Das wird die Woche, die wird

Fußball-Champions-League, viel Wintersport und der Darts-Höhepunkt des Jahres im Ally Pally

 

Vorrunde määndert weiter

 

Es steht der 6. Spieltag der Champions League an, zwei weitere werden noch im Januar ausgetragen. Die Bayern-Hörigkeit hierzulande beweist mal wieder Amazon, das sich als Live Pick der Münchner bei Schachtjor Donezk in der Schalke-Arena ausgesucht hat, obwohl gleichzeitig die viel höherwertigen Partien RB Leipzig vs Aston Villa und vor allem Bayer Levekusen vs Inter stattfinden. Ich will. mich gar nicht lange mit Konstellationen aufhalten zum Weiterkommen oder gar der Top-8-Qualifikation, aber ein Augenmerk gilt sicher dem VfB stuttgart, das am Mittwoch gegen die Young Boys Bern zum Siegen verdammt sind. Es sind wieder klangvolle Duelle dabei wie Atalanta Bergamo vs Real Madrid und Juventus vs Manchester City (Mi.), aber der echte Thrill fehlt mir.
Dies gilt erst recht für Europa und Conference League, die am Donnerstag weiter määndern.

 

Wieder ein Darts-Duell der Lukes?

 

Ich bekenne mich schuldig (oder spricht es für meine Klugheit?): Von der Darts-Saison habe ich wenig bis nichts verfolgt, schon gar nicht per Live-Bilder. Zu viel Angebot ist bei mir manchmal kontraproduktiv, das sehe bzw. nicht-sehe ich auch beim Snooker. Aber die WM im Ally Pally ist fest programmiert, zumal sie im wenig sportlicher Jahreswechselzeit (wir haben ja sonst nichts …) stattfindet; Sie beginnt bereits am Sonntag. Titelverteidiger und erneut (mindestens) Mit-Favorit ist Luke Humphries, der das letztjährige Finale gegen das propere Wunderkind Luke Little für sich entschied. Eine Wiederholung dieses Finales ist allerdings ausgeschloissen, weil die Auslosung die beiden schon im Halbfinale aufeinandertreffen lässt (falls sie soweit kommen …). Der Holländer Michael van Gerwen hat seine schlechteste Saison seit Jahren hinter sich ohne Erfolg in einem großen Turnier.
Eine Handvoll Deutscher ist auch dabei, mal sehen ob Gabriel (Gaga) Clemens seinen Halbfinal-Coup wiederholen kann.

 

Lindsey Vonn finster entschlossen

 

Auch wenn die einstige Speedqueen am Wochenende in Beaver Creek nur als Vorläuferin startet, sind alle Augen auf sie gerichtet. Das Comeback der 40-Jährigen nach langer Pause rückt tatsächlich näher und näher. Ihre Pflicht-FIS-Punkte hat die Amerikanerin am Wochenende in zwei Abfahrten in Copper Mountain geholt. Ihr Rückstand auf die Siegerinnen Mirjam Puchner und Cornelia Hütter war mit etwa eineinhalb Sekunden durchaus im Rahmen. Absurde Erwartungshaltung: Sport1 bezeichnet die Plätze 24 und 27 als „nur“, ist also ernsthaft enttäuscht. Vor allem aber hielt ihr künstliches Kniegelenk. Die Birds of Prey ist mit das technisch Anspruchsvollste, was die Frauen in de Saison an Abfahrt zu bewältigen haben. Vielleicht zu knackig für die ersten Speed Events. Die Männer kehren schon wieder nach Europa zurück bestreiten am Samstag und Sonntag Riesenslalom und Slalom in Val d’Isére.

 

Norwegen auch in der Handball-Halle stark

 

Das Wintersportland ist  auch im Frauenhandball die absolute Nummer 1. Das zeigt Norge gerade bei der EM in Österreich, Schweiz und Holland, wo die Skandinavierinnen bereits sicher im Halbfinale stehen. Dort trifft der klare EM-Favorit auf Frankriech oder Ungarn. Die Deutschinnen schlugen sich gestern in Wien gegen den hohen Favoriten achtbar, waren aber beim 27:32 letztlich chancenlos. Mit einem Sieg morgen gegen Slowenien könnte das Team wenigstens Platz 7 erreichen, die Medaillen und auch das Spiel um Platz 5 sind schon außer Reichweite.

