von Münchner Löwe | Apr. 5, 2025 | Fußball, NHL
Dass die amerikanischen Sportfans statistikverrückt sind, ist hinlänglich bekannt. Das ist vielleicht ein Erfolgsgeheimnis von Baseball, wo es eben verlässliche Zahlen gibt, dass der rechtshändige Schlagmann X gerade an einem Mittwochnachmittag in einem Stadion mit Natürrasen gegen einen linkshändigen Werfer besonders erfolgreich ist. Man könnte Tage verbringen, um auf speziellen Seiten sich in Stats zu vergraben. Beim Fußball dagegen? Die Tore, vielleicht noch die Ecken, und dann wird es schon zäh, und nur künstliches wie die erstaunlichen expected Goals bringt noch ein wenig Futter.
Doch jetzt steht tatsächlich ein Meilenstein an: Alexander Owetschkin von den Washington Capitals erzielte gestern Nacht gegen die Chicago Blackhawks zwei Treffer und stellte den Allzeitrekord von Wayne Gretky mit 894 Toren ein. Das in den vergangenen anschwellende Interesse ist nun einem unfassbaren Hype gewichen: Jeder will dabei sein, wenn die historische Marke fällt. Schon in Washington war der Jubel atemberaubend, und die NHL- und sonstige Prominenz (samt Gretzky natürlich) sowie die gesamte Fanmilie war vor Ort in der Halle, die in riesigen Jubel ausbracht bei Tor Nr. 893 und erst recht Nmmer 894. Gretzky war begeistert, Owetschkin war angefasst: „Das ist etwas ganz Besonderes, ein historischer Moment“, bekannte der Russe. Irgendwie passt es zur russisch-amerikanischen Annäherung, dass ein in Moskau ausgebildeter Kufenstar das Land (allerdings auch das eishockey-verrrückte Kanada) in helle Aufregung versetzt.
Die jetzt natürlich noch größer wird, den die große Frage lautet: Wann überholt Ovi den großen Gretzky. Vielleicht schon morgen in New York, allerdings nicht im Madison Square Garden, sondern im UBC Denter, wo die Islanders ihre Heimspiele austragen. Zur besten europäischen Fernseheit ab 18.30 Uhr: Wer kurzentschlossen live vor Ort sein will, muss tief in die Tasche greifen. Unter 600 Dollar bekommt man gar keine Karten mehr, aufgerufen für die besseren Plätze werden 4200 $, Tendenz stark steigend. Die Eishockey-Prominenz wird auf jeden Fall wieder dabei sein.
falls es am Sonntag nicht klappen sollte, gibt es für Owetschkin in dieser Saison noch weitere 5 Möglichkeiten, darunter auch zwei Heimpartien gegen Carolina und Columbus.
Thomas Müller sagt unfreiwillig Servus
Jetzt ist es offiziell: Nach dieser Saison wird der Weltmeister von 2014 nicht mehr seine Fußballschuhe schnüren – zumindest nicht für den FC Bayern. Wie das Münchner Urgestein (seit 2000 beim FCB) auf seinem Instagramm-Kanal schrieb, entschied sich der Verein bewusst gegen eine Vertragsverlängerung. „Auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach, ist es wichtig, dass der Verein seinen Überzeugungen folgt.“ Diese Überzeugung lässt sich beziffern: Teilzeitarbeiter Müller ist mit seinem Jahresgehalt von 17+ Mio schlicht zu teuer geworden. Eine Annäherung bei den Gehaltsvorstellungen gab es offenbar nicht.
Müller verzichtet bewusst auf eine direkte Schuldzuweisung: Zu eng verwoben ist er mit dem Herzensvererein: Jetzt schon ist klar, dass er in einer anderen Position zum Club zurückkehren wird: Sportdirektor? Sportvorstand? Alle Türen stehen ihm offen. Andererseits ist eben ehrlich genug, mit seinem Unmut und seiner Traurigkeit nicht hinter dem Berg zu halten.
Die Münchner ihrerseits haben sich – durchaus nachvollziehbar angesichts ihres irre teuren Kaders – gegen die weichen Faktoren entschieden, die Müllers Vertragsverlängerung durchaus gerechtfertigt hätten. Der immer freundliche und dabei aauch kritische Stürmer war das Gesicht des FC Bayern, kam bei Fans, aber auch den neutralen Fußballfreunden bestens an. Nach allem was ich weiß, war er immer noch der äußerst anerkannte Führungsspieler, der wenn es nicht so gut lef, auch aufrüttelte. Nicht umsonst wird er „Radio Müller“ genannt. Nie gab es auch den geringsten Zweifel, wie sehr ihm die Münchner am Herzen liegen. Diese Lücke muss der Club erst mal schließen, doch welche Identitätsfigur bleibt noch? Manuel Neuer vielleicht, aber auch dessen Karriere-Ende ist absehbar, außerdem ist er halt kein gebürtiger Münchner/Bayer. Die Jungen wie Alexander Pavlovic brauchen noch Zeit, müssen erst mal einen unumstrittenen Stammplatz finden.
Thomas Müller ließ vorerst offen, ob er noch für einen anderen Verein ein oder zwei Jahre anhängen will. Lust zum Fußballspielen hat er, das zeigte auch jeder seiner Auftritte in dieser Saison. Unvorstellbar scheint ein Wechsel innerhalb der Bundesliga, ja wahrscheinlich sogar Europa (Inter Mailand? Ernsthaft??). Aber Amerika lockt, gerade das Münchner Partnerteam der Los Angeles Galaxy in der MLS, wo er mit dem Ex-Dortmunder Marco Reus einen guten Bekannten treffen würde und wo auch ein durchaus ansehnlicher Fußball gespielt wird, wenn gleich nicht mir dem der Spitze in Europa. Ein neuer Horizont würde sich da auftun, und ein, zwei Jahre im sonnigen Kalifornien und als Botschafter des WM-Gastgebers 2026 – es soll Schlimmeres geben trotz des irren Präsidenten. Die Frage ist halt, ob und in welcher Form seine Frau Lisa das mitmacht, die selbst an ihrer Dressurkarriere bastelt und mit der er eine gemeinsame Pferdezucht betreibt.
