold – im Hochsprung zwischen dem Neuseeländer Hamish Kerr und dem US-Amerikaner Shelby McEwen. Die beiden übersprangen 2,36 Meter bei gleich viel Fehlversuchen, scheiterten beide an 2,28 Meter. In diesem Fall geht es Sprung für Sprung Höhe um Höhe wieder zurück. Bei 2,34 flog Kerr drüber, während McEwen scheiterte. Offenbar hatten sich die beiden nicht auf bemeinsames Gold einigen können, anders als in Tokio 21, als Essa Barshim und Gianmarco Tamberi aufs Stechen verzichteten und beide Gold gewannen.

Schwedische Lehrstunde

Für die deutschen Beachvolleyballer Nico Ehlers und Clemens Wickler: Die beiden hatten im Finale gegen David Ahman und Jonathan Hellvig nicht den Hauch einer Chance und verloren 10:21, 13:31. Während die Schweden nahezu fehlerlos agierten und traumhafte Schläge en masse produzierten, kam das deutsche Paar nie in Fahrt. Silber ist aber mehr als ein Trost für diese Lehrstunde, das war viel mehr als sie vor dem Turnier erwarten durften.

Verlorene Medaillenkämpfe

Die mich nicht wirklich überraschten: Die Basketballer unterlagen im Spiel um Platz 3 den Serben um den überragenden Nikola Jokic. Die Weltmeister waren das geesamte Turnier über nicht in der Granatenform 2023 und hatten vielleicht auch nich das nötige Spielglück. Andi Obst war diesmal nicht die Dreiermaschine, Dennis Schröder verlor zu viele Balle, und Franz Wagner hatte mal wieder Probleme mit seinem Distanzwurf. Absolut kein Drama, vielmehr Freude, dass sich das deutsche Team in der Weltspitze etabliert hat, was im Basketball wahrhaft keine Selbstverständlichkeit ist.
Richtig dramatisch war das Finale. Die Franzosen nötigten dem haushohen Favoriten USA alles ab. Matchwinner war letztlich Scharfschütze Steph Curry, der in der Schlussphase vier zum Teil schwierigste Dreier versenkte – seine Spezialität. Die Franzosen brauchen sich nichts vorzuwerfen, und der 2,24-Meter-Mann Victor Wembanyama trumpfte im bisher wichtigsten Spiel seiner noch frischen Karriere toll auf.

Auch die Tischtennisfrauen, verloren ihr Medaillenmatch – letztlich ohne Chance mit 0:3 Spielen gegen Südkorea. Das Doppel war noch umkämpft, ging aber verloren. Die bisher so auftrumpfende Annett Kaufmann stand gegen Weltklasse-Athletin Eunhye Lee auf klar verlorenem Posten. Die 18-Jährige gibt abe zu großen Hoffnungen Anlass schon für die nähere Zukunft. Auch hier siegte im Gold-Match der klare Favorit. China gewann gegen Japan mit 3:0. Klingt klarer, als es war, denn die einzelnen Matches waren hartumkämpft.

Silbercoup beim Golf

Unverhofft kommt oft. In diesem Fall das vollkommen unerwartete Silber für Golf-Proette Esther Henseleit, die sich mit einer fantastischen 66er-Schlussrunde sich noch auf Rang 2 vorschob, worüber sie wahrscheinlich selbst am meisten überrascht war. Gerade 25 Jahre als ist die Deutsche, in der Weltrangliste auf Platz 54 und damit beste Deutsche, also kein völlig unbeschriebens Blatt. Ihre Medaille ist die erste für Kontinental-Euopa überhaupt in der olympischen Golf-Geschichte. Am Ende fehlten ihr nur zwei Schläge auf Lydia Ko aus Neuseeland. Die ist zwar zweimalige Major-Siegerin, doch ihre beste Zeit mit insgesamt 17 Turnier-Erfolgen liegt auch schon 9 Jahre zurück. Immerhin hat sie ihren Medaillensatz nach Siber 2016 und Bronze 2021 komplettiert.

Und sonst

  • Ingebrigtsens Genugtuung. Der Norweger siegte über 5000 Meter und rehabilitierte sich fürs medaiilenlose 1500-Meter-Rennen. In einem äußert langsamen Rennen war sein Endspurt unwiderstehlich, und er siegte vor Ronald Kwemoi aus Kenia und dem US-Boy Grant Fisher. Die äthipischen Langstreckler hatten mit ihrem Bummeltempo mit Zitronen gehandelt und blieben ohne Medaille. Wie bei den jamaikanischen Sprintern lief für die Bahn-LangstrecklerInnen längst nicht alles nach Plan mit nur einer Silbernen.
  • Französisches Volleyball-Fest: Die Männer ließen im Goldmatch den Polen in der brodelnden ausverkauften halle beim 3:0 keine Chance. Nie kamen die Polen zu ihren Spiel, und schon nach 1:16 Stunden war die Partie beendet. Da hatten die Gastgeber im Viertelfinale gegen die Deutschen weitaus mehr Mühe, als sie fünf Sätze und (auch nach Ansicht objektiver Experten) etwas Schiri-Hilfe benötigten.
  • Pragmatischer US-Sieg: Im Fußball-Finale der Frauen gewannen sie 1:0 gegen Brasilien. Die Südamerikanerinnen waren zwar die meiste Zeit überlegen, die US-Girls beschränkten sich aufs Kontern. Und ein solcher führte kurz nach der Pause zum einzigen Treffer. Ansonsten pragmatisches Verteidigen, und dagegen konnte auch die eingewechselte Marta nichts ausrichten. Immerhin bleibt der Selecao Silber.

🇦🇹 🇩🇪👓

– Der einen Freud, der anderen Leid. Während sich Kletterin Jessica Pilz über Bronze im Boulder/Lead freuen durfte, gingen die Alexandri-Schwester im Synchronschwimmen leer aus. Pilz gehört seit Jahren zur Kletter-Weltspitze, in Tokio 2020 weinte sie noch bittere Tränen, als sie als Siebte eine Medaille klar verfehlte. Umso größer jetzt die Genugtuung. „Es fühlt sich unglaublich an. Es war schon ein großer Druck da, und ich habe Angst vor der Enttäuschung gehabt“, sagte sie im ORF.
Die Alexandris verpassten dagegen nach etwas verpatzter Freier Kür, sonst die Domäne der Schwestern, als Vierte eine Medaille. Vergangenes Jahr waren sie noch Weltmeisterinnen geworden. Sie ließen ihrem Ärger über die „ungerechte Bewertung“ freiem Lauf. „Jeder weiß, ds wir besser sind, als die Briten und Holländerinnen“, spielten sie auf die Medaillengewinnerinnen hinter den überlegenen Chinesinnen an. Die großen Nationen hätten Juroren in den Kampfgerichten gehabt, Österreich als kleine Nation „gar nichts“. Ich kann das nicht beurteilen, aber Olympia und seine Bewertungen, das ist wie Doping ein ewiges trauriges Thema.

