von Münchner Löwe | Juni 16, 2024 | Allgemein, Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Edmonton Oilers – Florida Panthers 8:1 (1:3)
Es ist schon witzig, wie ähnlich sich die Finalserien in der NBA und NHL sind. In der Nacht zum Samstag demontierten die Dallas Mavericks die Boston Celtics und vermieden den Sweep, gestern Nacht gelang den Edmonton Oilers gegen die Florida Panthers das gleiche. Plötzlich zeigten die Kanadier, warum ihr Angriff so gefürchtet ist. Wobei erneut festzuhalten ist, dass die beiden vermeintlichen Superstars Conor McDavid und Leon Draisaitl erneut nicht die Hauptdarsteller waren. Immerhin gelang McDavid neben 3 Assists das erste Tor und Draisaitl schaffte mit 2 Assists die ersten Scorerpunkte überhaupt in der Finalserie.McDavid seinerseits brach mit seinem 32. Assist den vermeintlich unerreichbaren Rekord eines gewissen Wayne Gretzky. Ein Oiler in der Gretzky-Town Edmonton – wie passend.
Das Glück half den Oilers. So begannen die Panthers sehr stark und hatten Pech mit 2 Stangentreffern in Überzahl. Praktisch im Gegenzahl, noch im Powerplay, kassierten sie das 0:1, als Supertorwart Sergej Bobrowski sich von Brown verladen ließ und Janmark einnetzte. Die Schlüsseszene für Sky-Experte Patrick Ehelechner, der richtig mutmaßte, dass der Russe an diesem Gegentreffer zu knabbern hätte. Bobrowsky blieb weit hinter seiner Glanzform in den bisherigen Play-offs zurück. Nach dem 1:5 nach nur 25 Minuten hatte er genug und verließ entnervt das Eis, wie es im Hockey-Jargon so schön heißt. Auf de anderen Seite eine weitere Schlüsselszene, als der ziemlich kritisierte Stuart Skinner mit einem Monstersave den Ausgleich der Panthers zum 2:2 verhinderte.
Draisaitl-Watch
Der Kölner spielte diesmal in einer Reihe mit Ryan Nugent-Hopkins und Dylan Holiday, denen er jjeweils zu einem Tor assistierte. Positive Bullybilanz, viel Engagement, nur ein Tor wollte ihm nicht gelingen
Meine 🇫🇮 Finnen
Kapitän Alexander Barkov ging genauso unter wie Eero Luostarinen, Niko Mikkola und Anton Lundell, dem immerhin der Assist zum 1:2 durch Vladimir Tarasenko gelang.
Ausblick
Den Sweep vermieden, die Angriffsflaute vertrieben. Und die Oilers sind Aufholjagden gewohnt, man nehme allein ihr Comeback nach dem furchtbaren Saisonstart, der zum Trainerwechsel führte. Die Frage wird halt sein, wie die Panthers diese Niederlage verkraften; insbesondere Sergej Bobrowski wird einigen Stoff zum Nachdenken haben. Zumal er ja schlechte Erinnerungen an die Finalserie gegen die Las Vegas Knigths im vergangenen Jahr hat. Andererseits: Eigentlich ist nichts passiert, und die Panthers haben weiter alle Trümpfe in der Hand.1
von Münchner Löwe | Mai 31, 2024 | Allgemein
Blick über den Teich, NBA und NHL
Die Mavs im NBA-Finale, die Panthers siegreich im Madison Square Garden. Der Donnerstag war nichts für Heimteams
Minnesota Timberwolves – DALLAS MAVERICKS* 103:124 (1:4)
Mit Vielem habe ich gerechnet, aber nicht mit einem derartigen Kantersieg der Mavericks, mit dem sie den Einzug ins Finale gegen die Boston Celtics fixierten. Insgesamt 16 Punkte Abstand gab es in den ersten 4 Spielen der Serie, laut NBA waren es nie weniger, diesmal gleich 21. Wobei es die Mavericks noch gnädig machten, denn sie führten zeitweise mit 34 Zählern und zur Pause mit 29. Der Rest war dann eher Verwalten und Aufbessern der eigenen Stats. Ein brillanter Doncic legte schon im ersten Viertel 20 Punkte auf. Die Timberwolves trafen ihre Dreier nicht (2/12) die Mavs außerordentlich (9/15)
Männer des Tages
Luka Doncic und Kyrie Irving: Das kongeniale Duo sammelte jeweils 36 Punkte, obwohl es am Ende gar nicht mehr zum Einsatz kam. Jeder für sich war die ganze Serie stark, zusammen stellten sie die Wolves vor unlösbare Probleme.