Als Löwenfan kann ich sagen, dass ich Thomas Müller und seine unverstellte Art immer gerne gemocht habe. Traumatische Lokalderbys mit für mich schmerzvollen Müller-Toren hat es allerdings auch nicht gegeben. Ich würde ihm von Herzen noch ein, zwei erfolgreiche Fußball-Jahre wünschen (wie immer er „Erfolg“ definiert), und bin überzeugt: Von diesem Thomas Müller werden wir noch einiges höchstwahrscheinlich sehr viel Gutes/Erfreuliches hören. Das kann ich wahrlich nicht von jdem Sportler/Fußballer behaupten.
von Münchner Löwe | Apr. 4, 2025 | MLB, NBA, NFL, NHL
Blick über den Teich, NHL, NBA und MLB
NHL
Das lange Zeit für unmöglich Gehaltene rückt näher und näher: der Torrekord von Wayne Gretzky, jene sagenumwobene 894-Treffer-Marke. Alexander Owetschkin ist in Schlagweite. Tor für Tor hat er in den vergangenen Wochen abgeknabbert. Zuletzt traf der Russe im Dress der Washington Capitals dreimal in drei Partien und hält jetzt bei 892 Toren. Spätestens jetzt ist jede Capitals-Partie ein Muss für jeden NHL-Fan, für jeden NHL-Promi, will er oder sie bei einem historischen Ereignis live dabei sein. Der Noch-Rekord-Inhaber Wayne Gretky reist dem Team ebenso hinterher wie Comissioner Gary Bettmen sowie die gesamte Familie. Fehlt nur noch, dass der erklärte Owetschkin-Freund Wladimir Putin sich auch noch die Ehre gibt; ein Hauptstadtbesuch lässt sich für den russischen Präsidenten allemal begründen …
Ab heute Nacht mit der Partie in Washington gegen die Chicago Blackhawks geht der „Owetschkin Watch“ in die ganz heiße Phase: Bestimmt sind die minutiösen Feierlichkeiten schon geplant, und höchstwahrscheinlich gibt es auch Wetten, wie der Rekordtreffer (Einstellung/Neuaufstellung) fällt. Vielleicht im Powerplay? Oder Empty net? Oder 4 on 4? Zudem gbt es die Restspannung, ob in dieser Saison es überhaupt noch gelingt, denn nur noch 7 Partien stehen an und damit die Frage: Strengen sich die Gegner besonders an, den Rekordtreffer zu vermeiden oder findet man es gar ehrenvoll, in die Annalen zu gelangen?
Owetschkins Rekordjagd überschattet jedenfalls klar das Rennen um die Play-off-Plätze, zumal die wesentlichen Entscheidungen schon gefallen sind. Allenfalls um den letzten verbliebenen Play-off-Platz 8 im Osten gibt es noch einen Wettsctreit zwischen den Montreal Canadians und den New York Rangers. Zudem gibt es ein Fernduell um Platz 1 der NHL insgesamt zwischen den Washington Capitals im Osten und den Winnipeg Jets im Westen, der in einem etwaigen Stanley-Cup-Finale den Heimvorteil bedeuten würde.
NBA
Auch im Basketball geht es rasant dem Saisonende entgegen: Auch hier sind viele wesentlichen Entscheidungen gefallen. Allerdings gbt es im Westen noch einen wüsten Sechskampf um die Reihenfolge der Plätze 3 bis 8 (hinter den Oklahoma City Thunder und dn Houston Rockets). Und ebenfalls im Westen ein Scheintriell um die Ränge 9 bis 11: Scheintriell deshalb, weil angesichts der zuletzt desaströsen Leistungen vor allem der Sacramento Kings und Phoenix Suns der Verdacht bei mir aufkommt, dass das Nicht-Erreichen der Play-Ins (mehr ist nicht mehr möglich und damit höchstwahrscheinlich spätestens das Aus gegen OKC) den Teams gar nicht so unrecht käme, weil sie dann in die Verlosung der Top-Picks im Draft 2025 kämen.
Im Osten sind die Fronten noch klarer abgesteckt: Es gibt noch einen Zweikampf zwischen Milwaukee und Detroit um Platz 5/6, und die Ränge 7 bis 10 stehen in der Reihenfolge auch noch nicht fest. Am Sonntag in einer Woche ist der letzte Spieltag.
Spannung jenseits der Tabellen gibt es im Rennen um den MvP und die Frage: Erneut NiKola Jokic von den Denver Nuggets mit seinen unfassbaren Stats (zuletzt 61 Punkte, 10 Assists, 10 Rebounds vs die Minnesota Timperwolves) oder erstmals Shai Gilgeous Alexander von den Oklahoma Thunder, dem mit Abstand besten Spieler des mit Abstand besten Team der Liga? Reine Geschmackssache, wie ich finde; beide Spieler hätten es unbedingt verdient. Ich persönlich würde mich für Shai entscheiden, weil ich sein geschmeidiges, ideenreiches Spiel liebe.
MLB
Gut eine Woche tobt das Liga-Geschehen (toben: naja), das ist natürlich noch viel zu früh für Trends; aber ein paar Erkenntnisse sind doch aufgefallen.
Bronx Bombers: In 6 (Heim)Spielen droschen Spieler der New York Yankees gleich 22 Bälle über den Zaun – klare Ligaspitze: Von einem neuen Wunder-Schläger war schon die Rede, gerade als letzte Woche in einer Partie gegen die Brewers gleich 9 Homeruns (Vereinsrekord) gelangen. Bester der guten Batter ist (natürlich) Aaron Judge mit 5 Volltreffern. Dennoch verlor NY schon 2 Partien gegen die Arizona Diamondbacks.
Unschlagbar: Nach 8 respektive 7 Partien sind die beiden NL-Teams LA Dodgers (Titelverteidiger) und San Diego Padres noch ohne Niederlage – eine beachtliche Frühform. Nicht mehr, aber bestimmt auch nicht weniger.
