von Münchner Löwe | Feb. 2, 2025 | Fußball, NFL, ski alpin, Wintersport, WM, Wochenvorschau
Schongang für die (meisten) Bundesliga-Clubs
Tatsächlich: Fast keine Spiele während der Woche. Damit der Fußball-Fan keine Entzugserscheungen bekommt, hat der DFB für Dienstag und Mittwoch je ein Pokalspiel angesetzt, die Hälfte des Viertelfinals. Die andere Hälfte findet dann in 3 Wochen statt.
Am Dienstag empfängt der VfB Stuttgart zum württembergisch-bayerischen Schwaben-Derby den FC Augsburg. Die Stuttgarter haben zum Jahresstart zwar in Augsburg gewonnen, doch seitdem ist der FCA ungeschlagen, der VfB musste dagegen diese Woche erst das Aus in der Champions League gegen PSG und am Samstag die Heimpleite gegen Gladbach verkraften.
Am Mittwoch kommt es in Leverkusen zum rheinischen Derby Bayer gegen 1. FC Köln. Köln ist perfekt ins Jahr gestartet und führt die 2. Liga an, Bayer ist auch in guter Form und ist klarer Favorit.
Die Bundesliga bittet am Wochenende zum 21. Spieltag. Tabellenführer Bayern München erwartet am Freitag Werder Bremen. Die eh riesige Favoritenstellung wird noch erhöht, weil Werder zwei Spieler durch Gelb-Rote Karten gespert fehlen (übrigens auch Trainer Ole Werner) und der zuletzt so starke Leo bittencourt verletzt ausfallen dürfte. Andererseits hat Werder fast genau vor einem Jahr in München gewonnen, es war der Anfang einer desaströsen Bundesliga-Rückrunde.
Am Samstag steht das Trainer von Dortmunds neuen Trainer Nico Kovac an, wenn der BVB Stuttgart empfängt. Bayer Leverkusen hat die heikle Aufgabe bei VfL Wolfsburg zu bewältigen.
Transferfenster schließt sich
Deadline Day heißt seit ein paar Jahren der europaweit letzte Wechseltag im Sommer und Winter. Am Montag bis 20 Uhr ist also die letzte Möglichkeit, den Kader aufzupeppen und/oder Transfererlöse durch Verkäufe zu generieren. Begleitet von extrem aufgeregten Medien, zahllosen Gerüchten, Bestätigungen, Dementi etc. Wechselt Bayerns Mathys Tel nach England, wen holt Kovac nach Dortmund, wer reagiert wie auf welche Ausfälle? Funktionieren E-Mail-Vekehr oder wenigstens das Fax-Gerät (man glaubt gar nicht, welche Millionendeals an der profanen Technik schon gescheitert sind). Danach ziehen alle Bilanz, Experten loben und tadeln und wissen nach der Saison genau, warum alles schief- oder gutgelaufen ist, auch wenn das der ersten Einschätzung konträr widersprach. Immer wieder luschtig anzusehen, aber man kann es auch lassen.
Super Bowl in New Orleans
In der Nacht zum 11. Februar schauen alle Fans nach New Oreleans, wo in einem riesigen Dome der NFL-Titelträger gekürt wird. Für mich ist die Super-Bowl-Partie zwischen den Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles eher ein Horror Bowl, Pest oder Cholera da mich beide Teams dieses Jahr extrem genervt haben. Wie zumindest für mich persönlich Football an Attraktivität verloren hat. Nun denn, ein mediales Spektakel steht uns bevor. Die Chiefs könnten als erstes Team überhaupt den dritten Titel in Folge gewinnen und die These „jeder kannn Meiser werden“ ad absurdum führen. Die Eagles werden swahrscheinlich wieder aberhunderte Yards laufen.
Als Hauptakt der mindestens genauso beachteten Halbzeitshow ist die Musikerin SZA angekündigt, die mit dem Westcoast-Rapper Kendrick Lamar auftreten wird. Wems gefällt, aber wenn ich an die Topacts Prince, Michael Jackson et all zurückdenke, bleibt mir nur ein großer tiefer Seufzer.
Saalbach erwartet Skifest
Alpine Ski-WM in Österreich, mehr geht nicht. Austria freut sich auf Festtage in Saalbach-Hinterglemm, der Ost ist zum zweiten Mal nach 1991 Gastgeber. 11 Entscheidungen stehen ab Dienstag auf dem Programm, je fünf für Frauen und Männer. sowie zum Auftakt der Mixed-Teamwettbewerb. Wie immer bei Großereignissen danach erst mal die Speed-Wettbewerbe (damit man Luft für etwaige Wetter-Kapriolen hat).
Neu ist jeweils die sogenannte Team-Kombination anstatt der Einzel-Kombi. Der Modus: Zwei Frauen (respektive Männer) einer Nation bilden ein Team, die eine fährt ab, die andere bestreitet einen Slalom-Durchgang, und die Zeiten werden addiert. Es gibt keinerlei Testwettbewerb, demnach also auch keine Erfahrungswerte. Möglich ist zB das US-Traumpaar Lindsey Vonn/Mikaela Shiffrin (deren verhältnis angeblich kühl bis kalt ist), die gegen ein potenzielles deutsches Paar Kira Weidle/Lena Dürr antreten würden.
Die Wetterprognose ist für die erste Woche eher so lala. Die Sonne zeigt sich nur bis Mittwoch, danach eher bedeckt, aber wenigstens einigermaßen kalt, so dass die Pisten halten.
Ich freue mich sehr und werde hoffentlich täglich updaten, zumindest an Wettkampftagen.
Schi-WM zuhause in Österreich – da steht natürlich auch die rot-weiß-rote Ehre der Nation auf dem Spiel. Medaillen zu Hauf müssen her, unbedingt auch goldene. Die Männer sind allerdings noch ohne Weltcupsieg in diesem Winter. In den Speed-Disziplinen schaut es so dürr aus wie seit Jahrzehnten nicht. Mit Vincenz Kriechmayr nur ein realistischer Medallenkandidat für Super-G am Freitag und Abfahrt am Sonntag, dafür eine Übermacht des Erzfeindes aus der Schweiz um Marco Odermatt. Tristesse auch im Riesenslalom, am ehesten tatsächlich das Team oder eben Manuel Feller im Slalom, wenn er denn mal zwei Läufe fehlerlos ins Tal hinbekommt.
Bei den Frauen sieht es auch nicht viel besser aus. Conni Hütter ist in Abfahrt/Super-G Medaillenkandidatin, Katharina Liensberger der Trumpf im Slalom.
Die Deutsche? Kein Speedfahrer weit und breit. Slalom-Artist Linus Strasser kämpft um Medaillen. Bei den Frauen ähnlich dürr. Lena Dürr im Slalom ist die einzige realistische Hoffnung auf Edelmetall. Emma Aicher könnte aufzeigen, leider gibt es für die Allrounderin die Einzelkombi nicht mehr.
Und sonst?
- Bundesliga: Topspiel ist Samstagabend die Partie Gladbach gegen Eintracht Frankfurt. Die Fohlen mit dem Rückenwind des Auswärssieges in Stuttgart, die Frankfurter sehr gut im Rennen um die Champions-League-Plätze.
Im Abstiegskampf helfen dem schon etwas abgeschlagenen Trio Heidenheim, Kiel, Bochum nur Siege. Alle Drei sind am Sonntag im Einsatz, Heidenheim gegen Freiburg, Kiel und Bochum im direkten Duell an de Förde.
- Internationaler Fußball: Im LigaCup-Finale (Mittwoch, 21.00) wird in England der erste Titel der Saison vegeben. Im Nordlondoner Derby treffen in Wembley der FC Arsenal und Tottenham aufeinander. Die Spurs könnten mit einem Sieg über den verhassten Gegner eine katastrophale Liga-Saison retten, der sie an den Rand der Abstiegszone brachte..
