Mitten im Januar und zum Teil bei schneidenden Temperaturen wurde die Vorrunde der Fußball-Bundesliga abgeschlossen. In einem Spieil ohne Gegenwehr demontierte der FC Bayern 1899 Hoffenheim mit 5:0 und sicherte sich den Herbstmeistertitel mit 4 Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen, das sich zu einem 1:0 gegen Mainz 05 mühte. Die Münchner zeigten sich spielfreudig, Leroy Sané endlich mal wieder eine Klasseleistung. Zwei Tore und einen Assist verbuchte der Stürmer auf seine Habenseite. Wie man die Leistung einzuschätzen hat, lässt sich aufgrund des höchstens körperlich anwesenen Kontrahenten aus dem Kraichgau schlecht sagen. Offensicv schaut das Ganze allerdings schon ziemlich hübsch aus, obwohl Jamal Musiala die ersten 80 Minuten von der Bank aus zuschaute. Anspruchsvoller dürfte die Aufgabe gegen den VfL Wolfsburg werden, das mit dem Rückenwind eines 5:1 an die Isar kommt.
Zu Hoffenheim: Der Trainerwechsel von Pellegrino Materazzi zum Grazer Meistercoach Christoph Ilzer hat nichts gebracht. Österreichische Bundesliga ist halt doch ein anderer Schnack als deutsche Bundesliga.
Apropos Trainerwechsel hat nichts gebracht: Das lässt sich auch für die Startbilanz von Steffen Baumgart beim 1. FC Union sagen. Groß punkten wollten die Beliner in den beiden Partien in Heidenheim und gegen den FC Augsburg: Herausgesprungen sind zwei trostlose 0:2-Niederlagen, das hätte der gefeuerte Bo Svensson auch hingebekommen.
Feuer unterm Dach ist bei Borussia Dortmund nach dem 2:4 bei Aufsteiger Hlstein Kiel. Zwar waren die Kranken um Nils Schlotterbeck und Waldemar Anton wieder dabei, allerdings lässt sich so eine schwere Erkältung nicht so einfach aus den Kleidern schütteln. Dennoch: Es kam viel zu wenig gegen den extrem aggressiven Aufsteiger, der sich im Rennen um den Klassenerhalt noch längast nicht aufgegeben hat – wozu auch. Dabei zeigten die Holsteiner eine úngeahnte Effizienz, als sie die ersten drei Schüsse im BVB-Kasten unterbrachten. Die Dortmunder wehrten sich zwar gegen die Pleite, kamen auf 2:3 heran, doch ein Kieler Schuss ins vom am Ende mitstürmenden Schlussmann Gregor Kobel verlassene Tor brachte die Entscheidung. Fiete Arp schloss sicher aus 40 Metern ab.
Damit rückt Dortmunds Trainer Nuri Sahin in den Brennpunkt (obwohl er für die Krankenwelle herzlich wenig kann). Noch steht die Vereinsführung hinter ihrem Ex-Profi, aber eine weitere Niederlage in Frankfurt wäre ein weiterer Tiefschlag. Platz 10 bedeutet die schlechteste Hinrunde seit 2015, als sich die Dortmunder gar auf einem Abstiegsplatz wiedersahen. Die wegen der Finanzen fast lebenswichtige Champions-League-Qualifikation ist zwar noch in Reichweite, doch 5 Punkte auf Platz 4 (RB Leipzig) müssen erst mal aufgeholt werden.
Ganz anders ist die Stimmung in Frankfurt, das ebenfalls mit 2 Siegen ins Jahr gestartet ist und damit Platz 3 erst mal absicherte. Nicht mal vom Transferwirbel um Torjäger Omar Marmoush lassen sich die Hessen verückt machen. Angeblich bietet Manchester City 80 Millionen Euro, weil Trainer Pep Guardiola den Angreifer unbedingt verpflichten will trotz eines Erling Haaland, trotz eines Phil Foden. Marmoush selbst zeigt sich zumindest nach außen unbeeindruckt, erzielte am Samstag beim 1:0 auf St. Pauli den Siegtreffer und legte beim 4:1 (nach 0:1) einen Treffer und 2 Assists auf. Dem Vernehmen nach wird er auch am Freitag gegen Dortmund auflaufen, ungeachtet der Tatsache, dass eine Veletzung den 80-Millionen-Euro-Transfer zunichte machen würde (die Eintracht hat ja noch einiges übrig von den Transermillionen). Vielleicht erklärt eine dem Ägypter nahestehende Person auch, das keiner der in Frankfurt wie beliebig treffenden Angreifer nach einem Mega-Wechsel zu PSG, Madrid und Italien dort auch nur annähernd an die bei de Eintracht gezeigten Leistungen herankam.
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