von Münchner Löwe | Juli 29, 2024 | Allgemein, Olympia, Paris
Dienstag, 30. Juli ZDF und Eurosport
Pflichtprogramm
15.30/19.00: Rugby Frauen, Halbfinale und Finale: Auch hier großartiger Sport. Fiji ist allerdings bei den Frauen lange nicht so gut wie bei den Männern und hat keine Medaillenchance mehr. Zu favorisieren sind die Neuseeländerinnen. Tolle Stimmung im Stade de France scheint garantiert.
22.00: Schwimmen, 4x 200-Meter der Männer. Die Königsdisziplin im Schwimmen. Briten, Australier und Amerikaner sind zu favorisieren.
23.00: Windsurfen, Halbfinale der Frauen und Männer: Mir ist ziemlich egal, wer gewinnt aber an den spektakulären Bildern kann ich mich kaum sattsehen. Hier lohnt sich mit Sicherheit ein relive, wer sich die Nacht nicht um die Ohren hauen will. Manchmal nervt allerdings das Warten auf die geeignete Welle.
Könnte spannend werden
18.15: Turnen, Frauen Mannschaft. Wie gut sind die Amerikanerinnen um Simone Biles. Können ihnen Rumäninnen oder Chinesinnen gefährlich werden. . Das sind die Fragen. Höchstschwierigkeiten en masse, die nicht immer gutgehen, gerade am Zitterbalken Schwebebalken.
14.30: Tischtennis, Mixed Finale. Ein chinesisches gegen ein nordkoreanisches Paar
15.30: Schießen Trap. Gezielt wird auf Tontauben, die aus verschiedenen Richtungen in verschiedenen Tempi in die Luft geschleudert werden. Gut zu erkennen, ob getroffen wurde oder nicht. Zum Beginn der Olympischen Spiele waren es noch lebendige Tauben. Da sage noch einer, mit dem Tierschutz geghe es nicht voran. apropos Tauben. Nachdem bei der Eröffnung 1988 einige Friedenstauben im olympischen Feuer verbrannten, wird auf diesen Teil der Zeremonie vezichtet.
Appetizer
13.25: BMX Freestyle Frauen, Qualifikation. Zum dritten Mal sind die BMXler bei Olympia dabei.
17.30: 3×3 Basketball, Deutschland gegen USA. Gespielt wird auf einen Korb mit wechselnden Angriffsrecht. Es ist die Streetball-Variante der Freiplätze. Einfach auf sich wirken lassen, bevor es dann ab der K.-o.-Runde echt zur Sache geht.
🇩🇪 👓
13.00: Die Volleyballer treffen auf die USA. Das Selbstvertrauen ist gewaltig nach dem Überraschungssieg zum Auftakt gegen Japan.
21.00: Die Basketballer treffen auf Brasilien. Ein Sieg, und das Viertelfinale ist sicher und damit der Umzug von Lille nach Paris.
von Münchner Löwe | Juli 29, 2024 | basketball, Olympia, Paris, Radsport, Schwimmen
Geländeritt vorm Schloss Versailles, Beachvolleyball unterm Eiffelturm Fechten in den erhabenen Hallen des Grand Palais- und dazu auch noch Sonnenschein. Paris bietet schon.
Statement des US-Teams
Das Sammelsurium der US-NBA-Stars hat gezeigt, dass nicht nur jeder für sich Extraklasse darstellt, sondern auch als Team funktioniert. Gegen die überaus ambitionierten Serben setzten sich die USA letztlich souverän mit 110:84 durch. Anfangs konnten die Serben einigermaßen mithalten, angeführt von Nikola Jokic und Bogdan Bogdanovic, doch spätestens wenn die Bankspieler reinkommen, wird es halt schwierig. Da wirft ein Kevin Durant halt mal 5 von 5 Dreier. Trainer Steve Kerr, selbst ein brillanter Distanzwerfer und überaus erfolgreicher Coach der Golden State Warriors, hat es offenbar geschafft, seine Stars bei Laune zu halten auch bei geringeren Einsatzzeiten, als sie es bei ihren Clubs gewohnt sind. Der serbische Trainer findet ja, dass dieses US-Team besser ist als das legendäre Dream Team 1992 mit Magic Johnson und Michael Jordan – ein Sakrileg. Diese Mannschaft wird ein für alle Mal einmalig bleiben, Vergleiche verbieten sich.
