Das war die Woche, die war

Schifoan!

Nach Wochen des Wetterunsbills bescherte uns Petrus Traumtage bei den alpinen Skifahrern in Gröden/Alta Badia (Männer) und Val d’Isere (Frauen). Da lebt der Wolferl Ambros wieder auf.

Die beeindruckendste Fahrt des Wochenendes legte Dominik Paris bei der Original-Abfahrt am Samstag in Gröden hin, der mit einem wahren Parforceritt den italienischen Heimnsieg perfekt machte. Die Österreicher reüssierten bei den Speedrennen nur im Super-G, als Vincent Kriechmayr und Daniel Hemetsberger einen Doppelerfolg landeten. Im Riesenslalom in Alta Badia war das Skigenie Marco Odermatt zweimal nicht zu schlagen. Er ist der heißeste Kandidat für den Gesamtweltcup. Wahrscheinlich nur Marco Schwarz könnte ihm gefährlich werden, der das volle Programm fahren will und regelmäßig unter die Top 5 fährt.

Bei den Frauen in Val d’isere siegten Jasmine Flury in der Abfahrt und Federica Brignone im Super-G. Im Super-G schafften Kira Weidle und Emma Aicher wenigstens deutsche Top-Ten-Plätze.

Bayer und Bayern im Gleichschritt

Nach dem 15. Spieltag zeichnet sich im Titelrennen immer mehr ein Zweikampf zwischen den Levekusenern und Münchnern ab. Beide gewannen ihre Heimspiele gegen Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart mit 3:0. Das mit Spannung erwartete Südderby war quasi nach Kanes frühen Tor nach Konter und Fehler von VfB-Schlussmann Alexander Nübel entschieden. Kane erzielte dann noch sein 20. Saisontor. Die Bayern liegen 4 Punkte zurück, haben aber noch das Nachholspiel zu Hause gegen den 1. FC Union in petto.

Der Dritte RB Leipzig liegt bereits 7 Punkte hinter der Werkself, und der BVB ist eh schon lange aus dem Titelrennen und wird sich in der Liga als derzeit Fünfter um die erneute Champions-League-Quali streiten müssen. Dafür könnte eben diese 5. Platz sogar reichen, wenn die deutschen Clubs im Europapokal die beste Länderbilanz schaffen. Am Tabellenende hat sich erst mal ein Quartett nach unten abgesetzt. Heidenheim und Bochum landeten wichtige Siege gegen die Abstiegskonkurrenz Mainz respektive Union Berlin und haben erst mal einen Respektabstand

In der 2. Liga ist die Vorrunde bereits abgeschlossen.Kiel fürht das Nord-Trio vor St. Pauli und den HSV an. Das Feld ist noch eng beisammen. Abgeschlagen ist allersdings als Letzter der VfL Osnabrück, der den Abstieg kaum noch entrinnen wird.

6 Deutsche überwintern im Europapokal

Auch die Vorrunden der internationalen Wettbewerbe im Fußball sind abgeschlossen. Bayyern, BVB und Leipzig stehen im Achtelfinale der Champions League. Die ganz großen Überraschungen in der Vorrunde blieben aus mit Ausnahme des Desasters von Manchester United, das in ihrer „einfachen“ Gruppe mit Bayern, Kopenhagen und Galatasaray nur Vierter wurde und ganz ausschied. Das 0:1 gegen die Bayyern war schlicht erschüttern und hatte mit United-Fußball nix zu tun. Auch Newcastle und Union (als einziges deutsches Team) sind im Frühjahr gar nicht mehr dabei. Dort kommt es im Achtelfinale zu folgenden Begegnungen

Lazio – Bayern

Eindhoven – BVB

RBL – Real

Port – Arsenal

Neapel – Barca

Kopenhagen – ManCity

PSG – Real Socieadad

Inter – Atlético

In der Europa League hat Bayer ohne Punktverlust als Erster direkt das Achtelfinale erreicht. Der SC Freiburg muss als Zweiter in die Zwischenrunde, wo mit dem RC Lens ein sehr reizvolles Duell wartet. Das Stadion in Lens ist für mich das stimmungsvollste in Frankreich.

Und Eintracht Frankfurt spielt als Zweiter der Conference League gegen Union Saint Gilloise aus Belgien ran, das in der vergangenen vergangenen Saison Union ausschaltete und an Bayer scheiterte. Boniface wird allerdings kein Schrecken der Deutschen mehr sein, weil er jetzt für Bayerdie Tore schießt.

Je oller, je toller

Das trifft auf den 33-Jährigen Pius Paschkew zu, der am Samstag in Engelberg sein erstes Weltcup-Skispringen gewann und tags darauf hinter den Österreichern Stefan Kraft und Jan Hörl Dritter wurde. Die Tournee ab nächster Woche könnte tatsächlich wieder einen Heimerfolg bringen, denn bisher sind alle Springen an deutsche oder österreichische Springer gegangen. Wird schon schiefgehen. Gar nicht dabei ist allerdings Markus Eisenbichler.

Große Überraschung

An mir völlig vorbeigelaufen im Wintersport-Marathon am Wochenende ist Victoria Carl. Die Langlauf-Olympiasiegerin im Teamsprint gewann am Sonntag in Trondheim den Weltcup über 10 km klassisch. Tags zuvor wurde sie im Skiathlon Sechste.

