Green früh im Green-Modus

Blick über den Teich, NBA

 

(7) Golden State Warriors – (2) Houston Rockets 107:115 (3:3)

 

Mit einer reifen Leistung erzwangen die jungen Rockets ein 7. Spiel und den Showdown Sonntagnacht in Houston. Fast die gesamte Partie lagen sie in Führung, die Warriors blieben zwar lange in Reichweite, aber ein verheerendes viertes Viertel (nur 1 von 13 Dreiern) besiegelte die Niederlage.
Draymond Green setzte früh ein Zeichen mit dem für ihn obligatorischen technischen (flagarant) Fouzl, als er einen Gegenspieler im wahrscten Sinne an der Gurgel packte. Doch sen Team erhörte den Weckruf nicht. Sie produzierten wie auch die Rockets mehrere Ballverluste, schön anzuschauen war das nicht immer, zumal die Warriors in eigener Halle schon in den ersten 12 Minuten kalt blieben (3/10).
Das sollte sich zunächst nicht wesentlich bessern. Die Partie blieb fahrig, die Rockets versäumten es sich entscheidend abzusetzen. Steph Curry hatte zwar starke Szenen, aber von den anderen kam zu wenig. Im 3. Viertel taute dann Play-off Jiommy Butler auf, er und Curry hielten mit je 10 Punkten die Führung der Rockets in Grenzen.

Die Entscheidung fiel Mitte des vierten Viertels. Binnen gut 4 Minuten machen die Warriors mit einem 15:0-Lauf alles klar. Sie selbst trafen, wie sie wollten, die Warriors nicht mal gute Bekannte. Der Rest war Schaulaufen, während das Publikum schon vor der Schlusssirene in Scharen geradezu fluchtartig die Halle verließ.

 

Bester Mann

Fred van Vleet: Erneut mit starken Stats (29, 8, 8). Vor allem aber gibt der Routinier, der mit den Raptors 2019 den Titel holte, der jungen Truppe halt.

 

Stark in der Niederlage

Steph Curry und Jmmy Butler mit 29 und 27 Punkten durchaus in ihrem Rahmen, wenngleich nicht außergewöhnlich. Auch sie gingen im Schlussabschnitt unter.

 

X-Faktor

Steph Adams: Der Neuseeländische Center glänzte vor allem in der Verteidigung, wo er es Butler und auch Curry sehr schwer machte mit seiner Körpergröße, die ihm 3 Blocks ermöglichten. Ein Freiwufspezialist wird er nicht mehr, weshalb ihn die Warriors gleich zu 10 Veruchen an die Linie schickten. Immerhin 6 verwandelte er, für ihn ein überdurchschnittlicher Wert.

 

Ausblick

Spiel 7, da kann alles passieren, und ich wage keinen Tipp. Allerdings brauchen die Warriors unbedingt eine bessere Quote als zuletzt und neben Curry und Butler noch einen verlässlichen Punktesammler. So könnte es auf Brandin Podziemski ankommen.
Die jungen Rockets müssen ihre Nerven zusammenhalten, was in den beiden vergangenen Spielen sehr gut gelang. Sie haben klare Größenvorteile, die sie ausspielen müssen.

 

Ansetzungen

So., 01:30: Denver Nuggets – Los Angeles Clippers (3:3)
Mo., 00:00: Cleveland Cavaliers – Indiana Pacers (0:0)
Mo., 02:30: Houston Rockets – Golden State Warriors (3:3)

 

3 heiße Titelanwärter

Blick über den Teich, NBA

 

Die Play-offs in NBA und NHL beginnen am Wochenende, und was macht der Münchner Löwe? Fährt in den Urlaub, genauer gesagt auf die wunderschöne Insel Lanzarote. Mal sehen was das Unwetter dort am Sonntag übriggelassen hat, aber ich bin guter Dinge.

Das bedeutet allerdings, dass ich den Beginn der Play-offs nicht so intensiv verfolgen werde wie noch im vergangenen Jahr. Und dementsprechend mich auch hier weniger bis kaum dazu äußern werde: auf keinen Fall in der epischen Breite wie 2024. Ich hoffe trotzdem auf vernünftiges WLAN. Spätestens Mitte Mai bin ich dann wieder vollständig n München. Dann werde ich mich auch um die NHL kümmern. .

