Ende einer magischen Mets Reise

Blick über den Teich, MLB

LOS ANGELES DODGERS – NEW YORK METS 10:4 (4:2)

Da ist es, dasvon vielen Fans und bestimmt auch Medienschaffenden Traumfinale der World Series zwischen den Dodgers und den Yankees, zwischen den Metropolen Los Angeles und New York. Beim 10:4 in Spiel 6 der NLCS gegen die New York Mets ließen die Dodgers wenig Zweifel am Erfolg aufkommen.
Schon früh bekam Mets-Pitcher Sean Manaea Riesen-Probleme, konnte die 1:0-Führung im 1. Inning nicht halten und musste schon im 3. Inning den Mound verlassen, nachdem ihm Tommy Edman einen 3-Run-Homer um die Ohren gehauen hatte. Für 2+ Innings brauchte Manaea satte 64 Piches, er bekam die gegnerischen Schlagmänner einfach nicht von der Platte.

Der Rest ist recht schnell erzählt: Will Smith erhöhte noch im 3. Inning auf 6:1, leichte Hoffnungen durften sich die Mets noch mal machen, als Mike Vientos, in den Play-off-Runden zuvor einer der entscheidnen Leute, per 2-Run-Homer auf 3:6 verkürzte. Aber sie konnten ihre Hits und Walks nicht bündeln: So strandeten 13 Spieler der Mets auf Base.

Die Dodgers vertrauten ihrerseits  auf ein Bullpen-Spiel (ein neuer Trend in der Post Season bei einigen Teams. 7 Werfer kamen zum Einsatz und nur Closer Blake Treiner stand von denen 2 Innings auf dem Mound.

Die unglaubliche Reise der Mets bis ins Conference Final ist damit zu Ende. Doch wer hätte das noch im Huli gedacht, also das Team weit hinter den Play-off-Plätzen stand.

Jetzt also die World Series Dodgers gegen Yankees. Sie beginnen in der Nacht zu Freitag in LA, und es wird ein echter Leckerbissen, auch wenn die beiden Teams nicht unbedingt zu meinen Herzens-Favoriten gehören (noch sehr vornehm ausgedrückt). Mehr dazu am Donnerstag in einer gesonderten Vorschau

LA – vs New York, was will man mehr?

Blick über den Teich, MLB

Zumindest die angeschlossenen Funkhäuser werden mit der NLCS-Paarung Los Angeles Dodgers vs New York Mets m,ehr als zufriedensein. Die beiden größten Fernsehmärkte sind involviert mit zwei sehr attraktiven Teams. Und die Gewissheit, dass zumindest eines auch die World Series erreicht, am besten auch noch gegen die New York Yankees. Nichts gegen San Diego, Milwaukee, aber wen ineressieren die außerhalb ihrer engen Blase?

LOS ANGELES DODGERS – San Diego Padres 2:0 (3:2)
Den Namen Hernández sollte man unter Padres-Fans in den nächsten Tagen nur vorsichtig in den Mund nehmen. Denn zwei Homeruns der von Kiké und Tedoscar Hernández entschieden die Partie zu Gunsten von LA. Sie sprangen ein, weil die vemeintlichen Super–Schlagmänner Shohei Ohtani, Mookie Betts und Freddy Freeman zusammen nur 1 von 10 blieben, unterirdisch. Mehr als die zwei Punkte der Hernandezes waren nicht nötig für die Dodgers, um in die Conference Series der National League einzuziehen. Denn die Padres ihrerseits brachten offensiv die gesamte Partie nichts zu Stande. Die Produktion der bisher so glänzenden Fernando Tatis, Jurickson Profar und anderer versandete im Nichts. Kümmerliche 2 Hits und 1 Walk schafften die Gäste, was natürlich auch an den überragenden LA-Werfern lag, egal ob Starting Pitcher Yoshinobu Yamamoto oder der gesamte Bullpen, der in 4 Innings makellos blieb.
Da nutzte auch die herausragende Leistung von Padres-Werfer Yo Darvish nichts, der in 7 Innings nur 3 Hits zuließ, dummerweise darunter halt die beiden Homeruns. So dauerte die Partie vom 1. Pitch bis zum letzten Out rekordverdächtig wenige 2:26 Stunden.