Jubel in Frankreich

Die Handballerinnen haben den WM-Titel durch einen Finalsieg gegen Norwegen geholt: ein prächtiges Signal für das olympische Turnier zu Hause in Frankreich. Die Deutschinnen landeten letztlich auf den 6. Platz. Es ist immer dasselbe. Sie haben tolle Ansätze, aber auch fürchterliche Phasen wie in ihrem Viertelfinale gegen Schweden, als sie die Anfangsphase völlig verschliefen, 0:7 (!) und zur Pause 6:16 zurücklagen. Am Ende unterlagen sie 16:26. Ähnliches passierte am Sonntag im Spiel um Platz 5 gegen Holland: Da stand es zur Pause 7:16. Für Olympia kann sich das Team noch über ein interkontinentales Turnier qualifizieren. Da darf es solche Aussetzer zu Beginn nicht geben.

Alaba, der Pechvogel

Die fast schon euphorische Vorfreude der Österreicher auf die Fußball-EM hat einen  argen Dämpfer erhalten. Eher weniger durch die starken Gruppengegner Frankreich und Holland, sondern durch den Kreuzbandriss von David Alaba, den er sich gestern beimPD-Spiel von Real

Blick über den Teich mit US-Sport folgt morgen gesondert, wenn NFL-Spieltag 14 MNF komplett ist.

 

Das wird die Woche, die wird (einschließlich der Weihnachtsfeiertage)

Letzter Buli-Spieltag des Jahres

Mit dem 16. Spieltag am Dienstag/Mittwoch geht die Bundesliga in die Winterpause. Der BVB trifft dabei auf seine Nemesis der vergangenen Saison, als sie gegen Mainz am letzten Spieltag mit einem Heim-Remis die sicher geglaubte Meisterschaft verspielten. Es gibt jeweils zwei Anstoßzeioten um 18.30 und 20.30 Uhr. Bayer empfängt am Mittwoch Bochum, Bayern muss nach Wolfsburg. Und ein direktes Abstiegsduell findet am Mittwoch in Berlin zwischen Union und Köln statt.

Fußball international

Die Premier League hat einen ihrer Saisonhöhepunkte am Boxing Day (26.Dezember) und spielt davor zwischen Donnerstag und Sonntag (!) einen kompletten Spieltag. Auch in Frankreich, Italien und Spanien rollt in dieser Woche der Ball

Meine persönlichen Höhepunkte dabei:

Sa., 18.30: Liverpool – Arsenal (Sky)

Sa., 20.45: Roma – Napoli (DAZN)

Und nicht zu vergessen die Club-WM. Halbfinale und Finale in der Wüste. WErs braucht …

Dart wird nur langsam Ernst

Bis Samstag stehen die 1. und 2. Runde auf dem Programm. Morgen spielt unter anderem Dragutin Horvat (gegen Mike de Dekker) und Ricardo Petreczko gegen die letzte verbliebene Frau Mikuri Suzuki (Fallon Sherrick ist schon raus). Am Samstag zweite Runde mit Florian Hempel und Michael Schindler und vielen anderen. Dann Weihnachtspause, und in der anstehenden Woche wird es dann wirklich ernst. Schaun mer mal

Und sonst

Nach dem Italien-Marathon in Italien mit 5 Rennen in 5 Tagen haben die Ski-Männer nur noch den Slalom in Madonna am Freitag auf dem Programm. Die Frauen bleiben in Frankreich und fahren am Donnerstag in Courchevel ebenfalls einen Slalom.

US Sport verwöhnt uns mit einem kompletten Programm in NFL (wieder Samstag, kompletter Sonntag und auch am Montag, nicht nur das Nachtspiel). NBA macht nur am Heiligen Abend Pause, hat dan am 1. Weihnachtstag (Montag) ihr Superprogramm mit 5 vermeintlichen Schlagerspielen nationswide und alle bei DAZN. Die NHL macht tatsächlich eine Weihnachtspause zwischen Sonntag und einschließlich Dienstag

Deutsche Ligen: DEL am Donnerstag und Samstag mit zwei Spieltagen

BBL mit einem zerstückelten Spieltag zwischen Mittwoch und Samstag. Dazu die internationalen Wettbewerbe.

HBL mit einem kompletten Spieltag Dienstag und Mittwoch

Und wer unbedingt Tennis sehen will: In Dubai gibt es diese Woche die World Tennis League mit mit 4 Teams mit internationaler Beteiligung (namhafte Profis wie u.a. Iga Swiatek Elena Rybakina sowie Daniil Medwedew, Stefanos Tsitsipas. Mit einem besonderen Format, das mit jetzt zu kompliziert ist. Wers wissen will

https://www.eurosport.de/tennis/iga-swiatek-aryna-sabalenka-daniil-medvedev-stefanos-tsitsipas-und-co.-teilnehmerfeld-der-world-tenn_sto9909316/story.shtml

Ich werd mich vor Weihnachten sicher noch mal melden.

 

 

 

 

 

Das war die Woche, die war

Wo anfangen, wo aufhören. Zig Welt- und Europameisterschaften, dazu das geballte Fußball-Programm in den europäischen Ligen (die ich hier schnöde ignoriere), und dies und das und jenes. Ich versuche das mal zu sortieren. Wie erwähnt: Rein subjektiv und mit viel Mut zur Lücke.