Auffällig trotz der Niederlage
Karl-Anthony Towns: Hielt anfangs stark dagegen, gerade in der Abwehr, ging dann aber wie das ganze Team ziemlich unter.
x-Faktor
Dereck Lively: Er musste in Spiel 4 pausieren wegen einer Nackenverletzung. Ein Anker am defensiven Brett (3 Blocks) 16 von 16 und wieder ohne jeden Fehlwurf aus dem Feld. Die Bilanz der gesamten Serie: 16 von 16. Okay, alle aus Nahsistanz, aber die muss man trotzdem erst mal versenken.
🇩🇪 Deutsche Brille 👓
Maxi Kleber kam erneut zum Einsatz und traf einen von 3 Dreierversuchen. Wichtiger ist er als Entlastung in der Defense.
Und sonst
– Luka Doncic wurde zum MvP der Serie gewählt
– ernüchternde Wolves-Zahlen: Naz Reid, der beste 6. Mann der Saison, nur 5 Punkte (in der ersten Hälfte 0), Jaden McDaniel, oft ein x-Faktor nur 8 Punkte, in der ersten Hälfte 0. Rudy Gobert: Nach gutem Auftakt 7 Punkte danach offensiv gar kein Faktor mehr. Und in der Defense war der beste Abwehrmann der Saison (aber nicht nur er) heillos überfordert. -23, der schlechteste Wert des Teams.
Analyse der Serie
3:0 Siege, dieses kommode Polster reichte den Mavericks. Die Timbewolves kamen nie so ins Laufen wie zeitweise gegen die Nuggets, die 7-Spiele-Serie hat offenbar sehr viel Kraft gekostet, vor allem auch im Kopf. Ein Anthony Edwards kam trotz guter Leistungen nie an die Glanzform heran, der Dauerstress vorne und hinten setzte ihm sichtlich zu.
Die Mavs hatten natürlich das Glück und Können, am Anfang alle drei engen Partien für sich entschieden zu haben. Mit Doncic und Irving haben sie zwei Fixpunkte. Gut für sie, dass sie jetzt eine Woche Pause haben, die gerade der angeschlagene Slowene bestens brauchen kann. Gegen die Celtics sehe ich durchaus Chancen, auch wenn das Team aus Boston leicht zu favorisieren ist, vor allem wenn Kristaps Porzingis wieder dabei ist und zur alten Form zurückfindet. Was ich so lese, sieht es diesbezüglich gut aus.
Und der Verlierer?
Die Timberwolves sind auf dem aufsteigenen Ast. Letzters Jahr scheiterten sie noch an den Denver Nuggets, diese Hürde nahmen sie. Und gerade ein Anthony Edwards wird viel lernen aus der verlorenen Serie. Vielleicht auc h Trainer Chris Finch, der sich überlegen muss, wie er seinen besten Mann in der Defensive wenigstens etwas zu schonen. Spieler wie Jden McDaniels (23) und Naz Reid (24) haben auch noch viel Potenzial, vor allem, was die Konstanz der Leistungen betrifft.
Ansetzungen der Finalserie (MESZ)
Fr., 07/06, 02:30: Boston Celtics – Dallas Mavericks
Mo., 10/06, 02:00: Celtics – Mavericks
Do., 13/06, 02:30: Mavericks – Celtics
Sa., 15/06, 02:30: Mavericks – Celtics
Di., 18/06, 02:30: Celtics – Mavericks (wenn nötig)
Fr., 21/06: 02:30: Mavericks – Celtics (wenn nötig)
Mo., 24/06, 02:00: Celtics – Mavericks (wenn nötig)
New York Rangers – Florida Panthers 2:3 (2:3)
Ernüchterung im Madison Square Garden. Trotz einer 1:0-Führung mussten sich die heimischen Rangers den Panthers mit 2:3 geschlagen geben. Es war wieder mal ein Spiel der Defensivreihen und insbesondere der beiden russischen Goaies Igor Schesterkin (Rangers) und Sergej Bobrowski (Panthers), zurzeit wahrscheinlich die beiden besten Torhüter der Liga.
