Vorab: Die NFL und die Wildcard-Spiele gibt es erst morgen nach der letzten Partie.
Bayern und Bayer fast im Gleichschritt
Winterpause kann ich die kurze Unterbrechung in der Fußball-Bundeslgia kaum nennen. Tabellenführer Bayern München und der erste Verfolger Bayer Leverkusen sind gut aus den Startlöchern gekommen, siegten mit mehr oder weniger souveränen Leistungen bei komplizierten Auswärtspartien in Mönchengladbach und Dortmund. Gladbach gilt ja als eine Art Angstgegner für die Münchner. Ein Elfmetertor entschied zugunsten der Gäste im Borussen-Park, nachdem der einschussbereite Olise im Strafraum etwas gehalten und auch etwas getroffen wurde. Felix Zwayer zeigte sofort auf den Punkt und auch der VAR zeigte keinen Impuls einzugreifen. Zumindest die Zeitlupen suggerierten, dass Olise schon sehr dankbar zu Boden sank, abe eine wirkliche Fehlentscheiung war es sicher nicht. Zwayer bot dennoch seine übliche schwache Schiedsrichterleistung mit haarsträubend unheitlicher Zweikampfbewertung. Gladbach scheute lange das letzte Risiko, bayern verschleuderte am Ende riesige Konterchancen, deshalb geht der Sieg in Ordnung..
Die Leverkusener dagegen profitiertenim Dortmunder Westfalenstadion von der Krankheitswelle, die die BVB-Defensivabteilung befiel. Schliotterbeck, Süle, Anton, Can – sie alle fehlten, und deshalb tue ich mich etwas schwer, die Dortmunder allzu hart zu kritisieren, zumal nach wilde Anfangsphase (1:3 nach 20 Minuten) die Partie offen gestalteten. Dennoch: Für Trainer Nuri Sahin dürfte es eng werden, wenn aus den beiden Auswärtspartien in Kiel und Frankfurt nicht mindestens ein Auswärtssieg herausspringt.
Von den Teams im unteren Tabellendrittel konnte allein der 1. FC Heidenheim punkten miteinem Sieg gegen den 1. FC Union. Die Beliner hatten ja schon während der Woche eine Niederlage am Grünen Tisch erfahren müssen, weil die DFB-Richter dem Einspruch des VfL Bochum stattgaben und die Partie bei den Eisernen mit 2:0 werteten. Im Dezember war VfL-torwart Patrick Drewes in der Schlussphase von einem Feuerzeug getroffen worden und konnte nicht mehr weiterspielen. Das Gericht sah keine offensichtliche Schauspielerei, ganz anders als Union-Präsident Dirk Zingler und einige sogenannte Experten, die von „absoluter Frechheit“ sprachen. Die Berline haben einen Einspruch angekündigt, aber mich würde letztlich wundern, wenn das erste Urteil nicht Bestand hält.
Die unfassbare Lindsey Vonn
Als die Skifahrerin im Herbst verkündete, sie wolle mit ihren 40 Jahren und nach 5 Jahren Rennpause ein Weltcup-Comeback starten, da schüttelten einige Experten den Kopf nd zweifelten an der Hirngesundheit der Amerikanerin. So wetterte Markus Wasmeier (er sei stellvertretend für äunliche Schweizer Stimmen genannt): „Das grenzt an Vearschung. Ich würde mich schämen, chancenlos zehn Sekunden hinterherzufahren.“Nun hinterhergefahren ist Lindsey Vonn in St. Anton tatsächlich, allerdings nicht um zehn Sekunden. Am Sonntag fehlten ihr beim Super-G als Vierte jur 1,24 Sekunden auf die sensationelle Landsfrau Lauren Macuga (und nur 32 Hundertstel auf die Drittplatzierte Federica Brignone). Und zwar mit Startnummer 31 auf sichtlich ramponierter Strecke. „Das war ein wilder Ritt“, bekannte Vonn. „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent“, warnte sie die Konkurrenz vor weiteren Großtaten; vielleicht schon dieses Wochenende in Cortina, wo sie auf der von ihr so geliebte Tofana in Abfahrt und Super-G 12 ihrer 82 Weltcupsiege einfuhr. Wahrscheinlich war die Aussicht, dass dort 2026 auch die Olympia-Rennen stattfinden, mit ausschlaggebend für ihre Comebackpläne.
