Aichers Premierensieg lässt Großes erwarten
Vor einer Woche habe ich meine Lieblingsskifahrerin Mikaela Shiffrin für ihren 100. Weltcupsieg gefeiet. Davon ist Emma Aicher noch ein gewaltiges Stück entfernt (und sollte auch nicht Ziel der Bayerin sein), aber bei der 2. Abfahrt in Kvitfjell gelang ihr ihr Premierenerfolg. Der kam nicht mehr überraschend, nachdem sie tags zuvor auf gleicher Strecke bereits auf Platz 2 gerast war.
Offenbar hat Aicher bei der WM in Saalbach einen Schalter umgelegt. Dort belegte sie in Super-G und Abfahrt mit zwei blitzsauberen Fahrten jeweils Platz 6, und nicht nur deutsch-bebrillte befanden hinterher, dass sie mit einer jeweils besseren Startnummer noch weiter vorne, wenn. icht sogar in den Medaillenrängen gelandet wäre. Bei diesen Fahrten fiel mir auf, wie fantastisch gechmeidig sie die Wellen nahm. Und fast in Perfektion gelang ihr in Sestriere veilleicht das Schlüsselstück, als sie sich von einer Welle nicht wie so viele andere weit hinaustragen ließ, sondern eine viel engere Linie fahren konnte.
Emma aicher gilt schon länger als größtes deutsches Skitalent, sehr vielseitig, und eigentlich ist sie ja eher Slalomspezialistin. Doch irgendwas fehlte ihren Fahrten; vielleicht das letzte Risiko, vielleicht wieder ein Flüchtigkeitsfehler. Davon war jetzt nichts mehr zu sehen, und daran ändert auch das Ausscheiden im Super-G nichts nach all den berechtigten Feiern und Presse-Herumreichen nach dem Abfahrtssieg.
Emma Aicher ist nun die deutsche Hoffnungsträgerin. Wenn sie sich nicht verheddert in ihrer Vielseitigkeit und darüberhinaus noch an ihrer Schwachstelle Riesenslalom arbeitet (erstaunlich genug), könnte sie in zwei, drei Jahren sogar um den Gesamtweltcup mitfahren, zumal die jetzigen Herrscherinnen Federica Brignone (die Kvitfjell-Siegerin im Super-G) und Lara Gut-Behrami ihre Karriere spätesten 2027 beenden dürften.
Gar nicht gut lief es für Linus Straßer. Der Münchner schied im Slalom von Kranjskar Gora aus, schon zum dritten Mal in diesem Weltcup-Winter. Großer Sieger in Slowenien war der Norweger Henrik Kriostoffersen, der sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom triumphierte und die für ihn enttäuschende WM ein bisschen vergessen machte.
Bayern und Bayer souverän
Schwere Auswärtsaufgaben in Stuttgart und Frankfurt? Zumindest ergebnismäßig waren diese kein Problem für die Münchner respektive Leverkusener. Die bayern gewannen trotz 0:1-Rückstands mit 3:1, freundlich unterstützt vom VfB, der ihnen durch Fehler in der eigenen Haälfte zwei Tore schenkte. Leverkusen brauchte derlei Mithilfe nicht beim sehr überzeugenden 4:1 bei der Eintracht, wobei Florian Wirtz erstaunlicherweise an keinem Treffer per Tor oder Assist beteiligt war.
Apropos Wirtz: Jetzt haben die Bayern auch öffentlich ihr großes Interesse bekundet, dass sie ihn unbedingt verpflichten wollen. Sie werden sehr tief in die Tassche greifen müssen, und selbst dann ist nicht klar, ob und wann Wirtz dem Werben erliegt. Meines Erachtens würde ihn ein innerdeutscher Schritt fußballerisch kaum weiterbringen, viel ehe kann ich mir vorstellen, dass er seinem Trainer Xavi Alonso zu Real Madrid folgt, wenn dieser denn in absehbarer Zeit den Schritt zu seinem Stammverein wagt.