Chris Kreider brachte die Rangers in Unterzahl im 2. Drittel in Führung, die allerdings Gustav Forsling nach brillantem Zuspiel von Sam Bennett ausglich. Anton Lundell drehte die Partie zur Hälfte des 3. Drittels, Bennett traf ins leere, und der Anschlusstreffer von Alexis Lefreniere kam zu spät.
Meine 🇫🇮 Finnen
Anton Lundell erzielte ein Tor, für das Eetu Luostarinen den Assist gab. Panthers Kapitän Alexander Barkov stand bei beiden Gegentreffern auf dem Eis.
Ansetzungen
Sa., 02:30: Dallas Stars – Edmonton Oilers (2:2)
So., 02:00: Florida Panthers – New York Rangers (3:2)
von Münchner Löwe | Mai 26, 2024 | Allgemein, basketball, Eishockey, NBA, NHL
Blick über den Teich, NBA und NHL
Die Celtics vorm Einzug in die NBA Finals, Rückschlag für die Oilers und Leons Serienende
Indiana Pacers – Boston Celtics 111:114 (0:3)
Die Pacers mussten auf Tyrese Haliburton verzichten, die Celtics weiter auf Kristaps Porzingis und auch Luke Kornet.. Zunächst dominierte Celtics, traf 7 der ersten 9 Würfe und hatte nach 3 Minute schon 16 Punkte auf der Anzeigentafel. Doch die Pacers blieben dran, trafen ihrerseits ebenfalls hochprozentig und lagen nach dem ersten Viertel nur 31:32 zurück. Im zweiten Viertel setzten sich die Pacers ab, vor allem auch dank Andrew Nembhard, der 6 von 7 Würfen zu 17 Punkten auflegte.
Im dritten Abschnitt betrug der Abstand sogar 18 Punkte, ehe die Celtics in der Verteidigung deutlich inteensiver spielten und nicht mehr so einfache Körbe zuließen.
Dennoch sah nlange alles nach einem Heimsieg aus, als die Pacers kurz vor Schluss immer noch mit 5 Zählern führten. Doch mit einem 8:0-Run drehten die Celtics die Partie. Jrue Holiday wurde mit einem Dreier und einem Steal letztlich zum Matchwinner. Ausgerechnet der so starke Nemhard hatte den Ausgleich in der Hand, aber sein Dreierversuch traf nur den Ring
Mann des Tages
Jayson Tatum: 36 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists – er ist die Konstante im Celtics-Spiel. Auf beiden Seiten des Feldes. Und dabei unterlief ihm kein Ballverlust.
Stark trotz der Niederlage
Andrew Nembhard: 32 Punkte sind klarer Bestwert für Play-offs, dazu 9 Assists. Tragisch für ihn, dass er mit seinem (sehr schwierigen) Dreier am Ende scheiterte.
x-Faktor
Al Horford: Mit 38 Jahren der Veteran, doch Alter schützt vor Dreiern nicht. Gleich 6 versenkte er, davon 2 bei der Aufholjagd im letzten Viertel. Auf den kann sich Boston auch in der größten Hektik verlassen.
Und sonst
– Dreierflaute: In den ersten 16 Minuten nahmen dien Pacers nur 4 Dreierversuche, unglaublich in diesen Basketballzeiten seit ein paar Jahren, von denen sie auch nur einen trafen. Die Celtics kamen im selben Zeitraum auf 16 Würfe (7 erfolgreich). Das gehörte aber offenbar zum Spielplan, denn mit ihrer starken Zweierquote (22 von 31 und zeitweise über 70%) waren die Pacers äußerst erfolgreich
– Bank, welche Bank? Die der Celtics war jedenfalls fast verzichtbar, zumindest beim Scoren. Nur je zwei Punkte steuerten Payton Pritchard und Xavier Tillman zum Sieg bei. Den Rest erledigte die Startfünf.
