Alles klar für Verstappen – oder etwa doch Spannung?

Ich habe es in meiner Wochenvorschau glatt vergessen oder besser gesagt verdrängt: Dieses Wochenende startet in Melbourne die Formel-1-Saison. Auch wenn mein Interesse an der Königsklasse des Motorsports mit den Jahren erheblich gesunken ist (wie groß war das beim ORF in den 70ern und 80ern mit den Prüllereien, seufz), ein gewisses Kribbeln gerade zum Saisonstart ist gegeben, weil doch einige Fragen offen sind,: Auf die bisherigen Tests gebe ich wenig bis nichts, klare Antworten habe ich ebensowenig weit weg vom Geschehen. Alle Expertisen laufen allerdings darauf hinaus, dass es mit einer Alleinherrschaft eines einzigen Teams vorbei sein dürfte. Die Formel 1 hat sich hübsch gemacht; sie feiert ja im Mai den 75. Geburtstag.

 

Allgemeine Fakten

 

Gleich 24 Rennen sind bis zum 7. Dezember geplant, wenn im besten Fall erst in Abu Dhabi die WM entschieden wird. Was für eine Parforcejagd quer über den Erdball. In der Heimat des Motorsports Europa sind es allerdings nur noch 10 Veranstaltungen. Deutschland ist wie in den vergangenen Jahren nicht mehr dabei, weil weder Nürburg- noch Hockenheimring die aufgerufenen Irrsinnssummen aufbringen können und wollen. Auch Frankreich schaut nur von außen zu.
Einmal gibt es den berüchtigten Triple-Header mit 3 Rennen an 3 Wochenenden hintereinander (18. Mai bis 1. Juni), gnädigerweise alle in Europa, also ohne große Reiserei. 4 Rennen sind in Anrainerstaaten des Persischen Golfs (hier ist das Geld ja kein Problem), 3 in den USA (Miami, Austin und Las Vegas). Der Rest verteilt sich auf Asien (China, Japan, Singapur) und Amerika (Brasilien, Mexiko, Kanada) und eben der Saisonstart in Australien.
An 6 der 24 Wochenenden gibt es auch wieder die sogenanten Sprintrennen am Samstag mit etwa einem Drittel der Renndistanz. Gerade am Saisonende, wenn es in 3 der 6 Austragungsorte zusätzliche Punkte gibt,  könnten diese mitentscheiden im WM-Kampf. Ich pesönlich bin kein großer Freund dieses Formats, die „tolle Spannung und Action“, die vesprochen wird, konnte ich bisher nicht entdecken.

Wie gehabt gehen 10 Teams mit 20 Fahrern an den Start. Erst 2026 greift mit dem US-Konsortium um Cadillac ein 11. Rennstall ins Geschehen ein (nach alangem Hin und Her und Androhen einer Klage). Für 2026 ist auch der Einstieg des Audi-Teams geplant, in dem Sauber aufgehen soll. Wie sich das entwickelt, dürfte einer der interessantesten Begleiterscheinungen des Jahres sein. Nicht nur ich habe da noch einige Fragezeichen.

Sechs neue Piloten (mein früherer Sportchef Jürgen Leibner hasst dieses Wort im Mortorsport) werden eine ganze Saison in Angriff nehmen. Sehr gespannt bin ich auf den Neuseeländer Liam Lawson (Red Bull) und Kimi Antonelli (Mercedes), die in absolut konkurrenzfähigen Autos (RB mehr, Mercedes weniger) auf jeden Fall in die Punkteränge fahren müssten.

Das Gegenstück ist Fernando Alonso: Der Spanier ist seit 2001 in der Formel 1 dabei und hat bisher 403 (!) Rennen in der Königsklasse bestritten, einsamer Rekord. Ebenso ein ganz alter Hase ist der 7-fache Weltmeister Lewis Hamilton, der 2007 sein erstes von 355 Rennen bestritt, von denen er 105 gewann (Rekord).

 

Wie stark sind Verstappen und sein Red Bull?

 

Viermal in Folge ist der Holländer in seinem Brauserennstall Weltmeister geworden. Doch zumindest in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres war zumindest sein Auto nicht mehr haushoch überlegen, wie auch die bescheidenen Ergebnisse des Teamkollegen Sergieo Perez und vor allem der Verlust der Konstrukteurs-WM an McLaren zeigten  Immerhin überwand Verstappen mit seiner fahrerischen Ausnahmeklasse sein Sommer-Tief und fuhr letztlich souverän zum Titel. Die Frage ist: Kann sich der Holländer neu motivieren, vielleicht tatsächlich angepickt durch die erwachende Konkurrenz, vor allem der Ferraris und McLarens?
Interessant wird sein, wie sich der Neuseeländer Liam Lawson bei seiner ersten vollen Saison macht, noch dazu in einem absoluten Topteam. Ketzerisch gefragt: War der gefeuerte Sergio Perez tatsächlich so eine Graupe oder hat die fahrerische Ausnahmestellung von Verstappen grundsätzliche Schwächen des Teams kaschiert?

 

Härteste Konkurrenten

 

Das dürften McLaren und Ferrari werden, die ich auf Augenhöhe sehe. McLaren sicherte sich schon 2024 die sehr begehrte Konstrukteurs-WM, und Lando Norris durfte sich zumindest bis Spätherbst sogar Hoffnungen auf den Einzeltitel machen. Das britische Team vertraut erneut auf die Paarung Lando Norris/Oscar Piastri. Faustpfand und vielleicht Problem zugleich: Beide Fahrer sind erst mal absolut gleichberechtigt, könnten sich also gegenseitig Punkte wegnehmen. Auch stellt sich die Frage, ob die Briten den nächsten Entwicklungsschritt schaffen und ob vor allem Norris seine Leichtsinnsfehler abstellt.

Auch Ferrari geht mit 2 auf dem Papier gleichstarken und -berechtigten Fahrern ins WM-Rennen. Der Unterschied: Lewis Hamilton muss sich nach seinem Wechsel von Mercedes neu orientieren, integrieren, was angeblich hervorragend gelungen ist. Allerdings hat der Engländer auch neue Motivation bei den Italienern, immer noch das Herzensteam vieler Formel-1-Fans. Charles LeClerc ist der Alteingesessene, der das Feld bestimmt nicht kampflos überlassen wird. Eine Frage: Befruchten sich die beiden oder behindern sie sich einander? Und was bedeutet der Abgang des im Team sehr beliebten Carlos Sainz?

 

Die Silberpfeile

 

„Zwischen Baum und Borke“ – das trifft es doch gut. Allgemein gilt Mercedes für zu schwach, als dass es ernsthaft in den Titelkampf eingreifen könnte. Andererseits ist vielleicht mit dem Abgang von Lewis Hamilton (und seiner bisweilen zur Schau gestellten Lustlosigkeit) auch ein wenig Mehltau beseitigt. An der fahrerischen Klasse von George Russell gibt es wenig Zweifel, und Kimi Antonelli hat schon angedeutet, dass er zu großen Taten befähigt ist. Wahrscheinlich werden die Silberpfeile tatsächlich nicht ganz vorne mitmischen können, für Tagessiege dürfte es allerdings ebenso reichen wie für den (sinnlosen) Titel „Best of the Rest“.

 

Zwischen Hoffen und Bangen

 

Zwei Teams sehe ich auf dem Sprung nach vorn: Aston Martin und Haas. Die Hoffnungen bei Aston Martin trägt vor allem ein Name: Technikgenie Adrian Newey, bei dem bisher fast alles zu Gold wurde, was er angepackt hat, zuletzt beim Wunderauto Red Bull. Auch wenn das Projekt mittel- und langfristig angelegt ist – schon 2025 müssten wir erste Früchte in Form von Erfolgserlebnissen sehen.
Haas hat sich mittlerweile in der Formel 1 eingelebt: Der in den US-Serien sehr erfolgreiche Rennstall hat die Eigenheiten der Königsklasse gelernt und dürfte den Aufwärtstrend fortsetzen. Ganz nach vorne werden sie noch nicht eindringen, zumindest nicht regelmäßig, aber sie könnten erstaunliche Rennverläufe durch Wetterkapriolen und Ähnliches (Gelbphasen zum richtigen Zeitpunkt) durchaus nutzen.

