Ein Tor rettet die Spurs-Saison

 

Das Endspiel um die Europa League in Bilbao war für Fußball-Fans eine Zumiutung, aber das konnte den Tottenham Hotspur einerlei sein. Mit dem Minimal-Ergebnis von 1:0 gegen Manchester United (das Kacktor spiegelte das Niveau der Partie bestens wieder) sicherten sich die Nordlondoner ihren ersten Titel seit 2008 (!) und obendrein noch die Champions-League-Saison 25/26, etwa 100 Millionen Euro wert.
Auch als Spurs-Fan muss ich sagen: Das noch schlechrtere zweier schlechter Teams hat am Ende gewonnen, der Zuschauer bekam eine Ahnung bei diesem Grottenkick, warum United und Tottenham in der heimischen Liga so katastrophal abgeschnitten haben und gerade noch so (naja) dem Abstieg entronnen sind. Während sich für die Spurs noch alles zum Guten wendete (entsprechend riesig war die Feier), steht Manchester und ihr neuer Traine Ruben Amorin vor einem Scherbenhaufen. Kein Geld mehr, die Stars werden versuchen abzuhauen, auch weil sie sich international präsentieren wollen. Und doch wird auch hier der Spielbetrieb nicht eingestellt werden, so einen tabula rasa kann ja auch förderlich sein.

 

Dänemarks Eishockey-Sensation

 

2:1 bezwangen die Skandinavier das Team Canada bei der Heim-WM (zusammen mit Schweden) in Herning. Ein unfassbar anmutendes Ergebnis, zumal die Kandadier mit Superstars wie Sidney Crosby und Nathan McKinnon zur WMN erschienen waren. Nick Olesen vom tschechischen Erstligisten Cesce Budejovice düpierte 49 Sekunden vor Schluss Star-Goalie Jordan Binnington und verwandelte die Halle in ein Tollhaus, so viel dann auch zur dänischen Gelassenheit.

https://www.youtube.com/watch?v=F1UjC3Kl7oo

Der Sieg war keineswegs unverdient. Im Schlussdrittel feuerten die Dänen 22:10 Schüsse aufs Tor ab, ein unfassbarer Wert. Jetzt treffen sieam Samstag auf die Schweiz, allerdings in Stockholm, wo de Rest des Turniers ausgetragen wird. Die Eidgenossen ihrerseits gaben sich gegen Außenseiter Österreich nicht die geringste Blöße und siegten sicher mit 6:0.
Das andere Halbfinale bestreiten Schweden und die USA, die sich im Viertelfinale jeweils mit 5:2 gegen Tschechien und Finnland durchgesetzt haben.

 

Und sonst?

  • Fernsehen: Die Telekom sicherte sich die Rechte an der Fußball-WM 2026. Ebenfalls im Paket sind die Frauen-WM 2027 in Brasilien und die U-20-WMs 2025 und 2027. Auch 2022 die Telekom alle WM-Spiele aus Katar gezeigt, allerdings gab es eine Sublizensierung für ARD/ZDF und RTL. Ob das dieses Mal wieder geschieht, ist noch offen. Klar ist nur, dass die deutschen Spiele sowie das Finale kostenlos angeboten werden müssen. Das kann bei der Telekom (Magenta) selbst geschehen oder eben bei frei zugänglichen (öffentlich-rechtlichen) Sendern.
    Bezahlsender Sky sicherte sich die Rechte der 2. englischen Liga, vollmundig Championship League genannt. Die Premier League läuft schon bei Sky, und der Aufstieg von Wrexham samt der berüht´mten Eigentümer Ryan Reynolds und Rob McElhenney macht die Liga noch interessanter.
  • Relegation: Bundesligist 1. FC Heidenheim trennte sich vom Zweitliga-Dritten SV Elversberg 2:2 nach 0:2-Rückstand. Durchschnittlich mehr als  Millionen Zuschauer sahen den „Dorfico“, das sind mehr als vergangenes Jahr beim Duell der Traditions-Clubs Bochum vs Düsseldorf. Und sie sahen ein weitaus unterhaltsameres und viel besseres Spiel als das tags zuvor im San Mames zu Bilbao.
  • Nachträgliches Olympia-Gold: Erringt die deutsche Biathlon-Staffel bei den Spielen in Sotschi. Mehr als elf (!) Jahre dauerte es, bis die eigentlich siegreiche russische Staffel endgültig disqualifiziert wurde, weil Jewgenij UStjugow des Dopings überführt wurde. Das Verfahren lief seit 2018, erst jetzt werden rechtskräftig alle seine Ergebnisse zwischen 2010 und 1014 gestrichen, also auch sein Massenstart-old 2010 in Vancouver, weswegen der Zweitplatzierte Martin Fourcade 15 Jahre nach dem Wettbewerb zu einer nächsten Goldmedaille kommt, seiner insgesamt fünften. Indiskutabel, dass das so lange dauert – bei allem Verständnis für den Rechtsweg, den der Betroffene beschreiten darf und auch dürfen musste. Immerhin nett, dass alle nachträglich-neuen Olympiasieger noch am Leben sind …