Ein Venezolaner rettet die Baseball-Ehre der USA *

Blick über den Teich, World Series

* ich weiß natürlich, dass diese Überschrift eine schamlose Übertreibung ist. Die ich aber angesichts der kriegs(ähnlichen)-Handlungen von Trump gegen Venezuela passend und witzig finde; sie ist im übrigen auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Ihr werdets lesen und verstehen, hoffe ich.

 

Toronto Blue Jays – LOS ANGELES DODGERS 4:5/11 Inn. (3:4)

 

Der Countdown in Toronto hatte begonnen, und er war bei 2 angelangt. 2 Outs fehlten im 9. Inning also nur noch, und die heimischen Blue Jays würden die 4:3-Führung verteidigen. Damit diese unglaubliche 7. Partie dieser noch unglaublicheren World Series gegen die Dodgers gewonnen haben und die Stadt und ganz Kanada würde den ersten WS-Triumph nach 1993 feiern. Knisternde Erwartung: Am Schlag stand Miguel Rojas, der nominell schwächste in der Line Up der Dodgers, der den Ball nur selten trifft und erst recht nicht satt. Dafür ist er ein umso besserer Verteidiger, wovon noch die Rede sein soll. Und was tat Miguel Rojas – der Nicht-Homerun-Schläger. Drosch den Ball über den Zaun: Homerun, Ausgleich, die Siegesfeier fiel (erst mal) aus.
Doch im unteren 9. Inning hatten die Blue Jays erneut die Chance: Bases loaded, 1 Aus: am Schlag Dalton Varsho: der trifft den Ball, flach, durchaus gefährlich: aber er rollt in Richtung von Miguel Rojas,dem so großartigen Verteidiger und wahrscheinlich noch voller Adrenalin ob seiner offensiven Heldentat ein paar Minuten zuvor. Rojas klaubte den Ball nicht nur mühelos auf, sondern beförderte ihn auch mit einem perfekten Wurf zur Homebase. Wo er um Sekundenbruchteile rechtzeitig im Handschuh seines Catchers Will Smith landete, bevor der heranstürmende Isiah Kiner-Falefa die Homebase erreichte: ein bisschen mehr nach rechts oder links, ein bisschen weniger hart – und Kiner-Falefa hätte den sieg- und World-Series-bringenden Punkt geschafft.

Will Smith wiederum war es im 11. Inning vorbehalten, mit seinem Home Run den letztlich tatsächlich entscheidenden Punkt zu schaffen. Denn auf diesen Punkt hatten die Blue Jays tatsächlich und endgültig keine Antwort mehr.

Donald Trump und alle US-Amerikaner können also aufatmen. Die Trophäe bleibt in den USA; ebern weil ein Mann aus Venezuela zwei absurd gute Momente seines Sportlerlebens in einem Spiel vereinigte. Die Dodgers wiederum schafften ein Kuststück, das zuletzt den New York Yankees gelang: die Titelverteidigung.

 

Viele Heldengeschichten …

 

Allein diese elektisierenden World Series hatte so viele Geschichten zu erzählen: so viel Unglaubliches, zuvor noch nie (sehr selten) Gesehenes.

