von Münchner Löwe | Apr. 11, 2025 | Fußball
Jahr für Jahr ist es Dasselbe in de Champions League. Eine ziemlich langweilige Vorrunde (auch im neuen super-duper 36er-Ligen-Format), sanfte Steigerung in der 1. K.-o.-Runde – und absolut spektakulärer Fußball in den Viertel- und Halbfinali.
Die 4 Hinspiele am Dienstag und Mittwoch bestätigten eindrucksvoll diesen Trend. Ich wage mal die steile Behauptung: Besseren Fußball kann man in einer Saison nicht sehen, weder (international noch in Länderspielen. Diesmal bemerkenswert: So viele fantastisch schöne Tore in so entscheidenden Partien und in so schneller Abfolge habe ich selten gesehen. Die beiden Sensations-Freistöße von Declan Rice, die brillant herausgespielten Treffer von Barca, die fulminanten Schüsse von PSG, die klugen Konter von Inter – welches Fußballherz lacht da nicht voller Freude??? Vielleicht sogar das der jeweiligen Gegner (heimlich natürlich!).
Acht bestens besetzte und glänzend eingespielte Mannschaften trafen da aufeinander. Sicher: Nicht jedes Team genügte höchsten Ansprüchen, nicht wahr BVB? nicht wahr, ihr Königlichen? Doch gerade die Westfalen haben sich weit unter Wert verkauft. Das 0:4 beim FC Barcelona gibt nicht wider, dass der BVB gut eine Halbzeit ein fast gleichwertiger Gegner war. Danach ist man halt in einem unvergleichlichen Barca-Wirbel untergegangen, passiert auch anderen.
Die drei Mannschaften, die zurzeit den schönsten Fußball auf dem Kontinent spielen, stehen vor dem Einzug ins Halbfinale (alphabetische Reihenfolge).
1. FC Arsenal:
Seit Jahren für den herausragenden Kombinationsfußball bekannt. Verletzungen (Calafiori, Havertz, Jesus, Sterling) interessieren gerade nicht. Was die Londoner 90 Minuten gegen Real Madrid zeigten, war zum Verlieben, und die Fans wurde durch zwei Momente von Declan Rice belohnt: der erste Freistoß an der (vielleicht schlecht postierten Mauer) vorbeigedrhte, der zweite fulminant in den Winkel gehauen (for the eternity). Merinos 3:0 sorgte dann dafür, dass die Real-Aufholjagd nächsten Mittwoch noch ein bisschen schwieriger wird. Doch Bernabéu hat schon manch unfassbare „Remontada“ gesehen. Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.
2. FC Barcelona:
Diese Offensiv-Power ist schlicht unfassbar: der brillante Jungstar Lamine Yamal, der abgezockte Robert Lewandowski und der Torjäger Raphinha – und dieses Trio infernale wird auch noch bestens bedient von den Jungstars um Pedri, Fermin Lopez oder den eingewechselten Fati und Gavi. Vermeintliche Abwehrschwächen, die sich jeder Gegner erhofft auszunutzen, werden so kompensiert (allerdings: wehe, wenn Guirassy trifft).
3. Paris St. Germain:
Der neue Liebling (nicht nur) der feuilletonistisch angehauchten Fußball-Fans. Vorbei das Stargehabe mit dem irrwitzigen Trio Messi, Neymar und Mbappé (äußerst namhaft, aber nicht harmonierend). Alle 3 sind entschwunden, und jetzt rockt PSG Europa im Achtelfinale die reife Leistung gegen den vermeintlich übermächtigen FC Liverpool, jetzt das Überrennen im Prinzenpark von Aston Villa trotz 0:1-Rückstand. Ein echtes Ensemble spielt auf höchstem Niveau zusammen, dirigiert vom Trainer Luis Enrique. Garniert mit den so aufregenden und sich perfekt ergänzenden Solisten Desiré Doue (die Entdeckung dieser Saison/welch ein Schuss zum 1:1), Kvitcha Kvaratshelia (Napolis Kvaradona/welch ein Solo samt krachenden Abschluss zum 2:1) und Ousmane Dembélé (endlich, endlich zeigt er seine ganze Klasse/welch ein Traumpass vor dem 3:1). Tout Paris und viele andere sind verliebt. Wird die Liebe mit einer Trophäe versüßt?
Und dann sind da noch die beiden „Alten Granden“ FC Bayern und Inter Mailand im vierten Viertelfinale. Die Münchner ereilt gerade jetzt ein unfassbares Verletzungspech (Neuer, Upamecano, Davies, Ito, Musiala, Coman, Pavlovic). Ausfälle werden ungern als Erklärung gebraucht (weil oft als Ausrede missbraucht), aber ein solches Septett kann auch der tollste Kader nicht adäquat ersetzen. Und doch bot man Inter in der heimischen Arena einen tollen Kampf, mit der kitschig anmutenden Müller-Story, der (gerade ausgesiebt für die nächste Saison ff) zum Ausgleich traf. Doch das war dem Drehbuchschreiber dieser Partie offenbar zu viel, und er fügte in sein Skript noch den die Arena verstummenden Siegtreffer der Mailänder zu, der die Aufgabe am Mittwoch im San Siro erheblich komplizierter macht.
Es ist also angerichtet für die Rückspiele und viele offenen Fragen: Gelingt Real der nächste unglaubliche Aufhol-Coup. Können die jungen Pariser auch im Villa Park bestehen (wer die Anfield Road rockt, den dürfte dieser nicht fürchten), und gelingt dem FCB ein erneutes „Wunder von Mailand“ (wie 1989, als die Münchner eben dort eine Hinspielniederlage kompensierte?