 

Offizielle WM-Gastgeber-Krönung vom Alleinherrscher

 

Am Mittwoch ist es dann auch offiziell: Dann werden in einem, in einem einzigen Online-Voting die Gastgeber für die Fußball-WMs 2030 und 2034 auch offiziell fixiert. Also das absurde 6-Länder-Turnier ’30 mit dem jeweiligen Eispieletrip Uruguay, Paraguay, Argentinien sowie Marokko, Portugal und Spanien. 2034 ist das das geldige Saudi-Arabien zum Sportswashing bereit. Widerspruch gegen diesen Terroristenfreund-Gastgeber gibt es keinen, auch Deutschland schweigt stille und stimmt zu und kassiert Millionen und Abermillionen Blutgeld. Alles hat FIFA-Chef Gianni Infantino brillant eingefädelt, das muss man dem Liebhaber aller Diktatoren (Putin, Trump) lassen. Ich will darob und der erbärmlichen Willfährigkeit der europäischen Verbände nur noch kotzen. Siehe auch

https://blickueberdenteich.de/erbaermliche-entscheidung-erbaermlicher-dfb/

 

Und sonst?

  • Fußball-Bundesliga: Zumindest dem Tabellenstand nach gibt es am 14. Spieltag eine attraktive Partie. Ob aber Wolfsburg vs Freiburg die Fußball-Herzen auch neutraler Anhänger wirklich höher schlagen lässt, wage ich zu bezweifeln. Auf Tabellenführer Bayern München wartet mit Mainz am Samstag durchaus ein trickiges Auswärts-Aufgabe, genau wie Meister Leverkusen in Augsburg. Beendet ist das Fußball-Jahr für Manuel Neuer, der sich bei seiner Ramo-Einlage im Pokal selbst einen Rippenbruch zugezogen hat. Blöd gelaufen. Eintracht Frankfurt ist beim wiedererstarkten RB Leipzig (So., 19.30) zu Gast.
  • Internationale Ligen: In England steht das Stadtderby der beiden schwächelnden Manchester-Clubs City und United an, Wer da erneut verliert, dürfte erst mal ein schweres Leben haben, während der Sieger wenigstens in der Stadt erst mal Ruhe hat. Ansonsten fehlt mir in den großen Ligen der große Schlager.
  • Handball: Bis Montag steht in der HBL ein Doppelspieltag an: Tabellenführer MT Melsungen hat am Mittwoch gegen HSV Hamburg und am Montag in Gummersbach lösbare Aufgaben.  Ungleich schwerer wird es für das punktgleiche Hannover-Burgdorf bei Rekordmeister THW Kiel. Ebenfalls am Montag empfängt die SG Flensburg-Handewitt die Füchse Berlin zum Verfolgerduell.
  • Basketball: Heimspiele in der Euroleague haben Alba Berlin (19.00) vs Partizan Belgrad sowie der FC Bayern vs Maccabi Tel Aviv (20.45). Zum Spitzenspiel Erster gegen Zweiter in der BBL empfängt am Samstag Ratiopharm Ulm die Academics Heidelberg.
  • Wintersport: Weltcup satt unter anderem mit Skilanglauf in Davos ab Freitag, Skispringen in Titisee-Neustadt mit dem Heimspiel fürWeltcupleader Pius Paschke. Die Biathleten und -innen messen sich zu je drei Rennen in Hochfilzen (Sprint, Verfolgung, Staffel. Dies und anderes zu verfolgen diesmal im ZDF (und Eurosport).
  • US Sport: Ab heute das Viertelfinale im NBA Cup unter anderem mit Milwaukee Bucks vs Orlando Magic mit Moe Wagner und Tristan da Silva, aber ohne den verletzten Franz Wagner. Die Oklahoma City Thunder mit Isaiah Hartenstein sind gegen die Dallas Mavericks (Maxi Kleber) Favorit.
    In der NFL steht der 15. Spieltag an: Mal sehen, auf welch absonderliche Art die Kansas City Chiefs diesmal gewinnen bei den Cleveland Browns. Es fehlen noch der Pick 6 oder die Safety in letzter Minute. Der absolute Schlager findet am Sonntagabend (22.25) statt, wenn das beste NFC Team Detroit Lions mit den Buffalo Bills zweitbeste aus der AFC (hinter den Chiefs) empfängt. Allerdings ist der Ausgang für Platzierungen fast irrelevant.

 

 

 

 

 

 

 

 

Monympia tous les jours

„It aint over, till the fat lady sings“ – das ist die Durchhalteparole aller Sportler: Sprich, erst wenn wirklich die Schlusssirene ertönt, ist der Wettkampf wirklich verloren. Zwei atemberaubende Comebacks am Mittwoch zeigten das mal wieder auf unglaublichste Weise.

