Alpine Ski-WM in Saalbach, VII

 

Team-Kombination der Männer

 

Mit dem totalen Triumph der Eidgenossen endete die Team-Kombi der Männer. Nur die beiden Jugendfreunde Jules Murisier und Daniel Yule schieden aus und trübten ein wenig die Laune. Abfahrtsweltweister Franjo van Allmen durfte über seinen zweiten Titel jubeln – gemeinsam mit Loic Mellard.

 

Die Abfahrt (Slalompartner)

 

Wenig zu gewinen, viel zu verlieren hieß es auf der Spezialstrecke. Hier legten die Schweizer schon den Grundstein als der WM-Dritte Alexis Monney (Tungay Nef) vor Franjo van Allmen (Mellaiard) einkam. Der WM-Zweite Vincent Kriechmayr (Manuel Feller) kam dagegen diesmal mit der Strecke nicht zurecht und landete nur auf Platz 13. Noch schlechter erging es dem Norweger Fredrik Möller (Atle McGrath), der mit Startnummer 30 gut unterwegs war, allerdings am Ende einen Reisenbock einbaute.
Der Deutsche Simon Jocher (Linus Straßer) hatte einen beherzten Anfang, dann verlor er zeitweise völlig die Idealinie und gut 2 Sekunden auf den Spitzenreiter.

 

Slalom (Abfahrtspartner)

 

Großangriff der hinteren Reihe war erst mal angesagt, und die endete in vielen Einfädlewrn. Ob Manuel Feller, Daniel Yule (Murisier) oder Clement Noel (Nils Allegre) – sie alle erreichten das Ziel nicht. Einen tollen Lauf erwischte Linus Straßer (Simon Jocher), der sein Team mit der zweitbesten Laufzeit immerhin auf Platz 8 brachte. Außer Konkurrenz brillant war der nach der Abfgahrt von Felix Monsén aussichtslos zurückliegende Schwede Kristoffer Jakobssen, der sage und schreibe noch mal 1,63 Sekunden schneller war als Straßer.
ERstaunlich war der US-Amerikaner Benjamin Ritchie ((Ryan Cochran Siegle) mit einem fast tehrlerlosen Lauf. Das reichte zu Platz 4 oder positiv ausgedrückt: zum besten Rang eines Nicht-Schweizers, die letztlich die Entschedung unter sich ausmachten.
Gar nicht auf dem Zettel hatte ich dabei Schweiz IV. Aber Slalomartins Marc Rochat fuhr wahrscheinlich sein bestes Rennen seit Jahren, rückte von Platz 8 kommend Rang für Rang vor, sodass schon vor den beiden letzten Fahrern feststand, dass der Titel an die Schweiz ginge.
Der Kampf um Gold auaf der nicht mehr perfekten Piste war dann hpchst spannend. Luc Meillard legte vor, aber jeder sah, dass da noch einiges drin wäre, zumindest in der Theorie. In der Praxis wechselte beim Schlussläufer Nungay Nef (Alelix Monney) die Führung von Zwischenzeit zu Zwischenzeit, am Ende fehlten Nef, Bruder der viel bekannteren Sonja Nef, 27 Hunderststel. Am Ende feierten die sechs sechs Schweizer Medaillengewinner gemeinsam und ausgelassen; die Männer siegten auch im dritten Wettbewerb nach Abfahrt (van Allmen) und Super-G (Marco Odermatt) führen mittlerweile den Medaillenspiegel klar an.

 

Riesenslalom der Frauen, Donnerstag, 10/13 Uhr (ZDF, ORF1, Eurosport)

 

Favoritinnen

 

Die Schwedin Sara Hector ist die Frau, die es meines Erachtens zu schlagen gilt. Sie gewann 2 der 5 Saisonrennen und wurde einmal Zweite. Sehr zu beachten ist auch die Neuseeländerin Alice Robinson, die nach eher durchwachsenen Jahren diese Saison an allerbeste Zeiten anknüpft und die Weltcupwertung vor Hector anführt. Federica Brignone und Lara Gut-Behrami haben schon oft gezeigt, auch in dieser Saison, dass sie im Riesenslalom top sind, aber gerade Gut-Behrami hat bisher eine eher enttäuschende WM hinter sich, terotz Silber in der Team-Kombi.

 

Außenseiterinnen

 

Zrinka Ljutic: Zwar ist die Kroatin im Slalom noch viel stärke einzuschätzen, aber genau deshalb kann sie es morgen ohne den ganz großen Nervendruck angehen. Auf dem Zettel habe ich auch Julia Scheib, wenn denn die Österreicherin wie schon so oft den ersten Durchgang nicht verschläft. Die Schweizerin Camille Rast hat eine geradezu unwirklich erfolgreiche Saison hinter sich, warum soll es dann nicht auch im RS flutschen?

 

Spannend zu sehen

 

Lara Culturi: Die 18-Jährige fuhr diese Saison Albanien auf die Ski-Landkarte, schaffte erste Podiumsplätze für dieses Land im Wintersport überhaupt. Ihre Mutter ist die frühere Olympiasiegerin Daniela Checharelli. Im Slalom sogar noch stärker einzustufen.

 

🇩🇪 👓

 

Lena Dürr nimmt den RS quasi als Test unter Wettbewerbsbedingungen für den Slalom in Angriff. Mehr als ein Top-10-Platz ist beim besten Willen nicht drin. Allrounderin Emma Aicher kann erneut zeigen, dass der Zwölferkogel ihr Lieblingsberg ist, fabiana Rodigo ist nur zum Lernen da und zum Atmosphäre-Schnuppern in einem ausverkauften Ski-Stadion.

 

Startfolge

 

1 Thea Louise Stjenesund (NOT)
2 Sara Hector (SWE)
3 Zrinka Ljutic (CRO)
4 Federica Brignone (ITA)
5 Alice Robinson (NZL)
6 Lara Gut-Behrami (SUI)
9 Julia Scheib (AUT)
11 Lara Culturi (ALB)
12 Camille Rast (SUI)
20 Lena Dürr (GER)
35 Emma Aicher (GER)

 

WM 2023 in Courchevel

 

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Federica Brignone (ITA)
3. Ragnhild Mowinckel (NOR)

Shiffrin wird im Riesenslalom nicht starten, da sie nach ihrer Verletzung vor jnapp zwei Monaten sich noch nicht fit genug für RS-Schwünge fühlt (mit Kombi-Gold hat sie glänzenden Ersatz gefunden. Mowinckel hat nach der vergangenen Saison irhe Karriere beendet.

 

WM 1991 in Saalbach

  1. Pernilla Wiberg (SWE)
  2. Ulrike Maier (AUT)
  3. Traudl Hächer (GER)

Pernilla Wiberg war zu ihrer Zeit eine der besten Slalom- und Riesenslalomfahrerinnen der Welt. Drei weitere WM-Titel sollten folgen. Auch bei Olympia war sie äußerst erfolgreich, holte Gold 1992 im Riesenslalom und 1994 in der Kombination.
Ulli Maier krönte ihre tolle WM (vorher Sieg im Super-G). Ihr Tod 1994 bei der Abfahrt ist unvergessen.
Traudl Hächer gehörte in den 80er-Jahren zu den deutschen Top-Fahrerinnen, stand allerdings immer ein wenig im Schatten von Marina Kiehl und Michaela Gerg. Umso erstaunlicher ihr Ritt zu Bronze, fast fünf Jahre nach ihrem vierten und letzten Weltcupsieg und nach fast einem Jahr ohne Top-Ten-Platz im weltucp in dieser Disziplin.