Die Eintracht stürmt erneut Europa
Zumindest erarbeiten sich die Frankfurter mit dem 1:1 bei den Tottenham Hotspur eine vorzügliche Ausgangslage fürs heimische Rückspiel nächsten Donnerstag. Eine gmahde Wiesn dürfte es allerdings nicht geben, denn dieses Unentschieden war letztlich doch recht glücklich und einzig und allein der brillanten Torwartleistung von Kaua Santos zu verdanken, der etliche Topchancen der Nordlondoner mit Weltklasse-Paraden zunichte machte. Und doch: Das Halbfinale winkt, wo dann mit Bodo Glimt oder Lazio Rom ein schlagbarer Kontrahent warten würde. Ich darf ja mal weit denken …, vielleicht sogar an einen Titel wie 2022? Wobei ich zugegebenermaßen auch für die Spurs viel übrig habe, meinem derzeitigen Lieblingsteam in der Premier League, großer Seufzer.
Auch im Viertelfinale der Europa League gibt es im übrigen tollen Fußball. Vielleicht nicht so starbesetzte wie die Königsklasse, aber auch hier tolle mannschaftliche Leistungen.. Und dieses erstaunliche Bodo Glimt aus Norwegen, das bei Eiseskälte Lazio mit 2:0 besiegte und vor dem Halbrinaleinzug steht. Eines dieser Fußball-Märchen, die trotz der Überkapitalisierung immer wieder passieren.
von Münchner Löwe | Apr. 6, 2025 | Fußball, Golf, Radsport, Wochenvorschau
Was für eine Woche! Hinspiele im Europapokal-Viertelfinale, Masters-Turnier in Monte Carlo und die Hölle des Nordens Paris-Roubaix. Außerdem das Golf-Ereignis des Jahres, das Masters in Augusta.
Bayern und Dortmund hoffen
Die Champions League biegt mit dem Viertelfinale in die entscheidende Phase ein. Mit dabei sind mit dem FC Bayern und dem BVB auch noch 2 deutsche Clubs. Die Münchner empfangen am Dienstag Inter Mailand. Normalerweise würde ich en Rekordmeister leicht favorisieren, doch die Ausfälle von Upamecano, Davies und Ito in der Abwehr und vor allem auch Musiala in der Defensive wiegen schwer. Dazu fehlt auch Manuel Neuer, und wir müsse sehen, wie dessen Ersatz Jonas Urbig mit der Nervensbelastung zurechtkommt – vor allem im Rückspiel in San Siro.Inter kann ich nicht gut einschätzen, sehr starke Leistungen wechseln sich mit eher dürftigen ab. Für mich ist es kein Nachteil, dass Bayern zunächst daheim antritt. Inter ist gegen Bundesligisten auswärts nicht sehr erfolgreich, die Münchner in der Arena eine Macht.
Auch Borussia Dortmund spielt zunächst zu Hause gegen den FC Barcelona. Es wird ein Wiedesehen mit dem Ex-Dortmunder robert Lewandowski geben. Auch wenn die Katalanen die Primera Division anführen und auch ím Cupfinale stehen, sie wirken nicht unverwundbar. Wenn sie allerdings ins Laufen kommen, dürfte es sehr schwer werden für die Dortmunder, die zuletzt ansteigende Form zeigen.
Champions League, Viertelffinale, Hinspiele
Di., 21:00: FC Bayern – Inter Mailand
Di., 21:00: FC Arsenal – Real Madrid
Mi., 21:00: Bor. Dortmund – FC Barcelona
Mi., 21:00: PSG – Aston Villa
Eintracht Frankfurt ist der letzte deutsche Vertreter in der Europa League. Die Hessen müssen bei Tottenham Hotspur antreten. Die Nordlondoner haben eine grauenhafte Saison hinter sich, in der Premier League dümpeln sie auf Platz 14 herum, ohne Chance auf internationale Plätze. Die EL ist ihre letzte Chance, und darauf dürfte sich Tottenham auch konzentrieren. Tolle Spieler wie Heung-Min Son haben sie ja, sie haben es nur nicht zusammenbekommen.
Die Eintracht hat bisher in der Europa League vvoll überzeugt, ist unter anderem gegen Ajax souveränunter anderem gegen Ajax weitergekommen.
Europa League, Viertelfinale, Hinspiele
Do., 18:45: Lazio Rom – Bodo Glimt
Do., 21:00: Tottenham – Frankfurt
Do., 21:00: Glasgow Rangers – Athletic Bilbao
Do., 21:00: Olympique Lyon – Manchester United
Conference League
Do., 18:45: Legia Warschau – FC Chelsea
Do., 21:00: Betis Sevilla – Bjallistock
Do., 21:00: Djurgardens – Rapid Wien
Do., 21:00: Celje – Florenz
Stelldichein in Monte Carlo
Das erste große Sandplatzturnier des Jahres. Und erstmals seit mehr als 20 Jahren eine ohne den großen Sandplatzherrscher Rafael Nadal. Dementsprechend gibt es nicht den einen großen Favoriten. Jannik Sinner fehlt wegen seiner Dopingsperre, auch Miami-Sieger Jakob Mensik ist nicht dabei (wie auch die Amerikaner Taylor Fritz und Tommy Paul. Der Kreis der Sieganwärter ist dementsprechend groß. Carlos Alcáraz, theoretisch der Beste auf roter Asche, schwächelte zuletzt gewaltig genauso wie der top-gesetzte Alexander Zverev. Sehr zu beachten ist Monte-Spezialist Stefanos Tsitsipas, der Titelverteidiger am Center Court mit dem ggantischen Ausblick aufs Mittelmeer, seufz. Ansonsten viele Unbekannte (das Auge von Djokovic, die Sandplatzform von Draper etc.)
Es wird wie immer ein tolles Turnier, obwohl die Temperaturen nicht über 20 Grad gegeh, wenn überhaupt.
Pogacar in der Hölle des Nordens
Die Flandern-Rundfahrt am Sonntag hat der Slowene gerade gewonnen mit einer beeindruckenden Solofahrt, da wartet das nächste Monument des Radsports auf den Slowenen und die Radelite. Paris-Roubaix ist von den Klassikern vielleicht der nahmhafteste, trotz oder wegen der fürchterlichen Kopfsteinplaster, also Wege zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert. Wie schnell fängt man sich da einen Defekt ein oder stürzt, gerade, wenn der Regen die Strecke noch seifig fglatt macht.
