Das war die Woche, die war

Hand? Elfer?? VAR??? Absurd!!!

 

Der 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga wurde verschattet von einem an Absurdität und ungerechtigkeit a´kaum zu überbietenden Elfmeter. Dabei hätte ich gedacht, schon einigermaßen tolerant gegenüber fragwürdigen Entscheidungen in Sachen Hand zu sein. Mittlerweile gibt es ja kaum noch eine ernstzunehmende Person, die auch nur vorgibt zu verstehen, warum das eine Mal Hand strafbar (im Sportsinn) ist und wann nicht. absicht, vergrößerter Körper und was weiß ich määndern vorm geistigen Aute. Wenn ich würfelte, ob Elfer oder nicht, würde ich keine geringereTrefferquote habe.
Also jetzt Hoffenheim – Augsburg. Der FCA führt mit 1:0 und verteidigt weiter seine gegentorlose Serie auf mehr als 680 <minuten. Kein tolles Spiel vor trauriger Kulisse, da meinte wohl Schiedsrichter Tobias Reichel, das alles aufzupäppeln und pfiff Elfmeter für Hoffenheim, eine Entscheidung, die mich sofort fassungslos machte, die Didi Hamann fassungslos machte (der allerdings gerne zur Fassungslosigkeit neigt). Nicht nur, dass Augsburg Jeffrey Gouweleeuws Arm aus kürzester Entfernung getrofen wurde. Dazu kam, dass der Ball vorher von einem Augsburger Abwehrspieler abgeblockt wurde und Richtung Seitenlinie flog. Das sind zwei klare Parameter, keinen Elfmeter zu geben. Das bestätigte hinterher auch der DFB, der den Strafstoß als inkorrekt bezeichnete. Ich frag mich nur, wie das in Zeiten des VARs, also der Überprüfung am Bildschirm, passieren kann, dass ein gestander Bundesliga-Schiedsrichter nach zig Lehrgängen gemeinsam mit dem Kölner Keller (wo die Video-Assistenten sitzen) zu einer solch abstrusen Entscheidung kommen kann. Herr Reichel schwieg nach dem Spiel im übrigen. Verständlich, aber ich und wahrscheinlich alle Fußballfans würden doch gerne wissen, was da in seinem Kopf durchgegangen ist.
Das leidige Handthema, es wiwrd immer und ewig gären. Einen echten Lösungsansatz gehabe ich leider auch nicht parat. : Jedes Handspiel ist Hand ist auch nicht zielführend, weil dann nur noch von den Stürmern versucht ist, irgendwie die Hand des Gegners zu treffen. Zu besichtigen seit langem im Hockey, wo Fuß im eigenen Strafraum immer eine Strafecke gibt.

Die Bayern übersprangen etwas waidwund (ohne die verletzten Abwehrrecken Dayot Upamecano, Alphonso Davies und Hiroki Ito) mit 3:2 die Hürde St. Pauli und streben dem Meistertitel entgegen. Bayer Leverkusen schaffte einen schmucklosen 3:1-Pflichtsieg über den VfL Bochum. Im Abstiegskampf schaffte der 1. FC Heidenheim einen wichtigen Auswärtsdreier beim VfL Wolfsburg.

 

Finalsieg übers Idol

 

Novak Djokovic schien in Miami seinem 100. Turniersieg ganz nahe. Fast locker hatte er sich 5 Siegen ins Finale gespielt, und dort wartete mit Jakub Mensik ein veritabler Außenseiter, trotz des riesigen Talents, das ihm allseits bescheinigt wird. Der 18-jährige Tscheche verehrt Djokovic, als 16-Jähriger durfte er ein paar Bälle mit dem serbischen Ausnahmespieler schlagen. Doch Mensik versank nicht in Ehrfurcht, sondern drosch Djokovic die Bälle nur so um die Ohren. Ohne Furcht, ohne erkennbare Nervosität. Auch als es spannend wurde in 2 Teibreaks, ging er keinen Zentimeter von seinem risikobehafteten Spiel ab und holte sich zweimal das Spiel und den Satz. Und das gegen einen veritablen Spezialisten des Tiebreaks, de in seiner Karriere etwa 70 Prozent dieser Art der Entscheidung für sich entschied.
Von Mensik werden wir noch viel hören, und das Lob des unterlegenen klang echt. Ich mag den Djoker ja nicht besonders, aber hier zeigte er tolle Größe. Novak Djokovic gilt ja als jemand, der sich gerne um talentierte Jungspunde kümmert und ihnen Tipps gibt (dass sie dermaßén gegen ihn verwendet werden gehört dazu).

Noich sehr viel erstaunlicher war der Erfolgslauf der jungen Philippinin Alexandra Eala. Als 140. de Weltrangliste hatte sie das Turnier begonnen (sie erhielt eine Wildcard) und hintereinander weg bezwang sie die weit höter eingeschätzten Jelena Ostapenko, Madison Keys und Iga Swiatek. Erst die Amerikanerin Jessica Pegula stoppte den Erfolgslauf, der sie auf Platz 75 vorspülte. Pegula selbst hatte gegen die in diesem Turnier unfassbar dominante Aryna Sabalenka nicht den Hauch einer Chance.

 

Und sonst?

  • 2. Bundesliga: Tatsächlich: Der 1. FC Köln und der HSV streben fast unaufhaltsam Richtung Oberhaus. Die Kölner Minimalisten drehten in Paderborn einen 0:1-Rückstand in ein 2:1, den Hamburgern reichte ein 0:0 in Elversberg, um Platz 2 zu verteidigen. 4 respektive 3 Punkte Vorsprung haben die beiden Großclubs auf Rang 3 – und das bessere Torverhältnis.
  • Internationaler Fußball: Im FA-Cup-Viertelfinale haben sich die Hoffnungen von Brightons deutschem Trainer Fabian Hürzeler zerschlagen. Die Südengländer verloren zu Hause nach Elfmeterschießen gegen Nottingham Forest. Ebenfalls in der Runde der besten 4 stehen Chystal Palace (3:0 beim FC Fulham mt Bernd Leno im Tor), Aston Villa (3:0 bei Preston North End) und Manchester City (2:1 in Bornemouth). Die letzte Titelhoffnung der Cityzens, die jetzt im Halbfinale zu Wembley auf Nottingham treffen.
  • Basketball: Der FC Bayern hat mit Siegen in Barcelona und gegen Partizan Belgrad einen großen Schritt Richtung Viertelfinale der Euroleague getan. Sie belegen gerade Platz 5 mit einem Spiel Vorsprung auf ein sieggleiches Fünferfeld. Bei gutem Verlauf ist gar Rang 4 drin, daer Heimrecht in der ersten Play-off-Runde bedeuten würde.
  • Eishockey: Ausgeschieden ist RB München in der DEL. 2:1 Siege hatten sie schon gegen die Adler Mannheim, danach verloren sie dreimal in engen Partien. Ebenso im Halbfinale: EHC Ingolstadt, die Kölner Haie und Eisbären Berlin.
  • Motorrad: Im 3. (klassischen) Rennen) gab es in Austin den ersten Nicht-Marquez-Sieg. Marc stürzte und Alexis wurde hinter Francisco Bagnaia aus Italien Zweiter.

