von Münchner Löwe | Juni 15, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Edmonton Oilers – Florida Panthers 2:5 (2:3)
Einen Schritt sind die Panthers noch von de Titelveteidigung entfernt. Das 5:2 in Spiel 5 der Stanley-Cup-Finalserie war eine Offenbarung des effizienten Team-Eishockeys. Das zeitweise Genietum der Oielers Conor McDavid und Leon Draisaitl war zumin dest gestern Nacht nicht genug.
Bei Gegentoren in der Edmonton-Halle Rogers Place legt der Oilers-Discjockey immer ein besonders trauriges Stück auf. Fünfmal musst er auf die Taste drücken, weil sich die Gasstgeber zum Teil Treffer fingen, die einen deutschen Zweitliga-Trainer die Tränen in die Augentreiben dürften. Wann etwa hat man ein Tor gesehen, das direkt aus einem Bully am Mittelkreis fällt. So geschehen beim letztlich bahnbrechenen 1:0 der Panthers durch Brad Marchand, der nach dem Bully-Gewinn von Anton Lundell einfach um 2 Verteidiger kurvte und Calvin Pickard überwand. Dieser Marchand steht eh sinnbildlich für das Florida-Hockey. Ein Routinier mit allen Wassern gewaschen, oft mit Dirty Hockey agierend. Die eigenen Fans lieben ihn (vielleicht mit schlechtem Gewissen?) die Gegner hassen ihn (vielleicht mit Neid und Respekt?).
Die Oílers bekamen ihre Offensiv-PS nicht aufs Eis. Draisaitl und McDavid abgemeldet, obwohl sie von Trainer Kris Knoblauch recht früh in eine Reihe genommen wurden. So konnten die Panthers durch Sam Bennett und abermals Marchand (nach abermaligen Oilers-Abwehr-Desaster) nachlegen. Dieser Vorsprung sollte reichen, auch wenn McDavid und Corey Perry zwei Oilers-Tore erzielten. Eero Luustarines Empty-Net-Goal zum 5:2 der Gäste 79 Sekunden vor Schluss war dann die endgültige Entscheidung, begleitet durch besonders traurige Musik.
Die Stars
Brad Marchand erzielte 2 Tore für die Panthers. Dabei spielt der Rechtsaußen nur in der 3. Reihe. Doch die Ausgeglichenheit der Reihen ist eh der Trumpf der Panthers.
Conor McDavid erzielte nach herrlicher Einzelleistung das 1:3 der Oilers.
Die Goalies
Sergej Bobrowski war wie immer der starke Rückhalt der Panthers, hatte aber auch das Glück des Tüchtigen bei gleich 3 Stangentreffern der Oilers. Seine Ruhe wirkt sich aufs ganze Defensivverhalten aus.
Auf Oilers-Seite spielte dieses Mal Calvin Pickard. An den Gegentoren weitgehend schuldlos, aber die Wechsel im Tor (mit Scottie Skinner) sind halt nicht wirklich beruhigend
Draisaitl Watch
Wie immer sehr engagiert, aber etwas glücklos. Feine Vorarbeit vor Corey Perrys Gewaltschuss zum 2:4.
Meine 🇫🇮
Anton Lundell gewann das Bully vorm 1:0 und verbuchte damit einen Assist. Eero Luustarinen gab den Assist zum 3:0 und traf zum 5:2. Panthers-Kapitän Alexander Barkov verzeichnete einen Assist zum 4:1 von Sam Bennett.
Auf Oilers-Seite verzichtete Kris Knoblauch dieses Mal auf Kasperi Kapanen in der 2. Reihe mit Draisaitl.
Ausblick
Jetzt gibt es tatsächlich 2 freie Tage, bevor es in der Nacht zu Mittwoch in Florida mit Spiel 6 weitergeht. Die Oilers haben natürlich noch ihre Chance in dieser ausgeglichenen Serie, aber sie müssen halt noch bei 50/50-Spiele für sich entscheiden. Die Maxiume kann nur lauten: Spiel 6 in Fort Lauderdale klauen, und dann Spiel 7 in eigener Halle zelebrieren.
