Viel Wintersport, die NFL biegt in die Zielgerade ein. Außerdem fliegen weltmeisterliche Darts-Pfeile im Ally Pally
Bormio zu heftig?
Um es gleich zu sagen. Die Stelvio-Abfahrt in Bormio ist meine liebste im Kalender. Ich finde sie noch attraktiver und auch schwieriger als Hahenkamm in Kitzbühel (als Nicht-Österreicher darf ich das schreiben). Doch der Grat zwischen schwierig zu fahren und zu schwierig zu fahren ist äußerst schmal. Und wenn dann am Renwochenede ein halbes Dutzend der besten Skifahrer der Welt ins Krankenhaus müssen mit zum Teil zumindest saisonbeendenden Verletzungen, wirft das natürlich kein gutes Licht auf die Strecke.
Gerade weil mein absoluter Downhill-Liebling Cyprien Sarrazin sich bei einem Trainingssturz so schwere Kopfverletzungen zu gefügt hat, dass er zeitweise in ien künstliches Koma versetzt werden musste, ist meine Freude an der Abfahrt doch getrübt. Das Hauptproblem ist: Jeder Rennfahrer riskiert alles, muss eben halt alles riskieren, um ganz vorn dabei zu sein. Das Material wird bis zur Grenze des Erlaubten ausgereizt (Sarrazin fährt seit letztem Winter mit eine künstlichen Karbonschiene am Schienbein, um noch mehr Druck auf die Skier geben zu können). Natürlkch könnten und sollten die Streckenbauer, setzter und -Präparierer. die Pisten sicherer machen, aber hundertprozentige Sicherheit wird es im alpinen Skisport nie geben. So zog sich Mikaela Shiffrin im Riesenslalom eine offenbar schwere Unterleibsverletzung zu (weil sie sich an einer Stange aufgespießt hat, die sie zu einer längeren, vielleicht sogar saisonbeendenden Pause zwingt.
Der Zwiespalt bleibt und s für mich nicht aufzulösen. Die Abfgahrt und der Super-G am Wochenende waren zwei fantastische Rennen, die den fahrern alles abverlangt haben. Es gab zwei erstaunliche Premierensieger: Der Schweizer Alexis Monney gewann die Abfahrt, den Super-G sicherte sich ebenfalls überrasschend der norwegische Shooting-Star Fredrik Moeller, der diese Saison schon starke Ergebnisse hatte, vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr und dem erneut unglaublichen Monney. Die Schweizer Speedfahrer dominieren: In beiden Rennen kamen vier Eidgenossen unter die ersten Sechs. Ein Achtungszeichen des gerupften deutschen Teams setzte Simon Jocher mit Rang 13 in der Abfahrt.
Die Frauen bestritten traditionsgemäß zwischen den Jahren Riesenslalom und Slalom am Semmering. Federica Brignone gewann den RS souverän vor der Schwedin Sara Hector und Alice Robinson aus Neuseeland.. Eine Klasse für sich war im Slalom die Kroatin Zrinka Ljutic, die bei ihrem ersten Weltcupsieg überhaupt 1,75 Sekunden Vorsprung auf Lena Dürr aus Germering hatte. In Abwesenheit der beiden absoluten Slalom-Dominatorinnen der vergangenen Jahre Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova fand Dürr erneut ihre Meisterin. Emma Aicher als Achte schaffte das direkte WM-Limit, aber die Allrounderin braucht mal ein absolutes top-Ergebnis
Österreichs Adler fliegen weeeiiit
Pius Paschke durfte und darf sich auch noch Hoffnungen auf den ersten deutschen Sieg bei der Vierschanzentounee machen, führt er doch als einer Reihe von top-Resultaten auf seine alten Tage (34) die Weltcup-Wertung an. Doch das erste Springen auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf zeigt: Der Sieg führt nur übers Team Austria. Dieses feierte durch Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig einen Dreifach-Erfolg. Schon bei der Generalprobe vor einer Woche in Engelberg belegten Österreichs Athleten bei zwei Wettbewerben fünf von sechs möglichen Podestplätze. Die Form ist zudem stark steigend.
Pius Paschke enttäuschte keineswegs, wahrte mit Platz 4 und 13 Punkten Rückstand auf Kraft die Chance auf den Gesamterfolg. Aber der wird kompliziert, Wie es aussieht, muss er über sich hinauswachsen, denn auf einen Komplettausfall sollte er nicht hoffen, und das will er wahrscheinlich auch nicht. Was auffällt und zu denken gibt aus deutscher Sicht: Außer Paschke schafften es lediglich Karl Geiger und Andreas Wellinger in den 2. Durchgang, in dem Geiger mit einem großartigen Versuch noch auf Platz 8.
Weltmeister Humphries raus
Das Favoritensterben im Ally Pally fand am Sonntag den vorläufigen Höhepunkt. Bereits nach dem Achtelfinale muss Weltmeister Luke Humphries seine Dartspfeile einpacken. Er unterlag Peter Wright, wie immer mit auffälliger Haarpracht und Schlangen-Tattoo, und kann somit seinen Titel nicht verteidigen.