Doch normalerweise führt der Sieg nur über Pogacar – und wie in Flandern sind erneut Matthew van der Poel Wout van Aert und Mads Petersen die schärfsten Rivalen. Rundfahrtsspezialisten wie Jonas Vingegaard lassen sich bei diesen Eintagesprüfungen ja kaum sehen.
Kampf ums begehrteste Jackett der Welt
Ab Donnerstag schlagen sie wieder in Augusta ab, die besten Profis der Welt. Das Masters im Bundesstaat Georgia ist immer noch das berühmteste turnier im Kalender. Das einzige Major, das immer auf demselben Platz ausgetragen wird. Die 18 Bahnen kennt jeder Golffan fast aus dem Eff-Eff.
Wie bei jedem Golfturnier ist die Anzahl der Favoriten riesig, obwohl das Feld, sorgsam auserwählt, nicht so groß ist wie üblich. Eine Augusta-Erfahrung schadet nicht, gerade Grüns sind extrem tückisch und haben schon so manchen Profi zur Verzweiflung getrieben, wenn die Bälle nicht so rollten, wie sie sollten.
Immer zu den Top-Favoriten in den vergangenen 109 Jahren gehört Rory McIlroy, doch egal, wie gut (oder schlecht) der Nordire in den Wochen zuvor spielte, in Augusta passte immer irgendetwas nicht. Natürlich sind die Amerikaner um Scottie Scheffler immer zu beachten.
Mit dabei ist auch Bernhard Langer. Zum 41. Mal wird er am Donnerstag abschlagen, wie er sagt, wird es das letzte Mal sein, obwohl ihm seine triumphe 1985 und 1993 „lebenslanges Startrecht“ garantieren. 67 Jahre ist er mittlerweile alt, sogar in der Senior Tour mittlerweile der Methusalem. Und doch spielt er immer noch ein beeindruckendes Golf.
Stephan Jäger ist der zweite Deutsche, außerdem ist auch der Österreicher Sepp Straka dabei. Erstmals fehlen dagegen seit 1997 wird Tiger Woods nach seinem Achillessehnenriss.
Und sonst?
- Bundesliga: Bayern gegen Dortmund ist das Top-Spiel am Samstag (18:30), etwas unglücklich zwischen den Champions-League-Viertefinali angesetzt. Bis vor Kurzem das Um und Auf des deutschen Fußballs, doch mttlerweile ist der Abstand riesig. Die Münchner humpeln recht waidwund (die Verletzten, siehe oben!) Richtung Meisterschaft, der BVB will vielleicht doch noch in den Kampf umd die internationalen Plätze (gar die Champions League?) eingreifen.
Bayer Leverkusen kann am Nachmittag gegen den 1. FC Union vorlegen.
Im Abstiegskampf hat Holstein Kiel im Duell der Neulinge gegen St. Pauli fast schon die letzte Chance, obwohl danach noch 5 Partien anstehen.
- Internationaler Fußball: Der FC Liverpool hat trotz der Niederlage beim FC Fulham beste Chancen auf die englische Meisterschaft. Hochspannend wird dagegen der Kampf um die Plätze 4 bis 7 (4 und höchstwahrscheinlich auch 5 sind das CL-Ticket). Gerade für Manhester City wäre ein Verpassen der Königsklasse eine Schmach (und auch wirtschaftlich eine Katastrophe). Ein Heimsieg gegen das nicht zu unterschätzende Crystal Palace ist fast Pflicht. im Fernduell mit Newcastle, Chelsea und Aston Villa.
Barca und Real weiter im Fernduell in Spanien. 4 Punkte trennen die Teams, beide haben mit Legranes und Alaves Auswärtsaufgaben bei Abstiegskandidaten.
- Handball: Das Final Four im Pokal steht am Wochenende an mit den Partien am Samstag THW Kiel gegen Rhein Neckar Löwen und MT Melsungen – Balingen-Weilstetten. Gespielt wird in
Kiel Köln, Der THW ist Favorit, aber die RN Löwen sind ein Pokalteam. Und Melsungen ist sehr viel mehr als ein dark horse.
- Basketball: Der letzte Spieltag der Euroleague bringt für den FC Bayern ein Heimspiel gegen Fenerbahce. Nach der völlig überflüssigen Niederlage gegen Maccabi brauchen die Müncher einen Sieg, um sich Hoffnungenmindestens auf mindesten Rang 6 zu machen, der das direkte Vietelfinale bedeutet. Bei Sieggleicheit entscheidt das direkte Duell, und da das höchstwahrscheinlich am Ende mehrere Teams sind, gibt es fast unendlich viele Möglichkeiten, die aufzuzählen jeglichen Rahmen sprengen dürften. Nur eines ist klar: Verlieren die Münchner, müssen sie ins Play-In der Plätze 7 bis 10.
- Eishockey: Das Halbfinale der DEL wird am Dienstag fortgesetzt. Dabei können die Eisbären Berlin mit einem Sieg in Mannheim schon das Finale klarmachen. In der anderen Serie steht es nach 3 Partien 2:1 für den EHC Ingolstadt gegen die Kölner Haie, die allerdings am Mittwoch zu Hause vo 18.000 Zuschauern ausgleichen können.
- Formel 1: Die Asien-Tour mach Station in Bahrain. In 3 Rennen gab es 3 Sieger (Norris, Piastri und zuletzt Verstappen). Die drei dürften zurzeit im WM-Rennen die besten Chancen haben.
- Motorrad: Die besten Fahrer beharken sich in Lusall/Katar. Die Marquez-Brüder Marc und Alexis müssen sich der spanischen und italienischen Konkurrenz erwehren.
- US Sport: In der NBA geht es in die letzte Woche der regulären Saison. Die Play-off (In)-Plätze sind quasi vergeben, gerangelt wird noch um die Reihenfolge.
