Blick über den Teich, NBA und NHL

 

High noon in Oklahoma City, bedröppelte Mienen in Washinton, Hoffnung in Winnipeg. Die Conference Semifinals in NBA und NHL biegen in die Zielfgeradeein oder sind schon beendet

 

Denver Nuggets – Oklahoma City Thunder 119:107 (3:3)

 

Als die Thunder knapp 3 Minuten vor Ende der 1. Hälfte auf 12 Punkte davongezogen waren, hätte ich diese Wendung nicht mehr für möglich gehalten, trotz der unglaublichen Aufholjagden, die es in diesen NBA-Play-offs schon gegeben hat. Was folgte, war ein 12:0-Lauf der NUggets gegen zunehmend kopflose Thunder, und nicht mal ein irrer Buzzerbeater von Lu Dort vor der Pausensirene beruhige die OKC-Seele. Sie gestalteten zwar das 3. Viertel weitgehend ausgeglichen, doch ein weiterer Einbruch zum Viertelende brachte die Entscheidung für die Nuggets, die den zweistelligen Vorsprung souverän bis zur Schlusssirene verwalteten.

 

Bester Mann der Sieger

Ein Trio stach heraus: Jamal Murray brillierte vor allem im 1. Viertel, als er gleich 11 seiner 25 Zähler auflegteNikola Jokic hatte mal wieder die besten Stats (29 Punkte, 14 Rebounds), und Christian Braun hatte mit 23 Punkten einen herausragenden Abend, vor allem auch in der Defensive.

 

Stark beim Verlierer

Shai Gilgeous Alexander: Allerdings mit Einschränkung. Zwar gelangen dem Kanadier 32 Punkte (Bestwert der Partie), handelte sich aber bereits in der 1. Halbzeit 4 Fouls ein, wodurch er in de Verteidigung doch sehr eingeschränkt war und auch länger als gewollt pausieren musste.

 

X-Faktor

Julian Strawther: Genau für solche Vorstellungen habe ich diese Rubrik eingeführt. Ende des 3. Viertels schlug seine Zeit, als er binnen 90 Sekunden 2 Dreier und einen Zweier versenkte und wesentlichen Anteil daran hatte, dass sich die Nuggets entscheidend absetzten. Im Schlussabschnitt gelangen dem bisher in den Play-offs kaum in Erscheinung getretenen Spielmacher 7 weitere Zähler; den hatte offenbar niemand bei OKC auf dem Zettel (höchstwahrscheinlich auch nicht das eigene Team, wenn es ehrlich ist).

 

Zahlereien

28 Fouls leisteten sich die Thunder-Spieler, un nicht nur SGA, sondern auch Isaiah Hartenstein und Alex Caruso mussten sehr vorsichtig sein, denn bei 6 personal fouls ist man draußen aus der Partie.. Zum Vergleich: Die Nuggets kamen mit 16 aus.

 

🇩🇪 👓

Isaiah Hartenstein war diesmal nicht so auffällig. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hielt er Jokic gut in Schach. 8 Punkte bei keinem Fehlversuch verbuchte er und 6 Rebounds

 

Ausblick

Spiel 7 in OKC, und die Spielplanmacher (wahrscheinlich eher das Fernsehen) gewähren einen Tag Extrapause und uns Europäern einen Leckerbissen zu bester Sendezeit (Sonntag, 21:30). Einen Tipp wage ich nicht bei diesen Unwägbarkeiten, doch viel spricht für die Nuggets (allerdings halt nicht der Heimvorteil): Sie haben Erfahrung, sie haben die 7. Partie gegen die Clippers in der 1. Runde gewonnen, das Team funktioniert, vor allem auch der Co-Star Jamal Murray trotz einiger merkwürdigen  Entscheidungen. Und Superstar Jokic gefällt mir in der Serie erheblich besser als Thunder Superstar Gilgeous-Alexander.
Und die Thunder? Die müssen hoffen, dass ihr Co-Star Jalen Williams aufwacht, dass sich Shai (und auch Hartenstein) dumme Fouls) verkneifen. Sie haben ja auch nicht umsonst mit Abstand die beste Bilanz, sammelten in der regulären Saison gleich 18 Siege mehr als der Gegner.

 

Ansetzungen

Sa., 02:00: New York Knicks – Boston Celtics (3:2)
So., 21:30: Oklahoma City Thunder -Denver Nuggets (3:3)

 

Washington Capitals – CAROLINA HURRICANE 1:3 (Endstand: 1:4)

 

Das beste Team im Osten der regulären Saison darf in den Urlaub fahren. Dort werden sie wahrscheinlich eher ihre Wunden lecken denn ausgelassen feiern, denn mit einem Ausscheiden gegen Carolina haben sie bei allem Respekt nicht gerechnet. Andrej Schewnikow erzielte 1:59 Minuten vor Schluss den vorentscheidnen Treffer zum 2:1, dem Seth Jarvis einen Schuss ins leere Tor folgen ließ.
Nichts wird es also mit dem 2. Stanley Cup für Alex Owetschkin, dem Tor-Rekordhalter der NHL.

Die Hurricanes warten jetzt auf den Finalgegner. Gegen die Florida Panthers hätten sie Heimvorteil, gegen die Toronto Maple Leafs müssten sie zunächst auswärts antreten (ebenso in einem notwendigen 7. Spiel). Dass sie auswärts bestehen können, haben sie gegen den Conference Primus eindrucksvoll bestätigt.

 

Winnipeg Jets – Dallas Stars 4:0 (2:3)

 

Im Gegensatz zu den Capitals konnte der West-Primus das Play-off-aus erst mal abwenden. Das am Ende so klare 4:0 spielgelt allerdings nicht wider, wie verbissen die Partie über weite Strecken war. Die Jets waren zwar übelegen, scheiterten aber wiederholt am grandiosen Torwart Jake Oettinger, der 31 von 34 Schüssen entschärfte.
Erst im 3. Drittel fiel die Entscheidung zu Gunsten der GastgeberNicolaj Ehlers Oettinger zum 2:0 überwand, im 2. Drittel hatte Mark Scheiffele getroffen. Namenstnikow und erneut Ehlers (ins leere Tor) erhöhten danach.
In der Offensive blieben die Stars weitgehend harmlos, und was aufs Jets-Tor kam wurde zur sicheren Beute des diesmal sehr sicheren Keepers Connor Hellebuyck (22 Paraden).

Die Dallas stars setzen jetzt auf den Heimvorteil in Spiel 6 in der American Arena (auch die Heimstätte der Mavericks). Dann hoffe ich, dass „meine Finnen“ nicht so blass agieren wie diese Nacht.

 

Ansetzungen

Sa., 02:00: Florida Panthers – Toronto Maple Leafs (3:)
So., 02:00: Dallas Stars – Winnipeg Jets (3:2)