Handball-Wunder im Fußball-Stadion

Ich mag das Wort „historisch“ nicht, das wir Sportjournalisten inflationär gebrauchen. Doch was sich im Handball-Viertelfinale zwischen Gastgeber Frankreich und Deutschland zutrug, habe zumindest ich nicht erlebt und offenbar auch Menschen nicht, die diesen Sport sehr viel intensiver verfolgen. Was also war geschehen? Es laufen die letzten 20 Sekunden einer bis dato auch vom Publikum aufgeheizten Partie. Frankreich führt mit 2 Toren Vosprung, die Deutschen haben den Ball, aber was kann da schon nocn passieren. Es passierte: der Anschlusstreffer, na und, sind ja nur noch bei eigenem Ballbesitz Sekunden zu spielen. Aber die dicke Frau war offenbar noch nicht dran. Frankreichs Trainer Guillaume Gille, einst selbst ein brillanter Handballer, nahm mit 6 Sekunden Spielzeit auf der Uhr eine Auszeit. Der Himmel weiß, warum er die Partie bei eigenem Ballbesitz nicht einfach auslaufen ließ. Naja, seine Worte hinterließen beim Team offenbar nachhaltigen Eindruck: Sie passten den Ball wie angeordnet (ein Spässle vom Opa) sofort zum Gegner. Ausgerechnet dem bisher so starken Dika Mem unterlief das Missgeschick, als er versuchte, ausgerechnet über den längsten deutschen Spieler hinweg einen Kollegen zu finden. Julian Köster fing jedenfalls den Ball ab, passte geistesgegenwärtig nach vorn zum völlig freien Renars Unscins, der Sekundenbruchteile vor Schluss mit seinem Schuss die Torlinie überwand – 29:29. Verlängerung statt Siegestaumel. Und in der setzten sich die Deutschen nicht viel weniger dramatisch mit 35:34 durch.

Das ohnehin schon prallgefüllte unglaubliche-deutsche-Handballspiele-Buch ist um ein dramatisches Kapitel reicher. Was für eine Atmosphäre im Fußballstadion von Lille. Die Deutschen verschliefen den Start, lagen mit bis zu fünf Toren zurück, ehe sie Mitte der zweiten Halbzeit die Aufholjagd starteten und ausglchen. Danach versäumten sie es allerdings, den angeschlagenen Gegnern den Todesstoß (mir fällt grade kein anderes Wort ein) zu versetzen, auch weil sie gleich 3 Siebenmeter vergaben. In der Schlussphase schwangen sich dann zwei Spieler der Deutschen zu den Sieggaranten auf, die sonst nicht ganz in der ersten Reihe stehen. Zum einen Torwart David Späth, relativ früh (entschuldigung!) für den glücklosen Andi Wolff ins Spiel gekommen, hielt einige schwere Bälle. Und Mitte der zweiten Halbzeit übernahm Uscins, der Jüngste, Verantwortung, traf wie er wollte und verwandelte auch kaltschnäuzig wie ein ganz Alter drei Siebenmeter. Am Ende standen für ihn 14 Tore zu Buche, der letztlich auch den entscheidenden Treffer in der Verlängerung erzielte, bevor Späth noch einen letzten späthen (muss sein) Verzweiflungswurf der Franzosen abwehrte.

Nachdem sich nach dem aufwühlenden Spiel alle ein wenig beruhigt hatte, nahm einer der Größten des Handballs aller Zeiten seinen Abschied: Nikola Karabatic, 40 Jahre alt und mittlerweile ziemlich ergraut, sagt au revoir vom internationalen Sport. Er prägte die vergangenen 2 Jahrzehnte, führte die Franzosen zu drei olympischen Goldmedaillen und 4 WM-Titeln. Dreimal gewann er mit seinen Clubs die Champions League, u. a. 2007 mit dem THW Kiel. Das Spalier, das ihm Deutsche und Franzosen erwiesen, hat er sich redlich verdient – und noch viel mehr an Ehrerbietung.