 

Es kann nur besser werden

 

Die traurigen 4 heißen Alpine, Williams, Sauber und Racing Bulls, die allesamt nur positiv überraschen können. Sie dürften mit der Spitze Nullkommajosef zu tun haben, es bleiben allerdings Abstauberpunkte, wenn die anderen Teams patzen. Die 8 Fahrer werden sich bemühen, Talentproben ihres großen Könnens abzuliefern und sich für höhere Aufgaben empfehlen. Die Rennställe ihrerseits werden ihre Boliden schon aufs Jahr 2026 trimmen.
Wenn mich nicht alles täuscht, werden sie sich dennoch spannende Rennen im Rennen liefern, weil ein Konstrukteursplatz 7 sehr viel besser dotiert ist als der 10. Rang.

 

Fernsehen

 

Zu sehen ist das Ganze komplett nur bei Sky, das an allen Rennwochenenden jede Trainingssession, jedes Qualifying, jeden Sprint und natürlich jedes Rennen live zeigen – mit ewig langer Vor- und Nachbetrachtung auf einem eigenen Kanal.
RTL hat wie vergangenes jahr eine Sublizenz für 7 Rennen erhalten und ist unter anderem beim Europa-Auftakt in Imola (18. Mai) dabei, aber auch in Kanada zur besten Sendezeit (25. Juni), beim tollen Ardennenkurs in Spa (27. Juli).
Der RTL-Bezahlsender RTL+ hat Rechte an mehreren Qualifikations-Sessions und Sprintrennen.
Als Kommentatoren werden wir alte Bekannte wiedertreffen bei Sky (Sascha Roos, Ralf Schumacher) und RTL (Heiko Waßer, Christian Danner).

 

Jetzt habe ich mich tatsächlich selbst angefixt und freue mich zumindest auf Australia.

 

 

 

 

 

Thunder, Wolves oder doch Mavs, Thunder?

Saisonvorschau NBA, Teil 3, Western Conference

Im Westen geht die Post ab, höchstwahrscheinlich auch dieses Jahr nach dem irren Rennen um Platz 1 im Frühjahr und die Play-off-Spitze. Fast jedes West-Duell hat es in sich. Abschreiben würde ich nur die Blazers und die JazzI. Ich teile Play-off-Aspiranten in 3 Stärke-Klassen, die natürlich nicht in Stein gemeißelt sind.

I. Gruß vor der Spitze

Oklahoma City Thunder

Schon in der vergangenen Saison hatten sie den Nummer-1-Spot, und das junge Team ist bestimmt nicht schwächer geworden. Durch extrem kluges Verhandeln ist die mittelfristige Zukunft dank einiger Top-Picks in den kommenden Jahren ohnehin golden, und die können auch schon jetzt für Trades eingesetzt werden.

Top-Stars
Shay Gilgeous-Alexander ist einer der aufregendsten Spieler der gesamten Liga, der alles kann und mit seinen 25 Jahren auch noch Steigerungspotenzial hat und Erfahrung sammeln wird. Chet Holmgren, zweitbester Rookie hinter Victor Wembanyama,  und Jalen Willams haben ein tolles Jahr hinter sich. Beide sind noch längst nicht ausgereift.

X-Faktoren
Den ohnehin starken Kader haben die Thunder mit dem 2,13-Meter-Center Isaiah Hartenstein und Spielmacher Alex Caruso perfekt ergänzt und Schwächen am Brett und Spielaufbau kompensiert. Riesenpech für den Deutschen Nationalspieler (hoffentlich bald im Team), dass er wegen eines Handbruchs erst mal ausfällt. Caruso bringt mit seinen 30 Jahren die nögtge Erfahrung und Spielschläue ein.

Problemfelder
Die Jugend: Segen und Fluch zugleich: Denn es ist eben nicht gewiss, dass die Talente wie Holmgren den nächsten Leistungssprung schaffen. Und zunächst wird Coach Mark Dagneault das Centerproblem ohne Hartenstein lösen können. Vielleicht sogar durch eine Neuzugang.

🇩🇪 👓
Nach seinen bärenstarken Play-offs für die Knicks hat Isaiah Hartenstein den üppigen 81-Dollar-Vetrag für die kommenden 3 Jahre mehr als verdient. Die Verletzung wirft ihn natürlich zurück, und jetzt muss der langjäjhrige Ergänzungsspieler auch eine gewisse Erwartungshaltung erfüllen. sehe allerdings beste Chancen, dass ihm das gelingt. Gnädigerweise hat DBB-Kapitän Dennis Schröder seine Rückkehr ins Team schongutgeheißen.

Minnesota Timberwolves

Der zweite andere Teil des großen Trades im Herbst. Karl-Antony Towns ist zu den Knicks, von denen kamen Julian Randle und Donte DiVicenzo. Zerschlagen ist damit das Riesenduo Gobert und Towns, dafür ist mehr Schnelligkeit und auch Entlastung im Spielaufbau (Randle) sowie Wurfstärke (DiVicenzo). Ob das so klappt, wie sich das Trainer Chris Finch vorstellt, bleibt abzuwarten.

Top-Stars
Anthony Edwards wird ja schon als neuer Michael Jordan gehandelt. Etwas vorschnell gewiss, aber er hat unfassbares Potenzial und wird sich in allen Facetten des Spiels noch steigern. Wenn er will, kann er sogar richtig gut verteidigen. Rudy Gobert ist immerhin zum Defensivspieler des Jahres gewählt worden, in den Play-offs allerdings hätte ich mir mehr Offensive von ihm gewünscht (den einen Zirkusdreier lasse ich mal außen vor).

X-Faktoren
Die unfassbar agile Defense mit dem Anker Gobert bliebt das Prunkstück. Hier sticht vor allem Jaden McDaniels hervor. Und bei Donte DiViicenzo bin ich wirklich gespannt, ob er seine Gala-Play-off-Form von New York nach Minnepaolis herübegerettet hat.

Problemfelder
Am ehesten noch auf der Spielmacher-Position, wo Mike Conley doch ein bisschen in die Jahre gekommen ist. Allerdings beeindruckend, wie gut er auf den Ball aufpasst und kaum Turnover produziert. Spätestens in den Play-offs: Reicht der Defensivspieler Rudy Gobert?

Denver Nuggets

Russell Westbrook kam neben Eric Godon als namhaftester Neuzugang, doch der Guard hat seine allerbesten Tage auch schon hinter sich. Ob die Nuggets tatsächlich noch mal in den Titelkampf eingreifen können, ist die große Frage und überhaupt nur mit einem absolut überragenden Nikola Jokic denkbar.

Top-Stars
Nikola Jokic: Außer Ultra-Fans anderer Teams wird ihm jeder Basketbalkenner bescheinigen, dass er der beste Spieler der Liga ist. Kann werfen (auch Dreier), kann rebounden, kann passen, kann verteidigen – alles auf höchstem Niveau. Zumindest in der Theorie ist der emsige und flinke Jamal Murray die ideale Ergänzung, so geschehen beim Titelfgewinn 2023. Doch der Kanadier hat nicht die beste Saison hinter sich, zunächst bei den Nuggets, im Sommer dann bei Olympia im Team Kanada.

X-Faktor
Vom 23-jährigen Christian Braun erwarten die Nuggets eine weitere Steigerung; er soll das Loch auf der Spielmacherposition stopfen. Bewährte Play-off-Kämpen sind Michael Porter jr. und der von den Suns gekommene Eric Gordon.

Problemfelder
Mit Kentavious Caldwell-Pope verließ ein ganz wichtiger Spieler das Team. Vielleicht nicht der ganz große Name, aber ein elementarer Baustein mit seiner Vieleitigkeit. Außerdem scheint mir die Kadertiefe nicht so groß wie bei anderen Top-Teams, da müsste ein Dario Saric einen enormen Sprung nach vorne machen.

Dallas Mavericks

Den Texandern gelang das Kunststück, als fünftbestes Team der Vorrunde ins ins NBA-Finale einzuziehen, wo dann die Celtics doch eine Klasse zu stark waren. Die in Texas ohnehin immer hohen Ansprüche werden nicht geringer sein, zumal mit Klay Thompson ein fantstischer wErfer hinzukam

Top-Stars
Luca Doncic ist ein Phänomen. Wirklich Austrainiert wirkt er selten, aber seine Ballfertigkeit, sein Auge, sein Dribbling sind einmalig. An guten Tagen wirft er auch die unmöglichsten Dreier in den Korb. Dass er nie ein Defensemonster wird, damit hat sich Trainer Jason Kidd abgefunden. Er wird schon froh sein, wenn der Slowene nicht mehr ganz so viel meckert und zumindest den Anschein des Verteidigungs-Willens zeigt. Kyrie Irving ist der ideale 2. Mann mit einem tollen Zug zum Korb.