Die reguläre Saison endete mit einem echten Thriller. Die Golden State Warriors und LA Clippers brauchten eine Overtime, um einen direkten Play-off-Platz auszuspielen. Den sicherten sich die Clippers, während die Warriors den Umweg über PlayIns nehmen mussten. Hier setzten sie sich gestern Nacht gegen die Memphis Grizzlies durch. Diese haben ihrerseits noch die Chance, mit einem Heimsieg gegen die Sacramento Kings oder Dallas Mavericks den letzten Play-off-Platz zu schnappen, der ihnen eine Serie gegen die Oklahoma City Thunder bescheren würde. Diese schnappten sich den letzten Play-off-Platz.

 

Die (klaren) Favoriten

 

Ich sehe 3 außergewöhnliche Mannschaften (und bin mit dieser Meinung wahrlich nicht allein): die Thunder im Westen (mit Abstand die beste Bilanz) sowie die Ost-Teams Cleveland Cavaliers und Boston Celtics. Es würde mich schon sehr wundern, wenn der nächste Meister nicht eines dieser Teams wäre (möglicherweise verheerendes Verletzungspech lasse ich mal außen vor).
Ein kleines Fragezeichen bleibt bei den Thunder und Cavs, die beide noch sehr jung sind mit wenig Play-off-Erfahrung. Play-off-Basketball ist doch ein ganz anderer Schnack: zum einen, weil die Schiris mehr durchgehen lassen, vor allem abe, weil es eben lange Serien gibt, man also auf Stärken und Schwächen des Gegners reagieren kann.
Das wäre ein kleiner Bonus des Titelverteidigers aus Boston, die all das im vergangenen jahr schon durchlebt haben bis zum glücklichen Ende. Das relativ junge Team ist seitdem wahrlich nicht schlechter geworden, aber eben noch erfahrener.

 

Gefährliche Außenseiter

 

2 Teams im Westen traue ich fast alles zu: den Los Angeles Lakers und eben den Warriors. Warum? Weil beide vielleicht nicht den ausgeglichensten Kader haben, dafür aber absloute Ausnahmekönner. Luka Doncic bei den Lakers hat die ohnehin schon hohen Erwartungen nach dem Wechsel im Januar von den Mavericks übererfüllt. Er wirkt fit, ist ofensiv kaum zu halten, über die Defensive breite ich den Mantel des Schweigens. Im Verbund mit dem offenbar alterslosen LeBron James und dem Aufsteiger des Jahres Austin Reaves, kann er jedes Team vor unlösbare Aufgaben stellen. Das ist allerdings kein Garant für Erfolg, denn die Defensivschwäche, auch bedingt durch das Fehlen eines wirklich guten Centers/Big Man, ist doch bedenklich
Bei den Warriors gibt es halt den Curry-Faktor. Wenn der beste Dreierschütze heiß läuft, gibt es kein Halten mehr. Dazu noch ein Jimmy Butler, der bei den Miami Heat seine außergewöhlichen Play-off-Qualitäten hinreichend bewiesen hat und wieder voller Spielfreude ist. Auch hier gibt es allerdings Unwägbarkeiten: Kann Steph Curry wirklich in jedem Spiel Außergewöhnliches leisten? Und wie bei den Lakers stellt sich die Frage nach der Defensive undob die Kräfte reichen für bestenfalls zwei brutale Play-off-Monate.
Im Osten habe ich die Indiana Pacers auf dem Zettel. Nach dem verhhunzten Sasionstart, bedingt auch durch viele Verletzungen sind sie immer besser in Form gekommen, vor allem Spielmacher Tyrese Haliburton, der durch Pascal Siakam bestens ergänzt wird.

 

West

 

Oklahoma City Thunder (1) – Memphis Grizzlies/Sacramento Kings/Dallas Mavericks (8)

Egal, wer sich aus dem Trio letztlich durchsetzt, in der 1. Runde ist OKC auf jeden Fall eine Nummer zu groß (wenn es nur einigermaßen nach Plan läuft). Die Thunder haben die beste Verteidigung und mit Shai Gilgeous Alexander einen der beiden Ausnahmespieler (der andere ist Nikola Jokic von den Denver Nuggets) der Saison. Oklahoma war schon im vergangenm Jahr das beste Team der Hauptrunde. Mit dem deutschen Centerriesen Isaiah Hartenstein haben sie offenbar das fehlende Puzzlestück gefunden. Die einzig offene Frage lautet: Gelingt den Thunder der Sweep (also keine Niederlage)?