Ansetzung Samstag
19:00: Cleveland Guardians vs Detroit Tigers (2:2)
Spiel 5 in der Division Series, in der der Gegner der NY Yankees in der Finalserie gesucht wird. Für die Tigers beginnt Werfer Tarik
                  Skubal, der in Spiel 2 die Guardians-Schlagmänner beherrschte. Wenn die Guardians schon nicht treffen, müssen sie drauf achten,
seinen Pitchcount in die Höhe zu treiben, dass Skubal höchstens 6 Innings werfen kann.

Ansetzung Sonntag
02:00: Los Angeles Dodgers – New York Mets (0:0)
Morgen nach dem Guardians-Spiel mehr zu den Sonference Finals, die im Format Bst of 7 ausgetragen werden.

 

Transferurteil des EuGH: Aufreger oder doch nur Sturm im Wasserglas?

Wenn sich ordentliche Gerichte mit Sport beschäftigen, ist die Aufregung meist groß. Die Verbände pochen auf ihre Eigenständigkeit, in die man sich bitte nicht einzumischen hat. Wie wunderbar das klappt, sehe ich regelmäßig bei der internen Aufarbeitung von Skandalen, die gerne unter den Teppich gekehrt werden. Schlimmstenfalls kann man ja den allzu eifrigen Ermittler seiner Aufgaben entbinden. Und welcher Verband hat schon gerne Doping-Sünderunter seinen Spitzensportlern. Doping??? Hilft bei uns doch nicht weiter, argumentieren besonders gern Fußballer und Tennisartisten, obwohl das Gegenteil längst bewiesen ist.
Geradezu Magenkrämpfe bekommt der Fußball und seine Verantwortlichen, wenn sich der Europäische Gerichtshof mit Urteilen einschaltet, was selten genug vorkommt. So 1995, als der Belgier Jean-Marc Bosman das damalige Transfersystem aushebelte. Seitdem gehören die damals auch bei Vertragsende üblichen Transfersummen, die nach einem komplizierten Schlüssel errechnet wurden und Wechsel erscwerten wenn nicht unmöglich machten, der Vergangenheit an.

Und jetzt? Droht ein zweiter Fall Bosman, der die Existenz der Vereine bedroht. So las es sich zumindest in einigen Berichten auch seriöser Zeitungen. Was war passiert (arg verkürzt:? Der Franzose Lassana Diarra hatte 2013 bei Lok Moskau einen 4-Jahres-Vertrag abgeschlossen. Ein Jahr später kam es zu Unstimmigkeiten, und Diarra quaittierte den Dienst. Lok klagte und erhielt auch Recht. Diarra wurde zu 10 Mio Schadenersatz verurteilt. Wohlgemerkt: Zu diesem Zeitpunkt war Russland trotz des Einmarsches auf die Krim 2014 ein geachtetes Mitglied der Fußball-Familie und kommender Gastgeber der anstehenden WM 2018.
So weit, so schlecht. Lassana Diarra  begab sich auf Vereinssuche, doch weil jeder mögliche Interessent automatisch in die Haftung genommen wurde nach FIFA-Recht, also die 10 Mio gesamtschuldnerisch aufbringen muss, fand sich kein Verein, obwohl der belgische Erstligist Charlerloi großes Interesse zeigte.. Gegen diese Gesamtschuldner-Regelung ging Diarra vor, und der Fall landete jetzt vorm EuGH. Dieser erklärte die Klausel für unzulässig und befreit den interessierten Verein auch von der Beweislast, dass er den Spieler, in diesem Fall Lassana, nicht zum Vertragsbruch ermuntert oder dahingehend beeinflusst hat. Nicht-Handeln zu beweisen ist, wie wir alle wissen, eine der schwierigsten Übungen.

Das erste Geschrei war riesig, ohne dass wir bisher eine Urteilsbegründung kennen. Jetzt könne jeder Spieler jederzeit den Verein wechseln. Vertragsbrüche seien programmiert, und die Vereine könnten die möglichen Ablösesummen nicht mehr in ihren Bilanzen aufführen. Bosman 2, wehklagte es.

