von Münchner Löwe | Okt. 17, 2025 | MLB, NFL
Blick über den Teich, MLB
Gleich 2 Partien der Conference Series gab es in der Nacht zu Freitag. Während die Dodgers in der National League unaufhaltsam in Richtung World Series streben, ist in der American League nach dem 4. Auswärtssieg der Serie zwischen Toronto und Seattle wieder alles offen
AMERICAN LEAGUE
Seattle Mariners – Toronto Blue Jays 2:8 (2:2)
Eigentlich ein absolut ungleiches Starting-Pitcherduell: Bei den Mariners der junge Luis Castillo im Zenith seines Könnens, das Ass im Kader. Dort der schon 41-jährige Max Scherzer, seit 2008 in der Liga und zwar mit allem dekoriert, was ein Profi in der MLB so erreichen kann inklusive zweier World-Series-Trophäen. Aber er hat ein eher grausames Jahr mit zum Teil desaströsen Auftritten hinter sich und stand zuletzt vor 3 Wochen auf dem Mound.
Wie der Sport so spielt, ward es schnell ungleich. Während Scherzer geradezu stoisch Inning für Inning absolvierte und sich auch von einem frühen Homerun von Josh Naylor nicht aus der Ruhe bringen ließ, wackelte Castillo schnell und sehr bedenklich. Im 3. Inning kassierte er zunächst ein Double von Isiah Kifer-Falefa und unmittelbar danach den 2-Run-Homer von Andres Giménez, der schon gestern in Spiel 3 einen 3-Run-Homer fabriziert hatte. Das muntere“Scheibenschießen ging mit zwei weiteren Singeles von Nathan Lukes und Vladimir Guerrero sowie einen Walk von Alejandro Kirk weiter, ehe Teammanager Dan Wilson ihn erlöste und durch Gabe Speier erlöste. Der zweitkürzeste Auftritt als Starting Pitcher, für Castillo in seiner Karriere. Speier aber ließ im Inning nur noch einen Run durch einen Walk bei gelandenen Bases zu, doch trotz der Schadensbegrenzung lagen die Mariners mit 1:3 hinten.
Dabei blieb es, weil Scherzer auf dem Mound überdurchschnittliche Arbeit verrichtete. Obwohl sein Fastball längst nicht mehr so schnell ist (wie im College, ätzte mlb.com. Es reichte für die Mariners-Lineup, und die Jays legten im 4. Inning durch ein Single und einen Wild Pitch auf 5:1 nach.
Die Szene des Spiels dann im unteren 5. Inning, die längst ein viraler Schlager ist. John Schneider wollte den 41-Jährigen vom Mound nehmen, doch der dachte nicht daran und machte dies mit heftigen Worten und Gesten deutlich – Kopf an Kopf mit dem gerade mal 4 Jahre älteren Blue-Jays-Manager.
https://www.reddit.com/r/sports/comments/1o8pg9q/max_scherzer_makes_his_case_to_john_schneider_to/
Noch Fragen warum Scherzer den Spitznamen „Mad Max trägt? Schneider fügte sich – wohlwissend, dass Scherzer liefern würde. Und er lieferte, beendete das 5. Inning ohne weiteren Run und machte auch noch im 6. Inning Seattles Top-Schlagmänner Cal Raleigh und Julio Rodriguez aus, bevor er sich tatsächlich auswechseln ließ – unter dem Jubel der mitgereisten Fans. Die starke Bilanz: 5.2 Innings, 3 zugelassene Hits, 2 Earned Runs, 4 Walks, aber auch 5 Strike outs.
Danach war die Partie entschieden, trotz eines Singles von Eugrenio Suárez zum 5:2. Vlad Guerrero drosch den Ball wie schon gestern über den Zaun (6:2), und Gimenez durfte mit einem Single 2 weitere RBIs verbuchen (8:2).