16 Jahre jung und sooo erfolgreich

Ich gebe es ja zu, die Rhythmische Sportgymnastik steht jetzt nicht ganz oben meiner bevorzugten Sportarten. Hin und wieder ein Blick dahin, Faszination und auch ein bisschen Irritation darüber, wie beweglich der menschlichen Körper sein kann. Ich fürchte, es wird bitter nachgeholfen. Aber wenn ein 16-jähriges deutsches Mädchen (mit russischen Wurzeln) bei einer Weltmeisterschaft wie gerade in Valencia fünf von fünf Titeln abgreift, das ist das jede Erwähnung wert. Darja Varvolomeev heißt das Wunderkind, das die Fachwelt entzückt. Vergesst Regina Weber oder Magdalena Brzeska, falls die Euch ein Begriff sind. Ich hoffe, wenigstens im Nachgang erhält sie die Aufmerksamkeit, die ihr bisher doch ziemlich versagt blieb. Aber vielleicht ist ihr das auch recht, nicht so im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen. Schade für sie, dass es bei Olympia nur die Mehrkampfentscheidung gibt. Und da ist vielleicht sogar das deutsche Fernsehen live dabei.

Traurige Nullnummer in Budapest

Wirklich viele Medaillen durfte der deutsche Leichtathletik bei der WM nicht erwarten, erst recht nach prominenten Ausfällen wie Weitspringerin Malaika Mihambo. Aber gar kein Edelmetall – das ist doch eine veritable Enttäuschung und hat es auch noch nie gegeben. Und was eigentlich noch mehr Sorgen macht, wie brach man in manchen Disziplinen darstellt. Dass man in den Laufwettbewerben mit den Stars aus den USA, der Karibik und Afrika nicht mithalten kann, ist bekannt. Andererseits zeigen etwa die Norweger und die grandiose Femke Bol, dass man auch als weißer Europäer(in) in die Phalanx einbrechen kann. Was mich wirklich irritierte war der Umstand, dass es auch in den Wurfdisziplinen, sonst verlässliche „Retter“ der deutschen Bilanz, unfassbare Lücken gab wie Kugelstoßen der Männer oder Speerwerfen der Frauen. Da läuft einiges schief. Ich habe vieles nur relive gesehen weil zeitweise Bodensee-urlaubend, aber das sind meine drei Höhepunkte einer insgesamt sehr stimmungsvollen WM mit sehr spannenden Entscheidungen. Ich hoffe einfach mal, dass die Sieger- und Medaillenlisten nicht nachträglich korrigiert werden müssen.

– das Beste kommt zum Schluss, und das beinahe wortwörtlich. Der unglaubliche Endspurt der Femke Bol in der 400-m-Staffel, der die Holländerinnen im letzten Wettbewerb der WM noch zum Sieg führte. Hier hat jemand alles gegeben und nicht nur heiße Luft produziert. (Ich sag jetzt nicht, an wen ich gerade denken muss …). Und das nach dem furchtbaren Auftakt, als sie in der Mixed-Staffel (schön, dass es das auch bei den Leichtathleten gibt) den vermeintlich sicheren Sieg durch einen Sturz kurz vor Schluss wegwarf. Das Gold über 400 m Hürden war ja fest eingepreist, aber dass sie ihre Staffel in dieser Form zum Sieg führen würde. Wau!

– Stabhochsprungshow. Was für ein Wettbewerb. Keine Medaille mit 5,90 Metern. „Nur“ Silber mit 6,00 Metern. Und Mondo Duplantis in anderen Sphären. Es war schlicht grandios, was die Stabis am Samstag zeigten, wobei sie natürlich von idealen Bedingungen (kein Wind, große Wärme) profitierten. Wer das nicht spannend fand, dem ist nicht zu helfen. Und auch die Frauen-Konkurrenz war außerordentlich mit am Ende zwei Goldmedaillen für Nina Kennedy und Katie Moon, die sich auf den geteilten Sieg einigten. Schön, dass es diese Möglichkeit gibt und nicht bis zum Exzess „gerittert“ werden muss.

– Der Halbzeit-Weltmeister. Ein großer Vorteil der Zehnkämpfer ist, dass man sie in zwei Tagen bestens kennenlernen kann mit ihren Höhen und Tiefen. Man denke an Frank Busemann, Silbermedaillen-Gewinner 1996 und immer noch in der ARD präsent. Und jetzt fasziniert Leo Neugebauer die darbende deutsche Leichtathletik. Und er menschelte, was ihn fast noch sympathischer macht, war er doch nach einem unglaublichen Auftakt nach dem ersten Tag auf Gold-, aber auf jeden Fall Medaillenkurs. Zeigt Schwächen zu Beginn des zweiten Tages, rappelt sich am Ende auf mit zwei persönlichen Bestleistungen. Es reichte dann halt nicht zur Medaille, weil andere weniger Ausschläge hatten. Und am Ende jubelte Kanada mit Gold und Silber. Nichtdestotrotz ist Neugebauer einer der wenigen deutschen LA-Hoffnungen für die Zukunft.

Nur der Himmel als Grenze?

Was für ein Start der deutschen Basketballer. Klar, den Sieg über Japan durfte man erwarten, die andererseits immerhin Finnland mit ihrem NBA-Star Lauri Markkanenbezwangen. Aber dass sie ohne ihren besten Franz Wagner die mit NBA-Profis gespickten Australier bügeln würden, hätte ich ehrlich gesagt nicht geglaubt. Dennis Schröder überflügelte mit seinen 30 Punkten sogar Dirk Nowitzki bei einem deutschen WM-Spiel. Maodo Lo blühte gerade noch rechtzeitig auf, Daniel Theis war in der Defensive eine Bank. Man darf also hoffen, dass es tatsächlich sehr weit gehen kann. Das Viertelfinale ist zumindest ganz nah, denn dafür dürften Siege gegen Finnland und die Kap Verden reichen, die mit allem Respekt zu bezwingen sind. Und dann? Ist alles möglich. Wobei für mich Kanada und die USA noch ein Stückerl besser einzuschätzen sind.