Die Liga pausiert am Wochenende, dafür steht der FA-Cup anDer ganz große Schlager ist nicht dabei.
Inter kann aufschließen: Am Donnerstag steht in der Serie A das Nachholspiel bei der Fiorentina an, das wegen des Kollapses des Florenzer Profis Edoardo Bove im Dezember abgebrochen wurde. Bove geht es wieder besser, ob er aufs Fußballfeld zurückkehrt, ist aber ungewiss.
- Handball: Keine Pause für die Männer. Nicht mal eine Woche nach der WM müssen sie in der Bundesliga und anderen nationalen Ligen wieder ran. Am Samstag gleich mit dem Verfolgerschlager Kiel gegen Magdeburg. Der SCM hat insgesamt drei Spiele weniger absolviert als die Konkurrenz, weil sie wegen des Anschlags auf den Weihnachstmarkt im Dezember ausgesetzt haben. Ein Sieg ist für beide fast Pflicht, um Anschluss an die Spitze um MT Melsungen und die Füchse Berlin zu halten.
- Basketball: Die Terminhatz geht weiter. Wieder stehen zwei Spiele in der Euroleague an. Der FC Bayern empfängt am Dienstag Olympia Milano und am Donnerstag Villeurbanne. Alba hat die Partien in Kaunas (Dienstag) und gegen Belgrad vor der Brust.Dazu am Wochenende Bundesliga, wo die Bayern nach Vechta müssen, immer besonders schweirig nach so einem internationalen Doppelspieltag
- Wintersport: Die Rodel-WM steht ab Donnerstag auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Whistler Mountain an. Die Saison beherrschten bisher Österreicher und Deutsche. Die schwierige Bahn in Kanada könnte die Vorherrschaft durcheinanderwirbeln, was der Sportart sehr gut täte. Überraschen die Gastgeber auf ihrer Heimbahn?
Die Skispringer machen eine Stipppvisite in Lake Placid, wo zwei Wettbewerbe anstehen. Die Deutschen um Pius Paschke sind im Formtief. Falscher Aufbau nach den Top-Leistungen im November und Anfang Dezember?
- Tennis: Die Männer schlagen auf in Rotterdam (Alcaraz, Medwedew), in Dallas (Frit, Ruud, Shelton), die Frauen in Abu Dhabi (Rybakina, Badosa, Bencic)
- US Sport: Neben den spielen in NBA und NHL schauen die Fans vor allem aufs Ende der Transferzeit in der NBA. Der Monstertausch zwischen Lakers und Mavs, die Davis und Doncic untereinander wechselten, dürfte allerdings kaum zu toppen sein.
von Münchner Löwe | Jan. 27, 2025 | basketball, bundesliga, Handball, NFL, Radsport, ski alpin, Snooker, Tennis, Turnen, Wintersport, Wochenrückschau
Es war viel los auf den Sportfeldern dieser Welt: Fußball-Ligen, Handball-WM, Australian Open, eine Menge Winntersport und die Conference Finals in der NFL
Bayern dem Meistertitel nahe
Die Münchner rehabilitierten sich mit dem 2:1 beim SC Freiburg zumindest ergebnismäßig vom eher unglücklichen =:3-Debakel in de Champions League bei Feyenoord. Harry Kane, der in Rotterdam auch die besten Chancen vergab, war diesmal erfolgreich. Seinen eher harmlosen Schuss ließ Freiburgs Schlussmann Noah Atobolu passieren, als er den Ball falsch berechnete. Am Mittwoch hate Feyenoroords Keeper mit unwirklichen Paraden viel bessere Abschlüsse abgewehr. Statistiker vermelden bei diesem tor übrigens Historisches für die Bundeslgia: Die Vorlage zum Treffer gab Eric Dier. Noch nie hat ein englischer Assistgeber einen englischen Torschützen bedient.
Gleichzeitig patzte Bayer Leverkusen: Die Werkself kam bei RB Leipzig trotz einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 hinaus, mal wieder patzte die Abwehr bedenklich. Der überragende Florian Wirtz gab die beiden Torvorlagen. Zumindest grenzwertig, dass der Schiri nicht abpfiff, als er vor dem 2:0 sekundenlang auf dem Knie von David Raum stand.
Apropos Schiedsrichter: Der übersah bei der Partie Dortmund gegen Bremen vor dem 2:0 des BVB eine klare Abseitsposition. Rami Bensebaini berührte zwar den Ball nicht, doch er irritierte mit seiner Bewegung zum Ball den späteren Eigentorschützen Marco Friedl. „Das hätte nicht gelten dürfen“, stellte der DFB in seltener Klarheit einen Schiri-Fehler fest. Am Ergebnis ändert sich nichts – Tatsachenentscheidung.
Apropos Dortmund: Der BFV reagiete nach dem blutleeren 1:2 beim FC Bologna und feuerte Nuri Sahin. Interimsweise saß gegen Bremen der bisherige U-19-Coach Mike Tullberg auf der Bank (und wird das auch am Mittwoch gegen Donezk tun). Der versuchte gleich, den Stars Feuer unter dem Hintern zu machen und mimte an der Seitenlinie das Rumpelstilzchen, wohlbekannt im Westfalenstadion seit den seligen Kloppo-Zeiten.
Favorit und Außenseiterin triumphieren
Jannik Sinner und Madison Keys sicherten sich bei den Australian Open die ersten Grand-Slam-Titel. Zu den Einzeln habe ich mich gestern schon ausgelassen. https://blickueberdenteich.de/zverev-verliert-auch-beim-dritten-mal-tennismaerchen-fuer-madioson-keys/
Im Doppel siegte bei den Männern das britisch-innische Paar Heliovaara/Patten, das sich in einem fantastischen Match gegen die Italiener Bolelli/Vavassori in drei Sätzen durchsetzten. Beschämend war die Kulisse: Weil die Veranstalter auf die indiskutable Idee kamen, diese Partie nach dem Frauen-Finale (nebst Siegerehrung) anzusetzen, vefolgten am Ende um 1.45 Uhrzeit nur noch eine Handvoll Zuschauer (davon einige sehr freudetrunkene Finnen) das Geschehen. Einen stinkenderen Mittelfinger in Richtung aller Doppelspezialisten ist kaum möglich. Dabei kassierte das Siegerpaar fast 500.000 Dollar, warum versteckt man die dann ins Nichts der Nacht?
Immerhin: Das Frauen-Finale fand dann schon am Sonntagnachmittag an. Die Tschechin Karolina Siniakova holte sich an Seite von Tayleor Townsend ihren bereits 10. Grand-Slamtitel im Doppel oder Mixed.
Rückkehr der Crazy Canucks
Als ich mich Mitte der 70er-Jahre für den Skisport zu interessieren begann, da waren die Crazy Canucks ein stehender Begriff. Verwegene kanadische Burschen, die sich ohne Rücksicht auf Verluste auf die schwierigsten Abfahrten wagten. Ken Read, Steve Podporsky und vielleicht der Irrste von allen. Hale Irwin. Durchaus erfolgreich, aber auch mit vielen Stürzen. Später dann auch ein Todd Brooker, der 1983 als letzter kanadischer Sieger auf der legendären Streif in den Annalen steht. Bis Samstag, als mit der Startnummer 20 James Crawford mit einem Parforceritt über Mausefalle, Steilhang, Hausbergkante und Co das Klassement noch mal völlig durcheinanderbrachte. Dem bis dato führenden Alexis Monnet blieb der Siegerjubel im Halse stecken. Die kanadische Partie perfekt machte der Drittplatzierte Cameron Alexander.
Crawford ist kein unbekannter, im Gegenteil: Vor zwei Jahren wurde er Super-G-Weltmeister. Aber auf Platz 1 der spektakulärsten Abfgahrt des Winters jätten ihn die wenigsten gewettet. Es war im übrigen ein faszinierendes Rennen, die Piste hart und mit Sicherheit sehr schwer, aber eben nicht unfahrbar. Anders als beim Super-G tags zuvor gab es keine schweren Stürze, der Hubschrauber kannte am Bodenbleiben.