Ausblick
Schon heute Nacht findet in Seattle das 5. Spiel statt. Für Seattle wird der im 1. Spiel so starke Bryce Miller auf dem Mound stehen, für Toronto der ebenfalls famose Kevin Gausmann. Nach dem 4. Auswärtssieg in Folge ist klar, dass die Serie noch mal nach Kanada zurückkehrt. Zumindest in einer 7. Partie in der Nacht zu Dienstag könnte dann sogar wieder Mad Max Scherzer als (müde?) helping hand benötigt werden.
NATIONAL LEAGUE
Los Angeles Dodgers – Milwaukee Brewers 3:1 (3:0)
Wieder konnten sich die Dodgers auf ihre famosen Werfer verlassen, und dieses Mal überzeugten auch die Einwechsel-Pitcher gegen Milwaukee Brewers, die an der Effizienz schier verzweifeln.
Dodgers starting Pitcher Tyler Glasnow hatte 5.2 starke Innings, in denen er nur einen Run und 3 Hits zuließ. Fast noch beeindruckender war auf der anderen Seite Rookie-Pitcher Jaco Misiorowski. De kam schon nach 0.1 Innings zum Einsatz, weil zuvor Aaron Ashby kein Land gegen die Dodgers-Schlagmänner sah und ein Triple von Shohei Ohtani, ein Double von Mookie Betts und einen Walk von Freddie Freeman zuließ. Misiorowski, mit einem Fastball von bis zu 102 Meilen/Stunde ausgestattet (also zB satte 8 mehr als Max Scherzer), spielte sich fast mit den Dodgers-Kontrahenten. Er feuerte 9 Strike-outs (Rookie-Rekord für die Play-offs), und ließ nur 3 Mann auf Base. Aber vielleicht beließ ihn sein Team-Manager eben diesen einen Schlagmann zu viel auf den Mound, denn es war Tommy Edman, der mit seinem Hit und 2 Mann auf Base den entscheidenden Run herbeiführte.
Die Brewers hatte einen weiteren extrem unglücklichen Tag. Erstazwerfer Abner Uribe verfehlte mit einem Allerwelt-Pick die 1. Base und ließ damit den an der 3. Base wartenden Freddie Freeman ins Ziel zum 1:3. Und fast grotesk war es, wie unfähig ohne jedes Ergebnis sich die Brewers-Schlagmänner gegen die Dodgers-Einwechselwerfer anstellten, fast als hättens sie zu viel von ihrem Namens-gebenden Erzeugnis genascht. Die Horror-Bilanz gegen den als Schwachstelle ausgemachten Bullpen: 3.1 Innings, 1 Hit (Lead-off-Double Carlos Dubin im 7. Inning). Desaströs, und die Krone setzte der sonst so starke Jackson Chourio, der sich bei einem Schlagversuch slebst verletzte und ausgewechselt werden musste. So blieb es beim 3:1-Erfolg der Dodgers, de sie statistisch fast sicher ins Finale bringen sollte.
Ausblick
3:0 führen die Dodgers in der Serie, und nur ein einziges Mal in der MLB-Geschichte reichte dieser Vorsprung nicht zum Weiterkommen (unvergessen 2004 den Yankees vs den Red Sox). Spannend wird sein, ob Dodgers-Manager Dave Roberts im 4. Spiel tatsächlich wie angekündigt Shohei Ohtani als Starting Pitcher aufbietet. Der Japaner enttäuscht bisher in den Play-offs als Schlagmann mit einem Durchschnitt von 0.158. Den Brewers hilft nur ein Wunder. Vielleicht reicht auch erst mal, dass sie die Bälle einigermaßen treffen wie bis dato in der Saison.
