von Münchner Löwe | Jan. 26, 2025 | Tennis
Die Australian Open sind zu Ende, doch für Alexander Zverev gab es kein Happy End. Im Finale unterlag er dem Weltranglistenersten Jannik Sinner 3:6, 6:7, 3:6. Er verlor damit das dritte Mal bei seinem dritten Grand-Slam-Finale nach den beiden Fünfsatz-Pleiten gegen Dominic Thiem (US Open 2020) und Carlos Alcáraz (French Open 2024). Drei Finalsniederlagen bei drei verschiedenen GS-Turnieren bei keinem eigenen Sieg, das hat es meiner Kurz-Recherche nach noch nie gegeben. Ivan Lendl hat allerdings sogar seine ersten 4 Finals verloren, bevor er 1985 in Flushing Meadows triumphierte.
Im Finale kann sich Zverev gar nicht viel vorwerfen. Sinner war an diesem Tag einfach der bessere Spieler, machte mit seinem eersten Aufschlag 83 Prozent der möglichen Punkte, ein unfassbar guter Wert. Folgerichtig musste der Italiener nicht einen einzigen Breakball abwehren. Dazu kam noch Glück hinzu wie sein unerreichbarer Netzroller im Tiebreak des 2. Satzes. Wenn (ja dieses Wen …) Zverev den gewonnen hätte, wäre die Partie vielleicht gekippt. Dadi wari, verschüttete Milch.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass ein Zverev mit seiner eher abwartenden Spielweise gegen einen Sinner auch nur in guter Form ohne Chance ist (und wahrscheinlich auch gegen Carlos Alcáraz). Zverev steht jetzt vor der sehr schwierigen Entscheidung: Ändert er sein Spiel zu mehr Risiko, also ein, zwei Schritte näher zur Grundlinie, wie es objektive Beobachter schon länger fordern. Doch letztlich hat ihn dieses Spiel nicht nur dreimal in ein GS-Finale geführt (in Melbourne praktisch unangefochten); er ist auch die ganz klare Nummer 2 hinter einem seit einem Jahr schier unbezwingbaren Sinner.
Und damit komme ich zur eigentlichen Tragik des ganzen Turniers: Meines Erachtens nämlich dürfte es den Triumphator Sinner gar nicht geben nach seinen zwei positiven Dopingproben vom März 2024. Die der Tennisverband schlicht ignorierte (bzw. die Räuberpistole des händeverseuchten Masseurs glaubte). Und das Tun dieses engen Vertrauten nicht Sinner zurechnete, obwohl das in derlei Fällen zwingend ist. Dass der CAS bisher den Einspruch der Dopingagentur gegen diesen skandalösen Freispruch nicht entschied, sonden sich erst im März dazu bequemt, st en weiterrer Skandal. Sinner hat damit 2 Grand-Slam-Turniere gewonnen (auch die US Open 2024), an denen er nicht hätte teilnehmen können, wenn es auch nur ansatzweise mit rechten Dingen zugegangen wäre. Betrogen werden damit alle Zuschauer, all seine Gegner. Un er selbs hat zwei Sieger-Schecks in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro kassiert.
Gestern war Eva Lys im ZDF-Sportstudio: ohne Namen zu nennen hat sie auf die enorme Ungleichbehandlung nahmhafter Tennisstars und dem Rest verwiesen (auch ohne Namen zu nennen: Dass sie neben der Polin Iga Swiatek auch Jannik Sinner meinte, lag klar auf der Hand). Ich übersetze: Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Widerlich, und das schreibe ich als Sinner-Fan, der ich bis zur Doping-Bekanntgabe war.
Fantastische Madison Keys
Während mich das Männer-Finale nicht vom Sofasitz riss, war das beim Frauen-Finale am Samstag zwischen Titelverteidigerin Aryna Sabalenka und Madison Keys ganz anders. Ein söektakuläres Endpiel, spannend bis zum tatsächlich entscheidnenden Matchball, den Keys mit einem brachialen Winner für sich entschied. Was im Tennis äußerst selten vorkommt. Beide Spielerinnen packten in der entscheidenden Phase der Partie ihr allerbestes Tennis aus. Dumme Fehler gab es kaum noch, dafür Traumschläge en masse auf beiden Seiten.