Im Slalom dagegen feierte der beste Fahrer der Saison den nächsten Triumph. Clement Noel war erneut nicht zu schlagen, schlängelte sich zu seinem vierten Saisonsieg. Allerdings profitierte er vom Ausfall der beiden Erstplatzierten anch dem eersten Durchgang. Sowohl sein Sebastien Amiez als auch Terje haugen schieden im zweiten Durchgang aus. Vorjahressieger Linus Strasser kam auf Platz 5, gänzlich zufrieden wird der Skilöwe nicht sein, aber für ihn zählt dieses Jahr am meisten die WM.
Die Frauen trugen Abfahrt und Super-G in Garmisch aus. Federica Brignone triumphierte in der Abfahrt vor Landsfrau Sofia Goggia. Im Super-G war Lara Gut-Behrami nicht zu bezwingen. Die Deutsche Kira Weidle-Winckelmann belegte die Plätze 9 und 8. Die beiden Siegerinnen Brignone und Gut-Behrami dürften den Gesamtweltcup unter sich ausmachen. Wenn die Schweizerin Camille Rast eingreifen wollte, müsste sie sich auch an die Speeddisziplinen wagen.
Der Lindsey-Vonn-Ticker vermeldet: Ausfall in der Abfahrt, aber immerhin Platz 13 im Super-G.
Super Bowl wird mein Horror Bowl
Ich habe es befüchtet. Das Finale in der NFL in New Orleans bestreiten die von mir wenig geliebten Kansas City Chiefs und Philadelphia Eagles. Die Chiefs nutzten den heimvorteil im Arrow head Stadium (den sie wegen einiger absurder Siege in der regulären Saison innehatten) und bezwangen die Buffalo Bills in séiner sehenswerten Partie mit 32:29. Die Bills machten einfach zu viele Fehler: Zweimal ging eine 2-Point-Conversion schief, mehrere Male ganz kurze Versuche zu einem neuen first down. Zu einfallslos. Insgesamt ineressant zu sehen, dass beide Trainer vermehrt auch vierte Versuche ausspielen (was gut geht und manchmal eben auch nicht).
Die Eagles hatten kaum Probleme mit den Washington Commanders und fuhren über die Hauptstädter (apropos: USA, Hauptstadt, Weißes Haus, großer Seufzer) wie eine Dampframme hinweg. Am Ende hieß es 55:23. Sieben ihrer 8 Touchdowns erliefen die Eagles (laufende Adler), je dreimal trugen Runnigback Shaqon Barkley und Quaerteback Jalen Hurts das Ei über die Linie.
Handball-WM in der entscheidenden Phase
In den Viertelfinals ab morgen in Zagreb und Oslo gibt es doch einige Überraschungsteams. Dass Portugal und Braslien sich in der Hauptrunde gegen Schweden., Spanien und Norwegen durchsetzen würden noch dazu in Olso, hätten wohl die wenigsten erwartet. Sie begeistern durch ihr frisches, teilweise auch unkonverntionelles Spiel. Dazu würde ich auch die Ägypter zählen, die immerhin die hochgewetteten Isländer (und Slowenen) hinter sich ließen. Die Deutschen erlebten zwar in der Hauptrunde ein 30:40-Debakel gegen Dänemark, gewannen aber gegen Italien und Tunesien. Damit kommt es zu folgenden Viertelfinal-Paarungen
Di., 18:00: Kroatien – Ungarn (in Zagreb)
Di., 21:00: Frankreich – Ägypten (Zagreb)
Mi., 17:30: Dänemark -Brasilien (in Oslo)
Mi., 20:30: Portugal – Deutschland (Oslo)
Abschied und Anfang zugleich
Die Wege des Herrns sind gleichsam unergründlich wie die des Sports. Nehmen wir den Eishockey-Trainer Don Jackson Da planen die Eisbären Berlin eine schöne Abschiedsparty für ihren ehemaligen Erfolgscoach (5 DEL-Titel) und sie suchen sich die Partie gegen RB München aus, weil der „Stille Don“ auch dort erfolgreich war und dort als „Head of Coaching“ tätig ist. . So weit, so normal. Nun begab es sich, dass zwei Tage vor der Partie Red-Bull-Trainer Max Kaltenhauser von einem Tag auf den anderen den Bettel hinwirft. Große Not bzw Leere auf der Trainerbank, und wer könnte die besser füllen als Don Jackson. Also fuhr er nicht nur als Head of Coaching in die Hauptstadt, sondern als Chefcoach. Die Berliner schluckten wahrscheinlich, doch sie zogen die Ehrung anstandslos und offenbar auch stilvoll durch. Jackson revancierte sich auf seine Weise und gewann mit seinem neuen alten Team gegen sein ganz altes Team mit 3:2 nach Penaltyschießen. Und weil die Münchner so schön am gewinnen waren, auch das nächste Auswärstsspiel in Wolfsburg sogar mit 4:1.
Und sonst?
- Bundesliga: St. Pauli hat einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt geschafft. Die Hamburger gewannen gegen den 1. FC Union gleich mit 3:0 und sprangen auf Platz 13, noch vor den Belinern.
Der Wechsel von Omar Marmoush zu Manchester City ist perfekt. Ohne Marmoush kamen die Hessen zu einem 2:2 in Hoffenheim, der Hoffenheimer Ausgleich fiel erst in der Nachspielzeit. Etikite war für die Eintracht zweimal erfolgreich.
- Internationaler Fußball: Einsame Reds. Der FC Liverpool siegte klar mit 4:1 gegen Aufsteiger Ipswich Town. Weiter 6 Punkte Vorsprung auf Arsenal (mühsames 1:0 in Wolverhampton) bei einem Spiel weniger.
Barca in Torlaune. Nach dem Spektakel in der Champions League bei Benfica (5:4 nach 2:4) deklassierten die Katalanen Nachzügler FC Valencia mit 7:1. Schon zur Pause stand es 5:0, obwohl Robert Lewandowksi erst im 2. Durchgang zum Einsatz kam und einen Treffer beisteuerte.
Unbeirrbares Napoli: Die SSC überwand auch die komplizierte Hürde Juventus. Im heimischen Sau Paolo gewann der Meister von 2023 mit 2:1. Inter bleibt allerdings nach dem 4:0 in Lecce auf den Fersen und hat bei einem Spiel weniger drei Punkte Rückstand.
- Basketball: Das deutsche Euroleague-Duell zwischen Alba Berlin und dem FC Bayern wurde erst am Ende eine klare Sache der Münchner. Die auch jeden Sieg dringend brauchen im absurd engem Kampf um die Plätze. Zwischen Rang 3 und 14 sind es gerade mal 3 Siege, die Bayern sind zurzeit Neunter.
- Tennis: Tatjana Maria triumphierte beim Challenger-Turnier in Bengaloru/Indien In der Weltrangliste wird sie auf Platz 73 geführt, sie ist damit die beste Deutsche. Bei den Australian Open war sie noch in der 2. Runde gescheitert und konnte in Indien nachnennen.
- Wintersport: Deutsch-österreichische Siegerserie gestoppt. Beim Skifliegen in Oberstdorf gewannen der Slowene Timi Zajc und Johann Andre Forfang aus Norwegen. Bis dahin waren im Skisprung-Weltcup allse Saisonsiege an deutscheoder österreichische Springer gegangen, inklusive der Mannschaftswettbewerbe.
Preus verteidigt Weltcup-Führung. In Antholz belegte sie in Sprint und Verfolgung jeweils den dritten Platz. Die zweifache Siegerin Lou Jeanmonnot konnte den Rückstand allerdings weiter verkürzen. Ihr bestes Weltcup-Ergebnis schaffte Selina Grotian, die im Sprint Zweite wurde.