– Wie gut, dass es im (Bahn)Radsport zumindest  keine Wertungsrichter gibt (und natpürlich auch kein Doping). So kann Lea Friedrich von einer Medaille träumen nach bisher nicht optimal verlaufener Spiele. Vor allem das verpasste Keirin-Finale ärgert sie immer noch gewaltig. Im Sprint zeigte sich sich unbeeindruck. In der Qualifikation fuhr sie zu Weltrekord, in den K.-o.-Runden blieb sie makellos.

 

Monympia tous les jours

Was für ein Sonntag. Und einer der Sportstars, sei es Novak Djokovic, Scottie Scheffler und Noah Lyles. Und die deutschen Reitersleute schwimmen weiter auf der Goldwelle.

Djoker komplettiert die Titelsammlung

Ehre wem Ehre gebührt. Ich mag Novak Djokovic nicht besonders (um es noch vorsichtig auszudrücken), aber sein Tennisspiel ist ist immer noch erstaunlich. In einem hochklassigen Finale bezwang der Serbe den Spanier Carlos Alcaraz, der ihn in Wimbledon noch besiegt hatte. Zum Teil unfassbare Ballwechsel faszinierten die Zusschauer in Roland Garros. Vielleicht wollte der Djoker das Olympiagold etwas mehr als der junge Spanier, so engagiert hat er in diesem Jahr überhaupt noch nicht gespielt. Dieser Titel fehlte dem 37-Jährigen noch in seiner ansonsten kompletten Sammlung – und es war realistisch gesehen sein letzter Versuch. Es war Titel Nummer 99, Zahlenfetischisten rechnen schon weiter: Titel auch bei den US Open Anfang September, es wäre Nummer 100 und sein 25. Grand-Slam-Erfolg, womit er den Alltime-Rekord der Margaret Court übertreffen würde. Und dann darf er gerne aufhören …

Schefflers Aufholjagd

Nahezu gleichzeitig sicherte sich der Amerikaner Scottie Scheffler, zurzeit mit Abstand bester und konstantester Golfer der Welt, mit einer sagenhaften 62er-Schlussrunde noch das Gold, das er eigenntlich schon abgeschrieben hatte. Ein absolut olympiawürdiges Finale mit Traumschlägen, aber auch furchbaren Felhleinschätzungen. So versanken Rory McIllroys Hoffnungen in einem Wasserhindernis. Jon Rahm versemmelte bei schon 4 Schlägen Vorsprung die letzten 9 Löcher inklusive Triplebogey an der 14. Der Brite Tom Fleedwood holte Silber, Hideki Matsuyama aus Japan Bronze.

5 Millimeter entscheiden

Der schnellste Mann der Welt heißt Noah Lyles. Zumindest ist der Amerikaner 100-Meter-Olympiasieger geworden. Knapper hätte der Erfolg nicht ausfallen können, denn der lag bei 9,78 Sekunden nur 5 Tausendstel  vor dem Jamaikaner Kishane Thompson. Diese Tausendstel-Entscheidungen finde ich nicht so prickelnd, sie gibt es auch etwa im Schwimmen nicht., wo es dann halt 2 Goldmedaillen gibt. Es war ein in der Breite unfassbar schnelles Rennen. Der Achte kam mit 9,91 Sekunden ins Ziel. So faszinierend der Sprint ist: Das unfassbare Buhei drumherum, Glitzer, Glamour, besondere Einlaufmusik finde ich völlig übertrieben; es wird meines Erachtens den anderen Disziplinen, wo das alles nicht stattfand, nicht gerecht.
Da wäre zum Beispiel Ethan Katzberg. Fast schon ein Hänfling für seine Disziplin Hammerwerfen. Im ersten Versuch schleuderte der schnauzbärtige Kanadier das Gerät auf mehr als 84 Meter, schon die Entscheidung, denn im letzten Jahrzehn hatte nur er diese Weite erzielt. Am Ende lag er mehr als Mehr Meter vor dem Zweiten Bence Halasz aus Ungarn, deutlicher geht es kam noch.

Doch noch Weltrekorde im Schwimm-Becken

Nämlich zwei am Schlusstag durch den Amerikaner Bobby Finke über 1500 Meter und die US-Lagenstaffel der Frauen und damit insgesamt vier. Finke führte von Beginn an in einem faszinierendem Rennen gegen den bärenstarken Italiener Gregorio Paltinieri, auch lange unter der alten Rekordmarke, bevor ihm etwas die Luft ausging. Und der Staffelerfolg im letzten Wettbewerb ist für die Amis doppelt wertvoll, denn so konnten sie mit 8 Goldmedaillen noch den Medaillenspiegel im Schwimmen vor Australien für sich entscheiden, immer bei Großereignissen eine Prestige-Angelegenheit zwischen den beiden führenden Schwimm-Nationen. Und Sarah Sjöström, die unermüdliche Schwedin, sprintete zu 50-m-Gold im Freistil.

Doppelschlag von Jessica von Bredow-Werndl

Die deutsche Dressurreiterin eroberte auch Einzelgold mit ihrer großartigen Stute Dalera. Sie verwies Isabell Werth/Wendy, die ihre üppige Medaillensammlung weiter aufstockte, und Charlotte Fry/Glamourdale auf die Plätze. Die favorisierte Dänin Cathrine Laudrup-Dufour kam auf dem offenbar nicht mehr ganz frischen Freestyle nur auf Platz 5. Dressur ist und bleibt eine Frauen-Angelegenheit. Als einziger Mann kam der Brite Carl Hester/Fame unter die besten 10. Ein klarer Fall für eine eigene Wertung …

Ein Chinese zuviel

Das ist übehaupt nicht abwertend gemeint für diese fantastische Tischtennis-Nation. Es war ja schon überraschend dass es kein rein-chinesisches Finale gab. In dem aber sicherte sich Fan Zhengdong Gold gegen den Schweden Truls Moregard. Nach verlorenem ersten Satz zog Fan an und gewann letztlich sicher in fünf Sätzen.