Sieglos: Wo Licht, da auch Schatten: So sind die Atlanta Braves nach 7 Partien noch sieglos. Dont panic, denn sie hatten es gegen die Dodgers und Padres zu tun – und zwar jeweils auswärts im fernen Kalifornien.
Erstaunliches: Die von vielen als stark eingeschätzte Divison AL Central wartet mit einer Besonderheit auf: Tabellenführer sind die Chicago White Sox(!). Allerdings mit einer negativen Bilanz von 2:4 und damit gleichauf mit 3 anderen Teams.
Kepler Watch: Der Berliner hat sich gut bei seinem neuen Team Philadelphia Phillies eingefügt. Seine durchaus überzeugenden Stats nach 7 Partien (also nicht zu wichtig nehmen). 5 Hits bei 18 At Bats (0.278 Schlagdurchschnitt, für ihn richtig gut), 1 Homerun und 1 RBI. In der Defensive im linken hinteren Feld ohne Fehl und Tadel, aber auch ohne Hightlight-Catch, soweit ich das überblicke. Jetzt geht es für ihn und seine Phillies gegen die Dodgers.
von Münchner Löwe | März 23, 2025 | basketball, Eishockey, NBA, NHL
Blick über den Teich, NBA und NHL
In nicht einmal einem Monat beginnen jeweils die Play-offs. Viele Positionen sind weitgehend bezogen, der Kampf um die Plätze mutet mir dieses Jahr seltsam unengagiert an, viele Partien määndern so vor sich hin, wobei ich das in der NHL nicht so sklavisch verfolge wie in der NBA.
Anmerkung: Wenn ich „sicher“ schreibe, so heißt das nicht unbedingt mathematisch fix, sondern eher relativ bis sehr wahrscheinlich.
NBA
Etwa 70 Spiele sind absolviert, 12 stehen noch an. Im Osten stehen die 6 Teams, die es direkt in die Play-offs schaffen mehr oder weniger fest, im Westen gibt es um die Qualifikation noch ein Hauen und Stechen mit für mich völlig unvorhersehbarem Ausgang
Eastern Conference
Vielleicht gerade zur rechten Zeit nehmen sich die Cleveland Cavaliers eine Ergebniskrise. Zuletzt verlor das beste Team im Osten vier Partien hintereinander, darunter nicht gerade gegen Spitzenmannschaften wie die Orlando Magic und Sacramento Kings. Trotzdem dürfte ihnen der Nummer-1-Platz und damit das Heimrecht im Osten nicht mehr zu nehmen sein. Die Boston Celtics blasen zwar zur Aufholjagd, doch der Rückstand von 5 Siegen dürfte zu groß sein. Oder steckt hinter den Niederlagen der Cavs mehr dahinter als eine kleine Formdelle?
Überhaupt scheinen im Osten viele Plätze schon bezogen.
1. Cavs
2. Celtics
3. Knicks
4./5./6. Bucks, Pacers, Pistons: Dieser Dreikampf geht um das wichtige (?) Heimrecht in der 1. PO-Runde, die diese Mannschaften sicher erreichen dürften.
Dahinter machen 4 Teams die Plätze 7 bis 10 unter sich aus, weil das Quintett dahinter keinerlei Ambitionen mehr hat, vorne anzugreifen, sondern viel lieber möglichst vielk verlieren will, um einen Top-Draft-Pick zu erlangen, das regelmäßige Tanking-Ärgernis. Sehr formstark scheinen mir gerade die Atlanta Hawks und Chicago Bulls, während die Orlando Magic und Miami Heat eher schwächeln.
Western Conference
Vorne allein die Oklahoma City Thunder, dahinter ein wüstes Durcheinander mit Aufs und Abs aller involvierten Teams. Ich könnte zurzeit seriös tippen oder auch würfeln, und meine Erfolgswahrscheinlichkeit, wer wo landet, wäre mehr oder weniger dieselbe. Sehr geprägt sind die Kurven gerade hier von den Verletzungen/Nichtverletzungen der Stars; nicht nur ob ein Steph Curry (Warriors) und LeBron James/ Luka Doncic (LA Lakers) überhaupt spielen können, sondern auch in welchem Zustand. Kaum glaube ich, dass sich die Warriors gefangen haben nach der Verpflichtung von Jimmy Butler, fällt Curry aus. Kaum scheinen die Lakers richtig stark zu sein, sind James und Doncic angeschlagen und erleiden ein Heimdesaster gegen die Chicago Bulls.
Und wie soll ich die aufstrebenden Houston Rockets und Memphis Grizzlies bewerten, wie die mich am meisten überraschenden Los Angeles Clippers? Fragen über Fragen, nur seriöse Antworten vermag ich kaum zu geben.
Für mich den besten Eindruck hinter den Thunder machen also gerade die Rockets, die nach einem Zwischen-Tief zuletzt 9 Siege hintereinander eingefahren haben, vielleicht nicht gegen Kontrahenten der allerersten Güte, aber immerhin etwa bei den Florida-Teams aus Miami und Orlando.
Warum denn nicht die Denver Nuggets? Weil es 2 unterschiedliche Nuggets gibt. Die mit einem Nikola Jokic in Top-Form, die sogar den Thunder gefährlich werden können, und die ohne Jokic, die vielleicht nicht einmal die Play-offs erreichen würden. Nicht nur statistsch sind die unterschiedlichen Zahlen unfassbar, das ganze Denver-Spiel ist derart auf Jokic ausgelegt, dass es ohne ihn ein echter Krampf ist. Mein Tipp: Die Nuggets kommen direkt in die Play-offs, dann wird sich Jokic in der 1. Runde aufreiben, um dann in der 2. relativ kraftlos die Segel streichen lassen. Ich werd doch mal spekulieren dürfen …
Letztlich ist die endgültige Klassifizierung fast egal, weil der Heimvorteil in langen Play-off-Serien gerade im Basketball vielleicht nicht die entscheidende Rolle spielt (außer natürlich im Spiel 7).