X-Faktoren
Klay Thompson: Der Splash-Brother der Warriors (neben Steph Curry) jetzt bei den Mavericks, daran muss ich mich erst gewöhnen. An guten Tagen schießt der Scharfschütze aus allen Lagen alle Lampen aus, doch diese sind rarer geworden. Liegts am Alter (34), und kann die neue Umgebung neu beleben?

Problemfeld
Der meckernde Luka Doncic, der sich damit manchmal selbst aus dem Spiel nimmt. Die Centerposition scheint mir auch nichtdeal besetzt

🇩🇪 👓
Maxi Kleber will es noch mal wissen nach einem ziemlichen Sechenjahr. Einer der besten Verteidiger im Team, und an guten Tagen trifft er auch überdurchnittlich gut in den Korb.

II. Erste Herausforderer

Phoenix Suns

Das ewige Lied: Oft nah dran, aber nie wirklich mittendrin. Irgendwo hakt es immer. Wenn alle fit sind und ihr ganzes Können abrufen, dann allerdings Gnade den anderen.

Top-Stars
Die Dreierbande Kevin Durant, Devin Booker und Bradley Beal sucht ihresgleichen in der NBA. Gerade Beal allerdings hat ein verletzungs-intensive Jahre hinter sich, die 3 zusammen auf dem Court waren deshalb recht selten beisammen. Jeder für sich kann ein Spiel allein entscheiden, selbst Würfe kreieren. Durant ist dazu noch ein exzellenter Verteidiger.

X-Faktor
Grayson Allen: Ein Schütze vor dem Herrn, der die Großen Drei entlasten kann. Zu oft allerdings nicht entlastet hat.

Problemfelder
Hinter der Starting Five wird es doch schnell ziemlich dunkel, was die Kadertiefe betrifft. Ältergediente Profis, die aber selten den Unterschied ausmachen (Plumlee). Von Rookie-Spielmacher Tyus Jones sollte man bei allem Talent auch nicht allzu viel erwarten.

New Orleans Pelicans

Auch so ein Team, das alles hat. Power (Williamson), Defense (Alvarado) und Spielwitz (McMcullom, Ingram). Doch bisher passten die Puzzleteile nicht wirklich zusammen, weil das wichtigste in Person von Williamson zu oft ganz wegbracht.

Top Star
Zion Williamson: hatte eine tolle Saison inklusive 1 drei viertel gute Play-In-Spiele gegen die Kings und Lakers. Gegen LA musste er in der 2. Halbzeit das Spiel verlassen, und die Pels fielen fast auseinander. Weniger Abhangig muss das Team werden und doch doch von seiner Klasse profitieren

X-Faktoren
Mit der Verpflichtung des heiß begehrten Dejaunte Murray von den Hawks gelang den Südstaatlern ein echter Coup. In Bestform einer der besten Spielmacher der Liga, und die soll er in Louisiana wiederfinden nach einem eher trüben Atlanta-Jahr. Brandon Ingram kann an guten Tagen auch jede Abwehr vor große Probleme stellen. Wie gesagt, an guten Tagen, die er allerdings nicht immer hat. Herausragend ist die Defensiv-Bank mit Klette Alvarado und Herb Jones

Problemfelder
Zion Williamson und die Verletzungen – ein Thema, das ihn jede Saison vefolgt. In seiner Brachial-Spielweise unter beiden Körben nicht zu ersetzen.

🇩🇪 👓
Daniel Theis wird gut zu tun haben, es überhaupt zu Minuten auf dem Court zu bringen. Fehlenden Einsatz wird dem Kämpfer vor dem Herrn niemand vorwerfen. An Nationalmannschaftsform kam er allerdings nur selten heran.

Golden State Warriors

Vom Meisterteam der 10er-Jahre sind nur noch Stephen Curry, Andrew und Draymond Green sowie Trainer Steve Kerr übriggeblieben. Der Neuaufbau ist in vollem Gange, und ein paar Spieler gegeben auch Anlass zu großen Hoffnungen. Und der Kader scheint erheblich tiefer zu sein als in den vergangenen Jahren.

Top-Stars
Steph Curry: Schon 36 Jahre alt, phhh. Fragt mal die Serben und Franzosen, die bei Olympia auf so gutem Weg waren, die vermeintlich übemächtigen USA zu schlagen, bis sie von einem  Dreier-Gewitter des besten Scharfschützen aller zeiten auf einem Basketballfeld erledigt wurden. Unnachahmlich, wie er Würfe findet und trift. Die Erfahrung kompensiert vielleicht nicht mehr ganz so fitte Knochen.

X-Faktoren
Brandon Podziemski hat ein viele überraschend starkes Rookie-Jahr hinter sich und kann tatsächlich der neue Franchise-Player werden (wenn denn ein Curry irgendwann doch aufhört zu treffen). Ein gewandter Spielmacher unglaublich abgeklärt für seine erst 21 Jahre. Auch Jonathan Kuminga dürfte ein Unterschiedsspieler werden.

Problemfelder:
Drayymond Green: Besser gefragt, wann rastet Draymond Green diese Saison? Wenn er seine Energie positiv einbringt, ist er ein Büffel in der Verteidiger und steter Antreiber, der auch nicht davor zurückschreckt, selbst einem Curry oder Kerr die Meinung zu geigen.

Los Angeles Lakers

Eher aus Respekt vorm alternden LeBron James schon in dieser Kategorie. Ob das Team, dem die Show oft genauso wichtig ist wie sportlicher Erfolg, wirklich ein ernsthafter Titelanwärter ist, möchte ich bezweifeln. Aber Show können sie dafür unschlagbar, siehe die rührselige Vater-Sohn-Geschichte Le Bron und Bronnie in einem Team. Da sind sie schon fabelhaft, die Laker Boys.

Top-Stars
LeBron James: 40 Jahre alt wird er im Dezember, und noch immer läuft ohne ihn gar nchts beim Club. So kam Neu-Coach JJ Redick kam auf sein Geheiß und eben auch der geliebte Sohn Bronnie (Geschichte ward gemacht). Sportlich längst überflügelt hat ihn Anthony Davis. Solange sein Körper mitspielt, mit der beste und veielseitigste Center der NBA.

X-Faktoren
Austin Reaves und Rui Hachimura: Wenn die Lakers überhaupt was im Kampf um obere Plätze zu tun haben wollen, brauchen sie viele Punkte und vor allem mehr Dreier der beiden. Distanwürfe waren das Manko der Lakers in der vergangenen Saison. Und dann ist da noch der genialische D´Andre Russell (mit neuer unaussprechlich hässlicher Blond-Frisur).

Problemfelder
Erst einmal Bronnie James, den so viele Experten NBA-Tauglichkeit (vorerst) absprechen. Trotzdem im Team, was Unruhe schafft bei so vielen Eitelkeiten. Vielleicht aber schon Anfang November kein Thema mehr, wenn die G-League beginnt und Bronnie James in das unterklassige Lakers-Team abgeschoben wird, wie es die Spatzen von den Dächern pfeifen.Und dann ist noch die Frage, ob Redick sein riesiges Basketball-Wissen in die Praxis umsetzen kann auf höchstem Niveau.

III. Die Hoffnungsvollen

Sacramento Kings

Mein Lieblingsteam. Vor letztes Jahr habe ich mein Herz an sie verloren mit ihrem spektakulären Tempo-Basketball. Das ist ein bisschen weniger geworden, aber ich bin recht hoffnungsvoll, dass sie mehr schaffen, als die Play-Ins.

Die Top-Stars
Domantas Sabonis: Vielseitiger Center, nach Jokic für mich der beste der Liga. Fliegt meines Erachtens immer noch ein bisschen unter dem Radar, obwohl er zuverlässig punktet, reboundet und auch passt. Meiste Triple Doubles. Dazu DeAaron Fox der Sprininsfeld gerade auch in der Chruchtime. Und Neuzugang DeMar DeRozan wird noch mehr Variationen in den Angriff bringen.

X-Faktoren
Malik Monk: Bringt unglaubliche Energie von der Bank, mit Naz Reed von den Thunder der beste 6. Mann. Als er zum Ende in der vergangenen Saison vergangenen Saison verletzt ausschied, ging es sichtlich bergab mit den Kings. Auf die Entwicklung von Keon Ellis und Backup-Center Alex Lin bin ich gespannt.

Problemfelder
Bleibt die Defensive. Sabonis ist auch nicht de allerbeste Verteidiger. Und die Abstimmung der beiden Ballhandler Fox und DeRozan könnte zu Unstimmigkeiten und Eifersüchteleien führen. Aber Mike Brown ist als Trainer erfahren genung, das zu managen.

