von Münchner Löwe | Sep. 23, 2025 | Leichtathletik, WM
Leichtathletik WM, Teil III inklusive Bilanz
Neugebauer mit Energieleistung
Mit einem sehr starken zweiten Tag hat sich Zehnkämpfer Leo Neugebauer das kaum mehr für möglich gehaltene Gold bei der Leichtathletik-WM in Tokio gesichert. Den Grundstein legte er mit zwei fulminanten persönlichen Bestleistungen in Diskus- und Speerwerfen, so dass er als Führender in den abschließenden 1500-Meter-Lauf ging, für 2-Zentner-Riesen wie ihn eine echte Horrorprüfung. Die Neugebauer mit einer grandiosen Energieleistung bewältigte im Fernduell mit dem leichteren und viel schnelleren Ayden Owens-Delerme. Am Ende rettete er gerade 20 Punkte Vorsprung auf den Puerto Ricaner (der virtuell lange geführt hatte), die Tortur hatte sich also für den Silbemedaillengewinner von Paris gelohnt. „So krass war es noch nie“, bekannte der 25-Jährige, der sogar für kurze Zeit in einen Rollstuhl gehievt wurde. 8804 Punkte sind zwar weit von eine persönlichen Bestleistung entfernt (dafür war der erste Tag einfach zu „schwach“), aber die spielte naturgemäß keine Rolle.
Natürlich profitierte Neugebauer auch vom Nichtantreten von Weltrekordler Kevin Mayer (zum wiederholten Male) und Damian Warner (ganz kurzfristig), und dass Olympiasieger Sander Skotheim (in Paris „stahl“ der Norweger Neugebauer noch das Gold) nach dem völlig missglückten Hürdenlauf sogar disqualifiziert wurde; aber das pannenfreie Durchkommen ist dem Mehrkampf bei Großereignissen immanent.
Gina Lückenkempers Traumlauf
Neugebauers Triumph war das einzige Gold für den deutschen Verband, der letztlich mit fünf Medaillen gut im Rahmen der Erwartungen blieb. Ein Highlight setzte dabei die Sprintstaffel der Frauen. Bei strömenden Regen stürmten Sina Mayer, Rebekka Haase (was für eine Gegengerade!), Sophia Junk und Gina Lückenkemper zu Bronze, und sogar die siegreichen USA sowie Jamaika schienen für die grandiose Schlussläuferin Gina Lückenkemper (schnellste auf ihrer Strecke) in Reichweite (wenn vielleicht das Rennen 20 Meter länger gegangen wäre?). Lückenkemper konnte nach der brillanten Vorstellung ihren Frieden mit den Titelkämpfen schließen, die mit dem klaren Verpassen des 100-Meter-Finals so enttäuschend begonnen hatten. Wie der Riese Neugebauer die vier erfolgreichen Frauen in seine mächtigen Arme schloss – aus deutscher Sicht bestimmt eines der Bilder der WM (01:30) https://www.zdfheute.de/video/leichtathletik-wm-neugebauer-gold-sprint-staffel-frauen-bronze-100.html
Diesmal triumphiert Botswana
Eigentlich hatten die USA durch einen völlig missratenen Vorlauf das Finale über die 4x 400 Meter verpasst, doch weil sie dabei angeblich entscheidend behindert wurden, dürften sie sich nachqualifizieren. Dem Showdown mit den 400-Meter-Spezialisten aus Botswana (3 Endlaufteilnehmer plus 200-Meter-Olympiasieger Tebogo) stand also nichts mehr entgegen. Und die Zuschauer wurden mit einem geradezu epischen Lauf belohnt, (in der mit Südafrika sogar noch ein Dritter Wettbewerber eingriff). https://www.n-tv.de/sport/Botswana-holt-WM-Gold-ueber-4×400-Meter-Leichtathletik-erlebt-hellblaues-Wunder-article26047364.html
Lange führten die USA, als Schlussläufer Rui Benjamin (immerhin der souveräne Weltmeister über 400 Meter Hürden) als klar Führender auf die Zielgerade einbog. Doch dann zündete Collen Kebinatshipi den Turbo. Der 400-Meter-Weltmeister (flach) machte Meter und Meter gut, zog noch am Amerikaner vorbei und sicherte Botswana sowie dem afrikanischen Kontinent den 1. Titel in der Staffel-Geschichte (9 der vergangenen 10 WM-Finals hatten die USA gewonnen). Angesichts der Leistungen in Tokio sowie der ganz knappen „Niederlage“ (Silber!) im Olympia-Finale vor einem Jahr allerdings keine allzu große Überraschung
Diese gelang allerdings Südafrika, und das wiederum lag an dem unglaublichen Wayde van Niekerk. Dabei schien die Karriere des 400-Meter-Weltrekordlers nach einer schweren beim Rugby zugezogenen Verletzung zumindest über diese Strecke vorbei. Doch in der Staffel war er dabei, und als 3. Läufer hatte er mit angesichts der katastrophalen Bahnverhältnisse (es war eher ein Freistilschwimmen denn Rennen) unfassbaren 43,28 sein Team herangelaufen. Schlussläufer Nene, der als einziger der insgesamt 32 Starter überhaupt neben van Niekerk unter 44 Sekunden blieb, griff dann sogar in den Goldkampf ein, musste sich aber knapp geschlagen geben (gegenüber dem Zweiten USA nur durch Tausendstel getrennt). What a Race!!!