Und sonst?
– eine Überraschungssiegerin im Straßenrennen. Die Amerikanerin Kristen Faulkner gewann im Alleingang. Sie setzte sich etwa 5 Kilometer ab und profitierte davon, dass sich die viel höher eingeschätzten Marianne Vos aus Holland und Lotte Kopecky (Belgien) gegenseitig belauerten. Keine der beiden wollte echte Nachführungsarbeit verrichten. Lieber auf Gold verzichten, als das die Kontrahentin (es lebe die niederländisch-beligsche Rivalität) gewinnt.
Drama im Badminton: Goldfavoritin Carolina Marin aus Spanien war im Halbfinale auf dem besten Weg zum Sieg gegen die Chinesin Jing Bao He. Erster Satz gewonnen, Führung im 2. Satz. Dann brach bei einem. Ausfallschritt eine alte Knieverletzung wieder auf. Lange Behandlungspause. Mit einem Verband probierte es Marin noch mal, doch nach ein paar Ballwechseln musste sie aufgeben. In den Armen ihrer Betreuer weinte sie hemmungslos, die Chinesin tröstete und war sichtlich velegen ob des geschenkten Erfolgs, wusste nicht genau, was sie machen sollte. Ein Rollstuhl wurde herangekarrt, doch die stolze Spanierin wollte ihn nicht und verließ erhobenen Hauptes unter tosenem Applaus des Publikums den Court. Diese Bilder gingen mir unter die Haut und konnten niemanden kaltlassen.
(Süd)Koreanischer Durchmarsch: Im Bogenschießen gab es in 5 Wettbewerben fünfmal Gold. Die Deutschen blieben bei einmal Silber im Mixed-Team leicht unter den Erwartungen. Florian Unruh erreichte zwar das Einzel-Halbfinale, hatte dort aber trotz guter Serien gegen den Amerikaner Brady Ellison und im Match um Platz 3 gegen den Koreaner Wooseok Lee keine Chance.

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3 Erfolgreiche Ballsportler: Alle Teams haben die Vorrunde überstanden und stehen nun in der K.-o.-Runde. Dort kommt es zu deutsch-französichen Festspielen. Gleich viermal treffen die Vertretungen aufeinander: Männer und Frauen im Handball, Frauen im Basketball und Männer im Volleyball. Einerseits für jeden Athleten ein Festival der Gefühle bei unvergleichlicher Atmosphäre (zB 27.000 Zuschauer beim Handball in Lille), andererseits bliebe man bei einer Niederlage gegen die Gastgeber ohne Medaille. Mein Tipp: Die Handballer und Volleyballer schaffen es, die Handballerinnen nicht. Den Basketballerinnen gebe ich eine 50:50-Chance.
Schon im Halbfinale stehen die Hockey-Männer nach einem harterkämpften 3:2 gegen Argentinien. Dort wartet Rekordweltmeister Indien, gegen die das Team bei Olympia 2020 das Spiel um Platz 3 verlor.

 

 

 

Das war die Woche, die war

Es war eine Woche des Verschnaufens nach EM und vor Olympia. Vermeintliches Verschnaufen, denn zumindest die Radler und Golfer hatten ihren Saison-Höhepunkt mit der Tour und den Open.

Pogacar in anderen Sphären.

Was für eine Demonstration der Stärke. Der Slowene gewann nicht nur die Tour ganz souverän, er zeigte eine Klasse, die beängstigend ist und natürlich große Zweifel erregen, ob hier wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. Was ihm also alles gelang:

1. Er gewann die Tour mit 6:17 Minuten Vorsprung auf Jonas Vingegaard und gar 9:18 auf Remco Evenepoel.
2. Er entschied 6 Etappen für sich – und was für welche. Zunächst den Ritt über den Galibier, danach die zwei Pyrenäen-Etappen und zum Abschluss die beiden wichtigsten Alpen-Teilstücke. Als Kirsche auf der Torte auch noch das abschließende Einzelzeitfahren.. Genauso souverän waren übrigens jeweils der Zweite Vingegaard  und der Dritte Evenepoel, das hab ich in dieser Form noch nicht gesehen. Erstaunlich genug, wenn man bedenkt, dass sowohl Vingegaard als auch Evenepoel im April schwere Sturzverletzungen eerlitten haben.
3. Pogacar hat damit das Double Giro/Tour gewonnen. Auch bei der Italien-Rundfahrt siegte er bei 6 Etappen. Ich würde mal die nie überprüfbare Behauptung wagen, dass er dieses Jahr auch die Vuelta gewinnen würde, wenn er bei ihr starten würde, was allerdings nicht geplant hat. Das siegreiche Triple der drei großen Rundfahrten über gut 3 Wochen hat noch niemand geschafft. Nur ganz wenige Profis haben in einem Jahr alle drei überhaupt in Angriff genommen. Aber auch Olympia dürfte nur über ihn gehen, sowohl im Rennen als auch beim Einzelzeitfahren.

Natürlich stellt sich die Frage, ob Pogacar und sauber sein können. Ob sie die in schlimmsten Doping-Zeiten aufgestellten Anstiegsrekorde auf Galibier und Konsorten von Pantani, Armstrong und Co wirklich ohne verbotene Hilfe förmlich pulverisieren können? Klar, viel besseres Material und gezielteres Training gerade in den Bergen und eine offensive Fahrweise gerade von Pogacar könnten eine Erklärung sein. Aber diesmal eben ohne nicht den Hauch eines Einbruchs bei zwei langen Rundfahrten beim Slowenen bezieungsweise kein schwacher Tag bei Vingegaard und Evenepoel, obwohl beide nach ihren Verletzungen keine bzw nur ganz wenige Rennkilometer in den Beinen hatten. Andererseits gibt es wohl keine Sportart, die so offensiv das Doping-Problem angeht wie die Fußballer. Wenn ich da an die laxe Vorgehensweise etwa im Tennis und Fußball denke.
Seis drum: Es war wieder eine Show mit fantastischen Bildern. Und nächstes Jahr gerne wieder nach Paris – dann wahrscheinlich erneut mit einem elektrisierenden Dreikampf Pogacar, Vingegaard und Evenepoel.