Zuletzt blicke ich noch auf den Dreikampf um die Plätze 9 und 10, der noch fürs Play-In-Turnier berechtigt. Den tragen die Sacramento Kings, Phoenix Suns und Dallas Mavericks untereinander aus. Wer es dann letztlich schafft und sich dann tatsächlich für die Play-offs qualifiziert, den erwartet dann als zweifelhafte Belohnung die übermächtig scheinenden Thunder und das praktisch sichere Aus. Angesichts dieses traurigen Ausblicks: Wäre es nicht fast schlauer, die Play-Ins Play-Ins sein zu lassen, und als 11. der Conference auf einen tollen Draft-Pick eines vielversprechenden 25er-Jahrgangs zu hoffen? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade in Dallas derlei Gedanken kursieren angesichts der Verletztenwelle (unter anderem: Saisonaus Irving, langer Ausfall Davis etc.).
NHL
Die von mir eher vernachlässigte Liga, zumindest vor den Play-offs. Auch hier ist die Spannung im Kampf um die Plätze eher eine Scheinspannung. Heimvorteil ist zwar gut und schön, aber deshalb alle Kräfte zu verpulvern, das macht kein Team. So schonen zurzeit die Edmonton Oilers den angeschlagenen deutschen Top-Scorer Leon Draisaitl, damit er in den Play-offs wieder topfit ist.
Ich halte ja immer zu einem kanadischen Team (welches, ist mir fast egal), ein Titel nach 1993 (!) wäre gerade in dieser politisch heiklen Phase ein echtes Zeichen. Also: Go, Canada, go!
Eastern Conference
Die Washington Capitals haben Platz 1 sicher.
Dahinter gibt es einen Vierkampf um Ränge 2 bis 5 (Carolina, Titelverteidiger Florida, Toronto, Tampa). Fast sicher in den Play-offs sind New Jersey und die mich sehr überraschenen Ottawa Senators mit Tim Stützle. Um den letzten freien Platz 8 rittern die Montreal Canadiens sowie die beiden Teams aus New York (Rangers und Islanders). 2 Teams dahinter t (Columbus und Detroit/Moritz Seider) müssen auf Aussetzer hoffen, der Rest darf für die nächste Saison planen..
Im Gegensatz zur NBA würde ich dem Achten gegen den Ersten Washington durchaus Play-off-Chancen einräumen, das gilt auch für den Westen.
Western Conference
Ein ähnliches Bild: Vorne auf Platz 1 souverän die Winnipeg Jets, dahinter ein wüstes Gerangel umd die Plätze, in dem gerade die Dallas Stars die besten Chancen auf Rang 2 haben.
Sicher in den Play-offs dabei sind dahinter (in der jetzigen Reihenfolge, die sich noch sehr ändern kann) die Las Vegas Knights, Colorado Avalanche, Edmonton Oilers, LA Kings und Minnesota Twins.
Auch hier gibt es noch ein Hauen und Stechen um Platz 8, in den die St. Louis Blues, Calgary Flames, Vancouver Canucks und sogar Utah Hockey Club verwickelt sind. Go, Calgary oder Vancouver
Owetschkins Torejagd, die Statistikler ist Nathas McKinnon von den Colorado Avalanche (10
Mindestens so spannend wie das Play-off-Rennen ist die Frage, ob Alexander Owetschkin von den Washington Capitals schon diese Saison den Allzeit-Torrekord von Wayne Gretzky (894) einstellen oder gar überbieten kann. Derzeit hält der Russe bei 888 Treffern: Er hat noch 12 Partien, um die 6 respektive 7 Tore zu erzielen. Statistich haut das zurzeit gerade so hin, denn Owetschkin war zuletzt in jedem zweiten Spiel erfolgreich.
Ich persönlich brauche das jetzt übrigens nicht unbedingt, dass der Putin-Freund Owetschkin den Rekord knackt, so sehr ich die unfassbare sportliche Leistung anerkenne. Spätestens in der neuen Saison wird es allerdings so oder so der Fall sein.
Weil wir schon bei den Stats sind: Leon Draisaitl führt mit 49 Treffern klar die Rangliste an. Ihm dürfte die Trophäe als bester Torjäger bei 11 Toren Vorsprung auf den Zweiten Nylander kaum noch zu nehmen sein. Und mit 101 Scorerpunkten hat er erneut einen dreistelligen Wert. Er kann jetzt also beruhigt seine Verletzung auskurieren und sich auf die Play-offs konzentrieren.
Bester Punktesammler ist Nathan McKinnon von den Colorado Avalanche, der auch mit Abstand die meisten Assists gab (77).
von Münchner Löwe | Feb. 26, 2025 | basketball, NBA, NHL
Blick über den Teich, NHL und NBA
Nach dem ganzen Allstar-Getöse samt USA vs Kanada-Wahnsinn (auch dank DTs Übernahme-Fantasien) in der NHL möchte ich mal wieder einen Blick auf das NBA-Standing werfen. Zuvor allerdings ist eine Stats-Watch in der NHL angesagt, in der vielleicht sogar noch dieses Jahr Historisches passieren kann.
Gretzky „bangt“ wegen Owetschkins Toren
Ich versuche ja, hier mit dem Begriff „historisch“ sparsam umzugehen. Aber bei Alexander Owetschkin von den Washington Capitals bin ich geneigt, eine Ausnahme zu machen. Gestern Nacht erzielte er beim 1:3 der Hauptstädter gegen die Calgary Flames einen Treffer (natürlich für sich allein gesehen nicht historisch). Es war sein 30.Saisontor, damit hat er in der 19. NHL-Saison in Folge 30+ Treffer erzielt, das hat es noch nie gegeben. Und mehr und mehr rückt sogar ein Rekord in Reichweite, den fast jeder für unerreichbar hielt. Nämlich 895 Treffer, die „The Great One“ Wayne Gretzky in seiner fabulösen Karriere in den 80ern und frühen 90ern erzielt hat.
