Schlager in der Bundesliga und Premier League, ein Riesenschreck um Mikaela Shiffrin und sehr erfolgreiche deutsche Wintersportler. Anmerkung: Zur Vergabe der Fernsehrechte (bisher nichts offiziell, sondern nur allerdings fast bestätiogter Spekulatius) und (wie gewöhnlich) dem US Sport mache ich gesonderte Teile.

 

Spitzenspiel endet Remis – und alle sind leidlich zufrieden

 

Vor der Partie Borussia Dortmund gegen Bayern München entbrannte sich ein erstaunlich ernst geführter Streit, ob diese den Clasico oder Klassiker genannt werden darf oder ob dafür die gemeinsame große Vergangenheit nicht zu kurzfristig gewesen sei. Ein Klassiker sei zeitlos, sagten die Kritiker dieser Bezeichnung. Dortmunds Noch-Geschäftsführer Aki Watzke blaffte, nur Ignoranten würden nicht sehen, das es in Deutschland kein größeres Spiel gäbe. Nun denn: Die gut 80 000 Zuschauer im natürlich ausverkauften Westfalenstadion sahen eine gutklassige, keineswegs aber mitreißende Begegnung. Der BVB ging nach einem rasanten Lauf von Jamie Gittens in Führung. Dabei war der junge Flitzer reichlich allein bei seinem Run gegn das Tor von Manuel Neuer, der zudem mit dem Herauslaufen zögerte. Schlecht sah es zudem für die Bayern aus, als Harry Kane nach eine halben Stunde vom Platz humpelte. Sie hatten danach durchaus Chancen duc´rch Thomas Müller und Leroy Sané, aber erst Jamal Musialas Kopfball brachte ihnen kurz vor Schluss wenigstens den Ausgleich. Einen Punkt gewonnen, resümierte Trainer Vincent Kompany. Gegen ein absolutes Spitzenteam nicht verloren, befand Dortmunds Nuri Sahin.
Tatsächlich haben die in der Bundesliga noch unbesiegten Bayern nach dem 11. Spieltag 4 Punkte Vorsprung auf Eintracht Frankfurt (und das ungleich bessere Torverhältnis). Die Hessen wiederum gewannen nach ihrem mühsamen 2:1 in Midtyiland souverän mit 4:0 in Heidenheim. Dritter ist jetzt Meister Leverkusen, das gegen den 1. FC Union mit 2:1 besiegte.

 

Wer will Liverpool besiegen?

 

Während die Partie Dortmund vs Bayern leidlich gut unterhielt, riss mich zumindest die erste Halbzeit beim Premier-League-Spiel FC Livepool vs Manchester City förmlich vom Sofa. Was die Reds da an einem Tempospiel mit zahlreichen schönen Kombinationen auf den Rasen der Anfield road zauberten, sucht derzeit in Europa seinesgleichen. Da greift ein Rädchen ins andere, Schwchstellen kann ich kaum ausmachen. Der Halbzeitstand von 1:0 spiegelte die Überlegenheit gegen den hoffnungslos überforderten englischen Meister nur unzureichen wieder. Schon während der Woche hatte Pool in der Champions League beim 2:0 nur wenig Chancen gelassen.
Natürlich – die Saison ist noch lange. Aber in der Liga haben die Reds jetzt schon 9 Punkte Vorsprung auf die punktgleichen FC Arsenal und FC Chelsea, ManCity, denen Weltfußballer Rodri an allen Ecken und Enden fehlt, findet sich gar auf Platz 5 wieder, wann hat es das bitte zuletzt gegeben?

