von Münchner Löwe | Feb. 4, 2025 | bundesliga, Fußball, Handball, WNBA, Wochenrückschau
Dänemark – die Handballmacht
Dänemark – und dann lange nicht, aber dieser Rest ist sehr eng zusammen: So könnte das Resümee der Handball-Weltmeisterschaft der Männer lauten. Die Dänen sicherten sich im Osloer Finale durch einen klaren Sieg gegen Kroatien zum vierten Mal hintereinander die Weltmeisterschaft, und wer dieses junge Team durchs Turnier zaubern sah, kann sich nicht vorstellen, dass nicht in den nächsten Jahren noch einige große Titel folgen werden. Ein unglaubliches Reservoir an Klassespielern fügt sich da zusammen, bestens angeleitet vom Trainerstab um Nicolai Jacobsen. Dass nach dem Olympiasieg der Ex-Welthandballer Mikkel Hansen und der beste Torwart des vergangenen Jahrzehnts Niklas Landin (trotz eines Andreas Wolff) ihre internationale Karriere beendet haben -es fiel nicht auf. Die Nachfolger um den Berliner Fuchs Mathias Gisdel (Spieler des Turniers) und Schlussmann Emil Nielsen stehen bereit für die nächste Dekade. Wahrscheinlich wäre eine Auswahl der Daheimgebliebenen (es durften halt nur 15 Spieler nominiert werden) immer noch stark genug.
Letztlich keine Überraschung: Handball ist in Dänemark die Sportart Nummer 1, jeder dänische Junge und jedes Mädchen spielt ab frühester Kindheit. Die Hallen sind offen, und die besten Talente werden spätestens ab dem 15. Lebensjahr in Förderschulen zusammengezogen. Es geht dabei eher um die Entwickklung des Sportlers, des Menschen, des Zusammenlebens, der Freundschaftund nicht um frühe Titel. Erstaunlich genug, dass die Frauen nicht ähnlich überlegen sind, aber die Norwegerinnen, die ein ähnliches Konzept verfolgen, machen es zurzeit halt noch ein bisschen besser.
Und wie die Dänen ihre Sportart, ihre auch nicht-dänischen Sportler lieben, zeigte sich in einer ganz bemerkenswerten Szene am Ende des Finals. Da standen sie Spalier für den Kroaten Domagoj Dubnjak, der sich in der Vorrunde verletzt hatte. Die gewährten ihm die letzte Aktion und noch ein Tor. Nicht gönnerhaft war das, sondern geprägt durch eine tiefe Respektbezeugung für einen der ganz großen ihrer Handballzunft. Denn auch Dänen wissen: Es braucht gute Konkurrenz. Hier fällt mir die Tischtennismacht China ein, wo europäische Spitzenspieler wie Jan-Ove Waldner und Timo Boll sehr viel bekannter sind als hierzulande und dort bei aller Rivalität auch sehr verehrt.
Während es sich also die Dänen hoch oben auf dem Thron scheinbar unbehelligt gemütlich gemacht haben, tobte der Kampf Best of the Rest. Kroatien, beflügelt durch die Heimspiele in der schäumenden Zagreber Halle, zogen ins Endspiel ein, das leider nicht dort, sondern in Oslo stattfand. Alle K.-o.-Partien ab dem Viertelfinale ohne dänische Beteiligung waren extrem spannend und wurden erst mit dem letzten Angriff entschieden. Die Deutschen scheiterten bereits im Viertelfinale nach Verlängerung am Überraschungsteam aus Portugal – trotz einer unfassbaren Leistung ihres Torhüters Andi Wolff, der auch schwierigste Bälle hielt, auch mit seinem „Signature Move“, der Fußspitze über Schulterhöhe. Platt gesagt: Deutschland braucht mehr Wölffe …
Bayern weiter vorn, aber …
Die vermeintlich beste Nachricht für die Münchner gab es schon am Freitag. Da war ihnen die Losfee in der Champions League hold , ersparte ihnen in der Zwischenrunde Manchester City und zog Celtic Glasgow. Wer gerade die trostlosen Leistungen von City verfolgt und andererseits die fantastische Atmosphäre im Celtic Park kennt, wird noch sinnieren, ob das wirklich so ein Glückslos ist. Am Samstag gab es dann gegen Aufsteiger Holstein Kiel, das nicht wirklich beruhigend war. 4:0 führten die Bayern nach 50 Minuten, am Ende hieß es 4:3, weil Holstein Kiel plötzlich das Angreifen fand und riesige Löcher in der Abwehr. Zwei Tore fielen in der Nachspielzeit, und wäre es noch 5 Minuten gegangen, wäre wahrscheinlich noch der Ausgleich gefallen. Dementsprechend sparsam sahen die Gesichter seitens der Verantwortlichen auf der Tribüne und der Profis/Trainer aus. Immerhin: Der 6-Punkte-Vorsprung auf Meister Bayer Leverkusen (3:1 vs Hoffenheim hielt.
Der Spieltag war geprägt von zwei Aufregern. Der eine bei der bis zur Nachspielzeit eher dahindümpelnden Partgie Werder Bremen gegen Mainz 05, ehe sich Schiedsrichter Martin Petersen zur Hauptfigur aufschwang. Innerhalb von Sekunden schmiss er zwei Bremer mit Gelb-Rot vom Platz, erst Niklas Stark wegen Spielverzögerung (extrem pedantisch, aber nicht falsch und ein Zeichen gegen die elendige Zeitschinderei)), danach Kapitän Marco Friedl wegen zu heftigen Meckerns und vor allem Schiri-Betatschen (mE muss der Österreicher froh sein, dass er nicht glatt Rot sah). Die Partie exkalierte, nach dem Schlusspdfiff ssah auch noch der tobende und beleidigende Werder-Trainer Ole Werner Rot. Sie alle werden am Freitag beim Gastspiel in München fehlen, dazu auch Siegtorschütze Leo Bittencourt, der sich am Oberschenkel verletzte.
Mein persönlicher Aufreger war der Auftritt des Dortmunder Interims-Trainer Mike Tullberg. Nach dem eher glücklichen und zugegebener maßen sehr wichtigen 2:1 beim 1. FC Heidenheim rastete der Coach völlig aus. Wie von Sinnen rannte er in die Fankurve, deutete wiederholt auf sich und ließ sich wie Jürgen Klopp feiern. Wie Jürgen Klopp allerdings, nachdem er die Meisterschaft geholt hatte und nicht den ersten Bundesligasieg. Die Reaktionen waren gespalten. Die einen fanden die Aktion toll, die anderen weit drüber. Ich persönlich fand es extrem egomanisch auch angesichts der Tatsache, dass Thunberg jetzt wieder ins zweite Glied rückt (U-19) und Nachfolger Niko Kovac ein ohnehin schweres Amt noch schserer gemacht wird.. Angesichts der exaltierten dänischen Trainer (Henricksen, Svensson) drängt sich bei mir ein Verdacht auf: Wer die dänische Gelassenheit nicht hat (um das Modewort Hygge zu vermeiden), der muss die Handballszene leider verlassen und sich dem Fußball zuwenden.
