Was so übrigbleibt

Trauer um Johan Neeskens

Der Holländer gehörte zu den (auf hohem Niveau) bedauernswerten Fußballern, die zwei WM-Endspiele verloren, aber keinen Titel gewonnen haben. Wie Toni Schumacher, Kalle Rummenigge und andere Deutsche 1982und 1986.  Zweimal scheiterte er mit Oranje am Gastgeber, 1974 in Deutschland und 1978 in Argentinien. Neeskens stand immer ein wenig im Schatten von Cruyff, König Johan, den II. nannten sie ihn, und er selbst konnte damit gut leben. „Ich bin sehr zufrieden, nur der zweitbeste Spieler der Welt zu sein“, sagte er mit einem Augenzwinkern auf das Verhältnis zu Cruyff angesprochen. Mit dem prägte er nicht nur im holländischen Trikot, sondern auch bei Ajax und später beim FC Barcelona das Mittelfeld prägte.
Unvergessen für die deutschen Fans ist natürlich sein Elfmeter gegen Deutschland, als er beim Schuss mehr in den Boden hieb statt den Ball traf, der deshalb unhaltbar für Sepp Maier in der Mitte des Tores einschlug.
Neeskens war die Pferdelunge im Holland-Spiel, lebte das Voetball totaal von Trainer Rinus Michels vorbildlich, war Abfangjäger und Ballschlepper und mit seinem gewaltigen Schuss eine stete Bedrohung. Ein fantastisches Tor gelang ihm im WM-Halbfinale 1974 gegen Brasilien (das nur das letzte Zwischenrundenspiel und kein echtes Halbfinale war, für die Schlaumeier).
https://www.youtube.com/watch?v=jcW-dUXfQrc

Das war der Fußball, in dem ich mich verliebte, und es gehört zu den vielen Ungerechtigkeiten dieses Sports, dass dieses Oranje nicht Weltmeister wurde.

Jetzt ist Johan Neeskens im Alter von 73 Jahren gestorben. Bis zuletzt war er als Trainer in Algerien tätig. So große Spuren wie als Spieler hat König Johan, der Zwote allerdings nie hinterlassen.

Tina Herrmann beendet Karriere

Mit nur 32 Jahren hängt die Hessin den Skeleton-Schlitten an den sprichwörtlichen Nagel. Skeleton: Das sind die „Verrückten“ Frauen und Männer, die sich kopfüber in einen Eiskanal stürtzen, Kinn-  und Nasenspitze nur Zentimeter über dem Boden. Gleich siebenmal gewann Herrmann bei Weltmeisterschaften einen Titel, gewann zweimal den Gesamtweltcup. Nur bei Olympia wollte es bei ihr nicht klappen. Obwohl immer als Mitfavoritin gestartet, fuhr sie 2018 als Fünfte und 2022 als Vierte jeweils an einer Medaille vorbei. Ein dritter Anlauf im Februar 2026 will sie nicht mehr in Angriff nehmen, obwohl sie dann mit knapp 34 Jahren, am 5. März hat sie Geburstagdurchaus noch jung genug für den Eiskanal wäre. Welcher das ist, steht im übrigen immer noch nicht fest, aber das hat die Entscheidung sicher nicht beeinflusst.

Si tacuisses …

Also sprach: Alexander Zverev, Tennisprofi.
„Ihr versaut das komplette Turnier!“, motzte er in Richtung Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani. Nicht nur maßlos übertrieben war die Klage, sondern auch ungerecht, denn der Ref erkannte völlig zurecht, dass Zverev einen Stop von Griekspoor nicht mehr rechtzeitig erreicht hatte und legte während der kommenden Pause nach: „Du sitzt bequem auf Deinem Stuhl, während ich mir den Arsch abrenne … Jedes Grand-Slam-Finale, in dem ich stehe, verliere ich wegen Euch (Schiedsrichtern). Anmerkung: Zweimal stand er in einem Endspiel: 2020 war er zu doof, gegen Dominic Thiem einen 2:0-Satzvorsprung nach Hause zu bringen, dieses Jahr verlor er in Paris gegen Carlos Alcáraz ebenfalls in 5 Sätzen und wurde tatsächlich durch eine sehr zweifelhafte Entscheidung benachteiligt.