- Motorsport: Leider an mir vorbei rasten die Fahrer der Rallye Monte Carlo. Der Franzose Sebastien Ogier siegte in den Seealpen, unweit von seinem zu Hause.
von Münchner Löwe | Jan. 17, 2025 | Allgemein, bundesliga, Fußball, ski alpin, Tagesrückschau, Tennis, Wintersport, WNBA
Ski-Klassiker in Wengen, Biathlon in Ruhpolding und viel (Transfer-)Wahnsinn im Fußball.
Nächster Schweizer Weltcup-Sieger
Franjo van Almen ist diese Saison der Durchbruch bei den Alpinen geungen Nach zwei zweiten Abfahrts-Plätzen in Gröden und Bormio fuhr er am Freitag im Super-G in Wengen zu seinem ersten Weltcup-Sieg. Das ist mittlerweile schon unglaublich, was die Eidgenossen vor allem in den Speed-Disziplinen für eine Auswahl haben. Da kann ich dem Teamchef nur viel Glück wünschen, jeweils nur vier Fahrer für die WM-Rennen in Abfahrt und Super-G zu mominieren. Möge er die richtigen auswählen (die Konkurrenz hofft eher nicht darauf).
Van Almen profitierte ,it seiner frühen Startnummer 3 allerdings auch von einer nachlassenden Piste, gerade im eher flachen und doch entscheidenden Mittelteil gab es schnell hindernde Schläge. Das allein allerdings kann den enttäuschenden 7. Platz von Marco Odermatt nicht erklären, der einen wilden allerdings auch fehlerbehafteten Ritt am Lauberhorn hinlegte.
Zweiter wurde Vincent Kriechmayr mit gerade mal einem Zehntel Rückstand vor dem Schweizer Stefan Rogentin und dem Kanadier James Crawford. Am Samstag steht die traditionelle Lauberhorn-Abfahrt auf dem Programm, mit 4,2 Kilometern die längste im Weltchupzirkus.
Die Frauen sind ebenfalls auf einer absoluten Traditionsstrecke am Start, auf der Tofana in Cortina, wo 2026 auch die Olaympischen Ski-Wettbewerbe ausgetragen werden. Lindsey Vonn hatte beim Training einen Sturz. Schwerwiegende Verletzungen hat sie offenbar nicht davongetragen. Im 2. Trainingslauf ließ sie es ruhig angehen, mal sehen wie mutig sich die Amerikanerin morgen und übermorgen auf ihre Lieblingsstrecke stürzt. Favoritinnen sind die Etablierten wie Sofia Goggia, Lara Gut-Behrami und Federica Brignone
Preuß zurück in der Erfolgsspur
Nach dem missglückten Heimauftritt in Oberhof schaffte sie im noch heimischeren Ruhpolding im Einzel einen hervorragenden zweiten Platz und verteidigte die Weltcup-Führung vor der am Donnerstag siegreichen Lou Jeanmonnot. Ein Schießfehler kostete sie den Sieg, aber so dürfen Biathletinnen und Biathleten nicht rechnen. Die Laufform stimmt, nur Elvira Öhberg war in der Loipe noch ein bisschen schneller.
Die deutschen Staffel-Männer schafften heute den ersten Podestplatz der Saison. Sie wurden Dritte hinter Frankreich und Schweden. Das klar favorisierte Norwegen leistete sich insgesamt drei Strafrunden und kam nur noch auf Rang 4 heran.
Am Samstag folgt die Frauen-Staffel und am Sonntag die beiden Massenstarts.
Apropos Biathlon: Der Weltverband gab bekannt, dass der Saisonstart 2025 in München in München erfolgen wird. Im Oktober im Olympiapark, allerdings auf Skirollern.
Mega-Vertrag für Haaland, Marmoush im Anflug
Der Norweger verlängerte seinen Kontrakt bei Manchester City vorzeitig bis 2034 (!). Dem Vernehmen nach („The Athletic“) kassiert er pro Woche 600.000 Euro, das beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von 310 Millionen Euro. Nehme ich die absurden verträge in Saudi-Arabien aus (Neymar, Ronaldo), dürfte das Rekord für einen Fußballprofi sein. Der sich allerdings im Vergleich zu Basketball- und Baseball-Superstars wie ein armer Schlucker vorkommen muss (haja …).
Trotz der Haaland-verlängerung verdichten sich die Anzeichen, dass City mit Omar Marmoush einen weiteren Top-Angreifer verpflichten wird, und zwar schon jetzt im Januar. Laut „Kicker“ wird der Ägypter heute nicht im Kader von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund stehen. Offenbar ist den Verantwortlichen der Hessen die Gefahr zu groß, dass eine Verletzung den auf mindestens mit 80 Millionen Euro taxierten Wechsel verhindern könnte. Sportlich wäre das eine herbe Schwächung der Eintracht, die allerdings in der Vergangenheit gezeigt hat, dass sie gerade für Offensiv-Positionen immer wieder Weltklassespieler findet.
Zverev schlägt sich bestens
Der Hamburger ist bei den Australian Open als einziger der Top-Spieler nach 3 Spielen noch ohne Satzverlust, ließ in seinen Partien Louis Poille, Paolo Portero-Martinez und Jacob Fiernley (zugegeben nicht die härtesten Brocken) keine Chance. Das spart Kraft, die er sonst bei Grand Slams in ermüdenden Vier- oder Fünfsatzpartien in den ersten Runden vergeudete. Jetzt wartet der Franzose Ugo Humbert, auch eine lösbare Aufgabe, zumal Zverevs Aufschlag glänzend funktioniert. Ebenfalls mehr ode weniger souverän das Achtelfinale erreicht haben in der unteren Hälfte Carlos Alcáraz und Novak Djokovic. Jannik Sinner bestretet erst huete Nacht sien Drittrunde-Spiel gegen Marcos Giron. Asgeschieden ist dagegen schon Vorjahresfinalist Daniil Medwedew gegen den amerikanischen Qualifikanten Tien.
Bei den Frauen ist von den Deutschen nur noch Eva Lys im Einzel dabei. Die kam nur als Lucky Loserin ins Hauptfeld, weil eine andere Spielerin ihre Teilnahme abgesagt hat. 15 Minuten vor der Abreise hat sie angeblich ewrst von ihrem Glück erfahren. Danach gewann sie zwei Partien gegen Birrell und Gracheva und hat heute Nacht gegen die Rumänin Jaquelin Christian auch keine unlsbare Aufgabe. Alle Mitfavoritinnen sind noch im Rennen. Das mit Spannung erwartete Duell der Mütter entschied die Schweizerin Belinda Bencic gegen die Japanerin Naomi Osaka für sich.
Und sonst?
- Transfer-Gerüchte im Fußball: Der FC Bayern geht die Torwartfrage, also die irgendwann tatsöchlich eintretende Nachfolgeregelung für manuel Neuer, offensiv an. Offenbar stehen die Münchner unmittelbar vor einer Verpflichtung des Kölners Jonas Urbig (22), der als größtes deutsches Torwart-Talent gilt. Allerdings war er zuletzt beim Zweitligisten 1. FC Köln nicht mehr erste Wahl, sondern nur Ersatz hinter Martin Schwäbe. Das befeuert natürlich die Wechsel-Gerüchte. Offenbar sind die Münchner auch nicht vollends von den bisher als Neuer-Nachfolger ausgeguckten und sogar verpflichteten Alexander Nübel überzeugt, der bei Stuttgart und auch im Nationalteam nicht immer brillierte, um es noch freundlich auszudrücken.
Dass der ohnehin ins Auge gefasste Wechsel von Uhrig zu den Bayern jetzt schon erfolgt (noch ist ein kleines Fragezeichen wg der Ablöse), hängt damit zusammen, dass zum einen Manuel Neuer tatsächlich dem Alter Tribut zollt, vor allem aber die Ersatzmänner Sven Ulreich (wg privater Angelegenheiten) und Daniel Peretz (verletzt) derzeit nicht einsatzfähig sind.