Ansetzungen
Sa., 00:08: Mariners – Blue Jays (2:2)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers (3:0)
So., 02:08: Dodgers – Brewers (falls notwendig)
Mo., 02:08: Blue Jays – Mariners (Spiel 6)
Einen hab ich noch:
Der übertragende US-Sender Fox erkor den Abend zum Tag der alten Männer. Weil gleichzeitig im Thursday Night Football sich bei der Partie Cincinnati Bengals vs Pittsburgh Steelers der 40-jährige Quarterback Joe Flacco (Bengals) mit dem gar 41-Jährigen Pendant Aaron Rodgers duellierte. Flacco mit 3 Touchdown-Pässen, Rodgers gar mit 4 (aber auch 2 Interceptions). Beide aber mit einem Rating von 100+, also klar überdurchschnittlich. Der jüngere Flacco, gerade von Cleveland nach Cinci gewechselt, gewann dann durch ein Fieldgoal praktisch in letzter Sekunde mit 33:31. Wie es sich für die NFL gehört: eine faustdicke Überraschung.
von Münchner Löwe | Okt. 16, 2025 | MLB
Blick über den Teich, MLB
Seattle Mariners – Toronto Blue Jays 4:13 (2:1)
Die Conference Finals sind weiter fest in der Hand der jeweiligen Auswärtsteams. Im insgesamt 5. Spiel gab es den 5. Erfolg der Gäste. Gleich mit 13:4 überfuhren die Toronto Blue Jays die Seattle Mariners und verkürzten nach ihren beiden Heimpleiten die Best-of-7-Serie auf 1:2.
Dabei hatte es wunschgemäß für das Team aus dem Nordwesten begonnen. Julio Rodriguez drosch schon im ersten Inning einen Two-Run-Homer über den Zaun. Jays-Pitcher Shane Bieber hatte seine liebe Müh und Not, brachte den Abschnitt aber irgendwie über die Runde.
Ein spektakuläres 3. Inning brachte die Wende für die Kanadier. Andres Gimenez aus Venezuela, in der Schlagreihe an 9. und letzter Stelle, gelang ein Homerun, der 2 Punkte einbrachte. Ein Wild Pitch von Seattles Starter George Kirby nutzte Nathan Lukes zum dritten Punkt., und Dalton Varsho sorgte mit einem Double für zwei weitere Runs durch Vladimir Guerrero jr. und Alejandro Kirk. Die Punktemaschine gegen die Yankees, die fast zum Erliegen gekommen war, feierte fröhliche Auferstehung.
Und es ging munter weiter: Homerun George Springer im 4. Inning (6:2), Homer von Guerrero und RBI-Single von Ernie Clement im 5. Inning zum 8:2. Dazu ein plötzlich enorm starker Pitcher Shane Bieber, der an seine Glanzeiten anknüpfte, praktisch nichts mehr zuließ. Als er den Mound nach dem 6. Inning verließ, standen 8 Strikeouts zu Buche (persönlicher Play-off-Rekord eingestellt), und nur 4 Hits hatte er zugelassen.
Der Rest war Ergebnis-Korrektur und aufpolieren von persönlichen Rekorden. Marrozarena von den Mariners schaffte den ersten Homer der Play-offs, Teamgefährte Cal Raleigh den 3. (nach 60 in der Saison). Auch Kirk von den Blue Jays drosch noch einen 3-Rund-Homer über den Zaun und schaffte den 5. seiner Mannschaft (Reamrekord einfestellt in den Play-offs).
Aufregung gab es noch um Vlad Guerrero. Der stand im 8. Inning sogar kurz vor einem äußerst seltenen Circle Cycle, * (danke Klappflügel), doch anstatt diesen mit einem Triple perfekt zu machen (mit dem Risiko, dass er es nicht rechtzeitig zur 3. Base schafft und ausgemacht wird), beließ er es bei einem sicheren Double.
{* Cycle: Einem Spieler gelingt in einer Partie ein Single, ein Double, ein Triple und ein Homerun}
Schon heute geht es in Seattle weiter. Für Toronto wird das alte Schlachtross Max Scherzer als Starter auf dem Mound stehen, für Seattle Luis Castillo, vermeintlich ihr größtes Ass.