Memphis Grizzlies

Die vergangene Saison war gelaufen, bevor sie überhaupt begonnen hat. Die lange Sperre für Ja Morant und unfassbares Verletzungspech, das fast das ganze Team betraf, war nicht zu kompensieren. Als Morant zurückkam, bekam man einen Eindruck, zu was die Mannschaft fähig ist, bevor eine sasison-beendende Verletzung jegliche Hoffnungsfüncken zerstieben lässt.

Top-Stars
Ja Morant: Einer der Spieler, weswegen ich Basketball so liebe. Fantasiereich, effektiv, immer für die erastaunliche Idee gut. Natürlich Exzentriker und seine Waffenleidenschaft muss ich auch nicht mögen: Auch Desmond Bane hat ein Seuchenjahr hinter sich. Einer der besten Dreierschützen der Liga.

X-Faktoren
Zach Edey: Der Center dominierte im College beide Bretter, doch die NBA ist ein ganz anderer Schnack. 2,24 Meter bringt er jedenfalls schon mal Gardemaß mit, und das Wurfhändchen hat er auch. Luke Kennard ist ein famoser Distanzschütze, ohne Nerven auch in der Chrunchtime.

Problemfelder
Die große Frage lautet: Wie gut haben die ganzen Zurückkommer ihre zum Teil sehr schweren Verletzungen überwunden. Wenn sie an ihre alte Form zurückfinden oder gar noch besser werden, können sie den ohnehin schon starken Westen gehörig aufmischen als zusätzlicher Contender.

Houston Rockets

In der vergangenen Saison ging ihren ein bisschen die Luft aus und verpassten als 11. die Play-Ins. Ich traue dem recht jungen Team durchaus die Steigerung für die fehlenden Siege zu. Im Osten wären sie für mich klarer Post-Season-Kandidat, aber im Westen ist die Konkurrenz extrem.

Top-Stars
Alperen Sengun: Der Center war die Entdeckung der vergangenen Saison. Vor allem zu Beginn waren die Rockets lange auf Play-off-Kurs, ehe dem Türken auch wg Verletzungen die Kräfte ausgingen. Spielmacher Fred van Vleet ist mit seinen 30 Jahren mit Abstand der Älteste des Teams. Ein glänzender Spielmacher mit einem herausragendem Wurf, der sogar weiß, wie Champions geht (2019 mit den Toronto Raptors

X-Faktor
Reed Shephard ist der Nummer-3-Draft Pick (eines nicht allzu gut beleumdeten Jahrgangs). Wie alle Rookies wird er Zeit brauchen, um sich an die NBA zu gewöhnen.

Problemfelder

Bei aller Klasse: Es könnten die Ergebnisse, sprich Siege fehlen gerade in den West-Duellen. Geduld ist gefragt, denn die Zukunft liegt in Houston. Vielleicht sogar schon die ganz nahe, wenn die Dreierquote nach oben geht.

San Antonio Spurs

Die Hoffnung heißt Wemby: Nur deswegen in dieser Kategorie, denn nach Lage der Dinge wird es für die Play-offs nicht reichen.

Top-Stars
Victor Wembanyama: Der „außerirdische“ Franzose hat ein großartiges Rookie-Jahr hinter sich, (obwohl Phantasten wie ich angesichts des irrsinnigen Vorschusslorbeers sogar noch mehr erwartet haben). Er wird sich weiter steigern, zumal die Spurs mit Chris Paul einen außerordentlichen Spielmacher verpflichtet haben, auch wenn der 37-Jährige seine allerbesten zeiten hinter sich hat. Der wirkliche Star sitzt auf der Bank: Gregg Popovic, mehrfacher Meistertrainer, mit 75 Jahren junggeblieben. Sehr wichtige Stimme, vor allem auch zu allen relevanten Themen außerhalb des Courts (wie auch Warrior Steve Kerr). Und aus sportlicher enau der Richtige Coach für den Aufbau eines Wembanyama..

X-Faktoren
Jeremy Sochan Ierstaunliche Löwen-Frisur), Darius Vasell: Zwei hochveranlagte Spieler. Das Schöne für sie ist: Keiner (bei Verstand und Realitätssinn) erwartet eine Winning Season oder gar Play-offs, sondern „nur“ eine Steigerung.

Problemfelder
Sehe ich eigentlich keine, wenn denn alle Verantwortlichen die Ruhe bewahren und nichts Irrwitziges verlangen. Natürlich muss das Team auch bei Laune gehalten werden angesichts möglicher Niederlagenseren.

IV. Und sonst?

Vebleiben die LA Clippers, Utah Jazz und Portland TrailBlazers. Während ich die Utah Jazz trotz eines Lauri Markkanen (finnisches leises Seufz) und die Blazers ganz abschreibe, sehe ich bei den Clippers einen Hoffnungsschimmer und auch viel Interessantes

Los Angeles Clippers

Sie hatten großes vor mit den 3 Top-Stars Kawhi Leonard, Paul George und James Harden sowie tollen Ergänzugnsspielern. Platz 4 im starken Westen war auch aller Ehren Wert, bevor die Mavs dem Run ein Play-off-Aus bescherten. Und jetzt? Paul George ist weg, Leonard (mal wieder) verletzt und Harden wird auch nicht jünger. Niedergang zur Unzeit in der funkelnagelnneuen ultrateuren Super-Halle, die Besitzer Steve Ballmer errichten ließ.

Top-Stars
Immer noch James Harden und Kawhi Leonard, oder sind es nur nocht Alt-Stars. Leonard fällt erst mal auf unbestimmte Zeit aus (ganz schlechtes Zeichen). Und Harden legt auch nicht mehr die unglaublichen Zahlen auf , die ihn einst zum MvP und besten Punktesammler der Liga machten.

X-Faktor
Die neue Halle: War so hübsch gedacht; ein titelreifes Team in endlich eigener Spielstätte. Endlich nicht mehr Anhängsel der alles überstrahlenden Lakers. Wenn der Start wider Erwarten doch einige Siege bringt, kann hier natürlich viel Energie gezogen werden.

Problemfelder
Wo anfangen, wo aufhören? Neben den verletzungs-anfälligen George und Harden ist da erst mal ein signiikanter Substanzverlust zu sehen mit dem Abgang von Plumlle, Theis und auch Westbrook. Und die Zukunft wurde verscherbelt. Erst 2030 (!) verfügen die Clippers wieder über ihre eigenen Draft-Picks. Die Stars der Branche werden angesichts dieser Gemengenlage nicht gerade Schlange stehen, um nach LA zu wechseln, obwohl Strand und Aber-Millionen locken.

Das wars mit der Vorschau. Let the Games begin

Wer stoppt die Celtics?

Saisonvorschau NBA, Teil 2, Eastern Conference

Nach allgemeiner Ansicht ist die Eastern Conference schwächer einzuordnen als die Western. Aber das beste Team kommt aus dem Osten, Titelverteidiger Boston Celtics. Die Play-offs im Frühjahr litten bis in die Conference Finals vor allem daran, dass alle Konkurrenten auf absolute Schlüsselspieler verzichten mussten (Bucks/Giannis, Pacers/Haliburton, Knicks/Randle et all, Sixers/Embiid). Diese sind jetzt einigermaßen wieder hergestellt. Folgende 8 Teams im einzelnen (die Reihenfolge entspricht in etwa auch meiner Wertung) dürften die ersten 6 Plätze unter sich ausmachen bzw ziemlcih sicher die Play-Ins erreichen.

Boston Celtics

Das Team ist weitestgehend zusammengeblieben, hat also den Riesenvorteil des Eingespieltseins. Und nach einem Titel ist man in der Sportstadt Boston auch noch nicht satt.

Top-Stars
Das sind ohne Zweifel Jason Tatum und Jaylen Brown, beide noch in den 20ern, also im besten Basketball-Alter. Die auch schon gezeigt haben, dass sie zusammenspielen können (bei Stars dieser Güte wahrhaff keine Selbstverständlichkeit). Tatum ist noch ein bisschen begabter und hat das Zeug zum MvP.

X-Faktoren
Eine wichtige Rolle vor allem in der Verteidigung spielen Derrick White und Jrue Holiday, die beide für Olympia nominiert wurden. Nicht zu vergessen Al Horford, der alte weise Anker, der wahrscheinlich vor seiner letzten Saison steht.

Problemfelder
Zumindest bis Dezember müssen die Celtics auf Kristaps Porzingis verzichten, in Bestform ein kaum zu verteidigernder 2,14-Meter-Riese mit gutem Wurf und mit seinen langen Armen auch Fels in der Verteidigung. Und trotz allem Titelhunger: Nehmen alle Spieler die Saison an wirklich ernst, gerade am Anfang?