  • der unfassbare Rookie-Pitcher der Blue Yays Trey Yesavage, der im 5. Spiel gleich 12 Strike outs warf und die Dodgers-Stars wie Lehrbuben aussehen ließ. Er war auch Teil dieses Game-7-Thrillers, als er im 7. Inning 3 Schlagmänner ausmachte, allerdings im 8. Inning den Homerun von Max Muncy zum 4:3 hinnehmen musste.
  • Will Klein: im legendären 18-Inning-Thriller des Spiel 3 der entscheidende Mann, als er als letzter Werfer der Dodgers 4 unglaubliche Innings warf und keinen einzigen Run zuließ. Vorher und nachher ward er nicht mehr gesehen.
  • Shohei Ohtanis Monsterspiel 3: 9-mal trat er an zu einem At Bat: 2 Homeruns, 2 Doubles, fünfmal ließen ihn die Toronto Werfer freiwillig (viermal) und fast freiwillig per Walk auf die erste Base.
  • Addison Barger: im 1. Spiel trat er als Einwechselspieler an und schlug einen Grand Slam (Homerun mit geladenen Bases). Noch nie gab es so etwas in World Series, die immerhin ihre 120. Auflage erlebten.
  • der malade Bo Bichette: kaum laufen konnte der Toronto-Profi, als er nach einer gut einmonatigen  Verletzung zu den World Series zurückkam. Was ihn nicht abhielt, im 7. Spiel einen 3-Run-Homer über en Zaun zu dreschen.
  • Miguel Rojas: sein Homerun war erst der zweite in einem 7. Spiel der World Series, der im 9. Inning einen Ausgleich bedeutete. Zuletzt hatte es das 1960 gegeben …
  • Will Smith: entscheidender Homerun, was will man mehr? Vielleicht diese Geschichte. Namensvetter ist nämlich nicht nur de berühmte Schauspieler, sondern ein Relief(Ersatz)-Pitcher, der von 2021 bis 2023 mit 3 verschiedenen Teams (Atlanta Braves, Houston Astros, Texas Rangers) die World Series gewann. Damit steht seit 5 Jahren ein Will Smith in den Siegerlisten.

 

 … aber nur ein Supermann

 

Und doch verblasst all das im Vergleich zu Yoshinobu Yamamoto. Dem Pitcher gelang im 2. Spiel der World Series ein Complete Game. In seinem 2. Start (Spiel 6) absolvierte er 6 fast fehlerfreie Innings, in denen er nur einen Run zuließ. Wahrscheinlich hätte er sogar noch ein Inning mehr werfen können (Pitchcount erst bei 90 oder so), doch Team-Manager Dave Roberts dachte vielleicht tatsächlich schon an das 7. Spiel. Wo sprichwörlich „jede Hand, jeder Arm gebraucht wird.
Also auch jene des Japaners, obwohl dieser erst tags zuvor geworfen hatte. Im 9. Inning kam er auf den Mound, mit einem Aus im Rücken, aber auch 2 Mann auf Base. Er überstand das 9. Inning (auch dank der starken Defensivleistungen nicht nur von Rojas, im 10. Inning eliminierte er (immer einen gegnerischen Homerun und damit die Niederlage vor Augen) drei letztlich hoffnungslose Schlagmänner, im 11. Inning schließlich ließ er zwar Vladimir Guerrero per Double und Barger per Walk auf Base, provozierte aber auch mit seinem Wurf, dass Alejadro Kirk in das spiel-, serien- und trophäenentscheidende Double Play schlug.
Statistisch war das dann der 3. Sieg für ihn in den World Series, und angesichts dieser famosen Leistung konnten die Journalisten einfach nicht anders und wählten ihn zum MvP der World Series – trotz Landsmann und Super-Superstar Shohei Ohtani.

 

Gewinner Baseball

 

Was Besseres als diese World Series hätte dieser Sportart nicht passieren können: Schon die Ansetzung LA vs Toronto, USA vs Kanada in diesen Trump-Zeiten (51. Bundesstaat und so). Und das Team Kanada forderte nicht irgendein doofes Provinzteam, nichts für ungut, Milwaukee Brewers oder Philadelphia Phillies, sondern mit den LA Dodgers das meistgehasste und reichste und mit Superstar überbesetzte Team der National League. Tatsächlich drückte ganz Kanada den Blue Jays die Daumen, wie Staatspräsident Mark Carney in einem ersten Kondozenschreiben in einem Schreiben versicherte, in dem er trotz der Niederlage den Stolz aller Kanadier übermittelte. (Wahrscheinlich gibt es ein paar Besitzer von kanadischen NHL-Clubs, die insgesamt heilfroh sind, denn die warten ebenfalls seit 1993 auf einen Stanley Cup Triumph für Kanada. Mein Trost: Mit einem Sieger ausgerechnet aus Los Angeles wird auch Trump nicht wirklich glücklich sein …
Und dann diese unfassbare Serie, mit Drehungen und Wendungen wie selten gesehen: Matchfolge 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 3:2, 3:3, 3:4 aus Sicht der Jays. In sieben zum Teil epischen Partien.