Marchand schwimmt – und die Halle fliegt weg
Der Franzose ist ein Schwimm-Genie, es hat wahrscheinlich noch nie einen gegeben, der in allen Disziplinen Weltklasse ist. Die 400 Meter Lagen sind für ihn prädensteniert, und er lieferte. Er deklassierte die Konkurrenz um mehr als 8 Sekunden, eine Schwimm-Ewigkeit. Die ohnehin sehr stimmungsvolle Halle kochte förmlich über, das Dach flog weg. Und Leon Marchand? War nicht hundert Prozent zufrieden mit sich, denn den angepeilten Weltrekord, den selbstverständlich er selbst hält, verpasste er. Die Anzeichen verdichten sich, dass das Becken nicht das allerschnellste ist, hat es doch noch überhaupt keinen Weltrekord gegeben, höchst ungewöhnlich bei Olympischen Spielen im Schwimmen. Das Becken ist nur 2 Meter tief, bei den Tauchphasen müssen die Aktiven tatsächlich aufpassen, nicht an die Unterwasserkameras zu stoßen.
Weltmeisterin Anelika Köhler verpasste über 100 Meter Schmetterling als Vierte eine Medaille. Sie war untröstlich und voller Ärger. Nämlich darüber, dass eine überführte Dopingsünderin Bronze holte. Zhang gehörte nämlich zu den 21 Chinesinnen und Chinesen, die noch vor den Spielen 2020 positiv getestet wurde und unter fadenscheinigsten Gründen (verseuchtes Essen in der Kantinee) erst vom nationalen Verband, später auch vom IOC exkulpiert wurden. Ein veritabler Skandal, der jegliche Anti-Doping-Kampagnen des IOC ad absurdum führt. Dieses will Geschäfte machen, und die Chinesen undihre Sponsoren zahlen Aber-Millionen, will man nicht verärgern. Die anderen Schwimmer werden dann halt um Medaillen betrogen und stehen auch noch als schlechte Verlierer da, wenn sie sich darüber beschweren.
Pauline Prevot wie Pogacar
Auch im Mountainbike der Frauen durfte Frankreich Gold bejubeln. Pauline Prevot fuhr der Konkurrenz wie gerade Tadej Pogacar bei der Tour auf und davon und siegte mit mehr als 3 Minuten Vorsprung. Es war ein spektakulärer Kurs über Stock und Stein und manch künstlicher Barriere wie Treppenstufen oder ein Fels-Labyrinth. Schöne spektakuläre Bilder, aber leider auch schwere Stürze. Am schlimmsten erwischte es die Französin Loana Lecomte. Sie blieb zunächst bewegungslos liegen, doch die Ärzte konnten Entwarnung geben. „Nur“ eine Gehirnerschütterung und Gesichtsprellungen hat sie erlitten
🇩🇪🇦🇹 👓
Pech hatte Slalom-Kanutin Ricarda Funk. Mit der besten Halbfinalzeit aller Teilnehmerinnen hatte sie sich fürs Finale qualifiziert und durfte Medaillenhoffnungen hegen. Auf dem Weg dahin verpasste sie allerdings ein Tor und kassierte 50 Strafsekunden. Ein kleiner Trost, wenn man so will: Auch ohne diesen Fauxpas hätte es nicht zu einer Medaille gereicht, und Gold für die Australierin Jessica Fox war nach deren Traumfahrt gerade im unteren Teil ohnehin außer Reichweite.
Mehr als eine Talentprobe lieferte Mountainbikerin Laura Stigger, die als Sechste bisher das beste österreichische Ergebnis bei Olympia herausfuhr. Lange hielt sie sich in der ersten Verfolgungsgruppe hinter Prevot, musste dann aber abreißen lassen.