 

 

Schweizer Hoch, Österreichs Tief

Die Weltcupsaison der alpinen Skifahrer ist am Donnerstag mit den beiden Slaloms in Sun Valley zuendegegangen. Es gab tolle Rennen, beängstigende Stürze, großartige Alte und aufstrebende Junge. Ich versuche eine Bilanz ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Odermatt – nicht mehr ganz so groß

 

Eigentlich eine Unverschämtheit angesichtsd der Tatsache, dass dere Schweizer sehr überlegen den Gesamtweltcup gelang (zum vierten Mal hintereinander) und sich auch die kleinen Kristallkugeln in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom sicherte. Doch die absolute Überlegenheit fehlte. Zum Beispiel im Riesenslalom, wo er in der Vorsaison ungeschlagen blieb, bevor er im letzten Rennen in Saalbach ausschied. Dieses Jahr wurde er auch auf der Piste geschlagen, so zweimal von seinem Landsmann Lou Meillard. Er selbst erklärte das damit, das er nicht mehr das letzte Risiko gehe. Doch immer wieder blitzte die Ausnahmeklasse Odermatts auf, und niemand dürfte ernsthaft bestreiten, dass der Schweizer der beste Skifahrer auf Erden ist.

 

Überhaupt die starken SchweizerInnen

 

Ein schier unendliches Reservoir an Superfahrern kommt da jedes Jahr nach. Erste Weltcupsiege feierte Franjo von Allmen, Alexis Monney, Stefan Rogentin und Thomas Tumler (mit 35) die ersten Weltcupsiege. Bei den Frauen avancierte plötzlich Camilla Rast im Slalom zur Siegläuferin, und eine Marjorie Blanc triumphierte in St. Moritz..
Be3i den Männern verhinderten nur Henrik Kristoffersen (Slalom) einen Schweizer Durchmarsch auf die Kristallkugeln. Die Überlegenheit vor allem in den schnellen Disziplinen war frappant: Dreifacherfolg im Abfahrstweltcup, drei unter den ersten 4 im Super-G.
Die Schweizerinnen waren nict ganz so dominant: Nur Lara Gut-Behrami sicherte sich im Super-G eine Weltcupkugel, und nur noch Camille Rast kam im Slalom als Dritte aufs Stockerl.

 

Dagegen schwache ÖstereircherInnen

 

Knapp 60 Jahre gibt es jetzt den Weltcup, und nur knapp verfehlten Austrias Skihelden diese Saison mehrere Negativ-Rekorde. Gerade mal 5 Siege feierte Rot-Weiß-Rot, und erst im drittletzten Männerrennen verhinderte ein Super-G-Parforceritt von Lucas Feurstein eine völlig sieglose Männer-Saison, die es noch nie gegeben hat.
Schmachvoll genug bleibt es: Kein Podestplatz überhaupt in den 8 Abfahrtsrennen (so wenige wie allerdings noch nie). Der beste Österreicher in Gesamtweltcup auf Rang 12 (Vincent Kriechmayr). Selbsternannte Skination, halt.
Etwas besser die Frauen, wo Conni Hütter, Katharina Liensberger und Katharina Truppe Siege einfuhren.
Um die Demütigung der Skination Österreich zu illustrieren, eine letzte Zahl: Im Nationencup, wo alle Punkte aller FahrerInnen addiert werden, hatte am Ende die Schweiz mehr als 3000 (!) Punkte Vorsprung

 

Die (lange) Abwesenden

 

Schon vor dem ersten Rennen die erste Hiobsbotschaft: Alexander Aamodt JJKilde würde verletzungsbedingt (immer noch wegen seines Horrorsturzes Sturzes 2024 in Wengen) die gesamte Saison fehlen, ebenso wie die neben Mikaela Shiffrin überragende Slalomartistin Petra Vlhova. Shiffrin selbst stürzte dann schwer im November in Killington und fiel 2 Monate aus. Schwer eerwischte es auch Cyprien Sarrazin, dem Shootingstar 2024. Der Franzose stürzte auf der extrem schwierigen Stelvio in Bormio. Offenbar wird er wieder ganz gesund, doch dass er auf die Piste zurückkehrt, möchte ich bezweifeln.

 

Die Comebacker

 

Nach 5 Jahren Pause vm Skisport kamen Lindsey Vonn und Marcel Hirscher zurück in den Weltcup. Gerade Vonns Comeback mit 40 und künstlichem Kniegelenk wurde extrem kritisch gesehen. Doch schnell strafte die Amerikanerin alle Lügen, die das als reine Werbetour abtaten. Sie glänzte schnell mit Top-10-Platzierungen. Nicht alle Ziele der ehrgeizigen Vonn gingen auf, doch in einem sehr schwierigen Abschluss-Super-G zeigte sie ihr einmaliges Gefühl für Tempo auf Schnee. Sie kommt wieder, und sie dürfte auch wieder gewinnen!
Hirscher dagegen enttäuschte letztlich die Erwartungen. In den ersten Rennen fuhr er weit hinterher, und ein Trainingssturz, bei dem er sich einen Kreuzbandriss zuzog, beendete früh die Saison.Ob er wiederkommt?

Sogar einen dritten Comebacker gab es: Lucas Braathen. Der gebürtige Norweger hatte 2023 sein Karriere-Ende bekanntgegeben wegen unlösbarer Differenzen mit dem nationalen Verband. Ein Jahr ohne Skirennsport hielt er aus, dann entschloss er sich, für Brasilien, dem Heimatland seiner Mutter zu starten, als Pinheiro Braathen.
Obwohl er anfangs mit sehr hohen Nummern arg ramponierte Pisten vorfand, hatte er einige exzellente Ergebnisse im Slalom und Riesenslalom. Nur den ersehnten Sieg (es wäre der erste für Brasilien im Wintersport gewesen) schaffte er nicht. Der dürfte dann im nächsten Winter kommen.