 

(Ein bisschen) Deutschtümelei

 

Die deutschen Zuschauer durften teilhaben, nicht nur diejenigen, die den League Pass besitzen. Erstmals seit Ewigkeiten gab es (bei Sportdigital+) alle Post-Season-Spiele in deutscher Sprache, die World Series mit dem großartigen Axel Goldmann am Mikrofon. Nicht zu unrecht lobte er seinen Sender hinterher (und meinte sehr verient auch sich selbst).
Und doch gäbe es noch einiges zu vebessern: Goldmann kommentierte alleine, von irgendwo in einem Kabäuschen (das wir nie sahen) – vielleicht sogar von daheim? Wie wäre es, wenn sich nächstes Jahr Goldmann (oder ein anderer)  mit einem Kollegen und dazu vielleicht sogar einem Experten (warum eigentlich nicht Phillies-Profi Max Kepler?) in einem vorzeigbaren Studio zusammensetzt, wo dann die ewigen Inning-Pausen vernünftig mit Analysen und Geschichten/Geschichtchen überbrückt werden?
Und noch eins, liebes, besser liebgewonnenes Sportdigital1+: Es gibt Menschen, die diese Spiele relive sehen wollen am nächsten Morgen; weil sie sich nicht die Nächte um die Ohren schlagen wollen (oder Werbe-Pausen überbrücken). Es wäre dann sehr hilftreich, wenn Eure Baseball-Übertragungen nicht nur auf 3 Stunden angesetzt wären und danach das Relive schnöde abbricht …

Es gibt Spiel 7 – was auch sonst?

Blick über den Teich, World Series

 

Toronto Blue Jays – Los Angeles 1:3 (3:3)

 

Ganz plötzlich war das Spiel zu Ende. Und die zuvor drei Stunden lang infernalisch lärmenden Fans im Rogers Centre in Toronto verstummten ebenso abrupt, als hätte ein Geist am Halloween-Abend den Stecker gezogen. Statt des greifbar nahen Sieges und dem Triumph der World Series heißt es nun für die Kanadier (und natürlich auch die Dodgers). Alle Konzentration für Spiel 7 heute Nacht, den ultimativen Showdown einer durch und durch bemerkenswerten World Series.

Wirklich begriffen, was da passiert war, hatten wahrscheinlich zunächst die wenigsten Zuschauer live und auch an den Fernsehgeräten. Die Konstellation war trotz des 1:3-Rückstandes im 9. Inning blendend für die Blue Jays. Denn es standen Läufer auf den Bases 2 und 3 – bei keinem Aus, also fast eine Run-Garantie. Da zog Dodgers-Manager Dave Roberts die Notbremse, und die hieß Tyler Glasnow. Eigentlich ein Starting Pitcher, kam er in dieser heiklen Situation ins Spiel, und was er vollbrachte, grenzte an ein Wunder. Seinen ersten Wurf traf Ernie Clement hoch, aber nicht weit genug, als dass Myles Straw von der 3. Base nach Hause laufen könnte. 2. Pitch: Ball. 3. Pitch: Andres Giménez trifft den Ball nicht voll,  Kiké Hernandez fängt ihn locker und wirft ihn geistesgegenwärtig zur 2. Base (Miguel Rojas) und macht damit auch Addison Barger aus, der aschon erwartungvoll in Richtung 3. base gelaufen war. Double Play – over and out.

Damit geriet eine umstrittene Entscheidung der Refs unmittelbar vor Glasnows Einwechsung wieder ins Blickfeld. Ein weiter Schlag von Barger blieb hinten in der Spielumrandung stecken. Sowohl Straw von der 1. Base also auch Barger nutzten die Chance, umrundeten das Feld und liefen auf die Home Base. Doch die Dodgers hatten das Verteidigen eingestellt und monierten einen unspielbaren Ball, was den Regeln gemäß nur ein Ground Rule Double bedeuten würde. Dem schloss sich der Umpire an, und diese Entscheidung wurde auch nach Ansicht der Videobilder bestätigt: mit der Folge, dass Straw und barger zurück auf Base 3 und 2 mussten (siehe oben) Ich kenne mich im Baseball jetzt wahrlich nicht genug aus, aber für mich war der Ball, auch wenn er feststeckte, gut sicht- und spielbar. Wie formulierte es mlb.com so schön? „This ball was ruled dead. And now the Dodgers – and the World Series itself – are still alive.