Tedesco gefeuert: Die Nachricht kommt wahrlich nicht überraschend. Der belgische Verband hat Domenico Tedesco von seinen Aufgaben suspendiert, wie es so hübsch heißt. Das eher schwache Abschneiden bei der EM und jetzt in der Nations League, als die „Roten Teufel“ gegen Italien und Frankreich chancenlos waren und nur mit Mühe den Abstieg in die 2. Leistungsklasse verhinderten, war das eine: Dass er aufgrund von Unstimmigkeiten auf Thibault Courtois verzichtete, für mich der beste Schlussmann weltweit, war nicht förderlich. Offenbar gibt es auch mit dem neuen Sportdirektor Vincent Mannert unterschiedliche Auffassungen, und wer hat wohl in einer solchen Konstellation das Nachsehen? Ein Nachfolger steht noch nicht fest: Er muss mit dem immer noch hochgeschätztem Team zum einen die Nations-League-Relegation gegen die Ukraine schaffen, vor allem aber auch die WM-Qualifikation für 2026, in der Wales wohl der stärkste Gegner sein wird.
- Arsenal beschwichtigt die Fans: Das Aus im FA Cup zu Hause gegen Manchester United tat sehr weh, da ist der Sieg im Nordlondon-Derby gegen Tottenham Hotspur sehr lindernder Balsam. Die Gunners drehten noch vor der Pause einen 0:1-Rückstand, verplemperten aber im 2. Durchgang beste Konterchancen und strapazierte unfreiwillig das Nervenkostüm aller Beteiligten. Die Spurs ihrerseits haben auf Platz 14 jeglichen Kontakt zu deninternationalen Plätzen verloren, haben aber (noch) genug Abstand auf die Abstiegszone.
Manchester United, im Pokal siegreich bei Arsenal, verhinderte mit Mühe eine Blamage gegen den abgeschlagenen ´Letzten Soiuthampton. Erst ein ganz später Hattrick von Amad Diallo (81./90./90+4) stellte die Weichen auf Sieg.
- Dreikampf in Italien: Ohne zu spielen, darf sich die SSC Neapel als Siegerin fühlen. Denn die beiden Meisterschafts-Konkurrenten Inter (vs Blogna) und Atalanta Bergamo (vs Juventus) kamen nicht über Heim-Unentschieden hinaus. Napoli fhrt jetzt mich 3 Punkten Vorsprung auf Inter (das ein Spiel weniger hat) und vier auf Atalanta.
Beste Stimmung also in Neapel? Im Prinzip schon, aber der von Cwitscha Kwarazchelia forcierte Wechsel zu Paris Saint Germain, der unmittelbar bevorstehen soll, bringt natürlich Unruhe. Der Georgier war mit insgesamt 25 Torbeteiligung maßgeblich beteiligt am Meistertitel für Neapel 2023 (die Feier mit den lautesten Kanonenböllern klingt mir immer noch in den Ohren). Kvaradona wurde er liebevoll genannt in Anlehnung an Diego Maradona, aber jetzt folgt er dem Ruf des Geldes, soll das fünffache bei PSG verdienen (11 statt 2 Millionen /Jahr). Das nimmt er lieber, als in Napoli (vielleicht) zur zweiten unsterblichen Legende zu werden.
von Münchner Löwe | Jan. 7, 2025 | Wintersport
Positives aus Österreich. Wahrlich nicht in der Politik, aber zumindest im Sport. Ein Dreifachtriumph bei der Vierschanzentournee für Rot-Weiß-Rot. Am Ende jubelte mit Daniel Tschofenig der Jüngste (22), und es blieben zwei reichlich frustrierte Podest-Inhaber zurück.
Der arme Stefan Kraft
Das saß er nun als Letzter auf dem schmalen Brett, den die Skispringer auch Donnerbalken nennen. Weit unten auf der riesigen Paul-Ausserleitner-Schanze in Bischofshofen, die ja fast schon die Ausmaße einer Flugschanze hat, das jubelnde Österreich-Volk mit Fahnenmeer und Geschrei. Denn schon vor Stefan Krafts letztem Versuch stand ja schon fest, dass ein Austria-Adler die Tournee gewinnen würde. Sehr knapp war der Vorsprung, den Kraft hatte, für den Tournee-Triumph, für den Einzelsieg. Aber der 31-Jährige ist der erfahrenste und erfolgreichste seines Teams, hat zigmal bei insgesamt 45 Weltcupsiegen bewiesen, dass er in heiklen Situationen die Nerven behält.
Es folgte: ein Drama. Plötzlich frischte der Wind auf. Wind ist der Feind aller Skispringer (manchmal auch der Freund, wenn er als Aufwind den Athleten auf ungeahnte Weiten trägt). Die gesamte Tournee war er ein eher friedlicher Genosse, der die Springen kaum beeinträchtigte. Jetzt aber zeigte er seine Macht, blies plötzlich viel zu stark, als dass Kraft seinen Versuch starten konnte (es gibt sogenannte Windkorridore, um einigermaßen gerechte Verhältnisse zu schaffen). Endlose Sekunden vergingen, ja Minuten. Kraft musste sogar die Skier abschnallen und dort oben in der Kälte ausharren.
Nach geschlagenen sieben Minuten durfte Kraft wieder auf den Donnerbalken. Sieben Minuten, in denen er viel Zeit hatte nachzudenken und nicht vor allem hadern durfte über das vermaledeite Schicksal, den „Scheißwind“. Sieben Minuten, in denen auskühlte und natürlich an An-Spannung verlor, die er nicht nicht komplett wieder aufbauen konnte. Für diese Umstände legte er einen starken Sprung hin,der aber knapp nicht reichte, um den führenden Daniel Tschofenig und den Zweiten Jan Hörl abzufangen (das Trio trennte am Ende der 8 Durchgänge gerade mal 4 Punkte). Dementsprechend groß war der Frust und die anfangs recht karge Gratulation an den siegreichen Landsmann.“Ich kann verstehen, dass es sie anzipft“ zeigte der ob des Dreifach-Triumph überglückliche Bundestrainer Andi Widhölzl Verständnis für den ausgebliebenen Mannschaftsjubel. Mannschaftsgeist, den das ÖSV-Team die gesamte Tournee demonstriert hatte trotz aller Rivalität.
Mit „sie“ meinte Widhölzl (ein ehemaliger Tourneesieger) neben Kraft auch den Zweitplatzierten Jan Hörl, der ebenfalls mit dem Schicksal und mit sich haderte. Auf die Höchstweite von 143 Metern trug es ihn im finalen Durchgang, doch dort konnte er keinen Telemark mehr setzen. Und genau dies müssen die Punktrichter ab dieser Saison zwingend mit höheren Abzügen bei der Stilnote bestrafen. „Ich habe selber mit mir zu kämpfen gehabt, weil ich die Landung verschissen habe“, ärgerte sich Hörl, dem gerade ein Pünktchen zum Gesamtsieg fehlte. Immerhin hielt er den Teamgedanken hoch: „Wir sind Erster, Zweiter, Dritter und können stolz sein, dass wir zwei Wochen so einen coolen Fight hatten“, sagte Hörl. Er gönne Tschofenig den Erfolg. „Der Bessere hat gewonnen.“
Hinterher entbrannten natürlich Diskussionen, ob die Sprungjury alles richtig gemacht hat, als sie Kraft so lange da oben warten ließ. Der ehemalige Weltklassespringer Martin Schmitt monierte, dass die Länge des Anlaufs zu lang gewesen sei. Sonst hätte man den Wettkampf durchziehen können, sagte der Eurosport-Experte. Eine gewagte Behauptung, denn der Wind und eher nicht die Anlauflänge verhinderte Krafts Sprung.