Einen brillanten Ritt durchs Gelände absolvierte Vielseitigkeitsreiter Michael Jung auf Chipmunk, der vor dem abschließenden Springen heute Nachmittag in Führung liegt, allerdings darf er sich dort nur einen minimalen Zeitfehler leisten, wenn die Britin Laura Collett fehlerlos bleibt. Dagegen haben sich die Hoffnungen auf eine Mannschaftsmedaille zerschlagen, weil Christoph Wahler kurz vor Schluss stürzte.
Und sonst?
– Fecht-Spektakel im Grand Palais: Dabei behielt im Degen-Einzel der Japaner Koki Kano die Nerven und siegte in der tobenden Halle sicher gegen den Lokalmatadoren Yannick Borel mit 15:7.Im Frauen-Florett gab es durch Lee Kiefer und Lauren Scruggs einen US-amerikanischen Doppelerfolg. Die Deutsche Anne Sauer scheietrte im Viertelfinale an der späteren Bronzemedaiilen-Gewinnerin Alice Volpi aus Italien.
– Jugend forsch: Die erste Skateboard-Entscheidung mutierte zum Mädchen-Wettbewerb.Es siegte die Japanerin Coco Yoshizawa(15) vor ihrer Landsfrau Liz Akawa (16) und Rayssa Leal (15) aus Brasilien. Das Podest ist richtig alt gegenüber dem von Tokio (13, 13, 16). Schon witzig, dass das in meiner Jugend aufgekommene Skateboarding (also in den 70ern) immer noch so trendig ist.
von Münchner Löwe | Juli 28, 2024 | Olympia, Paris
Nach dem ersten lebhaften Wochenende beruhigt sich das Geschehen en wenig. Nichtsdestotrotz gibt es Schmankerln.
Montag, 29/07
Pflichtprogramm
16.00: Tischtennis, Mixed, Halbfinale und Finale. Immer spektakulär anzuschauen. Fest in asiatischer Hand. Welches Paar dann letztlich gewinnt, ist fast zweitrangig
19.00: Turnen, Männer, Mannschaftsfinale. Spektakuläres, Teil 2. Hat mit Schulturnen nichts mehr zu tun. Die Muskelshow ist allerdings nicht jedermanns Sache
20.40/21.41: Schwimmen, 200 Meter Freistil, Männer: Ich mag die 200er-Strecken im Freistil, weil hier die Sprinter und Mittelstreckler aufeinandertreffen. Lukas Märtens hat nach seinem Olympiasieg gestern über die 400 Meter den Vorlauf souverän gemeistert. Heute Abend noch das Halbfinale. Eine Schwimm-Augenweide ist der Rumäne David Popivici, mein Favorit. Arjiane Titmus könnte das Doppelgold 200/400 Meter schaffen.
Spannende Momente
09.30: Rudern, Halbfinale Männer und Frauen. Besonders die Einer und Achter sind einen Blick wert.
21.00: Rugby, Frauen, Viertelfinale: Die 7er-Variante hat mich angefixt, und die Frauen werden nicht weniger attraktiv spielen, da bin ich sicher. Die Begegnungen werden heute und morgen Nachmittag ermittelt. Mal sehen, ob auch die Fiji-Frauen so gut sind wie ihre männlichen Pedants.Schon mal für Dienstag: Halbfinale (16.00) und Finale (19.00) werden Pflichtprogramm.
14.00: Tennis,, 2. Runde, Djokovic – Nadal, so früh sind die beiden wohl noch nie aufeinandergetroffen. Nadalwegen seiner Verletzungen ungesetzt. Der beste Sandplatzspieler aller Zeiten (14-mal sieger in Paris) gegen den 24-maligen GS-Gewinner Djokovic.
14.10: Mountainbike Männer. Über Stock und Stein, bergauf und bergab. Geschicklichkeit, Mut und Steuerküsste sind gefragt.
17.10: Kanuslalom, Canadier, Männer: Der Kurs gefällt mir sehr. Er erscheint mir auch fair. Fehler vermeiden und dennoch schnell sein.