Ansetzungen heute
Fr., 00:08: LA Dodgers – Milwaukee Brewers (2:0)
Fr., 02:33: Mariners – Blue Jays (2:1)
Ansetzungen morgen
Sa., 00:08: Mariners – Blue Jays (Spiel 5)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers (Spiel 4)
von Münchner Löwe | Okt. 15, 2025 | MLB
Blick über den Teich, MLB
Durch meine wunderschöne Reise nach Budapest und Wien sind hier die 4 Divisional Series ausgelassen worden. Wenigstens ergebnismäßig und manchmal mit ganz kurzen Anmerkungen möchte ich sie noch einfangen (was manchen Spielen nicht im Geringsten gerecht wird
Toronto Blue Jays – New York Yankees 3:1 (10:1, 13:7, 6:9, 5:2)
Nie kamen die Yankees mit den Schlagmännern der Kanadier zurecht. Und außer Aaron Judge blieb auch die Offensive recht blass. Überragend bei den Jays: Vlad Guerrero
Seattle Mariners – Detroit Tigers 3:2 (2:3, 3:2, 8:4, 3:9, 3:2/15Inn.)
Das 5. Spiel wird in Erinnerung bleiben. 15 Innings und fast 5 Stunden brauchte es, bevor ein Double von Jorge Polanco Spiel und Serie entschied. Überragender Pitcher war Detreoits Tarik Skubal, der in 7 Innings nur einen Run zuließ. Insgesamt servierte in 3 Play-off-Partien 33 Strikeouts
Philiadelphia Phillies – Los Angeles Dodgers 1:3 (3:5, 3:4, 8:2, 1:2/11. Inn.)
Da bahnt er sich schon an, der Dodgers Play-off-run. Starke Starting Pitcher, und die Line Up knüpft an 2024er-Zeiten an. Und doch war auch viel Glück im Spiel. Der entscheidende Run im 4. Spiel geleng den Dodgers durch einen, sagen wir es, Anfängerfehler von Phillies Pitcher Orion Kerkering, dem von seinem Mound aus ein absolutes Routine-Aus nicht gelang, als er seinen Catcher an der Home Base verfehlte. Der arme Kerl wurde daraufhin derart mit Hass und Drohschriften belästigt, dass er seinen Account absperren musste.
Milwaukee Brewers – Chicago Cubs 3:2 (9:3, 7:3, 3:4, 0:6, 3:1)
Die Heimspielserie: 5 Siege zu Hause in einer 5-Spiele, wirklich nicht üblich in der MLB.
Conference Series
In beiden Ligen haben die Westküstenteams Los Angeles und Seattle gleich beide Auswärtsspiele in Milwaukee und Toronto geklaut. Das ist schon mehr als eine Vorentscheidung. World Series am Pazifik (in 2 sehr demokratischen Städten)
American League, Toronto Blue Jays – Seattle Mariners 1:3 und 3:10
Es begann so glänzend im 1. Spiel für die Blue Jays mit dem Homerun durch George Springer auf den ersten Pitch der Mariners überhaupt. Danach kam: nichts, nada niente, und das gegen ein noch sehr müdes Team aus Seattle, das nicht einmal 48 Stunden zuvor sein episches Divisional Final gegen die Tigers gewonnen hatte (inklusive massiven Pitcherverschleiß) und der Reise von der Westküste in die kanadische Metropole.
Starting Pitcher Bryce Miller legte formidable 6.0 Innings hin (neben dem Homerun nur noch ein weiterer Hit), völlig makellos (geht das?) blieb der Bullpen. Auffällig dabei, dass es insgesamt nur 4 Strikeouts gab. Die Jays trafen also den Ball, aber nicht platziert und/oder genug. Das erklärt auch die absurd wenigen 100 Würfe, die die Mariners-Pitcher insgesamt für die 9 Innings benötigen. Die Faustregel, die ich mal gelernt habe: 15 Pitches/Inning, das wären etwa 135.