Des Schauffele machts

Vorbemerkung: Ich liebe die Open der Golfer, also das einzige der 4 Majrs, die auf der britscchen Insel und nicht in den USA stattfindet. Es ist mein liebstes Turnier, weil es anders als die eher geleckten Majors in den Staaten noch am ursprünglichsten ist mit den Linkskursen an den britischen Küsten. Troon macht da keine Ausnahme, und auch das Wetter entsprach dem Geschmack der Golf-Fans, wo eben Wind, Regen und viele Böen die ohnehin schon trickreichen und mit Verteidigungs-Bunkern überzogenen Bahnen (entschuldigung für die Kriegerische Sprache) den Spielern alles abverlangen, wie gerade am Samstag, als Sturm und Regen die Bahnen fast unspielbar machten am Nachmittag.. Gestern, am Schlusstag, zeigte sich das Wetter gnädig, und dann zeigten die Profis (und Amateure) was sie können. Brillante Bunkerschläge knapp an die Fahne, unglaubliche Putts über mehrere Meter und ebenen, und aber auch verzogene Schläge ins Nirwana oder auf Bahngleise und verschobene Putts, bei dem jeder Anfänger vezweifeln würde. Kurz: golf at its best.
Am Ende setzte sich Xander Schauffele durch, ein US-Boy mit deutschen Wurzeln. Schauffele siegte mit 2 Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Billy Horschel und Justin Rose aus England. Er ist derzeit das Maß aller Dinge, gewann nach den PGA Championships sein zweites Major 2024. Damit sind zurzeit alle Major-Titel in US-Hand (außerdem: Scottie Scheffler Masters, Bryson DeChmabeau US Open). Einige Favoriten hat es in Troon zerlegt: DeChambeau, Ludvig Alberg, Victor Hovland und auch Tiger Woods (mit seinem schlechtesten Major-Ergebnis jemals) verpassten den Cut.
Schauffele gehört schon länger der  Weltspitze an, wurde 2018 bei den Open in Carnoustie Zweiter genau wie beim Masters in Augusta. 2021 gab es kurz Überlegungen, ob er fürs deutsche Olympia-Team starten sollte, aber das hat sich schnell zerschlagen, wenn es denn überhaupt je ernsthaft geplant war.

McLaren schafft Doppelerfolg

Die Red-Bull-Dominanz ist tatsächlich erst mal Geschichte. Ich vermeide, wo es geht, das Wort „endgültig“, dem meinem MOZ-Ressortleiter Jürgen Leibner, der dagegen allergisch war und praktisch immer eliminierte, sei es gedankt. Am Sonntag auf dem Hungaro-Ring bei Budapest gab es einen McLaren-Doppelerfolg durch Oscar Piastri und Lando Norris. McLaren scheint zurzeit zumindest auf langsam-kurvigen Strecken das schnellste Fahrzeug im Feld zu sein. Dabei gab es Aufregung, weil die McLaren-Box dem Führenden Norris befahlm die Führung an seinen Teamkollegen zurückzugeben, was dieser nur widerwillig tat. Doch er hatte diese Führung nur durch einen schrecklichen Fehler der Box überhaupt bekommen, denn zuvor war Piastri klar der schnellste Mann im Feld. Auf Platz 3 kam Lewis Hamilton im Mercedes. Sinksauer auf sein Team war der fünftplatzierte Max Verstappen, der seinem Team eine katastrophale Renntaktik vorwarf, die das Team auch zähneknirschend zugab. Wobei die Erklärung schon verwundern musste: Sie waren nämlich laut eigener Aussage überrascht, dass das Überholen nicht funktionierte – und das auf einem Kurs, bei dem das seit Jahrzehnten der Fall ist. Den Rennen tut das gut, auch wenn meines Erachtens Verstappen der Titel bei 76 Punkten vVorsprung auf Norris nicht mehr zu nehmen sein dürfte.

Fantastische Genaralprobe

Erneut tolle Leistungen in der Leichtathletik -diesmal beim Diamond-League-Meeting in London, der letzten wichtigen Leistungsüberprüfung vor Olympia.  So stellte der Brite Michael Hudson-Smith in 43,74 Sekunden einen Europarekord über 400 Meter auf. Er ist der erste Europäer, der unter der 44-Sekunden-Marke blieb. Seine Landsfrau Keely Hodginson stellte mit 1:54,65 eine Weltjahresbestleistung auf, die gleichzeitig britischen Rekord bedeuten. Eine Weltjahresbestleistung erzielte auch die Jamaikanerin Nickisha Pryce über 400 Meter (48,57). Damit ist sie über diese Strecke klare Olympia-Favoritin, auch weil Femke Bol und Tracy McLaughlin die 400 Meter mit Hürden bestreiten werden.
Malaika Mihambo gewann den Weitsprung mit 6,87 Meter mitten aus dem Training heraus. Sie ist zusammen mit Zehnkämpfer Leo Neugebauer die größte deutsche Goldhoffnung für Paris.

Sehenswertes Allstar-Spiel

Ja, so etwas gibt es auch, nämlich bei der WNBA. Am Sonntag spielte das US-Olympia-Team in Phoenix gegen eine WNBA-Auswahl der Verbliebenen. Nach zum Teil sehr unterhaltsamen 40 Minuten setzten sich die WNBA-Girls durch. Erfolgreichste Werferin war Arike Owunbowale mit 27 Punkten, die aber wie die Super Rookies Caitlin Clark und Angel Reese keine Berücksichtigung fürs US Team fand. Ob sich das nicht noch rächt? Wie gesagt, es war ein umkämpftes Spiel dieser extrem aufstrebenden Liga und eben keine absurde Highlight-Show wie das mittlerweile lächerliche Allstar-Spiel der Männer. Und lange nicht so belanglos wie das MLB-Allstar-Spiel am Dienstag zwischen AL und NL, wo insgesamt 21 Pitcher und 39 Batter dabei waren.

Und sonst
– Transferhochzeit: So steht der Wechsel von Stuttgarts Serhou Gurassy zu Borussia Dortmund fest. Der BVB bedient sich nach Waldemar Anton zum zweiten Mal beim BVB. Sich selbst verstärken und den Gegner schwächen – das probate Mittel nicht nur des FC Bayern also. Bayer Leverkusen hat jetzt einen Terrier. Nicht Berti Vogts reloaded, sondern Martin Terrier komt von Stade Rennes. Apropos Transfers: Uli Hoeneß hat sich gemeldet mit der für mich Überraschenden Aussage, der FCB habe keinen Geldscheißer. Das bedeutet: Bevor die bayern weiter einkaufen, müsse erst verkauft werden und Einnahmen generiert werden bzw damit teure Gehälter eingespart werden
– Gareth Southgate hört auf. Der englische Nationaltrainer hat genug. Zwei EM-Finals, eine WM-Halbfinale lautet die Bilanz, die kein anderer Teamchef auch nur entfernt vorweisen kann (seit Sir Alf Ramsey 1966). Und doch gab es in der Heimat heftige Kritik  an ihm wg der furchtbaren Defensiv-Spielweise der Offensiv-Stars, gegen die der berüchtigte Catenacchio ein wahres Angriffs-Feuerwerk war …
– US-Basketballer in Not: Nur mit größter Mühe konnte das Team am Samstag eine Testspielniederlage gegen den Südsudan (immerhin Olympia-Teilnehmer) vermeiden. Es lag schon relativ deutlich zurück und erst ein Korb von LeBron James 8 Sekunden vor Schluss sicherte den 101:100-Sieg. Die deutsche Weltmeister werden das mit Interesse verfolgt haben, denn heute in London treffen sie auf die vermeintlich unschlagbaren US Boys, die ja laut Trainerlegende Svetislav Pesic besser sind als das Dream Team 1992.
– Finalniederlage für Zverev. Der Hamburger verlor das Endspiel in seiner Heimatstadt Hamburg gegen den aufstrebenden Franzosen Arthur Fils. Im Tiebreak des 3. Satzes verlor er deutlich mit 1:7. In Bastad erreichte Rafael Nadal sein erstes Finale seit 2 Jahren, musste sich dort aber dem Portugiesen Nuno Borges geschlagen geben. Matteo Berrettini siegte beim Turnier in Umag, Marcos Giron auf Rasen in Newport.
Bei den Frauen triumphierten die Russin Diana Schnaider in Budapest sowie Zheng Qinwen aus China in Palermo