🧠 Thunder ❤️ Thunder

 

Houston Rockets (2) – Golden State Warriors (7)

 

Oder auch: jung gegen alt. Die Rockets sind ein extrem aufregendes Team, dem auch die Zukunft gehört. Amen Thompson einer der kommenden Stars, dazu ein Scharfschütze wie Dillon Brooks. Doch ich habe Zweifel, ob das allein gegen die abgezockten Veteranen (Curry, Draymond Green) reicht, dessen Kader sehr breit aufgestellt wirkt. Dem haben die Rockts allerdings einen Fred van Vleet entgegenzusetzen, der 2019 mit den Toronto Raptors den Titel holte.

🧠 Warriors  ❤️Rockets

 

LA Lakers (3) – MInnesota Timberwolves (6)

Laut Experten konnte den Lakers im Wilden Westen kein besserer Gegner in der 1. Runde zufallen als die Wolves. Weil diese nicht so schnell spiele würde, damit die LA-Verteidigung in Verlegenheit gerät. Und die Defense kein Mittel gegen Doncic findet wie im vegangenen Jahr, als Luka noch für die Mavs spielte. Schwierig genug wird es allemal. Die große Frage: Wie weit dreht Anthony Edwards von Minnesota auf? Die Wolves haben schon einige Waffen, gerade auch Naz Reed und Donte DiVincenco, wenn diese von der Bank kommen

🧠 Lakers   ❤️ Timberwolves

 

Denver Nuggets (4.) – Los Angeles Clippers (5)

Für mich sind die Nuggets kaum einzuschätzen. Jokic allein kann sie zu fast jeden Triumph helfen, aber ganz ohne Hilfe wird es nicht gehen, und da fangen die Probleme an. Und da ist noch der immer noch unfassbare Trainerwecsel so kurz vor Schluss, als Meistercoach Mike Maloney gefeuert und durch den Assistenten Adelman ersetzt wurde. Vielleicht findet der ja einige Stellschrauben, und vielleicht kommt Jamal Murray top aus seiner Verletzung heraus. Allein, mir fehlt der Glaube.
Die Clippers dagegen sind für mich die ganz große Überraschung. Kawhi Leonard spielt hervorragend, seitdem er wieder fit ist (allerdings bleibt diesbezüglich ein Fragezeichen), James Harden hat wieder richtig Bock, und Center Ivica Zubac eine großartige Saison hinter sich.
Vieles spricht also für die Clippers: Und doch könnte alles zur Makulatur werden, weil die Nuggets eben diesen überragenden Nikola Jokic in ihren Reihen haben. Und doch:

🧠 Clippers      ❤️ Clippers

 

Eastern Conference

Alles andere als ein Conference Finale zwischen den Cleveland Cavaliers und den Boston Celtics wäre eine faustdicke Überraschung: Doch gerade auf die Cavs warten unangenehme Stolpersteine

 

Cleveland Cavaliers (1) – Atlanta Hawks/Chicago Bulls/Miami Heat

Die Heat haben sich als Nummer 10 in zwei Auswärtsspielen. Dann wäre das für die Cleveland Cavaliers ein tückisch die Serie gegen die Cavs verdient. Heat Culture auch ohne Jimmy Butler. Miami hat schon Waffen wie Andrew Wiggins Tyler Herro und Bam Adebayo. Ein Dark horse ist Davion Mitchell, nicht verwandt mit Cavs Superstar Donovan Mitchell, aber ebenso mit der Nummer 45.
Doch insgesamt müsste sich die höhere Klasse der Cavaliers drchsetzen, mit dem tollen Dreigestirn Donovan Mitchel, Evan Mobley und Darius Garland. Die bestens assistiert werden von einem großartig zusammengefügten Team. Mannschafts-Basketball at its Best.

🧠 Cavaliers          ❤️ Cavaliers

 

Boston Celtics (2) – Orlando Magic (7)

Schön für die Magic um Franz Wagner, dass sie es in die Play-offs geschafft haben. Mehr dürfte nach Lage der Dinge nicht drin sein. Wegen der eigenen Offensiv-Schwäche vor allem von der Dreierlinie, vor allem aber wegen der bärenstarken Celtics. Der Titelverteidiger leistete sich zwar manch überraschende Niederlage, doch wen es ernst wird, zeigte er immer seine Klasse. Jeder Spieler der Starting Five (und auch fast alle von der Bank, Pritchard!) kann jederzeit von der Dreierlinie treffen. Unterschiedsspieler wie Jayson Tatum und Jaylen Brown übernehmen Verantwortung, wenn es kritisch wird. Die Magic können froh sein, wenn sie einen Sieg landen. Vielleicht hilft Orlando ja ein Dishney-Wunder unweit de heimischen Spielstätte.