Disclaimer: Ich bin Fan von Madison Keys, seitdem sie mit 14 jahren in der Profitour aufschlägt. Ein Riesentalent, doch in entscheidenden Momenten nicht Herrin ihrer Nerven. Es gab Experten wie zum Beispiel Oliver Faßnacht von Eurosport, der sogar wetten wollte: Keys wird nie ein Grand-Slam-Turnier gewinnen, trotz ihrers fulminanten Aufschlags und krachenden Grundschläge. Weil sie nicht Herrin ihrer Nerven sei, in entscheidenden Phasen oft die falschen Entscheidungen treffe.
Ich fand das damals extrem anmaßend, gerade in dieser Endgüligkeit. Als ob sich ein 17-jähriger hochtalentierter Mensch nicht ändern könnte. Doch Faßnacht schien recht zu behalten. Einmal erreichte sie zwar in New York das Finale, das sie allerdings völlig wegwarf und absolut chancenlos gegen ihre gute Freundin Sloane Stevens.
In den vergangenen Jahren wurde es stiller um Keys, auch weil sie viele Verletzungen hatte. Auch ich hatte die Hoffnung auf einen GS-Erfolg von ihr aufgegeben. Jetzt bei den Australian Open war sie bei kaum einem Experten auch nur im erweiterten Favoritenkreis, obwohl sie mit der Empfehlung eines Turniererfolges im Vorfeld nach Melbourne kam. Was ich dann früh sah, war eine etwas anders spielende Keys. Immer noch mit beeindruckenden Schlägen, aber taktisch schien sie viel reifer, und ihre Nerven schien sie auch im Griff zu habern. Es folgte der schier unglaubliche Lauf, die ihre Nerven und die ihrer Anhänger gehörig strapazierte. Schwerer hätte der Weg ins Finale kaum sein können: Schon in der 2. Runde hatte sie große Mühe gegen die Qualaifkantin Ruse und setzte sich e kanapp mit 7:5 im 3. Satz durch. Es folgten Siege gegen die weit höher aingestuften Danielle Collins und Elena Rybakina, ein Zittererfolg gegen die unglaubliche Ukrainerin Elina Svitolina: Im Halbfinale der Thriller gegen Iga Swiatek, als sie gar einen Matchball abwehren musste und dies mit einem perfekten Schlag auch tat. Dann der Showdown vs Sabalenka, zuvor in Melbourne 20-mal hintereinander als Siegerin vom Platz gegangen bei 2 Turnier-Triumphen 2023 und 2024.
Attraktives Tennis spielt sie sowieso mit unglaublich harten Grundschlägen (es gibt nicht so viele Männer, die durchgehend so hart spielen), wenn auch mit mehr Drall).
29 Jahre musste Madison Keys werden, es war ihre 47. Grand-Slam-Teilnahme. So gesehen hat Alexander Zverev noch ein bisschen Zeit
von Münchner Löwe | Jan. 24, 2025 | Tennis
Ich habe es befürchtet, aber erwartet: Jannik Sinner hat das Finale der Australian Open erreicht. Dass er da nacheinen Leistungen objektiv hingehört, möchgte ich gar nicht bestreiten. Aber es bleibt der Gestank seines immer noch nicht endgültig entschiedenen Doping-Falls. Warum de CAS es nicht geschafft hat, in der Causa wenigstens eine Entscheidung zu treffen, empfinde ich jetzt als noch ärgerlicher, weil aus dem virtuellen Australian-Open-Finalist Sinner ein tatsächlicher geworden ist. Der normalerweise schon längst zumindest für ein Jahr aus dem Verkehr gezogen worden häte müssen, so wie normalerweise Dopingfälle bestraft werden. Meine Meinung zum Fall selbst habe ich schon öfter auch hier zum Ausdruck gegeben. Auch wenn die Räuberpistole der dopingverseuchten Masseur-hand zutrifft (was ich persönlich schon bezweifle), Sinner muss sich unbedingt den Fehler eines seiner engsten Vertrauten zurechnen lassen.