Das war die Woche, die war

Vorbemerkung: NBA und NHL mache ich in einem gesonderten Text. Sonst wird es uferlos.

Klage der Woche

Die hat Toni Polster angestrengt. Es geht um 3 Länderspieltore, mit der er seine Bilanz von jetzt 44 aufstocken will. Das Problem ist, dass er diese bei nicht offiziellen Länderspielen erzielte 2 gegen Liechtenstein, eines gegen Tunesien, so etwas gab es zu seinen Zeiten nicht nur in Österreich. Das will Toni Doppelpack nicht auf sich sitzen lassen, 47 klingt halt besser als 44, mit denen er übrigens bereits Österreichs Rekordtorschütze ist und mittelfristig auch bleiben dürfte (darauf kommt es ihm angeblich nicht an). Klagegegner ist übrigens der Österreichische Fußball-Verband, der sich wiederum auf FIFA-Regeln beruft, die in einem ähnlichen Fall schon mal gegen eine Spieler (Romelu Lukaku) entschied.. Und zumindest die Liechtensteinpartie auf einen besseren Kartoffelacker bei Vaduz war eher ein Kraut-und-Rüben-Spiel als ein Ländermatch. So wurde unter anderem ein Spieler erst aus- und dann wieder eingewechselt, was sämlichen Regeln wiederspricht.
Das ficht die Anwälte nicht an, no na, ist ja auch nicht ihr Geld, das verpulvert wird, im Gegenteil. Die Herren Anwälte sagen, es würde doch Spaß machen, „ein bissl Rechtsgeschichte“ zu schreiben.
Am Freitag war der erste Verhandlungstag, mindestens ein weiterer ist für Mai anberaumt. Toni, hierzulande auch bekannt als Sänger mit den Thekenschlampen („Toni lass es polstern“) ist übrigens gerade 60 Jahre alt geworden und hat eine ziemlich ernste Krankheit überwunden. Manche leben danach bewusster, manche verbringen eben die Zeit im Gericht, obwohl es ihm dort überhaupt nicht gefällt. Wie es ausgeht: Hier in diesem Kino. Und ein vergnüglicher Text aus dem österreichischen Kicker vom Januar

https://www.kicker.at/die-seltsame-drei-tore-klage-des-toni-polster-987152/artikel

Erfolgreich in Europa

Besser hätten die Europacup-Spiele für die deutschen Vertreter kaum laufen können. Dortmund und Bayern setzten sich in der Champions League gegen Atlético Madrid und ein wirklich auf der ganzen Linie enttäuschenden FC Arsenal durch und stehen im Halbfinale. Dort treffen die Dortmunder auf Paris St. Germain und Bayern auf Real Madrid. Die Hinspiele sind nächste Woche jeweils in Deutschland. Gerade die Dortmunder werden es sehr bedauern, dass sie nicht zuerst auswärts spielen dürfen, denn das Westfalenstadion ist in einem Rückspiel für mindestens ein Tor gut. Siehe die Partie gegen die Madrilenen, als sie den Schock eines schnellen Ausgleichs nach der Pause gut wegsteckten und angefeuert von einem jetzt endlich nicht mehr ziemlich lethargischen Publikum die Spanier förmlich überrannten.
In der Europa League kam Leverkusen zu einem 1:1 bei West Ham mit einiger Mühe weiter. Mal wieder erzielte der Werkclub ein spätes Tor. Jetzt bekommen sie es mit der AS Rom zu tun, die Wiederholung des Halbfinals vom Vorjahr. Auf Roms Trainerbank sitzt allerdings nicht mehr José Mourinho. Es ist also mit Danilo de Rossi ein weitaus offensiveres Rom zu erwarten als die Maurertruppe vom Vorjahr.
Die internationalen Erfolge bringen es mit sich, dass Platz 2 in der Nationen-Jahreswertung greifbar nahe ist und somit ein weiterer Champions-League-Platz für die Bundesliga. Sollte Dortmund die Champions League gewinnen und nicht unter die besten 4 kommen, würden nächstes Jahr gar sechs deutsche Mannschaften an der reformierten Königsklasse teilnehmen. Das wäre des Guten aber schon arg viel.

Bayern auf Trainersuche

Und die wird noch sehr luschtig. Ein Kandidat nach der Absage des alllgemeinen Lieblings Xabi Alonso war auch Julian Nagelsmann, doch der ist  nicht mehr auf dem Markt (wenn er es denn je war). Der erst im März 2023  von den Münchnern gefeuerte Trainer hat offenbar großen Gefallen an seinem Job als Bundestrainer gefallen und wird diesen Job zumindest bis 2026 und die WM in Amerika ausüben. Angeblich gibt es für den DFB eine Klausel, bei einem Vorrunden-Aus bei der Heim-EM den verlängerten Vertrag ohne große Abfindungen einzukassieren. Die jetzt am höchsten gehandelten Kandidaten sind offenbar in England tätig. Roberto de Zerbi, mit Lob unter anderem von Pep Guardiola überhäufter Coach von Brighton und Unai Emery, der Aston Villa vielleicht sogar in die Champions League führt und mit dem Team auch noch im Halbfinale der Conference League steht. De Zerbi gilt als höchst innovativ, hat allerdings noch keinen großen Club in einer Top-Liga gecoacht, nichts für ungut Schachjor Donezk. Unai Emery hat bereits internationale Meriten, holte mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League und schaltete mit dem FC Villarreal 2022 die Bayern im CL-Viertelfinale aus. Allerdings scheiterte er beim FC Arsenal. Wenn ich tippen müsste, würde ich bei ihm landen obwohl Bayern nicht in der Europa, sondern in der Champions League spielt. Sonstige mehr oder weniger seriös gehandelte Kandidaten: Zinedine Zidane (wäre extrem charmant und spannend, aber die Sprache …), Ralf Rangnick (eigentlich bei Österreichs Nationalteam unter Vertrag und im Wort), Hansi Flick (will angeblich nicht mehr in Deutschland trainieren), Roger Schmidt von Benfica und neuerdings sogar Lucien Favre, der ja mit dem neuen Sportvorstand Max Eberl in Gladbach bestens und lange zusammenarbeitete (kann ich mir kaum vorstellen).