🧠 Celtics         ❤️ Magic (ohne große Hoffnung)

 

New York Knicks (3) – Detroit Pistons (6)

 

Eine große Frage: Wie halten bei den Knicks die Kräfte der Starting Five: Denn Coach Tim Thibedeau hat die Hart, Brunson und Co. schon in der regulären Saison länger auf dem Parkett gelassen als irgendein anderer Trainer seine Stars. Für die Knicks spricht die Play-off-erfahrung, die sie im vergangenen Jahr esammelt haben (damals allerdings noch mit den ganz starken, Isaiah Hartenstein und Donte DiVicenco. Dafür haben sie jetzt Karl-Anthony Towns in ihren Reihen.

Die Detroit Pistons sind für mich die größte Überraschung der Saison. Dass sie sich gegenüber dem Horrorjahr zuvor steigern würden, war klar. Aber gleich 30 Siege mehr – das ist schon ein Statment. Praktisch jeder Spieler hat sich erheblich gesteigert. Jetzt haben Cade Cunningham und Co. null Druck. Und der erfahrene deutsche Nationalmannschafts-Kapitän Dennis Schröder kann von der Bank kommend sicher viel helfen. Dennoch:

 

🧠 Knicks         ❤️ Pistons (allerdings nicht wg. Dennis)

 

Indiana Pacers (4) – Milwaukee Bucks (5)

 

Pberspitzt gesagt: Teambasketball (Indiana) gegen Giannis Antetokuonpo (Milwaukee). Der Grieche hat ein tolles Jahr hinter sich, ihn plagen diesmal keine Veletzungen (soweit möglich nach so einer Saison). Allein kann er Spiele entscheiden. Aber für eine vielleichr lange Serie gegen die sich zuletzt sehr verbesserten Pacers wird es nicht reichen, da braucht er Verstärkung. Die ihm leider aus Bucks-Sicht Scharfschütze Damian Lillard (verletzt) nicht geben kann. Villeicht aber Kyle Kuzma oder der erfahrene Center Brook Lopez.
Da haben die Pacers mehr aufzubieten neben dem Starduo RTTyrese haliburton und Pascal Siakam Andrew Nemhard zum Beispiel und der junge Bennedict Mathurin in seinem zweiten Profijahr.

 

🧠 Pacers          ❤️ Pacers

 

 

 

 

Champions League?, pah, Tschaikowski live!

Ein Sportblogger, der auf ein Champions-League-Viertelfinale zwischen Bayern und Inter live verzichtet (oder wenigstens live am Fernseher) und lieber mit der lieben Schwester in die Isarphilharmonie pilgert? Das muss Gründe haben. Der Grund lautete: Tschaikowskis 1. Klavierkonzert und nach der Pause quasi zum Drüberstreuen Beethovens 5. Symphonie. Was diese beiden Meisterwerke eint: jeweils der unfassbare Auftakt, den niemand vergisst, der ihn jemals gehört hat. Hier „da da da damm, Zack!!!“ dort „ Da, da, da, Daaa!
Mehr und bekannter geht kaum in der Klassischen Musik, und wenn dann noch die höchstgelobte und mit Preisen überhäufte Pianistin Julianna Adveewa sich die Ehre gibt, gibt es halt keine Alternative, auch nicht Bayern vs Inter, geschweige denn Arsenal vs Real Madrid.