Und sonst?
- In einem weiteren Giganten-Endlauf sicherte sich der Kenianer Emmanuel Wanyonyi den Titel über 800 Meter vor Djamel Sedatjy (Algerien) und dem Kanadier Marco Arop. Diese Drei blieben unter 1:42 Minuten, alle 5 weiteren Läufer unter 1:43.
- Diskusfarce zum Abschluss: Im Gegensatz zu Läufern ohne Spikes, waren sie in einem nassen Ring den Wasser-Elementen fast schutzlos ausgeliefert. Wäre es nicht der Schlusstag gewesen, hätte man den Wettbewerb sicher (na hoffentlich!) verschoben. So wurde er quasi als Nachschlag zu später Stunde serviert, und der Schwede Daniel Stahl knackte tatsächlich die 70-Meter-Marke. „Ich habe oft bei schlechten Bedingungen trainiert, die gibt es in Schweden oft“, erklärte er. Alle anderen Teilnehmer dürften in erster Linie froh sein, dass sie den Wettbewerb ohne Verletzung überstanden haben. Irregulär war er auf jeden Fall.
WM-Bilanz
Mir haben die Titelkämpfe mit vielen tollen Wettkämpfen trotz mancher Längen (Vorläufe über 1500 Meter in der Hauptsession müssen nicht sein) viel Spaß gemacht. Höhepunkt war der erneute Weltrekord von Stabhochsprung-Überflieger Mondo Duplantis auf 6,30 Meter. Ssowie die 400-Meter-Ausnahmeleistung von Sidney McLaughlin-Levine, die mit 47,78 Sekunden sogar den Weltrekord von Marita Koch (47,60) streifte. Für viele läuft da der Verdacht mit (auch angesichts der Vorgeschichte ihres Trainers Bob Kersee/FloJo), doch gibt es absolut keine konkreten Anhaltspunkte (außer der famosen Leistung).
Ein emotionaler Höhepunkt: das unglaubliche Gold der Schweizerin Ditaji Kamboundji über 100 Meter Hürden (ein Schweizer Reporter flipptvöllig aus) und der Marathon-Zielfoto-Thriller zwischen dem Tansanier Felix Simbu und Amanal Petros. Der für mich trotz Leo Neugebauer oder Hammer-Zauberer Merlin (Entschuldigung, die Worspielhölle muss sein) Hummel die schönste deutsche (Flüchtlings)-Geschichte schrieb.
Zahlereien (muss sein, muss die Medaillenzählerei wirklich sein?)
Mit Abstand erfolgreichstes Teilnehmerland waren erwartungsgemäß die USA mit erstaunlichen 16 Goldmedaillen (und 26-mal Edelmetall insgesamt), also bei beiden Zählweisen. Kenia eroberte gleich siebenmal Gold (11 Medaillen). 10 Medaillen holte Jamaika, allerdings nur eine aus Gold durch Oblique Seville (wenigstens in der für die Sprintnation wichtigsten Disziplin 100 Meter Männer).