Tel zu Tottenham – oder etwa doch nicht?
Am Montag endete die Transferperiode im europäischen Fußball, der sogenannte Deadline Day. Der große Moment der Transfer-Journalisten, die gibt es wirklich. Wer wissen will, wie es da zugeht, den verweise ich auf den Live-Ticker der „11 Freunde
https://www.11freunde.de/bundesliga/transfers-der-deadline-day-im-liveticker-ich-bin-ein-youngster-holt-mich-hier-raus-a-db014017-0c5c-47bb-8747-f83be8b72d6e
Jetzt hat sich der Pulverdampf verzogen. Die wichtigsten Transfers (oder Nichttransfers)
– Mathis Tel per Leihe zu Tottenham (wenn ich das Ende des ewige Hin und Hers richtig deute)
– Micky Batshuay von Galatasaray zu Eintracht Frankfurt. Wem der Name irgendwie bekannt vorkommt: Vor ein paar Jahren sorgte der Stürmer
für Furore beim BVB und galt als ganz heißer Scheiß, vevor er verglühte und entschwand
– André Silva per Leihe von RB Leipzig zu Werder Bremen. So toll er in Frankfurt traf (wie so viele), so sehr glich er bei Red Bull einer
Platzpatrone
– 3 Spieler verstärken Borussia Dortmund, na hoffentlich verstärken sie auch: Diant Ramaj von Ajax Amsterdam, Carney Chukwuemeka und
Daniel Svensson (jewils leihweise) vom FC Chelsea und FC Nordsjaelland
– international: Joao Felix von Chalsea zu Milan (Leihe) und Marco Asensio von PSG zu Aston Villa. Die Villans verpflichteten auch Marcus
Rashford von Manchester United, gaben dafür Jhon Duran zu Al Nasr ab, dem das absurdeste Statement der Woche gelang:
„I grew up watching Al Nassr. Its a dream club.“ Anstatt beschämt zu schweigen und die Kohle abzufreifen …
Im Windschatten des Deadline Days verrlängerte Manuel Neuer seinen Vertrag bei Bayern München um ein weiteres Jahr. Da dürften die diversen Ersatztorhüter (Urbig, Peretz, Ulreich) beim FCB zum „Althans“ (Sepp Maier einst über Walter Junghans). werden.
Und sonst?
- Bundesliga: Ach Gott, der Abstiegskampf: Das Trio Heidenheim (12 Punkte), Kiel (10) und Bochum (8) hat sich mit Niederlagen gegen Dortmund, Bayern und Freiburg weiter nach unten abgesetzt.
Der VfB Stuttgart musste nicht nur das Champions-League-Aus durch das gruslige 1:4 gegen Paris verkraften, sondern auch eine sehr bittere Bundesliga-Heimniederlage gegen Burussia Mönchengladbach
- Internationaler Fußball: Debakel für Manchester City: Der englische Meister verlor das Verfolgerduell beim FC Arsenal gleich mit 1:5, die höchste Liga-Niederlage, seitdem Ppe Guardiola dort Trainer ist (2016). Ein Desaster gab es auch für Brighton und dem jungen Coach Fabian Hürzeler, dsas bei Nottingham Forest gleich mit 0:7 unterging. Der FC Liverpool zieht vorne einsam seine Kreise, diesmal ein eher schmuckloses 2:0 in Bormemouth
In Italien setzt sich das Fernduell um den Scudetto zwischen Napoli und Inter fort. Während die Neapolitaner in der Nachspielzeit bei der Roma noch den Ausgleich kassierten, schaffte Inter ebenfalls in der Nachspielzeit noch das Unentschieden im Mailänder Stadtderby gegen Milan. Damit bleibt es beim 3-Punkte-Rückstand von Inter, den es im Nachholspiel am Donnerstag gegen die Fiorentina aufholen kann
Rückschlag für Real: Nicht nur verlor der spanische Rekordmeister bei Expanyol, sondern auch den deutschen Nationalverteidger Antonio Rüdiger durch Verletzung. Atlético (2:0 gegen Mallorca) und Barca (1:0 vs Alaves) finden wieder Anschluss.
- Wintersport: Während der Woche gab es die letzten Weltcups vor der WM ab heute in Saalbach. In Schladming gab es zwei norwegische Siege durch Alexander Steen-Olsen im Riesenslalom und Timon Hauge im Slalom. Linus Straßer belegte nach Laufbestzeit im 1. Durchgang den 4. Platz und ärgerte sich maßlos über den eigenen Kurssetzer Stefan Kogler, der die Tore seiner Meinung nach viel zu kompliziert für ihn gesetzt habe. Nicht das erste mal, wie sich herausstellte.
Die deutschen Skispringer im Formtief: Bei den Heimspringen in Winterberg gab es als beste Ergebnisse die ernüchternden Plätze 13 (Philipp Raimund/Samstag) und 12 (Andreas Wellinger/Sonntag). Pius Paschke verpasste am Sonntag gar den 2. DurchgangDie Siege holten sich der Norweger Johann Andre Forfang und der Österreicher Daniel Tschofenig, der die Weltcupwertung ganz überlegen anführt.
- Tennis: 1. Runde im Daviscup. Das deutsche Team ohne Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff setzte in Vilnius sich ungefährdet gegen Israel durch. Österreich bezwang zu Hause Finnland, große Überraschungen blieben aus. Turniersiege holten sich Ekaterina Alexandrowa in Linz, Elise Mertens in Singapur sowie Felix Auger-Alliasime in Montpellier.
- Begonnen haben die 6 Nations im Rugby: Dabei deklassierte Frankreich Wales mit 43:0, Irland schaffte erst im Endspurt einen Erfolg über England und Schottland gewann gegen Italien mit 31:19
Die 2. europäische Garde trägt die EM aus, gleichzeitig auch WM-Qualifikation. Das deutsche Team ging dabei in Rumänien mit 10:48 unter. Die 2. Halbzeit endete dabei desaströs mit 0:35.
Football: Der ProBowl der NFL fand in Orlando statt, wie gehab ohne die Spieler der Super-Bowl-Teilneher aus Kansas City und Philadelphia, also noch mehr Muster ohne Wert. Das Team der AFC gewann gegen das der NFC mit 76:63, ein lächerlich hohes Ergebnis geschuldet dem Nicht-Verteidigen, das eigentlich dazugehört. Wems dennoch gefällt …
- Golf: Rory McIloy gewann das mit 20 Millionen dotierte Top-Turnier in Pebble Beach. Der nach der 3. Runde Führende Sepp Straka aus Österreich fiel noch auf Platz 7 zurück, trotzdem ein Top-Ergebnis.
von Münchner Löwe | Feb. 2, 2025 | Fußball, NFL, ski alpin, Wintersport, WM, Wochenvorschau
Schongang für die (meisten) Bundesliga-Clubs
Tatsächlich: Fast keine Spiele während der Woche. Damit der Fußball-Fan keine Entzugserscheungen bekommt, hat der DFB für Dienstag und Mittwoch je ein Pokalspiel angesetzt, die Hälfte des Viertelfinals. Die andere Hälfte findet dann in 3 Wochen statt.