Frankreich dagegen ist schon draußen. Auch wenn ich sie nicht im Viertelfinale gesehen habe, mit so einem frühen Aus und einer Niederlage gegen Lettland war nicht zu rechnen. Sie werden sich hoffentlich steigern für Heim-Olympia 24.

Unglück im Übermaß

Eine Warnung für die Basketballer: Auch die Volleyballerinnen sind mit zwei Siegen in die EM gestartet, und dann folgte das Desaster. Niederlagen gegen die als schwächer eingeschätzten Tschechinnen und Schwedinnen. Chancenlos gegen die Türkei und Polen. Und schwere Verletzungen bei den Zuspielerinnen Hanna Ortmann und Anne Hölzig. Ein Turnier zum Vergessen und leider sehr trübe Aussichten, was eine Olympia-Qualifikation betrifft. Aber auch hier: faszinierende Spiele und Lust auf mehr im Viertelfinale, auch ohne die Deutschinnen.

Rubiales nervt tierisch

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Egomanen an ihren Ämtern festhalten und einfach nicht wissen, wann genug genug ist. Siehe Luis Rubiales, Chef des spanischen Fußball-Verbandes. Eigentlich müsste Spanien auf einer Wolke der Glückseligkeit schweben nach dem WM-Triumph der Fußballerinnen vor einer Woche. Stattdessen debattiert das Land über den auf- und ausfälligen Rubiales, der Jenni Hermoso auf den Mund küsste und unmittelbar neben seiner Königin (und deren Tochter) sich ans Gemächt fasste. Das ist schon schlimm genug. Aber wie er jetzt gegen die nahezu komplette spanische und auch internationale Öffentlichkeit weiter an seinem Posten klebt, ist schon fast wieder bewundernswert. War doch nicht so schlimm, sie wollte es doch auch. Immer wieder ungern gehört sind diese Ausflüchte. Rubiales plant sogar eine Klage gegen Hermoso, die Anwälte wird es freuen. Doch sogar die FIFA hat von dem Gebahren genug und suspendierte Rubiales. Hilft alles nicht. Er will weitermachen. Sollen die verdammten Spielerinnen doch streiken, egal was die Regierung sagt und die männliche Fußballprominenz um Xavi und Xavi  und Real und Barca. Immerhin: Die Mama hält noch zu ihm und ist wegen der unmöglichen Behandlung ihres Sohnes in den Hungerstreik getreten. Ach ja. Kalle findet es auch nicht schlimm. „Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay“, sagte der 67-Jährige jüngst am Rande des „Sport-Bild-Awards“. Was man bei derlei Anlässen halt von sich gibt an Chauvi-Sprüchen.

Ein Großer tritt ab

Wirklich große Titel hat John Isner nie gewonnen, und doch dürfte in den vergangenen 15 Jahren kaum ein Spieler im Wortsinn so großen Eindruck hinterlassen wie der 2,06-Meter-Rise aus den USA.  Jetzt hat er bekannt gegeben, dass er nach heute startenden  US Open dem aktiven Profitennis Good bye sagen wird. Unfassbare 14 000 Asse hat er laut ATP geschlagen, so viele wie kein anderer. Die retteten ihn oft ins Tiebreak. Und für die Ewigkeit ist das Duell mit Nicolas Mahut in Wimbledon. 70:68 im 5. Satz, das wird es nicht mehr geben. Ein eigener Wiki-Eintrag für ein einzelnes Match. Muss man auch erst mal schaffen.. https://de.wikipedia.org/wiki/John_Isner_%E2%80%93_Nicolas_Mahut_(Wimbledon_2010)

Geldregen für Hovland

Und noch ein erfolgreicher Norweger nach den Leichtathleten Ingebrigtsen und Warholm. Dieses Volk ist unglaublich. Golfprofi Viktor Hovland sicherte sich beim PGA-Finale in Atlanta die Fedex-Wertung der PGA. Versüßt wird dieser Triumph mit insgesamt 18 Millionen. Zweiter wurde Xander Schauffele, Amerikaner mit deutschen Wurzeln (man greift nach allem, was möglich ist). Bester Deutschsprachiger aus DACH war der Österreicher Sepp Straka.

Ein Rekord für Verstappen

Neunter Formel-1-Sieg in Folge für Max Verstappen, und das vorm heimischen holländischen Publikum in Zandvoort. Das ist dann doch einer Erwähnung wert in einer sonst ziemlich langweiligen WM. Der Red Bull ist natürlich das beste Auto, aber die PS so konstant auf die Straße zu bringen, das ist grandios. Man sieht das ja an Teamkollegen Sergio Perez, der mit dem gleichen Auto manchmal weit hinterherfährt. Verstappen wird Weltmeister, darüber gibt es schon jetzt keine ernsthaften Zweifel mehr. Zwei Fragen bleiben offen: Gewinnt Red Bull alle Rennen der Saison, und wie hoch wird die Sieges-Rekordmarke von Verstappen sein? Ach ja: Haudegen Fernando Alonso sorgt als Zweiter noch für einen sportlichen Höhepunkt für Spanien.