– Ausgeglichene Pacers: Gleich 4 Profis kamen auf 20+ Punkte. Neben Nembhard auch Pascal Siakam, Myles Turner (je 22) und TJ McConnell (23). Der Rest allerdings blieb doch arg zurückhaltend.
Ausblick
Einen 3:0-Vorsprung werden sich die Celtics kaum noch nehmen lassen. Zumal Haliburton zumindest für Spiel 4 fraglich ist. Die Pacers hätten es verdient, in der Nacht zum Dienstag den Sweep zu vermeiden am Indy-Wochenende, denn heute Nacht sind zwischen den beiden Partien noch die Indy 500.
Ansetzungen
So., 02:00: Dallas Mavericks – Minnesota Timberwolves (2:0)
Mo., 02:00: Indiana Pacers – Boston Celtics (0:3)
Dallas Stars – Edmonton Oilers 3:1 (1:1)
Die Stars konnten die zweite Heimniederlage mit einem Kraftakt und einer glänzenden Torhüterleistung vermeiden. Die Oilers versäumten es, nach dem schnellen 1:1 ihr starkes erstes Drittel (16:4 Schüsse) in weitere Tore umzumünzen. Auf beiden Seiten standen die Goalies Jake Oettinger und im Vordergrund und Stuart Skinner im Blickpunkt, die sich im zweiten Drittel nicht überwinden ließen. Mason Marchmant brach im 3. Abschnitt mit seinem Schuss durch ein Menschenknäuel den Bann, ehe Esa Lindell mit seinem Schuss ins leere Tor die Entscheidung herbeiführte.
Draisaitl Watch
Seine Punkteserie in den Play-offs hat im 15. Spiel ein Ende gefunden. Er gab auch nur zwei Schüsse ab und stand bei einem Gegentor auf dem Eis.
Meine 🇫🇮 Finnen
Lindell traf zum 3:1, Verteidiger Miro Heiskanen gab den Assist zum 1:0 der Stars.
Ansetzungen
So., 21.00: Florida Panthers – New York Rangers (1:1)
Mo., 02:00: Edmonton Oilers – Dallas Stars (1:1)
von Münchner Löwe | Mai 21, 2024 | Allgemein, basketball, bundesliga, Eishockey, Radsport, Tennis
Viele Fußball-Entscheidungensind , ein umstrittenes EM-Aufgebot, ein starker Zverev, ein noch stärkerer Pogacar und rührseliger Abschied in Anfield.
City Meister, Sturm auch
Die Spannung in England hielt sich doch in argen Grenzen nach dem Sieg von Manchester City während der Woche bei den Tottenham Hotspur. Das Heimspiel gegen West Ham United war dann eher eine Pflichtüubung, die City mit 3:1 souverän bewältigte. Zum 4. Mal hinterander sind die Skyblues damit Meister, das hat in England noch niemand geschafft.
Eine Meisterserie endete dagegen in Österreich. Nach 10 Titeln in Folge musste Red Bull Salzburg diesmal Sturm Graz den Vortritt lassen. Das letzte Spiel wurde für Sturm zur Nervenprobe, denn lange stand es gegen denAustria Klagenfurt nur 0:0, was zu wenig gewesen wäre. Doch zwei Tore Tote von wüthrich nach einem Corner und Camara (jeweils der erste Saisontreffer) beseitigten die Sorgen, dass es Sturm so erginge wie der BVB im vergangenen Jahr. Grenzenloser Jubel und das sichere CL-Ticket. Salzburg half auch das 7:1 gegen den LASK nichts mehr. Sie müssen in der CL in die Qualfikation (ab 3. Runde).
Kölner Wunder blieb aus
Gleich mit 1:4 verlor der FC nach einer mehr als bescheidenen Leistung beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim und muss in die 2. Liga. Dramatisch ging es im Fernduell gegen Platz 16 zu. Mainz schaffte einen letztlich souveränen 3:1-Erfolg und überholte sogar noch Gladbach. Union vermied die Relegation mit einem 2:1 gegen Freiburg. Der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit durch einen Elfer im Nachschuss. Platz 16 geht damit an den VfL Bochum, der auf Fortuna Düsseldorf trifft. Allerdings ohne Stammtorwart Riemann, der wegen ungebührlichen Verhaltens dsuspendiert wurde.