Ich sehe riesige Unterschiede. Keineswegs erlaubt das Urteil Vertragsbruch ohne zwingenden Grund. Klar werden manche Spieler aus für sie vermeintlich ungünstigen Kontrakten jetzt vielleicht besser herauskommen, aber ohne jede Entschädigung wird das nicht vielen gelingen (bis der nächste Profi vielleicht auch das aushebelt). Schon jetzt müssen sich ja Spieler erklären und sinken schnell in der Gunst, wenn sie mit vollem Einverständnis aller Beteiligten zu einem vermeintlich oder tatsächlich besseren Verein wechseln, siehe gerade Waldemar Anton, der von den Stuttgarter Fans vehement ausgepfiffen wurde, als er dort für den BVB antrat. Klar, das wird sich legen, aber in Zukunft wird noch genauer hingeschaut, mit welchen Mitteln ein Profi seinen Wechsel forciert. Und der abgebende Verein bekommt erstens die Entschädigung und kann zweitens in die Verträge eine Ablösesumme hineinschreiben, die auch im Fall einer vorzeitigen Vertragsauflösung gilt. Und bis diese Klausel auf Rechtmäßigkeit bis zur letzten Instanz geklärt ist, werden einige Jahre vergehen.
Szenarien, dass interessierte Vereine auf Teufel komm raus einen Spieler aus einem Vertrag holen und gegebenenfalls auch alle Strafen bezahlen, sind zwar nicht ausgeschlossen, dürften sich aber auf wenige Fälle beschränken. Vielleicht aber bin ich auch zu blauäugig und unterschätze immer noch die Riesengier von Fußball-Profis und ihren Beratern. On verra.

Ernüchterung in Houston

Blick über den Teich, MLB

Drei der vier Wildcard-Serien sind bereits nach dem 2. Spiel beendet, nur in Milwaukee kommt esheute Nacht beim Spiel der Brewers gegen die New York Mets zu einem Showdown.

Houston Astros – DETROIT TIGERS 2:5 (0:2)
Eines der zahllosen Beispiele im Sport und auch im Baseball, wie nahe Sieg und Niederlage beeinander liegen: Im unteren 7. Inning schienen die Astros auf der Siegesstraße. Nicht nur egaliesierten sie da die 1:0-Führung und gingen ihrerseits mit 2:1 n Führung. Sie waren auch drauf und dran bei voll geladenen Bases und einem Aus, den strauchelnden Tigers den entscheidenden Stoß zu geben. Doch nach einem grandiosen Double Play der Defense kamen die Tiger mit einem blauen Auge davon und nutzten ihrerseits im oberen achten Inning die Chance. Zunächst glichen sie nach einem Wild Pitch bei geladenen Bases aus, danach schaffte Andy Ibanez mit einem 3-Run-Double die 5:2-Vorentscheidung, gegen die die Astros keine Antwort mehr wussten.
Die Ära der erfolgsverwöhnten Astros mit Stars wie José Altube, Bregman und Pitcher Justin Verlander scheint jetzt dochn langsam dem Ende entgegenzugehen.
Die Tigers ihrerseits dürfen mit viel Selbstvertrauen die Best-of-5-Serie gegen die Cleveland Guardians in Angriff nehmen, die am Sonntag in Clevelenad beginnt.

Baltimore Orioles – KANSAS CITY ROYALS 1:2 (0:2)
Auch in der zweiten Wild-Card-Serie der American League setzte sich das Auswärtsteam durch. Auch in der zweiten Begegnung bei den Orioles konnten sich die Royals auf ihr Pitching verlassen. Nur 6 Hits und einen Run ließen sie zu. Baltimores Cedric Mullins, in der Line Up der Os an vorletzter Stelle, drosch den Ball einen Tag nach seinem 30. Geburtstag über den Zaun zum zwischenzeitlichen 1:1.
So großartig das Pitching, so ausbaufähig erscheint mir das Batting der Royals. Immerhin reichte es dann zum zweiten Sieg, durch Bobby de Wits Single im 6. Inning. In den zwei Spielen gegen die Orioles schafften sie nur einen Extra Base Hit (Double oder mehr). Das dürfte in der Serie ab Samstag gegen die Yankees nicht reichen.