Am Dienstag empfängt der VfB Stuttgart zum württembergisch-bayerischen Schwaben-Derby den FC Augsburg. Die Stuttgarter haben zum Jahresstart zwar in Augsburg gewonnen, doch seitdem ist der FCA ungeschlagen, der VfB musste dagegen diese Woche erst das Aus in der Champions League gegen PSG und am Samstag die Heimpleite gegen Gladbach verkraften.
Am Mittwoch kommt es in Leverkusen zum rheinischen Derby Bayer gegen 1. FC Köln. Köln ist perfekt ins Jahr gestartet und führt die 2. Liga an, Bayer ist auch in guter Form und ist klarer Favorit.
Die Bundesliga bittet am Wochenende zum 21. Spieltag. Tabellenführer Bayern München erwartet am Freitag Werder Bremen. Die eh riesige Favoritenstellung wird noch erhöht, weil Werder zwei Spieler durch Gelb-Rote Karten gespert fehlen (übrigens auch Trainer Ole Werner) und der zuletzt so starke Leo bittencourt verletzt ausfallen dürfte. Andererseits hat Werder fast genau vor einem Jahr in München gewonnen, es war der Anfang einer desaströsen Bundesliga-Rückrunde.
Am Samstag steht das Trainer von Dortmunds neuen Trainer Nico Kovac an, wenn der BVB Stuttgart empfängt. Bayer Leverkusen hat die heikle Aufgabe bei VfL Wolfsburg zu bewältigen.
Transferfenster schließt sich
Deadline Day heißt seit ein paar Jahren der europaweit letzte Wechseltag im Sommer und Winter. Am Montag bis 20 Uhr ist also die letzte Möglichkeit, den Kader aufzupeppen und/oder Transfererlöse durch Verkäufe zu generieren. Begleitet von extrem aufgeregten Medien, zahllosen Gerüchten, Bestätigungen, Dementi etc. Wechselt Bayerns Mathys Tel nach England, wen holt Kovac nach Dortmund, wer reagiert wie auf welche Ausfälle? Funktionieren E-Mail-Vekehr oder wenigstens das Fax-Gerät (man glaubt gar nicht, welche Millionendeals an der profanen Technik schon gescheitert sind). Danach ziehen alle Bilanz, Experten loben und tadeln und wissen nach der Saison genau, warum alles schief- oder gutgelaufen ist, auch wenn das der ersten Einschätzung konträr widersprach. Immer wieder luschtig anzusehen, aber man kann es auch lassen.
Super Bowl in New Orleans
In der Nacht zum 11. Februar schauen alle Fans nach New Oreleans, wo in einem riesigen Dome der NFL-Titelträger gekürt wird. Für mich ist die Super-Bowl-Partie zwischen den Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles eher ein Horror Bowl, Pest oder Cholera da mich beide Teams dieses Jahr extrem genervt haben. Wie zumindest für mich persönlich Football an Attraktivität verloren hat. Nun denn, ein mediales Spektakel steht uns bevor. Die Chiefs könnten als erstes Team überhaupt den dritten Titel in Folge gewinnen und die These „jeder kannn Meiser werden“ ad absurdum führen. Die Eagles werden swahrscheinlich wieder aberhunderte Yards laufen.
Als Hauptakt der mindestens genauso beachteten Halbzeitshow ist die Musikerin SZA angekündigt, die mit dem Westcoast-Rapper Kendrick Lamar auftreten wird. Wems gefällt, aber wenn ich an die Topacts Prince, Michael Jackson et all zurückdenke, bleibt mir nur ein großer tiefer Seufzer.
Saalbach erwartet Skifest
Alpine Ski-WM in Österreich, mehr geht nicht. Austria freut sich auf Festtage in Saalbach-Hinterglemm, der Ost ist zum zweiten Mal nach 1991 Gastgeber. 11 Entscheidungen stehen ab Dienstag auf dem Programm, je fünf für Frauen und Männer. sowie zum Auftakt der Mixed-Teamwettbewerb. Wie immer bei Großereignissen danach erst mal die Speed-Wettbewerbe (damit man Luft für etwaige Wetter-Kapriolen hat).
Neu ist jeweils die sogenannte Team-Kombination anstatt der Einzel-Kombi. Der Modus: Zwei Frauen (respektive Männer) einer Nation bilden ein Team, die eine fährt ab, die andere bestreitet einen Slalom-Durchgang, und die Zeiten werden addiert. Es gibt keinerlei Testwettbewerb, demnach also auch keine Erfahrungswerte. Möglich ist zB das US-Traumpaar Lindsey Vonn/Mikaela Shiffrin (deren verhältnis angeblich kühl bis kalt ist), die gegen ein potenzielles deutsches Paar Kira Weidle/Lena Dürr antreten würden.
Die Wetterprognose ist für die erste Woche eher so lala. Die Sonne zeigt sich nur bis Mittwoch, danach eher bedeckt, aber wenigstens einigermaßen kalt, so dass die Pisten halten.
Ich freue mich sehr und werde hoffentlich täglich updaten, zumindest an Wettkampftagen.
Schi-WM zuhause in Österreich – da steht natürlich auch die rot-weiß-rote Ehre der Nation auf dem Spiel. Medaillen zu Hauf müssen her, unbedingt auch goldene. Die Männer sind allerdings noch ohne Weltcupsieg in diesem Winter. In den Speed-Disziplinen schaut es so dürr aus wie seit Jahrzehnten nicht. Mit Vincenz Kriechmayr nur ein realistischer Medallenkandidat für Super-G am Freitag und Abfahrt am Sonntag, dafür eine Übermacht des Erzfeindes aus der Schweiz um Marco Odermatt. Tristesse auch im Riesenslalom, am ehesten tatsächlich das Team oder eben Manuel Feller im Slalom, wenn er denn mal zwei Läufe fehlerlos ins Tal hinbekommt.
Bei den Frauen sieht es auch nicht viel besser aus. Conni Hütter ist in Abfahrt/Super-G Medaillenkandidatin, Katharina Liensberger der Trumpf im Slalom.
Die Deutsche? Kein Speedfahrer weit und breit. Slalom-Artist Linus Strasser kämpft um Medaillen. Bei den Frauen ähnlich dürr. Lena Dürr im Slalom ist die einzige realistische Hoffnung auf Edelmetall. Emma Aicher könnte aufzeigen, leider gibt es für die Allrounderin die Einzelkombi nicht mehr.
Und sonst?