Vorentscheidung im Abstiegskampf …
Nach der auch rechnerisch fixen Meisterschaft für Bayer ist im Abstiegskampf mehr als eine Vorentscheiung gefallen. Der 1. FC Köln verlor am Samstag zu Hause gegen den Letzten Darmstadt 98 und hat mittlerweile 5 Punkte auf Platz 16. Die wohl allerletzte Chance gibt es nächste Woche beim Duell mit dem 15. Mainz 05. Im rheinischen Karnevalsduell spricht aber so gut wie alles für die formstarken Mainzer.
Die können sogar auf die direkte Rettung hoffen. Sie sind punktgleich, aber 9Tore vor dem 16. Bochum und sind klar in der besseren Form. In der Verlosung ist vor allem noch der 1. FC Union, gerade mal 2 Punkte vor Mainz/Bochum. Der Rest dürfte einigermaßen gesichert sein.

… Und im Aufstiegsrennen der 2. Liga
Holstein Kiel (beim HSV) und St. Pauli (bei Hannover) gewannen ganz wichtige Auswärtsspiele. Ihr Vorsprung auf den Dritten Fortuna Düsseldorf beträgt 6 bzw 5 Punkte bei noch 4 Spieltagen. Die Fortuna selbst kann für die Relegation planen angesichts von 6 Punkten Vorsprung und dem klar besseren Torverhältnis auf den HSV. Der hat mit einer erneut schwachen Rückrunde jetzt höchstwahrscheinlich schon zum 6. Mal trotz des höchsten Budgets den Wiederaufstieg verpasst. Nächstes Jahr also das 7. Jahr, verflixt oder doch erfolgreich?, Zweitliga-Dino halt. Mal sehen wann sie die Uhr anschmeißen.
Im Abstiegskampf der 2. Liga ist der VfL Osnabrück nicht mehr zu retten. Kaiserslautern, Rostock, Wehen-Wiesbaden und vielleicht noch Braunschweig machen die Plätze 14 bis 17 unter sich aus, wobei Braunschweig gerade mit Abstand die beste Form zeigt.

Endlich Struffs Turniersieg

Mehr als 10 Jahre hat Jan-Lennard Struff auf einen Turniersieg auf der ATP-Tour warten müssen, im eiskalten und regnerischen München schaffte er ihn endlich mit durchwegs überzeugenden Leistungen. Am Samstag gegen Holger Rune spielte er vielleicht so gut wie noch nie in seinem Leben. Sascha Zverev kam mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht und schied bereits im Viertelfinale ziemlich sang- und klanglos aus gegen die Nummer 92 Cristian Garin.
Ebenfalls ein Premierensieg gelang Christian Ruud. Der Norweger gewann das Finale von Barcelona und sicherte sich erstmals ein 500er-Turnier. Im Endspielk revancierte er sich gegen Stefanos Tsitsipas für die Finalniederlage eine Woche zuvor in Monte Carlo. Diese beiden sind bisher in der Sandplatzsaison dominant.
Beim grandios besetzten Turnier in Stuttgart (von den Top Ten fehlte nur Maria Sakkari) gewann Lena Rybakina gegen die Überraschungsfinalistin Marta Kostyuk. Trotz der Niederlage: grandios, was die Ukrainerin in diesen für ihr Land so furchtbaren Zeiten leistet.

Scottie Scheffler weiter überragend

Nur der einsetzende Regen verhinderte schon gestern den nächsten Turniersieg des amerikanischen Golfprofis in Hilton Head Island, Den holte vollendete er dann aber am Montag. Die gerade im Golf unfassbare Bilanz seiner letzten 5 Turniere:: 4 Siege, 1 zweiter Platz hinter Stephan Jaeger. Vor einer Woche hat er ja auch das Masters überlegen gewonnen. Das Turnier-Doppel Augusta/Hilton Head schaffte 1985 ein gewisser Bernhard Langer … Jaeger kam diesmal auf den geteilten 18. Platz, der Österreicher Sepp Straka schaffte mit Platz 5 sein bestes Ergebnis des Jahres.

Eisbären auf Titelkurs

Die Berliner gewannen gestern das dritte Spiel der DEL-Finalserie bei den Fischtown Bremerhaven und führen in der Serie mit 2:1. Das entscheidende Tor erzielte Veilleux nach 37:54 in der 2. Overtime, also nach fast 100 Minuten Spielzeit. Morgen in Berlin dann Spiel 4.

Titelverteidiger schon draußen

Seit Samstag läuft die Snooker-WM in Sheffield, die ich in meiner vergangenen Wochenvorschau schmählicherweise unterschlagen habe. Titelverteidiger Luca Brecel aus Belgien ist schon raus, er verlor mit 9:10 gegen Gilbert. Da auch der hochgewettete Chinese Zhang schon gescheitert ist, ist das Ganze eine fast komplett britische Angelegenheit. Ronnie O´Sullivan kann den 8. Titel gewonnen. Er machte sich vor dem Turnier sehr beliebt in Sheffield, als er das Cruicible Theatre als nicht mehr zeitgemäß für eine derart große Sportveranstaltung kritisierte. Das kann man ja durchaus so sehen, aber die vorgesehene Alternative Saudi-Arabien oder Katar stößt nicht nur Traditionalisten sehr sauer auf.

Unruhe bei der DFL

Gerade werden die Fernsehrechte für 4 Jahre ab 2025 versteigert. Beziehungsweise sollen versteigert werden. Denn nachdem DAZN das Verfahren hart kritisierte und sich benachteiligt fühlt, angeblich hat die DFL viel zu kurzfristig eine Bankgarantie verlangt, stoppte die DFL das Verfahren. Wie es weitergeht, steht in den Sternen.

Und sonst?