In dem Zusammenhang bleibt für mich der Super-Gau wenigst3ns aus, weil die zweite Dopingsünderin Iga Swatek nach einem grandiosen Halbfinale an Madison Keys gescheitert ist.
Meine persönliche Pest also gegen Alexander Zverev, meine Cholera. Ein Frauenschläger (ein Verfahren, das die Ex-Frau anstrengte, wurde eingestellt), dem doch der deutsche Boulevard (und nicht nur der) zu Füßen liegt. Der im übrigen ebenfalls beeindruckend spielt. Immerhin hat es die Cholera Zverev geschafft, meine persönliche Nemesis Novak Djokovic (also Corona) aus dem Weg zu räumen (wenn auch nur durch einen Aufgabesieg nach dem ersten Satz. Den mag ich halt persönlich überhaupt nicht, wegen seines überbordenden Nationalismus, seiner Attitüde des allseits verfolgten Stars, den niemand liebt, sondern bestenfalls respektiert. Nota Bene mag ich seine Art, Tennis zu spielen nicht, und nicht nur wegen seiuner chronisch unsportlichen ewigen Balltipperei vorm Aufschlag.
Es waren zwei merkwürdige Halbfinali am Freitag: Zunächst Zverev vs Djokovic, am hellichten Tag und dementsprechenden Temperaturen in Melbourne. Losgelöst von meinen Vorlieben oder nichtlieben der betreffenden Spieler. Was einem bei Zverev oft in den Wahninn treibt, ist sein manches arg defensives Spiel meterweit hinter der Grundlinie. Weiß er selber, wie er hinterher zugab, aber warum es ihn seit Jahren kein Trainer beibringen kann die Bälle früher zu nehmen, öfter am ans Netz zu rücken (gut, dann müsste der betreffende Trainer ihm noch einen überdurchschnittlichen Volley beibringen), das verstehe ich nicht. So verpufft die unglaublich gute Rückhand, weil sie shclicht ewig unterwegs ist, bis sie beim Gegner ankommt. Gegerade gegen einen Djokovic, der an guten Tagen kaum Fehler macht, ist so etwas verheerend.
Verlassen konnte sich Zverev im Gegensatz zum Tommy-Paul-Match auf seinen Aufschlag. Der erste kam kam zu 76 Prozent und führte in 83Prozent der Fälle zum Punkt, also praktisch eine sichere Bank.
Djokovic konzentrierte sich darauf, seine Aufschlagsspiele durchzubringen. Er wirkte nicht fit, nach dem er in der voritgen Partie gegen Alcáraz sich am Oberschenkel behandeln ließ. Doch wie oft hat beim Djker der Schein getrügt und er trotz tatsächlicher oder vermeintlicher Malaisen ein Spiel noch gewonnen. Diesmal nicht, diesmal war es offenbar ernst. nach dem verlorenem Tiebreak gab Djokovic unvermittelt auf. Es war ihm klar, dass er nach 80 Minuten Spielzeit, in die er viel Energie gesteckt hatte, nie drei Sätze gegen Zverev hätte gewinnen können. Die einzelnen Pfiffe, mit denen er beim Abschied aus der Arena bedacht wurde, hätten isch die Pfeifenden auch sparen können, darauf wies im übrigen auch Zverev hin. Denn egal, wie man letztlich zu Djokovic steht: Das hat der 24-malige Grand-Slam-Gewinner (davon 10-mal in eben jeder Rod-Laver-Arena, nicht verdient.