Das wird die Woche, die wird

Am heutigen Montag beginnen die US Open. Ich habe dann doch zugegriffen und mir das Ticket bei sportdeutschland.tv besorgt für letztlich 20 Euronen. Verheißungsvoll:  Man kann die Spiele offenbar ohne Spoiler auch relive sehen, das macht die Nachtspiele interessant. Mehr zum Tennis in einem gesonderten Post heute oder morgen. Heute am 17 Uhr steht u. a. die Partie Thiem vs Bublik auf dem Programm, ich ahne nichts Gutes für den Österreicher.

Basketball-WM geht weiter mit dem dritten Vorrundenspiel und dann zwei Zwischenrunde-Partien. Für D schaut es wie geschrieben sehr gut aus. Magenta Sport überträgt jede Partie, gegebenenfalls mit englischen O-Ton.

Die Volleyball-EM der Frauen hat die entscheidende Woche mit der K.-o.-Runde ab Viertelfinale. Trotzdem oder deshalb?) toller Sport

Liga satt in den europäischen Fußball-Ligen. Und auch ein Blick nach Amerika zu Messi und die MLS dürfte sich lohnen. Bisher schießt er alles kurz und klein.

Rückspiele in der Qualifikation der europäischen Wettbewerbe. Eintracht am Donnerstag gegen Levski Sofia, Hinspiel 1:1.

 

Spanisches Tollhaus

Angriff ist die Verteidigung. Das denkt sich der Präsident des spanischen Fußball-Verbandes und droht eine Klage an. Und zwar will Señor Rubiales die Weltmeisterin Jenni Hermoso vor Gericht zerren, also die Spielerin, die er nach dem WM-Finale geküsst hat, gegen ihren Willen, sagt sie, und genau das, so behauptet Rubiales, sei eine Lüge. Und der Verband? Steht wie eine 1 ihrem Präsidenten. Diese habe ihn bei der Siegerehrung in Sydney hochgehoben, ihn an ihren Körper gezogen und dem Kuss ausdrücklich zugestimmt. Es gebe Fotos, die das belegen. Diese habe ihn bei der Siegerehrung in Sydney hochgehoben, ihn an ihren Körper gezogen und dem Kuss ausdrücklich zugestimmt.

Es ist ein Trauerspiel, in dem der spanische Machismo entsetzliche Urstände feiert. Und das zeigt sich ausgerechnet in der Woche, in denen die spanischen Fußballfrauen nach ihrem WM-Triumph über alle Maßen gefeiert werden müssten, und ein großer Teil des Landes macht das ja auch.

Zum Glück erhält Hermoso viel Beistand: Alle aktuellen Nationalspielerinnen und auch diejenigen die seit fast einem Jahr in Streik getreten sind, weil sie die Zustände im Verband für unzumutbar halten (jetzt bekommt man hierzulande langsam ein Gefühl, was da wohl abgelaufen ist), wollen nicht mehr spielen, bis Rubiales weg ist. Die Großclubs Real und Barca schließen sich dieser Forderung unverhohlen an, vielleicht auch wegen des öffentlichen Drucks.

Und jetzt hat sogar die FIFA reagiert, bestimmt nicht berühmt als Wächter ideeller Werte. Sie suspendierte Rubiales für 90 Tage für alle fußballerischen Aktivitäten national und international.Außerdem verfügte sie ein Kontaktverbot mit Hermoso, direkt und auch indirekt über Dritte, also den Verband.

Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man lachen. Vor nicht mal einer Woche wurde Spanien Weltmeisterin. Kein Mensch redet mehr wieder, aber Jenni Hermoso ist mittlerweile die bekannteste unter ihnen. Eine Berühmtheit, auf die sie wahrscheinlich gerne verzichtet hätte.

 

Der Rücktritt bleibt natürlich aus

Gestern war ich wirklich verstört, als ich las, dass Luis Rubiales, Chef des spanischen Fußball-Verbandes, aus dem Kuss-Gate nach dem spanischen WM-Triumph tatsächlich die Konsequenz ziehen würde und zurücktreten werden. Kann das wirklich sein? Ein hochstehender Sportfunktionär zieht sich tatsächlich wegen eines Fehlverhaltens, das fünf Tage den WM-Sieg von La Roja fast überdeckte, zurück? https://web.de/magazine/sport/fussball/wm/skandal-wm-finale-verbandspraesident-rubiales-kuesst-hermoso-mund-38547524

Heute bin ich dagegen sehr beruhigt. Luis Rubiales denkt überhaupt nicht daran zurückzutreten. Wo kämen wir denn da hin, freiwillig aus dem Licht der Öffentlichkeit zu verschwinden, auf Ruhm, Ansehen (naja, das war schon vorher reichlich angekratzt), Privilegien aller Art und viel Geld zu verzichten. Dabei war doch nichts weiter passiert, als dass ein Mann eine Frau ungefragt auf den Mund geküsst hat. Passiert doch andauernd, und im Überschwang des Glücks, muss man das doch dürfen, meint der stolze Senor. „Das mache ich bei meinen Töchtern auch andauernd. Ich trete nicht zurück. Ich kämpfe bis zum Ende.“ Natürlich ganz uneigennützig, denn wie werden verweigerte Rücktritte nicht nur im Sport so gerne begründet? „Ich will mich nicht aus der Verantwortung stehlen.“

Und weil Señor Rubiales so schön in Fahrt war, benannte er die wahren Schuldigen, wie es so viele vor ihm getan haben. Es sind natürlich die Medien. „Hier geht es nicht um Gerechtigkeit, sondern um eine soziale Hinrichtung“, sagte Rubiales. Es sei doch ein einvernehmlicher Kuss gewesen.