0 Gold: Für ihre Verhältnisse desaströs schnitten die erfolgsverwöhnten Leichtathletik-Nationen Großbritannien und Äthiopien ab, die beide ohne Titel blieben. Über die Gründe darf man spekulieren, doch gerade die Briten schienen für mich am meisten unter dem recht späten Termin zu leiden. Bei Äthiopien (eigentlich neben Kenia die Langstrecken-Nation schlechthin) sehen viele Experten ein strukturelles Problem (bedingt auch durch die ewigen Kriege im Vielvölkerstaat). Die Folge: schlechtes Training, schlechte Infrastruktur (Kleinkrieg der Stämme um Posten und Pöstchen), schlechte Trainer. Deshalb oft schlechte Taktik (Bummeltempo, so dass die läuferische Überlegenheit verpufft). Mal sehen, ob neue Top-Talente dem Abhilfe schaffen können.
von Münchner Löwe | Sep. 12, 2025 | Leichtathletik
Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio – das bedeutet: Der Kalender wird umgekrempelt, weil aufgrund der klimatischen Verhältnisse der Höhepunkt des Jahres erst ab Mitte September (und damit knapp einen Monat später als üblich) stattfinden kann. Dementsprechend unklar ist, wie die Stars der Szene noch darauf sind. Mal davon abgesehen, dass es ohnehin schwierig ist, echte Stars noch auszumachen. Am Samstag geht es also los, dank der Zeitverschiebung (Tokio ist 7 Stunden voraus) finden die Entscheidungen alle am (späten) Vormittag MESZ statt.
Rückblick 1991
Wenn ich an die WM 1991 zurückdenke, war die Zeitverschiebung geradezu ideal, obwohl ich schon in der Vorbereitung aufs 2. juristische Staatsexamen steckte (very long away, seufz). Der absolute Höhepunkt damals: das epische Weitsprung-Finale zwischen Mike Powell und Carl Lewis, mitkommentiert in der ARD von Lewis‘ Schwester Carole. Powell siegte mit dem immer noch gültigen Weltrekord von 8,95 Metern, Lewis blieb ebenfalls über der magischen Weite von 8,90 von Bob Beamon (windunterstützte 8,91). Eingebrannte Zahlen in meinem Gedächtnis ohne Nachschauen, ganz ehrlich. Auch das Sprintfinale der Männe mit 6 Läufern unter 10 Sekunden (und Sieger Carl Lewis mit 9,86/Weltrekord) ist mir in Erinnerung geblieben. Überhaupt liest sich die Männer-Siegerliste für alle (zumindest ältere) Leichtathletikfans wie ein Who is who (Pettigrew, Konchellah, Kiptanui, Bubka, Günthör, Riedel). Aber zumindest von mir längst vergessene (sagen wir: verdrängte) Größen (Matete, Austin, Foster)
Bei den Frauen schaffte Kathrin Krabbe das Sprint-Doppel 100 und 200 Meter jeweils vor Gewn Torrence und Melene Ottey), Grit Breuer (die dritte aus der Springstein-Trainingsgruppe, die später des Dopings überführt wurde). Auch hier eine grandiose Weitsprungkonkurrenz Jackie Joyner-Kersee mit 7,32 vor Heike Drechsler mit 7,29 und Heike Henkel zu Hochsprunggold (2,05).
Und 2025?
Im Jahr nach Olympia nimmt die Leichtathletik gefühlt ein bisschen Pause, zumindest bei mir. Das was ich bei den Diamond-League-Meetings gesehen haben, war durchaus hochklassig, hat mich aber nicht wirklich vom Hocker gehauen (was immer ich auch erwartet habe). Mal wieder die große Ausnahme: der unfassbare Stabhochspringer Mondo Duplantis, der mit seinen Weltrekordsprüngen mittlerweile bei 6,28 angelangt ist. In seinem Sog: der Grieche Emanuel Karelis, der jetzt regelmäßig die 6 Meter überspringt. Das Finale ist am Montag ab 13:10).
Natürlich sind die 100 Meter immer spannend: Am Sonntag die Finals bei Frauen (15:13) und Männern (15:20)
Bei den Frauen sind meine beiden Stars die 400-Meter-Läuferinnen Sidney McLauglin-Levrone und Femke Bol. Leider treffen die beiden nicht im direkten Duell aufeinander, weil McLaughlin diesmal über die flache Strecke unterwegs ist und Bol die Hürden bevorzugt. Vielleicht ein Treffen in Mixed- und Frauenstaffel?
Ein Top-Wettbewerb könnten die 100 Meter Hürden werden, wo Masai Russell, Tia Jones und Weltrekordlerin Tobi Amusan sich einen packenden Dreikampf um den Titel geben (bei guten Verhältnissen gar mit Weltrekord=12,12).
Die DeutschInnen
Nach dem medaillenlosen Debakel bei der WM 2023 in Budapest gab es immerhin viermal Edelmetall bei Olympia 2024.