Appetizer
19.00: Windsurfen in Tahiti, Männer. Bisher von mir unentschulddbar und sträflich vernachlässigt. Die Athleten suchen die Monsterwelle. Die Bilder praktisch mitten aus dem Ozean 15 000 Kilometer entfernt sind an Grandiosität, sagt man so?, nicht zu überbieten. Gefahrenmomente dazu eingepreist, aber die Herrschaften wissen meist, was sie tun. Dazu die herrlichen Bilder aus dem Pazifik.
🇩🇪Deutsch🇦🇹österreichische 👓
13.30: b Deutschland vs Belgien. Allein dass die Deutschinnen dabei sind, ist ein Riesenerfolg, den sie sich beim Wahnsinnsturnier in Brasilien redlich verdienten. .Sie haben allerdings mit Europameister Belgien und den Top-Gold-Favoritinnen USA (dazu die starken Japanerinnen) eine sehr schwere Gruppe erwischt. Leider ist eine ihrer besten Spielerinnen, Satou Sabally, nach ihrer schweren Schulterverletzung, zwar dabei, aber erkennbar nicht hundertprozentig fit.
19.45: Hockey Frauen, Deutschland vs Holland. Nach dem eher leichten 2:0 gegen Japan heute treffen die Olympiasiegerinnen von 2004 auf den Dauerrivalen Holland, eine der Hockey-Nationen bei Frauen und Männern
von Münchner Löwe | Juli 27, 2024 | Olympia, Paris
Das Beste kam zum Schluss
Was für eine tolle Idee, die Eröffnungsfeier nicht im Stadion, sondern auf der Seine und später vor all den Sehenswürdigkeiten abzuhalten. Und die Franzosen haben es ausgekostet; die 4 Stunden waren mit Sicherheit zu viel, aber die ergreifende und fantastische letzte Stunde entschädigte mich doch für manche Längen.
Gerade der Schluss des Fackellaufs, als französische, aber auch internationale Sportlegenden das olympische Feuer einander übergaben, war berührend. Wunderbar zum Beispiel, Rafael Nadal einzugliedern. Der ist zwar Spanier, aber als 14-maliger Gewinner der French Open in Roland Garros ein halber Pariser. Als dann der 100-jährige im Rollstuhl sitzende Charles Coste, ältester noch lebender französischer Olympiasieger, die Fackel an Marie-José Perec, dreimalige Goldmedaillengewinnerin, und den zweimaligen Judo-Champion Teddy Riner übergab war er da, der magische olympische Moment. Die beiden entzündeten letztlich das Feuer – in der Dunkelheit illuminiert vom laserbeleuchteten Eiffelturm. Und die Idee, dass das Feuer nicht wie üblich in einer Schale brennt, sondern eingedenk der Montgolfier-Brüder in einem 7 Meter Durchmesser großen Ring an einem Ballon hängend zu entzünden, ist nur als brillant zu bezeichnen. Da schwebt der Ballon jetzt über dieser wunderbaren Stadt. Als dann Celine Dion in ihrem ersten großen Auftritt nach einer schweren Krankheit auf dem Eiffelturm stehend ein Lied von Edith Piaf zum allerbesten gab, da blieb bei manch hartgesottenem Reporter kein Auge trocken. So rang Eurosport-Legende Sigi Heinrich sichtlich um Fassung und um Worte, obwohl er seit 30 Jahren Eröffnungs- und Schlussfeiern kommentiert und vermeintlich alles gesehen hat. Wunderbar sein Spruch ein paar Stunden vorher: Die Seine ist sauberer als so mancher Athlet.
Aber das Spektakel war zu lang, und leider hatte der Wettergott kein Einsehen. Pünktlich zu Beginn begann es zu regnen, die Bootsfahrt mit den Athleten noch bei Tageslicht wurde dadurch doch sehr beeinträchtigt. Meine Anmerkung: So ein Einmarsch in ein Stadion hat zumindest für die Zuschauer doch mehr Grandezza als ein Blick auf fähnchenschwingende Athleten in großen und kleinen Schiffen. Aber für die Athleten war es wahrscheinlich ein unvergessliches Erlebnis, auf der Seine entlang der ganzen Sehenswürdigkeiten zu schippern. Ansonsten gab es einen Querschnitt durch die französische und Pariser Kultur mit all den Facetten und Hinweise auf die größten Persönlichkeiten des Landes.. Viel Tanz, viel Musik, nicht immer mein Geschmack, herrliche und nicht so herrliche Darbietungen. Manch Kunststück fiel dem Dauerregen zum Opfer.