In de NHL geht es noch eine Woche länger. Hier gilt Ähnliches. Und mal sehen, ob Alex Owetschkin nach seinem heutigen Rekordtor (895) noch weitere folgen lässt und vielleicht diese Saison noch die 900er-Marke knackt.
von Münchner Löwe | Apr. 5, 2025 | Fußball, NHL
Dass die amerikanischen Sportfans statistikverrückt sind, ist hinlänglich bekannt. Das ist vielleicht ein Erfolgsgeheimnis von Baseball, wo es eben verlässliche Zahlen gibt, dass der rechtshändige Schlagmann X gerade an einem Mittwochnachmittag in einem Stadion mit Natürrasen gegen einen linkshändigen Werfer besonders erfolgreich ist. Man könnte Tage verbringen, um auf speziellen Seiten sich in Stats zu vergraben. Beim Fußball dagegen? Die Tore, vielleicht noch die Ecken, und dann wird es schon zäh, und nur künstliches wie die erstaunlichen expected Goals bringt noch ein wenig Futter.
Doch jetzt steht tatsächlich ein Meilenstein an: Alexander Owetschkin von den Washington Capitals erzielte gestern Nacht gegen die Chicago Blackhawks zwei Treffer und stellte den Allzeitrekord von Wayne Gretky mit 894 Toren ein. Das in den vergangenen anschwellende Interesse ist nun einem unfassbaren Hype gewichen: Jeder will dabei sein, wenn die historische Marke fällt. Schon in Washington war der Jubel atemberaubend, und die NHL- und sonstige Prominenz (samt Gretzky natürlich) sowie die gesamte Fanmilie war vor Ort in der Halle, die in riesigen Jubel ausbracht bei Tor Nr. 893 und erst recht Nmmer 894. Gretzky war begeistert, Owetschkin war angefasst: „Das ist etwas ganz Besonderes, ein historischer Moment“, bekannte der Russe. Irgendwie passt es zur russisch-amerikanischen Annäherung, dass ein in Moskau ausgebildeter Kufenstar das Land (allerdings auch das eishockey-verrrückte Kanada) in helle Aufregung versetzt.
Die jetzt natürlich noch größer wird, den die große Frage lautet: Wann überholt Ovi den großen Gretzky. Vielleicht schon morgen in New York, allerdings nicht im Madison Square Garden, sondern im UBC Denter, wo die Islanders ihre Heimspiele austragen. Zur besten europäischen Fernseheit ab 18.30 Uhr: Wer kurzentschlossen live vor Ort sein will, muss tief in die Tasche greifen. Unter 600 Dollar bekommt man gar keine Karten mehr, aufgerufen für die besseren Plätze werden 4200 $, Tendenz stark steigend. Die Eishockey-Prominenz wird auf jeden Fall wieder dabei sein.
falls es am Sonntag nicht klappen sollte, gibt es für Owetschkin in dieser Saison noch weitere 5 Möglichkeiten, darunter auch zwei Heimpartien gegen Carolina und Columbus.
Thomas Müller sagt unfreiwillig Servus
Jetzt ist es offiziell: Nach dieser Saison wird der Weltmeister von 2014 nicht mehr seine Fußballschuhe schnüren – zumindest nicht für den FC Bayern. Wie das Münchner Urgestein (seit 2000 beim FCB) auf seinem Instagramm-Kanal schrieb, entschied sich der Verein bewusst gegen eine Vertragsverlängerung. „Auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach, ist es wichtig, dass der Verein seinen Überzeugungen folgt.“ Diese Überzeugung lässt sich beziffern: Teilzeitarbeiter Müller ist mit seinem Jahresgehalt von 17+ Mio schlicht zu teuer geworden. Eine Annäherung bei den Gehaltsvorstellungen gab es offenbar nicht.
Müller verzichtet bewusst auf eine direkte Schuldzuweisung: Zu eng verwoben ist er mit dem Herzensvererein: Jetzt schon ist klar, dass er in einer anderen Position zum Club zurückkehren wird: Sportdirektor? Sportvorstand? Alle Türen stehen ihm offen. Andererseits ist eben ehrlich genug, mit seinem Unmut und seiner Traurigkeit nicht hinter dem Berg zu halten.
Die Münchner ihrerseits haben sich – durchaus nachvollziehbar angesichts ihres irre teuren Kaders – gegen die weichen Faktoren entschieden, die Müllers Vertragsverlängerung durchaus gerechtfertigt hätten. Der immer freundliche und dabei aauch kritische Stürmer war das Gesicht des FC Bayern, kam bei Fans, aber auch den neutralen Fußballfreunden bestens an. Nach allem was ich weiß, war er immer noch der äußerst anerkannte Führungsspieler, der wenn es nicht so gut lef, auch aufrüttelte. Nicht umsonst wird er „Radio Müller“ genannt. Nie gab es auch den geringsten Zweifel, wie sehr ihm die Münchner am Herzen liegen. Diese Lücke muss der Club erst mal schließen, doch welche Identitätsfigur bleibt noch? Manuel Neuer vielleicht, aber auch dessen Karriere-Ende ist absehbar, außerdem ist er halt kein gebürtiger Münchner/Bayer. Die Jungen wie Alexander Pavlovic brauchen noch Zeit, müssen erst mal einen unumstrittenen Stammplatz finden.
Thomas Müller ließ vorerst offen, ob er noch für einen anderen Verein ein oder zwei Jahre anhängen will. Lust zum Fußballspielen hat er, das zeigte auch jeder seiner Auftritte in dieser Saison. Unvorstellbar scheint ein Wechsel innerhalb der Bundesliga, ja wahrscheinlich sogar Europa (Inter Mailand? Ernsthaft??). Aber Amerika lockt, gerade das Münchner Partnerteam der Los Angeles Galaxy in der MLS, wo er mit dem Ex-Dortmunder Marco Reus einen guten Bekannten treffen würde und wo auch ein durchaus ansehnlicher Fußball gespielt wird, wenn gleich nicht mir dem der Spitze in Europa. Ein neuer Horizont würde sich da auftun, und ein, zwei Jahre im sonnigen Kalifornien und als Botschafter des WM-Gastgebers 2026 – es soll Schlimmeres geben trotz des irren Präsidenten. Die Frage ist halt, ob und in welcher Form seine Frau Lisa das mitmacht, die selbst an ihrer Dressurkarriere bastelt und mit der er eine gemeinsame Pferdezucht betreibt.
