Vertane Chance(n)

Ach Borussia. So eine gute erste Halbzeit, und dann steht sie doch mit leeren Händen da. Real Madrid in einem Endspiel zu bezwingen, das ist eine besondere Aufgabe, die besonderer Leistung bedarf. Die war grundsätzlich da, vor allem in der ersten Halbzeit, aber außerdem müssen die Chancen halt genutzt werden, und da hat halt der Karim Adeyemi frei vor Thibaut Courtois nicht geknipst. Man musste kein Prophet sein, um zu ahnen, das sich das rächen würde. Real war viel besser im zweiten Durchgang, ließ weniger zu – und traf halt dann nach einem Standard und einem schlimmen Abwehrfehler.
Niemand weiß, wie die Partie mit einer Dortmunder Führung gelaufen werden. „völlig unverdient“, wie der Boulevard in Richtung Real pöbelt, war der Sieg natürlich nicht, dafür haben die Madrilenen sich schon aus ganz anderen Situationnen befreit.
Folge-Effekt: Eintracht Frankfurt spielt Europa League, und nicht Champions League, schade ums Geld, das die Verantwortlichen hoffentlich noch nicht erwartungsfroh ausgegeben haben.

Magdeburg Meister

Die Handballer des SCM haben auch die Aufgaben Rhein-Neckar Löwen und Wetzlar mehr oder weniger souverän siegreich gelöst. 30 Siege, je 2 Unentschieden und Niederlagen lautet die beeindruckende Bilanz. Zuletzt 14 Siege in 15 Partien sind Beleg der Ausnahmestellung in der Bundesliga. Das Double ist dank des Pokalsiegs schon sicher, nächstes Wochenende wird das Triple im Final Four der Champions League angegangen.

Bayern-Basketballer in der Endspielserie

Drei souveräne Siege gegen extrem ersatzgeschwächte, aber sich dennoch tafer wehrende Würzburger stellten kein echtes Problem dar. Jetzt warten sie entspannt auf den Finalgegner. Die Niners Chemnitz führen mit 2:1 Siegen gegen Alba Belin und haben morgen in eigener Halle einen Matchball. Eindrucksvoll war ihr Sieg gestern gegen die Berliner. Nach dem 3. Vietel lagen sie noch mit 8 Punkten zurück, um sich dann mit einem sagenhaften 31:11-Lauf den Sieg zu sichern. Und das, obwohl ihr bester Spieler Yebo früh ausgeschlossen wurde.

US-Finalserien stehen

Nur kurz hier zu NBA und NHL: An anderer Stelle ausführlich genug. In der NBA haben sich in den Conference Finals die Boston Celtics im Osten (4:0 gegen die Indiana Pacers) und die Dallas Mavericks im Westen (4:1 gegen die Minnesota Timberwolves) recht klar (überraschend?) durchgesetzt. Die Finalserie beginnt in der Nacht zu Freitag in Boston.
NHL: Hier setzten sich in den Conference Finals die Florida Panthers (4:2 gegen die New York Rangers) und Edmonton Oilers (4:2 gegen die Dallas Stars durch: zweimal das schlechter klassierte Team. Hier beginnt die Endspielserie in der Nacht zum Sonntag in Sunrise/Florida.

Favoritinnen souverän
Spannungslos verlief das Achtelfinale der Frauen bei den French Open gestern . In acht Partien gab es nur ein Dreisatzspiel. Die Top 4 sind allesamt noch dabei. Bisher mit Abstand die aufregendste Partie bei den Frauen war der Thriller in der 2. Runde zwischen Titelverteidigerin Iga Swiatek und der nach Babypause zurückgekehrten Naomi Osaka, in der die Japanerin einen Matchball vergab und vor allem einen vermeintlich ganz leichten Volley, der ihr bei eigenem Aufschlag zwei weitere Matchbälle gebracht hätte. Im Achtelfinale gewann die fast schon ausgeschiedene Polin 6:0, 6:0 und gab bei 58 gespielten Punkten nur 10 ab, das heißt kein einziges Game führte über Einstand. Eine verkürzte Trainerstunde, die nur 40 Minuten dauerte.

Houdini Djokovic

Ganz anders bei den Männern.Novak Djokovic entpuppt sich als Entfesselungskünstler. Nach dem nächtlichen Thriller am Samstag brauchte er heute wieder 5 Sätze, um sich gegen den Argentinier Francisco Cherundolo durchzusetzen. Wieder lag er 1:1 Sätze zurück, und diesmal sogar im 5. Satz 2:4. Stört ihn nicht. Er bewahrte wieder die Nerven und gewann mit 6;3.
Erwischt hat es dagegen Daniil Medwedew. Er unterlag in vier Sätzen dem Australier Alex de Minaur, der eine Runde zuvor Jan-Lennard Struff ausgeschaltet hatte.
Heute Abend spielt noch Sascha Zverev gegen Holger Rune. Auf ihn würde im Viertelfinale Di Minaur warten. In der anderen Tableau-Hälfteläuft alles auf ein Halbfinale Jannik Sinner vs Carlos Alcaraz hinaus, die bisher sehr souverän auftraten.

Leichtathleten in Fahrt
Ein grandioses Duell schon im Hinblick auf Olympia zeichnet sich über 400 Meter Hürden der Frauen ab. Sydney McLaughlin legte in Atlanta 52, 70 Sekunden vor, Femke Bol antwortete am Sonntag in Stockholm mit 53,07. Beide haben noch Potenzail nach oben.
Der Brite Matthew Hudson-Smith vebesserte in Oslo seinen eigenen Europarekord auf 44,07 Sekunden, der Äthopier Hagos Gebrhiwet lief über 5000 Meter mit 12:36,73 Minuten die zweitbeste je gelaufene Zeit. Insgesamt schafften in diesem Rennen 13 der ersten 16 eine pewrsönliche Bestzeit.
In Stockholm riss Stabhochspringer Armand Duplantis die neue Weltrekordmarke von 6,25 Meter dreimal nur ganz knapp.

Was war mit Nelli los?
Die Ausnahmegolferin Nelli Korda verpasste den Cut bei den US Open: Eine 80er-Runde zum Auftakt ließ sich auch von ihr nicht mehr korrigieren. Den Sieg sicherte sich letztlich die Japanerin Yuka Saso. Schon 2021 hatte sie die Open gewonnen, damals startete sie noch für die Philippinen.
Apropos Golf: Bei den European Open in Hamburg gewann der Engländer Canter 2 Schläge vor Lawrence und Wiesberger. Und in Toronto siegte der Schotte MacIntrye.