 

Die alte Garde

 

Wirklich nicht despektierlich gemeint: Gerade die erfahreren Frauen um Federica Brignone (34), Lara Gut-Behrami (33) und Sofia Goggia (32) waren mit ihren tollen Fahrten eine Bereicherung. Und erfolgreich, denn in dieser Reihenfolge endete der Gesamtweltcup. Brignone holte sich auch die Kugeln in der Abfahrt und im Riesenslalom, wo sie zuletzt unschlagbar schien. Gut-Behrami war die Nummer 1 im Super-G. Goggia siegte wiederum bei der vielleicht schwersten Frauen-Abfahrt in Cortina, der Olympiastrecke von 2026.

 

Die junge Attacke

 

Zdrinka Ljutic hatte schon in der Vorsaison tolle Ergebnisse, jetzt gelang der Kroatin der Durchbruch. Sie siegte im Dezember/Januar in 3 Slaloms hintereinander und holte sich auch die Weltcupkugel. 21 Jahre ist sie erst alt, da wird noch viel kommen.
Das erwarte ich auch von Lauren Macuga. Die Amerikanerin machte den letzten entscheidenden Schritt Richtung Weltspitze. Gerade in der Abfahrt wird die 22-Jährige von immer größerer Erfahrung profitieren.
Das Schweizer Gegenstück ist Franjo von Allmen. Der heizte jetzt schon der Konkurrenz mächtig ein. 3 Weltcupsiege in der Abfahrt und Super-G und die Krönung in Saalbach, als er Weltmeister wurde.
Sehr beachtlich fand nicht nur ich die Albanerin Lara Culturi. Die Tochter der italienischen Ski-Olympiasiegerin Daniela Ceccharelli hatte Traumläufe. Zu einem Weltcupsieg reichte es zwar noch nicht, aber zu mehreren Top-10-Ergebnissen.
Und ohne eine deutsche Brille nutzen zu müssen: Emma Aicher hat die Riesenerwartungen in sie noch übererfüllt. Dass sie schon mit 21 Jahren 2 Weltcup-rennen gewinnen würde, überraschte sie nach eigener Aussage selbst. Noch vermurkst sie sich durch jugendlichen Überschwang so manches Top-Ergebnis. Ein bisschen Enhegen des Draufdrängertums wäre nicht schlecht, aber bitte nicht zu viel. Ich wage eine steile Behauptung: Emma Aicher wird in ein paar Jahren ernsthaft um den Gesamtweltcup mitkämpfen. Warum? Sie selbst wird noch viel besser werden, und die jetzt dominierenden Brignone und Gut-Behrami spätestens in zwei Jahren aufhören oder zumindest ihr Rennpensum drastisch reduzieren.
Wer hier Österreicher vermisst: Ich fahnde noch nach Talenten, sehe sie aber kaum.

 

Die Deutschen

 

Ohne Emma Aicher war es dürftig, auch weil das Verletzungspech praktisch das gesamte Männer-Abfahrtsteam au?er gefecht setzte. Linus Straßer war der einzige verlässliche Top-10-Fahrer (im Slalom). Doch auch der Skilöwe blieb hinter den Erwartungen nach seiner Gala-Saison 2024; er blieb ohne Sieg und schaffte auch nur einen Stockerlplatz im Schladminger Nachtslalom. Immerhin dürfte ihn Platz 3 bei der WM trösten, auch wenn das für ihn nur ein dürftiger Trostpreis  ist.
Einige Talentproben gab im Slalom und Riesenslalom Anton Grammel ab. Das macht Hoffnung für eine bessere Saison 2025.

 

Ach ja, Mikaela Shiffrin

 

Im letzten Rennen der Saison zeigte die Amerikanerin ihre Ausnahmeklasse – zumindest im Slalom Da gewann sie im Heimrennen in Sun Valley hochüberlegen vor den Augen ihrer Mutter und vieler Freunde. es war ihr 101. Triumph in einem Weltcup – natürlich Rekord. Doch der hing an einem seidenen Faden nach einem Sturz im Riesenslalom in Killington, als eine Stange sich in ihren Bauch hineinbohrte. Gott sei Dank wurden keine wichtigen Organe getroffen, wohl aber das Selbstvertrauen. Gerade im Riesenslalom war es für die große Shiffrin-Fangemeinde kaum anzusehen, wie verzagt sie um die Tore kurvte und sogar einmal den 2. Durchgang verfehlte, weil sie zu langsam war.
Im Slalom allerdings lief es gut. In Are feierte sie Weltcupsieg Nummer 100, in Schladming wurde sie gemeinsam mit Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson Teamweltmeisterin.

Und sonst?

  • Clement Noel: Kam der Franzose zwei Slalom-Läufe durch, war er vorne zu finden, gleich viermal sogar auf Platz 1. Das Problem, dass er oft scheiterte. Exemplarisch die WM in Schladming als er als klar Führender des 1. Laufes im 2. relativ früh ausschied
  • Norwegens Slalom-Armada: Die Norge-Disziplin, die folgerichtig auch Henrik Kristoffersen für sich entschied. Hart bedrängt von den Atle McGraths, Timon Haugans. Lucas Braathen ist ja auch ein guter Kumpel.
  • Wieder nix: Erneut wollte FIS-Präsident Johan Eliasch Abfahrtsrennen vom Matterhorn hinab nach Cervinia durchpeitschen, bloderweise auch noch im November, wo es dort sehr ungemütlich windet. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern lief nichts. Es wird einen neuen nVersuch geben, diesmal im März, wenn das Wetter (vielleicht!) günstiger ist.
  • Ester Ledecka: Nicht genug rühmen kann ich dieses sportliche Ausnahmetalent. Die Tschechin fährt hier eine Abfahrt und dort einen Snowboard-Parallelslalom. Beides erstaunlich erfreulich. Ihre diesjährige Bilanz: Sie wurde Dritte beim WM-Super-G in Saalbach und mit dem Snowboard Weltmeisterin im Parallel-RS und Vize im Parallelslalom, beides im Engadin. Wie man sie stoppen kann? In dem man für Olympia den Zeitplan so legt, dass ihre Lieblingsdisziplinen praktisch gleichzeitig laufen.