Was bleibt, ist ein in der Tat historisches Ergebnis für Österreich: In den vier Tourneespringen in Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck und Bischofshofen siegte Austria viermal und eroberte elf von zwölf möglichen Stockerlplätzen. Nur der Schweizer Gregor Deschwanden drang als Garmisch-Zweiter in diese Podest-Phalanx ein. Die Deutschen, zu Saisonbeginn neben Österreich die dominierende Nation, enttäuschte letztlich (ich schreib jetzt „erneut bei der Tournee“). Pius Paschke, fünffacher Weltcupsieger im November und Dezember wurde von Station zu Station schwächer, belegte am Ende nur den sechsten Platz. Sicher ordentlich für den bereits 34-Jährigen, aber die Erwartungen hatte er selbst durch brillante Leistungen viel höher geschraubt. Noch schlechter erging es Andreas Wellinger auf Platz 11 und vor allem Karl Geiger auf Rang 17. „Best of the Rest“ also bester Nicht-Österreicher war Johan Andre Forfang als Vierter mit dem Respektabstand von 36 Punkten auf den Dritte3n Kraft.
Jetzt haben die Skispringer erst mal Pause bis zum 18. Januar. Die Austria-Springer werden schauen, ihre Überform zu transportieren, der Rest sucht nach Aufholmöglichkeiten. Ode ist gar alles eine Frage von Wunder-Anzügen?
von Münchner Löwe | Jan. 6, 2025 | basketball, Darts, NFL, Radsport, ski alpin, Tennis, Wintersport, WM, Wochenrückschau
Über den Jahreswechsel wie gehabt die Darts-WM und Vierschanzentournee, dazu viel Hallen- und Wintersport. Und der Abschluss der regular season in der NFL
17 Jahr, und schon so erfolgreich
Luke Littler hat es geschafft. Als Favorrit gehandelt, sicherte sich der erst 17-jahrige Engländer schon bei seinem zweiten Antreten im Ally Pally den WM-Titel im Darts. Letztes Jahr verlor er noch das Finale gegen Luke Humphries, dieses Jahr setzte er sich letztlich klar mit 7:3 gegen den dreimaligen Weltmeister Michael van Gerwen durch. Mit 4:0 Sätzen führte er schon, auch weil van Gerwen seine Chancen zum Auschecken nicht nutzte, danach gab er sich scheinbar ohne Nerven keine Blöße. Erst nach dem entscheidnden Pfeil brach es aus ihm, heraus; er musste kurz die Bühne verlassen und war danach sichtlich angefasst und überwältigt vor Freude. Auch weil der offenbar enorme Druck endlich von ihm abgefallen war, weil nichts anderes als der Titel von ihm erwartet wurde (englisches Understatement at its best/worst). Ich muss jetzt nicht der größte Darts-Kenner sein (bin ich auch nicht mehr), um zu prognostizieren, dass dies nicht Littlers letzter WM-Titel war. Im Gegenteil: Er wird die nächsten Jahre bei praktisch jedem wichtigen Turnier der Mann sein, den es zu schlagen gilt.
Van Gerwen immerhin meldete sich nach einem für ihn schwachen Jahr immerhin mit dem WM-Einzug zurück. Abschreiben würde ich den Holländer keineswegs, auch wenn er im Finale zuweilen recht alt aussah. 35 Jahrte ist er jung, bei seinem ersten WM-Triumph 2014 war er mit 24 damals der jüngste Weltmeister nach PDC-Version (kein Wunder, weil ansonsten eigentlich nur Phil Taylor im Ally Pally triumphierte und einmal Raymond van Barneveld.
Neuer Stern am Slalom-Himmel.
Vor einer Woche feierte die 18-jährige Zrinka Ljutic ihren ersten Weltcupsieg, am Sonntag ließ sie beim Slalom in Kranjska Gora gleich Nummer 2 folgen. Ja, die Top-Fahrerinnen Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin warenerneut nicht dabei, aber erneut war die Kroatin (fast) eine Klasse für sich. Nur Wendy Holdener mit zwei tollen Durchgängen hielt den Abstand unter einer Sekunde. Zeitgleich waren die beiden nach dem ersten Durchgang, die Schweizerin legte fulminant vor (ich hätte nicht geglaubt, dass diese Fahrt noch zu toppen ist), aber Ljutic legte noch einen drauf.
Lena Dürr schied nach bis dato schon wackliger Fahrt im 1. Durchgang aus, Emma Aicher verlor nach großartigem 1. Durchgang als Fünfte die Nerven und beendete ihren fehlerhaften Lauf fast zwangsläufig vorzeitig.
Tourneesieg an Österreich (okay Pferde/Apotheke, ihr wisst schon)
Erst am Montagabend kann ich die Klammer dann streichen, aber so viele Pferde können gar nicht vor einer Apotheke kotzen, als dass nicht ein Austria-Springer am Ende der Vierschanzentournee die Nase vorn hat. Ja, es würde mich schon sehr wundern, wenn nicht das Tournee-Podest gänzlich rot-weiß-tor wäre und auch der letzte Tagessieg in Bischofshofen an das Team Austria ginge. Zu überlegen zeigen sich Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig.
Und wer von den Dreien wird der erste Tourneesieger aus Österreich nach 10 Jahren? Eine Glaskugel, denn ganze 1,3 Punkte, das ist nicht mal ein Weitenmeter trennt das Trio. Für den Führenden Stefan Kraft spricht, dass er die meiste Erfahrung hat und sich zur Tournee gewaltig gesteigert hat. Für den Zweiten Hörl (0,6 Punkte zurück) spricht seine Konstanz und die Tatsache, dass Bischofshofen für ihn ein Heimspiel ist. Für Tschofenig spricht die Unbekümmertheit. Der Gesamtweltcup-Führende ist diese Saison zum regelmäßgen Siegspringer gereift. Um es mal flapsig zu sagen. Wenn ich die Wahl zwischen Kraft und Tschofenig hätte, würde ich den Hörl nehmen.
Dahinter geht es also aller Wahrscheinlichkeit nur um Platz 4 und die Ehre des Besten des Restes. Pius Paschke als Sechster ist mit seiner Vorstellung bisher sicher nicht vollends zufrieden, war er doch vor der Tournee der dominierende Mann. Ein Tagessieg würde die Enttäuschung lindern. Gregor Deschwanden aus der Schweiz und Daniel Forfang (Norwegen) sind dafür besser als erwartet.
Bye, bye Bengals
Es kam wie. befürchtet und nervt trotzdem. Die zweite Garde der Kansas City Chiefs schenkte das letzte Spiel bei den Denver Broncos ab und kassierte eine 0:38-Pleite. Die ihnen Nullkommajosef ausmacht, weil sie Platz 1 und das Freilos in der 1. Play-off-Runde schon sicher hatten, allerdings die eh nur wagen Play-off-Hoffnungen Hoffnungen „meiner“ Cincinnati Bengals beerdigten. Zu spät kam das Cinci-Team in Fahrt, die fünf Siege am Ende sind letztlich für die Katz. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Es ist völlig legitim und letztlich verständlich, dass die Chiefs in einer Partie, in der es bei ihnen um nichts mehr geht, wichtige Leute nicht einsetzen. Aber diese Wehr- und Lustlosigkeit der zweiten Garde war nur noch lächerlich.
Nun denn: die Broncos sicheten sich durch den Erfolg den letzten Play-off-Platz in der AFC. Gleiches schafften die Tampa Bay Buccaneers in der NFC, die dazu allerdings einige Football-Götter brauchten.Sie sicherten sich ihren Sieg gegen die New Orleans Saints erst in der absoluten Schlussphase. Die Atlanta Falcons verloren dazu noch in der Overtime (als sie schon wussten, dass sie keine Chance mehr haben würden) gegen die Carolina Panthers
Zum ersten Mal überhaupt holten sich die Detroit Lions den 1. Platz in der NFC und haben damit nächstes Wochenende ebenfalls frei. Sie gewannen das „Endpiel um Platz 1“ gegen die Minnesota Vikings letztlich klar mit 31:9. Vikings-Quarterback hatte einen schwachen Tag, brachte nicht einmal die Hälfte seiner Passversuche an den Mann. Die bittere Folge. Da sie eben auch in der Nord-Division hinter den Lions Zweiter sind, müssen sie als zweitbestes Team trotzdem reisen (nämlich zu den Los Angeles Rams). Diese haben zwar satte vier Siege weniger auf dem Konto, aber halt ihre ungleich schwächere Division West gewonnen und daher Heimrecht.