Tschaikowskis Klavierkonzert, das ist so etwas wie der Heilige Gral für jeden Pianisten (ja, es gibt noch den Liszt und den Rachmannimow). Schon der 1. Satz eine Herausforderung, die eine unglaubliche Fingerfertigkeit verlangen. Dabei muss es richtig scheppern, und bei Julianna Avdeewa und dem Orchestra Svizzera schepperte es, so dass es (gegen alle Konzertbesucher-Usancen) schon nach dem 1. Satz vereinzelt Beifall gab. Doch das alles ist kein Vergleich zum 3. Satz, der mit den eigentlich unspielbaren Oktav-Akkorden, je schneller und chaotischer, desto besser. Meine  geburtstagsbeschenkte Schwester Henriette erzählte mir die schöne Anekdote des legendären Pianisten Wladimir Horowitz (der allerbeste?) und dem nicht minder legendären Dirigenten Alberto Toscanini. Dieser ließ seinen Schwiegersohn (vielleicht aus Rache für die Ehelichung seiner Tochter?) die Passage 40-mal üben. Danach beherrschte Horowitz das Stück zwar (wobei hier nicht von Beherrschen im Sinne von fehlerfrei spielen die Rede sein kann, sondern vielmehr „irgendwie einen irrwitzigen Weg durch den unspielbaren Dschungel“ finden nach dem Motto: je mehr Fehler, desto lieber). Danach war Horowitz aber reif fürs Irrenhaus; und zwar nicht nur symbolisch, vielmehr ließ sich der Sage nach tatsächlich in ein solches einweisen.
Julianna Avdeewa wagte sich also an diese gigantische Aufgabe, und sie bewältigte sie meisterhaft. Allerdings ein bisschen zu brav, wie die Kritikertochter Henriette gegenüber dem Kritikersohn Philipp befand. Sprich, Avdeewa habe versucht, möglichst fehlerfrei zu spielen und sei deshalb etwas zu langsam gewesen (dieses Höllen tempo zu langsam? Wirklich??). Aber doch sehr, sehr gut, räumte H. ein, und das bezeugte auch der tobende Beifall des begeisterten Publikums in der nicht ganz ausverkauften Philharnmonie. Warum sich die 39-jährige Russin angesichts dieses fulminanten Stückes in einen eher braven, apricot-farbenen und auch noch viel zu weit geschnittenen Hosenanzug gekleidet hatte, war für uns nicht zu eruieren. An der Kostüm-Beratung muss die fantastische Klavierspielerin also noch ein wenig feilen. Das farbenfrohe Violett, in dem sie aus dem Programmheft lächselte, hätte viel besser gepasst.
Nach dem grandiosen Tschaikowski gab Andreewa noch zwei bezaubernde Zugaben, die allerdings weder ich noch H. erkannten. Unser Papa hätte es bestimmt gewusst, seufz … In einem waren wir uns bei der Heimfahrt einig: Diese Juliana Avdeewa werden wir im Auge behalten.

Was bleibt einem Konzertveranstalter nach dem unfassbar tollem Tschaikowski nach der Pause übrig an Programm?München Music entschied sich für den vielleicht größten Gassenhauer der Klassik:  Beethovens ikonische Fünfte, und doch blieb manch vorher besetzter Platz leer, der Fußball? Jetzt durfte das tolle Ensemble Swizzera Italiana aus Lugano seine große Klasse zeigen (die natürlich auch schon beim Tschaikowski zu hören war). Ich persönlich mag ja den 2. Satz der „Fünften“ noch lieber als den berühmten ersten, und so gut habe ich ihn noch selten gehört, das Live-Erlebnis? Dirigent Markus Poschner ist ein gebürtiger Münchner, der dieses Ensemble mit 41 fest angestellten Musikern seit 2015 leitet, und die daraus entstehende Harmonie war förmlich spürbar, auf jeden Fall hörbar.

Ein absolut lohnender Klavier-Abend, und ich darf jeden beruhigen: Zu Hause wieder angekommen, konnte ich ungespoilert (erstaunlicherweise) relive mir FC Bayern vs Inter und die unglaubliche und doch unvollendete Thomas-Müller-Saga zu Gemüte führen.

Das war die Woche, die war

Eine Pokalsensation, eine Rad-Demonstration und eine historische Leistung.
Anmerkung: Auf einige Ereignisse (Handball, Basketball) bin ich schon in meiner Wochenvorschau eingegangen

 

Arminia goes Berlin

 

Als erstere Drittligist seit dem 1. FC Union Berlin 2001 steht Arminia Bielefeld im Pokalfinale. Mit Leidenschaft auf dem Platz und auf den extrem stimmungsvollen Rängen rangen die Arminen den hochfavorisierten Titelverteidiger Bayer Leverkusen nieder. völlig verdient, wie die Experten unisono anmerkten. Vielleicht die bitterste Niederlage für Xabi Alonso als Bayer-Trainer, der mit seinem Club nach dem Double 2024 diese Saison aller Wahrscheinlichkeit nach titellos bleiben wird. Während sich die Spieler als gute Verlierer zeigten und die Schuld nur bei sich suchten, meckerte Sportdirektor Fernando Carro über den Rasen. Den hatten die Arminen wenig bis gar nicht bewässert, absolut regelkonform haben sie damit den Heimbvorteil ausgenutzt, weil das Bayer-Bällchen nicht so schnell rollen konnte. Er werde sich beim DFB beschweren über diese Unfairness.
Den Arminen kann es einerlei sein. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stehen sie im Pokalfinale. Im Berliner Olympiastadion treffen sie auf den VfB Stuttgart, der im zweiten Halbfinale RB Leipzig aus dem Weg räumte. Ein Duell der Enttäuschten, die in der Liga unter den Erwartungen blieben und beide schon in der Vorrunde der Champions League die Segel streichen mussten.
Trotz des Bielefelder Erfolglaufes sehe ich  die Schwaben als klarern Favoriten. Bei ihrem letzten Pokalsieg 1997 setztn sie sich ebenfalls gegen einen Drittligisten durch. Damals erzielte Giovane Elber beide Tore gegen den FC Energie Cottbus.