Als Löwenfan kann ich sagen, dass ich Thomas Müller und seine unverstellte Art immer gerne gemocht habe. Traumatische Lokalderbys mit für mich schmerzvollen Müller-Toren hat es allerdings auch nicht gegeben. Ich würde ihm von Herzen noch ein, zwei erfolgreiche Fußball-Jahre wünschen (wie immer er „Erfolg“ definiert), und bin überzeugt: Von diesem Thomas Müller werden wir noch einiges höchstwahrscheinlich sehr viel Gutes/Erfreuliches hören. Das kann ich wahrlich nicht von jdem Sportler/Fußballer behaupten.
von Münchner Löwe | Apr. 4, 2025 | Fußball
Vielleicht etwas übertrieben: Aber die Cupwettbewerbe sind der einzig verbliebene Ort, wo es noch wirkliche (Titel)überraschungen gibt (geben kann). Letztes Jahr Drittligist 1. FC Saarbrücken im Halbfinale nach Siegen unter anderem gegen Bayern München und Eintracht Frankfurt. Nicht zu toppen? Wohl zu toppen, nämlich dieses Jahr von Drittlgist Arminia Bielefeld, das nach 4 Heimsiegen gegen Erstligisten (und dem Audftakterfolg gegen Hannover 98) gar im Finale steht. Erstmals in der Vereinsgeschichte. Das Sahnehäubchen war der völlig verdiente Triumph am Dienstag gegen Double-Gewinner Bayer Leverkusen, obwohl die Werkself relativ früh in Führung gegangen war.
Doch die Alm hat ihren beonderen Flair. Fast postwendend gelang der Ausgleich, und kurz vor der Pause nach einem eher simplen Freistoßtrick gingen die Arminen in Führung. Diese brachten sie fast kommod über den 2. Durchgang: Bayer enttäuschte auf der ganzen Linie und wurde nur einm,a richtig gefährlich, als Patrik Schick mit seinem Kopfball den Außenpfosten traf.
Mit Arminia Bielefeld habe ich als Löwenfan meine schönsten aber auch schlimmsten Fußball-Erlebnisse. Einerseits die Aufstiegsserie 1977 mit einem desaströsen 0:4 im Hinspiel, dem nie eewarteten 4:0 im Rückspiel (danach war ich eine Woche ohne Stimme) un dem entscheidenden 2:0 im 3. Spiel in Frankfurter Waldstadion (am Radio schreiend). Und die Mutter aller meiner (viel zu vielen) Niederlagen: einem 2:3 in Bielefeld, obwohl es bis zur 90. Minute 2:1 für Sechzig stand. Des Radioreporters bebrüllten „Eilenfeld!“ bei Siegtreffer in der Nachspielzeit dröhnt mir heute noch in den Ohren.
Einmal bin ich auf der Alm gewesen nach einer Parforcefahrt mit einem Freund von München nach Bielefeld (und danach zurück).1997 war das, selige Löwenzeiten (und eben auch der Arminia) in der Bundesliga, als Olaf Bodden in Hochform gleich 3 Tore zum 3:2 erzielte. Long, long away.
Es kommt also ein bisschen Neid auf, denn ein Pokalfinale mit den Löwen war mir nie vergönnt (und ich dürfte es auch nicht mehr erleben …). Aber ich gönne es den Bielefeldern, und warum soll ihnen nicht im Mai gegen den VfB Stuttgart der Coup gelingen, den noch nie ein Drittligist schaffte? Die Schwaben ihrerseits setzten sich zu Hause gegen RB Leipzig mit 3:1 durch. Der Trainerwechsel der Bullen von Marco Rose zu Zsolt Löw brachte also nichts Zählbares, auch wenn die Vereinsführung um Marcel Schäfer eine „spielerische Verbesserung“ sah. Allein die perplexe und am Ende erschütterte Bullen-Dreierbande Klopp, Mintzlaff und Gomez auf der Tribüne zu sehen, war den Abend wert. Stuttgart dagegen kann vom ersten Pokalsieg seit 1997 träumen. Damals ging es auch gegen einen Drittligisten, nämlich den FC Energie Cottbus. Giovane Elber stellte mit einem Doppelpack den schmucklosen 2:0-Erfolg sicher.
Bayer Leverkusen hat dagegen einen furchtbaren März hinter sich, in dem es letztlich alle drei möglichen Titel verspielt hat. Das trostlose, weil insgesamt völlig chancenlose Ausscheiden in der Champions League gegen den FC Bayern. Die Münchner scheinen auch in der Meisterschaft uneinholbar enteilt (6 Punkte plus viel besseres Torverhältnis). Und jetzt das blamable Pokal-Aus. Mehr als ein Zacken in der Krone des bisher unantastbaren Trainers Xabi Alonso, dem ich zumindest am CL-Aus eine Teilschuld mit seinen seltsamen Aufstellungen zuschieben möchte. Andererseits auch eine nicht unerwartete Normalität nach der unwirklichen Saison 23/24 ohne Niederlage in Bundesliga und Pokal.
Ach Atlético
Nicht nur Bayer Leverkusen hat einen schwarzen März hinter sich. Das gilt fast noch schlimmer für Atlético Madrid in Spanien. Am Mittwoch beschloss das 0:2 im Halbfinal-Rückspiel gegen Barca einen furchtbaren Monat, der mit einem spektakulären 4:4 im Hinspiel in Barcelona (noch Ende Februar) so hoffnungsvoll begann. Danach allerdings das unglückliche Ausscheiden in der Champions League nach Elferschießen gegen Real, mehrere grausige/unglückliche Auftritte in der Primera Division (1:2 in Getafe, 1:1 bei Espanyol, 2:4 gegen Barca nach 2:0 bis zur 70. Minute).
Traurige Parallele zu Bayer: Auch hier wurden seit Anfang März 3 mögliche Titel verspielt.