 

 

 

 

Ein großes (Boxer)leben – George Foreman ist tot

Natürlich: Der Rumble in the Jungle fällt mir als erstes ein. Im Oktober haben wir wegen des 50. Jahrestages alle noch einmal an jenen legendären Boxkampf vor den Toren Kinshasas gedacht, als Muhammed Ali in einem epischen Fight den klaren Favoriten in der 7. Runde George Foreman auf die Bretter schickte. Eines der größten singulären Sportereignisse der Geschichte, dem der große Autor Norman Mailer „The Fight“ widmete, vielleicht die beste und bestgeschriebene Sportreportage jemals.

Jetzt ist George Foreman im Alter von 76 Jahren gestorben, friedlich im Kreis der Familie, wie diese bekannt gab. Und mit ihm ist auch der letzte der Großen Drei nicht mehr bei uns: Ali, Joe Frazier und eben Foreman, sie prägten das Geschehen; mindestens 3 Generationen waren ihrem Zauber lange vor dem World Wide Web erlegen, wenn sie nur ein ganz kleines bisschen sich dem Sport zuwandten. Überall auf der Welt.

Ich habe George Foreman 1973 erstmals mit Bedacht gesehen, als er den damals von mir verehrten Joe Frazier (ich war neun oder zehn) in einem fürchterlich einseitigen Kampf in den ersten beiden Runden sechsmal zu Boden schlug, ehe der Ringrichter ein Einsehen hatte und das Gemetzel abbrach.

Die Niederlage gegen Ali ein Jahr später war die erste in Foremans Profikarriere, im 40. Kampf (37 (K.o.. ). Doch er rappelte sich auf, auch wenn ganz große Souvärenität verschwunden war. Die Kämpfe wurden mühsamer, und 1977 kassierte er eine demütigende Niederlage gegen einen gewissen Jimmy Young, den er in seiner besten Zeit ohne Federlesens auf die Bretter geschickt hatte, höchstwahrscheinlich schon in der 1. Runde.

Ein Zeichen für Foreman, dem gefährlichen Boxen Good bye zu sagen, zumindest vorerst. Er wurde Laienprediger, zog durchs Land und predigte im Namen Jesus Christus über Liebe und Vergebung. Der gefürchtete Schläger im Ring war jetzt die Sanftmut in Person.

Doch irgendetwas schlummerte noch in ihm, er hatte mit dem Boxsport noch eine Rechnung offen. So startete er in den 90ern ein Comeback. Zunächst bezwang er reines Fallobst, doch 1994 gewann er gegen Michael Moorer noch mal einen WM-Fight. 20 Jahre nach Kinshasa wurde er noch einmal Weltmeister, ein unfassbares Comeback.

Diesen WM-Titel musste er verteidigen, und im April 1995 kam es zum WM-Match gegen Axel Schulz. Axel Schulz aus Frankfurt Oder, aus Deutschland, wo der Boxsport wegen all der Maskes, Michalczewskys, Rocchigianis etc einen unglaublichen Boom erlebte mit unfassbaren Einschaltquoten. Alex Schulz schien der richtige Gegner für Foremans Titelverteidigung; viel Aufsehen und Buhei, aber recht wenig Gefahr, so dachte das Foreman-Lager. Doch der „sanfte Riese“, wie Axel Schulz ob seiner überschaubaren Schlagkraft genannt wurde, liefert den Kampf seines Lebens, hatte Foreman am Rande des Knockouts. Doch Foreman rettete sich bis zum Schlussgong (Schulz´ fehlende Schlagkraft!), und danach retteten ihn die Kampfrichter und erkannten mit 2:1 Stimmen auf den Sieger Foreman, der seinen Titel behalten durfte. Je nach Sichtweise ein glücklicher Sieg oder ein skandalöses Urteil (herrschende Meinung in Deutschland). Für Foreman erneut das Zeichen, dass es nun gut sei mit der Boxerei; zu einem Rematch kam es nie, und der Amerikaner verlor kampflos seinen Titel. Nun konnte er sich voller Elan seinen Geschäften zuwenden, ein von ihm vermarkteter Elektrogrill erzielte Rekordabsatz.

Ich bin1997 nach  Frankfurt Oder gekommen. Dieser Schulz-Kampf hat die boxbegeisterte Stadt (Wolke, Maske) lange nicht losgelassen. Ich hatte das Vergnügen, Jürgen Losenky, den damaligen Reporter der Märkischen Odezeitung, der live zu diesem Kampf fliegen durfte, kennenzulernen. Wie die gesamte Sportredaktio rollte er nur die Augen über das Urteil, schwärmte aber über das Geschehen in Vegas und auch über George Foreman. Zum 30. Jahrestag des Fights wollte Schulz im April offenbar in die Staaten reisen und George Foreman besuchen, dazu wird es jetzt nicht kommen.

Für alle, die in den 1970ern in Deutschland früh aufgestanden sind, um Muhammed Ali, Joe Frazier und George Foreman live zu verfolgen, ist jetzt eine Ära endgültig zuendegegangen. Die Erinnerung an ganz große Kämpfe wird allerdings bleiben. Und an ganz große Persönlichkeiten.

 

 

Das war die Woche, die war

Norweger geben Anzug-Betrug zu – ein bisschen

 

Über den Anzug-Skandal der norwegischen Skispringer bei der WM in Tronheim habe ich am Sonntag schon berichtet.

https://blickueberdenteich.de/anzugsskandal-ueberschattet-ein-fantastisches-skifest/

Nachdem das Norge-Team es zunächst mit Ausreden versucht hat, kam jetzt das Bekenntnis. Sportdirektor Jan-Erik Aalbu gestand die Manipulation und sprach wörtlich von „Betrug“. Allerdings will man die verbotenen Anzüge nur beim letzten Springen verwendet haben, als das gesamte Team disqualifiziert habe, darunter der Zweite Marius Lindvik.
Da sind doch große Zweifel erlaubt: Vielmehr reagiert Norge nach dem bekannten Drehbuch,nach dem alle ertappten Sünder in. Politik, Sport und Gesellschaft vorgehen: nur das zugeben, was nicht mehr abzustreiten ist. Hier war die „smoking gun“ das versteckt aufgenommene Video, das einen Betreuer beim Umnähen filmte. Für mich klingt das unglaubwürdig, dass die Springer erst beim letzten WM-Wettbewerb, als die Norweger vorher schon Medaillen satt abgeräumt haben, die verbotenen Anzüge verwendet haben. Ebenso unglaubwürdig ist die Aussage der Springer, die nichts von den veränderten Anzügen bemerkt haben wollen. Die bemerken doch nach hun deten Sprügen jede winzige Kleinigkeit am Material. Und das Team will sie ohne Hinweis aufs veränderte Material in einen entscheidenden Wettbewerb gelassen haben? Wers glaubt, wird selig. Verwiesen sei diehjenigen auch auf die norwegischen Trolle oder ierzulande aufs Christkind und Osterhase. Die gibt es sicher auch …

So bleibt ein Riesenschatten aufs Skifest. Insgesamt 7 Goldmedaillen holten norwegische Springer und Kombinierer bei der WM in Trondheim, sie alle müssen mit einem Sternchen versehen werden. Das mag gegenüber dem fantastischen Kombinierer Jarl-Maguns Riibe (3 Gold, 1 Bronze) ungerecht sein, doch gerade die Springer aus Norge hatten einen geradezu märchenhaften Aufschwung, für den es jetzt eine fragwürdige Begründung gibt.