Zwar schlug sich auch Torontos Starting Pitcher Kevin Gausman glänzend und blieb 5 Innings nahezu besenrein. Doch im 6. Inning brach es (etwas) hinein. Homerun Cal Raleigh (wer auch sonst?), Hit Julio Rodriguez, und der Matchwinner aus der Tigers-Serie Polanco brachte diesen mit einem weiteren Double ins Ziel. Mit einem RBI-Single beseitigte Polanco dann fast alle Zweifel am Sieg
Mit dem Erfolg im Rücken spielte es sich für die Mariners in der 2. Partie viel einfacher. Julio Rodriguez drosch einen 3-Run-Homer über den Zaun. Zwar fanden die Blue Jays eine recht schnelle Antwort durch 3 Punkte in den ersten beiden Innings, doch Polanco mit einem weiteren 3-Run-Homer sorgte erneut für eine 3-Run-Führung., auf die die Kanadier keine Antwort mehr hatten. Josh Naylor, erst im Juli von den Arizona Diamondbacks gekommen, schaffte noch Homerun, der dieses Mal 2 Punkte wert war.
Ausblick
Die große Stärke der Jays war die Heimstärke, die führte in 2 Spielen zu nichts außer blutigen Ohren. Heimstark sind auch die Mariners in einem extrem stimmungsvollen Stadion, das geradezu nach den ersten World Series seit 2001 und den ersten Titel überhaupt lechzt.
Ansetzungen
3. Spiel: Do., 02:08: Mariners – Blue Jays (2:0)
4. Spiel: Fr., 02:33: Mariners – Blue Jays
5. Spiel: Sa., 02:38: Mariners – Blue Jays *
6. Spiel: Mo., 02:03: Blue Jays – Mariners *
7. Spiel: Di., 02:08: Blue Jays – Mariners *
* falls nötig
National League
Milwaukee Brewers – Los Angeles Dodgers 1:2 und 1:5
Zwei Spiele, zweimal sicherten absolut überragende Starting Pitcher den Erfolg der Dodgers. Blake Snell hatte in Partie eins 8 brillante Innings, in denen er sage und schreibe nur einen einzigen Hit zuließ, eine absolut außergewöhnliche Leistung, zumal in Play-offs. Wirklich gut trafen auch die Dodgers nicht den Ball, doch es reichte zu einem Homerun durch Teoscar Hernandez und einem Walk für Mookie Betts im 9. Inning bei geladenen Bases, also ein weiterer Punkt.
Und doch wurde es im unteren 9. Inning richtig spannend: LA-Team-Manager Dave Roberts nahm Snell vom Mound und vertraute dem Bullpen. Und wenn die Experten irgendeine Schwäche im Star-Ensemble der Dodgers ausgemacht hatten, dann waren es die Ersatzwerfer. Die diesen Ruf zu bestätigen wussten. Roki Sasaki ließ einen Hits und 2 Walks zu, was in einem Run resultierte, also nur noch 2:1 aus Dodgers-Sicht. Roberts erlöste ihn und ersetzte ihn durch Blake Treinen. Spannender kann eine Baseball-Konstellation nicht sein: Unteres 9. Inning, geladene Bases, 2 Out. Ein „normaler“ Hit würde den Ausgleich bedeuten, genau wie ein weiterer Walk oder gar ein Hit by Pitch, ein Double gar den Sieg. Und was macht Brice Turang, der zum Helden hätte avancieren können. Kassierte ein recht schnödes Strike out, und der Sieg der Dodgers stand fest. Kritiker monieren, dass er vielleicht bei einem Wurf von Treinen in seine Nähe seinen Körper hätte hinhalten sollen (und freiwillig den Hit by Pitch=Run kassieren). Dabei möge man bedenken, dass ein Ball mit mehr als 150 kn/h auf einen zugeschossen kommt. Andererseits dürfte aus rein logischen Gründen kein Mensch Handball-torwart werden, wo sie Kopftreffer heroisch abgefeiern (wenn noch dazu in der Lage …).
Partie 2 ähnelte dann sehr dem 1. Toronto-Seattle Spiel: Den Brewers gelang ein ganz früher Homerun, und dann quasi gar nichts mehr. Yoshinobo Yamamoto ließ sich dadurch nämlich nicht im geringsten beirren und knüpfte nahtlos an die brillante Leistung von Blake Snell an. Inning für Inning absolvierte er, ohne dass der Japaner auch nur einmal ernsthaft in Bedrängnis gekommen wäre (nur 1 Lead-off-Hit, nie Läufer auf der 2. oder 3. Base) Schon im 2. Inning drehten Teoscar Hernandez per Homer und Andy Pages mit einem Double die Partie. Max Muncy im 6. Inning per Homer und sogar der bis dato in den Play-off kaum etwas treffende Superstar Shohei Ohtani per Single im 7. Inning legten nach.