Da ließ er vornehm beiseite, der Gentleman genießt und schweigt, dass sich das Kussopfer Jenni Hermoso sich alles andere als wohlgefühlt hat beim Kuss auf dem Mund und nachdrücklich strenge Konsequenzen forderte. Allein das Hin und Her um die Aussagen der Nationalspielerin war ein Trauerspiel. Zuerst die leichte Beschwerde, dann ein Statement, dass alles nicht so schlimm sei (wobei sich hier hartnäckig das Gerücht hält, dass sie derlei nie selbst gesagt hat) und dann die unverhohlene Forderung nach dem Rücktritt. Diese äußerte praktisch expressis verbis auch die spanische Regierung. Aber das stört den stolzen Spanier nicht. „Man wollte mich öffentlich ermorden“, klagte Rubiales.

Immerhin: Für einen weiteren Fauxpas unmittelbar nach dem Schlusspfiff des Finales, entschuldigte er sich. Praktisch unmittelbar neben seiner Königin und deren Tochter hatte er sich ans Gemächt gefasst, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen. „Ich war so emotional, dass ich meine Kontrolle verloren habe.“

Auch wenn Rubiales einen freiwilligen Rücktritt ablehnt, es ist nicht sicher, ob er im Amt bleiben darf. Der Verband hat eine Untersuchung gegen den eigenen Chef angekündigt, allein diese Tatsache ist bermerkenswert. Sogar die FIFA will ermitteln. Torwart-Ikone Iker Casillas nannte das Verhalten „zum Fremdschämen“. Aber vor allem der Gegenwind der mächtigen spanischen Liga in Person von Javier Tebas dürfte nicht so leicht vom Tisch zu bekommen sein. „Beleidigungen, Angeberei, Erpressung, Drohungen, Spionage und Verfolgung, betrügerische Nutzung von Verbandsorganen, wir leiden unter vielem und haben vieles angeprangert. Die Liste der Frauen und Männer, die in diesen Jahren von Luis Rubiales geschädigt wurden, ist zu lang und das muss aufhören“, schrieb Tebas auf X. „Es ist unmöglich, sein frauenfeindliches und verabscheuungswürdiges Verhalten einer absurden Verschwörung zuzuschreiben, wenn der Rufschaden für den gesamten spanischen Fußball bereits unvermeidlich ist“, fügte Tebas hinzu.

Wie gut für Rubiales, dass es noch Fürsprecher gibt wie Kalle Rummenigge. „Ich glaube, man soll da nicht übertreiben und die Kirche im Dorf lassen“, sagte der Ex-Nationalspieler und Bayerns Aufsichtsratsmitglied.  Der WM-Titel emotionalisiere schließlich jeden, „und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay.“ Rummenigge https://www.t-online.de/sport/fussball/frauenfussball/wm/id_100229458/aussagen-von-rummenigge-zum-kuss-eklat-bei-wm-das-kann-nicht-sein-ernst-sein-.html folgt dabei nur Beckenbauer, der sang. „Echte Freunde kann niemand trennen.“ Und da steht man eben den guten Kumpel bei, den man in verschiedenen UEFA-Gremien, wo Frauen eh praktisch nix zu suchen haben, schätzen gelernt hat, und nimmt auch den folgenden Shitstorm gerne in Kauf.

Was ist gegen das Statement eines Weltmannes vom Schlage Rummenigge dagegen die Rücktrittsankündigung eines spanischen Nationalspielers. Borja Iglesias (!) stehe erst wieder zur Verfügung, „wenn derartige Vorfälle nicht mehr straflos bleiben“. Ganz im Ernst: Es wäre sehr schön, wenn Iglesias noch weitaus prominentere Mitstreiter folgen würden.

Erwartet wird ein gemeinsames Statement der Nationalspielerinnen, nachdem sich Weltfußballerin Alexia Putellas („Das ist unakzeptabel“) schon geäußert haben. „Se acarbo“ (Das wars), lautet das Motto. Doch so einfach wird es nicht sein im vom Machismo triefenden Verband.

 

Spanien also – gegen England

Zwei zumindest in der Schlussphase ziemlich aufregende Halbfinals sind gestern und heute bei der Frauen-WM gespielt worden. Und durchgesetzt haben sich die Teams, die ich am Ende leicht favorisiert habe. Wobei es sowohl bei Spanien vs Schweden als auch bei Australien vs England auch anders herum hätte laufen können.

Spanien vs Schweden 2:1

Lange Zeit war es ein Abtasten. Kein Team wollte ins offene Messer laufen, die Stärken des Gegners wirkten sich fast lähmend auf die Aktionen aus. Echte Chancen kamen lange nicht zu Stande. Es war das die kurz zuvor eingewechselte Paralluelo – für die ziemlich blasse Putellas – die bei den Spanierinnen für frischen Wind sorgte. und fast folgerichtig die Führung erzielte. Erst jetzt legte Sverige die Fesseln ab und brachte die gegnerische Abwehr gehörig durcheinander. Der Ausgleich von Blomquist entsprach dem Spielverlauf.