Auf Wiedersehen, Hansa
Die Rostocker verloren zu Hause gegen Paderborn und verblieben auf Platz 17. Ein paar Chaoten warfen mit Feuerwerkskörpern und sorgten für eine Spielunterbrechung. Diese Idioten wird niemand in der 2. Liga vermissen
Und sonst
– Preussen Münster steigt direkt in die 2. Liga auf, Regensburg spielt Relegation gegen Wehen-Wiesbaden
– Energie Cottbus steigt als Meister der Regionalliga Nordost in die 3. Liga auf. Da freue ich mich schon ein bisschen, denn diesen Club habe ich während seiner Zeit in der 1. und 2. Liga als MOZ-Redakteur betreut.
Kader steht, Fragen bleiben
Tröpfchenweise haben mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten die nominierten Spieler für den deutschen EM-Kader bekannt gegeben. Eine nette Spielerei, nicht mehr, nicht weniger.
Viel wichtiger ist der Kader selbst: Es gibt wohl keinen Fußball-Fan, der vor einem Großereignis hundertprozentig mit den auserwählten Spielern konform geht. Diesmal blieben die ganz großen Überraschungen Aus. Die Diskussion entzündete sich hauptsächlich, ob es richtig ist, dass Julian Nagelsmann auf Mats Hummels und auch Leon Goretzka verzichtet. Ich hätte Hummels auf alle Fälle mitgenommen. Er ist auf jeden Fall formstärker als die berücksichtigten Nico Schlotterbeck und vor allem Robin Koch. Außerdem hat er Turniererfahrung und hat gerade in nervenaufreibenden Champions-League-Spielen gezeigt, dass eer vor allem in heiklen Phasen kühlen Kopf bewahrt. Und er ist noch torgefährlich. Nagelsmanns Begründung, Hummels sei schlechter für die Teamchemie und nicht so gut zu integrieren, wenn er nicht von Beginn an spielt, ist durch nichts belegt. Der Bundestrainer hat sich damit freiwillig eines echten Abwehrtrumpfes beraubt. Gerade wenn es gilt, einen Vorsprung über die Zeit zu retten, ist Hummels mit seiner Erfahrung, Zweikampf- und Kopfballstärke geradezu prädestiniert.
Und wenn jetzt ins Feld geführt wird, dass die jüngeren Turnier-Erfahrung sammeln für die WM 26, dann halte ich das, entschuldigung, für echten Blödsinn. Diese Heim-EM ist viel zu wertvoll und wichtig für den deutschen Fußball, um hier Vesuchballons im Hinblick auf später zu starten. Ich wünsche Tah und Rüdiger alles Gute und vor allem Gesundheit.
All das, vielleicht nicht ganz so zwingend, gilt auch für Goretzka.
Und damit komme ich zu einem Spieler, den ich auch sehr gerne dabei gesehen hätte. Torwart Stefan Ortega. Ich glaube, es ist nicht vermessen zu behaupten, dass er wesentlichen Anteil am Titel von Manchester City hat mit Glanzleistungen am Dienstag gegen Tottenham und zuvor in den Titelspielen gegen Arsenal und Liverpool. Und vor allem: Er ist der ideale Ersatztorwart, ist sofort zur Stelle, wenn er eingewechselt wird. Und angesichts der Leistungen des in Deutschland ach so unantastbaren Manuel Neuer, muss einem eh Angst und Bange werden. Schaut das Heidenheim-Spiel, wenn ihr euch gruseln wollt über eine Torhüterleistung.
Großer Abschied für Klopp
näheres hier
https://blickueberdenteich.de/juergen-klopp-so-geht-abschied/
Zverevs Statement
Der Hamburger gewann das Turnier in Rom und damit sein erstes Masters seit der Zwangspause aufgrund seines Bänderisses vor zwei Jahren in Paris. Er zeigte durchweg solides bis überdurchschnittliches Sandplatztennis. Natürlich hat er auch profitiert, dass Sinner und Alcaraz nicht dabei waren und Djokovic früh die Segel streichen ließ, aber diese Chance nutzte er in beeindruckender Weise. In dieser Form ist er für mich Mitv+favorit für die French Open ab Sonntag.