Alex Owetschkin war bisher 883-mal erfolgreich, es fehlen ihm also noch 12 (13) Tore, um gleichzuziehen (zu übefholen). Dafür hat er allein in dieser Spielzeit noch 24 Partien: Wenn der Russe also gesund bleibt und seinen bisherigen Schnitt beibehält (diese Saison 30 Tore in 42 Partien) dürfte sich das bis März oder spätestens April ausgehen. Und diese Tore sind auch nicht nur für die Galerie oder persönliche Statistik: Vielmehr führen die Capitals trotz der jüngsten Niederlage souverän mit 10 Punkten Vorsprung die Eastern Conference und sind auch nur einen Zähler hinter dem Ligabesten Winnipeg Jets. Am Sonntag etwa traf Alexander Owetschkin dreimal gegen die Edmonton Oilers.
Ich habe ja „Gretzky bangt“ getitelt. Ich bin felsenfest überzeugt, dass der große kanadische Sportsmann als Erster gratulieren würde und es vielleicht sogar versuchen wird, live vor Ort zu sein, wenn Owetschkin Treffer Nummer 895 (896) markiert. Samt dem ganzen Ehrungs-Quatsch, der dann unweigerlich folgen dürfte.
Wembys Drama – und ein Blick aufs NBA-Standing
So schnell geht das im Sport: Da schauen die San Antonio Spurs recht zuversichtlich in die (nähere) Zukunft, auch dank des Transfers vo DeAaron Fox nach Texas, und eine Verletzung lassen alle Hoffnungen zumindest für diese Saison platzen wie eine Seifenblase. Betroffen ist nämlich Victor Wembanyama, der „Außerirdische“, der schon in seinem zweiten NBA-Jahr unvergessliche Eindrücke in der stärksten Basketball-Liga der Welt hinterlassen hat. Mit Abstand ist er der beste Verteidiger der NBA, sorry Monsieur Rudy Gobert: Jetzt schon gilt der 2,23-Meter-Riese mit den ewig langen Armen als bester Schuss-Blocker der Geschichte (auch weil er so geschickt Würfe abblockt, dass die Abpraller im Feld bleiben und damit oft in die Händen der eigenen Mannschaft. geraten. Doch jetzt die Hiobsbotschaft: Den Franzosen plagt eine schwere Venen-Entzündung in der Schulter, die eine lange Reha braucht ohne nennenswerte Belastung. Und gerade bei so einem langgliedrigen Menschen bleibt dann natürlich die Furcht, dass das immer wieder auftreten kann. Ich bin kein Mediziner, aber ich kann mir auch vorstellen, dass bei so jemandem das dauernde Sitzen bei den ständigen Flugreisen kreuz und quer durch Amerika bei allem Komfort nicht wirklich gesundheitsfördern ist, um es sehr positiv auszudrücken.
Wemby (und damit aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Spurs) sind also raus aus dem Play-off-Rennen. Wie aber sieht es für die restlichen Teams aus. Ich werde jetzt nicht jedes Team beleuchten, aber die Teams, die mir subjektiv wichtig sind und jede, die mit objektiv wichtig erscheinen; eher aufgeteilt nach „Stärkegruppe“. Subjektiv eingefärbt natürlich, aber ohne „Team-Brille“, wie ich zumindest hoffe. Und noch etwas: Anders als einige Spezial-Blogs und -Podcasts versuche ich, hier möglichst wenig mit Statistiken um mich zu werfen (ich weiß, das klingt in dieser von Statistik besessenen Sportart verrückt). Eher so der allgemeine Eindruck, den die Teams auf mich machen, der dann wiederum mit den Zahlen abgedeckt wird.
Western Conference
Die Spitze
Ganz vorn und nahezu unbehelligt kreisen die Oklahoma City Thunder in ihrer eigenen Umlaufbahn. Hier stimmt praktisch alles. Eine unglaublich nervige Verteidigung, die es jeder Offensive verdammt schwer macht, gute Würfe zu finden. Kreativität selbst im Angriffsspiel, und mit dem Kanadier Shai Gilgeous-Alexander ein Ausnahmekönner, der jederzeit den Unterschied ausmachen kann und auf dem besten Weg zu seinem ersten MvP. Mit Center Isaiah Hartenstein, de eine tolle Saison spielt, haben sie im Vergleich zum letzten Jahr offensichtlich das fehlende Puzzleteil gefunden (nämlich Größe und Verteidigung des Rings)
Die Verfolger
Die großen Überraschungen (besser gesagt: noch nicht so Etablierten da vorne) sind die Houston Rockets und Memphis Grizzlies. Beide Teams sind noch sehr jung, haben also noch Zeit, sich zu entwickeln, doch bisher klappt das außergewöhnlich gut auch dank Ausnahme-Könnern wie Jaren Jackson jr (Grizzlies) und Alpery Sengun (Rockets), aber auch bestem und sehr attraktivem (Ja Morant!) Basketball.
Mehr und mehr in Fahrt kommen die Denver Nuggets, salopp gesagt, das Team der Altgedienten. Nicola Jokic ist mit Abstand der beste Center (und wahrscheinlich auch beste Spieler) der Liga. Unglaublich präsent unter beiden Körben mit Spielübersicht, einem mehr als vernünftigen Wurf. Der Aufschwung der Nuggets hat viel mit der Top-Form des Co-Stars Jamal Murray zu tun, der sein Tief zu Saisonstart überwunden zu haben scheint. Der Rest ist vielleicht tatsächlich nur (guter) Durchschnitt, aber das reicht halt schon, erst recht wenn es in die Play-offs geht, wo in der Verteidigung ein viel intensiverer Basketball gespielt wird und wo Erfahrung ein hohes Gut ist.
Die Ambitionierten
Da sehe ich die LA Lakers, die Minnesota Timberwolves und (mit viel Bauchschmerzen) die Dallas Mavericks.