Insgesamt lässt sich sagen: Ein wunderbarer Auftakt in einem wunderbaren Ambiente. Jede Eröffnungsfeier hat ihre spezial Moments, ich denke gerade an den Rocket Man von LA 1984 oder den Fallschirmsprung von James Bond mit der Queen 2012 ins Olympiastadion. Aber dieses Gesamtkunst wird unvergessen bleiben. Und die Stadt Paris hat fantastische Werbung für sich gemacht. Da muss ich hin!
von Münchner Löwe | Juli 26, 2024 | Olympia, Paris
Heute beginnen sie also offiziell, 33. Olympischen Sommerspiele, in der wunderbaren Stadt Paris. Die Arenen sind heruasgeputzt, die Stadt gesäubert, leider auch von den Clochards, die die Behörden in die Bretagne oder sonstwo verbrachten. Ansonsten wächst bei mir die Vorfreude, immer eingedenk der Tatsache, was für ein verachtenswerter Haufen die IOC-Granden mit ihrem Präsidenten Thomas Bach sind. Sie selbst denken nur ans Geldvermehren und erpressen die Ausrichterstädte zu Steuererleichterungen, ganz abgesehen davon, dass sie die Stadt zu ihrem Eigentum machen, siehe auch die Obdachlosenverbringung.
Spezielle Eröffnungsfeier
Was für ein tolles, ja einmaliges Szenario: Nicht in einem schnöden Olympiastadion, sondern auf der Seine soll die Eröffnung stattfinden. Mit Künstlern noch und nöcher, der Einmarsch der Athleten wird zur Einfahrt per Schiff auf dem nicht mehr ganz so reißenden Fluss. Klingt toll, wird sicher auch toll angesichts der grandiosen Lulisse mit Eiffelturm im Blickfeld. Und doch habe ich Bachgrimmen. Denn die Sicherheit ist in einem so großen Areal natürlich viel schwieriger zu gewährleisten als in einem abgeschlossenen Stadion, und gerade Paris ist ein Anziehungspunkt für Terroristen, siehe 2013 im Bataclan und der Anschlag auf Charlie. Bereits im Vorfeld wurde die Zuschauerzahl von 600 000 auf 300 000 reduziert. Die Stadt versucht es mit hermetischer Abriegelung, einige Orte sind für Touristen unzugänglich, und die Anwohner müssen sich langwieriger Überprüfungsprozeduren unterziehen. Die Gefahr ist trotzdem immanent, viele Sportler wollen aus Aungst um ihr Leben nicht teilnehmen. Schade für sie, die um ein unvergessliches Ereignis gebracht werden.
Das Wetter kippt noch, Regen ist nicht auszuschließen. Hoffen wir aufs beste und tolle Bilder.
Fiji wendet das Aus ab
Auch gestern gab es schon olympische Wettbewerbe, darunter die sehenswerten Viertelfinali im Männer-Rugby. Und der hohe Favorit Fiji, Olympiasieger 2016 und 2020, konnte nur mit Mühe ein Aus gegen Irland vermeiden. 7:15 lagen sie in der 2. Halbzeit schon zurück, aber sie konnten das Blatt noch wenden. Es wäre die erste Niederlage in einem Olympischen Turnier überhaupt gewesen. Jetzt trifft Fiji im Halbfinale morgen auf Australien, die andere Begegnung bestreiten Gastgeber Frankreich und Südafrika, das etwas überraschend die All Blacks aus Neuseeland eliminierte, die allerdings im 7er-Rugby nicht so dominant sind.
Böse Überraschung(en)
Die deutschen Handballerinnen haben durchaus Medaellenhoffnungen. Doch ihr Auftaktmatch gegen die als schlagbar angesehenen Südkoreanerinnen haben sie schon mal vergeigt. 22:23 hieß es am Ende, obwohl Emily Bölk und Co. schon mit 4 Toren geführt hatten. Gespielt wird übrigens in einer Sechser-Gruppe, die ersten Vier kommen ins Achtelfinale. Angesichts der weiteren Gegner Dänemark, Norwegen, Schweden und Slowenien wird das noch kompliziert.