New York Knicks

Das Team sorgte mit einem späten Trade im September noch für einen echten Paukenschlag. Die Knicks gaben Julian Randle und Donte DiVicenzo zu den Timberwolves ab und erhielten im Gegenzug Karl-Anthony Towns, mit dem sie ihre Länge am eigenem Brett verbesserten und den Verlust von Isaiah hartenstein (zu den Thunder) auffangen.

Top-Stars
Jalen Brunson hatte eine fantastische Saison und seinen Durchbruch in die absolute Top-Klasse. Fast allein er trug die Knicks bis in die 2. K.-o.Runde. Jetzt verzichtete er sogar auf einen noch höheren Vertrag, um Geld für andere Profis zu sparen. Und Karl-Anthony Towns ist als langer Spieler mit viel Offensiver Power extrem gefragt.

X-Faktoren
OG Amunoby kam während der vergangenen Saison von den Raptors und wurde einer der Schlüsselspieler. Entlastung verspricht sich die Team-Führung durch  Mikal Bridges, der allerdings mit seinem Wurf kämpft, den er im Sommer irgendwo verloren hat.. Das begeisterungsfähige (zumindest in de Theorie) Publikum im Madison Square Garden ist für den einen oder anderen Sieg gut, allerdings auch für schnelles und unüberhörbares Murren bekannt.

Problemfelder
Schon wieder das Verletzungspech: So fällt der etatmäßige Center Mitchell Robinson enreut aus (mindestens bis Jahresende). Auch ein Achiuwa schlagt sich immer wieder mit verletzungen herum. Außerdem bleibt abzuwarten, wie sich der nicht immer einfache Towns integriert.

Milwaukee Bucks

In der Theorie haben die Bucks ein tolles Team, einen tollen Kader. Das Problem ist, dass sie ihre PS oft nicht auf die Straße bringen auch wegen vieler Verletzungen

Top-Stars
Giannis Antetokuonpo ist (mindestens) einer der Top-5-Spieler der gesamten Liga. Wenn er mit seinen Riesenschritten Richtung Korb zieht, ist er kaum aufzuhalten. Damian Lillard brillierte viele Jahre bei den Trail Blazers (oft als Alleinunterhalter), doch sein erstes Jahr bei den Bucks verlief nicht ganz nach Wunsch. Sollte sich das verbessern, wären die Bucks ein echter Contender.

X-Faktoren
Khris Middleton und Marc Lopez: die neben Giannis letzten Verbliebenen des Titelteams 2018. Ohne Verletzungen ist vor allem Middleton ein ganz wichtiger Baustein, Lopez mit seiner Große und dem feinem Händchen die ideale Ergänzung zu Antetokuonpo, allerdings ist er etwas in die Jahre gekommen (36).

Problemfelder
Da Team ist insgesamt ziemlich alt. Außer Giannis sind alle Spieler der nominellen Starting Five 30+ Jahr alt. Das dürfte angesichts der sehr anstrengenden Saison ein Problem werden. Sollten sie allerdings auf dem Weg in die Play-offs Kräfte sparen, ist ihnen für die Post Season alles zuzutrauen.

Philadelphia 76ers

Embiid oder nicht Embiid, das ist die Frage, um die sich bei den Sixers alles dreht. Besser: Fällt er 15 Spiele aus oder wie schon so oft 30. Und kann er mal Play-offs durchspielen?

Top-Stars
Joel Embiid: Ist er fit, ist er für jede Verteidigung eine Bedrohung. Am Korb (auf beiden Seiten bärenstark, mit einem guten Wurf ausgestattet und mit gutem Auge für die Mitspieler. Tyrese Maxey hat an seiner Seite, vor allem aber auch ohne ihn, einen riesigen Leistungssprung gemacht, und wird mehr und mehr zum Gesicht der Franchise. Und mit Paul George haben sie einen weiteren Extra-Könner nach Philliy geholt.

X-Faktor
Caleb Martin ist sich nicht zu schade, Drecksarbeit für die Stars zu verrichten. Er ist ein Wettkampfty: Je Play-off, desto lieber.

Problemfelder
Wie so oft die Gesundheit der Spieler: Nicht nur Embiid ist verletzungsanfällig, sondern auch Paul George musste zuletzt bei den Clippers einige Zeit pausieren und ist mit seinen 34 Jahren auch nicht mehr der Jüngste.

Orlando Magic

Mit gleich drei Deutschen im Kader für uns vielleicht das interessanteste Team: Nach Jahren in den niederen Gefilden ging es zuletzt stetig aufwärts: In der 1. Play-off-Runde scheiterten die Magic nur knapp an den Cavaliers. Schlechter ist das junge Team sicher nicht geworden, ein Jahr mehr Erfahrung kann nur gut tun.

Top-Stars
Paulo Banchero, der Top-Pick 2022, ist weiter der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft zusammen mit dem kongenialen Franz Wagner. Bei dem warte ich allerdings auf den nächsten entscheidenden Schritt nach vorn, und dazu braucht er einen vernünftigen Distanzwurf. Seine Dreierquote war zuletzt grauenhaft.

X-Faktor
Die teamübergreifend schwache Dreierfraktion soll Kentavious Caldwell-Pope verbessern, der Königstransfer von den Denver Nuggets. Die Erfahrung des 31-Jährigen, der sich in einigen Play-off-Schlachen schon bewährt hat, dürfte einen enormen Schub geben. Energizer von der Bank ist vor allem Mo Wagner, der ein tolles Jahr hinter sich hat.

Problemfelder
Die Jugend ist Schwäche und Stärke zugleich. Bisher fehlte in heiklen Situationen der Ruhepol, den man in KCP gefunden zu haben hofft. Und wirklich nach oben geht es sowieso nur, wenn praktisch jeder Spieler seine Dreier verbessert. Und ob Jalen Suggs auf der Spielmacher-Position der Weisheit letzter Schluss ist, bleicbt ebenfalls abzuwarten.

🇩🇪 👓
Franz Wagner hat diesen Monster-Vetrag unterzeichnet, der ihm ab 2025 mehr als 40 Millionen/Jahr garantiert. Sein Zug zum Korb ist einzigartig, er sollte bei Leonie Fiebich ein paar Trainigsstunden in Sachen Distanzwürfe nehmen. Mo Wagner kann Coach Jamahl Mosley jederzeit bringen und er zahlt es mit vollem Einsatz zurück. Tristan da Silva ist wohl in seinem Rookie-Jahr nur Lernender und dürfte über jede Einsatzminute froh sein.

Indiana Pacers

Für mich das aufregendste Team zumindest im Osten mit ihrem Höllentempo und dem fantasiereichen Angriffsspiel, das Tyrese Haliburton orchestriert. Der Einzug ins Conference Final 2024 war mehr als erwartet, mal sehen ob die Entwicklung weitergeht.

Top-Stars
Tyrese Haliburton gehört zu den besten 3 Spielmachern der Liga, wenn er nicht sogar der beste ist. Setzt die Mitspieler brillant ein und hat auch selbst einen guten Abschluss. Okay, sein Dreier könnte noch öfter fallen, aber er ist ja noch jung ..Pascal Siakam hat sich nach seinem Wechsel im Februar von den Raptors als Vestärkung erwiesen. Jetzt konnte er intensiv mit dem Team trainiren und die gesamte Vorbereitung bestreiten und wird ein noch wertvollerer Baustein, vor allem auch in der Defensive

X-Faktoren
Bennedict Maturin hatte eine veheißungsvolle Rookie-Saison, bevor ihn eine Verletzung stoppte. Wenn er an seine Leistungen anknüft und diese sogar verbssert, werden die Pacers noch vile Freude an ihm haben. Auch die beiden 24-jährigen Andrew Nembhard und Aaron Nesmith haben gerade in den Play-offs ihren Durchbruch geschafft.

Problemfelder
Die Defense bleibt das Sorgenkind. Das spektakuläre Spiel nach vorn ist halt auch fehleranfällig für schnelle Gegenangriffe. Auffällig im Kader ist die fehlende Länge. Nur Myles Turner hat mit 2,11 Metern Gardemaß. Das wirkt sich weniger in der fantasievollen Offensive aus, allerdings umso mehr beim Rebounding an beiden Brettern.Myles Turner allein wird es nicht richten können.

Cleveland Cavaliers

In einer atemberaubenden 7-Spiele-Serie eliminierten die Cavs 2024 die Orlando Magic. Die Starting Five genügt (fast?) höchsten Ansprüchen, dahinter allerdings klafft ein Loch.. Mit Kenny Atkinson steht ein neuer Cheftrainer an der Linie.