Schweden-Wunder gegen das Wunderkind

Nein, ganz so dramatisch und unglaublich war die Wende der schwedischen Tischtennisspieler gegen Japan im Mannschafts-Halbfinale nicht, aber zum Nägelkauen reichte es allemal. 2:0 führten die Japaner nach dem Doppel und dem Spitzenspiel zwischen Harimoto und Silbermedaillengewinner Moregard. Die Schweden glichen aus, doch im entscheidnenden Spiel traf Harimoto, das Wundekind, das vor acht jahren damals mit 13 Jahren, in die Weltelite aufstieg auf Anton Källberg, einen durchaus begabten, aber wahrlich nicht mit Erfolgen überhäuften Schweden, der am 17.August 27 Jahre alt ist. Die ersten beiden Sätze gewann Harimoto klar mit 11:5, sogar beim so ernsten japanischen Trainer entspannten sich die Gesichtszüge – vielleicht auch eine Fehlwahrnehmung meinerseits. Harimoto brüllte wie gehabt bei jedem gewonnen Punkt wie in einem schlechten Kung-Fu-Film. Das ging extrem auf meine Nerven, doch ein Tischtennis-Experte beschied mir in einem Kommentar, das sei vor ein paar Jahren noch viel schlimmer gewesen. Naja, der Japaner verlor (wg seiner Schreierei?) den Faden. Källberg hingegen traf plötzlich auch die unmöglichsten Bälle und gewann die nächsten beiden Sätze jeweils 11:7. Also entscheidender fünfter Satz im fünften entscheidenden Spiel. Der verlief völlig ausgeglichen bis zum 9:9, bevor Harimoto die Nerven wegschmiss und mit zwei verhältnismäßig leichten Fehlern die Partie verlor. Fast ungläubiger Jubel bei den Schweden ob des Finaleinzugs und der sicheren Medaille, tiefe Trauer und Entsetzen bei den Japanern, und Harimoto weinte bittere Tränen. Erst 21 jahre ist er alt, diese Niederlage wird ihm nachhängen.

Ein Gold-Jamaikaner – mit dem Diskus

Zu Sprint-Gold reichte es um Tausendstel nicht, und die Sprinterinnen blieben nach fast 4 Jahrzehnten sogar ohne Medaille. Gut, dass Jamaika auch noch die Diskuswerfer hat. Gleich drei kamen ins Finale, und Roje Stona gelang der goldene Wurf. Auf genau 70 Meter schleuderte er die 2-Kilo-Scheibe und lag damit ganze drei Zentimeter vor Weltrekordler Mykolas Alekna, der damit den Olympischen Rekord seines Vaters Virgilius verbesserte, sich aber letztlich mit Silber begnügen musste. Dritter in einem hochklssigen Wettbwerb wurde der Australier Matthew Danny. Dem Österreicher Lukas Weisshaidinger blieb mit 67,54 nur Platz 5, der Deutsche Clemens Prüfer wurde Sechster.
Auch die anderen LA-Finals waren bemerkenswert: Über 400 Meter schaffte der Amerikaner Quincy Watts in 43,40 Sekunden die viertbeste je gelaufene Zeit. Der Brite Matthew Hudson-Smith wurde mit Europarekord (43,44) Zweiter vor Muzala Samukonga (43,74/NR). Gleich fünf Läaufer blieben unter 44 Sekunden. Im Stabhochsprung überwand die Australierin Nina Kennedy als Einzige 5,95 Meter. Über 300 Meter Hindernis siegte nach gewaltigem Schlussspurt der Marokkaner Soufina Bakkali. Weltrekordler Lamecha Girma aus Äthiopien kam in der Schlussrunde schwer zu Sturz und konnte das Rennen nicht beenden. Noch auf der Bahn wurde er medizinisch versorgt. Offenbar war er kurze Zeit sogar bewusstlos.

Und sonst?

  • Für die deutschen Basketball-Frauen ist das Olympiamärchen beendet. Im Viertelfinale verloren sie gegen Frankreich mit 71:84. Es war mehr drin, aber sie wachten zu spät auf, und Wunder gegen Frankreich gibt es halt nicht immer.
  • Kletterte die Polin Alexandra Miroslav so schnell eine Wand hoch wie keine andere und holte endlich das erste Gold für Polen.
  • Noch ein Erfolgserlebnis für die darbende Sportnation Polen: Die Volleyballer gewannen ein hochdramatisches Halbfinale gegen die USA mit 3:2 und treffen im Endspiel am Freitag auf Gastgeber Frankreich, das sich klar gegen Italien durchsetzte.
  • der deutsche Box-Schwergewichtler Nelvin Raman Tiafack verlor sein Halbfinale gegen den Usbeken Bakhodir Jakolov nach Punkten, hat aber Bronze sicher, weil Platz 3 nicht ausgeboxt wird (Es gibt wie im Judo 2 dritte Plätze).

Zu guter Letzt:

Gestern gaben die Veranstalter die Pferde bekannt, die den Modernen Fünfkämpfern zugelost werden. Lesebefehl: https://olympics.com/OG2024/pdf/OG2024/MPN/OG2024_MPN_C45A_MPN——————————-.pdf
Utopie Rossignol würde mir gefallen, galt mal als Skimarke schlechthin. Jump Lucky klingt auf dem ersten Blick ganz nett, aber nur aufs Glück würde ich mich als Reitersmann, der ich nicht bin, auf einem Gaul ungern verlassen, auch wenn der Rücken der Pferde das Glück dieser Erde verheißt.