Wer sich auf einen ZDF-Stream veließ, war am Ende verlassen. 5 Minuten vor Schluss war Ende Gelände, der Stream verabschiedete sich auf Nimmerwiedersehen. Es wird gemutmaßt, dass die vorher geplante Zeit von insgesamt 90 Minuten sich nicht so einfach verlängern ließ. Da muss die Technik schleunigst ran, denn man will doch wissen, wie so ein Sportereignis dann auch ausgegangen ist. Und wir sind noch in der Vorphase. Was ist, wenn wirklich wie geplant 9 Streams gleichzeitig laufen?
Pferdesport im Verruf
Ärger für den Springreiter Max Kühner: Pünktlich zu Olympia werden schon ältere Vorwürfe gegen den Österreicher hervorgeholt. Gegen ihn lief 2023 ein Verfahren wegen Tierquälerei, genauer wegen Barrens. Dabei wird eine Stange gegen die Beine eines Pferdes geschlagen, damit es Schmerzen empfindet und künftig höher springt. Diese Methode ist in Deutschland, wo der gebürtige Deutsche Kühner trainiert, verboten. Paul Schockmühle ist mir in diese Hinsicht in schlechtester Erinnerung. Gegen Kühner läuft ein Strafverfahren, der Reiter weist alle Vorwürfe von sich.
Der gesamte Pferdesport steht ja unter Beobachtung, spätestens wieder, seit ein schon älteres Video aufgetaucht ist, in dem zu sehen ist, wie die dreimalige britischeDressurolympiasiegerin Charlotte Dujardin ihr Pferd mit der Peitsche malträtiert. Natürlich geht so etwas gar nicht, aber eines möchte ich dazu anmerken: Das Video ist mehrere Jahre alt: Es wurde jetzt lanciert von einem Holländer. Und die Niederländer sind einer der Konkurrenten der Briten um Medaillen in der Dressur. Da ging es einem erkennbar nicht um Tierschutz, sondern um die gezielte Schwächung eines gegnerischen Teams – und das finde ich ziemlich schäbig.
Nichtsdestotrotz hat die Tierschutz-Organisation Peta das olympische Aus für alle Pferdesport-Wettbewerbe gefordert. Dazu eine Anmerkung: Ich bin überzeugt, dass die meisten Reiterinnen und Reiter im Leistungssport ihre Tiere sehr gut behandeln. Dass sie eine echte Beziehung zu ihren Pferden aufbauen, weil sie am besten wissen, dass ein Pferd ohne Vertrauen zu gar nichts zu bewegen ist. Ja, es gibt schlimme Bilder, aber die sind letztlich gar nichts im Vergleich zu den entsetzlichen Zuständen in Hühner-, Schweine- und sonstigen Farmen. Und wie ich grade so lesen durfte/musste, werden Pferde gerade von Nicht-Profis weitaus schlimmer behandelt, nicht unbedingt aus bösem Willen, sondern aus Ahnungslosigkeit.
Und sonst?
– Haben die französischen Fußballerinnen einen erfolgreichen Auftakt. Sie gewannen eine turbulente Partie gegen Kolumbien mit 3:2. Die Deutschen siegten gegen die durchaus stark gehandelten Australier klar mit 3:0. Vor allem zwei Standrd-Tore machen Mut.