 

Akia statt Jubiläumssieg

 

Alles schien gerichtet für Mikaela Shiffrin zum 100. Weltcupsieg. Nach dem 1. Durchgang des Riesenslaloms in Killington führte sie souverän. Doch im Skifahren reicht eine kleine Unachtsamkeit zum Desaster: eine Unebenheit warf die Amerikanerin in die Luft, die nicht reagieren konnte und äußerst unsamt auf dem pickelharten Schnee aufschlug. Benommen blieb sie legen und musste letztlich mit dem Akia talswärts geschafft werden. Praktisch gleichzeitig und in Sichtweise vollführte man die Siegerehrung, als sei nichts geschehen: Die Fis und die Ausrichter zeigten mal wieder ihr einmaliges Taktgefühl in dere´lei Dingen. Sara Hector, die letztlich gewann, fasste es richtig zusammen: „Es ist so traurig, Mikaela so stürzen zu sehen. Es bricht mir und allen hier das Herz“, sagte die Schweding nach ihrem 6. Weltcup-Erfolg.
Shiffrin gab zwar noch am Samstagabend Entwarnung, es tue „nur“ alles weh. Es hat sie dann allerdings doch schlimmer erwischt: Die Ärzte Diagnostizierten eine tiefe Stichwunde am Unterleib. Man rätsele noch, wie es dazu kam. Ein Start am Sonntag in ihrer Spezialdisziplin Slalom an gleicher Stelle kam also nicht in Frage. Es triumphierte nach einem spektakulären 2. Lauf die Schweizerin Camille Rast vor den zeitgleichen Wendy Holdener und Anna Swenn-Larsson. Lena Dürr verspielte zum xten Mal eine Halbzeitführung und landete letztlich auf Platz 4, gerade mal 3 Hundertstel hinter dem 2. Platz. bei Eurosport gab es eine witzige Text-Bild-Schere. Man sah extatisch jubelnde Schweizerinnen, und Wolle Nadvornik kommentierte: „Ist das bitter.“ Der deutsche Blick allüberall.

 

Staffeln im Viererpack

 

Das war wirklich nicht einfach, am Wochenende den Überblick zu behalten beim Bíathlon-Auftakt in Kontiolahti. Staffeln, wohin man schaute: Single Mixed (1 Mann, eine Frau), Mixed (2 Frauen, 2 Männer), tags darauf erst Männer (4) dann Frauen (auch 4). Gefühlt waren dann doch immer die gleichen Nationen vorn. Schweden, Frankreich und Norwegen machten jeweils die Podestplätze unter sich aus, nur einmal in der Single Mixed, oder war es doch die Mixed, schob sich ein junges deutsches Team auf Platz 3.

 

Deutsche Überflieger

 

Ich selbst habe Skispringen nicht verfolgt, aber die deutsche Erfolgsbilanz ist aufsehenerregend. Im finnischen Ruka gewannen am Samstag Pius Paschke und am Sonntag Andreas Wellinger jeweils auf der Großschanze. Schon am Wochenende zuvor hatte Paschke mit einem ersten und einem zweiten Platz überzeugt. Allein die Österreicher um Weltcupsieger Stefan Kraft können da mithalten.
3 Siege in den ersten vie Springen, so gut sind die Deutschen noch nie in eine Saison gestartet. Wieder mal werden sehr früh große Hoffnungen auf einen Tourneesieg geschürt. Doch den jagen die Deutschen seit 2002 hinterher, zu Weihnachten kommt regelmäßig der Formabbau (besser gesagt: Die anderen Nationen holen auf). Schaun wir mal, wies heuer wird bzw Anfang Januar.

 

Früher Rückschlag der Handballerinnen

 

Schon am 2. Spieltag der EM in Österreich, Ungarn und der Schweiz kassierte das Team gegen Holland die erste Niederlage – und die fiel mit 22:29 deftig aus. Das ausgegebene Ziel Halbfinale scheint in dieser Form außer Reichweite, weil Norwegen,  Dänemark, Schweden und Frankreich noch eine Ecke stärker einzuschätzen sind als die Oranjes. Jetzt kommt es morgen schon zum „Endspiel“ gegen Island, um überhaupt in die Hauptrunde einzuziehen.