Die Lakers haben mit Luka Doncic einen Ausnahmespieler, zumindest in der Offensive. Er zeigt jetzt schon, also kurz nach seinem aufsehenerregenden Wechsel von den Mavericks, großartige Leistungen, obwohl er alles andere als fit aussieht (bös gesagt: er schaut aus wie ein wandelndes Fass). Wenn er das bis zu den Play-offs wenigstens ein bisschen regelt (und nur noch einem Fässchen gleicht), könnte er gemeinsam mit dem offenbar nicht alternden LeBron James (fast) jeden Gegner extrem ärgern. Schwachpunkt bleibt die Centerposition nach dem Abgang von Anthony Davis und die gesamte Defense, die mit dem eher Verteidigungs-Verweigerer Doncic anstatt Davis viel schwächer geworden ist: das muss eher kreativ als wirklich gekonnt gelöst werden und wird der Knackpunkt sein.
Die Wolves habe ich sehr auf dem Zettel, weil sie mit Anthony Edwards vielleicht den aufregendsten Spiueler zumindest in der Western Conference haben. Sie haben sich nach schwachem Saisonstart klar verbessert. Voraussetzung, dass es noch weiter nach oben geht, ist natürlich, dass die derzeit noch Verletzten Julius Randle,Rudy. Gobert und Donte DiVicenzo bald zurückkehren. Dann sehe ich sie kaum schlechter als vergangenes Jahr, als sie ins Conference Final kamen, wenngleich ein Karl-Anthony Towns natürlich sehr abgeht..
Dort scheiterten sie an den Dallas Mavericks, meiner großen Unbekannten. Wobei das „Groß“ hier wörtlich zu nehmen ist, denn gerade die Centerpostion dürfte über Wohl und Wehe entscheiden. Derzeit fehlen alle Big Men, also vor allem Anthony Davis und Dereck Lively. Die Mavs müssen also schauen, wie sie irgendwie auch ohne die zu den erforderlichen Siegen kommen, um wenigstens die Play-Ins zu erreichen. Wird im starken Westen schwierig genug (trotz des „Ausfalls“ der Spurs), könnte aber machbar sein. Wenn (!) dann alle fit sind, traue ich den Mavs auch ohne Doncic einen ähnlichen Run wie 2024 zu. „Ähnlich“ auch nur wegen der Thunder.
Die Hoffenden (mehr oder weniger)
4 Teams haben berechtigte Hoffnungen auf die verbleibenden 3 Play-In-Plätze und zumindest die 1. Play-off-runde.
– Golden State Warriors: Ich neige fast dazu, sie noch eine Kategorie nach oben zu schieben. Für sie spricht auch der relativ leichte Spielplan (auch da gibt es natürlich eine ligaweite Statistik). Die Integration von Jimmy Butler scheint zu funktionieren, der nach seinem erzwungenen Wechsel von Miami wieder Spielfreude hat) – und ein Steph Curry kann jederzeit „explodieren“ und einen Dreier nach den anderen versenken. Vielleicht nicht mehr ganz so oft, und das könnte dann ein Problem werden.
– Die LA Clippers schlagen sich bisher viel besser, als ich es erwartet hätte. Kawhi Leonard ist die große Unbekannte. Wenn er fit ist, dürfte das Team mindestens Platz 9 erreichen (auch dank des kleinen Vorsprungs).
– Bleibt also ein „Zweikampf um Platz 10 (und den letzten verbleibenen Play-In-Rang) zwischen „meinen“ Sacramento Kings und den Phoenix Suns. Ich hab ja immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass die Kings einen Siegesrun starten, zumal sie sich in der Verteidigung mit Center Jonas Valenciunas wesentlich verstärkt haben, aber irgendwie funzt es nicht, und das Restprogramm ist schon heftig. Die Suns ihrerseits sind die ganz große Enttäuschung, die mit ihrem Top-Trio Kevin Durant, Devin Booker und Bradley Beal ganz andere Ambitionen hatten als vielleicht gerade noch so in die Post Season zu rutschen. Letztlich fast egal, wer dann den 10. Platz erreicht. Selbst wenn man mirakulös noch die zwei Spiel bis zu den richtigen Play-offs überleben würde, dann würden die Thunder und das unvermeidliche Saisonende warten.
Die Hoffnungslosen, die auf bessere Zeiten warten
Bessere Zeiten, die ein möglichst frühes Auswählen im laut Experten so starken 2025er-Draft-Jahrgang sehr beschleunigt würde. Die Devise heißt: Je schlechter die Bilanz, desto größer die Wahrscheinlichkeit, einen Top-Pick zu bekommen (wo man dann „nur“ noch den Richtigen erwischen muss, was oft schon desaströs endete). Die Spurs lasse ich jetzt mal außen vor wg der Wemby-Gründen (siehe oben), bleiben also die Portland TrailBlazers, Utah Jazz und New Orleans Pelicans. Das mit dem Verlieren scheint gar nicht so einfach, weil auch diese Teams Klassespieler haben, die entgegen der Vereins-Maxime Gewinn-Ehrgeiz entwickeln. Das gilt für einen Lauri Markkanen (Jazz) genauso wie für einen Zion Williamson (Pelicans). Und die Blazers spitzen sogar ein wenig auf den 10. Platz, der noch nicht ganz außer Reichweite scheint.
Der Osten folgt dann morgen
von Münchner Löwe | Feb. 21, 2025 | NBA, NHL
Blick über den Teich, Allstar-Woche bei NHL und NBA
Die All-Star-Zeit in verschiedener Form sind bei NBA und NHL Geschichte. Im sehr prestige-trächtigen 4-Nationen-Turnier setzte sich am Ende Kanada heute Nacht im Endspiel zu Boston mit 3:2 nach Overtime gegen die USA durch. Den entscheidenden Treffer erzielte der beste Spieler der Welt Conor McDavid, ein standesgemäßes Ende.
Das sehr engagiert geführte Turnier hatte nichts mit den Larifari-Allstar-Treffen der vergangenen Jahre zu tun. Gerade das Duell Kanada gegen USA war, auch durch die Bundesstaat-Faseleien (oder steckt sogar mehr dahinter?) des US Präsidenten, hoch emmotional. Während sich beim ersten Treffen der beiden vor einer Woche in Montreal diese Emotionen durch Schlägereien auf dem Eis und Hymne-Ausbuhgen entlud, blieb es in der Nacht zu Freitag weitgehend sportlich, und das obwohl DT vor der Partie noch mal Öl ins Feuer gegossen hatte, unter anderem verhöhnte er Kanadas Noch-Premier Justin Trudeau als Gouverneur Trudeau
Gerade in Nordamerika war die Angelegenheit bitter ernst, zumindest lässt sich das aus den Reaktionen der Spieler, aber auch der Medien schließen. Inwieweit sich insgesamt vier (respektive drei für Schweden und Finnen) kräfteraubende Partien auf die Fitness der Spieler auswirkt, bleibt abzuwarten. Die Skandinavier werden zudem anführen, dass sie auf hervorragende Spieler außerhalb der NHL nicht zurückgreifen konnten.
