Blick über den Teich
Noch immer fällt es mir nach dem Wahl-Desaster schwer, unbefangen in Richtung US Sport zu schauen, aber ich will mich schlicht nicht entmutigen lassen. Deshalb ein Blick in die Staaten, und hier vor allem nach Ohio
Bengals in Not
Die Cincinatti Bengals sind ja das Team, das ich mir auserkoren habe. Und diese Saison läuft absolut nicht so, wie ich mir es wünsche. Zumindest ergebnismäßig, denn nach 10 Partien lautet die Bilanz 4:6. Wobei mit einer etwas glücklicheren Spielführung genausogut 3, 4 Siege mehr auf dem Konto stehen konnten. Ich denke an das kaum noch zu verlierende Spiel bei den Kansas City Chiefs, das völlig unverständliche Heimdebakel zum Start gegen die New England Patriots und auch das erste Spiel gegen die Baltimore Ravens, wo Kicker Evan McPherson den Sieg aus 53 Yards vergab.
Das „Rückspiel“ am Donnerstag in Baltimore passte da wie die fAust aufs Auge dazu. Es war ein fantastisches Offensiv-Spektakel, das beide TEams boten. Der brillante Bengals-Wide Receiver Jamal Chase fing Bälle für 264 Yards und 3 Touchdownpässe, darunter zwei für 60+ Yards. Quarterback Joe Burrow hatte am Ende 4 Td-Pässe und 428 yards in der Statistik. Doch was nutzt die beste Offensive, wenn die Verteidigung nicht mitspielt. So hatte auf der anderen Seite Ravens-Spielmacher Lamar Jackson auch 4 Td-Pässe auf dem Konto. Bezeichnend das Ende der Partie. Burrow führte sein Team in der Schlussminute übers Feld, erzielte einen Touchdown zum 34:35. 38 Sekunden vor Schluss wagten die Bengals eine 2-Point-Conversion, die aber völlig missglückte. Dennoch fand ich es richtig, hier das Risiko zu nehmen, um sich die Lotterie der Overtime zu ersparen.
Um doch noch wenigstens die Wildcard-Spiele zu erreichen, müssen die Bengals in den vebleibenden 7 Spielen, darunter zweimal gegen die Pittsburgh Steelers mindestens 5, wahrscheinlich sogar 6 oder 7 gewinnen. Da muss ich schon meinen ganzen Optimismus hernehmen, um daran zu glauben.
Schnell, schneller Cavaliers
Was für ein Basketball-Spektakel, was die Cleveland Cavaliers derzeit in der NBA abfeuern. Mit dem Höhepunkt gestern Nacht gegen die Golden State Warriors. Zur Halbzeit stand es sage und schreibe 83(!):42. Die Warriors umd Steph Curry sind nun beileibe kein Jausengegner, aber gingen im Offensiv-Wirbel regelrecht unter. 83 Punkte in einer Halbzeit haben die Cavs in ihrer Geschichte noch nie geschafft. Brillante Dreierquaote (14 von 22), aber auch fliegende Kombinationen – das machte höllischen Spaß zuzusehen, und die Warriors konnten von Glück sprechen, dass es die Cavaliers nach dem Seitenwechsel sehr viel ruhiger angehen ließen, so dass das Endergebnis von 117:136 aus ihrer Sicht noch einigermaßen erträglich war.
Cleveland baute den makellosen Start auf 10:0 aus, das haben in der Historie erst 15 Teams überhaupt geschafft. Die nächsten fünf Partien (vs Nets, @Bulls, @76ers, vs Bulls, vs Hornets) klingen jetzt auch nicht furchterregend, bevor es dann am 19. November im Bostoner TD Garden zum Ost-Gipfel gegen die Celtics kommt.
NBA-Splitter
- Maxey verletzt: Der 76ers-Forward Tyrese Maxey fehlt wegen einer Zerrung mehrere Wochen. Das passt zum Fehlstart des Teams aus Philadelphia, das mit einer Bilanz von 1:7 das schwächste Team haben im ohnehin schwachen Gutmeindende sagen: ausgeglichenen) Osten (nur die Cavs und Celtics haben eine positive Bilanz).
- Wagners glänzen: Der jüngere Bruder Franz war mit 27 Punkten bester Werfer seines Orlando Magic beim 115:87 gegegn die New Orleans Pelicans. 21 Zähler hatte er schon in der 1. Hälfte gesammelt. Moritz übernahm dann im 2. Durchgang und steuete dort 17 Punkte bei.
- Starker Westen: Hier haben gleich 11 Teams eine positive Bilanz nach 8 bis 10 absolvierten Partien. Da erwartete Hauen und Stechen um die Play-off-Plätze ist also bereits vollem Gang. Besonders gut gefallen mir neben den allseits genannten Favoriten Oklahoma City Thunder die Phoenix Suns, die nach dem harterkämpften Sieg bei den Dallas Maverkicks 8:1 Siege haben.
- Popovic erkrankt: Die Trainerlegende der Spurs fehlt auf unbestimmte Zeit wegen einer nicht näher bezeichneten Krankheit. Der 75-Jährige ist einer der ganz großen Persönlichkeiten in der NBA, der auch außerhalb des Sports seine Meinung nicht verbirgt
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