Milwaukee Brewers – New York Mets 5:3 (1:1)
Bis ins 8. Inning bei einer eigenen 3:2-Führung durften die Mets hoffen, auch das zweite Spiel in Milwaukee zu klauen und in die Divisional Sereis gegen die Philadelphia einzuziehen. Doch dann kassierten 2 Homeruns durch Jackson Churrio und Garrett Mitchell, die den Brewers die 5:3-Führung brachten. Rookie Churrio schaffte schon im 1. Inning einen Homerun, sein schlag sieht schon sehr geschmeidig und kraftvoll aus.

SAN DIEGO PADRES – Atlanta Braves 5:4 (2:0)
Das erwartete Aus der Braves (siehe die Einträge diese Woche), aber sage keiner, das Teamhätte  aus Atlanta im fernen San Diego die zweite Niederlage kampflos hingenommen. Sie waren sogar in Führung gegangen, kassierten aber im 2. Inning 5 Runs. Da musste man schon das schlimmste befürchten aber der Bullpen, der nach Max Frieds völlig missratenen 2. Inning schon ab dem 3. Inning zum Einsatz kam, ließ nur noch 2 Hits und 2 Balls zu. Selbst schafften die Braves Runs im 5. und 8 (2) Inning, doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr.

Den Padres traue ich in den Divisional Series im kalifornischen Duell mit dem Ligabesten Los Angeles Dodgers ein Weiterkommen zu, das mich persönlich nicht besonders überraschen würde.

Ansetzung heute:
01:08: Milwaukee Brewers – New York Mets (1:1)

Auch die ersten Spiele der Divisional Series Best of 5) wurden schon terminiert

Sa., 19,08: Cleveland Guardians – Detroit Tigers
Sa., 22.08: Philadelphia Phillies – Brewers/Mets
Sa., 00:38: New York Yankees – Kansas City Royals
Sa., 02.38: LA Dodgers – San Diego Padres

 

Atlanta und Arizona schwächeln

Blick über den Teich, MLB

Gut 10 Spieltage sind es noch in der regulären Saison, die Sonntag in einer Woche endet. Die 6 Divisionssieger scheinen schon sicher, und auch der Kampf um die Wild Cards betrift mittlerweile nur noch wenige Teams.

American League

Eastern Division
Hier ist in dieser Woche die Vorentscheidung für die New York Yankees im Kampf um die Baltimore Orioles gefallen. 4 Siege liegen die Bronx Bombers nun vorn, und sie haben zrzeit auch klar die bessere Form. Zumal Aaron Judge seinen Schung wiedergefunden hat. Gestern gegen die Seattle Mariners schlug er zwei Doubles zu 4 RBIs, und nach einer Rekordpause von 15 Spielen gelang ihn auch mal wieder ein Homerun, standesgemäß ein Grand-Slam zum Sieg. Der Rest ist abgeschlagen.

Central
Die Cleveland Guardians sind weiter 5 Spiele vor den Kansas City Royals und 6,5 vor den Minnesota Twins. Noch in Reichweite befinden sich die Detroit Lions (8,0). Geradezu formstark präsentieren sich die Chicago White Sox, die immerhin 4 der vergangen 10 Spiele für sich entschieden haben. Plötzlich ist die 40-Sieges-Marke tatsächlich in Reichweite (36).

West
Die Houston Astros wurschteln sich Richtung Divisionssieg. Weiterhin liegen sie 5 Siege vor den Seattle Mariners und werden als drittbester Divisonssieger den Gang in die Wild-Card-Sopiele antreten müssen. Die Texas Rangers setzen das eine oder andere Highligtht, insgesamt ist die Saison für den Titelverteidiger ein Desaster.

Wild Card
Die Orioles dürften ihren Spot sicher haben und als bestes Wild-Card-Team Heimrecht genießen. Die beiden anderen Plätze dürften an die Teams in der CD gehen. Dort sind die Tigers nur noch 1,5 Siege hinter den Twins und zurzeit klar das beste Team (letzte 10 Spiele: 8:2). Die Royals liegen 3 Siege vor den Tigers.

National League

Eastern Division
Hier ist alles klar für die Philadelphia Phillies, die 8 Spiele vor den New York Mets und sogar 10 vor den Atlanta Braves liegen. Sie sind auch das beste Team der gesamten Liga, was Heimrecht bis einschließlich de Wold Series bedeuten würde.