Top-Stars
Wenn Donovan Mitchell aufdreht, ist er kaum zu stoppen, wie die Magic leidvoll bestätigen werden. Ein Top-Werfer mit unglaublich schnellen Bewegungen zum Korb. Beim hochveanlagten Darius Garland warte ich auf den weiteren Schritt nach vorn.

X-Faktoren
Jugendliche Frische: Keiner der Starting Five ist älter als 28 Jahre alt, die Kräfte für die anstrengende Saison dürften also vorhanden sein. Der hochveranlagte Forward mit Gardemaß Evan Mobley (2,11 Meter) könnte vor einer Durchbruch-Saison stehen.

Problemfelder
Die Bank: Ich sehe bei keinem anderen Team einen so großen Unterschied von Starting Five und Ergänzungsspielern. Einzig Caris LeVert zeigt punktete zweistellig, die anderen hängen in ihrer Entwicklung fest. Rookie Jaylon Tyson ist Hoffnungsträger als Backup für Haliburton.

Miami Heat

Letztlich eine sehr unbefriedigende Saison für das Florida-Team, dem dann auch die sprichwörtliche Heat Culture abging (irgendwie die Play-offs erreichen und dort durchstarten). Diesmal: Aus in der 1. Runde und letztlich völlig chancenlos gegen die Celtics, obwohl man sogar Spiel 2 in Boston klaute, weil praktisch jeder Dreier in die Reusse fiel.

Top-Stars
Immer noch Jimmy „Bucket“ Butler. 35 Jahre ist er mittlerweile alt, doch wenn er fit ist, kann er das Team in hohe Höhen führen. Bam Adebayo hat sich in den letzten Jahren zu einen der Top-Centerder Liga gesteigert, stark an beiden Bretter, Super-Verteidiger, der sich die Olympia-Nominierung mehr als verdient hat. Nicht zu vergessen der stets braungebrannte (Florida halt!) Trainer Erik Spoelstra; voller Ideen und vielleicht der beste Coach während einer Partie.

X-Faktoren
Tyler Herro: Hatte fantastische erste Jahre, aber den nächste Schritt in die Top-Elite blieb ihm bisher versagt auch wegen ständiger Verletzungen. Einer meiner Lieblingsspieler ist Duncan Robinson, ein brillanter Schnell-Werfer jenseits der Dreier-Linie (allerdings grauslig in der Verteidigung). Jaimie Jaquez hatte ein tolles Rookie-Jahr, er ist eine der Hoffnungsträger für die mittelfristige Zukunft.

Problemfelder
Jimmy Butler: Keiner weiß, ob er nach 2025 noch eine Saison dranhängt. Und der Abgang vom veflässlichen Shooter Caleb Martin Richtung Philadelphia dürfte rictig weh tun. U d Kevin Love wird mit seinen 36 Jahren auch nicht jünger …

Der Rest

2 Teams werdendie letzten beiden Play-in-Plätze erben und dann mehr oder weniger chancenlos ausscheiden, naja. Interessant wird sein, ob die Detroit Piston ihre desaströse Saison ein bisschen verbessern. Ansonsten dürfte das Niveau der verbliebenen 7 bescheiden bleiben, Ausreißer nach oben kann es in einer so langen Saison natürlich immer geben.
Von all diesen Teams habe ich die Charlotte Hornets besonders im Blick, an die ich seit seligen Jump-Run-Zeiten und der summenden Halle ein wenig mein Herz verloren habe. Hier sehe ich einiges Potenzial vielleicht noch nicht für diese, aber die kommenden Spielzeiten. LaMelo Ball gibt nach langer Pause wieder sein Comebach.
Vom Namen her am besten aufgestellt sind die Atlanta Hawks, die am ehesten den Top 8 gefährlich werden können, weil sie mit Trae Young auch einen außerdordentlich guten Spieler haben (leider ziemlich unbrauchbar in der Defense, man höre sich diesbezüglich Dre Voigts Tiraden an).Der schweizer Clint Capella ist ein überdurchsnittlich guter Center, Bogdan Bojanovic kann an guten Tagen alles treffen.

🇩🇪 🇦🇹 👓
Für Dennis Schröder bei den New Jersey Nets dürfte es ein schwieriges Jahr werden. Ein neu zusammengestelltes Team, das wahrscheinlich gar nicht reüssieren will (Stichwort: Tanken). Schröder selbst hat in seinen NBA-Jahren nie an seine Glanzvorstellungen im Nationalteam (Weltmeister 2023 und MvP) anknüßfen können. Jetzt ist er als erfahrener Führungsspieler gefragt, allerdings halt in einem Team ohne große Ambitionen. Mich würde ein Trade nicht besonders verwundern.
Jakob Poeltl ist nach seinem verletzungsverseuchten Jahr wieder fit für die Toronto Raptors. Der Österreicher gehört zur aussterbenden Sorte jener Center, die vollends auf Distanzwürfe vezichten. Am Korb ist er auf beiden Seiten sehr effektiv (einer der besten Offensiv-Rebounder), auch mit gutem Auge ausgestattet und einem sehr treffsicheren Wurf aus kurzer Distanz (65,5 Prozent).

 

Vorhang auf zur Basketball-Show

Saisonvorschau NBA, Teil 1, Allgemeines

Das Warten hat nach gut 4 Monaten ein Ende. Heute beginnt die neue Saison der NBA, gleich mit zwei Schlagern zwischen Titelverteidiger Boston Celtics gegen New York Knicks und LA Lakers gegen Minnesota Timberwolfves.
Ursprünglich wollte ich zu jedem der 30 Teams was schreiben, abe das wäre zu länglich. Ich beschränke mich auf die meines Erachtens wichtigsten Teams (das sind immer noch furchtbar viele) und Aspekte, geteilt in zwei Teile nach Eastern und Western Conference. Wer es dann noch genauer wissen will, für den habe ich ein paar Blogs und Websites parat. Bevor ich damit beginne, ein paar grundsätzliche Anmerkungen.

Format
Dasselbe wie in den vergangenen Jahren. Jedes Team hat 82 Spiele. Für die Play-offs qualifizieren sich die ersten Sechs jeder Conference direkt, die Plätze 7 bis 10 spielen in sogenannten Play-Ins die übrigen 2 Teilnehmer aus. Wie im vergangenen Jahr gibt es wieder einen NBA-Cup, ein gesondertes Turnier eingebettet in die Saison, wieder mit einem Finale in Las Vegas. Damit soll die doch längliche Saison gerade in den eher müden Monaten November/Dezember aufgepeppt werden, das hat tatsächlich bei der Premiere 2023 gut funktioniert und dass mit den LA Lakers eines der schillerndsten Teams am Ende gewann, war mit Sicherheit auch dienlich.

Monsterverträge
In keiner anderen Profiliga gibt es so viele höchstdotierte Verträge wie in der NBA. Das liegt vor allem daran, dass ein NBA-Team nur 15 Spieler umfasst und die Spieler-Gewerkschaft durchgesetzt hat, dass 50 Prozent der astronomischen (Fernseh)-Einnahmen direkt an die Profis fließen. Der Salary Cap liegt derzeit bei 180 MillionenDollar/Jahr, und dieser kann auch noch erhöht werden bei Zahung einer Luxussteuer. Ich vereinfache das jetzt. So sind jetzt 50 Mio/anno-Kontrakte möglich, die etwa ein Steph Curry, Jaylen Brown und andere verdienen. Und sogar ein Franz Wagner, sicher ein hochbegabter Spieler, aber (noch?) nicht absolute Top-Klasse, verdient mehr als 40 Mio/Jahr (allerdings erst ab 2025). Nur mal zum Vergleich: Leon Draisaitl, der Top-Verdiener der gesamten NHL, unterschrieb im September einen 8-Jahres-Vertrag für 112 Millionen Dollar, das sind 14 Mio/Jahr. Natürlich kein Hungerlohn, aber fast schon eher untere Kategorie für einen NBA-Profi.