– Der SC Magdeburg vor dem Handballtitel: Das Team siegte beim Dritten SG Flensburg-Handewitt und nahm damit die schwierigste Hürde zum titel. Die Bördestädter sind punktgeleich mit den Füchsen Berlin (Unentschieden gegen THW Kiel), haben aber eine Partie weniger bestritten und haben auch den direkten Vergleich mit den Füchsen. Ich sehe angesichts des Restprogramms niemmanden, der ihnen noch entscheidende Punkte abknöpfen kann.
– auch im Volleyball kämpft eine Berliner Mannschaft um den Titel. In der Finalserie liegen die Volleys für mich völlig überraschend mit 1:2 gegen den VfB Friedrichshafen zurück, die sich im Halbfinale ja nur ganz knapp gegen Giesen durchgesetzt hatten und  besten Tage doch eigentlich hinter sich haben. Den ersten Matchball haben die Volleys am Samstag zu Hause abgewehrt. Jetzt müssen sie morgen bei den Häflern antreten.
– Pogacars Soloritt: Der Slowene sicherte sich im Alleingang den Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, das vierte sogenannte Monument und der letzte Frühjahrsklassiker und bestätigte seine Favoritenstellung mit fast 2 Minuten Vorsprung. Die Vorentscheiung fiel, als sein härtester Konkurrent Matthew van der Poel stürzte. Der Holländer, zuvor Sieger bei den Monumenten Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix kam zwar noch mal ans Hauptfeld ran, doch als dann Pogacar antrat, hatten er und sein Team kräftemäßig nichts mehr zuzusetzen. Pogacar peilt ja dieses Jahr das Doppel Giro und Tour an. Die Chancen dazu hat er allemal, auch weil niemand wirklich weiß in, welchem Gesundheitszustand die vermeintlich härtesten Konkurrenten für die Tour, Jonas Vingegaard und Remko Evenepoel, nach ihren schweren Stürzen vor zwei Wochen zurückkommen, wenn sie die Tour überhaupt in Angriff nehmen
– Manchester-Finale im FA Cup. Während City sich mehr recht und schlecht gegen den Pokalspezielisten Chelsea mit 1:0 durchsetzte, kam es bei United gegen den Zweitligisten Coventry zu einem unerwarteten Spektakel. 3:0 führte United bis eine Viertelstunde vor Schluss, dann brach das Team völlig auseinander und kassierte noch 3 Tore. Ein viertes von Coventry in der Nachspielzeit wurde vom VAR wegen einer Millimeter-Entscheidung (wirklich abseits?) zurückgenommen. Letztlich entschied das Elferschießen für United, und die Hoffnung aufs internationale Geschäft auch nächstes Jahr (vielleicht mit einem Trainer Thomas Tuchel?) lebt.

Ärger der Woche I

Clasico in Madrid gegen Barca, und Real siegte durch ein mal wieder sehr spätes Bellingham-Tor mit 3:2. Barcas Ärger entlud sich auf den Schiri besser gesagt, auf das System. Denn nach einem Barca-Schuss deutete viel darauf hin, dass der Ball hinter der Linie war. Klarer Fall für die Torlinientechnik, doch – Überraschung, Überraschung: Die gibt es nicht in der so reichen Primera Division – und wahrscheinlich nicht nur ich will das kaum glauben. Die „normalen“ Fernsehbilder brachten kein endgültiges Ergebnis, sodass die ursprüngliche Entscheidung Nicht-Tor weiter Bestand hatte. Damit ist das Meisterrennen in Spanien zugunsten von Real entschieden. Und das Sensationsteam Girona dürfte sicher einen CL-Platz haben, allergrößten Respekt.

Ärger der Woche II

Zu enge Trikots: Als gäbe es in den USA keine Sexismus-Debatte, stattete Nike das US-Olympia-Team der Frauenmit besonders aufreizender Kleidung aus. Sehr zum Missfallen der Sportlerinnen, die sich vor allem an dem besonders hohen Beinausschnitt stoßen. Nike verteidigt sich, dass dieses Outfit nur eines von vielen Möglichkeiten sei, aber die Frage bleibt halt, warum so etwas überhaupt entworfen wird. Man mache sich sein eigenes Bild.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/us-nike-outfit-athletinnen-sexismus-leichtathletik-kritik-olympia-paris-100.html

Die Wochenvorschau und NBA folgen

Das war die Woche, die war

Was für eine Woche mit Sport satt und das auch noch an einem so sonnensatten Wochenende, die sich zumindest für München erst mal für einige Zeit verabschieden dürfte. Ein Überblick über die großen und kleinen Dramen ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit

Scottie Sheffler souverän

Wirklich spannend wa es nicht, zumindest nicht am Ende, angesichts der Dramen, die es am letzten Tag schon gegeben hat und mit Scottie Sheffler gab es in Augusta auch noch einen logischen Sieger, der in diesem Jahr eine Klasse für sich ist. Mit 3 Schlägen Vorsprung ging er auf die letzten 9 Löcher und spielte diesen Vorsprung souverän nach Hause. Und da seine Frau mit den Wehen gnädigerweise wartete, musste er auch nicht vorzeitig abreisen, wie eres für diesen Fall angekündigt hatte.Am Ende hatte er 4 Schläge Vorsprung auf den Dänen Ludvig Aberg, der die Geschichte des Turniers schrieb. Anffang 2023 war er noch Amateur und in der Weltrangliste irgendwo auf Rang 3000. Es folgte ein kometenhafer Aufstieg, der mit der, durchaus diskutierten und diskutablen, Nominierrung für den Ryder Cup in Italien einen ersten Höhepunkt hatte. Er hat schon Turniersiege auf der europäischen Tour und PGA-tour. Das Masters war sein erstes Major-Turnier überhaupt. Von dem werden wir hoffentlich noch sehr viel schönes Golf sehen. Stephan Jäger zerlegte es ziemlich in der 2. Runde und verpasste den Cut. Insgesamt wieder ein wunderbar anzusehendes Turnier, und die einzelnen Bahnen mit all ihren Tücken sind mittlerweile mir gute Bekannte, die ich Jahr für Jahr gerne wiedersehe..

Bayer auch rechnerisch Meister

En letztlich beeindruckendes 5:0 beseitigte die letzten Zweifel, die es aber höchstens bei pathologischen Pessimisten gab. Und obwohl es alle wussten, war die Riesenfreude über den ersten Meistertitel überhaupt im ganzen Stadion greifbar. Manche konnten es kaum erwarten und stürmten schon Minuten vor Schluss das Feld, konnten aber zurückgedrängt werden. Als Florian Wirtz Sekunden vor Schluss den Fehler machte und noch ein wunderschönes Tor erzielte, gab es kein Halten mehr, und der Schiri machte das einzig Richtige und pfiff die Begegnung ab. Und da waren sie alle auch viele der Granden der 2000er-Jahre, die mehrmals den Titel so nah waren und doch immer wieder so tragisch scheiterten wie 2000 in Haching oder das dreifache Vizekusen 2002. Und auch wenn ich Reiner Calmund mit seinen of Endlos-Reden in Talkrunden oft schwer zu ertragen finde: Ihm gönne ich diesen Titel wwirklich von Herzen, denn er war schon bei Bayer, als  dieses in den 70ern ein eher tristes Dasein in der zweiten Liga fristete.
Für Bayer geht die Hatz weiter mit besten Aussichten. Am Donnerstag wird im Londoner Olympiastadion ein 2:0 gegen West Ham verteidigen in Der Europa League. Und schon ziemlich greifbar ist tatsächlich die Saison ohne jede Niederlage, auch wenn in der Bundesliga noch happige Gegner wie Dortmund und Stuttgart warten. Aber jetzt sind alle Mann an Bord