Nächstes Jahr wird es kein Allstar-Weekend geben, da die NHL wegen Olympia in Mailand Pause macht und dort die besten Spieler der Welt für ihre Länder antreten, dann sind auch tschechische, deutsche und schweizer Stars dabei.
NBA
Auch das All-Star-Game-Weekend der NBA wurde in einem neuen Format ausgetragen. Das „Game“ wurde in ein Viererturneir gesplittet: nicht mehr Ost gegen West, sondern die auserwählten 24 Profis wurden in. drei Teams (Grundidee: international, Junge, Erfahrene) aufgeteilt, zudem wurde zwei Tage zuvor ein viertes Team in einem weiteren Viererturnier ermittelt. Gespielt wurde jeweils auf 40 Punkte.
Gerade der Sonnta zog sich extrem lange hin. Für knapp 45 Minuten brauchte es sage und schreibe mehr als drei Stunden (Vorstellungen, Werbung, Analysenen, wieder Werbung und das wurde unterbrochen durch ein bisschen Basketball-Zocken, dessen Ergebnis völlig egal war. Gerade in der originalen TNT-Übertragung überboten sich smanche „Experten“ in Hohn und Spott und Häme.
Gedanken muss sich die NBA auch um ihren Samstag machen. Gerade der Dunk-Wettbewerb gerät zur Farce, denn die besten Stars der Liga meiden. Zum dritten Mal in Folge gewann Mac McClung den Wettbewerb mit spektakulären und auch bestens gelungenen Auftritten. Der ist wohl nur noch deshalb überhaupt im erweiterten Kader der Orlando Magic. Vielleicht ist das die Zukunft: Absolute Spezialisten bereiten sich speziell auf den Dunk-Wettbewerb vor. Dann sieht das Publikum zwar keine großen Namen, aber eine tolle und kreative Dunking Show. 105.000 Dollar strich Mr. McClung ein, insgesamt hat er mit seinen drei Erfolgen 310.000 Dollares vedient, mehr als bei den Magic. Dafür, dass ohne ihn der Wettbewerb un terirdisch gewesen wäre, sind die 105.000 Dollar eigentlich viel zu wenig.
Jetzt hat die Spielpause endlich ein Ende. Sowohl in NHL und NBA sind noch knapp 30 Spiele zu bewältigen. Zumindest eine NBA-Übfersicht folt in den nächsten Tagen.
von Münchner Löwe | Feb. 18, 2025 | Biathlon, bundesliga, Fußball, NHL, Wintersport, Wochenrückschau
Wieder etwas verspätet, aber die für mich wichtigsten Ereignisse, die Ski-WM und den Fall Sinner, habe ich ausführlichst beleuchtet
Fantastische Franziska
Biathletin Franziska Preuß hat ihre überragende Saison bei der WM in Lenzerheide gekrönt. Drei Rennen, drei Medaillen, lautet die bis dato makellose Bilanz. Ihr Verfolgungs-Gold, als sie bei bei vier Schießübungen und 20 Schüssen fehlerlos blieb, war unfassbar eindrucksvoll. Was es ausmacht, wenn eine Sportlerin endlich mal nicht mit Krankheiten und/oder Verletzungen zu kämpfen hat wie jetzt die sfrüher so erkältungsgefährdete Franziska Preuß, „unsere“ neue „Gold-Franzi“ (ältere Schwimm-Fans werden sich erinnern …).
Höchstwahrscheinlich vier Auftritte hat Franziska Preuß noch in dieser Woche, doch selbst wenn sie keine weitere Medaille gewinnt (was im Biathlon schnell passieren kann, sie kann jetzt schon zufrieden sein mit der Bilanz.
Bei den Männern gibt es mit Johannes Tignes Böe eine noch imposantere Gestalt: 22 WM-Goldmeidaillen hat er nun insgesamt gesammelt, mehr als der große Ole Einar Björndalen, sein norwegischer Landsmann. Auch er hat noch 4 Auftritte, die Sammlung zu erweitern. Zumindest die deutsche Konkurrenz muss er bei all den Unwägbarkeiten dieser Sportart nicht fürchten, traurig was diese bisher in Loipe und am Schießstand fabrizierten.
Zum Titel gemauert
Nein, die Meisterschaft des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga steht rechnerisch noch nicht fest, aber wer glaubt ernsthaft daran, dass die Münchner ihren 8-Punkte-Vorsprung auf Bayer Leverkusen (plus dem klar besseren Torverhältnis) noch verspielen? Ein duckmäuserisches 0:0 in de BayArena reichte. Bavarian Catenaccio ohne eigenen Torschuss, in dieser Form wohl noch nie gesehen. Bayer hochüberlegen, aber eher chancen-tödlich als eiskalt vor dem Tor, auch weil Treffsichere wie Schick und Boniface nur zusehen durften.
Leistung mau, Stimmung bestens. Zumal die Bayern während der Woche mit dem 2:1-Sieg bei Celtic Glasgow im stimmungsvollsten Stadion der Welt (da muss ich noch hin!) auch die Tür ins Achtelfinale der Champions League weit aufgestoßen wurde. Das schaffte auch Borussia Dortmund mit ddem 3:0 bei Sporting Lissabon. Dagegen schaut es beim BVB in der Bundesliga nur noch trostlos aus. 0:2 beim VfL Bochum, Trostlose Tristesse
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen
Der Club ist ein Depp! So lautet eine landläufige, liebevoll-verzweifelte Weisheit über den 1. FC Nürnberg. Der es als bisher einzige Verein geschafft hat als amtierender Meister (1969) abzusteigen und auch noch als amtierender Pokalsieger (2008) abzusteigen. Der komfortabelste Ausgangspositionen verspielt, wie beim legendären Abstieg 1999, als man eigentlich gar nicht absteigen konnte. Leidende Club-Fans wie Radiolegende Günter Koch („Ich melde mich vom Abgrund“) pflastern den Weg der Franken.