- Bundesliga: Topspiel ist Samstagabend die Partie Gladbach gegen Eintracht Frankfurt. Die Fohlen mit dem Rückenwind des Auswärssieges in Stuttgart, die Frankfurter sehr gut im Rennen um die Champions-League-Plätze.
Im Abstiegskampf helfen dem schon etwas abgeschlagenen Trio Heidenheim, Kiel, Bochum nur Siege. Alle Drei sind am Sonntag im Einsatz, Heidenheim gegen Freiburg, Kiel und Bochum im direkten Duell an de Förde.
- Internationaler Fußball: Im LigaCup-Finale (Mittwoch, 21.00) wird in England der erste Titel der Saison vegeben. Im Nordlondoner Derby treffen in Wembley der FC Arsenal und Tottenham aufeinander. Die Spurs könnten mit einem Sieg über den verhassten Gegner eine katastrophale Liga-Saison retten, der sie an den Rand der Abstiegszone brachte..
Die Liga pausiert am Wochenende, dafür steht der FA-Cup anDer ganz große Schlager ist nicht dabei.
Inter kann aufschließen: Am Donnerstag steht in der Serie A das Nachholspiel bei der Fiorentina an, das wegen des Kollapses des Florenzer Profis Edoardo Bove im Dezember abgebrochen wurde. Bove geht es wieder besser, ob er aufs Fußballfeld zurückkehrt, ist aber ungewiss.
- Handball: Keine Pause für die Männer. Nicht mal eine Woche nach der WM müssen sie in der Bundesliga und anderen nationalen Ligen wieder ran. Am Samstag gleich mit dem Verfolgerschlager Kiel gegen Magdeburg. Der SCM hat insgesamt drei Spiele weniger absolviert als die Konkurrenz, weil sie wegen des Anschlags auf den Weihnachstmarkt im Dezember ausgesetzt haben. Ein Sieg ist für beide fast Pflicht, um Anschluss an die Spitze um MT Melsungen und die Füchse Berlin zu halten.
- Basketball: Die Terminhatz geht weiter. Wieder stehen zwei Spiele in der Euroleague an. Der FC Bayern empfängt am Dienstag Olympia Milano und am Donnerstag Villeurbanne. Alba hat die Partien in Kaunas (Dienstag) und gegen Belgrad vor der Brust.Dazu am Wochenende Bundesliga, wo die Bayern nach Vechta müssen, immer besonders schweirig nach so einem internationalen Doppelspieltag
- Wintersport: Die Rodel-WM steht ab Donnerstag auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Whistler Mountain an. Die Saison beherrschten bisher Österreicher und Deutsche. Die schwierige Bahn in Kanada könnte die Vorherrschaft durcheinanderwirbeln, was der Sportart sehr gut täte. Überraschen die Gastgeber auf ihrer Heimbahn?
Die Skispringer machen eine Stipppvisite in Lake Placid, wo zwei Wettbewerbe anstehen. Die Deutschen um Pius Paschke sind im Formtief. Falscher Aufbau nach den Top-Leistungen im November und Anfang Dezember?
- Tennis: Die Männer schlagen auf in Rotterdam (Alcaraz, Medwedew), in Dallas (Frit, Ruud, Shelton), die Frauen in Abu Dhabi (Rybakina, Badosa, Bencic)
- US Sport: Neben den spielen in NBA und NHL schauen die Fans vor allem aufs Ende der Transferzeit in der NBA. Der Monstertausch zwischen Lakers und Mavs, die Davis und Doncic untereinander wechselten, dürfte allerdings kaum zu toppen sein.
von Münchner Löwe | Jan. 31, 2025 | Fußball
Jetzt ist sie also Geschichte, die erste 18-Spiele-Konferenz im Europapokal. Sogar in doppelter Ausführung, erst in der Champions League sogar bei DAZN in einer hymnisch beworbenen 18er-Konferenz, ein Tag später in der Europa League. Dort beschränkte sich RTL sich auf einige Spiele, zeigte dafür im Hauptprogramm eine Konferenz des Eintracht-Frankfurt-Spiels bei der Roma und Dschungelcamp – das war sicher wahnsinnig luschtig.
Ich war ja von Anfang an skeptisch mit dieser 36er-Tabelle. Zu unübersichtlich, niemand weiß, wer wann gegen wen spielt, diese Befürchtungen wurden mehr oder weniger bestätigt. Doch ich war tatsächlich sehr gespannt auf die Konferenz, die ja auch Unterhaltung am laufenden Band versprach.
Zumindest rechnerisch war ja noch viel drin, vor allem im Kampf um den sagenumwobenen Platz 8, der den direkten Einzug ins Achtelfinale garantierte und zwei zusätzliche Spiele einsparen würde. Tatsächlich hielt sich aber die Spannung doch in Grenzen, wenn man nicht gerade Fan von OSC Lille war, der gegen Feyenoord Tor auf Tor schoss und sich noch mit dem knapp besseren Torverhältnis Platz 7 schnappte. Die Anhänger werden noch ihren Enkeln davon erzählen wie heute Eintracht-Fans vom wundersamen Nichtabstieg 1999 schwärmen (ich sag nur Fjörthoft oder Übersteiger, und alle wissen mit glänzenden Augen Bescheid).
Meine Vorplanung war minutiös. Fernseher, Laptop, ipad, iphone, was man halt so hat. Manchester City brauchte gegen den FC Brügge einen Heimsieg, um überhaupt weiterzukommen. Also machte ich diese Begegnung zu meinem Einzelspiel auf dem Laptop ohne Ton (DAZN bot neben der Konferenz tatsächlich jedes Spiel einzeln an, es waren insgesamt also 36 Reporter am Start), auf dem großen Fernseher lief die Konferenz mit Ton, auf dem dritten die Live-Ergebnisse und einem vierten die Live-Tabelle, die zwischenzeitlich allerdings zusammenkrachte, was der Übersicht nicht dienlich war.
City machte es tatsächlich spannend. Zur Halbzeit stand es nach einer desolaten Leistung 0:1: Würde der Mit-Favorit auf den Titel wirklich jetzt schon ausscheiden? Nein, es kam eine veränderte Pep-Elf aufs Feld, die die Partie drehte und sich mit einem 3:1 qualifizierte.
Der Konferenz-Fokus von DAZN lag, zum Teil verständlicherweise, auf den deutschen Teams und den Tabellennachbarn (das bereits ausgeschiedene RB Leipzig bei Sturm Granz hätte man sich schenken können). Der Spielplan wollte es, dass Bayer, Bayern und der BVB jeweils Heimspiele gegen bereits ausgeschiedene Teams hatten, die sie dann auch mehr oder weniger souverän entscheiden. Bayer, das war klar, würde sich damit qualifizieren, der BVB und Bayern waren auf Schützenhilfe angewiesen, nicht in einem oder zwei Partien, sondern derer 6 – und das war letztlich zu viel.