Central
Noch klarere Verhältnisse: Die Milwaukee Brewers 10 Siege vor den Chicago Cubs, die auch ins Wild-Card-Rennen nicht mkehr eingreifen dürften.

West
Hier geht es noch am knappsten zu: Die LA Dodgers sind 4 Siege vor den San Diego Padres und 6,0 vor den etwas schächelnden Arizona Diamondbacks.

Wild Card
Es ist weiter ein Vierkampf um drei Plätze. Bestes Team der Aspiranten sind die San Diego Padres, die 2,5 Spiele vor den Mets liegen. Diese haben zuletzt ihren Sußerlauf ein wenig eingebremst. Die  Diamondbacks und Braves schwächeln gerade etwas, die Braves müssen sich bei 2 Siegen Rückstand ernsthaft Sorgen um das Erreichen der Post Season machen.

Stats
Aaron Judge führt mit jetzt 53 Homeruns, allerdings nur 2 in den vergangenen 15 Spielen. 48-mal schlug Shohei Ohtani den Ball über den Zaun, dazu gelagen ihm 48 Steals. Das 50/50 Doppel für den Japaner liegt in Reichweite, das es noch nie in der MLB gegeben hat, dementsprechend groß ist die Aufregung mit Countown und allem Pipapo.
In diesem heißen Race geht die formidable Leistung eines Luis Arraez ein wenig unter. Erst am Montag musste er nach mehr als einem Monat wieder einen Strikeout hinnehmen. So eine lange Serie ist eine absolute Seltenheit im Baseball. ur mal zum Vergleich. Bobby de Witt, der zurzeit den beste Schlagdurchschnitt der Liga hat (0.324), verzeichnete i den vergangenen 30 Spielen 19 Strikeouts.

Kepler-Watch
Die verheißt nichts Gutes. Er ist derzeit auf der 10-Tage-Verletzungsliste und wird wegen seiner maladen Patellarsehne gerade mit Corison behandelt. Seine Rückkehr wird nächste Woche erwartet. Das wäre rechtzeitig vor den Wild-Card-Spielen (so diese die Twins erreichen). Angesicht der durchaus ansprechenden Leistungen seines Vertreters Margot im Right Field dürfte die Rückkehr zumindest als Starter in die Line Up schwierig werden. Der Vertrag läuft dieses Jahr aus, die Karten für eine profitable Verlängerung könnten bessere sein.

Das wird die Bundesliga 24/25, die wird, Teil 3

 

Der Tabellenkeller

Heute geht es um die Teams, die aller Voraussicht nach, und der 1. Spieltag hat das auch schon angedeutet, den Abstieg unter sich ausmachen.

FSV MAINZ 05

Überblick

Dass die Rheinhesse auch diese Saison im Oberhaus bestreiten dürfen, gleicht einem Wunder. So abgeschlagen, so hoffnungslos waren sie, als Bo Hendriksen nach dem bereits zweiten Trainerwechsel der Saison den Verein sportlich übernahm. Er holte in den letzten 13 Spielen sagenhafte 23 Punkte und schaffte den direkten Klassenerhalt.
Jetzt allerdings ist Alltag, und alles beginnt von Neuem. Die Aufgabe vor der der Däne stellt lautet Konsolidierung, möglichst mit dem Abstiegskampf erst gar nicht in Berührung kommen. Helfen würde da natürlich, wenn das Verletzungspech nicht so grausam zuschlagen würde wie in der abgelaufenen Spielzeit. Wobei der Kader bis Transferschluss vielleicht noch verstärkt wird: Geld ist vorhanden, nachdem Leistungsträger Brajan Gruda nach langem Hin und Her letztlich doch für die Rekordsumme von 31,5 Millionen Euro zum Premier-League-Club Brighton and Hove Albion und dessen Trainer Fabian Hürzeler gewechselt ist.