Diese 4 Medaillen sollte erneut zu erreichen sein, wobei gerade in der Leichtathletik die Felder sehr viel ausgeglichener und stärker sind in den meisten Disziplinen als etwa im Rodeln. Mit dem bloßen Zählen von Gold, Silber und Bronze habe ich sowieso meine Probleme, aber sie sind halt die harte (und letztlich auch zähl- und zahlbare Währung). Aber eines lässt sich wohl prognostizieren: Die deutwschen Leichtathleten werden ein besseres Bild abgeben als 2023.
Mit Malaika Mihambo (Weitsprung) und Julian Weber (Speerwurf) sehe ich 2 (klare Weber) GoldfavoritInnen, die beide auf jeden Fall gut für eine Medaille sind. Das gilt auch für Zehnkämpfer Leo Neugebauer, dem meist eher früh im Jahr sehr starken US-Studenten behagt der späte Termin vielleicht noch weniger.
Sehr stark waren die deutschen Mittel- und Langstreckenläufer: Ob es allerdings gegen die afrikanische Übermacht vor allem aus Kenia und Äthiopien (auch ansonsten ist gerade hier die Konkurrenz enorm) wirklich zu einer Medaille reicht, glaube ich eher nicht. Ein günstiger Verlauf könnte bei diesen oft taktisch geprägten natürlich in die Karten spielen. Wobei es für jeden der Starter schon eine Top-Leistung wäre, die Endläufe zu erreichen. Sehr gespannt bin ich auf den jungen Hammerwerfer Merlin Hummel, dem ich hinter dem unangreifbar scheinenden Olympiasieger Ethan Katzberg alles zutraue (naja).
(Gute) Außenseiterchancen haben Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogonleye und die 3 Diskusstarterinnen Shanice Craft, Kristine Pudenz und Marieke Steinacker). Und die 2-Meter-Springerin Christina Honsel, vor allem wenn sie diese Höhe im 1. Versuch packen sollte.
Noch ein Wort zu Gina Lückenkemper, neben Mihambo die bekannteste deutsche Leichtathletin. Wenn sie gegen die amerikanische Macht aus den USA und Karibik den Endlauf erreicht, wäre das eine Top-Leistung. Wirklich toll wäre es halt, wenn sie auch mal bei einem Großereignis unter den 11 Sekunden bleiben würde. Und mit der Staffel hat sie sogar Chancen auf eine Medaille, wenn denn die Wechsel klappen …
von Münchner Löwe | Aug. 19, 2025 | basketball, Fußball, Leichtathletik, Tennis, Wochenrückschau
Eher mauer Pokal
Schon am Freitag erwischte es den ersten Erstligisten, weil Werder Bremen beim letztjährigen Finalisten Arminia Bielefeld mit 0:1 verlor und die Niederlage aus dem Viertelfinale im März wiederholte. Doch das war es schon mit den ganz großen Überraschungen, die echte Fußballfans nach dem glänzenden Saisonstart der Arminia in die 2. Bundesliga (Tabellenführer nach 2 Spieltagen) nicht wirklicu überraschte. Die anderen 15 Bundesligisten, die am Wochenende im Einsatz waren (Stuttgart und Bayern hatten ihr SuperFranz-Beckenbauer-Cup-Finale/2:1 für die Bayern) entledigten sich ihrr Aufgaben mehr oder weniger souverän. Der 1. FC Köln machte es besonders spannend, als er erst in der Nachspielzeit das 0:1 bei Jahn Regensburg in ein 2:1 umwandelte.
Erwähnenswert halte ich noch das Weiterkommen von Energie Cottbus gegen Hannover 96 und die Pleite des 1. FC Nürnberg beim Regionalligisten Illertissen. Ansonsten meist Business as usual.
Swiatek und Alcaraz sind die Cincinnati-Kids
Wimbledon-Siegerin Iga Swiatek zeigte sich gut erhölolt vom Ausscheiden in Montreal und sicherte sich souverän den Masterstitel im heißen Cincinnati. Im Finale wurde sie zwar von Yasmine Paolini sehr gefordert, hatte aber in den entscheidenden Momenten einiges zuzusetzen. In dieser Form ist sie klare Favoritin für die US Open ab Montag.