– Angie Kerber hat verkündet, dass sie nach Olympia ihre Karriere beenden will. In der ersten Runde kommt es zu einem Mama-Duell. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber und Silbermedaillengewinnerin von 2016 trifft am Samstagabend auf die viermalige GS-Gewinnerin Naomi Osaka aus Japan. Leider gibt es prominente Absagen fürs Tennisturnier: Jannik Sinner wird wegen einer Mandelentzündung ebensowenig dabei sein wie der Däne Holger Rune und die Wimbledonsiegerin von 2022, Lena Rybakina aus Kasachstan.
von Münchner Löwe | Juli 25, 2024 | Olympia, Paris
Samstag, 27/07/24: ARD und Eurosport
Der erste echte Wettkampftag. Wie immer bei Sommerspielen teilen sich die Kernsportarten auf: Erst die Beckenschwimmer, in der 2. Woche die Leichtathleten. Hier finden praktisch alle Entscheidungen am Abend statt in einer längeren Session. Für mich alles anschaubar, aber es gibt dann immer noch den einen Wettbewerb, der heraussticht. Insgesamt stehen am Samstag 13 Entscheidungen an. Anmerkung: Wenn ich von den Olympischen Spielen 2020 schreibe: So lautet die offizielle Bezeichnung, obwohl wegen Corona die Wettbewerbe in Tokio erst 2021 über die Bühne gingen.
Pflichtprogramm
19.45: Erster Höhepunkt der Spiele ist das Finale der Männer im 7er-Rugby. Wer das bestreitet, steht heute naturgemäß noch nicht fest, Fiji hat am Mittwoch sehr überzeugt, es wüde mich wundern, wenn dieses Team nicht dabei wäre. Die Insulaner haben auch die Wettbewerbe 2016 und 2020 für sich entschieden. 7er-Rugby ist viel schneller und abwechslungsreicher als das herkömmliche 15er. Nicht dabei ist diesmal ein gesamt-britisches Team, aber nur ein solches dürfte bei Olympia starten. Lust auf mehr Rugby? Schon um 16 Uhr sind die Halbfinals angesetzt, alles im Olympiastadion St. Denis.
21.37/21.50: Die 100-Meter-Freistilstaffeln bei Frauen und Männern. Ich liebe alle Teamwettbewerbe, bei den Schwimmern elektrisiert mich regelmäßig das Duell Australien gegen USA, in das dann gerne Briten, Franzosen und Chinesen eingreifen.
Spannende Momente
21.30: Basketball der Männer, Griechenland – Kanada. Das Duell zweier Medaillenkandidaten hinter den vermeintlich unbesiegbaren USA. Es ist auch das Duell zweier Top-5-Spieler der NBA, Giannis Antetoluonpo vs Shai Gilgeous-Alexander. Die Griechen sind eine Basketball-Nation, die Kanadier gespickt mit NBA-Profis.
16.32: Zeitfahren der Männer. Zur Tour-Revanche wird es nicht kommen, denn der Sieger Tadej Pogacar hat wegen Überbeanspruchung seine Teilnahme abgesagt. Mal sehen, wie sich die hnter ihm platzierten Jonas Vingegaard (er fehlt mir bisher in der Startliste) und Remco Evenepoel schlagen, vor allem gegeneinen ausgeruhten Spezialisten wie Filippo Ganna. Es geht über 32,4 Kilometer in meist flachem Gelände in Paris.
Appetizer
17.00: Skateboard Street, Entscheidung Männer. Ich habe nicht die leiseste Idee, was dahintersteckt. Ich will mich überraschennlassenKann lustig sein oder lahm.
14.00: Beachvolleyball, Vorrunde. Vor allem das Ambiente direkt unterm Eiffelturm klingt doch sehr vielversprechend. Die Beacher waren zuletzt immer mit die stimmungsvollsten Wettbewerbe
🇩🇪 Deutsch🇦🇹österreichische 👓
14.30: Zeitfahren der Frauen. Die Österreicherin Anna Kiesenhofer sorgte 2020 für den Paukenschlag, als sie schon am 1. Tag das 1. Gold fürs Austria-Team holte. Sie ist wieder am Start, wieder als Außenseiterin.
19.00: Handball Männer, Deutschland gegen Schweden. Es treffen zwei Medaillenkandidaten aufeinander. Ich sehe keinen echten Favoriten.
20.42: 400 m Freistil, Männer. Lukas Märtens könnte schon am 1. Tag die erste deutsche Medaille holen. Felix Auböck aus Österreich ist immerhin Europameister, aber schon die Endlaufteilnahme wäre sehr viel stärkere Konkurrenz ein Erfolg.
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