Player to watch
Jonathan Burkardt: Vor zwei Spielzeiten geigte der junge Angreifer fantastisch auf, spielte sich bis in den Dunstkreis des Nationalteams. Doch in der vergangenen Saison fehlte er lange, erst in den Schlussspurt konnte er eingreifen und hatte großen  Anteil am Aufschwung. Wenn er diese Form rüberretten kann, ist vieles zu erwarten
Nadiem Amiri: Es ist sicher nicht übertrieben, wenn ich sage, dass dessen Winterverpflichtung nach der von Hendriksen das Nichtabstiegs-Wunder erst ermöglicht hat. Er brachte viel Spielkultur nach Mainz, nur aufgrund des Superkaders bei Bayer Leverkusen durfte/musste er überjhaupt wechseln. Jetzt widerstand er Abwerbungen, will sich bei den Mainzern für höhere Aufgaben empfehlen. Sprich: Der Deutsche mit afghanischen Wurzeln hat die Nationalmannschaft im Visier.

Mögliche Fallstricke
Ob und wie kann der zwar finanziell lukrative, aber sportlich schmerzliche Weggang von Gruda kompensiert werden.In knapp einer Woche dürfte es schwer werden, woanders adäquat fündig zu werden.
Ärger mit der Justiz: nicht der Verein selbst, aber zwei Spieler. So wurde der japanische Neuzugang Kaishu Sano in Tokio wegen des Verdachts eines sexuellen Übergriffs festgenommen, es droht ein Verfahren mit ungewissen Ausgang. Dazu noch der Rechtsstreit mit Verteidiger Anwar El Ghazi, dem wegeen antisemitischen Äußerungen gekündigt wurde und dagegen vorgeht.

Erste Spiele
1. FC Union H (1:1)
VfB Stuttgart A
Werder Bremen H
FC Augsburg A
Nach dem Heim-Remis zum Auftakt droht der nächste Fehlstart. Die Partie zu Hause vs Werder wird schon zum Schlüsselspiel.

Fazit
Trotz des Abgangs von Gruda sehe ich Mainz ganz gut aufgestellt. Die Rheinhessen haben mit Amiri, Burkhardt sowieOnisiwo spielerisch herausragende Akteure. Auch hatte Henriksen jetzt erstmals richtig Zeit, Ideen zu entwickeln. Und seine mitreißende Art hat das Publikum schon im Frühjahr regelrecht angezündet.

1. FC UNION

Überblick

Die vergangene Saison hatten sich die Berliner ganz anders vorgestellt. Schöne Spiele in der Champions League und mit namhaften Akteuren wie Robin Gosens, Kevin Volland und Leo Bunucchi sich an der Tabellenspitze etablieren undund das nicht nur pragmatisch, sondern auch attraktiv. Das ging extrem schief: Nach einer Niederlagenserie sondergleichen trennte sich der Club von Erfolgscoach Urs Fischer, unter Nenad Bjelica wurde es nur geringfügig besser, und jetzt war auch jegliche Leichtigkeit und Freude dahin. Zweiter Trainerwechsel also, und mit Marco Grote wurde mit Hängen und Würgen und großer Mithilfe der Schnecken-Konkurrenz der Klassenerhalt geschafft.
Zurück zu den Wurzeln, heißt es jetzt an der Alten Försterei. Das Missverständnis Bonucchi wurde schon im Winter beendet. Jetzt wollen die Köpenicker nicht Anderes als eine „normale“ Saison. Also kein Mitspielen um die Meisterschaft wie vor zwei Jahren, aber auch kein fingernagelgefährdender Abstiegskampf. Ein wenig schielen der neue Sportdirektor Horst Heldt und der neue Coach Bo Svensson trotzdem nach oben, gute Akteure tummeln sich ja genug

Player to watch
Laszlo Benes: Für 3 Millionen kam der der Slowake mit dem feinem Linksfuß vom Hamburger SV. Dort zeigte er immer wieder seine große Fußballkunst, aber es fehlte an Konstanz (wie halt allen Hamburgern). Er wird im Mittelfeld die Fäden ziehen und soll auch Torgefahr ausstrahlen.
Kevin Volland/Robin Gosens: Gerade an diesen beiden Spielern wurde der Absturz oft festgemacht, weil (Ex)-Nationalspieler nicht zum Arbeiterclub passen sollen. Jetzt ist die Aufregung endlich vorbei, und beide haben ja ihr Können nicht verlernt. Da ist einiges zu erwarten.