Im Finale gegen Sinner am Sonntag (09:30, Eurosport) sehe ich Zverev tatsächlich leicht favorisiert, vor allem wenn sein Service so gut funktioniert. Der Italiener nämlich wirkte bei seinem jur dem Ergebnis klaren 7:6, 6:2, 6:2 gegen den Amerikaner Ben Shelton nicht immer souverän. Sheltonhatte die große Chance auf den ersten Satz, als er bei eigenem Aufschlag zwei Satzbälle vergab. Auch in der Folgezeit hielt Shelton mehr als mit, versagte aber wiederholt in den entscheidnden Szenen. Auch Sinner wirkte alles andere als topfit und ob er ein längeres Match durchgehalten hätte, schien sehr zweifelhaft. Am Ende schaffte er unter Aufbietung letzter Kräfte die entscheidenden Spielgewinne.
Wenn nicht jetzt, wann dann könnte es also für den besten deutschen Tennisspieler seit Boris Becker und Michael stich heißen. Ein Grand-Slam-Sieg würde zumindest seine Tennis-karriere rund machen nach 2 ATP-Finals und mehreren Masters-Triumphen. Vom Olympiasieg 2021 ganz zu schweigen. Lieben werde zumindest ich den Frauenschläger deshalb nicht mehr.
von Münchner Löwe | Nov. 4, 2024 | bundesliga, Formel 1, Fußball, Tennis, Wochenrückschau
Eine Renn-Demonstration, ein beeindruckender Zverev und viel Alarm um den BVB prägten diese Tage.
Verstappens Meistersdtück im Regen
Der Holläner ist dem vierten WM-Sieg einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Im Regen feierte er seinen ersten Sieg nach acht Rennen und beeindruckte mit einer faszinierenden Regenfahrt, der niemand etwas entgegensetzen konnte, erst recht nicht Lando Norris trotz seiner Pole Position. Nichts wurde es aus der Aufholjagd, die sich vor allem McLaren erhofft hatte. Denn die Wetterkapriolen samt einiger Roten Flaggen hatten das Qualifying zur Lotterie werden lassen, in dem Verstappen eine Niete zog, als er in Q2 seine vermeintlich beste Runde abbrechen musste und ausschied. Doch vom Start weg blies er zur Aufhljagd, das Rennglück, zB eine Unterbrechung, bevor er anders als die Mehrzahl der Fahrer noch keinen Boxenstopp eingelegt hatte, kam diesmal ihm zupass, während Norris im Regen doch so einige Defizite zeigt wie auch sein Markengefährte Oscar pasri. Am Ende wurden die beiden Sechste und Achte.
Vom Regentrubel profitierten auch andere: Die beiden Alpine-Fahrer Esteban Ocon und Pierre Gasly fuhren ziemlich überraschend als Zweite und Dritte aufs Podest. Punkte sammelten auch Yuki Tsunoda und Liam Lawson im RB.
Verstappen geht mit 63 Punkten in die letzten drei Rennen plus eine Qualifikation. Bereits in 3 Wochen in Las Vegas kann er den Titel auch rechnerisch fixieren, wenn Norris auf ihn nicht mindestens drei Punkte aufholt.
Zverev in absoluter Top-Form
Das hatte ich nach dem doch sehr wechselhaften Herbst samt gesundheitlicher Probleme nicht erwartet. Alexander Zverev gewann den Titel des Masters-Turniers in Paris-Bercy – und zwar in überlegener Manier. Fulminant vor allem sein Auftritt im Finale, als er dem französichen Lokalmatador beim6:2, 6:2 eine Lehrstunde erteilte und dem Überraschungsmann nicht den Hauch einer Chance gab. So gut habe ich Zverev selten gesehen. de Aufschlag ist ohnehin eine Klasse für sich, aber diesmal hatte er auch die nötige Aggressivität und war auf schnelle Punkte aus.Natürlich profitierte Zverev auch davon, dass Jannik Sinner wegen einer Erkältung für das Turnier absagte und Carlos Alcaraz früh die Segel strich. Am Ende der Saison zeigten alle große Müdigkeit, nur eben Zverev nicht.