Im Finale der Copa del Rey kommt es zum Duell Real gegen Barca, also die beiden Top-Favoriten: so viel zum Thema, dass der Pokal eigene Gesetze hat. Noch nicht mal auf Überraschungen kann man sich verlassen.
von Münchner Löwe | Apr. 1, 2025 | Formel 1, Fußball, Tennis, Wochenvorschau
DFB-Pokal, Beginn der Sandplatzsaison im Tennis, und die Formel 1 geht nach Japan: Es hat schon prickelndere Wochen gegeben.
Auf Armins Spuren?
Mehr David gegen Goliath geht nicht. Hier der Drittligist Arminia Bielefeld, der höchstwahrscheinlich erfolglos um den Aufstieg kämpft, dort der Titelverteidiger und Meister Bayer Leverkusen, für den der Pokal die letzte realistische Titelchance ist. Doch auf der Bielefelder Alm fanden schon viele Favoriten dieses Jahr ihr Pokal-Ende: erst Hannover 98 danach die Bundesligisten 1. FC Union, SC Freiburg und Werder Bremen. Immer waren in den Partien die Arminen die besserre Mannschaft, benötigten weder Schiri-Hilfi noch Elferlotterie. Im Namen steckt schon der Triumph des Außenseiters, gerade jetzt wird an die Schlacht im nahen Teutoburger Wald erinnert, als Varus mit einer kleinen Schar Ostwestfalen die Römer besiegte. Im Spielertunnel gibt es tatsächlich Graffitis zur Varusschlacht.
So martialisch wird es huete nicht, aber die Arminen wollen die Partie gegen Bayer angehen wie die bisherigen in der Pokalrunde. Und dass Bayer auf den mit Abstand besten Spieler Florian Wirtz, wacht einen Arminen-Freund wie etwa 11-Freunde-Chefredakteur Philipp Köster „nicht gerade traurig“, wie er fremütig bekannte. Dennoch wäre alles andere als ein Bayer-Sieg eine riesige Überraschung.
Völlig offen ist dagegen, wer der Finalgegner wird. Sowohl für den VfB Stuttgart als auch für RB Leipzig verläuft die Saison nicht optimal. Beide scheiterten schon in der Champions-League-Vorrunde, die Stuttgarter eher unglücklich, die Leipziger sang- und klanglos. Auch in der Liga läuft es nicht rund. Das ist für die Stuttgarter weniger problematisch, weil ihre vorige Saison unfassbar erfolgreich war. Deshalb gibt es auch kein Hinterfragen an Trainer Sebastien Hoeneß, das zeigt die Vetragsverlängerung. Anders bei den Bullen: Die wollten um die Meiserschaft mitspielen, zumindest die abermalige Teilnahme an der Champions League ist ein Muss. Und so zogen sie ob der Erfolglosigkeit (und einem eher trostlosen Auftritt (0:1) bei Borussia Mönchengladbach und schickten Trainer Marco Rose in die Wüste. Bis Saisonende sitzt interimsweise der Zsolt Löw auf der Bank, den der Red Bull Kosmos als Leipzig-Statthalter installiert hat.
Zeit der Sandmänner
Nach dem ersten Schwung Hartplatz-Turnieren stehen in den nächsten gut zwei Monaten die großen europäischen Sandplatzturniere an. Die Zeit der ganz großen Spezialisten auf roter Asche ist zwar vorbei, doch für manchen Wühler, der auch die großartigsten Bälle noch aus einem Eck herausgräbt, beginnt jetzt die schöne Zeit. In dieser Woche allerdings pausiert die Weltelite noch bei Frauen und Männern. Am besten bsetzt scheint noch die Veranstaltung in Charleston/USA, wo sich immerhin Australian-Open-Siegerin Madison Keys die Ehre gbt.
Die Männe beginnen ihr Sandplatzglück in Marrakesch, Bukarest sowie Houston (auf grüner Asche).
Jagd auf die McLarens
Zwei Rennen, zwei Siege durch Lando Norris und Oscar Piastri: So lautet die famose Bilanz der Briten. Verstummt sind durch die beiden unterschiedlichen Fahrer auch die zu diesem frühen Zeitpunkt eher sinnlosen Spekulationen über eine eventuelle Stallorder. Auch fürs Wochenende in Japan sind die papays-farbenen Renner das Maß alle Dinge. Die Ferraris knabber noch an der Doppeldisqualifikation von Schanghai. Red Bull dagegen bewies seine Ungeduld und beorderte den zweiten Fahrer Liam Lawson nach zwei „Nullern“ ins zweite Team und zog dafür Yuki Tsunoda von Racing Bull hoch. Der steht bei seinem Heimrennen in Suzuka gleich extrem im Fokus, hoffentlich machen das seine Nerven auch mit.
Und sonst?
- Bundesliga: Tabellenführer Bayern München spielt schon am Freitag beim FC Augsburg. Der FCA ist tatsächlich in der Rückrunde noch unbesiegt und kassierte gerade beim 1:1 in Hoffenheim nach sechs Partien wieder einen Gegentreffer (durch den absurdesten Handelfmeter aller Vorstellungen). Die Bayern ihrerseits schielen wahrscheinlich schon aufs CL-Viertelfinale gegen Iner Mailand die Woche darauf. Mit Upamecano, Alphonso Davies und Hiroki Ito fehlen gleich drei Abwehrkräfte.
Meister Bayer Leverkusen ist beim 1. FC Heidenheim gefordert, das Topspiel des Samstags (18:30) bestreiten Werder Bremen und der Dritte Eintracht Frankfurt.
- Internationaler Fußball: In England gibt es einen Doppelspieltag. An der Meisterschaft des FC Liverpool gibt es bei 12 Pnkten Vorsprung auf Arsenal keinen venünftigen Zweifel mehr. Dennoch is das Stadtderby gegen Everton immer einen Blick wert (Mi., 21:00). Everton ist dann am Samstag Gastgeber für „Verfolger“ Arsenal.