Die zahlreichen deutschen Fans im Ally Pally müssen ohne nationalen Favoriten auskommen. Als Letzter scheiterte ebenfalls im Achtelfinale Ricardo Pietreczko, der beim 0:4 gegen den Engländer Nathan Aspinall keine Chance hatte, abe auch an die guten Vorstellungen der vergangenen Runden nicht herankam. Top-Favorit Luke Littler ist dagegen ebenso noch im Rennen wie Michael van Gerwen.
Schaffen die Bengals das Play-off-Wunder
Vor dem 17. und vorletzten Spieltag der NFL wurden die Chancen dafür mit 5 Prozent taxiert. Die sind immerhin nach einem absurden Overtime-Sieg gegen die Denver Broncos nicht auf Null gesunken. Eine derartige Overtime habe ich noch nie gesehen. Etwa Zwei Minuten vor Schluss hatte Bengals-Kicker Cade York beim Stand von 24:24 die Chance auf ein game-winning Field Goal, er setzte den Ball an die Stange. Ein echtes Drama für York, der erst während der Saison den enttäuschenden Evan McPherson als Kicker abläste. Doch die Benglas brauchten unbedingt einen Sieg, um die theoretische Chance zu wahren. Tatsächlich hielten sie den Broncos-Angriff in Schach und ließen nur drei Versuche und einen Punt zu. Danach führte der überagende Joe Burrow Cinci übers Feld. Diesmal verließen sie sich nicht auf ein Field Goal. Vielmehr bediente Burro Ty Higgins in der Endzone zum Touchdown und den Sieg.
Um tatsächlich noch in die Play-offs zu rutschen, müssen sie nicht nur gegen den Erzrivalen Pittsburgh Steelers gewinnen, sondern auch auf eine Niederlage der Broncos gegen die Chiefs hoffen , die vielleicht/wahrscheinlich in zweiter Besetzung spielen. Und damit nicht genug: Zudem dürfen die Miami Dolphins nicht bei den New York Jets gewinnen. Gegen die Jets, diese entsetzliche Trümmertruppe. Die Chancen leigen jetzt bestenfalls bei 6 Prozent
In brillanter Manier haben sich mal wieder die Indianapolis Colts um ihre Play-off-Chancen gebracht. Sie verloren nach einer absolut indiskutablen Leistung vor allem in der Defensive bei den New York Giants mit 33:45. Nieman war wahrscheinlich mehr ob dieses Sieges erstaunt als die New Yorker selbst. Drake Maye brachte 4 Touchdown-Pässe an den Mann. Der Sieg kam gar ungelegen für die Giants, die jetzt nicht mehr dass allerschlechteste Team der Liga ist: die zweifelhafte Ehre, die mit dem Nummer-1-Draftpick belohnt wird.
Immer noch spannend ist das Rennen um den 1. Platz in der NFC: Die Minnesota Vikings bezwangen dank eines formidablen Sam Darmold die Green Bay Packers, die es am Ende allerdings noch mal erstaunlich spannend machten. Ebenfalls im Rennen sind die Philadelphia Eagles und die Detroit Lions, die allerdings heute Abend noch bei den ersatzgeschwächten San Francisco 49ers (zum letzten Monday Night Game der Saison) antreten. Nächsten Sonntag kommt es dann in Detroit zu direkten und entscheidenden Duell.
Weihnachtszeit – schlecht für manchen Fußball-Trainer
Der 1. FC Union jedenfalls hatte den Schuldigen für die sieglose Zeit parat und feuerte Trainer Bo Svensson, der erst seit Saisonbeginn die Wuhlheider trainierte. Der Nachfolger steht schon fest. Heute gaben die Eisernen bekannt, dass künftig Steffen Baumgart das sportliche Sagen hat. Der gebürtige Rostocker hatte 2002 bis 2004 für die Köpenicker als Stürmer und sich in die Herzen der Fans gespielt. Kurios: Sportdirektor Horst Heldt hat Baumgart schon einmal als Trainer verpflichtet. 2021 holte er ihn zum 1. FC Köln, wo Baumgart zunächst eine durchaus erfolgreiche Zeit hatte. Gleich die ersten Spiele werden jetzt für Baumgart und Union wegweisend. Nach der Winterpause geht es gegen die Kellerkinder 1. FC Heidenheim und FC Augsburg.
In der 2. Liga feuerte Hannover 96 Stefan Leitl und holte Andre Breitenreiter zurück, der mit Hannover bereits 2017 den Aufstieg geschafft hatte. Die Niedersachsen haben auch jetzt noch alle Chancen, stehen sie doch nur 2 Punkte hinter Platz 3. Trotzdem den Trainer zu entlassen, das muss auch nicht jeder verstehen.
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