Tanken

Unwort im US Sport und speziell in der NBA: Hat nichts mit Benzinzufuhr zu tun. Eine echte Übersetzung gibt es nicht, aber „Absichtlich verlieren“ trifft es. Gemeint ist aber nicht die einzelne Partie (kein Spieler bei Sinnen verliert gerne absichtlich), resulitert sich aber aus den Vereinsvorgaben (gewinnt mal nicht zu oft) und der damit zusammenhängenden Kaderzusammenstellung, mit der ein Team schlicht nicht mehr als 20+x Spiele gewinnen kann.
Warum das Ganze? Das Draftsystem das in der NBA für die kommende Saison die schlechtesten Teams bevorzugt. Was gerade auf den verheißungsvollen Jahrgang 25 sich durchaus lohnt, wo die Top-Picks schon als kommende Supestars gehandelt werden. Und manches Team hat dermaßen verworrene Wetten und Trades auf Draftnummern abgeschlossen, dass sie allesamt verlieren würden, wenn sie zu gut abschneiden. In diesem Jahr gibt es einige Verdächtige: Im Osten die Detroit Pistons, New Jersey Nets und Charlotte Hornets, im Westen die Portland TrailBlazers und vielleicht auch die Utah Jazz, wobei die schon fast zu gut aufgestellt sind. Manche Franchise wird erst mal sein Glück versuchen und dann abschenken, wenn die Play-Ins außer Reichweite sind. Offiziell ist das Ganze natürlich verboten, aber Beweise sind halt schwierig. Erstaunlich finde ich, dass tankende Teams trotzdem noch vor einigermaßen gefüllten oder gar vollen Hallen spielen.

NBA im deutschen Fernsehen (Stream)
Der echte Fan hat ohnehin den NBA-League-Pass, wo er jede Partie live oder relive (ohne Störer) sehen kann oder in einer Zusammenfassung von etwa 10 Minuten. Oft angeboten mit Heim- oder Auswärtskommentar. Wer auf deutsche Kommentierung nicht verzichten will, für den bietet der Streamingdienst fast täglich ein Topspiel des Tages an; manchmal sogar 2 an einem Tag (wie heute), manchmal keinen. Pro7Maxx zeigt am Samstag und Sonntagabend je ein Spiel, oft zur besten Sendezeit auch in Europa mit meist sehr ansehenswerten Partien.
Die deutschen Anstalten haben zumindest zu Beginn der Saison ein besonderes Augenmerk für die deutschen Profis. Da sind vor allem die Orlando Magic mit gleich 3 Nationalspielern (Franz und Moritz Wagner sowie Tristan da Siva). Isaiah Hartenstein wechselte von den Knicks zu den Thunder, muss aber erst mal wg einer Verletzung pausieren. Dennis Schröder ist einer der Leader bei den New Jersey Nets. Maxi Kleber hat bei den Mavs hoffentlich weniger Verletzungspech. Die NBA-Reise von Daniel Theis schließlich verschlug ihn diesen Sommer zu den New Orleans Pelicans.

Eckdaten:
14. Dezember: NBA-Cup, Final 4 in Las Vegas, Halbfinale und Finale (17.)
25. Dezember: Traditionell der Weihnachts-Marathon mit einigen Top-Partien über den ganzen Abend. Dieses Jahr: Mavericks – Timberwolves, Celtics – 76ers, Warriors – Lakers, Suns
– Nuggets
16. Februar:    All-Star-Game in San Francisco, flankiert vom 3-Punkte-, und Dunk-Contest und dem Rookie-Game.
15. April: Play-Ins
18. April: Play-offs (Best of 7)
05. Juni: Beginn der Finalserie (Best of 7)

Links
Gotnexxt mit Dre Voigt https://www.podcast.de/podcast/3070937/got-nexxt-der-nba-und-basketball-podcast
Jeden Tag NBA https://www.podcast.de/podcast/3402680/jeden-tag-nba

Dazu basket.de

Das wird die Bundesliga 24/25, die wird, Teil 3

 

Der Tabellenkeller

Heute geht es um die Teams, die aller Voraussicht nach, und der 1. Spieltag hat das auch schon angedeutet, den Abstieg unter sich ausmachen.

FSV MAINZ 05

Überblick

Dass die Rheinhesse auch diese Saison im Oberhaus bestreiten dürfen, gleicht einem Wunder. So abgeschlagen, so hoffnungslos waren sie, als Bo Hendriksen nach dem bereits zweiten Trainerwechsel der Saison den Verein sportlich übernahm. Er holte in den letzten 13 Spielen sagenhafte 23 Punkte und schaffte den direkten Klassenerhalt.
Jetzt allerdings ist Alltag, und alles beginnt von Neuem. Die Aufgabe vor der der Däne stellt lautet Konsolidierung, möglichst mit dem Abstiegskampf erst gar nicht in Berührung kommen. Helfen würde da natürlich, wenn das Verletzungspech nicht so grausam zuschlagen würde wie in der abgelaufenen Spielzeit. Wobei der Kader bis Transferschluss vielleicht noch verstärkt wird: Geld ist vorhanden, nachdem Leistungsträger Brajan Gruda nach langem Hin und Her letztlich doch für die Rekordsumme von 31,5 Millionen Euro zum Premier-League-Club Brighton and Hove Albion und dessen Trainer Fabian Hürzeler gewechselt ist.

Player to watch
Jonathan Burkardt: Vor zwei Spielzeiten geigte der junge Angreifer fantastisch auf, spielte sich bis in den Dunstkreis des Nationalteams. Doch in der vergangenen Saison fehlte er lange, erst in den Schlussspurt konnte er eingreifen und hatte großen  Anteil am Aufschwung. Wenn er diese Form rüberretten kann, ist vieles zu erwarten
Nadiem Amiri: Es ist sicher nicht übertrieben, wenn ich sage, dass dessen Winterverpflichtung nach der von Hendriksen das Nichtabstiegs-Wunder erst ermöglicht hat. Er brachte viel Spielkultur nach Mainz, nur aufgrund des Superkaders bei Bayer Leverkusen durfte/musste er überjhaupt wechseln. Jetzt widerstand er Abwerbungen, will sich bei den Mainzern für höhere Aufgaben empfehlen. Sprich: Der Deutsche mit afghanischen Wurzeln hat die Nationalmannschaft im Visier.

Mögliche Fallstricke
Ob und wie kann der zwar finanziell lukrative, aber sportlich schmerzliche Weggang von Gruda kompensiert werden.In knapp einer Woche dürfte es schwer werden, woanders adäquat fündig zu werden.
Ärger mit der Justiz: nicht der Verein selbst, aber zwei Spieler. So wurde der japanische Neuzugang Kaishu Sano in Tokio wegen des Verdachts eines sexuellen Übergriffs festgenommen, es droht ein Verfahren mit ungewissen Ausgang. Dazu noch der Rechtsstreit mit Verteidiger Anwar El Ghazi, dem wegeen antisemitischen Äußerungen gekündigt wurde und dagegen vorgeht.

Erste Spiele
1. FC Union H (1:1)
VfB Stuttgart A
Werder Bremen H
FC Augsburg A
Nach dem Heim-Remis zum Auftakt droht der nächste Fehlstart. Die Partie zu Hause vs Werder wird schon zum Schlüsselspiel.

Fazit
Trotz des Abgangs von Gruda sehe ich Mainz ganz gut aufgestellt. Die Rheinhessen haben mit Amiri, Burkhardt sowieOnisiwo spielerisch herausragende Akteure. Auch hatte Henriksen jetzt erstmals richtig Zeit, Ideen zu entwickeln. Und seine mitreißende Art hat das Publikum schon im Frühjahr regelrecht angezündet.

1. FC UNION

Überblick

Die vergangene Saison hatten sich die Berliner ganz anders vorgestellt. Schöne Spiele in der Champions League und mit namhaften Akteuren wie Robin Gosens, Kevin Volland und Leo Bunucchi sich an der Tabellenspitze etablieren undund das nicht nur pragmatisch, sondern auch attraktiv. Das ging extrem schief: Nach einer Niederlagenserie sondergleichen trennte sich der Club von Erfolgscoach Urs Fischer, unter Nenad Bjelica wurde es nur geringfügig besser, und jetzt war auch jegliche Leichtigkeit und Freude dahin. Zweiter Trainerwechsel also, und mit Marco Grote wurde mit Hängen und Würgen und großer Mithilfe der Schnecken-Konkurrenz der Klassenerhalt geschafft.
Zurück zu den Wurzeln, heißt es jetzt an der Alten Försterei. Das Missverständnis Bonucchi wurde schon im Winter beendet. Jetzt wollen die Köpenicker nicht Anderes als eine „normale“ Saison. Also kein Mitspielen um die Meisterschaft wie vor zwei Jahren, aber auch kein fingernagelgefährdender Abstiegskampf. Ein wenig schielen der neue Sportdirektor Horst Heldt und der neue Coach Bo Svensson trotzdem nach oben, gute Akteure tummeln sich ja genug

Player to watch
Laszlo Benes: Für 3 Millionen kam der der Slowake mit dem feinem Linksfuß vom Hamburger SV. Dort zeigte er immer wieder seine große Fußballkunst, aber es fehlte an Konstanz (wie halt allen Hamburgern). Er wird im Mittelfeld die Fäden ziehen und soll auch Torgefahr ausstrahlen.
Kevin Volland/Robin Gosens: Gerade an diesen beiden Spielern wurde der Absturz oft festgemacht, weil (Ex)-Nationalspieler nicht zum Arbeiterclub passen sollen. Jetzt ist die Aufregung endlich vorbei, und beide haben ja ihr Können nicht verlernt. Da ist einiges zu erwarten.