Bei den Männern holte sich Carlos Alcáraz den Titel. Enttäuschend natürlich das Finale, das sein Gegner Jannik Sinner wegen deutlichen Unwohlseins schon nach 23 Minuten beim Stand von 0:5 aus seiner Sicht aufgeben musste. Auch im Semifinale profitierte er davon, dass Alexander Zverev spätestens im 2. Satz nicht mehrbei Kräften war (und eigentlich auch hätte aufgeben müssen). Die schwülheißen Temperaturen hatten ihren Tribut gefordert.
Abzuwarten bleibt jatzt, wie sich Sinner erholt. das Mixed-Doppel an der Seite von Katerina Siniakova hat er sicherheitshalber abgesagt. Schon heute wären die ersten Begegnungen gewesen. Zverev dagegen will gemeinsamt mit Belinda Bencic antreten, er scheint also gut erholt zu sein.
Ein deutsches Achtungszeichen gab Ella Seidel, die die weit höher eingeschätzten Emma Navarro und McCartney Kessler eliminierte.
Und sonst
- Fußball: Auftaktsiege der Favoriten in England und Spanien. Der FC Liverpool siegte gegen Bornemouth mit 4:2, ManCity gar mit 4:0 in Wolverhampton.
In der Primera Division ließ Meister FC Barcelona beim 3:0 auf Mallorca nichst anbrennen. Real empfängt heute Osasuna.
- Motorrad: Marc Marquez weiter ungefährdet. Der spanische MotoGP-Fahrer siegte auch in Spielberg in Sprint und Hauptrennen, das 6. Doppel hintereinander.
- Basketball: Das deutsche Team belegte beim Supercup in München den zweiten Platz. Nach einem harterkämpften Sieg gegen die Türkei war im Finale der EM-Titelfavorit Serbien um Nikola Jokic eine Klasse zu stark. Die EM in gleich 4 Austragungsländern (Finnland, Lettland, Polen, Zypern) beginnt nächste Woche.
- Leichtathletik: Beim Diamond-League-Meeting in Chorzow schaffte Karsten Warholm die beste Leistung. Der Norweger brillierte über 400 m Hürden in 46,28 Sekunden, die drittbeste Zeit über diese Strecke und die beste in diesem Jahr. Femke Bol siegte über die gleiche Distanz in ebenfalls herausragenden 51,91 Sekunden. Stabhochspringer Armand Duplantis, der 2 Tage zuvor in Budapest noch mit 6,28 Metern einen neuen Weltrekord aufgestellt hatte, musste sich diesmal mit 6,10 Metern begnügen. Für den Sieg reichte es natürlich trotzdem.
von Münchner Löwe | Aug. 15, 2025 | Fußball, Leichtathletik, Tagesrückschau, Tennis
Erfolgslauf von Ella Seidel erst im Achtelfinale gestoppt
Die 20-jährige Hamburgerin hat in Cincinnati erste sichtbare Spuren auf der Frauen-Profitour hinterlassen. Sie schaffte zum ersten Mal die Qualifikation für ein Masters-Turnier und besiegte unter anderem die gesetzten US-Amerikanerinnen Emma Navarro und McCartney (was für ein Vorname) Kessler. Sogar das Viertelfinale schien greifbar gegen die Französin Varvara Gracheva (Qualifikantin wie sie selbst), doch nach dem 6:2 im ersten Satz lief gar nichts mehr zusammen bei der jungen Deutschen (1:6, 1:6).
Immerhin kann sie sich mit gut 100.000 Dollar Preisgeld trösten (Planungssicherheit!) und den Sprung auf Patz 105 der Weltrangliste. Vor allem aber: Sie hat ihre unglückliche Verletztung aus Wimbledon gut überstanden, als sie in der 1. Runde auf einer Spielfeldumrandung umknickte und aufgeben musste.
Die Top 3 der Welt (Sabalenka, Gauff, Swiatek) sind allesamt noch vertreten und spielen am heutigen Freitag im Viertelfinale (vs Rybakina, Paoini und Kalinskaya. Dazu das Duell der Ungesetzten zwischen Gracheva und Veronica Kudemertova.
Bei den Männern stehen Jannik Sinner und dem französischen Überraschungs-Qua,lifikanten Terence Atmane bereits im Halbfinale. Atmane besiegte unter anderem Taylor Fritz und Hlger Rune Im Viertelfinale stehen heute noch die Partien Alexander Zverev vs Ben Shelton sowie Carlos Alcáraz vs Alexander Rublew auf dem Programm. Zverev revanchierte sich im Achtelfinale gegen Karim Khachanov für die Nieerderlage in Toronto. Shelton prolongiert seinen Erfolgsrun nach dem Turniersieg in Kanada.
