Eine Pokalsensation, eine Rad-Demonstration und eine historische Leistung.
Anmerkung: Auf einige Ereignisse (Handball, Basketball) bin ich schon in meiner Wochenvorschau eingegangen
Arminia goes Berlin
Als erstere Drittligist seit dem 1. FC Union Berlin 2001 steht Arminia Bielefeld im Pokalfinale. Mit Leidenschaft auf dem Platz und auf den extrem stimmungsvollen Rängen rangen die Arminen den hochfavorisierten Titelverteidiger Bayer Leverkusen nieder. völlig verdient, wie die Experten unisono anmerkten. Vielleicht die bitterste Niederlage für Xabi Alonso als Bayer-Trainer, der mit seinem Club nach dem Double 2024 diese Saison aller Wahrscheinlichkeit nach titellos bleiben wird. Während sich die Spieler als gute Verlierer zeigten und die Schuld nur bei sich suchten, meckerte Sportdirektor Fernando Carro über den Rasen. Den hatten die Arminen wenig bis gar nicht bewässert, absolut regelkonform haben sie damit den Heimbvorteil ausgenutzt, weil das Bayer-Bällchen nicht so schnell rollen konnte. Er werde sich beim DFB beschweren über diese Unfairness.
Den Arminen kann es einerlei sein. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stehen sie im Pokalfinale. Im Berliner Olympiastadion treffen sie auf den VfB Stuttgart, der im zweiten Halbfinale RB Leipzig aus dem Weg räumte. Ein Duell der Enttäuschten, die in der Liga unter den Erwartungen blieben und beide schon in der Vorrunde der Champions League die Segel streichen mussten.
Trotz des Bielefelder Erfolglaufes sehe ich die Schwaben als klarern Favoriten. Bei ihrem letzten Pokalsieg 1997 setztn sie sich ebenfalls gegen einen Drittligisten durch. Damals erzielte Giovane Elber beide Tore gegen den FC Energie Cottbus.
Pogacar unwiderstehlich
Der Slowene bewies bei der Flandern-Rundfahrt einmal mehr seine absolute Ausnahmestellung im Radsport. Beim 2. Monument des Jahres setzte er sich im Alleingang von einer sehr namhaften Spoitzengruppe mit den besten Klassikerspezialisten (Wout van Aert, Matthew van de Poel, Mads Pedersen) ab und fuhr souverän im Alleingang demnächstnen ganz großen Erfolg entgegen.Es war sein zweiter bei der Flandern-Rundfahrt und insgesamt der achte Sieg bei einem Monument.
Nächsten Sonntag folgt Paris-Roubaix, dieses Rennen über die fürchterlichen Kopfsteinpflaster fehlt noch in seiner Sammlung. Und dann warten ja wieder Giro und Tour, wo er dann auf die Rundfahrtspezialisten um Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel trifft, die sich bis dato nicht sehen ließen, wobei Evenepoel noch verletzt ist.
Pech hatte John Degenkolb. Der Deutsche war in einen Massenstutz verwickelt und zog sich mehrere Knochenbrüche zu und wird bei seinem Lieblingsrennen in der Hölle des Nordens fehlen.
Owetschkin hat den Rekord
Der Countup zu den 895 NHL-Toren beschäftigte die Eishockey-Fans in den vergangenen Wochen mehr als das Play-off-Rennen. Am Sonntag (zur besten deutschen Sendezeit) war es soweit: Mit einem krachendem Schuss in Überzahl erzielte der Russe im Dress der Washington Capitals bei den New York Islanders Tor Nummer 895 und löste damit Wayne Gretzky als Rekordinhaber ab. The Great Eight übernimmt von the Great One. Missmutige Menschen werden klagen, dass ein Putin-Freund (Ovi) einen Trump-Verehrer (Gretzky) folgt.
Seine politische Einstellung mag ich kritisieren, seine sportliche Ausnahmestellung bleibt davon unberührt. Nur mal zum Vergleich, was diese 895 Tore bedeuten: Leon Draisaitl, seit einigen Jahren mit der der beste Torjäger der NHL, hält zurzeit bei 399 Treffern, also längst nicht die Hälfte. Und so gibt es sehr viele Experten, die wieder glauben, dass die Ovetschkin-Marke nicht verbessern ist – diesmal aber wirklich. Zumal der Russe angekündigt hat, noch mindestens eine Saison anzuhängen (womit er höchstwahrscheinlich sogar die 900er-Marke knackt).
Ovetschkin wurde in New York frenetisch gefeiert, ungeachtet, dass er für die Gäste traf. Gretzky war selbstredend in der Halle, die gesamte Familie, allerdings fehlte Genosse Putin. Nach den langen Feierlichkeiten wurde die Partie tatsächlich zu Ende gespielt, und die Islanders wahrten mit dem 4:1 ihre minimalen Play-off-Chancen.
Und sonst?
- Bundesliga: Die verletzungsgeplagten Münchner kamen zu einem harterkämpften 3:1-Erfolg (nach 0:1) beim FC Augsburg. Der Sieg war allerdings schnell abgehakt. Viel mehr diskutiert wurde das schnöde Aus von Thomas Müller, dem kein neuer Vertrag angeboten wurde siehe https://blickueberdenteich.de/owetschkin-zieht-mit-gretzky-gleich2187-2/
Viel schlimmer wiegt der Ausfall von Jamal Musiala, der wegen eines Muskelbündelrisses für den Rest der Saison ausfällt und damit auch für die Champions-League-Spiele gegen Inter.
Bayer Leverkusen blieb durch ein mehr als glückliches 1:0 in Heidenheim wenigstens einigermaßen in Schlagdistanz. Einen heißen Kampf gibt es um die Plätze 3 bis 9, die gerade 7 Punkte trennen. Von CL-Platz bis internationalem Aus ist alles dabei. - Formel 1: Drittes Rennen, dritter Sieger: In einem spannungsarmen Grand Prix von Japan in Suzuka triumphierte Max Verstappen im Red Bull. Der Holländer profitierte in einem Rennen ohne große Überhol-Manöver vor allem von seiner Poel Position und gewann vor den beiden Mc Larens von Lando Norris und Oscar Piastri, die zuvor in Australien und China die Nasse vorn hatten. Diese drei Fahrer dürften auch den WM-Titel unter sich ausmachen, ich lehe mich jetzt mal weit aus dem Fenster.
- Tennis: Einen völlig überraschenden Turniersieg in Houston feierte der 24-jährige Amerikaner Jenson Brooksby. die Nummer 500 der Welt durfte nur mit einer Wild Card in die Quaifikation, setzte dort in der 1. Runde Matchbälle ab, genauso wie inHauptturnier erst gegen den Chilenen Tabilo und im Halbfinale gegen Tommy Paul aus den USA. und setzte sich im Finale gegen Landsmann Fracis Tiafoe durch. Turniersiege holten sich auch die Italiener Luciano Darderi in Marrakesch und Flavio Cobolli in Bukarest (bei Eiseskälte) sowie die Amerikanerin Jessica Pegula in Charleston.
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