Ansetzungen
Mi., 02:00: Panthers – Oilers (3:2)
Sa., 02:00: Oilers – Panthers (falls notwendig)
von Münchner Löwe | Juni 4, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Edmonton Oilers – Florida Panthers
Stanley-Cup-Finale 2024 reloaded. Mit dem Unterschied, dass dieses Mal die ersten beiden Spiele in Edmonton stattfinden und gegebenenfalls auch ein entscheidendes Siebtes. Die Kanadier leckten lange ihre Wunden nach dem bitteren Aus im 7. Spiel, nachem sie zuvor einen 0:3-Rückstand aufgeholt hatten.
Jetzt also die Finals 2025. Die beiden Teams hatten wahrlich keine spektakuläre reguläre Saison, konnten sich aber letzt,ich souverän als 5. (Panthers Ost) und 6. (Oilers West) für die Play-offs qualifizieren, und allein darauf kommt es an. Nach dem veritablen Fehlstart in die 1. Runde bei den LA Kings (11 Gegentore in den zwei Niederlagen), kam es zum in dieser Form nicht zu erwarteten Turnaround. 4 Siege hintereinander gegen die Kalifornier, die Serie höher gesetzten Las Vegas Knights und Dallas Stars souverän mit jeweils 4:1. Die Panthers hatten in der 2. Runde gegen die Toronto Maple Leafs erhebliche Müne, setzten sich erst im 7. Spiel (in Toronto!) durch. Die Hürden Tampa Bay und Carolina nahmen sie relativ souverän.
Jetzt also der repeat, hoffentlich nicht im Ergebnis, wie die Kanadier hoffen. Ob das auf alle Kanadier zutrifft, sei allerdings angesichts der enormen Rivalität der Oilers etwa zu den Calgary Flames oder auch Montreal Canadiens dahingestellt. Aber ich denke schon, dass der gemeine kanadische Eishockey-Fan den Daumen zumindest verschämt die Daumen drückt, einfach, damit das Gerede dieser unseligen Serie (seit 1993 kein titel fürs Mutterland) ein Ende hat.
Es sind im Großen und Ganzen die gleichen Teams, die sich ab heute Nacht mindestens 4 und höchstens 7 Spiel beharken. Wichtigster Neuzugang der Oilers ist der erfahrene Stürmer Victor Arvidsson, zumal mit dem verletzten UZack Hyman ein ganz wichtiger Mann ausfällt.
Die Stars
Herausragend bei den Oilers sind die beiden Stürmer Conor McDavid und Leon Draisaitl. Zuletzt meist in getrennten Linien, allerdings im Überzahlspiel vereint. Die beiden führen die Scorerwertung in den Play-offs mit 26 und 25 Punkten an, geniale Ideen inklusive. McDavid ist mit Abstand der beste Schlittschuhläufer der Liga, Draisaitl emsiger Arbeiter und mit einem unnachahmlichen Abschluss von rechts außen. Und beide zuweilen absolut genialisch
Nicht so glamourös sieht es bei den Panthers aus. Kapitän Alexander Barkov (17 Punkte) wurde gerade zum besten defensiven Stürmer gewählt. Carter Verhaeghe darf die Oilers-Verteidigung keine Sekunde aus den Augen lassen. Ansonsten bleibt es dabei: 3 sehr ausgeglichene Linien, glänzend unterstützt von den Verteidigern.
Die Goalies
Scottie Skinner konnte die Play-offs eigentich abhaken, als ihn Coach nach den beiden Klatschen und 11 Gegentoren aus dem Tor nahm und durch Calvin Pickard ersetzte. Mit dem lief es bedeutend besser, aber durch Pickards Verletzung rückte Skinner wieder ins Tor. Und siehe da: Er war fast nicht wiederzueerkennen (einen schrecklichen Fehler gegen Vegas lasse ich mal außen vor). Plötzlich hielt er, was zu halten war (und manches Mal auch bedeutend mehr). Drei Shutouts gelangen ihm, also Spiele ohne Gegentreffer, für jeden Goalie das Nonplusultra.
Sergej Bobrowski war 2024 letztlich der entscheidende Mann, und in diesen Play-offs knüpft er nahtlos an die starken Leistungen an. Für mich ist er zurzeit in ganz wichtigen Spielen der beste Torwart der Welt, ein extrem sicherer Rückhalt, der auch manch „Unhaltbaren“ aus dem Winkel fischt. Wie beruhigend für die Vorderleute.