Und dann entschied eine ziemlich unerklärliche Unachtsamkeit von Schweden die Partie. Bisher so sicher bei gegnerischen Ecken, „vergaßen“ sie Carmona am Strafraumeck, die die bisher so starke Torhüterin Mukovic mit einem Sonntagsschuss via Querlatte bezwang. War er haltbar? Ich will es nicht komplett ausschließen, aber die Tore sind halt verdammt groß für die vergleichsweise kleinen Keeperinnen.

Australien vs England 1:3

Das war die beste Turnierleistung der Lionesses, die sich auch von der Riesenkulisse in Sidney nicht beeindrucken ließen. Von Beginn an hatten sie die Initiative in der Hand, kamen auch zu einigen Chancen, die sie aber zunächst nicht nutzen konnten. Australien hatte dem nur großen Kampfgeist entgegenzusetzen. Die erstmals von Beginn an agierende Sam Kerr konnte zunächst keine Akzente setzen. Die Führung von Toone von der Strafraumkante war die verdiente Führung der Engländerinnen.

Nach der Pause kam Australien mit neuem Elan und verstärktem Druck besser ins Spiel, und eine grandiose Einzelleistung von Kerr samt fantastischem Abschluss ins Kreuzeck brachte den Ausgleich und die Fans schier in Raserei. Das Spiel wogte hin und her mit Chancen auf beiden Seiten, dann brachte ein übler Abwehrpatzer von Carpenter die Vorentscheidung für die Lionesses. Sie war zu unentschlossen und brachte den Ball nicht weg, Hemp ließ sich nicht lange bitten und schob überlegt zur Führung ein. Australien drängte noch mal vehement, vergab aber durch Vine und Kerr beste Chancen, ehe Russo nach feinem Steckpass von Hemp für die Entscheidung sorgte.

Jubel hier, Trauer dort, so ist das halt im Sport

Also England vs Spanien am Sonntag abermals in Sidney. Ich wage keine Vorhersage. England wirkte sehr abgezockt, und Trainerin Sarina Wiegman hat noch für jede Gegnerin die passende Taktik gefunden. Zurückkehren nach ihrer Rotsperre wird Laura James, und man darf gespannt sein, wen Wiegmann herausnimmt, wenn überhaupt. Für die holländische Trainerin ist es die vierte Endpielteilnahme bei einem großen Turnier in Folge. Zuvor wurde sie mit Holland Europameisterin 2017 und Finalistin bei der WM 2019. Mit England triumphierte sie 2022 im Finale gegen Deutschland. Spanien hat sich dagegen als spielstärkste Mannschaft etabliert mit vielen Möglichkeiten in der Offensive, die nie so ganz auszuschalten ist. Und wenn dann Putellas auch noch in Fahrt kommt …

Tags zuvor gibt es noch das Spiel um Platz 3 zwischen Australien und Schweden. Beide Teams versichern, dass sie sich mit einem Sieg aus dem Turnier verabschieden wollen, aber die Schwedinnen wollen wahrscheinlich nur noch heim. Immerhin: 2011 und 2019 gewannen sie das Spiel um Platz 3, das damals aber auch für die Olympia-Quali von Bedeutung war. Gerade die Australierinnen wollen daheim für einen für einen schönen Abschluss sorgen und die Fußballbegeisterung im Land aufrechterhalten. Das Ganze erinnert mich ein bisschen an die Männer-WM 2006 in Deutschland, als das Heimteam Deutschland es einfach mehr wollte als Portugal. Deshalb würde ich die Matildas leicht favorisieren.

Mit Gustavsson (Australien) und Gerhardsson (Schweden) kommt es zu einem schwedischen Trainerduell, was immer das bedeuten mag.

 

Das war die Woche, die war

Transferwahnsinn feiert fröhliche Umstände

Harry Kane ist jetzt also ein Bayer nach einem am Ende schier unerträglichen Hin und her. 100 Millionen plus etwaige Boni sind ein Brett.. Nicht einmal 24 Stunden nach der Vertragsunterzeichnung in der Nacht zum Samstag gab er sein Debüt. Während ihm der Münchner Boulevard zum Einstand einen Gnaden-Dreier gab, erhielt er vom Kicker eine 5. „Nur 3 Ballkontakte“, notierte das Fachblatt. Das kann also nur besser werden.

Und auch sonst ging es hoch her. Den Vogel schoss – mal wieder – der FC Chelsea ab, der den 21-jährigen Mittelfeldmann Moses Caicedo für sage und schreibe 116 Millionen Euro von Brighton loseisteund damit den ebenfalls sehr interessierten FC Liverpool ausstach. Etwaige Boni nicht eingerechnet, weswegen er zum teuersten Transfer der Premier League aufsteigen dürfte. Wohlgemerkt – Calcedo ist 21 und hat bisherinternational noch sehr wenige Spuren hinterlassen. But what shells, wie der Engländer nicht sagt.

Schließlich verdichten sich die Anzeichen, dass Frankfurts Kolo Muani sich in Richtung P’SG verabschiedet. Geschätzte Abööse wären 100 Millionen. Noch ziert sich die Eintracht, aber bei dieser Summe …

Und noch mal die Bayern, deren Torwartsuche skurille Züge annimmt. Was so ein Skiunfall von Neuer so bewirkt. Angeblich war man sich mit Kepa einig, doch dann musste sich Reals Courtois unbedingt das Kreuzband reißen, und Kepa folgte dem Ruf der spanischen Heimat und heuerte bei den Madrilenen an. Also Rulli von Ajax? War ein vielvesprechender Kandidat, doch auch er fällt mit einer schweren Verletzung erst mal aus. Jetzt ist guter Rat – vielleicht tatsächlich – teuer. Es stehen unter anderem der marokkanische WM-Held Bono, der allerdings 20 Millionen kosten würde, und David de Gea zur Verfügung. Theroretisch ist der sehr gut, aber er hat seit mehr als einem Jahr kein wichtiges Spiel mehr bestritten.