 

3. Inning entscheidet

 

Viel vorzuwerfen haben sich die Blue Jays nicht. Starting Pitcher Kevin Gausmann hatte abermals einen starken Tag, schaffte etwa in den ersten beiden Innings gleich 5 Strikeouts und hielt 6 Innings durch. Doch eine Schwächephase von ihm im 3. Inning entschied die Partie. 2 LA-Spieler hatte er schon ausgemacht, allerdings auch Tommy Edman (Double) und Shohei Ohtani (absichtlicher walk, warum nur? könnte ich dämlich ex post fragen?) auf Base gelassen. Will Smith schaffte ein weiteres Double – 1:0 Dodgers. Nach einem weiteren (unabsichtlichen) Walk für Freddy Freeman brachte Mookie Betts mit seinem Double zwei weitere Teamkollegen (Ohtani, Smith) nach Hause – 3:0. Ausgerechnet Mookie Betts, der bis dato in den World Series praktisch nichts getroffen hatte.
Das war es an LA-Offensive. Im gesamten restlichen Spiel brachten sie nur noch einen einzigen Hit und 2 Walks zu Stande.

Und die Blue Jays? Die beschäftigten zwar Doders-Pitcher Yoshinobu Yamamoto viel besser als in Spiel 2 (5 Hits, 2 Walks, lange Pitchier-Batter-Duelle und auch noch ein Fielding Error)), so dass der Japaner „nur“ 6 Innings durchhielt (und kein komplettes Spiel schaffte). aber mehr als ein Run (ebenfalls im 3. Inning durch Addison Barger). sprang nicht heraus. In allen Statistiken waren sie besser (fielding, hitting, pitching), doch das nutzte nichts aufgrund des vermaledeiten 3. Inning.
Die mangelnde Effizienz verdeutlichen 2 Kennzahlen: 1 von 9 bei Runners in Scoring Position (mindestens Base 2), und insgesamt strandeten 8 Spieler, left on Base, wie es in den Stats so unschön heißt.

 

Ansetzung, Spiel 7

 

So., 01:00: Blue Jays – Dodgers (3:3)

Wie geschrieben: der ultimative Showdown. Wie es aussieht, werden die Blue Jays Veteran Max Scherzer als Starting Pitcher auf den Mound schicken. Zumindest ofiziell haben die Dodgers diesbezüglich noch nichts verlauten lassen. Viel spricht für Shohei Ohtani, aber nach seinem superkurzen und supereffizienten Auftritt ist auch der Einsatz von Tyer Glasnow vorstellbar. Entscheidend werden dann höchstwahrscheinlich eh die Esatzwerfer auf beiden Seiten sein.

🧠 Dodgers (wg des xten Momentum Shifts dieser Serie? Ich könnte aber genausogut eine Münze schmeißen)
❤️ Blue Jays (Go Canada, go! Gilt in diesen Trump-Unzeiten mehr denn je!)

 

Für die Pacers läuft es desaströs

Blick über den Teich, NBA

 

Gut eine Woche spielen die Teams jetzt und haben  4 oder 5 Partien absolviert. Noch viel zu früh für eine teifschürfende Analyse, aber zumindest ein paar Trends vermag ich auszumachen.

 

Pacers schon im Tank-Modus?

 

Im Gegensatz zu vielen Experten habe ich den Indiana Pacers eine vernünftige Saison (samt Play-off-Aussichten) zugetraut trotz des Ausfalls von Tyrese Halburton und des Weggangs von Myles Turner. Doch ein unglaubliches Verletzungspech zum Sgtart lässt meinen Optimismus dahinschwinden. Von der vermeintlichen Starting Five fehlten zuletzt: Andrew Nembhard, Obi Toppin, Bennedict Mathurin (und TJ McConnell). Einzig Pascal Siakam und Aaron Nesmith waren zuletzt dabei, viel zu wenig. Die Folge: als einziges Team neben den indiskutablen Brooklyn Nets und New Orleans Pelicans noch sieglos.