Die Verteidiger
Natürlich lag es auch an ihnen, dass die Oilers plötzlich so wenige Gegentreffer kassierten. Stupide Fehler blieben fast aus, dafür viel Offensivpower. Stellvertretend sei Evan Boucard genannt, der in 16 Partien 17 Punkte sammelte.
Ein echtes Tier ist Aaron Ekblad, der seine Verletzung von vor einem Monat voll auskuriert hat
Meine 🇫🇮
Kasperi Kapanen kam bei den Oilers erst zum Ende de 2. Runde in die Line Up, hat seitdem aber alle 7 Spiele bestritten. In denen der Rechtsaußen immerhin 3 Tore erzielte.
Gleich mit einem finnischen Quartett warten die Panthers auf, wie 2024. Barkov ist der Kapitän und auch Leader des Teams aus Florida, Eero Luostarinen steuerte wichtige Punkte bei, war zuletzt aber angeschlagen. Niko Mikkola hat sich im Vergleich zu 2024 erheblich gesteigert, und Anton Lundell hat mit +12 den besten +/- Wert des gesamten Kaders.
Ansetzungen (MESZ)
1. Spiel: Do., 02:00: Oilers – Panthers
2. Spiel: Sa., 02:00: Oilers – Panthers
3. Spiel: Di., 02:00: Panthers – Oilers
4. Spiel: Fr., 02:00: Panthers – Oilers
5. Spiel: So., 02:00: Oilers – Panthers *
6. Spiel: Mi., 02:00: Panthers – Oilers *
7. Spiel: Sa., 02:00: Oilers – Panthers *
* falls erforderlich
🧠 Oilers
Extrem schwer zu tippen. Also setze ich auf die Stars McDavid/Draisaitl und auch den Heimvorteil. Außerdem wissen sie jetzt, wie Stanley-Cup-Finale geht.
❤️ Oilers
1. wg Kanada. Endlich!
2. wg. Draisaitl und McDavid, damit diese tollen Spieler auch mal den Pokal stemmen (das Ding ist wirklich schwer) dürfen.
3. Wiederholungssiege langweilen doch (außer bei Mikaela Shiffrin)
von Münchner Löwe | Mai 29, 2025 | Allgemein, basketball, Eishockey, NBA, NHL
Blick über den Teich, NBA und NHL
Je ein Finalist in den beiden Ligen steht schon fest. Während die Thunder mit den Minnesota Timberwolves kurzen Prozess machten, benötigten die Florida Panthers bei den Carolina Hurricanes viel Stehvermögen.
OKLAHOMA CITY THUNDER – Minnesota Timberwolves (Endstand: 4:1)
Keine Spannung, nirgends. Bereits nach einem Viertel war eine Vorentscheidung für OKC (26:9) gefallen, und zur Pause waren alle Messen gesungen (75:32). In der praktisch bedeutungslosen 2. Hälfte gelang es den Timberwolves wenigstens, das Ergegnis in halbwegs erträglichen Grenzen zu halten.
Offensiv ein Offenbarungseid war die Leistung der Gäste im ersten Abschnitt. Gespenstische Zahlen: 9 Punkte, 3/20 Würfe, davon 1/9 Dreier und nur ein einziger Assist. Nur die Abwehr hielt einigermaßen dagegen, die brach dann im 2. Viertel auseinander. Das bis dato so gute Mannschaftsspiel existierte quasi nicht, und die Einzelaktionen führten selten zum Erfolg, dafür zu insgesamt 14 Ballverlusten allein in den ersten 24 Minuten.
Das lag natürlich auch an der vortrefflichen Defensive der Thunder, die offenbar ihre Lehren aus dem äußerst knapp gewonnenen vierten Spiel gezogen und auch umgesetzt haben. Und vorne hatten sie halt den Ausnahmekönner Shai Gilgeous-Alwxander. Da konnten es die Fans verkraften, dass auch bei OKC die Dreier keine Offenbarung waren (5/17).
Wie gesagt: Zur Pause war alles entschieden, große Erkenntnisse aus dem 2. Durchgang habe ich deshalb nicht gewonnen. Immerhin zeigten die Wolves Moral und „gewannen“ sogar mit 62:59.
