Blick über den Teich, NBA

 

Zumindest ein Spiel 7 wird es in der 1. Play-off-Runde geben, das die LA Clippers mit einem Sieg gegen die Denver Nuggets eerzwangen. Mit viel Pech, aber auch Unvermögen sind die Detroit Pistons an den New York Knicks gescheitert.

 

EASTERN CONFERENCE

 

(6) Detroit Pistons – (6) NEW YORK KNICKS 113:116 (Endstand: 2:4)

 

Was für eine dramatische Serie, was für unglaublich aufregende Spiele. Die 6. Partie der beiden in Detroit war das Sahnehäubchen, obwohl jeder neutrale Basketball-Fan gerne noch einen Nachschlag gehabt hätte in Form eines Deciders im Madison Suare Garden.
Dabei lief erst mal alles für die Knicks, die im ersten Viertel trafen, wie sie wollten. Doch auch wegen der Einwechslung von Malik Beasley und Dennis Schröder kamen die Pistons Punkt für Punkt heran. Beasley brachte die Gastgeber gar mit seinem sechsten verwandelten Dreier per Buzzerbeater vor der Pause in Führung.
Die hielt im 3. Viertel nicht lange, in der die Knicks abermals davon zogen. Der Vorsprung betrug zu Beginn des 4. Viertels 11 Punkte.
Das Publikum verstummte schon etwas verzweifelt, da starteten die Pistons die nächste Aufholjagd und glichen dank eines 11:0-Runs innerhalb von knapp 3 Minuten erneut aus. Jetzt tobte die Halle, und die Pistons sahen schon wie der Sieger aus. als sie 50 Sekunden vor Schluss mit 2 Punkten in Führung lagen. Doch erst glich Mikal Bridges nach Offensiv-Rebound und Dunk aus, dann versenkte der überragende Jalen Brunson einen Dreier 5 Sekunden vor Schluss. Eine letzte Chance, doch der in der 2. Halbzeit nicht mehr so auffällige Beasley ließ einen Pass durch die Hände gleiten. Spiel vorbei, Serie vorbei.
Eine Serie, die zum Klassiker werden könnte, so umkämpft war sie, gerade die Partien in Detroit. Alle 3 für die Knicks, die insgesamt 6 Punkte mehr holten als der Gegner.

 

Bester Mann

Jalen Brunson: Es gab ja Zweifel, weil er im Spiel zuvor erneut umgeknickt war. Dier Guard ließ sich nichts anmerken, erzielte 40 Punkte, darunter den großartigen Dreier zum Sieg.

 

Stark in der Niederlage:

Malik Beasley: Seine 6 Dreier in der 1. Halbzeit hielten die Pistons überhaupt im Spiel. Am Ende hatte er ein Plusminus von +17, der beste Wert aller Spieler auf dem Parkett.

 

🇩🇪 👓

Mit seinen 7 Punkten und 5 Assists hatte Dennis Schröder großen Anteil an der Aufholjagd im ersten Durchgang. Vor allem aber glänzte der Nationalmannschaftskapitän in der Defense, wo der dem überragenden Brunson das Leben sehr schwer machte, sonst hätte dieser wohl 50+ Punkte erzielt.

 

x-Faktor

Die Rebounds. 43:36 lautete das Verhältnis für die Knicks. Vor allem in der Schlussphase hatten sie ganz wichtige Offensivrebounds, die letztlich die partie entschieden.

 

Ausblick der Sieger

Die Knicks bekommen es ab Sonntag mit den Boston Celtics zu tun, und der Titelverteidiger ist auch klarer Favorit. Chancenlos sehe ich die New Yorker nicht. Das Hauptproblem ist (neben der Stärke der Celtics) vor allem die praktisch nicht vorhandene Unterstützung der Starting Five von der Bank. Es wird also die Frage sein, wie die Kräfte halten und ob gerade ein Karl-Anthony Towns nicht in Foulprobleme kommt.

 

Und die Verlierer

Den Detroit Pistons gehört die Zukunft. Das Team ist jung, und die meisten Spieler haben ihren Zenit noch (längst) nicht erreicht. Schon nächstes Jahr erwarte ich die Pistons mindestens in der 2. Runde, und dann wird auch endlich der erste Post-Season-Heimsieg seit 2008 fällig sein. Schön fände ich es, wenn Dennis Schröder als einer der Erfahrenen in Detroit bleiben würde (und endlich mal in einem NBA.Team seßhaft würde). Das entscheidet sich in den nächsten Monaten, für mich spricht nach den insgesamt starken Leistungen auch in den Play-offs aus beiderlei Sicht wenig dagegen, dass der Nationalmannschaftskapitän verlängert. Am Ende wird es eine finanzielle Frage.

 

WESTERN CONFERENCE

 

(5) Los Angeles Clippers – (4) Denver Nuggets 111:105 (3:3)

 

Nicht ganz so spannend ging es in der 2. Partie des Tages zu. Nach ausgeglichener erster Halbzeit setzten sich die Clippers im 3. Viertel entscheidend ab und erarbeiteten sich eine zweistellige Führung und sogar mehr. Diese hielt bis weit in den Schlussabschnitt, ehe die Nuggets (wohl echer aus Clippers-Schwäche) eine Art Aufholjagd starteten. Doch wirklich gefährdet schie mir der Clippers-Sieg zu keinem Zeitpunkt.

 

Bester Mann

 

Die Starting Five (außer Kris Dunn, der dort eigentlich nichts zu suchen hat)). James Harden, Kawhi Leonard und Norman Powell hatten alle 20+ Punkte, Ivica Zubac verteidigte insgesamt glänzend gegen Nikola Jokic (ausschalten konnte er den besten Basketballer der Welt natürlich nicht).

 

Stark in der Niederlage

Nikola Jokic: Der Serbe wehrte sich nach Kräften, aber er legte diesmal nicht die Monsterzahlen auf, die man von ihm gewohnt ist (wegen Zubac!).

 

Ausblick

In der Nacht zu Sonntag also der Showdown in Denver, also in 1600 Metern Höhe. Ob das noch ein Faktor ist, weiß ich nicht. Für Denver spricht natürlich trotzdem der Heimvorteil, für die Clippers vielleicht die Tatsache, dass sie etwas gleichwertiger besetzt sind.

 

Ansetzungen

Sa., 03:00: Golden State Warriors – Houston Rockets (3:2)
Ein eventuell notwendiges Spiel 7 fände am Sonntag (Ortszeit) in Houston statt.
So., 01:30: Denver Nuggets – Los Angeles Clippers (3:3)