Also sprach: Kevin Behrens, Fußball-Profi
„So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht.“ Der Nationalspieler (tatsächlich) meinte damit ein Regenbogen-Trikot, das er wie alle anderen Wolfsburg-Profis mit einem Autogramm versehen sollte. Das widerspreche jeglichen Grundsätzen der Vereinsphilosphie, hieß es in eienr Stellungnahme des Vereins auf Nachfrage. Behrens selbst gibt den Zerknirschten: „Meine spontanen Äußerungen waren nicht in Ordnung“, bekannte er in der Sport Bild, die den Fall aufgriff. Die Entschuldigung kann ich glauben oder auch nicht. Es passiert schon auffallend häufig, dass erst unerträgliche Äußerungen in die Welt geblasen werden, die dann der Betreffende versucht wieder einzufangen, wenn das Geschrei allzu groß wird.

Was so übrigbleibt

Bayer nur auf Platz 15!

Alarm! So schlecht standen die Münchner seit ewigen Zeiten nicht mehr in einer Tabelle! Und auch nur wegen des guten Torverhältnisses, punktemäßig hat der FCB so wenige wie der 23. Atlético Madrid  nach dem 2. Spieltag der Champions League so wenige Schaue ich näher hin, ist allerdings Hoipfen und Malz noch NICHT verloren, nur halt dieses eine Spiel bei Aston Villa, bei dem der vor dem Tor herumirrende Manuel Neuer überhoben wurde und in seiner Analyse alles der Taktik zuschrieb, die tatsächlich eher Harakiri gleicht denn einer gesicherten Verteidigung. Was am Herumirren dennoch nichts ändert.
Besser steht der BVB da, mämlich auf Platz 1, mit 6 Punkten und 10:1 Toren. Was diese eine Tabelle mit 36 Teams  tatsächlich so interessant machen könnte: Mit Ausnahme der Engländer haben alle sogenannten großen Nationen schon echte Sorgenkinder (Leipzig, Girona, Milan).

Glänzend stehen die deutschen Teams in Europa und Conference League da. Sogar die kriselnden Hoffenheimer gewannen, und Heidenheim feierte in der Conf League im 2. Spiel schon den 2. Sieg. Betrüblich: Nicht einmal ihr eh nichtgroßes Stadion (15 000 Zuschauer) war ausverkauft (12 800).

Alcaraz schlägt Sinner

Dieses Duell wird auf absehbare Zeit die Tennis-Spitze beherrschen (ein droht allerdings eine Sinner-Sperre wg Doping-Affäre). In Peking beharkten sich die beiden im Finale mehr als 3 Stunden lang, ehe Alcaraz im Tiebreak im 3. Satz das auf höchstem Niveau befindliche Match mit 7:3 für sich entschied.

Bei den Frauen ist die an Nummer 1 gesetzte Aryna Sabalenka (Iga Siatek war nicht dabei) im Viertelfinale an Karolina Muchova gescheitert, die wieder mit äußerst variantenreichem Spiel verzückte.Ihre Rückkehr in die Top 10 ist nur eine Frage der Zeit, wenn sie gesund bleibt.

Falcons gewinnen NFL-Thriller

Das Team aus Atlanta gewann ein Offensiv-Spektakel (vor allem in der 1. Halbzeit) gegen die Tampa Bay Buccaneers mit 36:30 in Overtime. Zur Pause führten die Bucs schon 24:17. In der servierte Kirk Cousins seinen 4. Touchdown-Pass auf Kha-Darel Hodge und krönte eine fast makellose Leistung. 509 Yards erwarf er, Franchise-Rekord und Bestleistung eines über 36-Jährigen. Eine Diskussion über die ungerechte Regel, dass nach einem Touchdown in der Overtime der Gegner kein Angriffsrecht mehr hat, wäre mal wieder angebracht.