Ohne Diskussion dagegen die Langläufer, deren Wettbewerbe vor grandioser Kulisse im Gedächtnis bleiben werden. Schade, dass das 6-Gold-Kunststück von Johannes Klaebo ebenso überschattet wurde wie die großartigen schwedischen Landläuferinnen, die alle 6 Wettbewerbe für sich entschieden. Auch beim abschließenden 50-Kilometer-Marathon, bei dem Frida Karlsson im Endspurt die Nase vorn hatte vor den Norwegerinnen Heidi Weng und Therese Johaug, die zum Abschluss ihrer so erfolgreichen Karriere zwar ohne Titel blieb, aber 4 Medaillen mit nach Hause nimmt.
Und doch war eine Schwedin eine große Unglücksrabin: Ebba Anderson war beim 50er in der vierköpfigen Spitzengruppe mit dabei: Als sie kurz vorm Ziel zum Endspurt ansetzen wollte, verhakten ihre Skier mit denen einer Konkurrentin; sie stürzte und musste ihre Hoffnungen auf ihr 4. WM-Gold begraben. Dementsprechend traurig war sie im Ziel, allerdings werden sie ihre 3 Goldenen sehr schnell getröstet haben.

 

Albtraum aller Tototipper

 

Da sage noch einer, die Fußball-Bundesliga sei vorhersehbar (wie ich es selbst schon oft tat): Der 25. Spieltag wurde zum Desaster vermeintlicher Favoriten und erneut aller Heim-Mannschaften. Zwischen den beiden Champions-League-Duellen gegeneinander traten sowohl Tabellenführer Bayern München (gegen Bochum) und Meister Bayer Leverkusen (gegen Bremen) mit einer B-Elf an – und verloren mehr oder weniger sang- und klanglos zu Hause mit 2:3 (nach 2:0-Führung) respektive 0:2. Damit bleibt es bei den 8 Punkten Vorsprung der Münchner auf Leverkusen. Bei der Werkself verletzte sich zu allem Überfluss auch noch der beste Spieler Florian Wirtz nach rüdem Einsteigen von Mitchell Weiser (nur Gelb!) schwer am Knöchel und fällt für mindestens 4 Wochen aus. Er wird also nicht beim Rückspiel Bayer vs Bayern dabei sein können, damit dürfte auch der letzte Hoffnungsschimmer verloschen sein, dass die Werkself durch ein Wunder den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen könnte. „Wirtzlos“, kalaurte der Spiegel über diese Partie am Dienstag.
Das Besondere an diesem Spieltag: Erneut gab es nicht einen einzigen Heimsieg, obwohl unter anderem auch Borussia Dortmund (vs Augsburg/0:1) und Eintracht Frankfurt (Union/1:3) vor heimischen Publikum antraten. Zwei Spieltage hintereinander ohne einen einzigen Heimerfolg – das hat es in der bald 62-jährigen Geschichte de Bundesliga noch nie gegeben.

 

Zverev im Formtief

 

Nach der (lächerlich kurzen) 3-Monats-Dopingsperre von Jannik Sinner ab Anfang Februar durfte Alexander Zverev sich seriöse Hoffnungen machen, bis spätestens Mai die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste zu übernehmen. Doch dieses Unterfangen ist durch ein Formtief zur Unzeit in sehr weite Ferne gerückt (noch ist es nicht unmöglich zu erreichen). Nach der schon schwachen Süd-Mittelamerika-Tour mit frühem Ausscheiden in Buenos Aires, Rio und Acapuulco war auch beim Masters in Indian Wells bereits in der 1. Runde Schluss. Und das, obwohl sein Gegner Tarik Griekspoor alles tat, um diese Partie nicht zu gewinnen. Bei eigenem Aufschlag verhühnerte der Holländer 5 Matchbälle in aufsehenerregend dilletantischer Art und Weise. Ein Tiebreak im letzten Satz musste her, und den entschied Griekspoor dank Zverevs gütiger Mithilfe dann doch für sich. Zurück bleibt ein völlig ratloser Zverev, der durch seine zunehmend katastrophaleren Auftritte nicht gerade Selbstvertrauen für die nächsten Turniere in Miami, Monte Carlo und München gesammelt hat.
„Lucky Lys“ hatte erneut Glück: Wieder scheiterte Eva Lys  zwar in der Qualifikation, rückte aber durch die kurzfristige Absage einer Spielerin nachträglich ins Hauptfeld als Lucky Loserin. Diesmal konnte sie allerdings ihre Chance nicht nutzen und verlor relativ sang- und klanglos in ihrem Auftaktmatch gegen eine durchaus als schlagbar zu nennende Caroline Dolehide. Diesmal hatte Lys ja auch mehr Zeit, sich unnütze Gedanken übers Siegen zu machen …
Früh ausgeschieden ist auch Novak Djokovic. Der Serbe unterlag in der 1. Runde dem Holländer Botan de Zandschulp, sein zweites Erstrundenaus in Folge.

 

Good Bye DEG, oder retten sie die Ravensburger Spiele?

