Blick über den Teich, NFL
Für viele Football-Fans ist das Wild-Card-Wochenende das schönste in der gesamten Saison. Sechs K.-o.-Spiele, was will man mehr. Da kann ich nach den Partien 2025 nur leidvoll konstatieren: fast alles. Nicht nur, dass in 5 von 6 (fast) jeglichje Spannung fehlte, es war auch oft ein einziges Fehler-Festival. Gerade die 3 AFC-Partien werden nicht in Erinnerung bleiben, höchstens als abschreckendes Kuriosum. Nach dieser Werbung für die kommenden Zeilen werde ich mich kurz fassen bei den Spiel-Zusammenfassungen
Wild Card
Houston Texans – Los Angeles Chargers 32:12 (AFC)
Die Chargers galten aufgrund der besseren Saison-Bilanz als leichter Favorit, und dieser Rolle wurden sie überhaupt nicht gerecht. Dabei beherrschten sie fast die gesamte erste Hälfte klar das Geschehen, waren nur nicht effizient genug in der Red Zone. Es hätte sehr viel mehr herausspringen müssen als eine 6:0-Führung durch zwei Field Goals. Die Texans-Offensive fand praktisch nicht statt, ja bis zu einem Houdini-Spielzug von CJ Strout tief in der eigenen Hälfte im 3rd Down, der die Wende brachte. Plötzlich liefs wie am Schnürchen, und zu aller Überraschung stand es nur Pause 10:7 für die Texans.
Das Fehlerfestival ging auch im 2. Durchgang munter weiter. Chargers Quarterback Justin Herbert, der in der gesamten Saison nur 3 Interception fabrizierte, warf gleich viermal den Ball zum Gegner, wobei ihm dabei zweimal die eigenen Receiver böse im Stich ließen und abslout fangbare Balle durch die Hände gleiten ließen. Die Texans dagegen minimierten ihre Fehler.
Den Höhepunkt der Absurditäten leisteten sich die Chargers zu Beginn des 4. Viertels. Nachdem Herbert mit einem Verzweiflungswurf einen 86-Yard-touchdown erzielt hatte, gab es einen sogenannten Point after Touchdown. Der wurde nicht nur geblockt (kommt immer wieder vor), sondern von den Texans in die gegnerische Endzone zurückgetragen (kann ich mich nicht erinnern, je gesehen zu haben) https://x.com/NFL/status/1878236185778114869?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1878236185778114869%7Ctwgr%5E37215b2349a128d815dfc227d51e0b719b68d1fb%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fiframe.nbcnews.com%2FhvU3G90%3F_showcaption%3Dtrueapp%3D1&mx=2. Damit waren sämtliche Hoffnungen der Chargers auf eine Aufholjagd Makulatur (statt 13:23, stand es 12:25), die ohnehin schwer genug geworden wäre.
Baltimore Ravens – Pittsburgh Steelers 28:14 (AFC)
Vielleicht war das brisante AFC-North-Duell überfrachtet mit Erwartungen. Letztlich hatten die Steelers nicht den Hauch einer Chance. Vor allem das Laufspiel der Ravens mit Derrick Henry und Quarterback stellte (letztlich wie allseits erwartetsie vor unlösbare Probleme. Am Ende standen 299 Rushing Yards auf der Habenseite der Gastgeber. Dafür waren die 28 Punkte von Baltimore fast wenig, zumal es zur Pause schon 21:0 stand. Die Steelers begehrten zwar kurz auf, doch letztlich waren Offense und Defense gleichsam überfordert.
Buffalo Bills – Denver Broncos 31:7 (AFC)
Die Broncos gingen zwar durch einen formidablen Touchdownpass von Bo Nix auf Troy Franklin (samt PAT) mit 7:0 in Führung, aber das war es mit der Denver-Herrlichkeit beim Punkten. In der 1. halbzeit gestalteten sie Partie noch ausgeglichen und hatten sogar die Chance, curch ein Fieldgoal auf 10:10 zu stellen, der Ball knallte aber nur auf den Pfosten und von da zurück ins Feld.
Im zweiten Durchgang beseitigten die Bills sämtliche Zweifel. Die Offense war nicht mehr zu stoppen und punktete viermal in vier Drives (2 Touchdowns und 2 Field Goals), während die Broncos überhaupt nichts mehr auf die Reihe brachten.