 

Die Kings: gute Spieler, kein Team und erst recht kein Ergebnis-Team

 

„Meine“ Mannschaft: Aber eigentlich bin ich jetzt schon so weit, dass ich die Saison abschreibe. Ich sehe durchaus gute Spieler (Sabonis, Schröder, LaVine, die zum Teil auch richtig schönes Basketball zeigen. Aber leider null Winning mentality, die Puzzleteile passen nicht zusammen. dem Gegner reichen ein paar gute Minuten, um die Kings völlig auseinanderzunehmen.
1:4 lautet die Bilanz: In jeder dieser Partien hatten sie sehr gute Phasen, sogar beim Titelträger Oklahoma City Thunder. Doch am Ende fehlte auch hier die Konzentration, das Dagegenhaltenwollen, aber schlicht und ergreifend auch defensive Qualität. Wahrscheinlich werden die Kings ein paar höchst erstaunliche Siege landen, aber sehr viel mehr (weniger erstaunliche) Niederlagen. Ich kann nur noch positiv überrascht werden.

 

Die Thunder-„Pferde“: 

 

Sprich: nur so hoch springen, wie es sein muss. ein gefährliches Unterfangen, denn schon zweimal musste der Titelverteidiger in die Overtime, und sogar gegen die Kings lag man noch bis ins vierte Viertel zurück. Und doch: eine makellose 5:0-Bilanz auch ohne Co-Star Jayden Williams und zuletzt Chet Holmgren, dafür mit einem alles überragenden Shai Gilgeous-Alexander.

 

Bulls – top im Osten

 

Noch ist es viel zu früh, an die glorreichen 90er mit Jordan und Pippen und Kukoc und Rodman zu erinnern, aber ich sehe ein durchaus wettbewerbsfähiges Team, gerade im schwachen Osten. 4 Siege (0 Niederlage) stehen erst mal in der Bilanz immerhin auch gegen höher eingeschätzte Teams wie die  Magic,  Pistons und  Hawks. Was das Wert ist, wissen wir nächste Woche angesichts der kommenden Aufgaben zweimal Knicks, 76ers, Bucks und Cavaliers. Extrem gut gefällt mir Josh Giddey (ders allen Kritikern zeigen will) und Matas Burzelis (top-talentiert) sowie der unverwüstliche Nikola Vucevic.

 

Wemby-Zirkus on Stage

 

Die San Antonio Spurs waren das dark horse. Extrem jung, extrem talentiert. Und bisher sehr erfolgreich (5:0). Dank des Außerirdischen Victor Wembanyama, der aufregende Zahlen auflegt (31 Punkte, 12,8 Rebounds, 4,8! Blocks). Alles natürlich noch auf kleiner Grundlage basierend. Doch die Spurs sind eben nicht nur Wemby. Im Team sind auch auregende Spieler wie Stephon Castle, Darius Vassell und Rookie Dylan Harper. Wohin das führt bleibt abzuwarten.

 

Und sonst

 

  • Überragender Markkanen: auch dank des Finnen stehen die Utah Jazz it einer 2:2-Bilanz da (die beiden Niederlagen waren zudem extrem knapp und unglücklich). Markkanens Meisterstück. Gegen die Suns legte er gleich 51 Punkte auf.
  • Wagner-Spiele: Solide, würde ich sagen, noch keine Festspiele. Mal fällt der Dreier besser, mal gar nicht. Ob man sich drauf verlassen kann? Insgesamt sind die Orlando Magic etwas harzig gestartet.
  • Triple Jokic: 4 Spiele, viermal ein Triple Double (zweistellige Werte in 3 Kategorien). Im Schnitt sind das dann nach 4 Partien. 20,3 Punkte, 14,4 Rebounds, 11,3 Assists, dazu kommen 2 Blocks/Spiel. Schöne Momentaufnahme und wahrscheinlich nicht nur die.