Dem VfB Stuttgart hätte ein Remis zum Weiterkommen gereicht, doch der von mir erwartete und allseits befürchtete Nichtangriffspakt gegen Paris St. Germain (dem ebenfalls schon ein Unentschieden gereicht hätte) fiel aus, weil die Pariser relativ schnell zwei Tore erzielten und der VfB an jenem Abend zu desaströs auftrat, um noch den Ausgleich zuschaffen, am Ende gab es ein ernüchterndes 1:4. Da brauchte es also auch Schützenhilfe, doch die fiel aus, weil eben Manchester gewann.
DAZN rühmt sich jetzt, alle Tore gezeigt zu haben, doch das menschliche Hirn (meines zumindest) war damit heillos überfordert. So viel hin- und herrechnen kann niemand, und wer bitte schön ist so verrückt, das Ganze auf insgesamt 4 Bildschirmen zu verfolgen ..,
Gottseidank, jetzt ist die Vorunde endlich vorbei. Mich hat das Format absolut nicht überzeugt, Chaos und Unübersichtlichkeit sind nicht gleich Spannung. Ein zu hektisches und kaum verständliches Lösen des „Falls“ ist im Krimi misslich, aber eben auch im Sport. Das bisherige Format mit den 8 Vierergruppen war sicher auch nicht ideal, weil vieles schon vor dem letzten Spieltag entschieden war. Ich würde es trotzdem jederzeit vorziehen, insbesondere auch angesichts der Tatsache, dass im ohnehin schon übevollen Fußball-Kalender für manches Team gleich 4 Partien mehr anstehen. Aber ich will nicht verhehlen: Es gibt auch Vorteile. So gibt es an jedem Spieltag tolle Partien namhafter Teams gegeneinander, die zum Teil auch toll anzusehen waren, auch wenn es nie um alles oder nichts ging.
Jetzt also die Zwischenrunde. Das Losglück war den Deutschen erneut treu. So bekommt es der FC Bayern mit Celtic Glasgow und eben nicht mit Manchester City. Dortmund muss gegen Sporting Lissabon ran. Schlager ist Real Madrid gegen Manchester City, das ist endspielwürdig, und eines dieser beiden Teams wird nach dem sehr frühen Ausscheiden einen langen Frühling haben, bis es dann bei der Club-WM im Juni zur Revanche bläst. Ein weiteres trauriges Thema, das uns und mir bevorsteht.
von Münchner Löwe | Jan. 24, 2025 | Fußball
Der 7. und vorletzte Spieltag der Chamions League ist vollbracht (und auch der Europa League notabene). Und siehe da: In der Königsklasse (ich belasse es hier dabei) sind bei Blick auf die 36-Monster-Tabelle einige Entscheidungen schon fix gefallen, einige neuralgische Plätze sind zum Teil nur noch theoretisch spannend, und tatsächlich gibt es noch ein paar offene Fragen.
I. Fix in den Top 8 (4 Teams, absurde Rechenkunststücke außen vor)
Die sind deshalb wichtig, weil sie den direkten Sprung ins Achtelfinale bedeuten, und die Clubs sich die anstrengende und vielleicht auch unüberwindbare Zwischenrunde ersparen
1. FC Liverpool (sicher in den Top 2)
2. FC Barcelona
3. Inter Mailand
4. FC Arsenal
II. Fix ausgeschieden (10 Teams)
36. YB Bern
35. Sl. Bratislava
34. RB Salzburg
33. Sturm Graz
32. RS Berlgrad
31. FC Girona
30. RB Leipzig
29. Sparta Prag
28. FC Bologna
27. Schachjor Donezk
III. Sicher in der Zwischenrunde (15 Teams, Plätze 5 bis 19, unter anderem Leverkusen, Dortmund und Bayern, aber auch Real und Juventus)
IV. (Theoretische) Chancen auf die Top 8 (14 Teams, Plätze 5 bis 18)
In der Praxis dürften all jene Teams mit 12 Zählern, darunter der FCB und der BVB, keine seriösen Chancen mehr auf die Top 8 haben. Diese beiden trennen übrigens nur zwei Tore, es könnte also eine lustiges Wettschießen der beiden deutschen Clubs und Real Madrid um die bessere Platzierung geben gegen Donezk (Dortmund), Bratislava (Bayern) und in Brest (Real), wahrscheinlich aber nur um Platz 10 oder so. Dabei ist zu beachten, dass eventuell stattgefundene direkte Duelle erst nach Tordifferenz, geschossene Tore etc überhaupt als Kriterium herangezogen werden.
Realistisch kämpfen die 9 Clubs zwischen Rang 5 und 13 um die 4 verbleibenden Top-8-Plätze. In der eigenen Hand haben es Milan, Atlético (je 15) und Atalanta (14), denen ein Sieg mit Sicherheit reicht. Bayer Leverkusen führt mit dem besten Torverhältnis die sechs 13-Punkte-Clubs an. Ein klarer Heimsieg gegen Sparta Prag würde das Tor weit öffnen. Wenn ich das außerdem richtig sehe, gibt es kein kein direktes Duell in diesem Neuner-Verband. Das ist schon spannend, wäre aber noch spannender ohne das Sicherheitsnetz Zwischenrunde, in das alle fallen, die es nicht schaffen.
V. Kampf um den Verbleib (7 Clubs, darunter Benfica und Sporting Lissabon sowie der VfB Stuttgart und PSG
Die 7 Clubs zwischen Platz 20 und 26 ermitteln die letzten 5 Teilnehmer de K.o.Runde, die auf alle Fälle in die Zwischenrunde müssen. Hier sind alle Augen auf Manchester City gerichtet: Das muss gegen den FC Brügge (wenigstens daheim) unbedingt gewinnen, um ein Ausscheiden zu vermeiden. Adererseits wäre ein Sieg auch die hundertprozent sichere Garantie fürs Weiterkommen.
Interessant wird sein, wie der VfB Stuttagart und Paris St. Germain ihr direktes Aufeinandertreffen im Neckarstadion angehen. Ein Unentschieden würde mit an Sicherheit grenzender Wahrxcheinlichkeit beiden zum Weiterkommen reichen (PSG sogar zu 100 Prozent). Droht da ein Nichtangriffspakt, zweites Gijon 1982? Der VfB würde nämlich bei einem Remis nur ausscheiden, wenn gleichzeitig Dinamo Zagreb mit 7 Toren Unterschied gegen Mailand gewinnen würde. Eine Niederlage wäre vor allem für die Stuttgarter, aber auch für PSG dagegen sehr knifflig, allerdings theoretisch auch noch möglich, wenn etwa beide Lissaboner Clubs (hoch) verlieren und/oder City nicht gewinnt. Sich darauf zu verlassen, wäre irrsinnig.