Philadelphia Eagles – Green Bay Packers 22:10 (NFC)
Es begann furchtbar für die Packers mit einem Fuble beim Kick-of-Return und wurde nicht viel besser. Die Eagles bedankten sich per Touchdown und legten in der ersten Hälfte mit einem Fieldgoal nach. Packers-Quarterback Jordan Love produziertegleich zwei Interceptions, immerhin verhinderte eine gute Abwehr (sowie eine äußerst durchschnittliche Eagles-Offensive) größeres Unheil. Spannung mochte trotzdem nicht aufkommen, das Spiel plätscherte im zweiten Durchgang dem Ende entgegen, was auch an den zahllosen Verletzungen auf Packers-Seite lag. Nur Freunde des Minimal-Footballs werden auf ihre Kosten gekommen sein.
Tampa Bay Buccaneers – Washington Commanders 20:23 (NFC)
Hurra! Spannung, sogar Höchstspannung bis zum buchstäblich letzten Field-Goal-Vesuch. Keine Interception oder andere Katastrophen-Spielzüge gute Leistungen in Abwehr und Angriff auf beiden Seiten.
Am Ende waren die Commanders die Glücklicheren, und das ist wörtlich zu nehmen. Der fehlerlose Quarterback (klarer Anwärter auf die Auszeichnung zum Rookie des Jahres) Jayden Daniels hatte sein Team mit ruhiger Hand über 51 Yards klar in Field Goal Range geführt. Zur Tat schritt Kicker Zane Gonzales, bis dato fhlerlos mit 2 Field goals und 2 PATs, aber das speilt bei einem spielentscheidnenden Versuch aus 37 Yards (normalerweise eine Pflichtübung) keiene Rolle, sondern nur das Nervenkostüm. Gonzales also kickte den Ball, der flog an die Torstange und von da über die Quaerstange ins Ziel. Heartbreaking und grenzelnlose Jubel bei den Commanders, die zum ersten Mal seit 2005 die 2. Play-off-Runde erreichten.
Los Angeles Rams – Minnesota Vikings 27:9 (NFC)
Die Partie fand wegen der verheerenden Brände rund um LA nicht im Sofi-Stadium statt, wo die Rams übliocherweise ihre Heimspiele austragen, sondern in Glendale/Arizona. Und einmal mehr zeige sich: Letztlich ist die Vorleistunfg der Saison fast egal. 4 Siege mehr hatten die Vikings aufzuweisen als die Rams – und was geschah? Sie wurden regelrecht auseinandergenommen vom von einer anfangs praktisch fehlerlosen LA-Offensive, angeleitet vom erfahrenen Quarterback Matthew Stafford. Das nötige Glück kam hinzu, denn einen vermeintlichen Fumble-Return-Touchdown der Vikings, der den 10:10-Ausgleich bedeutet hätte, pfiffen die Refs zurück, weil sie tatsächlich einen. Vorwärtspass von Stafford sahen, was nicht nur die Viking-Fans anders sahen. Die Ramns bedankten sich auf ihre Weise, erhöhten noch vor der Pause durch zwei weitere Touchdowns auf 24:3. Vikings-Quarterback Sam Darmold bestätigte mit einer zunächst wenig glanzvollen Leistung (allerdings auch Folge einer frmidablen LA-Defense) seine Zweifler, die es trotz der 14:3-Bilanz der Vikings immer noch gab und gibt.
Im 2. Durchgang verwalteten die insgesamt sehr übezeugenden Rams das Ergebnis, Spannung kam trotz eines Touchdown-Passes von Darmold nicht mehr auf.
Divisional Finals
All das ergibt für die Divisional Finals am Wochenende folgendes Programm (MEZ, Gastgeber zuerst). Hier erst mal nur die Spiele, gesonderte Vorschau samt Tipps (seufz) folgen am Freitag oder Samstag.
Sa., 22.30: Kansas City Chiefs – Houston Texans (AFC)
So., 02:00: Detroit Lions – Washington Commanders (NFC)
So., 21:00: Philadelphia Eagles – LA Rams (NFC)
Mo., 00:30: Buffalo Bills – Baltimore Ravens (AFC)
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