 

Der NBA-Cup

 

Ab heute geht es in ausgesuchten Partien um eine zweite Trophäe, die dann im Dezember in Las Vegas überreicht wird. Der Modus ist der gleiche geblieben, das heißt. Insgesamt 6 Gruppen à 5 Teams (je drei pro Conference). Die Gruppensieger steigen ins Viertelfinale auf und auch der „beste“ Gruppenzweite jeder Conference. Da könnte durchasu das Korbverhältnis entscheiden, ansonsten völlig irrelevant.
An 8 Spieltagen (die kommenden 5 Freitage, zweimal Dienstag und einmal Mitwoch) gibt es die direkten Duelle (mit einem besonderen Parkettboden, von ausgesuchter Hässlichkeit, wenn ihr mich fragt. Am 9/10. Dezember die Viertelfinale (je 1. vs 4. und 2. vs 3.) und das Final Foul in Las Vegas mit den Halbfinaeli (13. Dezember und Finale (16. Dezember). Alle Partien bis auf das Finale zählen auch für die reghuläre NBA-Saison.

Folgende Gruppen wurden nach (vermeintlicher) Stärke ermittelt aufgrund der letztjährigen Saison.

 

East, Gruppe A

Cavaliers
Pacers
Hawks
Raptors
Wizards

 

Gruppe B

Celtics
Pistons
Magic
Nets
76ers

 

Gruppe C

Knicks
Bucks
Bulls
Heat
Hornets

Gruppe B scheint sehr prickelnd, weil die als schwach eingestuften Sixers sehr gut in die Saison gekommen sind

 

WEST, Gruppe A

Thunder
Wolves
Kings
Suns
Jazz

 

Gruppe B

Lakers
Clippers
Grizzlies
Mavs
Pelicans

 

Gruppe C

Nuggets
Rockets
Warriors
TrailBlazers
Spurs

Gruppe C scheint die „Hammergruppe zu sein“, während ich jetzt schon rein nach Gefühl dem 2. der Gruppe A (Thunder/Wolves) sehr gute Chancen einräume angesichts der 3 anderen Kontrahenten. Gott sei Dank gibts auch in der NBA Überraschungen

 

Mit Rückjenwind zurück nach Toronto

Blick über den Teich, World Series

 

Los Angeles Dodgers – Toronto Blue Jays 1:6

 

Es sind unglaublichen Geschichten wie die von Trey Yesavage, die die Sportfans jubeln, Drehbuchautoren  jedoch verzweifeln lassen. Die Realität schlägt jede Fiktion. Niemand hätte gewagt, eine Story wie die des Toronto-Pitchers zu schreiben (auch aus Mangel an Fantasie), geschweige denn mit so einem Irrsinn an irgendein Studio heranzutreten.
Im Frühjahr, als die MLB begann, warf Yesavage irgendwo in der 5. Mannschaft der Jays Bälle irgendwo in der Pampa. Ein rasend schneller Aufstieg folgte durch die immer besseren Teams (anstatt mindestens 2 Jahre), und im Spätsommer fand sich der  22-Jährige tatsächlich im Kader der MLB-Mannschaft wieder. Wo er gute Leistungen ablieferte wie etwa in den Divisional Series gegen die Yankees und auch im 1. Spiel gegen die Dodgers. Doch niemand konnte erwarten, dass er in einem World-Series-Spiel Historisches würde zeigen. Wie Mittwochnacht in Los Angeles (natürlich, die Filmstadt!) bei der 5. Partie der Dodgers gegen die Toronto Blue Jays

