Schon heute Nacht startet der erste erste Tennis-Grand-Slam: Die Australian Open sind mein Lieblingsturnier vor allem auch wegen der ausgelassenen Stimmung: nicht so rabiat wie die US Open, nicht so feindselig, wie das Pariser Publikum sein kann und auch nicht dieses aufgesetzt vornehme in Wimbledon mit diesem aus der Zeit gefallenen Weiße-Kleidung-Befehl, der Jahr für Jahr strikter zu werden scheint..
Wie in Paris haben die Organisatoren erkannt, dass mit einem 15. Tag noch mehr Geld zu scheffeln ist, weswegen in Melbourne schon am Sonntag begonnen wird. Zumindest an den ersten Tagen wird es sosein, dass es auf den Showcourts am Nachmittag (also in der Nacht-Session unserer Zeit) und am Abend je zwei Partien zur Austragung kommen, im Zweifel je eines bei den Frauen und den Männern.
In Deutschland wird Eurosport übertragen, über den Ableger discovery+ sogar jedes einzelne Spiel, auch die im Doppel und Mixed. Mal sehen, wie das relive funktioniert. Ich werde das Turnier begleiten und mich hier immer melden, wenn außergewöhnliche Dinge passieren.
Meine Vorfreude ist jedoch arg getrübt. Noch immer sind die beiden Doping-Fälle Jannik Sinner und Iga Swiatek nicht vollends geklärt. Bei Sinner steht immer noch die Entscheidung des CAS aus, der über den Einspruch des Tennis-Verbandes der Weltdoping-Agentur gegen den Quasi-Freispruch des Tennis-Verbandes erst im Frühjahr zu befinden gedenkt. Ein echtes Unding, über das ich mich schon genug aufgeregt habe. https://blickueberdenteich.de/der-fall-jannik-sinner-stinkt-zum-himmel/
Der Fall Swiatek scheint gar schon zu den Akten gelegt.
Nun denn: Sinner geht als Favorit ins Turnier nach seinem unglaublichen Jahr mit 2-Grand-Slam-Triumphen und insgesamt nur sechs Niederlagen. Natürlich bleibt abzuwarten, wie er die Tenis-Pause überstanden hat. Als härteste Kontrahenten sehe ich (wie gehabt) Carlos Alcáraz und Sascha Zverev. Beim Deutschen wird es wieder darauf ankommen, dass er in den ersten Runden möglichst wenig Kraft verbraucht.
Extrem gespannt bin ich tatsächlich auf Novak Djokovic. Nach seinem eher missglückten Jahr (für ihn sel bst war allerdings der Olympiasieg von allergrößter Bedeutung) geht er tatsdächlich noch einmal mit frischer Motivation das Unternehmen 25. Grand-Slam-Sieg an. Ende 2024 verblüffte er die Tennis-Welt, als er seinen ehemaligen Kontrahenten Andy Murray ins Trainer-Team holte. Der Brite wird Djokovic nicht das Tennisspielen neu beibringen, aber sicher den einen oder anderen Tipp geben, wie er sich vielleicht in der einen oder anderen Situation anders verhält. Das kann tatsächlich klappen, was ich persönlich allerdings nicht hoffe …
Ein neues Tennis-Jahr bedeutet ja immer auch der Blick auf neue Spieler. Sehr beachtenswert vielleicht schon in Melbourne sind vor allem de Tscheche Jakub Mensik und der Franzose Arthur Fils, die schon an die Weltklasse-Tür anklopfen.
Bei den Frauen sehe ich Aryna Sabalenka mindestens so weit vorne wie Sinner bei den Männern. Wenn die Weißrussin ihr Spiel auch nur einigermaßen zusammenhält, ist sie nur ganz schwer zu schlagen. Am ehesten eben noch von Swiatek und Coco Gauff, die mit dem Selbstvertrauen des Erfolgs im United Cup nach Melbourne gekommen ist. Motiviert genug, ihr eher grausamnes Jahr 2024 vergessen zu machen, ist sie auch dank des neuen Trainers Matt Daly.
Deutsche Teilnehmer
Gerade mal acht sind im Hauptfeld, fünf Männer und 3 Frauen. Dominic Köpfer hat die Quali überstanden und wird gleich mit einem Abendspiel oin der Margaret-Court-Arena gegen den Australier Jordan Thompson und Gänsehaut-Atmosphäre belohnt. Für Daniel Altmaier (vs Francisco Comesana), Jan-Lennard Struff (Felix Auger-Aliassime) und Yannik Hanfmann (Marcos Giron) wäre jeder Rundengewinn schon ein Erfolg. Gleiches gilt für Tatjana Maria (Bernarda Pera), Laura Siegemund (Hailey Baptiste) und Jule Niemeier (Maja Chawinska). Alexander Zverev wiederum beginnt sein Unternehmen Grand-Slam-Erfolg schon morgen früh in der Rod-Laver-Arena gegen den unberechenbaren Franzosen Louis Pouille.
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