Mögliche Fallstricke
Neuer Trainer, neuer Sportdirektor: Gerade Horst Heldt hat ja schon einige Stationen hinter sich. Wie passt er sich dem Ostclub an, ohne sich zu verstellen?
Die Stadionfrage: Die Eisernen haben bereits länger große Ausbaupläne für ihre Försterei, schon vor dem Buli-Aufstieg 2019. Jetzt soll es tatsächlich klappen, aber die Genehmigungen lassen noch auf sich warten, und nicht jedem Fan, der vielleicht selbst noch vor gut 10 Jahren Hand bei letzten Umbau angelegt hat (im Wortsinne!), will sich mit einer gigantischen Arena von 40 000 Zuschauern anfreunden.

Erste Spiele
Mainz 05 A 1:1
FC St. Pauli H
RB Leipzig A
1899 Hoffenheim H
Durchaus die Möglichkeit eines vernünftiges Starts. Andererseits: Die vergangene Spielzeit begann mit 2 Siegen, bevor das Unheil seinen Lauf nahm.

Fazit
Die Eisernen sind wieder mal schwer zu fassen. Entweder sie übertreffen die Erwartungen oder bleiben klar dahinter. Ich glaube an eine klare Konsolidierung, die im besten Fall mit einem einstelligen Platz endet.

VFL BOCHUM

Überblick
Klassenerhalt-Wunder, die zweite. Oder wer hätte ernsthaft nach der 0:3-Heimpleite im ersten Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf noch mit der Rettung gerechnet? Aber nichts ist halt unmöglich, schon gar nicht für den VfL, der einst in den 80ern aus guten Gründen das Attribut „Unabsteigbare“ mit sich führte.
Jetzt wird es keinen Deut einfacher, zumal ein halbes Dutzend Stammspieler den Club verließen, darunter Korsettstangen wie Torwart Manuel Riemann, Verteidiger Keven Schlotterbeck und Antreiber Kevin Stöger. Bundesliga-erfahrene und namhafte Neuzugänge suche ich vergeblich
Das zu kompensieren wird enorm schwer für den neuen Trainer Peter Zeidler: Der Schwabe hat vor allem in der Schweiz und Österreich gearbeitet. Der Duzfreund von Ralf Rangnick seit Studentenzeiten lässt hohes Pressing spielen.

Player to watch
Gerrit Holtmann. Der Deutsch-Philippine kam von Darmstadt zurück. Seine Schnelligkeit könnte helfen, der Abstieg mit den Lilien ist hoffentlich kein schlechtes Omen.

Mögliche Fallstricke
Gesucht wird ein neues Team, das ein neuer Trainer mit neuer Sportlicher Führung formen soll. Immerhin sind sich alle einig, dass allein der Klassenerhalt zählt, und sei es über die Relegation.

Erste Spiele
RB Leipzig A/0:1
Bor. Mönchengladbach H
SC Freiburg A
Hostein Kiel H
Mindestens ein Heimspiel muss geradezu gewonnen werden.

Fazit
Ganz knapp gerettet, und der Kader ist bestimmt nicht besser geworden. Mehr als Platz 16 würde mich schon überraschen. Das fast schon traditionelle Pokal-Aus in der 1. Runde bei Jahn Regensburg macht auch nicht gerade optimistisch.

FC ST PAULI

Überblick

Nach 13 Jahren gelang die Rückkehr in die Bundesliga. Letztlich souverän, obwohl gerade die Rückrunde nicht ganz nach Wunsch geriet. Allerdings sind zwei wesentliche Figuren nicht mehr dabei. Trainer Fabian Hürzeler, der für eine Ablöse von 9 Millionen (Vereinsrekord) nach England zu Brighton wechselte, sowie Top-Scorer Marcel Hartel, der sein Glück (oder doch nur mehr Geld?) in den USA bei St. Louis sucht.
Der neue Trainer Alexander Blessin hat in Belgien bei Union St. Gillioise viel Aufsehen erregt. Noch ein Rangnick-Jünger, bleibt anzumerken. Ob das reicht, die große Frage

Player to watch
Jackson Irving: Der Kapitän beschreibt sich selbst als Führungsfigur, war einer der Garanten des Aufstiegs. Viel Erfahrung bringt der 31-Jährige mit und 68 Länderspiele für die Socceroos.
Morgan Guilavogui: Wem der Nachname bekannt  vorkommt. Das ist der kleine Bruder von Wolfsburg-Kapitän Josuha. Allerdings ein Offensivmann, der seinen 1,89-Meter-Körper gut einzusetzen weiß und auf seine Schnelligkeit bauen kann.

Mögliche Fallstricke
Das Los aller Aufsteiger: Man wird sich an Niederlagen gewöhnen müssen, die in der 2. Liga so selten waren. Aber Pauli ist nun mal für die besondere Stimmung am Millerntor bekannt.

Erste Spiele
1. FC Heidenheim H/0:2
1. FC Union A
FC Augsburg A
RB Leipzig H
Gleich eine Heimpleite gegen einen Verein eher auf Augenhöhe, danach zwei Auswärstsspiele. Das kann böse beginnen.

Fazit
Wie Bochum: Nur der Klassenerhalt zählt. Das Millerntor muss Punkte bringen. Mehr als Platz 16 scheint auch hier nicht drin.

HOLSTEIN KIEL

Überblick

Oft haben die Norddeutschen ans Bundesliga-Tor geklopft, waren also nahe am Aufstieg dran, jetzt haben sie es aufgemacht und sind reingeschlüpft. Der insgesamt 58. Club im Oberhaus und der erste überhaupt aus Schleswig-Holstein. Die Handball-Hauptstadt Kiel hat den Fußball entdeckt, das heimische Stadion dürfte durchgehend ausverkauft sein – und manches Team dort sein blaues Wunder erleben wie vor drei Jahren die Bayern beim Pokal-Aus im Schnee-Eis. Ach ja: Zweimal (1930 und 31) waren die Störche schon Deutcher Meister.
Fast hätten die Kieler sogar die Zweitlga-Meisterschaft geholt und eine hässliche Radkappe alsTrophäe gewonnen. Trumpf ist und bleibt die Geschlossenheit, die holsteinische Ruhe auch in bedrohlichen Lagen wird helfen. Trainer Marcel Rapp verspricht auch fürs Oberhaus gepflegten Offensiv-Fußball und kann auf ein sehr eingespieltes Team bauen.

Player to watch
Lewis Holtby: Eine abwechslungsreiche Karriere hat der 33-Jährige hinter sich. Zum ganz großen Wurf hat es allerdings nicht gereicht. Jetzt hat er in Kiel sein spätes Glück gefunden. Seine (Bundesliga)-Erfahrung wird helfen, und spielen kann er auch noch. Zieht nicht auch ein sogar 38-jähriger Luka Modric noch die Fäden?
Fiete Arp: Vor ein paar Jahren galt er als das größte Stürmertalent in Deutschland, der sogar zu den Bayern wechselte. Mindestens eine Nummer zu groß war damals der Sprung. Doch Arp verzweifelte nicht und kann durchaus auch in der Bundesliga Akzente setzen.

Mögliche Fallstricke
Sehe ich erst mal keine: Eine gewisse Ehrfurcht vorm Oberhaus ist verständlich, doch schon die 2:3-Niederlage in Hoffenheim hat gezeigt, dass der offensive Ansatz funktionieren kann.
Höchstens noch die erforderlichen Umbaumaßnahmen für Auflagen, bei denen es jetzt nur eine Ausnahmegenehmigung gibt, könnten Unruhe bringen. Doch Holstein plant eh den Ausbau auf 25 00 Zuschaer.

Erste Spiele
1899 Hoffenheim A/2:3
VfL Wolfsburg H
FC Bayern H
VfL Bochum A
Zwei tolle Heimpartien. Nordderby vs Wolfsburg und die Bayern sogar als Samstagabend-Topspiel. Genau das Richtige zum Debüt.

Fazit
Viel spricht für ein Abstiegstrielle Kiel, Pauli und Bochum. Den Holsteinern traue ich es am ehesten zu, sogar höhere Weihen zu erreichen. Reines Bauchgefühl, wie ich zugeben muss.

Das wars: Meine Abschlusstabelle folgt in Teil 4