PSG siegt und degradiert den Torwarthelden
Das Supercup-Finale am Mittwoch in Udine zwischen Champions-League-Gewinner Paris Saint Germain und den Tottenham Hotspur (Europa League) wurde erst im Elfmeterschießen entschieden. Dort hatte der französische Dauermeister das bessere Ende für sich. Der Erfolg spielte aber nur eine zweitrangige Rolle. Im Blickpunkt stand und steht die Degradierung des Torwart Gianluigi Donnarumma. Der Italiener hatte mit grandiosen Partien in den K.-.-Runden erst den Triumph in der Champions möglich gemacht, jetzt befdand TrainerLuis Enrique, dass er nicht mehr gut genug für die Nummer 1 sei und gab Nuezugang Lucas Chevalier den Vorzug. Ein böser Affront, und folgedessen fühlt sich Donnarumma „gemobbt“, wie sein Berater klagte. Der sich sofort bei Europas Spitzenclubs umsieht, wo er besser behandelt wird. So zeigt Manchester City großes Interesse, wo Trainer Pep Guardiola mit den Leistungen von Ederson nicht hundertpronzent glücklich ist. Gut 2 Wochen sind es noch, in denne ein möglicher Transfer abgeschlossen werden muss.
Apropos schlecht behandelte Torhüter bei Top-Clubs. Der öffentlich ausgetragene Streit des FC Barcelona mit Marc-André ter Stegen scheint offiziell beigelegt. Ter Stegen hart nun doch zugestimmt, dass seine medizinischen Daten nach seiner Rücken-OP an den spanischen Verband weitergeleitet werden. Im Gegenzug hat Barca ihn wieder die Kapitänsrolle zugestanden. Der Vergband seinerseits hat den Verletzungsstatuns auf 4 Monate eingeschätzt, so dass die Katalanen den NeuzugangGarcia als Torwart für die Saison inklusive Champions League benennen dürfen.
Trotz des Burgfriedens scheint es mehr als fraglich, dass der 33-Jährige noch mal ein wichtiges Spiel für Barca bestreiten wird. Um seine Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme zu wahren, müsste er im Winter den Club wechseln. Galatasaray soll weiter interessiert sein.
Mondo bleibt der Überflieger
Beim Meeting in Budapest überquerte der 25-jährige Ausnahme-Athlet mit dem Stab 6,19 Meter, sein mittlerweile 13. Weltrekord, den er Zentimeter für Zentimeter verbessert, was ihm jeweils eine Prämie von 100.000 Dollar einbringt. 6,40 Meter seien auf jeden Fall drin, ließ der Armand Duplantis verlauten.
Eine weitere herausragende Leistung in Budapest schaffte Lokalmatador Bence Halasz, der den Hammer auf 83,18 Meter schleuderte und Olympiasieger Ethan Katzvberg (81,61) auf Platz 2 verwies. Der Jamaikaner brillierte über 200 Meter mit 19,68 Sekunden, die Holländerin Femke Bol mit 52,24 über 400 Meter Hürden.
von Münchner Löwe | Juli 15, 2025 | Fußball, Leichtathletik, Wochenrückschau
Wimbledon habe ich in einem gesonderten Text behandelt, Tour und Fußball-EM der Frauen schon in die Wochenvorschau gepackt. Ein übersichtlicher Rest bleibt dennoch.
Deutsche rennen wirklich gut
Am Freitag fiel in Monaco ein weiterer deutscher Uralt-Rekord. Mohamed Abdilaahi rannte die 5000 Meter in 12:53,63 Minuten und blieb damit gut eine Sekunde unter der bisherigen Bestleistung, die Olympiasieger Dieter Baumann 1997 in Zürich aufgestellt hatte. Der nächste deutsche Laufrekord über eine Mittel- oder Langstrecke, nachdem zuvor schon Frederik Ruppert (3000 Meter Hindernis) und Robert Farken (1500 Meter, Meile) ewig lang bestehende Marken verbessert hatten.
Ein Glanzlich in Monaco setzte 800-Meter-Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi, der die 2 Stadionrunden in 1:41,44 Minuten bewältigte. Insgesamt blieben 6 Läufer unter der 1:43er-Marke. Auch Femke Bol stellte über 400 Meter Hürden mit 51,95 Sekunden eine Weltjahresbestleistung auf, blieb aber fast eine Sekunde unter ihrem Europarekord und anderthalb Sekunden unter dem Weltrekord von Sydney McLaughlin-Levronne (50,37).