Ach ja, und Neymar zieht es in die Wüste nach Saudi Arabien. Ich würde ihm keine Träne nachweinen.

Mancini wirft hin – für 40 Millionen per anno?

Völlig überraschend ist Roberto Mancini als italienischer Nationaltrainer mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Unter seiner Ägide holte die Squadra Azurra den EM-Titel 2021, verpasste aber die WM 2022. Trotzdem war er mit allen Vollmachten bis hinunter zu den Juniorenteams ausgestattet. Kolportiert wird, dass er als saudischer Nationaltrainer anheuert, angeblich für die Kleinigkeit von 40 Millionen Euro per anno, das zehnfache, was er jetzt verdient.

Pokal macht nicht nur Freude

Für die Erstligisten Werder Bremen, VfL Bochum und dem FC Augsburg hat sich das Thema nach Pleiten gegen niederklassige Vereine bereits erledigt. Am Montag kam dann noch das desaströse 0:3 von Darmstadt 98 beim Regionalligisten FC Homburg, Spezialist im Pokal, hinzu. Da gilt es, einiges aufzuarbeiten.

Kopecky feiert drei Rad-Titel, Deutsche Rad-Künstler räumen ab.

Ein Star der am Sonntag beendeten Rad-WM in Glasgow mit fast 200 Entscheidungen war die Belgierin Laura Kopecky. Nach ihren Titel auf der Bahn im Punktefahren und dem Ausscheidungsrennen gewann sie am Sonntag auch das Straßenrennen. Sie revanchierte sich damit an Demi Voltering, die vor knapp einem Monat die Tour de France vor ihr für sich entscheiden konnte – vor Kopecky

Während die Deutschinnen auf der Straße keine Rolle spielten, räumten sie bei den Kunstrad-Wettbewerben alle Titel ab. Radball, Einer, Zweier – eine deutsche Domäne fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Remember selige Sportschau-Zeiten.

Sinner und Pegula jubeln in Kanada

Yannick Sinner hat endlich seinen ersten Msasters-Titel gewonnen. Im Endspiel von Toronto bezwang er den Australier Alex de Minaur klar in zwei Sätzen und meldete seine Ansprüche für die US Open an. Gleiches gilt für Jessica Pegula in Montreal. Sie bezwang im Finale Samsonowa, nachdem sie zuvor ihre US-amerikanische Landsfrau Coco Gauff und die Weltranglistenerste Iga Swiantek bezwungen hatte. Caroline Wozniacki feierte nach dreieinhalb Jahren ihr Comeback. Nach dem Sieg über Birell erwies sich die Hürde Vondrousova, immerhin Wimbledonsiegerin als zu hoch. Doch die zweifache Mama ist voller Ehrgeiz.

Ehrung der Woche

Dirk Nowitzki ist jetzt offiziell in der Hall of Fame im Basketball. In einer ergreifenden Zeremonie wurde er am Samstag in Sprigfield geehrt, im Beisein der gesamten Familie. Auch die europäoischen Ikonen Tony Parker unbd Pau Gasol erhielten die Ehre. Was für eine geile Generation, die unter anderem mit Giannis und Luca Magic würdige Nachfolger hat. Und Nowitzki gehört für mich zu den drei größten Sportlern, die Deutschland je hervorgebracht hat. Und der sympathiste ist er sowieso.

Das wird die Woche, die wird

Am Samstag beginnen die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest. Die deutschen Medaillenhoffnungen sind an den Fingern einer Hand abzulesen, erst recht nach den Absagen von Weitspringerin Malaika Mihambo und Stabhochspringer Liga Bahre sowie Langstrecklerin Konstanze Klosterhalfen, die aber ohnehin ohne Form war. Mehr dazu am Donnerstag oder Freitag.

Die Frauen-WM trägt Dienstag und Mittwoch die Halbfinals zwischen Schweden und Spanien sowie Australien und England aus (siehe voriger Beitrag) Am Wochenende dann das Spiel um Platz 3 und am Sonntag in Sidney das Finale.

Die Bundesliga der Männer öffnet ihre 61. Saison mit der Partie am Freitag zwischen Werder und dem FC Bayern. Beide sind wahrlich nicht nach Wunsch in die Saison gestartet (Werder Pokalaus, Bayern-Klatsche im Super-Cup). Der Verlierer hat gleich hübsche Sorgen. Auch Italien startet in die Saison. Die Ligen in Frankreich, Spanien und England bestreiten schon den zweiten Spieltag

Im Tennis treffen sich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen in Cincinatti. Hier wie dort ist fast die komplette Weltelite am Start -. ein letzter Formtest vor den US Open ab 28. August.

Und die Golfer biegen in die Zielgerade ihrer Fed-Ex-Saison ein. Die BMW Championships ab Donnerstag sind das vorletzte Turnier. 50 Profis sind dabei, die besten 30 qualifizieren sich fürs Finale. Geld gibt es zu Hauf.