Bei den Frauen gewann Iga Swiatek und revanchierte sich im Finale am Samstag für die Niederlage gegen Aryna Sabalenka zwei Wochen zuvor in Madrid. Diese zwei stehen auf Sand über allen anderen oder können Lena Rybakina und Coco Gauff noch mal eingreifen?
Solo Pogacar
Dass der Slowene den Giro gewinnen würde, war für fast alle Experten klar. Die Art und Weise wie er das Feld dominiert, beeindruckte mich dann doch sehr. Auf schwierigen Bergetappen spielt er sich gerade mit der Konkurrenz, sein Team hat das Feld jederzeit unter Kontrolle, und auch im Zeitfahren wird ihm höchstens der ausgemachte Spezialist Ganna gefährlich, der aber für die Gesamtwertung keine Rolle spielt. 4 Etappensiege hat er schon eingefahren, und wenn er wirklich will, werden es in dieser Woche in den Bergen noch mehr.
Souverän im Viertelfinale
Nach den beiden klaren Niederlagen des deutschen Teams zu Beginn der Eishockey-WM gegen USA und Schweden durfte man sich leichte Sorgen machen. Unbegründet, denn zumindest das Vietelfinale hat das Team danach durch klare Siege eindrucksvoll geschafft. Der Gegner dort steht noch nicht fest, Schweiz oder Tschechien, das ist die Frage, die erst heute Abend geklärt ist.
Für das bisher so fulminante österreichische Team hat sich das Viertelfinale dagegen durch das 2:4 gegen Absteiger Großbritannien erledigt. Der Sieg in buchstäblich letzter Sekunde und die Aufholjagd gegen Kanada zum 6:6 nach 1:6 werden als absolute Höhepunkte des österreichischen Eishockeys in erinnerung bleiben.
Und sonst
– begannen die Basketball-Play-offs mit Überraschungen. Vor allem die Heimniederlage des FC Bayern gegen Ludwigsburg kam unerwartet, konnte aber am Montag repariert werden. Allein Alba Berlin hat zwei Heimsiege auf dem Konto. Ab heute geht es in die dritten Spiele
– zu NBA und NHL verweise ich auf meine Blicke über den Teich: Hier nur soviel: Die Conference Finals stehen ab sofort auf dem Programm. Dallas ist die einzige Stadt, die noch in NBA und NHL dabei ist. Die Titelverteidiger Las Vegas (NHL) und Denver (NBA) sind raus.
– Max Verstappen hat mal wieder gewonnen. Doch Mc Laren ist seinem Red Bull ziemlich auf die Pelle gerückt. Könnte man vielleicht ein Auge drauf werfen zumal jetzt Monte Carlo ansteht
– Xander Schauffele der erste Major Sieg im Golf bei den PGA Championships. Er siegte mit einem Schlag Vorsprung auf Bryson DeChambeau. Vor 3 Jahren gab es ernsthafte überlegungen, ob der deutschstämmige Profi nicht fürs deutsche Olympia-Team antreten könnte. Die Idee hat sich dann zerschlagen, schade eigentlich.
von Münchner Löwe | Mai 18, 2024 | Allgemein
Blick über den Teich, NBA und NHL
In der NHL haben die Stars (bei den Avalanche) und die Panthers (Bruins) Spiel 6 und damit die Serie gewonnen. In der NBA gibt es am Sonntag (21.20 MESZ) bei Pacers gegen Knicks ein Spiel 7 im Garden.
NBA
Indiana Pacers – New York Knicks 116:103 (3:3)
Für mich ist immer wieder erstaunlich, wie sich Verlauf einer Serie von Partie zu Partie ändern. Nach der großartigen Vorstellung der Knicks in Spiel 5 hatten sie deismal nichts zu bestellen. Der Sieg der Pacers stand spätestens seit dem 2. Viertel nie mehr in Frage. Jalen Brunson hatte eine furchtbare erste Hälfte mit 2 von 13 getroffenen Würfen (0/3 Dreier) aus dem Feld und auch ur 1 von 4 von der Freiwurflinie.