Chelsea triumphiert, und Trump feiert mit
Die Club-Weltmeisterschaft fand endlich einen Sieger, und der heißt etwas überraschend FC Chelsea. Die Londoner überrannten im Finale in New York förmlich das favorisierte Paris Saint-Germain. Schon zur Pause hieß es 3:0 durch 2 Treffer von Cole Palmer, der auch das 3:0 brillant vorbereitete. Live vor Ort im MetLive Stadium war auch Donald Trump. Der wurde von FIFA-Boss Gianni Infantino unterwürfigst hofiert und ließ es sich nicht nehmen, bei der Siegerehrung den wahren Siegern die Schau zu stehlen (er blieb viel länger auf dem Podest als vorgesehen). Das weiß ich allerdings nur aus Berichten, selbst angetan habe ich mir nur das Spiel.
Damit ist ein Monat zusätzlicher Fußball auch vorbei. Zurück bleiben sehr erschöpfte Spieler, sehr reiche Vereine (Chelsea sackte insgesamt mehr als 100 Millionen Euro ein), ein zwiespältiges Publikum (in Deutschland wollte nur 1,7 Millionen das Endspiel sehen und damit gerade mal die Hälfte der Anzahl, die zum gleichzeitige Frauen-Vorrundenspiel Frankrech gegen Schweden einschalteten). Infantino allerdings zeigte sich hochzufrieden mit „seinem“ Turnier, das er höchstselbst aus de Taufe gehoben hat. Und ich muss es bei aller Skepsis zugeben: Zumindest in Südamerika war es tatsächlich ein großer Erfolg. Ich persönlcih alledings brauche es in etwa so dringend wie Zahnschmerzen (reingeguckt hab ich natürlich trotzdem 🦁).
Und sonst
- Radsport: Isaac del Toro hat die Österreich-Rundfahrt für sich entschieden, die über 5 zum Teil sehr anspruchsvolle Etappen (14.000 Höhenmeter) führte. Der Mexikaner hatte den Giro als Zweiter beendet und war dort 11 Tage lang in Rosa gefahren.
- Motorrad: Der Marquez-Festspiele fanden auch am Sachsenring ihre Fortsetzung. Der Spanier siegte erneut sowohl im Sprint als auch im Hauptrennen, das durch zahlreiche Stürze geprägt war. Er feietre seinen 69. Sieg in der Königsklasse und übertrumpfte damit den legendären Giacomo Agostini. Das Familienfest machte der jäüngere Bruder Alexis als Zwweiter des Hauptrennens perfekt.
- Tennis: Nach ihrem schnellen Wimbledon-Aus machte sich Tatjana Maria auf nach Newport/USA, wo ein Challenger-Turnier auf Rasen anstand. Dort kam sie immerhin bis ins Finale, wo sie dann allerdings der Amerikanerin Caty McNally unterlag. Immehin sprang Maria in der Weltrangliste auf ihren Bestwert 36.
von Münchner Löwe | Juli 8, 2025 | Fußball, Golf, Leichtathletik, Motorrad, Radsport, Tennis, Wochenvorschau
1. Tour-Woche, 2. Wimbledon-Woche, Frauen-EM und (tatsächlich!) die Club-WM
Pogacar schon auf der Lauer nach Gelb
Die Tour-Woche steht erst mal im Zeichen des Zeitfahrens morgen in Caen. Ein Kurs ohne große Erhebungen, also wie gemacht für die Rolleure im Feld.(Klarer) Favorit auf den Tagessieg ist Remco Evenepoel, der Zeitfahr-Olympiasieger und -Weltmeister. Zumal der vermeintlich härteste Konkurrent im Kampf gegen die Uhr, Fillipo Ganna, bereits in der 2. Etappe aufgegeben hat.
Doch für Evenepoel wird der Sprung ins Gelbe Trikot schwerer als geplant, den er bei Bekantgabe des Tour-Kurses sicher im Blick hatte. Denn auf der 1. Etappe verlor der Belgier 45 Sekunden auf Tadej Pogacar, und diesen Vorsprung aufzuholen, wird auch für den ausgemachten Zeitfahrer schwierig. Pogacar selbst hat als Gesamtzweiter nur 4 Sekunden Rückstand auf Gelb-Träger Matthew van de Poel. Für ihn gilt es, auf seinen wohl härtesten Konkurrenten Jonas Vingegaard nicht allzuviel Zeit zu verlieren, wenn überhaupt.