Ich nehme hier meine Wochenvorschau vorweg und nenne die Termine der Wildcard-Spiele nächstes Wochenende (deutsche Art, also Gastgeber zuerst und MEZ). Eine längere Vorschau gibt es voraussichtlich am Freitag.
AFC
Freilos: Kansas City Chiefs
Sa., 22.30: Houston Texans vs Los Angeles Chargers
So., 02:00: Baltimore Ravens – Pittsburgh Steelers
So., 19:00: Buffalo Bills – Denver Broncos
NFC
Freilos: Detroit Lions
So., 22.30: Philadelphia Eagles – Green Bay Packes
Mo., 02:00: Tampa Bay Buccaneers – Washington Commanders
Di., 02:00: Los Angeres Rams – Minnesota Vikings
Norge feiert Doppelsieg
Nämlich bei der Tour de Ski, die am Sonntag traditionell mit dem Anstieg zur Alpe Cermis endete. Theres Johaug war wie erwartet am Berg eine Klasse für sich und distanzierte ihre Landsfrau Astrid Sling letztlich um 47 Sekunden. Johannes Klaebo dagegen musste am Berg leiden, verlor mehr als eine Minute auf Tagessieger Sinten Hagstad Krüger (sieh an, ein Norweger …), rettete aber den Vorsprung von mehr als einer Minute zum Gesamtsieg. Großartig schlugen sich der Österreciher Mika Vermeulen un d der Deutsche Friedrich Moch. Vermeulen wurde hinter Krüger Tageszweigter und holte auch Gesamtrang 2. Als Diritter auf der Alpe Cermis schob sich Moch nach verpatztem Tourstart noch auf Rang 6 vor.
Und sonst?
- Internationaler Fußball: In der Premier League musste Tabellenführer FC Liverpool Federn lassen. Die Reds trennten sich am Sonntag nach einer atemberaubenden Partie mit 2:2 von Erzrivalen Manchester United. Der Vorsprung auf Platz 2, den FC Arsenal trotz des 1:1 bei Brighton and Hove Albion inne hat, beträgt beruhigende 6 Punkte, zumal Pool noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.
Während Meister Manchester City mit dem 4:1 gegen West Ham den zweiten Sieg in Folge feierte, verlor der FC Chelsea über die Weihnachtstage gehörig an Boden, holte in insgesamt vier Partien gegen Tabellen-Nachzügler nur 2 Pünktchen.
Das italienische Super-Cup-Finale wird zum Mailänder Stadtderby Inter vs Milan. Es findet deshalb natürlich in Mailand im saudischen Riad statt wie schon die Halbfinali, in denen sich Inter gegen Atalanta und Milan gegen Juventus durchsetzte.
In Spanien wiederum schaffte Real Madrid durch ein Tor in der Nachspielzeit durch Jude Bellingham einen 2:1-Erfolg beim Vorletzten FC Valencia und übernahm zumindest vorübergehend die Tabellenspitze vor dem Lokalrivalen Atlético, das eine Partie weniger bestritten hat. Vini jr, FIFA-Fußballer des Jahres (nicht zu verwechseln mit dem Ballon d’Or), flog nach einem Schubster gegen den Valencia-Schlussmann vom Platz und konnte unter anderem von Tony Rüdiger anschließend nur mit Mühe von weiteren Handgreiflichkeiten gehindert werden.
- In de DEL gab es mal wieder ein Freiluftspiel: Gastgeber Löwen Frankfurt fertiogten im Waldstadion die Adler Mannheim gleich mit 5:1 ab. 45.000 Zuschauer waren gekommen. An der Tabellenspitze wird es spannend: Nach 5 Siegen in Folge haben die Eisbären Belin nur noch einen Punkt Rückstand auf den ERC Ingolstadt – bei einer Partie weniger.
- Erstaunliches in der BBL: Alba Berlin, in der Saison bisher die große Enttäuschung, schlug im Schlager Meister FC Bayern Basketball. An der Tabellenspitze sind gleich vier Teams siegleich mit 9:4: Ulm, Bayern, Heidelberg und Würzburg. In der Euroleague veloren sowohl Alba (vs Monaco) als auch Bayern (bei Real Madrid).
- Tennis: Von mir letztlich nicht beachtet holten sich die USA den Nations Cup in Sydney (je eine Frau, ein Mann und ein Mixed-Doppel). Im Endspiel besiegten die Amerikaner dank Coco Gauff und Taylor Fritz gegen Polen mit Iga Swiatek und Hubert Hurcacz.
In Adelaide feierte Reilly Opelka nach langer Verletzungspause ein starkes Comeback. Unter anderem besiegte er im Viertelfinale Novak Djokovic. Erst im Finale gegen Jiri Lehecka stoppte ihn eine neuerliche Verletzung. Dennoch will er bei den Australian Open ab Sonntag starten.
Außerdem holten sich Turniersiege: Aryna Sabalenka in Brisbane, Clara Tauson in Auckland und Alexandre Muller in Hongkong,
von Münchner Löwe | Dez. 17, 2024 | bundesliga, Fußball, NBA, ski alpin, Tennis, Wintersport, Wochenrückschau
Erst am Dienstag, shame on me. Aber der Feuerzeugwurf in der Försterei war mir einen eigenen Eintrag wert, und danach verließen mich die Kräfte …
Der Bayern-Angstgegner heißt Mainz
Kaum zu glauben: Das 1:2 der Münchner war die vierte Niederlage beim FSV in den vergangenen fünf Auswärtsspielen in der Bundesliga. Und sie war mehr als verdient, denn der Auftritt des Rekordmeisters war der mit Abstand schwächste in der laufenden Spielzeit.
Sehr engagierte Mainzer (oft auch über die Grenzen hinaus) nahmen den Bayern nach einer duchaus ansprechenden ersten Viertelstunde den Schneid. Die beiden Tore des Koreaners Lee waren eher Slapstick, dass der eingewechselte Vorlagengeber Armando Sieb eine Münchner Leihgabe ist, ist das i-Tüpfelchen. (Auch) eine Erklärung des dürftigen Auftritts: Den Bayern fehlten 9 (erweiterte Stammspieler, das können nicht mal sie kompensieren. Und bei Lichte betrachtet haben sie bis auf Harry Kane und Jamal Musiala keinen Ausnahmespieler mehr, der den Unterschied ausmacht. Gut für die Münchner, dass für sie nur noch ein Spiel am Freitag gegen RB Leipzig auf dem Programm steht, denn das Team geht sichtlich auf dem Zahnfleisch.
Die Herbstmeisterschaft ist dennoch sicher, aber Mister Bayer Leverkusen macht gerade einen viel besseren Eindruck. Verspircht Spannung fürs Titelrennen 20256.
Dennis Schröder jetzt ein Warrior
Zu den Perversionen der NBA gehört es, dass die Spieler ohne jedes Mitspracherecht (die allermeisten zumindest) von einem Team zum anderen transferiert werden. Noch perverser ist das Tanking, also das absichtliche Verlieren. Die Personalie Dennis Schröder verdeutlicht beide Perversionen aufs Deutlichste. Gerade hat er in Interviews geäußert, wie wohl er sich und seine Familie bei den New Jersey Nets fühlen und in der Stadt New York, da heiß es für ihn Kofferpacken und ab ans andere Ende der USA nach San Francisco zu den Golden State Warriors. Die Begründung: Dennis Schröder hat zu gut gespielt und mit den Netsz u viel gewonnen. Es „droht“ sogar die Qualifikation für die Play-offs, zumal im schwachen Osten. Dabei wollen die Nets doch eher verlieren, um 2025 in der neuen Draft-Lotterie sich als eines der ersten Spieler einen ganz, ganz tollen Collegespieler zu schnappen.