Was vom Tage übrigbleibt

Bayer bleibt ungeschlagen

Eine formstarke AS Rom in der Europa League. Kein Problem für die Leverkusener auch im rümischen Olympiastadion. Nach dem 2:0 im Halbfinal-Hinspiel steht die Tür für das Finale in Dublin sperrangelweit offen. Florian Wirtz und Robert Andrich mit einem herrlichen Distanzschuss waren ausschlaggeben nach einer insgesamt sehr reifen Leistung.

Eine Trainerin für Fußball-Profis

Das hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Sabrina Wittmann hat den Cheftrainerin des Drittligisten FC Ingolstadt übernommern und wird Nachfolgerin des 3 Spieltage vor Saisonende gefeueten Michael Köllmer, dem die schwache Rückrunde zum Verhängnis wurde. Sie ist die erste Frau, die in Deutschland als Cheftrainerin arbeitet. Der Druck ist erst mal nicht allzu hoch. Der FC Ingolstadt steckt im Niemandsland der 3. Liga, weder nach vorne noch nach hinten kann sich Entscheidendes tun. Und doch ist es für Wittmann, eine gebürtige Ingolstädterin, die Chance, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und aus der Übergangs- eine Dauerlösung zu werden. Ihr erstes Spiel ist zu Hause gegen Waldhof Mannheim, das noch mitten im Abstiegskampf steckt. Wünschen wir ihr Glück.

Tolles Tennis in Madrid

Mit Lena Rybakina und Aryna Sabalenka trafen die Nummer 3 und Nummer 2 im Halbfinale von Madrid aufeinander. Nach 1:6 im ersten Satz setzte sich Sabalenka in einer hochklassigen Partie im Tiebreak des 3. Satzes durch. Im Endspiel trifft die Weißrussin auf die an Nummer 1 gesetzte Polin Iga Swiatek. Magerkost gab es am Donnerstag bei den Männern. Jannik Sinner trat wegen seiner Hüftbeschwerden zum Halbfinale gegen Felix Auger-Alliasime gar nicht an, Daniil Medwedew gab gegen den tschechischen Aufschlagriesen Jiri Lehecka nach verlorenem ersten Satz sichtlich angeschlagen auf.

Kieler Hölle

Eine 9-Tore-Niederlage hatte sich der THW im Champions-LeagueViertelfinal-Hinspiel in Montpellier eingehandelt. Doch den Nordeeutwschen gelang eine punktgenaue Aufholjagd. Mit einem fulminanten 7:1-Endspurt gewannen sie mit 31:21 und qualifizierten sich doch noch für das Final 4 in Köln. Dort steht auch der SC Magdeburg, das gegen Kielce ein 7-Meter-Werfen brauchte. Außerdem in der Köln-Arena dabei: Aalborg und der FC Barcelona. Die Halbfinal-Partien werden noch ausgelost.

Das wird die Woche, die wird

Enge im Cruicible

Die besten Snooker-Spieler ermitteln ihren neuen Weltmeister, wie immer im altehrwürdigen, aber doch recht beengten Crucible-Theatre in Sheffield.Der Titelverteidiger Luca Brecel aus Belgieln ist schon raus. Ronnie O´Sullivan kann mit den achten Titel alleiniger Weltmeister werden.. Mittlerweile ist das eine praktisch inner-britische Angelegenheit. Aus deutscher Sicht bemerkenswert: Es wird das letzte Turnier mit Eurosport-Ikone Rolf Kalb am Mikro. Genießen wir seine ruhige, besonnene, fachkundige und niemals zu laute Art des Kommentierens. Wir werden uns dann sehr umgewöhnen müssen. Vielleicht nimmt er ja das Olympische Rudern in Paris noch jit.

Kölns letzte Chance

Am Sonntag könnte im Abstiegskampf eine Vorentscheidung fallen. Wenn nämlich die Kölner in Mainz nixcht gewinnen, sind sie wohl nicht mehr zu retten. Schon ein Remis wäre nach Lage der Dinge zu wenig. Problematisch: Die Mainzer dagegen könnten mit einem Heimdreier einen großen Schritt in Richtung direkte Rettung machen.

Großes Tennis in Madrid

Sowohl bei Frauen und Männern steht das Masters-Turnier an. Reichlich aufgebläht mit jeweils 96 Profis über anderthalb Wochen bis zum Finale Sonntag in einer Woche. Jeweils die komplette Weltelite ist am Start, nur Novak Djokovic hat abgesagt. Er kann aber weder von Jannik Sinner noch von Carlos Alcaraz als Nummer 1 abgelöst werden.