Es war insgesamt ein fantastisches Spiel, denn Baker Mayfield auf der anderen Quarterback-Seite erwischte einen Sahnetag. Spannend genug war es auch, denn erst mit ablaufender Uhr schaffte Koo mit einem Field Goal aus 51 Yards den Ausgleich für die Falcons. Zuvor hatte de Kicker zweimal danebengeschossen.

Debütspiel mit Hindernissen

Am Donnerstag eröffneten die Bayern den neuen SAP Garden auch für den Basketball. In der EuroLeague gelang ihnen ein spektakuläres 97:89 gegen Real Madrid und entschied dabei das letzte Viertel mit gleich 33:16 für sich. Sportlich lief also alles nach Wunsch, doch es hakte in der Halle. Der Tribünenumbau vom Eishockey zu Basketball verlief nicht nach Wunsch, und plötzlich hatten die Zuschauer auf den teuersten Plätzen schlecht Sicht. Vor dem 4. Viertel machte eine Anzeigentafel samt Shotclock (wie viel Zeit bleibt noch für einen Wurf?) über einem Korb schlapp, es wussten also Bayern-Offense und Real-Verteidigung nur über Umwege Bescheid. Was offenbar den bayern nicht schadete, siehe die 33 Punkte. Ein böser Brief an den Hallen-Eigentümer Red Bull dürfte trotzdem folgen.

 

Was so übrigblieb

Ein tödlicher Unfall – und viele Fragen

Die Schweizer Nachwuchs-Radsportlerin Muriel Furrer ist ihren Verletzungen erlegen, die sie sich bei einem Sturz im Rennen um die Juniorinnen-WM zugezogen hat. Neben der Trauer um ein großes Talent, das sowohl auf der Straße als auch im Mountainbike vor einer vielversprechenden Zukunft stand, bleiben zurzeit viele Fragen offen. Ungeklärt sind nach wie vor die Umstände des Sturzes noch die der Bergung der Verunglückten. Nach einem Bericht der Schweizer Zeitung „Blick“ lag sie ene Stunde unentdeckt im Wald. Wohlgemerkt, es war ein WM-Rennen rund um Zürich und nicht eine Etappe bei der Wüsten-Rallye Paris-Dakar, wo Fahrewr schon mal abhandenkommen können. Wie kann es sein, dass man offenbar immer noch nicht weiß,wie es genau zum Sturz kam und dass nicht mit allem Menschenmöglichen und neutralisierten Rennen nach der verunglückten Sportlerin gesucht wurde, dichtes Waldstück hin oder her.
Die WM wurde fortgesetzt, angeblich war das auch der Wunsch der nächsten Angehörigen. Mit dem Straßenrennen der Frauen heute und dem der Männer morgen. Und plötzlich wird das gefährliche Stück besser gesichert, sogar mit Strohballen und Matten, wie wir es vom alpinen Skisport kennen. Wie immer die Frage: Muss denn immer etwas passieren, damit alles Menschenmögliche für die Sicheheit getan wird? Der Radsport ist gefährlich, hundertprozentige Sicherheit iwrd es nie geben, das ist auch allen Beteiligten klar. Aber gerade gefährliche Abfahrten, die von Bäumen oder gefährlichen Abhängen gesäumt sind, brauchen besonderes Augenmerk und Schutz.