Nun muss ich mit dem bestens alimentierten Dennis Schröder kein Mitleid haben. Zumal er mit den Warriors um Steph Curry ein vielleicht sogar titelreifes Team vorfindet, in das er mit seinen Spielmacher-Qualitäten bestens passt. Golden State empfängt ihn mit offenen Armen, gerade die WM 2023, als Schröder das deutsche Team als Kapitän zum WM-Sieg führte unter anderem auch mit einem Erfolg über die USA, hat bei Trainer Steve Kerr Eindruck gemacht. Also eine Win-Win-win-Lösung für alle Beteiligten. Pervers bleibts trotzdem.
Odermatt siegt, Vonn fährt Probe
Die Abfahrtspiste Birds of Prey in Beaver Creek ist eine meine Lieblingsstrecken im Ski-Kalender (vielleicht ein bisschen zu kurz). Am Wochenende durften hier endlich auch die Frauen ran, und die Steilstücke waren für sie durchaus eine Herausforderung. Sie meisterten das glänzend, am besten am Samstag die Österreicherin Cornelia Hütter (Abfahrt) und am Sonntag die unglaubliche Italienerin Sofia Goggia im Super-G, die gerade mal ihr Comeback nach einer schweren Beinverletzung bestritt. Die Speed-Queen ist wieder da.
Apropos Speed-Queen: Diesen Titel hatte lange Jahre unbestritten Lindsey Vonn inne. Die Amerikanerin arbeitet sukzessive an ihrem Comeback. Nach den FIS-Rennen in Copper Mountain, wo sie ihre Abffahrtstauglichkeit zeigte, bezwang sie die Birds of Prey als Vorläuferin, und sie war offenbar im Super-G gerade mal etwa 2 Sekunden hinter der Siegerin (inoffiziell gestoppt). Am Wochenende in St. Moritz, längst nicht so herausfordernd, will sie dann bei zwei Super-Gs offiziell wieder ins Weltcup-Beschehen eingreifen.
Die Männer waren bereits wieder in Europa, bestritten in Val s’Isere Riesenslalom und Slalom. Im RS siegte Marco Odermatt nach zuletzt 3 Ausflällen, was ihn sichtlich erleichterte. Das Rennen im 2. Durchgang war für mich irregulär, da die besten, also später startenden Fahrer eine fast unfahrbare Piste und schlechte Sicht vorfanden. Die Gunst der Stunde nutzte der Österreicher Patrick Feurstein, der auf Platz 2 seinen ersten Podestplatz fixierte. Schön für ihn, es ist halt Freiluftsport.
Im Slalom kam Henrik Kristoffersen endlich mit seinem Ski-Material bestens zurecht und siegte vor seinem norwegischen Landsmann Ali McGrath und Luc Meillard aus der Schweiz. Nur noch eine Frage der Zeit ist es, bis Lcas Pinheiro Braaten, diesmal Fünfter, ganz oben aufs Siegertreppchen steigt bei seinem Comeback nach einem Jahr Pause. Dagegen läuft es für Linus Straßer überhaupt nicht. Der Skilöwe schied im 2. Lauf aus und wartet auch nach dem 3. Rennen auf einen Podestplatz in dieser Saison.
Manchester United macht United-Things
Fußball-Fans werden oft gefragt, warum sie sich das antun: viele dahinmäändernde Spiele sich live anschauen, in denen wenig bis nichts passiert. Da reiche doch eine Zusammenfassung. Diese Anklage hat oft gute Gründe, seufz, umso schöner ist es dann, wenn es noch besseres Anschauungs-Material zur Exculpation gibt; wie am Sonntag die letzten fünf Minuten beim Manchester-Derby City vs United. 87 Miinuten war es das vor sich hin määndernde Spiel, durchaus mit einigen Nettigkeiten wie dem Führungstor für City. Es folgte die tolle Schlussphase. Ausgleich United und nicht einmal 2 Minuten später Siegestor United mit einem irren Treffer. Und plötzlich ward aus dem Normalo-Spiel eines für die Geschichtsbücher.
Wem das bekannt vorkommt: Der FC Bayern kann von derlei United-Nachspielzeiten ein. trauriges Erinnerungs-Lied singen. Man sage nur: Barcelona, 1999, Solkskjaer, und jeder Fan wird seufzend (jeder Nicht-Fan lächselnd) Bescheid wissen und einem vemeintlich sicheren Champions-League-Triumph hinterhertrauern. Damals war es Usus für Manchester United, späte Spiele zu gewinnen, die gute alte Fergie-Time. Jetzt lebte Sir Alex wieder auf im Etihad. City dagegen und der zunehmend verzweifelte Pep Guardiola versinken fast schon im Premier-League-Mittelmaß.
Und sonst
- Bundesliga: Den Feuerzeugwurf von Berlin, der den Bochumer Torwart traf, habe ich gestern schon „gewürdigt“. sollte der VfL am Grünen Tisch die 3 Punkte erhalten, sieht er im Abstiegs-Schneckenrennen wieder Land. In diesem sind vor allem noch Holstein Kiel, Heidenheim und St. Pauli involviert. Stand heute würde ich den hamburgern die besten Chancen auf Rettung zubilligen.
- Internationaler Fußball, Unfassbare Siegersserie. Atlanta Bergamo hat das zehnte Spiel in Folge in der Serie A gewonnen (Vereinsrekord ausgebaut) und die Tabellenführung verteidigt. Inter gewann am Montag in beeindruckender Manier mit 6:0 bei Lazio.
Spitzenclubs schwächeln: Der FC Barcelona hat in der Primera Division den brillanten Start schon fast verspielt. Die 0:1-Heimniederlage gegen Aufsteiger Legranes war der vorläufige Höhepunkt einer Abwärtsspirale. Noch ist Barca Tabellenführer, weil auch Real Madrid viele Punkte lässt. Team der Stunde ist Atlético mit zuletzt 6 Siegen in Folge. Am Samstag empfängt Barca das Team von Trainer Diego Simeone. Eine weitere Pleite, und die Spitze ist futsch.
- Wintersport: Skispringer Pius Paschke ist auf seine alten Tage (sorry) weiter in bestechender Form. Er gewann beide Wettbewerbe auf der Großschanze von Titisee-Neustadt und siegte zusammen mit Andreas Wellinger auch im Team. Souverän führt er den Weltcup an.
Nicht viel schlechter ergeht es Franziska Preuß. Die Biathletin gewann den Sprint in Hochfilzen und wurde in der verfolgung Dritte hinter Lou Jeanmonnot und Vanessa Voigt. Auch sie führt den Weltcup an.
- Handball: Triumph für Norwegens Frauen bei der Europameisterschaft. Im Wiener Finale gewann das zurzeit mit Abstand beste Team der Welt (zuletzt dreimal Olympiasiegerin) klar gegen Dänemark. Von der absoluten Spitze ist die deutsche Mannschaft doch noch ein Stäck weit entfernt. Da bleibt bis zur Heim-WM Ende 2025 noch einiges zu tun, will man wenigstens in den Medaillenkampf eingreifen. Norwegen erscheint mir unbezwingbar.
In der Männer-Bundesliga baute MT Meldungen die Tabellenführung durch zwei klare Siege gegen HSV Hamburg und in Gummersbach auf zwei Punkte aus. Dahinte ein dichtes Vefolgerfeld mit Hannover-Burgdorf, den Füchsen Belin, SC Magdeburg, dem THW Kiel. Extrem viel Spannung ist angesagt in der vermeintlich besten Liga der Welt.
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