Dank des Turniersiegs sprang Zverev wieder auf Platz 2 der Weltrangliste. Jannik Sinner ist erst mal uneinholbar, es sei denn, der Italiener wird wegen seiner Doping-Affäre gesperrt. Vielleicht geruht der CAS, über diese Angelegenheit noch in diesem Jahr zu entscheiden. Und in dieser Form muss sich Zverev auf für das ATP Finale, das diesen Sonntag beginnt, vor keinem Kontrahenten fürchten.
Die Frauen haben ihr Saisonfinale schon begonnen. Die Turnier-Favoritinnen Iga Swiatek, Coco Gauff und Aryna Sabalenka haben ihr erstes Gruppenspiel jeweils gewonnen und sind klar auf Halbfinal-Kurs.
Wendepunkt beim BVB?
Das 2:1 im Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig macht zumindest Hoffnung. Die Borussen gingen diese Partie wie einen Pokalfight an. Es stand enorm viel auf dem Spiel. Denn das Pokal-Aus während de Woche und insgesamt schwache Leistungen hatte die Situation verschärft. Trotz großer Personalnot (so fehlten Torwart Kobel, und die Nationalspieler Adeyemi und Anton zeigten die dortmunder den Einsatz, den sie zuletzt so vermissen ließen. Jetzt müssen sie beweisen, dass sie auch auswärts Mumm haben, am besten schon am Samstag bei Mainz 05.
Erwarteter Trainer-Rauswurf
Manchester United hat sich also doch von Erik ten Hag getrennt. Der grausame Saisonstart (nur Platz 14 in der Premier League) veranlasste die Verantwortlichen zu handeln. Der Cupsieg vom Mai kann dem Holländer nicht mehr helfen. Nachfolger wird der Portugiese Ruben Amorim, und diese Verpflichtung stinkt gewaltig. Denn Amorim hat(te) bei Sporting Lissabon einen gültigen Vertrag, das bisher in dieser Saison noch gänzoch ohne Niederlage ist und die portugiesische Liga gar ohne Punktverlust anführt. Offenbar machte United bei ihm gehörigen Druck, damit er jetzt und sofort (naja 11. November) von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch macht. 10 Millionen Ablöse zahlen die Engländer an Sporting. Noch ohne Amorim schaffte United am Sonntag ein 1:1 gegen den FC Chelsea mit Interims-Coach Ruud van Nistelrooy, den ich auch um einiges jüger aussehend in Erinnerung habe …
Und sonst?
- Fußball-Bundesliga: Leicht und fast locker vereigte der FC Bayern seine Tabellenführung. Beim 3:0 gegen den 1. FC Union war Harry Kane mal wieder zweimal erfolgreich und führt mit3 Punkten vor RB Leipzig. Bayer Leverkusen hat als Vierter schon 7 Zähler Rückstand. In einer packenden Begegnung gegen den VfB Stuttgart verhinderte nur deren Nationalschlussmann ein oder mehrere Gegentreffer.
Die beiden Neulinge gaben ein deutlich vernehmbares Lebenszeichen von sich. Holtein Kiel gelang beim 1:0 gegen den 1. FC Heidenheim der erste Bundesligasieg überhaupt (und damit hat auch das letzte Bundesland einen vollen Erfolg), St. Pauli gewann bei ziemlich irrlichternden Hoffenheimern mit 2:1. Abgeschlagen ist schon der VfL Bochum, der mit 2:7 bei Eintracht Frankfurt unter die Räder kam. Immerhin verkündeten die Westdeutschen am Montag, dass ab sofort das alte Trainer-Schlachtross Dieter Hecking das sportliche Kommando übernimmt.
- Internationaler Fußball: Ohne Weltfußballer Rodri und Kevin de Bruyne bezog Englands Meister Manchester City beim 0:1 in Bornemouth die erste Saisonniederlage. Neuer Tabellenführer ist der FC Livepool, der sich gegen das von Fabian Hürzeler trainierte Brighton und Hove Albion sehr schwer tat und erst in der zweiten Halbzeit einen 0:1-Rückstand drehte. Der FC Arsenal heigte mal wieder sein Arsenal-Gesicht gegen Mittelklasse-Gegner und verlor mit 0:1 bei Newcastle United.