 

Pogacar unwiderstehlich

 

Der Slowene bewies bei der Flandern-Rundfahrt einmal mehr seine absolute Ausnahmestellung im Radsport. Beim 2. Monument des Jahres setzte er sich im Alleingang von einer sehr namhaften Spoitzengruppe mit den besten Klassikerspezialisten (Wout van Aert, Matthew van de Poel, Mads Pedersen) ab und fuhr souverän im Alleingang demnächstnen ganz großen Erfolg entgegen.Es war sein zweiter bei der Flandern-Rundfahrt und insgesamt der achte Sieg bei einem Monument.
Nächsten Sonntag folgt Paris-Roubaix, dieses Rennen über die fürchterlichen Kopfsteinpflaster fehlt noch in seiner Sammlung. Und dann warten ja wieder Giro und Tour, wo er dann auf die Rundfahrtspezialisten um Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel trifft, die sich bis dato nicht sehen ließen, wobei Evenepoel noch verletzt ist.
Pech hatte John Degenkolb. Der Deutsche war in einen Massenstutz verwickelt und zog sich mehrere Knochenbrüche zu und wird bei seinem Lieblingsrennen in der Hölle des Nordens fehlen.

 

Owetschkin hat den Rekord

 

Der Countup zu den 895 NHL-Toren beschäftigte die Eishockey-Fans in den vergangenen Wochen mehr als das Play-off-Rennen. Am Sonntag (zur besten deutschen Sendezeit) war es soweit: Mit einem krachendem Schuss in Überzahl erzielte der Russe im Dress der Washington Capitals bei den New York Islanders Tor Nummer 895 und löste damit Wayne Gretzky als Rekordinhaber ab. The Great Eight übernimmt von the Great One. Missmutige Menschen werden klagen, dass ein Putin-Freund (Ovi) einen Trump-Verehrer (Gretzky) folgt.
Seine politische Einstellung mag ich kritisieren, seine sportliche Ausnahmestellung bleibt davon unberührt. Nur mal zum Vergleich, was diese 895 Tore bedeuten: Leon Draisaitl, seit einigen Jahren mit der der beste Torjäger der NHL, hält zurzeit bei 399 Treffern, also längst nicht die Hälfte. Und so gibt es sehr viele Experten, die wieder glauben, dass die Ovetschkin-Marke nicht verbessern ist – diesmal aber wirklich. Zumal der Russe angekündigt hat, noch mindestens eine Saison anzuhängen (womit er höchstwahrscheinlich sogar die 900er-Marke knackt).
Ovetschkin wurde in New York frenetisch gefeiert, ungeachtet, dass er für die Gäste traf. Gretzky war selbstredend in der Halle, die gesamte Familie, allerdings fehlte Genosse Putin. Nach den langen Feierlichkeiten wurde die Partie tatsächlich zu Ende gespielt, und die Islanders wahrten mit dem 4:1 ihre minimalen Play-off-Chancen.

 

Und sonst?