Dagegen schüttelte bei den Pacers Tyrese Haliburton sein grauenhaftes 5. Spiel (Andre Voigt: sein schlechtestes Spiel, wenn es wichtig war), legte 15 Punkte und 9 Assists auf. Überhaupt gefielen diesmal die Pacers durch ihre Ausgeglichenheit (6 Spieler punkteten zweistellig). Und die Verteidigung verrichtete gerade gegen Brunson (Andrew Nembhard!)einen großartigen Job.
Mann des Tages
Pascal Siakam: Der Kameruner traf 11 von 21 aus dem Feld und hatte 25 Punkte. Dazu 7 Rebounds und 5 Assist und sehr gute Verteidigungsarbeit.
Stark trotz der Niederlage
Miles McBride: Als es noch einigermaßen spannend war, gefiel mir Guard von den Knicks am besten, der mit 15 Punkten fast für ein Drittel der gesamten Ausbeute (51) verantwortlich war und dabei 3 von 3 Dreier verwandelte. Jalen Brunson steigerte sich in der 2. Halbzeit enorm (26 Punkte 9/13).
x-Faktoren
Andrew Nembhard: Nicht nur in der Vereidigung stark, sondern auch in der Offensive. 15 Punkte 3/4 Dreier.
🇩🇪 Deutsche Brille 👓
Isiah Hartenstein war diesmal längst nicht so auffällig wie in seinem großartigen 5. Spiel. Solide mit 4 Punkten 7 Rebounds (oft den Ball berührend, aber nicht festhaltend) und 6 Assists und auch in der Abwehr.
Apropos Hartenstein: Seine Olympia-Teilnahme ist laut eigener Aussage derzeit kein Thema. Schade fürs deutsche Team. Alles sieht also danach aus, dass die 12 Weltmeister auch den Olympia-Kader bilden.
Ausblick
von Münchner Löwe | Mai 17, 2024 | Allgemein, bundesliga, Eishockey, Fußball, Tagesrückschau, WM
Unendliche Trainersuche
Jetzt hat also Thomas Tuchel abges
Unendliche Trainersuche
Jetzt hat also Thomas Tuchel abgesagt bei den Bayern. Besser gesagt, die Ansage der Münchner vom, ihn zum Saisonende seiner Trainerpflichten zu entbinden, bestätigt. In ihrer langsam verzweifelten und deshalb für Nicht-Beteilige so unterhaltsamen Trainersuche kursierte zuletzt ernsthaft die Idee, es noch einmal mit dem Trainer zu versuchen. Offenbar haben die Vorstellungen in der Champions League, in denen die glänzend gecoachten Bayern nur unglücklich an Real Madrid gescheitert sind, zumindest bei einigen Verantwortlichen und vor allem bei der Mannschaft großen Eindruck hinterlassen. Aber jetzt erinnerte sich Thomas Tuchel offenbar der schmachvollen Suspendierung, an die Worte des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der ihm vorwarf, er könne und wolle junge Spieler nicht entwickeln und blies heute die Ideen in den Wind. Seine Zukunft sieht er in England. Oder gar Katalonien, weil dort der FC Barcelona plötzlich doch nicht mehr mit Xavi nächstes Jahr weitermachen will? Zwei planlose Vereine sind da zu beobachten.
Mir fehlt mittlerweile jegliche Idee, wer den Trainerjob bei Bayern übernehmen kann und auch dazu bereit ist. Das Problem ist vor allem, dass dort mindestens fünf Menschen sich auf einen Kandidaten einigen müssen; von einem Plan, ob, wie und wie stark der personelle Umbruch bei den Spielern werden soll, ist nichts ersichtlich. Gegensätzlichere Kandidaten wie Alonso, Nagelsmann und Rangnick sind auch bei intensivster Suche kaum aufzufinden. Und spätestens jetzt weiß jeder Kandidat, dass er bestenfalls fünfte oder sechste Wahl ist.
Österreichische Eishockey-Wunder
Seit gut einer Woche läuft die WM in Tschechien, und mittlerweile reden alle über Team Austria. Es begann negativ-normal mit einem 1:5 gegen Dänemark. Schon das knappe 5:6 gegen die Schweiz ließ aufholen. Die Partie gewannen die Eidgenossen nur durch ein Überzahltor in der Schlussminute, und über die Berechtigung der Strafe lässt sich schon schön streiten.