Der spanische Fußball, ja der spanische Sport wird überschattet von der Regenkatastrophe in Valencia mit mehr als 200 Toten. Die Heimspiele von Valencia (vs Real) und Villarreal (Vallecano) fielen aus, denn Sicherheitskräfte werden anderswo dringend gebraucht. Es ist mehr als ungewiss, ob in zwei Wochen in Valencia die Motorrad-WM ihre Abschlussrennen austragen kann.
- Nationale Ligen: Die Füchse Berlin haben das Spitzenspiel der HBL in beeindruckender Manier mit 35:26 gewonnen. Dem Kieler Nationaltorwart Andreas Wolff flogen die Bälle nur so um die Ohren. Nicht so gut erging es den Füchsen während der Woche in der Champions League, wo sie bei Dinamo Bukarest die dritte Niederlage in Folge kasierten.MT Melsungen bleibt nach dem 32:27-Pflichtsieg vs HC Erlangen Tabellenführer.
In der BBL kommt der FC Bayern Basketball langsam in Fahrt. Die Münchner gewannen bei Phantoms Braunschweig und sind nun ninter Ratiopharm Ulm Zweiter. Noch besser läuft es in der Euroleague. Zwei Auswärtssiege in Bologna und Villeurbanne und zuletzt 4 Siege in Folge katapultierten das Team in die absolute Spitzengruppe. (nur 1 Sieg hinter dem Ersten).
- Weltsport: Schweizer Sportgeschichte schreibt derzeit Noe Ponti. Er verbesserte in Singapur seinen eigenen Kurzbahn-Weltrekord über 50 Meter auf 21,50 Sekunden. Vor zwei Wochen in Schanghai war der der erste Schweizer überhaupt, dem ein Schwimm-Weltrekord gelang. Weitere Weltrekorde in Singapur stellten Leon Marchand (1,48,88 Minuten über 200 m Lagen) und die US-Amerikanerin Kate Douglass (2:12,72 über 200 Meter Brust) auf.
von Münchner Löwe | Okt. 9, 2024 | Fußball, Tagesrückschau, Tennis
Trauer um Johan Neeskens
Der Holländer gehörte zu den (auf hohem Niveau) bedauernswerten Fußballern, die zwei WM-Endspiele verloren, aber keinen Titel gewonnen haben. Wie Toni Schumacher, Kalle Rummenigge und andere Deutsche 1982und 1986. Zweimal scheiterte er mit Oranje am Gastgeber, 1974 in Deutschland und 1978 in Argentinien. Neeskens stand immer ein wenig im Schatten von Cruyff, König Johan, den II. nannten sie ihn, und er selbst konnte damit gut leben. „Ich bin sehr zufrieden, nur der zweitbeste Spieler der Welt zu sein“, sagte er mit einem Augenzwinkern auf das Verhältnis zu Cruyff angesprochen. Mit dem prägte er nicht nur im holländischen Trikot, sondern auch bei Ajax und später beim FC Barcelona das Mittelfeld prägte.
Unvergessen für die deutschen Fans ist natürlich sein Elfmeter gegen Deutschland, als er beim Schuss mehr in den Boden hieb statt den Ball traf, der deshalb unhaltbar für Sepp Maier in der Mitte des Tores einschlug.
Neeskens war die Pferdelunge im Holland-Spiel, lebte das Voetball totaal von Trainer Rinus Michels vorbildlich, war Abfangjäger und Ballschlepper und mit seinem gewaltigen Schuss eine stete Bedrohung. Ein fantastisches Tor gelang ihm im WM-Halbfinale 1974 gegen Brasilien (das nur das letzte Zwischenrundenspiel und kein echtes Halbfinale war, für die Schlaumeier).
https://www.youtube.com/watch?v=jcW-dUXfQrc
Das war der Fußball, in dem ich mich verliebte, und es gehört zu den vielen Ungerechtigkeiten dieses Sports, dass dieses Oranje nicht Weltmeister wurde.