  • Bundesliga: Die verletzungsgeplagten Münchner kamen zu einem harterkämpften 3:1-Erfolg (nach 0:1) beim FC Augsburg. Der Sieg war allerdings schnell abgehakt. Viel mehr diskutiert wurde das schnöde Aus von Thomas Müller, dem kein neuer Vertrag angeboten wurde siehe https://blickueberdenteich.de/owetschkin-zieht-mit-gretzky-gleich2187-2/
    Viel schlimmer wiegt der Ausfall von Jamal Musiala, der wegen eines Muskelbündelrisses für den Rest der Saison ausfällt und damit auch für die Champions-League-Spiele gegen Inter.
    Bayer Leverkusen blieb durch ein mehr als glückliches 1:0 in Heidenheim wenigstens einigermaßen in Schlagdistanz. Einen heißen Kampf gibt es um die Plätze 3 bis 9, die gerade 7 Punkte trennen. Von CL-Platz bis internationalem Aus ist alles dabei.
  • Formel 1: Drittes Rennen, dritter Sieger: In einem spannungsarmen Grand Prix von Japan in Suzuka triumphierte  Max Verstappen im Red Bull. Der Holländer profitierte in einem Rennen ohne große Überhol-Manöver vor allem von seiner Poel Position und gewann vor den beiden Mc Larens von Lando Norris und Oscar Piastri, die zuvor in Australien und China die Nasse vorn hatten. Diese drei Fahrer dürften auch den WM-Titel unter sich ausmachen, ich lehe mich jetzt mal weit aus dem Fenster.
  • Tennis: Einen völlig überraschenden Turniersieg in Houston feierte der 24-jährige Amerikaner Jenson Brooksby. die Nummer 500 der Welt durfte nur mit einer Wild Card in die Quaifikation, setzte dort in der 1. Runde Matchbälle  ab, genauso wie inHauptturnier erst gegen den Chilenen Tabilo und im Halbfinale gegen Tommy Paul aus den USA. und setzte sich im Finale gegen Landsmann Fracis Tiafoe durch. Turniersiege holten sich auch die Italiener Luciano Darderi in Marrakesch und Flavio Cobolli in Bukarest (bei Eiseskälte) sowie die Amerikanerin Jessica Pegula in Charleston.

 

 

 

Owetschkin trifft und hat den NHL-Rekord

Kurz und schmerzlos, dafür so aktuell wie hier noch nie: Alexander Owetschkin von den Washington Capital hat im NHL-Spiel bei den New York Islanders zum 1:2 getroffen und damit mit dem 895. Tor den Rekord von Wayne Gretzky (894) übertroffen. Per Powerplay, seine Spezialität.

Das war die Woche, die war

Hand? Elfer?? VAR??? Absurd!!!

 

Der 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga wurde verschattet von einem an Absurdität und ungerechtigkeit a´kaum zu überbietenden Elfmeter. Dabei hätte ich gedacht, schon einigermaßen tolerant gegenüber fragwürdigen Entscheidungen in Sachen Hand zu sein. Mittlerweile gibt es ja kaum noch eine ernstzunehmende Person, die auch nur vorgibt zu verstehen, warum das eine Mal Hand strafbar (im Sportsinn) ist und wann nicht. absicht, vergrößerter Körper und was weiß ich määndern vorm geistigen Aute. Wenn ich würfelte, ob Elfer oder nicht, würde ich keine geringereTrefferquote habe.
Also jetzt Hoffenheim – Augsburg. Der FCA führt mit 1:0 und verteidigt weiter seine gegentorlose Serie auf mehr als 680 <minuten. Kein tolles Spiel vor trauriger Kulisse, da meinte wohl Schiedsrichter Tobias Reichel, das alles aufzupäppeln und pfiff Elfmeter für Hoffenheim, eine Entscheidung, die mich sofort fassungslos machte, die Didi Hamann fassungslos machte (der allerdings gerne zur Fassungslosigkeit neigt). Nicht nur, dass Augsburg Jeffrey Gouweleeuws Arm aus kürzester Entfernung getrofen wurde. Dazu kam, dass der Ball vorher von einem Augsburger Abwehrspieler abgeblockt wurde und Richtung Seitenlinie flog. Das sind zwei klare Parameter, keinen Elfmeter zu geben. Das bestätigte hinterher auch der DFB, der den Strafstoß als inkorrekt bezeichnete. Ich frag mich nur, wie das in Zeiten des VARs, also der Überprüfung am Bildschirm, passieren kann, dass ein gestander Bundesliga-Schiedsrichter nach zig Lehrgängen gemeinsam mit dem Kölner Keller (wo die Video-Assistenten sitzen) zu einer solch abstrusen Entscheidung kommen kann. Herr Reichel schwieg nach dem Spiel im übrigen. Verständlich, aber ich und wahrscheinlich alle Fußballfans würden doch gerne wissen, was da in seinem Kopf durchgegangen ist.
Das leidige Handthema, es wiwrd immer und ewig gären. Einen echten Lösungsansatz gehabe ich leider auch nicht parat. : Jedes Handspiel ist Hand ist auch nicht zielführend, weil dann nur noch von den Stürmern versucht ist, irgendwie die Hand des Gegners zu treffen. Zu besichtigen seit langem im Hockey, wo Fuß im eigenen Strafraum immer eine Strafecke gibt.