VI. Der letzte Spieltag
Bevor stehen uns jetzt in CL (29. Januar) und Europa League (30.1) die beiden Superduper-Endpiletage mit jeweils 18 Partien zur selben Anstoßzeit. DAZN verspricht in der Königsklasse und exklusiv in Euroüa die tollste Konferenz aller Zeiten und gibt jetzt schon ein Bewerbungsschreiben für einen Fernsehpreis ein. Natürlich werden das insgesamt etwa 100 aufreibende und höchstunterhaltsame Minuten, doch für die meisten Clubs wird die Spannung überschaubar sein. Zumal die UEFA in einem unfassbaren Anflug von Weisheit vorher schon entschieden hat, dass kein Club sich mit dem richtigen Resultat auch den richtigen Gegner herausspielen kann. Es bleibt immer nur bei Gegnerpaaren, die danach gesondert zugeordnet werden. Klarer Ausgedrückt als Beispiel für die Zwischenrunde, also die Plätze 9 bis 24. Es werden dort die Paare 9/10 und 23/24, die 9 wird also gegen 23 ODER 24 antreten müssen.
von Münchner Löwe | Jan. 22, 2025 | bundesliga, Fußball, WNBA
Der schier unaufhaltsame Abstieg von Borussia Dortmund hat einen vorläufigen traurigen Tiefpunkt erreicht. Nach dem 1:2 des BVB beim FC Bologna trotz eigener reichlich wundersamer 1:0-Führung, zogen die Verantwortlichen die Notbremse und feuerten Cheftrainer Nuri Sahin. Das kam schier unvermeindlich und war doch in der Art und Weise, wie der ehemalige Meisterspieler von der eigenen unfähigen Vereinsspitze demontiert wurde, an Schäbigkeit kaum noch zu überbieten.
Natürlich hat auch Nuri Sahin Fehler gemacht, der größte war wahrscheinlich schon, dass er als völlig unerfahrener Coach sich das Abenteuer Dortmund angetan hat, obwohl das ein Schleudesitz erster Güte war in den vergangenen Jahren. Warum? Aus Verbundenheit zum Club, wo er als Spieler seine größten Erfolge gefeiert hatte; um eine vielleicht nie wiedekehrende Chance bei einem Top-Club zu ergreifen (jetzt erst mal: ehemaliger Top-Club, wie jetzt zu befürchten ist).
Die Demontage geschah nach und nach, breitete sich wie eine eiternde Wunde aus. Schon in der Bundesliga-Vorrunde, als der BVB zwar fast alle Heimspiele gewann, aber ebenso regelmäßig in der Fremde verlor. Nach den 3 Bundesliga-Pleiten 2025 war das Bologna-Spiel Sahins letzte Chance (die genutzt das Ende wahrscheinlich auch nur aufgeschoben hätte). Sahin ergriff sie auf eigentümliche Weise: Er ließ die Routiniers Emre Can, Julian Brandt und Marcel Sabitzer auf der Bank – Angriffsfläche und Rechtfertigung genug für einen Rauswurf. Das erinnerte mich an Carlos Ancelottis letztes Spiel als Bayern-Coach im September 2017, als er in einem Verzweiflungsakt nach ähnlicher Demontage durch die Münchner Vereinsführung beim Spiel bei PSG die damaligen Weltmeister-Verteidiger Jerome Boateng und Mats Hummels auf der Bank ließ und prompt endlich und erlösend für alle gefeuert wurde. Wer Ancelotti jetzt souverän bei Real einen CL-Triumph nach dem anderen holen sieht, will das kaum noch glauben.
Absurderweise führten die Dortmunder lange, bis sie durch zwei abstruse Abwehrfehler innerhalb von nur 2 Minuten in Rückstand gerieten und keinerlei vernünftige Aktionen mehr zustandebrachten, das Ergebnis zu korrigieren. Es brauchte keine prophetische Gabe, um zu erahnen, dass dies jetzt tatsächlich Sahins letztes Spiel auf der Borussenbankt war, zumindest einstweilen, denn Rückkehrer sind bei der Borussia gerne willkommen.
Spätestens als nach der Partie Matthias Sammer auf den Plan trat, kippte die ganze Sache in eine bodenlose Sauerei gegenüber Nuri Sahin. Als Amazon-Experte zerpflückte er das Spiel. „Dortmund hat in der Abwehr nichts geleistet und im Sturm auch nicht“, zeterte Sammer im schlechtesten Motzki-Ton ins Mikrofon. Nun trifft es sich nicht zufällig, dass Sammer auch eine nicht näher beschriebene Position als „Berater“ genau dieses Borussia Dortmunds innehat. Dass er als eben solcher Berater eventuell mitzuständig für die Kaderplanung war, ließ Sammer gnädigerweise außen vor.
Wer allerdings was im BVB-Organigramm zu sagen oder gar zu verantworten hat, ist praktisch nicht möglich zu eruieren. Chef des Ganzen ist Aki Watzke: Der darf sich rühmen, vor knapp 20 Jahren den finanziell mausetoten BVB „gerettet“ zu haben. Lange war er Vorstandsvorsitzender, im Sommer verabschiedet er sich endgültig in Richtung BVB. Aber noch gibt es nicht eine nennenswerte Tätigkeit/Verpflichtung/Verkauf, die ohne Watzkes Placet möglich ist. Mit Uli Hoeneß wird er verglichen – und zwar mit dem „alten Uli“, der vom Tegernsee aus grollt, wenn etwas vernmeintlich oder tatsächlich nicht läuft beim FCB.
Als möglicher Nachfolger Watzkes wurde Lars Ricken vor dieser Saison installiert, 1997 der 17-Järhige Wunderschütze zum entscheidnenden 3:1 im Münchner CL-Finale gegen Juventus, als er aus 35 Metern Gigi Buffon überlupfte (Marcel Reif: Lupfen, jetzt!). Als Veantwortlicher der U 19 hatte er seine Sporen verdient, das reichte, um den sich auf diesen Posten Hoffnung machenden Sebastian Kehl auszustechen. Der schluckte enttäuscht, schluckte die bittere Pille und verblieb als Sportdirektor bei den Dortmundern, wo er sich schnell mit dem als Kaderplaner geholten Sven Mislintat in die Wolle bekam. Angeblich habe sich alles geklärt, hieß es. Naja.
Angesichts diesens Irrsinns auf der Führungs-Ebene bescheingten sehr viele Experten den Dortmundern eine ausgezeichnete Transferarbeit im Sommer, als die Westfalen mit Nationalverteidiger Waldemar Anton und Torjäger Serjou Guirassy zwei der besten Spieler des vergangene Saison so brillant auftretenden VfB Stuttgart lockten. Dazu Pascal Groß, extrem auffällig bei Brighton and Hove Albion in der englischen Premier League und die junge deutsche Stürmer-Hoffnung Maximilian Beier. Und niemand vergoss allzu viele Tränen (außer die der Abschieds-Rührung), dass die alternden Mats Hummels und Marco Reus den Club verließe. Ungeachtet der Tatsache, dass gerade Hummels entscheidenden Anteil ins Champions-League-Finale hatte, das die Dortmunder nur unglücklich gegen Real Madrid (mit Ancelotti auf der Bank, s. o.). verloren. Was den Club im übrigen nicht daran hinderte, auch den damaligen Coach Edin Terzic in die Wüste zu schicken: Als wolle man unbedingt den Ruf wahren, dass nach Jürgen Klopp kein Trainer dem BVB genügt. Viele waren erfolglos, wenn denn der regelmäßige Platz 2 hinter den übermächtigen Bayern als Misserfolg bezeichnet werden darf für den jetzigen Tabellenzehnten, Peter Bosz, Peter Stöger et all. Thomas Tuchel hatte zwar seine Erfolge, aber er scheiterte daran, dass er nicht lustig genug war und mit Aki-Chef nicht Skat spielen wollte (das Gerücht hält sich und wurde nie ernsthaft dementiert).
