Die EM bekommt gesonderten Platz. Aber auch so war einiges los auf den Sportplätzen. Wobei ich die Copa America in den USA erst mal außen vor lasse.
Pogacar schon in Gelb
Bei der Wochenvorschau habe ich die Tour schmählich ignoriert (einfach nicht dran gedacht), aber Ehre wem Ehre gebührt. Und schon auf der 2. Etappe noch in Italien mit einigen giftigen Anstiegen durchaus anspruchsvollen Etappe hat sich Mit-Favorit Tadej Pogacar bereits das Gelbe Trikot geschnappt (das er am Montag aber wieder abgab). Er fuhr gegenüber der fast der gesamten Konkurrenz um den Gesamtsieg eine nVorsprung von knapp einer halben Minute heraus. Folgen konnte nur einer, Titelverteidiger Jonas Vingegaard, der offenbar nach seinem schweren Sturz im Frühjahr rechtzeitig in Form gekommen ist. Andere wie Primoz Roglic von RedBull-Bora ließen schon Federn. Natürlich ist noch viel zu früh zu Spekulatius, aber das war schon mehr als ein Zeichen, das Pogacar da gesetzt hat. Schon morgen gibt es die erste richtig schwere Bergetappe mit dem Co de Galivbier kurz vor Schluss (Höchste Kategorie) und danach nur noch eine Abfahrt nach Valloire.
Grund zum Jubel hatten aber auch die Franzosen, die durch Romain Bardet und Kevin Vauquelin die ersten beiden Etappen gewannen.
Mercedes erbt den Sieg
Es sah nach dem perfekten Wochenende in Spielberg für Max Verstappen aus. Überlegene Pole, Sieg beim Sprint, und beim Grand Prix zog er vom Start weg scheinbar unaufhaltsam davon. Doch der zweite Reifenstopp missglückte völlig, und die Reifen griffen auch nicht richtig. So kam Lando Norris im McLaren näher und näher. Er versuchte zu überholen, es kam zum Crash, und plötlich lag George Russell im Mercedes in Führung, die er dann auch vor Oscar Piastri im zweiten McLaren und Carlos Sainz als bester Ferrari-Fahrer. Max Versappen rettete sich trotz zusätzlicher Zeitstrafe als Fünfter ins Ziel, Nico Hülkenberg wurde starker Sechster im Haas.
Verstappen und Norris gelten als gute Kumpels. Die Freundschaft ist jetzt auf eine Probe gestellt. Norris jedenfalls bezichtigte Verstappen der unfairen Fahrweise, der wehrte sich. Mal schauen, wie sie das handeln. Schon nächsten Sonntag gibt es in Silverstone das nächste Rennen. Spannung scheint gegeben zu sein.
Endlich die 9 vor dem Komma
Wieder und wieder haben es die deutschen Sprinter versucht, die 10,00-Sekunden-Barriere über 100 Meter zu knacken – bis gestern ohne Erfolg. Doch da rannte Owen Ansahaus Hamburg bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig 9,99 Sekunden – und buchte damit gleichzeitig das direkte Ticket nach Paris. Die deutsche Konkurrenz freute sich mit. „Endlich hat das von uns einer geschafft“, bekannte der alte Rekordhalter Julian Reus (10,01). Beste Sprinterin war wie erwartet Gina Lückenkempfer, die 11, 04 Sekunden anschrieb. Das waren wohl die Höhepunkte einer eher mauen Meisterschaft bei allerdings auch ungünstigen Bedingungen.
Die US-SprinterInnen – einfach stark
Bei den gleichzeitig stattfindenden US Trials in Eugene durften dann die Deutschen und letztlich alle Europäer ein Bild machen, wie weit sie im Sprint von der absoluten Weltklasse entfernt sind. Im letzten Rennen überhaupt stellte dieShirley McLaughlin in 50,62 einen neuen Weltrekord über 400 Meter Hürden auf. Mit dieser Leistung wäre sie vor einem Monat bei der EM über 400 Meter locker in den Endlauf gekommen. Es wäre in Europ die siebtbeste zeit des Jahres. Leider kann sie bei Olympia wg des Zeitplans nicht über beide Strecken laufen. Gleiches gilt für die Holländerin Femke Bol, die jetzt überlegen muss, ob sie doch noch auf die flache Strecke wechselt.