Freitags im Westfalenstadion ist die Welt noch in Dortmund

Die Zahl verblüfft, auch beim zweiten Hinschauen. Seit 2002 (!) ist die Borussia bei Heimspielen am Freitagabend unbesiegt. Damals verlor der amtierende Meister gegen Schalke 04, ausgerechnet. Das Westfalenstadion unter Flutlicht, das ist offenbar eine besondere Inspiration für die Borussen-Kicker. Zu sehen war das auch gestern im Ruhrderby gegen den VfL Bochum. Wenig bis nichts lief für die Gelb-Schwarzen zusammen, der VfL führte völlig verdient mit 2:0 nach Fehlern über Fehlern der BVB inklusive eines abenteuerlichen Patzers von Torwart Gregor Kobel, normalerweise einer der besten der Liga. Bochum hatte sogar die Riesen-Chance aufs 3:0, sie wurde abstiegskandidatenreif verhühnert. Doch es war halt Freitagabend und Flutlicht, und dazu auch noch prasselnder westfälischer Regen, also Malocherwetter für die selbsternannten Arbeiterclubs. Noch vor der Pause der Anschluss durch Neuzugang Serhou Guirassy, dem bis dato gar nichts gelungen war. Nach dem Wechsel folgte ein einziger Sturmlauf in Richtung der eigenen Gelben Wand, wo 25 000 Fans auf der größten Stehplatztribüne der Welt die Angriffe und Bälle praktisch ansaugen. Die Tore nur eine Frage der Zeit. Ausgleich durch Emre Cans vortrefflich geschossenen Elfer, Führung abermals  durch Guirassy, der vom bis dahin extrem eigensinnigen Karim Adeyemi brillant bedient wurde. Der eingewechselte Felix Nmecha, erneut nach feiner Adeyemi-Vorlage, besorgte den 4:2-Endstand. Statt Katastrophenstimmung (Niederlage vs Absteiger!, was erlauben Trainer Sahin!) also beste Laune (Bayernjäger!) – dem Westfalenstadion unter Flutlich sei Dank.

Eröffnung mit Packung

Mit mehr als zwei Jahren Verspätung ist gestern der Münchner SAP Garden eröffnet worden, der eigentlich schon Spielstätte bei den European Games 2022 sein sollte. Die ultramoderne Halle wird künftig Heimstätte der von Red Bull München (Eishockey) und dem FC Bayern Basketball sein. Der allerdings wird die BBL-Spiele größtenteoils weiter im BMW Park im Westpark austragen wird. Was den anwesenden FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß nicht daran hinderte zu protzen, erst zur Basketball-Eröffnung nächsten Donnerstag anlässlich der Euroleague gegen Real Madrid werde man die wahre Schönheit des SAP Gardens sehen (MEHR Zuschauer, NÄHER dran.
Zur Eröffnung kam das NHL-Team der Buffalo Sabres mit dem gebürtigen Münchner JJ Peterka. Die zeigten den Bullen, wo es im Eishockey lang geht und siegten 5:0. Peterka hatte die Ehre, das letzte Tor zu erzielen. Brav lobten die Amis die „schöne“ Halle, merkten aber doch an, die heimische im Bundesstaat New York sei doch erheblich größer. Dort finden mehr als 18 000 Fans Platz, im SAP Garden im Eishockey nur gut 11 000. Dennoch – eine hübsche Feier. Jetzt müssen Red Bull und die Bayern zeigen, dass sie ihre ultramoderne Halle auch regelmäßig vollkriegen, in München bei Nicht-Fußball nicht die einfachste Übung.

Und sonst?