Jetzt kriechen die Kritiker aus den Löchern und wissen natürlich schon längst Bescheid, dass das mit dem „viel zu kleinen“ kleinen Kader nur schiefgehen musste. Belegt wurde das mit einer Not-Abwehr zum Rückrunden-Auftakt ausgerechnet gegen Meister Bayer Leverkusen, als eine Grippewelle gleich ein halbes Durtzend Defensivkräfte lahmlegte. Im Dortmunder Kader zähle ich nach dem Abgang von Angriffs-Ass Donyell Malen 16 hochkarätige Feldspieler mit Anspruch auf Millionen-Gage und das jeweilige Nationalteam, plus einige hoffnungsvolle Talente aus dem noch sprudelnden Talentepool. Das ist nicht gerade üppig aber auch nicht total auf Kante genäht. Die gleichen „zuwenigspieler“-Kritiker mäkeln doch über zu große Kader, well, wenn alle spielfähig sind, ein paar Millionen-Verdiener noch nicht mal mehr auf der Ersatzbank Platz finden, sondern tatenlos auf der Tribüne sitzen.
Nun denn, Sahin ist Geschichte. Am Samstag gegen Werder Bremen sitzt interimsweise U-19-Trainer Mike Tullberg auf der Bank. Als Nachfolger werden Niko Kovac, Eric ten Hag und sicher noch ein halbes Dutzend anderer Kandidaten genannt. Ich wage die Prognose: Wenn sich nicht die Führungsspitze drastisch ändert, wird sich am BVB-Elend wenig ändern. Das im eigenem Saft Schmoren, unabdingliche Voraussetzung für ein Spitzenamt ist eine Dortmunder Vergangenheit, tut nicht immer gut. Was im übrigen nicht ausschließt, dass am nächsten Mittwoch durch einen Sieg gegen Schachjor Donezk und allerlei sonst günstige Ergebnisse doch direkt das Champions-League-Achtelfinale erreicht wird, und in K.o.Runden kann der BVB partiell aufzeigen.
von Münchner Löwe | Jan. 17, 2025 | Allgemein, bundesliga, Fußball, ski alpin, Tagesrückschau, Tennis, Wintersport, WNBA
Ski-Klassiker in Wengen, Biathlon in Ruhpolding und viel (Transfer-)Wahnsinn im Fußball.
Nächster Schweizer Weltcup-Sieger
Franjo van Almen ist diese Saison der Durchbruch bei den Alpinen geungen Nach zwei zweiten Abfahrts-Plätzen in Gröden und Bormio fuhr er am Freitag im Super-G in Wengen zu seinem ersten Weltcup-Sieg. Das ist mittlerweile schon unglaublich, was die Eidgenossen vor allem in den Speed-Disziplinen für eine Auswahl haben. Da kann ich dem Teamchef nur viel Glück wünschen, jeweils nur vier Fahrer für die WM-Rennen in Abfahrt und Super-G zu mominieren. Möge er die richtigen auswählen (die Konkurrenz hofft eher nicht darauf).
Van Almen profitierte ,it seiner frühen Startnummer 3 allerdings auch von einer nachlassenden Piste, gerade im eher flachen und doch entscheidenden Mittelteil gab es schnell hindernde Schläge. Das allein allerdings kann den enttäuschenden 7. Platz von Marco Odermatt nicht erklären, der einen wilden allerdings auch fehlerbehafteten Ritt am Lauberhorn hinlegte.
Zweiter wurde Vincent Kriechmayr mit gerade mal einem Zehntel Rückstand vor dem Schweizer Stefan Rogentin und dem Kanadier James Crawford. Am Samstag steht die traditionelle Lauberhorn-Abfahrt auf dem Programm, mit 4,2 Kilometern die längste im Weltchupzirkus.
Die Frauen sind ebenfalls auf einer absoluten Traditionsstrecke am Start, auf der Tofana in Cortina, wo 2026 auch die Olaympischen Ski-Wettbewerbe ausgetragen werden. Lindsey Vonn hatte beim Training einen Sturz. Schwerwiegende Verletzungen hat sie offenbar nicht davongetragen. Im 2. Trainingslauf ließ sie es ruhig angehen, mal sehen wie mutig sich die Amerikanerin morgen und übermorgen auf ihre Lieblingsstrecke stürzt. Favoritinnen sind die Etablierten wie Sofia Goggia, Lara Gut-Behrami und Federica Brignone
Preuß zurück in der Erfolgsspur
Nach dem missglückten Heimauftritt in Oberhof schaffte sie im noch heimischeren Ruhpolding im Einzel einen hervorragenden zweiten Platz und verteidigte die Weltcup-Führung vor der am Donnerstag siegreichen Lou Jeanmonnot. Ein Schießfehler kostete sie den Sieg, aber so dürfen Biathletinnen und Biathleten nicht rechnen. Die Laufform stimmt, nur Elvira Öhberg war in der Loipe noch ein bisschen schneller.
Die deutschen Staffel-Männer schafften heute den ersten Podestplatz der Saison. Sie wurden Dritte hinter Frankreich und Schweden. Das klar favorisierte Norwegen leistete sich insgesamt drei Strafrunden und kam nur noch auf Rang 4 heran.
Am Samstag folgt die Frauen-Staffel und am Sonntag die beiden Massenstarts.
Apropos Biathlon: Der Weltverband gab bekannt, dass der Saisonstart 2025 in München in München erfolgen wird. Im Oktober im Olympiapark, allerdings auf Skirollern.
Mega-Vertrag für Haaland, Marmoush im Anflug
Der Norweger verlängerte seinen Kontrakt bei Manchester City vorzeitig bis 2034 (!). Dem Vernehmen nach („The Athletic“) kassiert er pro Woche 600.000 Euro, das beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von 310 Millionen Euro. Nehme ich die absurden verträge in Saudi-Arabien aus (Neymar, Ronaldo), dürfte das Rekord für einen Fußballprofi sein. Der sich allerdings im Vergleich zu Basketball- und Baseball-Superstars wie ein armer Schlucker vorkommen muss (haja …).