Fußballerinnen im Blickpunkt

Da bis auf England die anderen Meister in den großen Ligen praktisch und auch rechneisch feststehen, könnten die Fußballerinnen am Wochenende mit den CL-Halbfinal-Rückspielen Interesse auf sich ziehen. Am Samstag (18.30) empfängt Chelsea den FC Barcelona (Hinspiel 1:0), am Sonntag (16.00) Paris St. Germain Olympique Lyon (2:3).

Hochspannung überm Teich

Hoffentlich zumindest, denn nach den ersten Spielen der Play-offs in der NBA hat es nur Heimsiege gegeben. Ab heute Nacht jeweils Spiel 2, am gleichen Austragungsort, bevor es dann ab Donerstag zum Gegner geht.
Auch in der NHL nur Heimsiege. Die Oilers mit Leon Draisaitl greifen heute Nacht ins Geschehen ein. Auch hier die zweiten Spiele an gleiher Stelle, bevor es zum Gegne geht. Finds nicht so prickeln, dass die beiden Ligen absolut zeitgleich ihre Runden austragen.

Und sonst

  • Finalserien in DEL und VBL, jeweils mit Bberliner Beteiligung. Die Eisbären gehen morgen mit einem 2:1-Vorsprung in die 4. Partie gegen Bremerhaven.  Die Volleys müssen ebenfalls morgenim 4. Spiel in Friedrichshafen einen 1:2-Rückstand egalisieren. Ein Spiel 5 würde wiederum in Berlin stattfinden.
  • Auch Volleyballerinnen ermitteln ihre Meisterinnen. Am Mittwoch empfängt der MTV Stuttgart Palmberg Schwerin. Die Schwerinerinnen fahren mit einer 2:1-Führung in die württembergische Hauptstadt
  • Auch die Euroleague beginnt diese Woche mit den Play-offs, allerdings nur mit dem Modus Best of 5. deutsche Mannschaften sind nicht mehr dabei.
  • Internationale Wettbewerbe mit K.-o.-Runden auch im Handball. In der European League sind drei deutsche Vertreter im Viertelfinale, in der Champions League kämpfen der THW Kiel (Hinspiel in Montpellier) und der SC Magdeburg (bei Kielce) um den Einzug ins Final-4-Turnier.

Das war die Woche, die war

Unaufhaltsam Richtung Meisterschaft

Auch wenn die Bayern ihre Form offenbar wiedergefunden  haben (ist das 8:1 gegen Mainz allerdings ein Maßstab?), Bayer Leverkusen lässt sich nicht beirren und nahm auch die Hürde VfL Wolfsburg beim ungefährdeten 2:0 souverän. Spektakulär ist es nicht, was Bayer da grade spielt, aber halt sehr erfolgreich.

Großen Spaß macht weiter der VfB: Die Schwaben spielen einfach tollen Fußball, und es drängen sich einige Spieler für die Nationalmannschaft auf – allen voran Denis Undav und Waldemar Anton, aber auch Chris Führich und Mittelstädt. Bin gespannt, wie das der Bundestrainer zu lösen gedenkt.

Unten im Keller bleibt es beim Schneckenrennen zwischen Köln, Mainz und Darmstadt. Ein Team von denen kommt in die Relegation: Und egal wer in der 2. Liga Dritter wird, etwa der HSV?, ist mit Sicherheit nicht chancenlos. St. Pauli kann schon für die 1. Liga planen, und alles spricht auch dafür, dass Holstein Kiel als erstes Team aus Schleswig Holstein ins Oberhaus kommt.

Letzte Zuckungen im (Kunst)schnee

Es ist Mitte März, und ganz langsam neigt sich die Wintersportsaison dem Ende entgegen. Mein Highlight war die fulminante Rückkehr von Mikaela Shiffrin. Nach sechs Wochen Pause bestritt sie in Are wieder einen Slalom und gewann ihn mit standesgemäßen 1,24 Sekunden Vorsprung auf die Zweite Ljutic und Michelle Gisin.Lena Dürr verfehlte das Stockerl um eine Hundertstelsekunde, Emma Aicher wurde glänzende Siebte.
Zum Nichtstun verurteilt waren mal wieder die Männer. Riesenslalom und Slalom in Kransjska Gora fielen einem Wärmeeinbruch samt Dauerregen zum Opfer. Somit hat Linus Straßer in der Slalomwertung auch seine theoretischen Chancen auf die kleine Kristallkugel verloren. Die holt sich völlig vedient der Österreicher Manuel Feller.