Jetzt ist Johan Neeskens im Alter von 73 Jahren gestorben. Bis zuletzt war er als Trainer in Algerien tätig. So große Spuren wie als Spieler hat König Johan, der Zwote allerdings nie hinterlassen.
Tina Herrmann beendet Karriere
Mit nur 32 Jahren hängt die Hessin den Skeleton-Schlitten an den sprichwörtlichen Nagel. Skeleton: Das sind die „Verrückten“ Frauen und Männer, die sich kopfüber in einen Eiskanal stürtzen, Kinn- und Nasenspitze nur Zentimeter über dem Boden. Gleich siebenmal gewann Herrmann bei Weltmeisterschaften einen Titel, gewann zweimal den Gesamtweltcup. Nur bei Olympia wollte es bei ihr nicht klappen. Obwohl immer als Mitfavoritin gestartet, fuhr sie 2018 als Fünfte und 2022 als Vierte jeweils an einer Medaille vorbei. Ein dritter Anlauf im Februar 2026 will sie nicht mehr in Angriff nehmen, obwohl sie dann mit knapp 34 Jahren, am 5. März hat sie Geburstagdurchaus noch jung genug für den Eiskanal wäre. Welcher das ist, steht im übrigen immer noch nicht fest, aber das hat die Entscheidung sicher nicht beeinflusst.
Si tacuisses …
Also sprach: Alexander Zverev, Tennisprofi.
„Ihr versaut das komplette Turnier!“, motzte er in Richtung Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani. Nicht nur maßlos übertrieben war die Klage, sondern auch ungerecht, denn der Ref erkannte völlig zurecht, dass Zverev einen Stop von Griekspoor nicht mehr rechtzeitig erreicht hatte und legte während der kommenden Pause nach: „Du sitzt bequem auf Deinem Stuhl, während ich mir den Arsch abrenne … Jedes Grand-Slam-Finale, in dem ich stehe, verliere ich wegen Euch (Schiedsrichtern). Anmerkung: Zweimal stand er in einem Endspiel: 2020 war er zu doof, gegen Dominic Thiem einen 2:0-Satzvorsprung nach Hause zu bringen, dieses Jahr verlor er in Paris gegen Carlos Alcáraz ebenfalls in 5 Sätzen und wurde tatsächlich durch eine sehr zweifelhafte Entscheidung benachteiligt.
Also sprach: Kevin Behrens, Fußball-Profi
„So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht.“ Der Nationalspieler (tatsächlich) meinte damit ein Regenbogen-Trikot, das er wie alle anderen Wolfsburg-Profis mit einem Autogramm versehen sollte. Das widerspreche jeglichen Grundsätzen der Vereinsphilosphie, hieß es in eienr Stellungnahme des Vereins auf Nachfrage. Behrens selbst gibt den Zerknirschten: „Meine spontanen Äußerungen waren nicht in Ordnung“, bekannte er in der Sport Bild, die den Fall aufgriff. Die Entschuldigung kann ich glauben oder auch nicht. Es passiert schon auffallend häufig, dass erst unerträgliche Äußerungen in die Welt geblasen werden, die dann der Betreffende versucht wieder einzufangen, wenn das Geschrei allzu groß wird.
von Münchner Löwe | Juni 6, 2024 | Tennis
Die French Open gehen in die entscheidende Phase. Heute stehen die Halbfinals der Frauen an, morgen die der Männer und am Wochenende die Endspiele. Bereits heute spielt Laura Siegemund das Mixed-Finale an der Seite von Edouard Roger-Vasselingegen die britisch-amerikanische (mit ponischem Einschlag?) Paarung Desirae Krawczyk Neal Skupski.
Tennis-Nation Italien
Sowohl bei Frauen (Jasmine Paolini) als auch bei den Männern (Jannik Sinner) ist Bella Italia in der Vorschlussrunde noch vertreten, das hat es bei einem Grand-Slam-Turnier noch nicht gegeben. Und das muss auch noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Paolini bekommt es heute mit der russischen Aufsteigerin Mirra Andreejava zu tun, Sinner morgen (in einem vorgezogenen Endspiel) mit dem bisher sehr überzeugenden Carlos Alcaraz, den ich für morgen leicht favorisiere. Überhaupt ist Italien im Tennis-Aufschwung. 9 Männer sind unter den ersten 101, 5 unter den ersten 50.