Trotz der Haaland-verlängerung verdichten sich die Anzeichen, dass City mit Omar Marmoush einen weiteren Top-Angreifer verpflichten wird, und zwar schon jetzt im Januar. Laut „Kicker“ wird der Ägypter heute nicht im Kader von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund stehen. Offenbar ist den Verantwortlichen der Hessen die Gefahr zu groß, dass eine Verletzung den auf mindestens mit 80 Millionen Euro taxierten Wechsel verhindern könnte. Sportlich wäre das eine herbe Schwächung der Eintracht, die allerdings in der Vergangenheit gezeigt hat, dass sie gerade für Offensiv-Positionen immer wieder Weltklassespieler findet.
Zverev schlägt sich bestens
Der Hamburger ist bei den Australian Open als einziger der Top-Spieler nach 3 Spielen noch ohne Satzverlust, ließ in seinen Partien Louis Poille, Paolo Portero-Martinez und Jacob Fiernley (zugegeben nicht die härtesten Brocken) keine Chance. Das spart Kraft, die er sonst bei Grand Slams in ermüdenden Vier- oder Fünfsatzpartien in den ersten Runden vergeudete. Jetzt wartet der Franzose Ugo Humbert, auch eine lösbare Aufgabe, zumal Zverevs Aufschlag glänzend funktioniert. Ebenfalls mehr ode weniger souverän das Achtelfinale erreicht haben in der unteren Hälfte Carlos Alcáraz und Novak Djokovic. Jannik Sinner bestretet erst huete Nacht sien Drittrunde-Spiel gegen Marcos Giron. Asgeschieden ist dagegen schon Vorjahresfinalist Daniil Medwedew gegen den amerikanischen Qualifikanten Tien.
Bei den Frauen ist von den Deutschen nur noch Eva Lys im Einzel dabei. Die kam nur als Lucky Loserin ins Hauptfeld, weil eine andere Spielerin ihre Teilnahme abgesagt hat. 15 Minuten vor der Abreise hat sie angeblich ewrst von ihrem Glück erfahren. Danach gewann sie zwei Partien gegen Birrell und Gracheva und hat heute Nacht gegen die Rumänin Jaquelin Christian auch keine unlsbare Aufgabe. Alle Mitfavoritinnen sind noch im Rennen. Das mit Spannung erwartete Duell der Mütter entschied die Schweizerin Belinda Bencic gegen die Japanerin Naomi Osaka für sich.
Und sonst?
- Transfer-Gerüchte im Fußball: Der FC Bayern geht die Torwartfrage, also die irgendwann tatsöchlich eintretende Nachfolgeregelung für manuel Neuer, offensiv an. Offenbar stehen die Münchner unmittelbar vor einer Verpflichtung des Kölners Jonas Urbig (22), der als größtes deutsches Torwart-Talent gilt. Allerdings war er zuletzt beim Zweitligisten 1. FC Köln nicht mehr erste Wahl, sondern nur Ersatz hinter Martin Schwäbe. Das befeuert natürlich die Wechsel-Gerüchte. Offenbar sind die Münchner auch nicht vollends von den bisher als Neuer-Nachfolger ausgeguckten und sogar verpflichteten Alexander Nübel überzeugt, der bei Stuttgart und auch im Nationalteam nicht immer brillierte, um es noch freundlich auszudrücken.
Dass der ohnehin ins Auge gefasste Wechsel von Uhrig zu den Bayern jetzt schon erfolgt (noch ist ein kleines Fragezeichen wg der Ablöse), hängt damit zusammen, dass zum einen Manuel Neuer tatsächlich dem Alter Tribut zollt, vor allem aber die Ersatzmänner Sven Ulreich (wg privater Angelegenheiten) und Daniel Peretz (verletzt) derzeit nicht einsatzfähig sind.
Tedesco gefeuert: Die Nachricht kommt wahrlich nicht überraschend. Der belgische Verband hat Domenico Tedesco von seinen Aufgaben suspendiert, wie es so hübsch heißt. Das eher schwache Abschneiden bei der EM und jetzt in der Nations League, als die „Roten Teufel“ gegen Italien und Frankreich chancenlos waren und nur mit Mühe den Abstieg in die 2. Leistungsklasse verhinderten, war das eine: Dass er aufgrund von Unstimmigkeiten auf Thibault Courtois verzichtete, für mich der beste Schlussmann weltweit, war nicht förderlich. Offenbar gibt es auch mit dem neuen Sportdirektor Vincent Mannert unterschiedliche Auffassungen, und wer hat wohl in einer solchen Konstellation das Nachsehen? Ein Nachfolger steht noch nicht fest: Er muss mit dem immer noch hochgeschätztem Team zum einen die Nations-League-Relegation gegen die Ukraine schaffen, vor allem aber auch die WM-Qualifikation für 2026, in der Wales wohl der stärkste Gegner sein wird.
- Arsenal beschwichtigt die Fans: Das Aus im FA Cup zu Hause gegen Manchester United tat sehr weh, da ist der Sieg im Nordlondon-Derby gegen Tottenham Hotspur sehr lindernder Balsam. Die Gunners drehten noch vor der Pause einen 0:1-Rückstand, verplemperten aber im 2. Durchgang beste Konterchancen und strapazierte unfreiwillig das Nervenkostüm aller Beteiligten. Die Spurs ihrerseits haben auf Platz 14 jeglichen Kontakt zu deninternationalen Plätzen verloren, haben aber (noch) genug Abstand auf die Abstiegszone.
Manchester United, im Pokal siegreich bei Arsenal, verhinderte mit Mühe eine Blamage gegen den abgeschlagenen ´Letzten Soiuthampton. Erst ein ganz später Hattrick von Amad Diallo (81./90./90+4) stellte die Weichen auf Sieg.
- Dreikampf in Italien: Ohne zu spielen, darf sich die SSC Neapel als Siegerin fühlen. Denn die beiden Meisterschafts-Konkurrenten Inter (vs Blogna) und Atalanta Bergamo (vs Juventus) kamen nicht über Heim-Unentschieden hinaus. Napoli fhrt jetzt mich 3 Punkten Vorsprung auf Inter (das ein Spiel weniger hat) und vier auf Atalanta.
Beste Stimmung also in Neapel? Im Prinzip schon, aber der von Cwitscha Kwarazchelia forcierte Wechsel zu Paris Saint Germain, der unmittelbar bevorstehen soll, bringt natürlich Unruhe. Der Georgier war mit insgesamt 25 Torbeteiligung maßgeblich beteiligt am Meistertitel für Neapel 2023 (die Feier mit den lautesten Kanonenböllern klingt mir immer noch in den Ohren). Kvaradona wurde er liebevoll genannt in Anlehnung an Diego Maradona, aber jetzt folgt er dem Ruf des Geldes, soll das fünffache bei PSG verdienen (11 statt 2 Millionen /Jahr). Das nimmt er lieber, als in Napoli (vielleicht) zur zweiten unsterblichen Legende zu werden.
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