Best3er Mann der Sieger
Shai Gilgeous-Alwxander: Am Ende waren es 34 Punkte, 8 Assists und gleich 4 Steals, die der Kanadier auflegte, obwohl er im Schlussabschnitt nur noch 3 Minuten auf dem Parkett stand.
Stark beim Verlierer
Niemand, zumindest nicht in der ersten Hälfte: Im 2. Durchgang deutete Julian Randle an, zu welchen Taten er eigentlich fährig ist (16 Punkte).
Zahlereien
0 Punkte hatte Nickell Alexander-Walker auf dem Konto bei immerhin acht Wurfversuchen.
Überhaupt enttäuschten die in Spiel 4 so starken Rollenspieler der Wolves: Jalen McDaniels 5, Donte DiVicenco 6. Ein Lichtblickk war noch Rookie Terrence Shannon mit 11 Zählern.
Ausblick der Sieger
OKC als bestes Team der Vorrunde steht standesgemäß im Finale. Egal, ob gegen die Knicks oder Pacers – sie sind dort der klare Favorit und haben auch noch das Heimrecht. Gleichemaßen stark in Abwehr und Angriff, mit vielen Möglichkeiten hier wie dort.
Und die Verlierer?
Das Erreichen des Conference Finals ist ein Erfolg de insgesamt jungen Truppe. Allerdings hat Anthony Edwards nicht den entscheidenden Schritt nach vorn gemacht im Vergleich zur vergangenen Saison. Insgesamt hat das Team Potenzial und bedarf höchstens punktueller Vestärkungen. So stellt sich die Frage, ob man mit einem doch limitierten Rudy Gobert (bei all seine Defensivstärke) wirklich titelreif ist. Auf jeden Fall arbeiten muss Cheftrainer Chris Finch an den bedenkenswerten Ballverlusten (ein Zeichen mangelnder Konzentration?), die sich die gesamten Play-offs durchgezogen haben.
Ansetzung
Fr., 02:00: Indiana Pacers – New York Knicks (3:1)
Carolina Hurricanes – FLORIDA PANTHERS 3:5 (1:4)
Es begann so gut für die Hurricanes und endete in großer Enttäuschung. Sebastian Aho brachte die Gastgeber mit zwei Treffern in Führung, doch der Titelverteidiger ließ sich nicht beirren. 3 Tore im 2. Durchgang drehten die Partie. Carollina glich zwar noch einmal aus, doch Seth Jarvis nach brillanter Vorarbeit von Alexander Barkov
https://www.nhl.com/gamecenter/car-vs-fla/2025/05/28/2024030315
stellt die Weichen auf Sieg für die Panther, den Sam Bennet mit Schuss ins leere Tor besiegelte.
Meine 🇫🇮
Sebastian Aho erzielte 2 Treffer, stand insgesamt fast 24 Minuten auf dem Eis, enorm viel für einen Stürmer. Alexander Barkov gab für die Panthers die Assists zu den letzten beiden Treffern. Anton Lundell erzielte das Tor zum 3:2 für Florida. Nur 3:37 Minuten Einsatzzeit hatte Eero Luostarinen, er musste nach einem Crosscheck noch im 1. Drittel in die Kabine. und kam nicht wieder.
Ausblick der Sieger
Zum dritten Mal in Folge stehen die Panthers im Finale, das hatten zuletzt die Nachbarn Tampa Bay Lightning geschafft (2020 bis 2022) und insgesamt erst 9 Teams. Jetzt geht es gegen die Edmonton Oilers mit Leon Draisaitl (eine Wiederhlung des Finals 2024) oder gegen die Dallas Stars. In beiden Fällen müssten sie zunächst auswärts antreten, das würde auch für ein Spiel 7 gelten.
Und die Verlierer
Zum 7. Mal in Folge erreichten die Hurricanes die Play-offs. Nie schieden sie in der 1. Runde aus, nie erreichten sie das Stanley-Cup-Finale. Irgend etwas fehlt immer. Während die Stürmer (Aho, Jarvis, Stankoven) noch einige gute Spielzeiten vor sich haben, sind die wichtigsten Verteidger langsam in die Jahre gekommen.
Ansetzung
Fr., 02:00: Dallas Stars – Edmonton Oilers
Die Oilers müssen auf verletzungsbedingt auf den bisher so starken Zack Hyman (wahrscheinlich Saisonende) und auch Conor Brown (zumindest Spiel 5) verzichten
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