Wimbledon-Wahnsinn, das Achtelfinale

 

Seit ein paar Jahren entfällt der freie erste Sonntag, sodass das Achtelfinale auf 2 Tage verteilt werden kann.
Am Sonntag setzte Laura Siegemund ihren Erfolgslauf fort. Gegen die Argentinierin Solana Sierra war die Deutsche erstmals Favoritin, und kam mit dieser Rolle glänzend zurecht, siegte fast locker in 2 Sätzen. Am heutigen Dienstag wartet eine ungleich schwierigere Aufgabe, denn auf dem Center Court trifft sie auf die Weltranglistenerste Aryna Sabalenka. Kann Siegemunds ungewöhnliches Spiel mit viel Slice auch auf der Vorhand auch die Weißrussin irritieren und nerven? Siegemund rechnet sich offenbar Chancen aus. Um Kräfte zu schonen, zog sich die Schwäbin aus der Doppel-Konkurrenz zurück, wo sie mit Beatriz Haddad Maia im Achtelfinale stand.Alle Tennisfans mögen Ohropax bereithalten, denn Sabalenka schreit lauter als ein Laubbläser, und das bei jedem Schlag.
Natürlich ist Sabalenka Favoritin. Gleiches lässt sich in der unteren Tableau-Hälfte für die auf Rasen stark verbesserte Iga Swiatek, die sich ihrer bisherigen Aufgaben mehr oder weniger souverän entledigte.

 

Sinner mit viel Glück

Von Souveränität kann dagegen bei Jannik Sinner nicht die Rede sein – im Gegenteil. Im Achtelfinale lag der Italiener am Montagabend bereits mit 0:2 Sätzen gegen Grigor Dmitrov zurück, als der Bulgare wegen einer Bauchmuskelzerrung aufgeben musste. Herzzerreißende Bilder, als Sinner den weinenden Dmitrov versuchte zu trösten. Der begeisterte nicht nur gegen Sinner mit seinem wunderbar abwechslungsreichen Rasentennis, mit dieser sagenhaft schönen einhändigen Rückhand, die Sinner von einer Verlegenheit in die nächste stürzte.
Der verletzungsanfällige Dmitrov (35) ist und bleibt der Unglücksrabe bei Grand Slams. Auch in den 4 Turnieren zuvor musste er vorzeitig aufgeben, jeweils sogar in der 1. Runde.
Sinner hat es „überlebt“, jetzt trifft er auf Ben Shelton, der seinerseits gegen den widerspenstigen Italiener Lorenzo Sonego 4 Sätze brauchte. Wie im übrigen auch die Turnier-Favoriten Carlos Alcáraz (gegen einen bärenstarken Andrej Rublew) und Novak Djokovic (nach klar verlorenem 1. Satz gegen Alex de Minaur).

 

Männer, Viertelfinale (gespielt wird jeweils auf Centercourt/14.30 und Court Nummer 1/14.00)

Mi. Sinner – Shelton (N.N)
Mi. Djokovic – Cobolli (N.N)
Di. Fritz – Katschanow (1. Spiel/Nr. 1)
Di. Alcaraz – Norrie (2. Spiel/CC)

Frauen

Di., Sabalenka – Siegemund (1. Spiel/CC)
Di., Anisimova – Pawljutschenkowa (2. Spiel/Nr. 1)
Mi. Andreewa – Bencic (N.N)
Mi. Swiatek – Samsonowa (N.N.)