 

Zum Abschluss der Saison der Deutschen Eishockey Liga gab es für die Düsseldorfer EG ein böses Erwachen. obwohl die Rheinländer ihr letztes Spiel mit 3:0 gegen Wolfsburg gewannen, blieben sie Letzter, weil gleichzeitig auch die Augsburger Panther mit 3:2 gegen Iserlohn siegreich blieben. Damit steht der Abstieg des Traditionsclubs zumindest sportlich fest. Ein Hoffnungsschimmer bleibt jedoch: nämlich, dass es keinen Zweitliga-Meister mit Lizenz für die 1. Liga gibt. Diese Hoffnung ist allerdings ziemlich klein, denn von allen seriösen Aspiranten haben allein die Ravensburg Towerstars keine Lizenz fürs Oberhaus beantragt. „Ravensburger Spiele“ (liebe Grüße an meine Patentante Dorle) sind also in der Albierstadt plötzlich äußerst beliebt …
Im Titelrennen finden erst mal die Play-Ins ürs Vietelfinale statt, in denen Nürnberg (vs Schwenningen) und Straubing (Frankfurt) mit 1:0 Siegen in Führung gegangen sind. Spiel 2 findet heute Stand, ein eventuell notwendiges Spiel 3 am Donnerstag, bevor am Sonntag das Viertelfinale beginnt.

Und sonst?

  • 2. Bundesliga: Die in der vergangenen Woche schwächelnden vermeintlichen (?) Top-Favoriten HSV und 1. FC Köln fanden in die Erfolgsspur zurück und gewannen 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf respektive 1:0 in Ulm. Ob das wirklich eine Trendwende ist und die beiden in Richtung Aufstieg durchstarten, ist allerdings mehr als ungewiss. Die 2. Liga bleibt völlig unvorhersehbar, noch nicht einmal das Unerwartete darf ich ohne Einschränkung erwarten.
    In der 3. Liga nimmt sich Aufsteiger Energie Cottbus gerade eine Auszeit vom Gewinnen: Das 1:2 in Saarbrücken war die dritte Niederlage des Aufsteigers, weswegen die Lausitzer ihren vermeintlich komfortablen ersten Platz verloren. Vielleicht wurden auch nur die tatsächlichen Kräfteverhältnisse zurechtgerückt: Ein Aufstieg in die 2. Liga käme wahrscheinlich viel zu früh fürs Team von Pele Wollitz.
  • Internationaler Fußball: Die Meisterschaft des FC Liverpool ist kaum noch zu verhindern. Nach dem schmucklosen 3:1 gegen Nachzügler Southampton haben die Reds mittlerweile 15 (!) Zähler Vorsprung (ein Spiel mehr) auf den FC Arsenal, das in vor allem in der 2. Halbzeit einer spektakulären Partie bei Manchester United nicht über ein 1:1 hinauskam.
    InItalien tobt der Zweikampf an der Spitze weiter: Inter und Napoli siegten ohne Glanz gegen Monza und Florenz. Verfolger Atalanta beeindruckte beim 4:0 bei Juventus, doch die Februar-Formdelle auch mit dem Ausscheiden in der Champions League dürfte die Meister-Hoffnungen der Bergamasken vereitelt haben.
    In spanien wurde die Partie des Tabellenführers FC Barcelona wegen des völlig unerwarteten Todes vom Teamarzt kurz vor dem Anpfiff abgesagt.Überrraschend Federn ließ Atlético beim 1:2 in Getafe, während Real mühsam mit 2:1 gegen Vallecano die Obehand behielt.
  • Ski alpin: Gleich 2 Siege in Kvitfjell heimste der Italiener Dominic Paris ein, der die 1. Abfahrt und den Super-G gewann. Weltmeister Franjo von Allmen triumphiert3 in der 2. Abfahrt und wahrt die theoretische Chance auf ie Kleine Weltcup-Kugel, an der allerdings sein Schweizer Landsmann Marco Odermatt schon mehr als eine Hand drauf hat.
    Fantastisch  läuft es für Federica Brignone: Die Italienerin triumphierte im Riesenslalom in Are. Der Gesamtweltcup dürfte ihr kaumnoch zu nehmen sein, im Riesenslalom kommt es zum Abschluss in den USA zum Showdown mit der Neuseeländerin Alice Robinson.
    Im Slalom gab es einen sehr überraschenden Sieg der Österreicherin Katharina Truppe, der im reifen Sporlteralter von 29 jahren ihr erster Weltcuptriumph gelang und darob Tränen der Freude vergoss.. Sie gewann vor Landsfrau Katharina Liensberger und Mikaela Schiffrin, die als Führende des 1. Laufes den 2. Durchgang verbremste und damit Weltcuperfolg Nummer 101 verpasste. Mit ihrem 156. Podestplatz stellte die Amerikanerin allerdings einen nächsten Rekord auf. Ihre Gratulation an Truppe war herzl,ich und glaubwürdig zugleich.
    Die Deutsche Lena Dürr vermurkste zum wiederholten Mal den 2. Lauf mit großartiger Ausgangsposition und fiel von Platz 2 mit der schwächsten Laufzeit aller Starterinnen bis auf Rang 7 zurück. Nachlassende Piste hin oder her, das ist mittlerweile ein gewaltiges Kopfproblem der 33.Jährigen aus Germering.
  • Wintersport: In Lake Placid wird die Bob-WM wie erwartet zu einer deutschen Angelegenheit. Francesco Friedrich führte einen Dreifach-Erfolg vor Jhannes Lochner und dem jungen Adam Ammour an und sicherte sich seinen insgesamt 15. WM-Titel. 3 Hnderstel Vorsprung rettete er sichließlich nach 4 Läufen vor seinem verhassten Erzrivalen. Im Monobob der Frauen holte Laura Nolte Silber hinter der Amerikanerin Kaxsha Love, die auf ihrer Hausbahn 17 Hunderstel Vorsprung herausfuhr -ein Wimpernschlag.
    Nächste Woche dann der Frauen-Zweier und Männer-Vierer.
    In Lake Placid fanden auch die WM-Rennen der Skeletonis statt. Das erfolgsverwühnte deutsche Team musste sich mit Bronze  für Alex Jungk begnügen. Die Titel gingen an Holland (Kimberley Bos), Goßbritannien (Matt Weston) und die USA (Team).
    Der Biathlon-Weltcup machte nach einer Woche Pause in Nove Mesto Station. Bei frühlingshaften Temperaturen verlor Franziska Preuß auf Verfolgerin Lou Jeannmonnot einige Punkte, behielt aber ihre Gesamtführung mit noch 36 Zählern Vorsprung. Spannung vor den letzten beiden Wochenenden in Pokluca und Oslo ist garantiert. Noch enger geht es bei den Männern zu, wo die beiden Norweger Johannes Thignes Böe und Sture Lagreid gerade mal 5 Punkte trennen. Was für ein Showdown bahnt sich da in 2 Wochen am Holmenkollen ab.
  • Leichtathletik: Ohne großen Höhepunkt ging die Hallen-EM in Apeldoorn zu Ende. Vielleicht die beste Leistung zeigte die Schweizerin Katoundji über 60 Meter Hürden in 7,67 Sekunden. Große Sieger waren die holländischen Gastgebe mit insgesamt 7 Titeln. Die haben die Heim-Titelkämpfe wohl als einuige durch die Bank ernst genommen.
    Olympiasiegerin Yemisi Ogonleye musste sich mit Silber begnügen hinter der überragenden Holländerin, die die Kugel auf die Weltjahresbestweite von 20,6 wuchtete, immerhin 42 Zentimeter jenseits der Bestweite der Deutschen. Sehr zufrieden dürfte Dreispringer Max Heß. Der schaffte mit 17,43 die zweitbeste Weite seiner Karriere und musste sich nur dem überagenden Italiener (gebürtigen Kubaner) Andy Hernandez (17,71) geschlagen geben.
    Eher süßsauer nahm Malaika Mihambo ihr Weitsprung-Bronze mit 6,88 Metern zur Kenntnis, als ihr nur ein vernünftiger Versuch gelang. Auch hier siegte mit Larissa Iapichino eine Italienerin, die auf 6,94 Meter kam.
  • US Sport: Alexander Ovetchkin von den Washington Capitals kam dem NHL-Tore-Rekord von Wayne Gretzky (894) um zwei weiteren Treffer näher. Mittlerweile hält der Russe bei 886 Treffern. In dieser Saison hat er noch 18 Spiele, um den Rekord zu brechen. Quasi im Vorübergehen schaffte er seinen 1600. Scorerpunkt und passierte als 11. Profi übehaupt den sogenannten Milestone.
    Die Caps führen die Eastern Conference ähnlich souverän an wie die Winnipeg Jets im Westen. Beide Teams haben 92 Punkte auf dem Konto, das Fernduell um Ligaplatz 1 (und Heimvorteil für die gesamten Play-offs ist eröffnet.
  • Rugby: Zu guter Letzt ein Blick auf die Six Nations: Dort siegte Frankreich im Spitzenspiel bei Irland dank einer weitgehen überagenden Leistung mit 42:27, wobei den Gastgebern erst ganz am Ende durch 2 Versuche noch eine Ergebnis-Korrektur gelang. Spannung vor dem letzten Spieltag ist wegen der Rugby-Punkte-Arithmetik noch gegeben: Frankreich führt mit 16 Punkten vor England (15) und Irland (14). Die Equipe Tricolore braucht also beim Heimspiel am Samstag im Stade de France einen  Erfolg mit mindestens 4 Versuchen (dann gäbe es einen Zusatzpunkt zu den 4 Siegpunkten), um sich aus eigener Kraft den Titel zu sichern. Irland (in Italien) und England (in Wales) lauern nur auf einen. Ausrutscher.