Doch schon heute steht eine knackige Etappe an, die mit ihrem Profil durchaus mit einem Ardennen-Klassiker ähnelt und mit einem heftigen Anstieg endet. Ansonsten sind in der Woche die Sprinter gefordert und gefragt. Nicht mehr dabei ist allerdings der zurzeit beste Spurter Jasper Philipsen, der gestern schwer stürzte und aufgeben musste.
Auch der Tennis-Nachwuchs kämpft um Wimbledon-Krone
Zur Frauen- und Männerkonkurrenz habe ich schon geschrieben
Auch ohne Gwinn auf Viertelfinal-Kurs
Etwas mühsam sind die deutschen Fußball-Frauen ins EM-Turnier gestartet, heute können sie schon einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen. Ab 18 Uhr treffen sie in Basel auf Dänemark, das die erste Patie knapp gegen die Schwedinnen verlor. Ein Sieg der Truppe von Christian Wück, und das Viertelfinale ist (so gut wie) sicher. Und auch wenn die Kapitänin Giulia Gwinn wegen ihrer Verletzung fürs gesamte Turnier ausfällt: Das müsste gegen die Däninnen, die zurzeit längst nicht mehr so stark sind wie vor ein paar Jahren noch, zu machen sein. Die 3. Partie findet dann. am Samstag gegen Schweden statt. Im Idealfall sind dann beide Teams schon für die Runde der besten Acht qualifiziert.
Große Spannung in der Gruppe D. Nachdem England zum Auftakt gegen Frankreich mit 1:2 verlor, ist der Titelverteidiger unter Zugzwang. Eine Niederlage morgen gegen Holland, und das Viertelfinale wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verspielt. Selbst ein Remis wäre vielleicht zu wenig.
Fluminense gegen drei Europäer
Tatsächlich, jetzt interessiert mich die Club-WM doch: Im Halbfinale treffen heute Fluninense und der FC Chelsea aufeinander, morgen das vom Papier her namhaftere Duell zwischen den „Deutschen“-Bezwingern Paris St. Germain (FC Bayern) und Real Madrid (Borussia Dortmund). Beide Spiele im Metlife-Stadium in New Jersey ab 21 Uhr, wo dann auch am Samstag das finale stattfindet. Ich sehe beide Partien völlig offen. Bei PSG gegen Real trifft mannschaftliche Geschlossenheit (Paris) auf höchstem Niveau auf individuelle Brillanz einzelner Spieler andererseits (Madrid).
Und sonst
- Motorsport: Zwei große Veranstaltungen in Deutschland. In Berlin gastiert die Formel E auf em Flughafen Tempelhof.
Zuschauermassen werden auf dem Sachsenring erwartet, wenn die besten Motorradfahrer ihre Läufe austragen. Marc Marquez liebt die Strecke bei Hohenstein Ennstal und dürfte seine Siegesserie in der MotoGP verlängern, zumal der Start seinen Bruders und schärfsten Rivalen Alx Marquez noch ungewiss ist nach dessen handbruch.
- Leichtathletik: Die Diamond League macht am Freitag Station in Monaco mit einem sicher erlesenen Feld in einem schmucken, aber nicht übermäßig vollen Stadion. Die ARD plant einen Livestream ab 20 Uhr.
- Golf: Die besten Profis machen sich auf zur britischen Tour, die wie immer in Schottland startet. Gespielt wird auf dem Renaissance Club in North Berwick. Nächste Woche folgt der Höhepunkt (vielleicht des ganzen Golfjahres): The Open, 2025 in Royal Purtrash/Nordirland.
https://blickueberdenteich.de/schneckles-erfolgslauf-geht-weiter-auch-gegen-sabalenka/
so schaue ich hier auf die Nachwuchs-Wettbewerbe („Boys and Girls“). Da haben die deutschsprachigen SpiererInnen vor einen Monat toll abgeräumt. Max Schönhaus gewann das deutsche Finale gegen Niels McDonald, bei den Girls triumphierte die Österreicherin Lilli Tagger. Alle Drei sind noch im Wettbewerb, mal sehen, wie weit sie kommen.
Im Doppel ist dagegen das an 3 gesetzte Paar Kevin Krawietz/Tim Pütz überraschend schon gescheitert. Hier haben die Briten noch einige Asse im Ärmel: 2 rein britische Doppel stehen im Viertelfinale, sowie die britisch-finnische Paarung Patten/Helisivuora, die die Australian Open für sich entscheiden haben.