In Spanien hat sich Atlético aus dem Titelrennen verabschiedet. Im Fernduell um Platz 1 haben der FC Barcelona (Betis Sevilla) und Real Madrid (Valencia) machbare Heimgegner.
Auch in Italien gibt es einen Meiserschafts-Zweikampf. Inter (in Parma) und Napoli (Bologna) müssen auswäets ran.
- Eishockey: Heute beginnt das Halbfinale der DEL: In Best-of-7-Serien beharken sich die Eisbären Berlin und Adler Mannheim sowie EHC Ingolstadt gegen die Kölner Haie.
- Handball: Sowohl der SC Magdeburg als auch die Berliner Füchse haben durch klare Auswärtssiege bei Steaua und Kielce das Tor zum Champions-League-Viertelfianle weit aufgestoßen und müssen morgen in den Rückspielen nur noch durchgehen.
Ab Samstag geht dann die Titelhetze in der Bundesliga weiter, aus der sich allerdings die beiden Nordclubs THW Kiel und SG Flensburg-Handewit erst mal verabschiedet haben.
- Basketball: In der Hauptrunde der Euroleague stehen noch 4 Spieltage. Der FC Bayern hat gute Chancen auf einen direkten Viertelfinalplatz, dazu wäre ein Sieg gegen Maccabi Tel Aviv äußerst hilfreich. Gespielt wird in Belgrad, wohin Maccabi wegen der Kriegswirren in Israel auswechen muss.
von Münchner Löwe | März 25, 2025 | Biathlon, Formel 1, Fußball, Handball, Wochenrückschau
Erst souverän, dann chaotisch
Die deutschen Fußballer haben sich gegen Italien fürs Final Four der Nation League qualifiziert. Nach dem 2:1 in Italien gab es am Sonntag ein spektakuläres 3:3, das ich selbst allerdings nur am Radio live verfolgte. 3:0 führte Deutschland zur Pause, auch dank eines kuriosen Treffers. Ein Balljunge hatte vor einer Ecke den Ball sehr schnell an Jamal Musiala weitergegeben, und der überraschte mit einer schnellen Ausführung die vor sich hindämmenden Italiener und bediente Joshua Kimmich. Ein Bubenstück, cdoch ob am Tag danach die 20-Uhr-Tagesschau wirklich darüber berichten muss, sei mal dahingestellt.
Beobachter der Partie können sich an keine bessere 1. Halbzeit eines deutschen Teams in der jüngsten Vergangeneheit erinnern. Meist blieben sie irgendwann beim unwirklichen 7:1 2014 im WM-Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien hängen, als es zur Pause 5:0 stand.
Doch irgendeetwas geschah in de Paue – hier wie dort. Die Italiener nahmen plätzlich wieder am Spiel teil und brachten die Gastgeber noch ziemlich in Verlegenheit. Moses Kean verkürzte schnell auf 1:3 (49.), und spätestens als er in der 69. Minute zum 2:3 traf, flackerten die Nerven. Ein elfmeterwürdiges Foul von Schlotterbeck nahm der Schiedsrichter nach Konsultation des VAR wieder zurück, da wäre noch eine Viertelstunde zu spielen gewesen und die Nerven noch mehr strapaziert. So schadete der tatsächlich gegebene Elfer für die Azzurri in der Nachspielzeit nicht mehr, den Raspadori (diese namen, seufz) verwandelte. Das 3:3 reichte dem Team, die nun im Halbfinale in München auf Portugal treffen
Ach, die Elfmeterschießen
Hochspannung in den anderen 3 Viertelfinals, die alle zeitgleich ausgetragen wurden. Dreimal gab es Verlängerung, und zweimal gar Elfmeterschießen. Portugal brauchte diese Lotterie nicht mehr: Nachdem sie das 0:1 aus dem Hinspiel mit dem 3:2 in Lissabon kompensiert hatten, schafften die Lusitanier in der Verlängerung zwei weitereTore, das ihnen das Halbfinale gegen Deutschland sicherte. Zu den Torschützen zählte auch Cristiano Ronaldo, der allerdings ausgewechselt wurde.
Absolute Thriller bei den Elferdramen in Paris (Frankreich vs Kroatien) und Valencia (Spanien vs Holland). Jeweils die Gastgeber setzten sich durch und das, obwohl auch die beiden Gewinner nicht fehlerlos blieben. Besondere Erwähnung verdienten der Franzose Desire Doue und der Spanier Alex Baena. Sie veerwandelten ihre Versuche nervenstark, obwohl ein Fehlschuss das Aus bedeutet hätte. Wo es glückliche Helden gibt, sind auch die tragischen Verlierer nicht weit. Die Fehlschüsse von Donyell Malen (Holland) und Josip Stanisic (Kroatien) bedeuteten letztlich das Aus.
Spanien und Frankreich treffen in Stuttgart zum 2. Halbfinale aufeinander: Im Neckarstadion gibt es also vielleicht ein Wiedersehen mit Marc Cucurella, der eben dort das nicht geahndete Handspiel begangen hatte, das einen Bundestrainer Julian Nagelsmann noch heute schäumen lässt. Ich will nur hoffen, dass die geisteskranken und schandbaren Pfiffe, die Cucurella in den folgenden EM-Spieleen erdulden musste, ausbleiben.
Abschied einer Legende
Im Schatten des Weltcup-Thrillers der Biathlon-Frauen Franzi Preuß und Lou Jeanmonnot
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nahm Johannes Tignes Boe Abschied. An einem (nicht nur) für norwegische Wintersportler heiligen Ort. Am Holmenkollen nahe Oslo bestritt also der 23-malige Weltmeister und fünffache Olympiasieger seine letzten Rennen. Dass er ohne Sieg blieb und endgültig auch den Gesamtweltcup an Landsmann Sture Lagreid verlor, war nebensächlich. Die Norweger, gebeutelt von ihrem Skispungskandal, feierten ihn und den ebenfalls Abschied nehmenden älgteren Bruder Tarjej Boe; auch der sehr erfolgreich (11 WM-Titel, 3 Olympiagold), aber halt nicht ganz so wie das Brüderchen.