Bayern feiern, Dortmund hofft, Bayer hadert

Die Hinspiele des Europapokal-Achtelfinals sind passé, und die deutsche Bilanz ist geteilt.
Das direkte Duell zwischen Bayern Mün chen und Bayer Leverkusen wurde zur unerwartet klaren Angelegenheit für die Gastgeber. Das Ergebnis von 3:0 spiegelt die Überlegenheit noch nicht einmal völlig wider. Leverkusen erwischte in allen Mannschaftsteilen einen schwachen Tag: Vorne lief nichts, hinten patzte Schlussmann Kovar schwer vor dem 2:0, eine idiotische GelbRote-Karte für Mukiele (das zweite Gelb für ein überflüssiges Foul in der gegnerischen Hälfte), ein nicht minder idiotisches Elferfoul von Tah nach einer ellenlangen Ringereinlage gegen Kane, der den Strafstoß natürlich verwandelte, rundeten den traurigen Abend ab. Gerade die 2. Halbzeit war desolat, nicht ein Torschuss und die (mit Vorsicht zu genießende) expected Goal-Statistik verzeichnete 0,00%.
Auch der zurecht so gelobte Trainer Xabi Alonso darf sich einen Teil der Pleite zurechnen lassen. So musste Stammtorwart Lukas Hradecky auf der Bank Platz nehmen (weil das in der Königsklasse halt so Brauch ist bei Bayer), die Aufstellung ohne echten Stürmer trotz des so formstarken Patrik Schick (oder Victor Boniface) zahlte sich auch nicht aus.
Da auch Florian Wirtz nichts zustandebrachte gegen den konsequent manndeckenden Upamecano, endete das Ganze im wahrscheinlich schwächsten Auftritt der Bayer-Mannschaft seit Saisonbeginn 2023/24 (sogar noch schwächer als die Finalpleite 2024 gegen Atalanta Bergamo?). Blöder Zeitpunkt, kann ich da nur sagen.
Es steht zwar noch ein Rückspiel nächsten Dienstag in der BayArena an, doch nur Utopisten glauben an ein Bayer-Wunder.

Noch relativ offen ist das Weiterkommen dagegen für den dritten deutschen Champions-League-Vertreter Borussia Dortmund. Das Heim-1:1 gegen OSC Lille nach sehr guter erster und relativ schwacher zweiter Halbzeit ist zwar keine perfekte Ausgangsposition, doch ein Sieg in Lille erscheint mir nicht unmöglich. 50:50, würde ich sagen.

Die 3 englischen Clubs feierten durchweg Auswärtssiege (Arsenal 7:1 in Eindhoven, Aston Villa 3:1 in Brügge, Liverpool 1:0 bei PSG) und können fürs Viertelfinale planen (wo Liverpool und Villa aufeinandertreffen würden).

Echte Aufregung verspricht das Rückspiel zwischen Atlético und Real Madrid. Genug Pfeffer ist nach dem hitzigen 2:1 für Real auf jeden Fall beigefügt für die Partie am Mittwoch im Metropolitano. Die Stimmung im Bernabéu war fantastisch. Es gibt es also noch, dass ein Publikum zum Spiel mitgeht (liebe Grüße an die monotonen Sprechgesänge in D).