  • MLB: Die Detroit Tigers und Kansas City Royals buchten die letzten Play-off-Tickets in der American League. Detroit gewann am Freitag gegen die Chicago White Sox 4:1 und fixierte die erste Post-Season-Teilnahme nach 10 Jahren. Kansas City verlor zwar gegen die Atlanta Braves 0:3, profitierte aber von der gleichzwetigen 2:7-Niederlage der Minnesota Twins gegen die Baltimore Orioles
    Die White Sox stellten mit ihrer Pleite einen traurigen Rekord auf, verloren ihr 121. Spiel, so viele wie noch nie ein MLB-Team.
    In der National League spitzt sich der Dreikampf um zwei verbliebene Plätze zu.
    Die Atlanta Braves, New York Mets und Arizona Diamondbacks sind gleichauf. Mets und Braves tragen am Montag ja noch zwei wg Regens verschobene Spiele gegeneinander aus.
  • Saisonende für Rodri: Wie befürchtet erlitt der Manchester-City-Profi in der Partie gegen den FC Arsenal einen Kreuzbandriss. Bei der EM war der Spanier noch zum besten Spieler des Turniers gewählt worden.
  • Tennis: Alexander Zverev musste krankheitsbedingt (Lungenentzündung) für das Turnier in Peking absagen. Sein Start nächste Woche beim Masters in Schanghai ist zwa anvisiert, steht aber noch nicht fest.  In Tokio wiederum sind die 5 (!) Top-Gesetzten (unter anderem Taylor Fritz und Hubert Hurkacz) schon raus. Der Weg ins Finale scheint geebnet für Titelverteidiger Ben Shelton und Holger Rune, aber wer weiß?.
  • Erstaunliches beim President Cup: Im Golfwettstreit der USA gegen die Welt (ohne Europa) steht es nach dem 2. Tag 5:5. Am ersten Tag gewannen die Amerikaner alle 5 Vierer, am zweiten glichen die Welt-Golfer um Hideki Matsuyama mit 5 Erfolgen aus.

 

Was so übrig blieb

Alcaraz schon raus

Für viele galt de Spanier als der große Favorit der US Open. Die Auslosung schien es auch gut mit ihm zu laufen. Doch der Traum vom 3. Grand-Slam-Titel hintereinander ist ausgeträumt. Der Aufschlagrise Botic van den Zandschuip eliminierte den zweifachen Wimbledon-Gewinner, der mit dem Sevice des Holländers nie zurechtkam und überdies eine Unzahl vermeidbarer Fehler fabrizierte.
Die übrigen Favoriten sind allesamt noch dabei und entledigten sich ihrer bisherigen Aufgaben mehr oder weniger souverän. Ähnliches gilt auch für die Frauen, wo Aryna Sabalenka ihren Favoritenstatus eindrucksvoll bestätigt. Als letzte Deutsdche verabschiedete sich gerade Jule Niemeier gegen Olympiasiegerin Qin Zheng.

 

Was vom Tage übrigbleibt

Triumphe für Sabalenka und Sinner

Zwei Tennis-Endspiele, zwei Favoritensiege, zwei US-Niederlagen. Das war der ereignisreiche, allerdings nicht allzu spannende Tennis-Montag in Cincinatti. Zunächst gewann die Weißrussin Aryna Sabalenka bei ihrem Comeback nach mehr als einem Monat Verletzungspause klar und deutlich gegen die reichlich chancenlose Jessica Pegula. In dieser Form gehört sie klar zu den Favoritinnen für die US Open ab kommenden Montag.
Das gleiche gilt auch für Jannik Sinner, der sich ebenfalls in zwei Sätzen mit 7:, 6:2 gegen Francis Tiafoe durchsetzte. Es war der bereits fünfte Turniererfolg des Jahres für den Italiener, der nach seiner Mandeloperation sich mehr und mehr zu seiner Top-Form von Beginn des Jahres annähert. Ganz hat er sie aber mE noch nicht erreicht.
Tiafoe hat ein ziemlich grauenhaftes Jahr hinter sich. Seine Matchbilanz vor Cinci lautete 19:18, eigentlich indiskutabel für so einen begnadeten Spieler.. Die Finalteilnahme ist sein mit Abstand bestes Abschneiden bei einem Masters oder Grand-Slam-Turnier.. Den ersten Satz hätte er durchaus auch gewinnen können, gerade sein Aufschlag war eine echte Waffe. Mal sehen, was die Auslosung bei den Open so für ihn bereitstellt; er ist so um die Nr. 20 gesetzt.