Zurzeit ist Wirtz jedenfalls in Leverkusen bestens aufgehoben (wobei er in München mit Sicherheit sehr viel mehr verdienen würde). Ein Fingerzeit könnte das Champions-League-Duell Bayern geben Bayer geben (oder eben auch gar nicht). Also viel Spekulatius rund ums internationale-nationale treffen.
Und sonst?
- Bundesliga: Die schrammte in ihrem 62. Jahr an einem Rekord vorbei. Acht Auswärtssiege gab es vor der letzten Partie, einen „Sweep“ der gastteams hat es noch nie gegeben. Doch der SC Freiburg kam beim FC Augsburg nicht über ein 0:0 hinaus und musste sich den Groll der Fußball-Gemeinde anhören. Denn so wurde der Rekord „nur“ eingestellt.
Durch den ersten Auswärtssieg überhaupt beim 1. FC Union verließ Holstein Kiel und schöpft Hoffnung im Abstiegskampf. - 2. Bundesliga: Die bleibt „verrückt“. Denn kaum haben sich der HSV und der 1. FC Köln ein wenig abgesetzt, mussten die beiden Großclubs Federn lassen und verloren mit 0:2 in Paderborn und 0:1 in Karlsruhe: Damit trennt die ersten 5 des Unterhauses gerade mal ein Punkt, und bis Rang 8 sind es auch nur 4 Zähler. Den Wetter, der heute die 2 Direkt-Aufsteiger und den Dritten (Relegation) ohne zu zögern tippt und dann auch noch recht behält, möchte ich sehen. Hier weiß man wirklich nicht, wie es ausgeht, um den alten Sepp Herberger-Spruch zu zitieren
- Internationaler Fußball: Die Saison für Manchester United geht traurig weiter: Im FA Cup verlor der einstige Topclub zu Hause dem FC Fulham nach Elfmeterschießen. Der Deutsche Bernd Leno im Fulham-Kasten war der Held der Londoner. Vielleicht schaut Bundestrainer Julian Nagelsmann doch noch genauer hin.
In Italien endete das Spitzenduell SSC Neapel gegen Inter Mailand Remis. Verfolger Atalanta konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen, kamm seinerseits gegen Venedig nicht übe ein torloses Unentschieden hinaus.
In Spanien grüßt prötzlich wieder Barca (4:0 vs San Sebastian) von der Tabellenspitze, da Real Madrid bei Betis Sevilla mit 1:2 verlor. Siegtorschütze der Andalusier war Isco aus der Real-Jugend, der ja für ganz kurze Zeit als Neuzugang beim 1. FC Union gehandelt wurde. - Handball: Die Bundesliga rückt an der Spitze noch enger zusammen nach der Niederlage von Tabellenführer MT Melsungen bei der SG Flensburg-Handewitt. Ein halbes Dutzend Teams kann sich noch mehr ode weniger große Hoffnungen auf den meistertitel machen.
- Motorrad: Einen WM-Start nach Maß erwischte der Spanier Marc Marquez. Endlich nicht mehr gehandicapt raste der sechsmalige MotoGP-Weltmeister zum Auftakt in Thailand sowohl im Sprint als auch im regulären Rennen zum Sieg – jeweils vor seinem jüngeren Burde Alex. Auch in den anderen Klassen gab es durchweg spanische Erfolge.
- Tennis: Auch in seinem 3. Turnier auf seiner Süd/Mittelamerika-Tournee schied Alexander Zverev früh aus. In Acapulco unterlag er, von Montezumas Rache geplagt (vulgo Darmbeschwerden) dem US-Top-Talent Learner Tien. Turniersiege feierten der Tscheche Tomas Machac (Finale vs Davidovic Fokina) in Acapulco, der Serbe Laslo Djere (Sebastian Baez), Stefanos Tsitsipas aus Griechenland (Felix Auger-Alliasime) sowie bei den Frauen die beiden Amerikanerinnen Jessica Pegula und Emma Navarro in Austin und Mérida/Kolumbien.
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