Vorbild Raw Air

Was ist das für ein,  Rumgeeiere, ob und wie sich die 4-Schanzentournee auch den Frauen öffnet, was wirklich an der Zeit wäre. Das noerwegische Gegenstück ist die Raw Air in Norwegen mit drei Stationen unter anderem am Holmenkollen und das Skifliegen in Vikersund. Die Frauen sind voll dabei. Die gleichen Wettbewerbe, und auch von der Flugschanze dürfen sie sich wagen. Und sie erhalten für ihre Darbietungen das gleiche Preisgeld. beschämend, dass das vor allem die Österreicher nicht hinbekommen, obwohl ihre Frauen nicht minder erfolgreich sind als die Männer. Das Besondere an der Raw Air: Hier fließen auch die Qualifikationssprünge in die Gesamtwertung ein. Bei den Frauen führt die Norwegerin Eirin Maria Kvandal vor Katharina Schmid und Eva Pinkelnig, bei den Männer Stefan Kraft vor Ryoyo Kobayashi und Jan Hörl.

Vorentscheidung für Magdeburg?

Am Sonntag trafen in der Handball-Bundesliga der Zweite SC Magdeburg und der Erste Füchse Berlin aufeinander. Am Ende hatten die Magdeburger die Nase vorn und gehen jetzt als Tabellenführer und Favorit in die letzten Spieltage. Hier gibt es ja keine Play-offs, anders als etwa im Basketball und Eishockey. Ich plane mal ein pro und contra Play-offs, was ja auch für die Fußballer immer wieder als Thema aufploppt.
In der Champions League der Männer haben der THW Kiel und Magdeburg direkt das Viertelfinale erreicht.

Angie rockt Indian Wells

Nach ihrer Babypause und dem doch zurückhaltenden Comeback in Australien kommt die Tennisspielerin immer besser in Fahrt. In Indian Wells erreichte sie als ungesetzte Spielerin das Achtelfinale und eliminierte dabei die weit höher  eingestuften Jelena Ostapenko und Veronika Kudemertova. Jetzt kommt es zum Duell der befreundeten Mamas gegen Caroline Wozniacki, die wie die Kerberin polnische Wurzeln hat. Bei den Männern ist Sascha Zverev noch im Wettbewerb. Jan-Lennard Struff musste sich erwartungsgemäß Jannik Sinner geschlagen geben.

Apropos Tennis: Die von Verletzungspech so gebeutelte Sabine Lisicki hatte endlich mal eine gute Nachricht parat. Sie erwartet ein Kind. Offenbar war das nicht geplant, aber die Freude ist groß. Ich wünsche alles Gute für eine Tennisspielerin, die ohne ihre vermaledeiten Verletzungen bestimmt viel mehr erreicht hätte als „nur“ ein Wimbledonfinale.

Und sonst?

– Wer die Premier League und Pool vs City vermisst, den verweise ich auf den vorigen Beitrag. Grandioses Spiel
– die Biathleten traten in Soldier Hollow an. Die ARD übertrug Freitag und Samstag zur Primetime. Für Sportfans eine feine Sache, aber schon sehr bedenklich für ein angebliches Vollprogramm. Aus deutscher Sicht herausragend war die Frauenstaffel mit dem zweiten Platz hinter Norwegen – und das mit den ganz jungen Hüfperinnen Selina Grotian und Julia Kink, die kurzfristig als Schlussläuferin einspringen musste und ihre Sache glänzend machte.
– Zwei Langlaufklassiker am Holmenkollen über 50 Kilometer. Die Frauen dürfen diese Strecke jetzt auch in Angriff nehmen. Katharina Hennig belegte hinter den Schwedinnen Frida Karlsson und Ebba Anderson den 3. Platz. Bi den Männern gab es einen norwegischen Fünffacherfolg. Ein gar nicht so kleiner Wermutstropfen für die Puristen: Die Wettbewerbe fanden im Massenstart und nicht im Intervallstart statt.
– bei den Kombinierern war Jarl-Magnus Riiber einmal mehr eine Klasse für sich und siegte zweimal jeweils vor dem Österreicher Johannes Lamparter.
– Ein erst 19-jähriger Amerikaner setzt im Eisschnelllauf neue Maßstäbe. Nach seinen drei Titeln bei der Einzelstrecken-WM in Calgary sicherte er sich am Wochenende in Inzell den Vierkampf – mit neuem Weltrekord. Die Eislaufnation Holland hielt sich bei den Frauen mit einem Dreifacherfolg schadlos.