Und dann das Spiel am Dienstag gegen Kanada. 1:6 lagen die Ösis nach dem 2. Drittel zurück, man musste eine zweistellige Klatsche befürchten. Und dann? Schoss Österreich ein Tor nach dem anderen und in der Schlussminute durch NHL-Profi Marco Rossi den Ausgleich. 5 Treffer im letzten Drittel aufzuholen, das hat in der Geschichte der WM noch nie ein Team geschafft. In der Eishockey-Bundesliga hat es das mal gegeben, als die Berliner Preussen beim EV Landshut (long, long away) sogar ein 0:7 in ein 7:7 verwandelten. Da es Unentschieden im Eishockey jetzt nicht mehr gibt, entschied die Overtime, und gegen völlig euphorisierte und deshalb sehr nachvollziehbar unkonzentrierte Österreicher erzielte Joel Tavarez bereits nach 15 Sekunden den Siegestreffer.
Nicht zu toppen? Oh doch. Gestern gegen Finnland. Noch nie hatte ein Team Austria gegen die Suomis gewonnen (bei 20 Versuchen sprangen gerade zwei Remis heraus), und früh waren diese mit 2:0 in Führung gegangen. 2:0 – pah. Den Österreichern gelang durch einen Bilderbuchangriff der Anschlusstreffer. Der vermeintliche Ausgleich durch einen brachialen Schlagschuss wurde wegen Torraumabseits aberkannt (vertretbar). Er fiel dann kurze Zeit später und Baumgartner gelang in der Schlusssekunde gar der Siegestreffer. Exakt 0,2 Sekunden vor der Sirene überquerte der Puck die Torlinie, wie dann auch das Videostudium klar zeigte.
Angetreten waren die Österreicher wie so oft, um nur den Klassenerhalt in der A-Gruppe zu sichern. Dieser dürfte kaum noch gefährdet sein. Heute muss Austria erneut ran in Prag, gegen Gastgeber Tschechien. Ich will es kaum schreiben, aber mit einem Sieg wäre plötzlich das Viertelfinale ganz nah.
Fußball-Fans, die merkwürdigen Wesen
Gerade gegen Ende der Saison werden die dem Fußball zugeneigten Menschen (m/w/d) noch wundersamer als ohnehin schon. Zu beobachten etwa in Köln, als nach dem wundersamen Siegtreffer des FC gegen 1. FC Union ein ganzes Stadion vor Freude weinte. Dabei ist die Rettung, sprich Klassenerhalt immer noch sehr, sehr weit weg.
Okay, kennen wir. Wiederholt sich ähnlich Jahr für Jahr. Doch das, was am Dienstag die Fans von Tottenham veranstalteten, war in dieser Qualität neu. Zumindest ein erheblicher Teil der Fans drückte nämlich im eigenem noch immer sehr neuen Stadion nicht den Spurs die Daumen, sondern dem Gegner. Der nämlich kann dem Nordlondoner Erzrivalen Arsenal noch die Meisterschaft entreißen. Dass das eigene Team selbst einen Sieg dringend gebraucht hätte, um noch einen nukrativen Champions-League-Platz zu ergattern, interessierte diese Fans nicht, was Spurs-Spieler und den Trainer sichtlich irritierte. Aber lieber erträgt viele Tottenhamer eine königsklassenlose Saison im nächsten Jahr, als den meisterschaftstrunkenen Arsenal-Fan in der U-Bahn oder gar im Gemeinschaftsbüro zu ertragen. Das Sehnen wurde erhört. Als Spurs-Stürmer Son mit einer hundertprozentigen Chance kurz vor Schluss am formidabel reagierenden deutschen Torwart Stefan Ortega (ein Ex-Löwe, seufz) scheiterte, war der City-Triumph gesichert. Witzig war dann schon mit anzuhören wie ein Teil der Spurs-Fans enttäuscht aufstöhnte und der andere Teil erleichtert aufatmete.
Dank der 3 Punkte hat es City zu Hause gegen West Ham, noch ein Club aus London, in der Hand, mit einem Sieg sich den Titel zu sichern.
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