Mit 5:1 ging es ins untere 9. Inning. Diesmal ließ Roberts seinen SP auf dem Mound, und Yamamoto dankte es ihm mit 3 weiteren schnellen Aus. Es war das erste komplette Spiel eines Pitchers in den Play-offs seit 8 Jahren (Justin Verlander/Tigers vs Yankees), und der große Jose Lima war der 2004 der letzte der Dodgers, dem dieses Kunststück gelang. Ach ja: Yamamoto ist der erste Japaner, der den kleinen erlauchten Kreis der CG in PO erreicht hat. (Keine Angst, das habe ich gerade alles nachgelesen und war mir nicht wirklich parat …).
Ausblick
Hier gilt Ähnliches wie bei der ALCS, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Die Hoffnung der Brewers kann nur sein, dass nicht immer die Dodgers-Pitcher so unfassbare und auch für sie außergewöhnliche Tage erwischen. Andererseits sind die für die Spiele 3 und 4 angesetzten Tyler Glasnow und Shohei Ohtani grundsätzlich kein Stück schlechter als Snell und Yamamoto, die danach wieder ran dürfen.*
(* Normalerweise brauchen Starting Pitcher nach 90 Würfen mindestens 4, besser 5 Tage Ruhe, bis sie wieder starten. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie Entscheidungsspiele, wo dann jeder Arm gebraucht wird, der nicht gerade wegen eines Bruchs, eines komplizierten Bruchs versteht sich, eingegipst ist.)
Ansetzungen
Fr., 00:08: Dodgers – Brewers (2:0)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers
So. 02:08: Dodgers – Brewers *
Mo., 23:08: Brewers – Dodgers *
Mi., 02:08: Brewers – Dodgers *
* falls notwendig
Die World Series (Best of 7) beginnen am Samstagmorgen mit dem ersten von zwei Heimspielen beim dem Finalisten, der die bessere Bilanz nach der regulären Saison hatte.
Anbei auch dieses
1. Milwaukee Brewers 97:65
2. Blue Jays 94:68
3. Dodgers 93:69
4. Mariners 90:72
von Münchner Löwe | Mai 22, 2025 | basketball, Eishockey, NBA, NHL
Blick über den Teich, NBA und NHL
Eine unglaubliche Schlussphase bei New York gegen Indiana, und die Edmonton Oilers erleben ein grausames Schlussdrittel bei den Dallas Stars.
NBA
New York Knicks – Indiana Pacers 135:138 OT (0:1)
Was für eine Aufholjagd der Pacers, besser gesagt von Aaron Nesmith. Schaut euch auf Youtube die Schlussphase an, auch wenn man das Ergebnis kennt, nur noch Gänsehaut.
Mitte des 4. Viertels lagen sie noch mit 15 Punkten zurück, dann begann die große Zeit des Flügels, bis dahin eher unauffällig unterwegs. Sechs Dreier in Folge erzielte er und brachte die Pacers praktisch im Alleingan heran. Ganz am Schluss hieß das Motto: Irgendwie den Ball zu Nesmith bringen, der versenkt ihn schon. Und so waren die Pacers bei ihrem letzten Angriff 2 Punkte hinten, als der eigentliche Star der Pacers auf den Plan trat, und zwar absolut filmreif. Er drückte an der Dreierlinie ab, der Ball sprang vom Ring senkrecht in die Luft und direkt in die Reuse. Kurz jubelten die Pacers sogar über den vermeintlichen Sieg, aber Haliburton stand mit einem Zehennagel auf der Linie, also nur 2 Punkte und Overtime.
In den 5 Minuten wechselte die Führung mehrere Male, ehe die Pacers das bessere und glücklichere Ende für sich verbuchten.