Mögliche Fallstricke
Neuer Trainer, neuer Sportdirektor: Gerade Horst Heldt hat ja schon einige Stationen hinter sich. Wie passt er sich dem Ostclub an, ohne sich zu verstellen?
Die Stadionfrage: Die Eisernen haben bereits länger große Ausbaupläne für ihre Försterei, schon vor dem Buli-Aufstieg 2019. Jetzt soll es tatsächlich klappen, aber die Genehmigungen lassen noch auf sich warten, und nicht jedem Fan, der vielleicht selbst noch vor gut 10 Jahren Hand bei letzten Umbau angelegt hat (im Wortsinne!), will sich mit einer gigantischen Arena von 40 000 Zuschauern anfreunden.

Erste Spiele
Mainz 05 A 1:1
FC St. Pauli H
RB Leipzig A
1899 Hoffenheim H
Durchaus die Möglichkeit eines vernünftiges Starts. Andererseits: Die vergangene Spielzeit begann mit 2 Siegen, bevor das Unheil seinen Lauf nahm.

Fazit
Die Eisernen sind wieder mal schwer zu fassen. Entweder sie übertreffen die Erwartungen oder bleiben klar dahinter. Ich glaube an eine klare Konsolidierung, die im besten Fall mit einem einstelligen Platz endet.

VFL BOCHUM

Überblick
Klassenerhalt-Wunder, die zweite. Oder wer hätte ernsthaft nach der 0:3-Heimpleite im ersten Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf noch mit der Rettung gerechnet? Aber nichts ist halt unmöglich, schon gar nicht für den VfL, der einst in den 80ern aus guten Gründen das Attribut „Unabsteigbare“ mit sich führte.
Jetzt wird es keinen Deut einfacher, zumal ein halbes Dutzend Stammspieler den Club verließen, darunter Korsettstangen wie Torwart Manuel Riemann, Verteidiger Keven Schlotterbeck und Antreiber Kevin Stöger. Bundesliga-erfahrene und namhafte Neuzugänge suche ich vergeblich
Das zu kompensieren wird enorm schwer für den neuen Trainer Peter Zeidler: Der Schwabe hat vor allem in der Schweiz und Österreich gearbeitet. Der Duzfreund von Ralf Rangnick seit Studentenzeiten lässt hohes Pressing spielen.

Player to watch
Gerrit Holtmann. Der Deutsch-Philippine kam von Darmstadt zurück. Seine Schnelligkeit könnte helfen, der Abstieg mit den Lilien ist hoffentlich kein schlechtes Omen.

Mögliche Fallstricke
Gesucht wird ein neues Team, das ein neuer Trainer mit neuer Sportlicher Führung formen soll. Immerhin sind sich alle einig, dass allein der Klassenerhalt zählt, und sei es über die Relegation.

Erste Spiele
RB Leipzig A/0:1
Bor. Mönchengladbach H
SC Freiburg A
Hostein Kiel H
Mindestens ein Heimspiel muss geradezu gewonnen werden.

Fazit
Ganz knapp gerettet, und der Kader ist bestimmt nicht besser geworden. Mehr als Platz 16 würde mich schon überraschen. Das fast schon traditionelle Pokal-Aus in der 1. Runde bei Jahn Regensburg macht auch nicht gerade optimistisch.

FC ST PAULI

Überblick

Nach 13 Jahren gelang die Rückkehr in die Bundesliga. Letztlich souverän, obwohl gerade die Rückrunde nicht ganz nach Wunsch geriet. Allerdings sind zwei wesentliche Figuren nicht mehr dabei. Trainer Fabian Hürzeler, der für eine Ablöse von 9 Millionen (Vereinsrekord) nach England zu Brighton wechselte, sowie Top-Scorer Marcel Hartel, der sein Glück (oder doch nur mehr Geld?) in den USA bei St. Louis sucht.
Der neue Trainer Alexander Blessin hat in Belgien bei Union St. Gillioise viel Aufsehen erregt. Noch ein Rangnick-Jünger, bleibt anzumerken. Ob das reicht, die große Frage

Player to watch
Jackson Irving: Der Kapitän beschreibt sich selbst als Führungsfigur, war einer der Garanten des Aufstiegs. Viel Erfahrung bringt der 31-Jährige mit und 68 Länderspiele für die Socceroos.
Morgan Guilavogui: Wem der Nachname bekannt  vorkommt. Das ist der kleine Bruder von Wolfsburg-Kapitän Josuha. Allerdings ein Offensivmann, der seinen 1,89-Meter-Körper gut einzusetzen weiß und auf seine Schnelligkeit bauen kann.