Und sonst

  • Wout van Aert beflügelt: Im Roten Trikot des Führenden der Vuelta gewann er am Montag die 3. Etappe im Sprint. Heute geht es erstmals in die Berge.
  • Pokal weiter ohne Überraschungen: Am MOntag gaben sich die Bundesligisten Werder Bremen (3:1 beim FC Energie), VfL Wolfsburg (1:0 bei TuS Koblenz) und Eintracht Frankfurt (4:1 bei Eintracht Braunschweig) keine Blöße. Zweitlgist 1. FC Magdeburg scheiterte alledings beim Viertligisten Kickers Offenbach. Manchmal hat der Biberer Beg noch seine Magie.
  • Stanisic verletzt: Der Neuzugang des FC Bayern zog sich im Training einen Außenbandriss zu und fällt mindestens einen Monat aus. Mal sehen, ob auf dessen rechten Seite Joshua Kimmich wieder die Lücke schließen soll/darf/muss. Dann könnten Alexander Pavovic und Neuzugang Palinha das defensive Mittelfeld bilden.

Zu guter Letzt:
Erwächst Mondo Duplantis etwa nationale Konkurrenz? Ingemar Stenmark, einer der größten schwedischen Sportler überhaupt, hat sich auf das schwierige Terrain begeben. Immerhin schaffte die 68-jährige Skilegende mit dem Stab eine Höhe 3,00 Metern, es fehlen also nur noch 3,25 Meter auf den Weltrekord von Duplantis. Was für ein grandioses Bewegungstalent ist dieser Stenmark, der einst seine Balance als Seittänzer perfektionierte. Gelernt ist halt gelernt.

Was so übrigbleibt

Unendliche Trainersuche

Jetzt hat also Thomas Tuchel abges

Unendliche Trainersuche

Jetzt hat also Thomas Tuchel abgesagt bei den Bayern. Besser gesagt, die Ansage der Münchner vom, ihn zum Saisonende seiner Trainerpflichten zu entbinden, bestätigt. In ihrer langsam verzweifelten und deshalb für Nicht-Beteilige so unterhaltsamen Trainersuche kursierte zuletzt ernsthaft die Idee, es noch einmal mit dem Trainer zu versuchen. Offenbar haben die Vorstellungen in der Champions League, in denen die glänzend gecoachten Bayern nur unglücklich an Real Madrid gescheitert sind, zumindest bei einigen Verantwortlichen und vor allem bei der Mannschaft großen Eindruck hinterlassen. Aber jetzt erinnerte sich Thomas Tuchel offenbar der schmachvollen Suspendierung, an die Worte des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der ihm vorwarf, er könne und wolle junge Spieler nicht entwickeln und blies heute die Ideen in den Wind. Seine Zukunft sieht er in England. Oder gar Katalonien, weil dort der FC Barcelona plötzlich doch nicht mehr mit Xavi nächstes Jahr weitermachen will? Zwei planlose Vereine sind da zu beobachten.

Mir fehlt mittlerweile jegliche Idee, wer den Trainerjob bei Bayern übernehmen kann und auch dazu bereit ist. Das Problem ist vor allem, dass dort mindestens fünf Menschen sich auf einen Kandidaten einigen müssen; von einem Plan, ob, wie und wie stark der personelle Umbruch bei den Spielern werden soll, ist nichts ersichtlich. Gegensätzlichere Kandidaten wie Alonso, Nagelsmann und Rangnick sind auch bei intensivster Suche kaum aufzufinden. Und spätestens jetzt weiß jeder Kandidat, dass er bestenfalls fünfte oder sechste Wahl ist.