Bester Mann der Sieger
Tyrese Haliburton: Am Ende sammelte er 31 Punkte und 11 Assists. Er verlor nie den Überblick und leistete sich nur 2 Ballverluste. Allerdings geriet auch er wie alle Pacers arg in Bedrängnis, als die Knicks im 3. Viertel aufdrehten.
Stark beim Verlierer
Jalen Brunson (43 Punkte) und Karl-Anthony Towns (35 Punkte, 12 Rebounds). Unglaubliche Zahlen Das Problem war, dass sie das Spielin der 2. Hälfte fast alleine tragen mussten, Unterstützung kam da nur noch von OJ Amunoby (11 Punkte). Erschwerend kam hinzu, dass Brunson früh im 4. Viertel sich das 5. Foul einhandelte und deshalb in der Defense vorsichtig zu Werke gehen musste.
X-Faktoren
Aaron Nesmith: Letztlich natürlich der Mann der Partie, die Dreiershow erinnerte an Teamlegende Reggie Miller, selbst eine Nemesis der Knicks. Allein diese 3 Dreier in den letzten 90 Sekunden waren der reine Wahnsinn.
In der Overtime hatte zwar Nesmith das Pulver verschossen, dafür traten Andrew Nembhard (7 Punkte) und Obi Toppin (4) in Erscheinung. Toppin gelang letztlich die spielentscheidnde Aktion, als er einen Abpraller mit einem spektakulären Tip-In-Dunk ins Netz stopfte.
Ausblick
Wenn diese Serie so weitergeht, brauchen die Leute in New York und Indiana Beruhigungspillen. Jegliche Vorhersage verbietet sich eigentlich: Eines scheint allerdings klar: Die Knicks brauchen vor allem in den entscheidenden Phase neben Brunson/Towns Unterstützung. Schwer genug gegen das glänzende Team (im Wortsinn: Team) der Pacers wird es ohnehin.
Ansetzungen
Fr., 02:30: Oklahoma City Thunder – Minnesota Timberwolves (1:0)
Sa., 02:00: New York Knicks – Indiana Pacers (0:1)
NHL
Dallas Stars – Edmonton Oilers 6:3 (1:0)
Ein Spiel lässt sich nicht auf der Bank gewinnen. Diese Eishockey-Weisheit mussten die Edmonton Oilers beim ersten Conference leidvoll erfahren. Anfang des driten Drittels kassierten sie in knapp 5 Minuten gleich 3 Tore in Unterzahl, vorbei war der schöne 3:1-Vorsprung, den sie sich in den 40 Minuten zuvor heruasgearbeitet hatten.
Entgegenzusetzen hatten sie nichts mehr, Dallas traf zwei weitere Mal (Lindell dabei ins leere Tor). Eine letztlich überflüssige Niederlage, nicht mehr in einer Best-of-7-Serie, allerdings auch nicht weniger, weil die Oilers halt einen Auswärtssieg brauchen.
Neben den zumindest im Schlussdrittel exzellenten Überzahlspiel können sich die Stars auf mehrere Spieler verlassen:3 Linien teilten sich die Treffer auf. Dagegen lastet arg viel Offensiv-Last auf den Schultern von Conor McDavid und Leon Draisaitl.
Leon, der Profi
1 Tor und 2 Assists, lautete die starke Bilanz von Draisatl, der jetzt bei 20 Play-off-Punkten hält. Alledings mitschuld am ersten Treffer der Stars, als er die Scheibe nicht kontrolieren konnte
Meine 🇫🇮
Alle fünf auf Seiten der Stars trugen sich in die Scorerwertung ein. Miro Heiskanen traf im PP zum 2:3 und gab noch einen Assist für Mikael Granlund zum Ausgleich. Mikko Rantanen und Roope Hintz hatten ihren Schlläger beim 4:3 im Spiel, und Esa Lindell vollendete ins leere Tor weit aus dem eigenen Drittel zum Endstand.
Ansetzungen
Fr., 02:00: Carolina Hurricanes – Florida Panthers (0:1)
Sa., 02:00: Dallas Stars – Edmonton Oilers (1:0)
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