Im Tabellenkeller hat Mainz 05 dagegen dem Abstiegskampf neuen Pfeffer gegeben mit einem beeindruckendem 4:1 gegen Hoffenheim. Plötzlich sind wieder Mannschaften in Gefahr, die fast schon als gerettet galten. Die Mainzer trennt nur ein Punkt von Platz 15 (Bochum), zwei (Wolfsburg) und 3 von Union. Hier hat sich mal ein Trainerwechsel so was von gelohnt. Der Däne Bo Henriksson hat eine Art Wunderheilung vollbracht

Europäisches Spektakel

Vor allem in der Champions League, wo es am Dienstag und Mittwoch 4 faszinierende Spiel mit insgesamt 18 Toren gab. Vor allem das 3:3 zwischen Real und ManCity bot schönen Angriffsfußball. Bayern schuf sich mit dem 2:2 bei Arsenal eine gute Ausgangsbasis fürs Rückspiel, auch Dortmund hat zu Hause nach dem 1:2 gegen Atlético noch alle Chancen. In der Europa League war vor allem das 3:0 von Atalanta Bergamo beim FC Livepool aufsehenerregend. Für Pool wie auch für Arsenal könnte es eine schwarze Woche werden, denn beide verloren am Sonntag ihre Premier-League-Heimspiele gegen Crystal Palace und Aston Villa. und einen herben Rückschlag im Meisterschaftsrennen erlitten.

Tsitsipas – Tenniskönig von Monte Carlo

Der Grieche hat bisher ein lausiges Jahr hinter sich. Doch sein erster Auftritt auf Sand noch dazu bei seinem Lieblingsturnier hat ihn aufleben lassen. Er gewann gegen Sascha Zverev, er gewann gegen Katschanow und eine großartige Partie gegen den Jahres-Dominator Jannik Sinner, der allerdings am Ende am Bein gehandicapt schien. Im Finale schließlich ließ er vor einem Teil der Fürstenfamilie Casper Ruud, der sich zuvor gegen Djokovic durchgesetzt hatte, keine  Es war sein 3. Sieg in Monte Carlo. Die Sandplatzsaison kann kommen. Carlos Alcaraz dagegen, der Himmelsstürmer aus Spanien muss wegen einer Armverletzung erst mal passen.

Jubelnde Handballerinnen

Als bereits achtes Deutsches Team in einer Ballsportart sind sie bei Olympia dabei. Die Qualifikation zu Hause in Neu-Ulm geriet gegen Slowenien, Montenegro und Paraguay zum gefeierten Durchmarsch.

Blick über den Teich

Hier erst mal nur relativ kurz. In der NBA ist die reguläre Saison beendet. Es gab ja noch einige umkämpfte Plätze, wobei einige Teams das mit dem Kämpfen nicht so wirkloich ernst genommen haben. Das Wichtigste: Sieger der Western Conference sind die Oklhoma City Thunder. Platz 6 im Westen und direkt in den Play-offs sind die Phoenix Suns, die auswärts die Minnesota Timberwolfes demontierten. 7. New Orleans Pelicans, 8. LA Lakers, 9. Sacramento Kings, 10. GS Warriors. Im Osten schnappten sich die NY Knicks Platz nach einem großen Kampf gegen die Chcago Bull in de Overtime. Chicagos DeRozan warf den möglichen Sieg der Bulls an den Ring. Die Orlando Magic mit den Wagner.Brüdern wurden 5. und direkt in den Play-offs (vs Cleveland). Mehr und ein längerer Ausblick auf die Play-Ins/Play-offs in einem gesonderten Beitrag.

Ein Weltrekord auf einer Segelwiese

Im Diskuswerfen der Männer, man mag es kaum glauben. Der älteste, den es gab, vor fast 38 Jahren aufgestellt vom Potsdamer Jürgen Schult. Der Litauer Mykolas Alekna, 22-jähriger Sohn des Doppel-Olympiasiegers Virgilijus, schleuderte in Ramona/Oklahoma die 2-Kilo-Scheibe auf 74,35 Meter und damit 27 Zentimeter weiter als Schult.. Begünstigt durch perfekte Bedingungen mit einem Windkissen, auf dem der Diskus weit getragen wird. „Segelwiese“ nennen die Diskuswerfer eine solche Örtlichkeit etwas abschätzig. Und ddieses Ramona  ist ist das Paradebeispiel einer solchen Segelwiese. Eine Wurfanlage im Nirgendwo, sogar weit weg von dieser 500-Seelen Gemeinde. Aber sie hat schon ihren Ruf, um die besten Werfer der Zunft anzulocken. Gleich 11 warfen diesmal über 65 Meter.. Und bei den Frauen schaffte die Kubanerin Yaime Perez mit 73,09 Metern den weitesten Wurf seit 1989 geschafft.

Und sonst?

– Jubel in Magdeburg: Die Handballer gewannen das Final Four in Köln und sind damit Pokalsieger. Im Finale bezwangen sie MT Melsungen klar, das im Halbfinale immerhin die SG Flensburg-Handewitt eliminiert hatte. Magdeburg hatte seinerseits im Halbfinale die Füchse Berlin, auch der letzte Kontrahent im Meisterschaftskampf, bezwungen. Überschattet wurde das Final Four vom Dopingfall des Magdeburger Torwarts Nikola Portner, bei dem in einer Probe Spuren von Crystal Metzh gefunden wurden. Er wurde umgehend suspendirt. Es drohen 4 Jahre Sperre. Crystal Meth kann laut Experten die Reaktionsschnelligkeit  verbessern.
– Titel für Kanadierinnen: Im Dauer-Finale der Eishockey-WM hatten diesmal sie die Nase vorn. Ganz knapp siegten sie mit 6:5 in Overtime. Nach 5:16 Minuten fiel der Siegtreffer durch Danielle Serdachny.. Dritter wurde Finnland nach Sieg im Penaltyschißen gegen Tschechien. Die Deutschinnen schlugen sich sehr achtbar, verloren im Viertelfinale nur ganz  knapp mit 0:;1 gegen Tschechien und im Spiel um Platz 5 erst in Overtime gegen die Schweiz.