Die Fuchsjagd ist eröffnet
Aber das ist sehr schön für die Berliner Füchse, denn erstmals erklommen sie nach dem beeindruckendem Auswärtssieg gegen Handballmeister SC Magdeburg die Tabellenspitze der HBL. Jetzt sind sie die Gejagten, und die Meute ist noch nahe dran. Aber das Team um Welthandballer Gisdel hat es jetzt in der eigenen Hand. Sicher gibt es in den letzten 11 Spielen noch die eine oder andere Klippe (insbesondere die beim Rekordmeister THW Kiel am 16. April und zum Saisonabschluss bei den Rhein-Neckar Löwen, aber so nah am Titel waren die Füchse noch nie, zumal die Konkurrenten sich gegenseitig Punkte wegnehmen. Allerdings sind sie auch noch in der Champions League gefordert (wie auch der SCM), die doch wesentlich anspruchsvoller ist als der EHF-Cup.
Piastri macht McLaren froh
Nachdem im 1. Rennen Lando Norris in Melbourne für McLaren erfolgreich war, schlug im Großen Preis von Schanghai die Stunde des Teamkollegen. Erstmals hatte er sich die Poleposition geschnappt, und diesen Vorteil. nutzte er souverän zum Rennsieg. Der die bereits aufkommenden Gerüchte einer etwaigen Teamorder verstummen ließ. Eine solche wäre zu diesem frühen Stadium auch absolut lächerlich und demotivierend. Die McLaren-Teamleitung dachte also nicht mal daran, am Ende unsportlich einzugreifen. Mag sein, dass sich Piastri und Norris gegenseitig Punkte wegnehmen, aber das ist immer noch sehr viel besser, als nur ein Eisen im Feuer zu haben, wie es bei Red Bull mit Weltmeister Max Verstappen (er rettete Platz 4) der Fall ist. Dort zahlt Neuling Liam Lawson viel Lehrgeld; immerhin kam der Neuseeländer dieses Mal ins Ziel, verpasste allerdings als Zwölfter die Punkteränge (wichtig für die Konstrukteurswertung).
Ein Desaster erlebten am Sonntag die Ferraris. Nachdem Lewis Hamilton tags zuvor mit dem Sprintsieg aufgezeigt hatte, zockelten die Charles LeClerc und Hamilton recht chancenlos hinterher und wurden zu allem Überfluss später wegen Unregelmäßigkeiten am Auto disqualifziert. Schon jetzt ist der Abstand zur Spitze bedenklich.
Und sonst?
- Internationaler Fußball: Erfolgreich, aber nicht sonderlich berauschend verliefen die beiden ersten England-Länderspiele unter Teamchef Thomas Tuchel. Die Three Lions gewannen zwar gegen Albanien 2:0 und am Montag gegen Lettland 3:0, aber daswar zum Teil recht bieder, was die Mannschaft zeigte. Immerhin: Harry Kane ist auch unter Nationalteam-Tuchel treffsicher und erzielte in beiden Begegnungen jeweils das 2:0.
Im Schatten der A-Gruppe der Nations League gab es auch diverse Relegationsspiele. Dort scheiterte Österreich an Serbien, obwohl sie in den beiden Spielen insgesamt das bessere Team waren und verbleiben in der B-Gruppe (mit weniger attraktiven Gegnern). Auch Belgien (vs Ukraine), die Türkei (Ungarn) und Griechenland (Schottland) setzten sich in der Relegation durch.
Japan und Weltmeister Argentinien sind die ersten Teams, sich sich neben den Gastgebernfür die WM in den USA, Kanada und Mexiko qualifiziert hat. Somit hat der Südamerika-Schlager Argentinien gegen Brasilien heute Nacht einiges an Brisanz verloren, denn auch die Selecao wird früher oder später mit Sicherheit das Ticket lösen.
- Wintersport: Österreich atmet spät auf. Beim Weltcup-Finale in Sun Valley schaffte Lukas Feurstein mit einem wildem Ritt auf einem extrem anspruchsvollen und zum Teil sehr steilen Kurs seinen ersten Sieg und damit den ersten Triumph bei den Männern in dieser Saison. Die Abfahrtsschmach bleibt jedoch für Austria: Weil das letzte Rennen dem Wetter zum Opfer blieb, gab es in der Königsdisziplin nicht einen einzigen Stockerlplatz, das hätte der größte Pessimist nicht für möglich gehalten.
Lindsey Vonn schaffte in ihrem letzten Saisonrennen das mit Abstand beste Resultat seit ihrem Comeback. Als Zweite im Super-G (ganz ähnlich gesteckt wie der der Männer) musste sie sich nur der Schweizerin Lara Gut-Behrami geschlagen geben, der ein absoluter Traumlauf gelang. Mit ihrer Zeit wäre sie bei den Männern Zehnte geworden. Die 50-jährige Vonn aber hat damit ihren Kritikern (Wasmeier!) ein weiteres Mal das Maul gestopft, und sie wird voller Elan in die Olympaisaison gehen, wo auf ihrer Lieblingsstrecke Tofana Abfahrt und Super-G entschieden werden.
Heute und morgen stehen noch bei Frauen und Männern ein Riesenslalom an, bevor am Donnerstag je ein Slalom die Saison endgültig beendet.
- Motorsport: Die Rallye Safari ist mit ihren tollen Wüstenbildern beeindruckend, doch bei den Fahrern berüchtigt, weil gefährlich. Denn auf der freien Strecke kann schon mal ein Zebra oder eine Antilope unverhofft im Weg stehen, vielleicht sogar ein Löwe ode Elefant? was dem ohnehin anstrengenden WM-Lauf einen zusätzlichen Kick gibt. Offenbar haben es alle Fahrer gut überstanden (über Tierunfälle wurde nichts berichtet). Der Brite Elfy Ellis im Toyota hatte die Nase vorn und siegte vor den beiden Hyundais von Ott Tanak (Estland) Weltmeister Thierry Neuville aus Belgien.
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