Djokovic kampflos raus
Quasi zum Drüberstreuen steht jetzt schon fest, dass Sinner die neue Nummer 1 wird und Novak Djokovic ablöst. Der Serbe musste für das Viertelfinale absagen. In der Partie im Achtelfinale, das er in 5 Sätzen äußerst mühevoll gegen Francisco Cerundolo gewann, zog er sich einen Riss des Innenmeniskus zu, wie die Diagnose am Dienstag ergab. Gestern wurde er noch in Paris operiert, damit ist auch sein Antreten in Wimbledon äußerst unwahrscheinlich, das Ziel heißt jetzt offenbar Olympia in Paris – und auch das könnte knapp werden.
Es vermehren sich die Zeichen, dass die unfassbare Ära der Großen Drei Roger Federer, Rafael Nadal und eben Djokovic sich dem Ende nähert, dass es zum ersten Mal seit ewigen Zeiten ein Jahr ohne Grandslam-Sieger dieser Drei (zuletzt 2002!) geben könnte. Allerdings will ich Djokovic noch nicht abschreiben. Einzelne Turniersiege traue ich ihm zumindest in den nächsten zwei Jahren jederzeit zu, wenn er wieder fit ist. Das haben ja auch Federer und Nadal nach längeren Pausen eindrucksvoll geschafft. Aber ein dauerndes Beherrschen der Szene halte ich fast für ausgeschlossen und wird auch nicht Djokovics Ziel sein. Sondern einzig die Konzentration auf die wichtigsten Turniere.
Zverev meisterhaft
Ich fand es höchst beeindruckend, wie der Hamburger die Hürde de Minaur gelöst hat. Der Australier ist ja in der Form seines Lebens und er machte Zverev das Leben wahrlich nicht einfach. Doch der nahm die Aufgabe an, blieb geduldig. Er spielte wahrlich nicht fehlerfrei, doch in den entscheidenden Situationen hatte er eben das Itzerl mehr Tenniskönnen und den passenden Gewinnschlag. Knackpunkt war der Tiebreak des 2. Satzes, den Zverev trotz 0:4-Rückstand noch für sich entschied, nachdem er schon beim Stand von 5:6 einen Satzball abgewehrt hat.
Bis zuletzt stand der Sieg auf der Kippe. Sehr wichtig für Zverev war im Hinblick auf seine Kraftreserven, dass er de Minaur in 3 Sätzen schlug, die schon 3:02 extrem anstrengende Stunden dauerten. Zumal er ja schon zuvor fordende Fünfasatz-Matches hatte und Halbfinalgegner Christian Ruud ausgeruht ist aufgrund des kampflosen Sieges gegen Djokovic.
Es ist die vierte Halbfinalteilnahme von Zverev in Paris hintereinander, das allein nötigt schon größten Respekt ab. Vor zwei Jahren zog er sich den bösen Bänderriss gegen Nadal zu, vergangenes Jahr unterlag er dieser Runde eben gegen Ruud. Wie es morgen ausgeht? On verra, wie die Französin so schön sagt.
Noch ein Gala-Content: Zverevs Freundin Sophia Thomalla wird nicht aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen in Thailand nicht live vor Ort sein.
Schneckles Durchmarsch
Das kann man wörtlich nehmen. Denn gestern musste Laura Siegemund im Mixed zwei Spiel bestreiten und gerade jetzt das Endspiel. Zweimal siegte sie gestern im Matchtiebreak, stand insgesamt fast dreieinhalb Stunden auf dem Platz.
Warum das Finale nicht morgen oder übermorgen? Erstaunliche Terminplanung, Wetterunbill in den Tagen zuvor hin oder her. Ich wünsche dem Schneckle alles Gute.
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