Die Wochenvorschau folgt

Was vom Tage übrigblieb

Unmögliches Unterfangen

Wie erwartet ist RB Leipzig im Achtelfinale der Champions League an Real Madrid gescheitert. das rückspiel in bernabeu erwies sich als zu hohe Hürde, noch dazu nach der 0:1-Hinspielniederlage in Leipzig.. Mehr als achtbar schlugen sich die Leipziger, das 1:1 ist aller ehren wert. Und doch herrschte am ende klar der Ärger vor über eine verpasste sensation. RB haderte einerseits mit der eigenen chancenverwertung und zum anderen auch an dem Unparteiischen-Gespann. Vor allem, dass Vinicius für seine Würge-Attacke gegen Willy Orban nicht die rote Karte sah, stieß sauer auf. Eine klare Tatlichkeit, für die nur ein Platzverweis nach sich ziehen konnte. Nicht aber im Bernabeu, erst recht nicht in eiunem Rückspiel einer K.o.-Runde in der Champions League.
Es bleibt Spekulatius, ob die Bullen gegen ein nummerisch dezimiertes Real tatsächlich auch weitergekommen wäre. tatsache ist allerdings, dass eben jener Vinicius nach seiner Tat die Führung in einer Art und Weise erzielte, die nur ein Ausnahmespieler wie er zustande bringt. Die zweierlei Maßstäbe, die in Bernabeu wahrlich nicht zum ersten Mal vehement beklagt wurden, brachte Verteidiger Benjamin Henrichs auf dem Punkt. „Hätte einer unserer Spieler so etwas gemacht, wäre er garantiert mit Rot vom Platz geflogen. Und ich erhebe die rhetorische Frage: Wo war eigentlich der VAR? Austreten? Eine Rauchen?

RB ist also ausgeschieden, und damit steht jetzt schon fest, dass Borussia Dortmund nächsten Sommer bei der aufgeblähten Club-WM teilnehmen wird. Warmer Geldregen ist garantiert, genau wie für den FC Bayyern und die anderen Großkopferten. Der Teufel macht halt auf den größten Haufen.

Sieg durchs Nichtstun

Quasi im eigenen Bett erfuhr Manuel Feller, dass er die Slalom-Weltccupwertung in diesem Jahr für sich entschieden hat. denn wie auch der Riesenslalom wurde der Slalom in Kranjska Gora abgesagt, weil Dauerregen die Piste weggespült hat und an ein Rennen nicht zu denken war. Da die beiden Rennen auch nicht nachgeholt werden (wie so viele andere auch in diesem vermaledeiten Winter), gibt es nur noch beim saisonfinale in Saalbach am Sonntag in einer Woche einen Slalom, Feller führt also uneinholbar. Damit hat der deutsche Ski-Löwe seine Chancen ohne eigenes Zutun verloren. aber um der wahrheit die Ehre zu geben: Diese Chance war eine höscht theoretische. denn Feller hätte in zwei Rennen schon zweimal ausfallen oder schwer patzen müssen, damit ihn Strasser noch hätte einholen können. Sehr unwahrscheinlich, weil Feller bisher als schlechtestes Ergebnis einen 5. Platz zu stehen hat. Abe halt nicht ausgeschlossen, und wenn die Nerven erst ins Spiel kommen …

eine zweite slalom-Meldung erfreut mein Herz. Lucas Braaten, der vor der Saison wegen unüberwindbarer Unstimmigkeiten mit dem norwegischen Verband seinen Rücktritt erklärt hatte, kehrt in den Skizirkus zurück. Nicht wirklich überraschend, und weil er auch eine brasilianische Mutter hat, kann er ohne große Schwierigkeiten für dieses Land starten. Baaten ist nicht nur ein überragender Skifahrer, sondern beherrscht auch das Entertainment. Genaus diese Typen braucht aber der Skisport ganz dringend, gerade jetzt,  wo der Streit zwischen zwischen Weltverbandspräsident Johan Eliasch und führenden nationalen Verbänden zu eskalieren droht und sogar von Abspaltung die Rede ist.

Und sonst?

 

  • Angie Kerber, Tatjana Maria und Yannick Hanfmann stehen in der 2. Runde des Turniers in Indian Wells.ausgeschieden sind dagegen Tamara Korpatsch Dominic Köpfer. Jan-Lennard Struff und Sascha Zverev greifen nach einem Freilos erst in der 2. Runde ins Geschehen ein.
  • Wieder mal abgesagt hat Rafael Nadal. Das mit Spannung erwartete Duell gegen Milan Raonic fällt damit aus. Statt gegen Nadal spielt Raonic gegen Sumit Naga. Kann auch niemand erfinden.
  • Der THW Kiel gewann in der Handball-Champions-Leaglue klar gegen Zagreb und steht damit sicher im Viertelfinale. Der SC Magdeburg könnte heute mit einem Sieg in vezprem das viertelfinale ebenfalls klarmachen.