Am Samstag hatte Lindsey Vonn mit hoher Startnummer 32 schon Platz 6 belegt und in dem extrem engen Rennen (die ersten 30 trennten gerade anderthalb Sekunden) war sie gar nur 58 Hundertstel hinter der Siegerin Brignone geblieben. Die Bilder aus St. Anton zeigten, dass Lindeyy Vonn nichts verlernt hat von ihrer Abfahrtskunst, die sie als einige der ganz wenigen Frauen wirklich beherrscht. Ich sehe auf Sicht allein Sofia Goggia als ebenbürtig, was technisches Können und Mut betrifft. Die Frage bleibt halt, ob Lindsey Vonn auch einen ganzen Winter durchstehen kann mit all der Reiserei fern der Heimat. Und natürlich ist auch sie nicht vor Stürzen gefeit.
Auf jeden Fall gilt für Markus Wasmeier und all die anderen Kritiker, die nur einen Werbegag sahen: eine ernsthafte Entschuldigung ist jetzt schon fällig.
Ohne Glück beim Heimspiel
Als strahlende Gesamt-Führende war Franziska Preuß zum Heim-Weltcup nach Oberhof gereist. Noch nicht mal die obligatorische Erkältung/Grippe/Entzüdung hatte sie befallen. Doch ereilte die Deutsche das Biathlon-Schicksal. Bei gruseligen Verhältnissen (Regen) und extrem wweicher Piste schaffte sie im Sprint nur den 28. Platz. Sie kritisierte deutlich Reegelung, nach der die besten erst relativ weit hinten starten dürfen. „Jeder wusste doch, dass es wie die Hölle regnet.“ Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass die nur 5 Minuten vor ihr gestartete Justine Braisaz Bouchet der Deutschen 1 Minute in der Loipe abnahm und diese zudem auch drei Strafrunden kassierte.
Auch in der Verfolgung verfehlte sie drei Scheiben und konnte sich nur auf Platz 20 vorarbeiten. Das Maß der Dinge bei den Biathlon-Frauen bleiben die Französinnen: Am Dinnerstag siegte Paula im Sprint, am Samstag Lou Jeanmonnet-Laurent. Erstaunliches geschah in der Single-Mixed-Staffel, die völlig überraschend die Finnen (Suvi Minkkinen/Tero Sepäle) für sich entschieden, als erstes Suomi-Team überhaupt.
Und sonst?
- Internationaler Fußball: Frühes Arsenal-Aus im FA-Cup. Die Londoner mussten sich in der 1. Runde, in der die Erstligisten dabei sind, zu Hause Manchester United nach Elfmeterschießen beugen. Der deutsche Nationalspieler Kai Havertz war in der Entscheidung der einzige Fehlschütze. Das ist nicht mehr mein Fußball: Der Engländer Harry Kane ist unfehlbar, ein Deutscher scheitert vom Punkt.
Barca-Gala in Dschiddah: Dort fand der spanische Super-Cup statt. Im Finale demontierte Barcelona Real Madrid gleich mit 5:2 (nach 0:1-Rückstand). Balsam für alle katalanischen Seelen und bestimmt auch für Trainer Hansi Flick, der nach einigen Ligapleiten schon in der Kritik stand. In Saudi-Arabien war das Sturmtrio Yamal, Lewandowski und Raphinha kaum aufzuhalten. Erst die Rote Karte für Barcas Torwart Woychech Szeszny wegen einer Notbremse stoppte den Angriffswirbel.
- Wintersport: Mit einem großartigen 2. Lauf schaffte Marc Odermatt noch den Sieg beim Riesenslalom in Adelboden. Am Koenichsbärgli fing er seinen Schweizer Landsmann Luc Meillard noch ab. Als Dritter aufs Siegerpodest stürmte der Italiener Luca Aliprandini mit Laufbestzeit im 2. Durchgang
- Basketball: Debakel für den FC Bayern. In der Euroleague gingen die Münchner am Freitag bei Olympiakos Piräus mit 69:112 unter und sind nach der 3. Niederlage in Folge nurmehr Zehnter. Am Sonntag zeigten sie sich in der Bundesliga gut erholt und siegten bei den aufmüpfigen Heidelberger klar mit 87:59.
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