Österreichische Eishockey-Wunder

Seit gut einer Woche läuft die WM in Tschechien, und mittlerweile reden alle über Team Austria. Es begann negativ-normal mit einem 1:5 gegen Dänemark. Schon das knappe 5:6 gegen die Schweiz ließ aufholen. Die Partie gewannen die Eidgenossen nur durch ein Überzahltor in der Schlussminute, und über die Berechtigung der Strafe lässt sich schon schön streiten.
Und dann das Spiel am Dienstag gegen Kanada. 1:6 lagen die Ösis nach dem 2. Drittel zurück, man musste eine zweistellige Klatsche befürchten. Und dann? Schoss Österreich ein Tor nach dem anderen und in der Schlussminute durch NHL-Profi Marco Rossi den Ausgleich. 5 Treffer im letzten Drittel aufzuholen, das hat in der Geschichte der WM noch nie ein Team geschafft. In der Eishockey-Bundesliga hat es das mal gegeben, als die Berliner Preussen beim EV Landshut (long, long away) sogar ein 0:7 in ein 7:7 verwandelten. Da es Unentschieden im Eishockey jetzt nicht mehr gibt, entschied die Overtime, und gegen völlig euphorisierte und deshalb sehr nachvollziehbar unkonzentrierte Österreicher erzielte Joel Tavarez bereits nach 15 Sekunden den Siegestreffer.
Nicht zu toppen? Oh doch. Gestern gegen Finnland. Noch nie hatte ein Team Austria gegen die Suomis gewonnen (bei 20 Versuchen sprangen gerade zwei Remis heraus), und früh waren diese mit 2:0 in Führung gegangen. 2:0 – pah. Den Österreichern gelang durch einen Bilderbuchangriff der Anschlusstreffer. Der vermeintliche Ausgleich durch einen brachialen Schlagschuss wurde wegen Torraumabseits aberkannt (vertretbar). Er fiel dann kurze Zeit später und Baumgartner gelang in der Schlusssekunde gar der Siegestreffer. Exakt 0,2 Sekunden vor der Sirene überquerte der Puck die Torlinie, wie dann auch das Videostudium klar zeigte.
Angetreten waren die Österreicher wie so oft, um nur den Klassenerhalt in der A-Gruppe zu sichern. Dieser dürfte kaum noch gefährdet sein. Heute muss Austria erneut ran in Prag, gegen Gastgeber Tschechien. Ich will es kaum schreiben, aber mit einem Sieg wäre plötzlich das Viertelfinale ganz nah.

Fußball-Fans, die merkwürdigen Wesen

Gerade gegen Ende der Saison werden die dem Fußball zugeneigten Menschen (m/w/d) noch wundersamer als ohnehin schon. Zu beobachten etwa in Köln, als nach dem wundersamen Siegtreffer des FC gegen 1. FC Union ein ganzes Stadion vor Freude weinte. Dabei ist die Rettung, sprich Klassenerhalt immer noch sehr, sehr weit weg.

Okay, kennen wir. Wiederholt sich ähnlich Jahr für Jahr. Doch das, was am Dienstag die Fans von Tottenham veranstalteten, war in dieser Qualität neu. Zumindest ein erheblicher Teil der Fans drückte nämlich im eigenem noch immer sehr neuen Stadion nicht den Spurs die Daumen, sondern dem Gegner. Der nämlich kann dem Nordlondoner Erzrivalen Arsenal noch die Meisterschaft entreißen. Dass das eigene Team selbst einen Sieg dringend gebraucht hätte, um noch einen nukrativen Champions-League-Platz zu ergattern, interessierte diese Fans nicht, was Spurs-Spieler und den Trainer sichtlich irritierte. Aber lieber erträgt viele Tottenhamer eine königsklassenlose Saison im nächsten Jahr, als den meisterschaftstrunkenen Arsenal-Fan in der U-Bahn oder gar im Gemeinschaftsbüro zu ertragen. Das Sehnen wurde erhört. Als Spurs-Stürmer Son mit einer hundertprozentigen Chance kurz vor Schluss am formidabel reagierenden deutschen Torwart Stefan Ortega (ein Ex-Löwe, seufz) scheiterte, war der City-Triumph gesichert. Witzig war dann schon mit anzuhören wie ein Teil der Spurs-Fans enttäuscht aufstöhnte und der andere Teil erleichtert aufatmete.
Dank der 3 Punkte hat es City zu Hause gegen West Ham, noch ein Club aus London, in der Hand, mit einem Sieg sich den Titel zu sichern.