Über 100 Meter wäre Lückenkemper nicht einmal ins Finale bei den Trials gekommen, und Ansah belegt in der Jahreswertung mit seinen 9,99 den stolzen 24. Platz.
Auch in der Breite sind die US Girls unglaublich stark. So blieben über 100 Meter gleich 6 Athletinnen unter 12,40. Zum Vergleich: Der deutsche Rekord liegt bei 12,42 und datiert aus dem Jahr 1983 (Bettine Jahn). Mit 12,37 verpasste Nia Ali als Vierte, das Olympia-Ticket. Noch dominanter sind die US-Frauen über 200 Meter, wo gleich neun Läuferinnen die Jahreswertung anführen. Nur 3 von ihnnen dürfen auf dieser Strecke zu Olympia – das wird doch ein Kinderspiel.
Zwei Franzosen ganz vorn
Bei der NBA Draft des angeblich schlechtesten Jahrgangs an Talenten seit Jahrzehnten. Die Atlanta Hawks nahmen als Nr-1-Pick Zachariae Risacher, die Washington Wizard dessen französischen Landsmann Alex Sarr, ein Center. Schon letztes Jahr gab es mit Supertalent Victor Wembanyama eine französische Nummer 1. Insgesamt in den vergangenen beiden Jahren 5 in den Top 6.
Immerhin ein Deutschewr wurde in der 1. Runde genommen. Die Orlando Magic schnappten sich Tristan da Silva. Dort dürften ihn Franz und Moritz Wagne die Integration erleichtern, der die USA allerdings aus dem College bestens kennt.
Außerdem bemerkenswert: Die LA Lakers nahmen als Nummer 55 Bronnie James. Sollte LeBron wie allgemein erwartet bei den Lakers bleiben, wäre es das erste Vater-Sohn-Duo in der NBA-Geschichte. Ich allerdings bin eher Skeptisch, für Bronnie wäre es vielleicht besser gewesen sich weit weg vom Vater eigenständig zu entwickeln
Fans der Atlanta Hawks werden sich nicht lange über den Coup gefreut haben. Als einer der ersten nutzte ihr Bester Dejountay den Beginn der Trading Zeit und heuerte bei den New Orleans Pelicans an. Weitere Super Trades bis jetzt: Paul George geht zu den Sixers und kassiert dort in den nächsten 4 Jahren 212 Millionen Dollar. Gleichzeitig verlängert Tyrese Maxey bei den Sixers für 204 Mio Dollar, allerdings in 5 Jahren – ein echtes Schnäppchen.
Und auch ein Deutscher hat offenbar einen Riesendeal abgeschlossen. Isiah Hartenstein schließt sich den Oklahoma City Thunder an. In 3 jahren soll er 81 Milliionen Dollar verdienn. 27 Mio/Jahr wäre gegenwärtig deutscher Rekord.
Marcel Siem grande in Italien
Der Golfprofi siegte beim Turnier in Ravenna. Er setzte sich im Stechen gegen den Nordiren Tom McCibbin durch, nach dem er auf diesen in einer schwachen Schlussrunde insgesamt sechs Schläge verlor. Es war ein Stechen der Generationen: McCibbin ist 21, Siem 43. Jannik de Bruyn wurde geteilter Dritter. Für Olympia nominiert wurden allerdings von den Deutschen Stephan Jäger und Matti Schmidt. Bei den Frauen sind Alexandra Försterling und Ester Herseleit am Abschlag
Und sonst?
– Englische Weltmeister: Die Darter Luke Humphries und Michael Smith sichertenn sich die Team-WM durch einen Finalsieg gegen die Österreicher Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez. Luke Littler ist zumindest ranglistenmäßig noch nicht gut genug für die Engländer.
– noch eine Ösi-Finalniederlage. Sebastian Ofner unterlag dem Alejandro Tabilo beim Tennisturnier in Palma di Mallorca. In Wimbledon flog er allerdings jetzt gleich in der ersten Runde raus und verpasste so ein mögliches Spiel gegen Titelverteidiger Carlos Alcaraz
– Weitere Turniersiege
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