Die Bayern übersprangen etwas waidwund (ohne die verletzten Abwehrrecken Dayot Upamecano, Alphonso Davies und Hiroki Ito) mit 3:2 die Hürde St. Pauli und streben dem Meistertitel entgegen. Bayer Leverkusen schaffte einen schmucklosen 3:1-Pflichtsieg über den VfL Bochum. Im Abstiegskampf schaffte der 1. FC Heidenheim einen wichtigen Auswärtsdreier beim VfL Wolfsburg.

 

Finalsieg übers Idol

 

Novak Djokovic schien in Miami seinem 100. Turniersieg ganz nahe. Fast locker hatte er sich 5 Siegen ins Finale gespielt, und dort wartete mit Jakub Mensik ein veritabler Außenseiter, trotz des riesigen Talents, das ihm allseits bescheinigt wird. Der 18-jährige Tscheche verehrt Djokovic, als 16-Jähriger durfte er ein paar Bälle mit dem serbischen Ausnahmespieler schlagen. Doch Mensik versank nicht in Ehrfurcht, sondern drosch Djokovic die Bälle nur so um die Ohren. Ohne Furcht, ohne erkennbare Nervosität. Auch als es spannend wurde in 2 Teibreaks, ging er keinen Zentimeter von seinem risikobehafteten Spiel ab und holte sich zweimal das Spiel und den Satz. Und das gegen einen veritablen Spezialisten des Tiebreaks, de in seiner Karriere etwa 70 Prozent dieser Art der Entscheidung für sich entschied.
Von Mensik werden wir noch viel hören, und das Lob des unterlegenen klang echt. Ich mag den Djoker ja nicht besonders, aber hier zeigte er tolle Größe. Novak Djokovic gilt ja als jemand, der sich gerne um talentierte Jungspunde kümmert und ihnen Tipps gibt (dass sie dermaßén gegen ihn verwendet werden gehört dazu).

Noich sehr viel erstaunlicher war der Erfolgslauf der jungen Philippinin Alexandra Eala. Als 140. de Weltrangliste hatte sie das Turnier begonnen (sie erhielt eine Wildcard) und hintereinander weg bezwang sie die weit höter eingeschätzten Jelena Ostapenko, Madison Keys und Iga Swiatek. Erst die Amerikanerin Jessica Pegula stoppte den Erfolgslauf, der sie auf Platz 75 vorspülte. Pegula selbst hatte gegen die in diesem Turnier unfassbar dominante Aryna Sabalenka nicht den Hauch einer Chance.

 

Und sonst?

  • 2. Bundesliga: Tatsächlich: Der 1. FC Köln und der HSV streben fast unaufhaltsam Richtung Oberhaus. Die Kölner Minimalisten drehten in Paderborn einen 0:1-Rückstand in ein 2:1, den Hamburgern reichte ein 0:0 in Elversberg, um Platz 2 zu verteidigen. 4 respektive 3 Punkte Vorsprung haben die beiden Großclubs auf Rang 3 – und das bessere Torverhältnis.
  • Internationaler Fußball: Im FA-Cup-Viertelfinale haben sich die Hoffnungen von Brightons deutschem Trainer Fabian Hürzeler zerschlagen. Die Südengländer verloren zu Hause nach Elfmeterschießen gegen Nottingham Forest. Ebenfalls in der Runde der besten 4 stehen Chystal Palace (3:0 beim FC Fulham mt Bernd Leno im Tor), Aston Villa (3:0 bei Preston North End) und Manchester City (2:1 in Bornemouth). Die letzte Titelhoffnung der Cityzens, die jetzt im Halbfinale zu Wembley auf Nottingham treffen.
  • Basketball: Der FC Bayern hat mit Siegen in Barcelona und gegen Partizan Belgrad einen großen Schritt Richtung Viertelfinale der Euroleague getan. Sie belegen gerade Platz 5 mit einem Spiel Vorsprung auf ein sieggleiches Fünferfeld. Bei gutem Verlauf ist gar Rang 4 drin, daer Heimrecht in der ersten Play-off-Runde bedeuten würde.
  • Eishockey: Ausgeschieden ist RB München in der DEL. 2:1 Siege hatten sie schon gegen die Adler Mannheim, danach verloren sie dreimal in engen Partien. Ebenso im Halbfinale: EHC Ingolstadt, die Kölner Haie und Eisbären Berlin.
  • Motorrad: Im 3. (klassischen) Rennen) gab es in Austin den ersten Nicht-Marquez-Sieg. Marc stürzte und Alexis wurde hinter Francisco Bagnaia aus Italien Zweiter.