Der Club ist ein Depp: Daran musste ich denken, als die Franken letzte Woche die Entlassung von Olaf Rebbe bekannt gaben. Jener brillante Sportdirektor, der es zuvor in dre Transferperiode geschafft hat, Millionen und Abermillionen in die notleidende Vereinskasse zu scheffeln, was in dieser gebeallten Form noch nie ein Zweitligist geschafft hat. Mit dem Husarenstück, nein buchhalterischen Kunststück einen ausgeliehenen Spieler nach England zu verkaufen, dabei 7 Millionen Plus zu machen. Und der ausgeliehene Profi spielt weiter bis Saisonende für Nürnberg.
Anstatt Olaf Rebbe Kränze zu flechten aus Hochachtung und Dankbarkeit über sein Transferkunstwerk, das ganz im Sinne der Vereinsführung war, erfolgte die Trennung wegen Unstimmigkeiten über die Zukunft und Ausrichtung. Persönliche Animositäten zwischen Club-Führung und Sportdirektor, trifft es besser. Veletzte Eitelkeit oder was auch immer ritten Joti Chatzialexiou und die anderen Clubberer zu diesem Irrsinnsschritt, einen der fähigsten Kaderplaner (auch Diamantenauge genannt) zu feuern. Mitr und vielen anderen bleibt absolutes Staunen, totale Ungläubigkeit, die eben nur einen Grund hat: Der Club ist ein Depp.
Der unfassbare Noriaki Kasai
Auf dem ersten Blick ein völlig normales Ergebnis. Bei Heimspringen in Sapporo hat Noriaki Kasai als 47. die Qualifikation geschafft. Aber dann: Der Noriaki Kasai??? Mit 52 (!) Jahren??? Ist tatsächlich bei einem Wettbewerb unter die besten 50 Skispringer dieser Welt gekommen? Staunen und voller Hochachtung schaue ich aufs Ergebnis: Einige Landsleute hat er hinter sich gelassen und auch den Österreicher Michael Müller. So dass ganz Verwegene schon drauf spekulieren, er könnte sogar bei der WM ab nächster Woche in Trondheim mitmachen – in Norwegen also, dem Mutterland des Nordischen Skisports. Was für eine Krönung einer unglaublichen Karriere – ode will Kasai nächstes Jahr noch mal ran? Gar bei Olympia???
1988 (!) hat Noriaki Kasai sein erstes Weltcupspringen in Sapporo absolviert: Also vor 36 Jahren, da waren seine jetzigen Kontrahenten noch nicht mal geboren, und die Mauer stand auch. Sapporo war sein 579. Weltcupspringen – natürlich Rekord! Welch eine Disziplin muss Kasai haben, welch ein unglaubliches Gefühl für die Lüfte, weil der Absprung natürlich kaum mehr vorhanden ist. Es bleibt absolute Hochachtung. Origato Kasaisan!
Kanada vs USA – ein Stellvertreter-Kampf auf Eis
Die sogenannten Allstar-Weekends sind eigentlich ein Freudenfest. Die besten Spieler der Liga kommen zusammen, messen sich mehr oder weniger ernsthaft. Das führte vergangenes jahr zu einem absurden Basketballspiel in Indianapolis mit fast 400 Punkten.
Jetzt hatte die NHL eine famose Idee. 4 Länder sollten mit ihren besten Eishockey-Teams de Liga die beste küren, also Kanadier, US-Amerikaner, Schweden und Finnen. Und so trafen in Montreal Kanadier und Amis aufeinander. Nach der Trumpschen Forderung, Kanada wäre doch ein toller 51. Bundesstaat der USA, war die Stimmung, nun ja, vergiftet. Die US-Hymne wurde kautstark ausgepfiffen, und auf dem Eis? Gab es in den ersten 9 Sekunden gleich drei zünftige Raufereien. Diese gehören tatsächlich zum Eishockey wie de Puck, sind aber eher folkloristische Unterhaltung, diesmal allerdings mit bitterem Ernst ausgetragen. Und zumindest die US Boys hatten diese Kämpfe schon vorher geplant, minutioös die Kämpfenden ernannt. Das teilten sie nachher unverblümt mit, stolz ihre geschwollenen Gesichter in die Kameras zeigend.
Das Eishockey-Verhältnis Kanada – USA ist ohnehin nicht das Beste, und jetzt ist es total vergiftet. Die Kanadier begreifen sich als das wahre Eishockey-Land. Sie verachten die US-Amerikaner, die diese Sportart gekapert hätten und landestypisch überkapitisiert über-entertainisiert hätten. Unvergessen der Aufschrei der gesamten Nation, als 1988 the „Great One“ Wayne Gretzky dem Gelde folgte und in Los Angeles (!) bei den Kings (sic) anheuerte. Warmes Kalifornien statt (zumindest im langen Kanada-Winter) eiskaltes Edmonton – ein Affront.
Jetzt also Trumps Anneketions-Pläne: vielleicht erratische Match-Illusion, vielleicht auch völlig Ernst gemeint, wer weiß das schon bei dem Irren im Weißen Haus.
Und weil es so schön war in Montreal, trifft man sich ein zweites Mal im Leben. Bereits in der Nacht zum Donnerstag, diesmal in Boston, wenn Kanadier und Amerikaner das Endspiel bestreiten und die insgesamt vierte Partie innerhalb einer Woche. Von Schonung, wie sonst bei den All-Star-Events, wird da keine Rede sein. Da wird ohne Ende gekämpft, wahrscheinlich bis aufs Blut. Die Teams werden ihre helle Freude haben, wenn ihre müden Stellvertreter-Krieger zurückkehren.
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