 

Und sonst

  • Europa League: Eintracht Frankfurt hat sich durch ein 2:1 bei Ajax Amsterdam eine hervorragende Ausgansposition erarbeitet. Es war erst der 2. Sieg einer deutschen Mannschaft in Amsterdam. Nach dem frühen 0:1 übernahmen die Hessen klar das Kommando, die Tore waren höchst verdient. Erst ganz am Ende ließen sie die Hlländer noch mal gehörig aufkommen und konnten froh sein, dass nicht noch der Ausgleich fiel.
  • Basketball: Einen beeindruckenden 100:82-Erfolg feierte der FC Bayern in der Euroleague gegen den Tabellennachbarn RS Belgrad. Die Top 6 und das direkte Viertelfinale sind auch angesichts des Restprogramms durchaus machbar (wenn es optimal läuft, dort sogar Heimvorteil). Herausragend mal wieder Carson Edwards mit 30 Punkten.
  • Handball: Nach einem Überraschungssieg bei Tabellenführer Veszprem durften die Füchse Berlin kurze Zeit auf den Gruppenplatz 2  und die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale hoffen. Doch durch 2 späte Tore rettete Sporting Lissabon ein Remis in Plock und fing die Hauptstädter noch ab.
    Sie müssen jetzt wie  der SC Magdeburg in eine Zwischenrunde. Berlin trifft dabei auf Kielce, Magdeburg auf Bukarest: Der SCM gerät damit in echte Terminnot, weil er in der Bundesliga noch 3 Nachholspiele zu absolvieren hat, die wegen des Anschlags im Dezember ausgefallen waren.
  • Schnapsidee oder Genie-Einfall? Was täte ich nur ohne meine Lieblingsfreunde, die Sportfunktionäre? FIFA-Boss Gianni Infantino hat den nächsten grandiosen Einfall und plant fürs WM-Finale 20026 in New York eine Halbzeitshow à la Super Bowl, mit entsprechend prominenter Besetzung (wir werden sehen). Was im Unterhaltungsbetrieb NFL funktioniert, muss im Fußball noch lange nicht funktionieren, Die Pokalfinal-geplagte Helene Fischer weiß, wovon ich schreibe. Und ein WM-Finale, das nur alle 4 Jahre stattfindet und eben weltweit beachtet wird (mit weltweit unterschiedlichem Musikgeschmack) braucht wirklich keinen zusätzlichen Anreiz. Ein weiteres Problem: Aufgrund der Umbau-Maßnahmen müsste die Halbzeitpause auf mindestens eine halbe Stunde verlängert werden. Völlig ungewohnt für alle Profis und ein Testballon in einem WM-Finale? Super-Einfall. Für mich also eher eine Schnapsidee!
    Apropos Schnapsidee: Es war ja zu erwarten, doch die erste Stimme (aus Uruguay) hat eine WM-Endrunde mit 64 Teams ins Gespräch gebracht. Wie ernst dieser Vorschlag gemeint ist, kann ich noch nicht absehen, aber die FIFA-Irren werden ihn wohlwollend prüfen, denn 48 Teams wie 2026 in Amerika sind wirklich viel zu wenig …
    Apropos WM: Für die Club-WM im Sommer in den USA wird die FIFA 1 Milliarde (!) Dollar Prämien ausschütten, das ist mehr als das doppelte, was bei der Weltmeisterschaft 2022 verteilt wurde. Die Verteilung ist noch offen, geplant ist eine Staffelung nach Konföderation. Eins ist klar: Alle Teilnehmer (aus Deutschland der FC Bayern und Dortmund) werden saftigst entlohnt mit Aber-Millionen Euronen aus Amerika heimfliegen. Naja, in Deutschland sind das angesichts der herumgeisternden Billionen-Summen nur Peanuts.

 

Das wird die Woche, die wird – und Sonst

Und sonst?

  • Eishockey: Fernduell gegen den Abstieg: Vor dem letzten Spieltag der DEL sind die Augsburger Panther und die Düsseldorfer EG punktgleich. Die Augsburger wahrten die Chance auf den Klassenerhalt am Dienstagabend durch ein 5:1 gegen die DEG. Sie haben das klar bessere Torverhältnis (und auch den direkten Vergleich). Gewinnen sie am Freitag in Iserlohn nach regulärer Spielzeit, sind sie gerettet. Düsseldorf (zu Hause vs die Wolfsburg Grizzlys) muss mehr Punkte ergattern als die bayerischen Schwaben, sonst geht es erstmals in die 2. Liga. Letzte Hoffnung: dass es keinen Aufsteiger gibt.
  • Basketball: 7 Spieltage stehen in der Euroleague noch an: Der FC Bayern empfängt morgen im SAP Garden das sieggleiche RS Belgrad. Noch ist ein Top-6-Platz und die direkte Qualifikation fürs Viertelfinale möglich. Mit einem Sieg würden sie zumindest die Top 10 weiter absichern.
    In der BBL sind die Bayern Tabellenführer. Sie erwarten am Sonntag das Überraschungsteam aus Heidelberg.
  • Handball: In der HBL haben die Top 6, die noch Meisterchancen haben, durchweg zumindest auf dem Papier lösbare Aufgaben.Doch in der Bundesliga gibt es immer wieder Stolpersteine, über die man besser nicht fallen sollte.
    Auch hier sind die Topclubs international gefragt: In der Champions League erwartet der SC Magdeburg heute Abend Szeged, ungleich schwerer ist morgen die Aufgabe der Fücse Berlin bei Vezprem.
  • Wintersport: Nach den Frauen sind dieses Wochenende die Männer mit Speedrennen in Kvitfjell dran (ab Freitag: 2 Abfahrten, ein Super-G). Die Frauen bestreiten Riesenslalom (Samstag) und Slalom (Sonntag) in Are.
    Nach kurzer Pause geht es für die Biathleten weiter: Das tschechische Nove Mesto war in den vergangenen Jahren der stimmungsvolle Höhepunkt, sogar noch besser als Oberhof und Ruhpolding. Bei Männer und Frauen gibt es ab morgen Sprint, Verfolgung und Staffel.
  • Tennis: Zum ersten Mal seit Melbourne treten Frauen und Männer bei einem gemeinsamen Turnier an. beim Masters in Indian Wells schlägt praktisch die gesamte Weltelite auf, nur Jannik Sinner fehlt wegen seiner lächerlich kurzen Dopingsperre. Spannend aus deutscher Sicht ist der Auftritt von Alexande Zverev nach seiner insgesamt doch enttäuschenden Süd/Mittelamerika-Tour. Bei den Frauen stehen Tatjana Maria und Jule Niemeier im Hauptfeld. Letztere bezwang Eva Lys in de Qualfikation, die ihrerseits auf einen Lucky-Loser-Platz hoffen muss. Titelverteidiger sind Iga Swiatek und Carlos Alcáraz.