Mögliche Fallstricke
Das Los aller Aufsteiger: Man wird sich an Niederlagen gewöhnen müssen, die in der 2. Liga so selten waren. Aber Pauli ist nun mal für die besondere Stimmung am Millerntor bekannt.

Erste Spiele
1. FC Heidenheim H/0:2
1. FC Union A
FC Augsburg A
RB Leipzig H
Gleich eine Heimpleite gegen einen Verein eher auf Augenhöhe, danach zwei Auswärstsspiele. Das kann böse beginnen.

Fazit
Wie Bochum: Nur der Klassenerhalt zählt. Das Millerntor muss Punkte bringen. Mehr als Platz 16 scheint auch hier nicht drin.

HOLSTEIN KIEL

Überblick

Oft haben die Norddeutschen ans Bundesliga-Tor geklopft, waren also nahe am Aufstieg dran, jetzt haben sie es aufgemacht und sind reingeschlüpft. Der insgesamt 58. Club im Oberhaus und der erste überhaupt aus Schleswig-Holstein. Die Handball-Hauptstadt Kiel hat den Fußball entdeckt, das heimische Stadion dürfte durchgehend ausverkauft sein – und manches Team dort sein blaues Wunder erleben wie vor drei Jahren die Bayern beim Pokal-Aus im Schnee-Eis. Ach ja: Zweimal (1930 und 31) waren die Störche schon Deutcher Meister.
Fast hätten die Kieler sogar die Zweitlga-Meisterschaft geholt und eine hässliche Radkappe alsTrophäe gewonnen. Trumpf ist und bleibt die Geschlossenheit, die holsteinische Ruhe auch in bedrohlichen Lagen wird helfen. Trainer Marcel Rapp verspricht auch fürs Oberhaus gepflegten Offensiv-Fußball und kann auf ein sehr eingespieltes Team bauen.

Player to watch
Lewis Holtby: Eine abwechslungsreiche Karriere hat der 33-Jährige hinter sich. Zum ganz großen Wurf hat es allerdings nicht gereicht. Jetzt hat er in Kiel sein spätes Glück gefunden. Seine (Bundesliga)-Erfahrung wird helfen, und spielen kann er auch noch. Zieht nicht auch ein sogar 38-jähriger Luka Modric noch die Fäden?
Fiete Arp: Vor ein paar Jahren galt er als das größte Stürmertalent in Deutschland, der sogar zu den Bayern wechselte. Mindestens eine Nummer zu groß war damals der Sprung. Doch Arp verzweifelte nicht und kann durchaus auch in der Bundesliga Akzente setzen.

Mögliche Fallstricke
Sehe ich erst mal keine: Eine gewisse Ehrfurcht vorm Oberhaus ist verständlich, doch schon die 2:3-Niederlage in Hoffenheim hat gezeigt, dass der offensive Ansatz funktionieren kann.
Höchstens noch die erforderlichen Umbaumaßnahmen für Auflagen, bei denen es jetzt nur eine Ausnahmegenehmigung gibt, könnten Unruhe bringen. Doch Holstein plant eh den Ausbau auf 25 00 Zuschaer.

Erste Spiele
1899 Hoffenheim A/2:3
VfL Wolfsburg H
FC Bayern H
VfL Bochum A
Zwei tolle Heimpartien. Nordderby vs Wolfsburg und die Bayern sogar als Samstagabend-Topspiel. Genau das Richtige zum Debüt.

Fazit
Viel spricht für ein Abstiegstrielle Kiel, Pauli und Bochum. Den Holsteinern traue ich es am ehesten zu, sogar höhere Weihen zu erreichen. Reines Bauchgefühl, wie ich zugeben muss.

Das wars: Meine Abschlusstabelle folgt in Teil 4