 

Und sonst

  • Bundesliga: Einen Befreuungsschlag im Abstiegskampf gelang dem FC St. Pauli, der mit dem klaren 3:1 gegen Mitaufsteiger Holstein Kiel auf Platz 15 rückte. Die Hamburger feieten ihren ersten Heimsieg seit dem Wiederaufstieg. Finster sieht es für den VfL Bochum aus, das nach dem 0:1 in Bochum qweiter nur 2 Punkte hat. Ist der Trainer-Effekt um Dieter Hecking etwa schon verpufft?
    Seinen schwarzen November komplettierte RB Leipzig mit dem 1:5 zu Hause gegen den VfL Wolfsburg. Schon nach einer Viertelstunde stand es 0:3. Die November-Bilanz: in der Bundeslgia 3 Niederlagen und ein 0:0 gegen Gladbach, dazu zwei CL-Pleiten, die praktisch schon das Aus bedeuten. Sollte am Mittwoch gegen Frankfurt das Pokal-Aus hinzukommen, wären die Tage des Leipzigers Marco Rose auf der Leipzige Triainerbank trotz aller Heimatgefühle wohl gezählt.
  • Internationaler Fußball: Schock in Florenz. In der Partie der Fiorentina vs Inter brach Edouardo Bove (Florenz) in der 17. Minute zusammen. Man reagierte schnell, reanimierte den Spieler noch auf dem Feld und transportierte ihn ins Krankenhaus. Von dort kam noch am Sonntag die erste Entwarnung. Bove sei bei Bewusstsein. Eine akute Beschädigung des Nentralen Nervensystems könne ausgeschlossen werden. Hoffen wir das Beste. Die Partie wurde ohne große Umstände abgebrochen und soll zu einem späteren zeitpunkt fortgesetzt oder neu angesetzt werden.
    Sensation in Spanien: Tabellenführer FC Barcelona kassierte gegen Nachzügler Las Palmas eine 1:2-Niederlage. Zwar behielten die Katalanen Platz 1 in der Primera Division, doch Real Madrid (2:0 vs Getafe) hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand und könnte Barca überflügeln. Erste Risse im Flick-Kosmos?
    Riesenjubel bei Botofogo: Der brasilianische Traditionsclub sicherte sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Copa de Libertatores, das europäische Pendant zureuropäischen Champions League. Das Team besiegte im Finale gegen die Landsmaänner aus Mineiro mit 3:1. Dabei spielte man ab der ersten Minute nach einer frühen Roten Karte  in Unterzahl. Bei Botofogo wirkt übrigens Michael Gerlinger als Chief Officer, lange Chefjustiziar beim FC Bayern. Der international tätigen Eagle Football Group gehört neben Botofogo unter anderem auch Olympique Lyon an, der wg Überschuldung der Zwangsabstieg droht. Können da Quersubventionen vielleicht noch helfen?
  • Handball: Die MT Melsungen gewann das Spitzenspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt klar mit 33:24 und ist punktgleich Spitzenreiter mit Hannnover-Burgdorf (in Lemgo 31:22). SC Magdeburg entledigte sich der Pflichtaufgabe Bietigheim souverän. Viel wichtiger war für den Meister, dass er in der Champions League mit einem Kampfsieg gegen den FC Barcelona in die Erfolgsspur zurückfand. Zumindest die Zwischenrunde ist wieder in Reichweite.
  • Basketball: Keine gute Woche für den FC Bayern. Die Münchner waren beim Euroleague-Spiel bei Roter Stern Belgrad chancenlos und verloren mit 77:101. Am Sonntag folgte in der BBL gegen Vechta die erste Heimniederlage. Alba verlor zu Hause gegen TelAviv und auch gegen Ludwigsburg. Dabei brachten die Hauptstädter im 2. Viertel das Kuststück fertig, ganze 4 Punkte zu erzielen.
  • Formel 1: Weltmeister Max Verstappen gewann auch das Vorletzte Saisonrennen. In Katar siegte der Holländer vor Charles Leclerc aus Monaco und dem Australier Oscar Piastri. Spannennd ist noch die Konstrukteurswertung: McLaren (640)  führt vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi vor Ferrari (619) Red Bull (590) kann sein Abo auf diesen Titel somit nicht mehr verteidigen.