Als Trey Yesavage  das Mound nach 7 Innings beim Stand verließ (drehbuchreif das Double Play  zum Abschluss) und kurz danach die Niederlage der Dodgers feststand, da wird der eine oder andere Filmproduzent erstens entsetzt über seine Dodgers (das Sportteam von LA) und zweitens mit Befehl an seine Leute in den Abend (ca. 21:30 Ortszeit) getreten sein, sofort eine Yesavage-Geschichte zu schreiben. Was für ein Auftritt des Rookies!
Schon in nüchternen Zahlen beeindruckend-unfassbar: 7.0 Innings, 3 Hits, 1 Earned Run (der Homerun von Kiké Hernandez), 0 Walks, dafür 12 Strikeouts, Rookie-Rekord und die sechstmeisten ever in einem World-Series-Spiel. Und das nicht gegen irgendeine Kirmestruppe, sondern den Titelverteidiger mit den furchteinflößenden Schlagmännern zu Beginn der Line Up: Shohei Ohtani (der im 3. Spiel noch neunmal auf Base gekommen war), Will Smith, Mookie Betts. Nicht einer von ihnen gelangte in den jeweils 3 At Bats gegen den Frischling auch nur ein einziges Mal auf Base.
Das alles schaffte Ysavage mit einem unaufgeregten, gar nicht mal sooo schnellen Wurf, der die Dodgers-Batter bis auf Teoscar Hernández (2 Hits) vor unlösbare Probleme stellte. Faszinierend die Kontrolle, 71 Strikes bei 104 Würfen. Die Frage stellte sich: Wer war der Lehrbub (60.000 Dollar Jahresgehalt, immerhin), wer die zigmillionenschweren Superstars?

 

Blue Jays starten mit 2 Homeruns

 

Natürlich kam Yesavage der Spielverlauf entgegen, denn die Toronto-Offensive war gleich hellwach. Den ersten Pitch überhaupt jagte Davis Schneider über den Zaun. Den dritten Pitch der Partie von Blake Snell, dem Pitching-Ass der Dodgers, sandte Vlad Guerrero jr. per Homerun in die Zuschauertribüne – 2:0. Seine unglaubliche Coolness bewies Yesavage, dass er den Homerun von Kiké Hernández (ja, es gibt zwei von den Hernandez‘, nicht verwandt) seelenruhig zur Kennnis nahm und danach Alex Call und Shohei Ohtani ausmachte.
Auch Snell fing sich, musste zunächst nur den Run nach einen Sacrifice Fly hinnehmen, sodass es bis Anfang des 7. Innings beim 1:3-Rückstand der Dodgers blieb, im Baseball ein Nichts.
Im 7. Inning begann dann die zweite Pitcher-Geschichte, die des Blake Snell, allerdings ohne Happy End. Obwohl er schon 90 Pitches im Arm hatte, beließ ihn Manager Dave Roberts erst mal auf dem Mound; er dachte an seine furchtbaren Einwechselwerfer (ich übertreibe jetzt bewusst, aber nur ein kleines bisschen, denn es ist in sdiesem Luxuskader ein echtes Elend mit ihnen …). Aber mit der Kraft fehlte die Genauigkeit. Wild Pitch, Torontos Barger rückt auf die 2. Base. Walk Andres Gimenez. Wild Pitch, Barger rückt auf die 3. Base.
Nach dem Strikeout gegen Schneider wechselte Roberts Snell (am Ende: 116 Pitches) gegen Edgardo Henriquez aus. Der fabrizierte gleich den nächsten Wild Pitch, so dass Barger tatsächlich zum dritten Mal praktisch kampflos eine Base weiterrückte zum 4. Run der Kanadier – ebenfalls rekordverdächtig.
Boe Bichette besorgte gegen Henriquez einen weiteren Run (durch Gimenez), und im 8. Inning legte Isiah Kiner-Falefa mit einem RBI (Run: Ernie Clement) zum Endstand nach.

 

Ausblick

 

Dass die Blue Jays mit eine 3:2-Führung nach Toronto zurückkehren würden, hätten nach der herzzerreißenden 18-Inning-Niederlage in Spiel 3 vor 2 Tagen wohl auch die größten Optimisten kaum zu hoffen gewagt. Doch entschieden ist noch lange nichts: Gerade in dieser geschichtsträchtigen Serie halte ich ein Comeback (zumindest ein Spiel 7) geradezu für zwingend, zumal in Partie 6 für die Dodgers mit Yoshinobu Ymamoto ein weiterer Pitcher bereitsteht, der für hollywoodreife Geschichten steht. Schafft er etwa sein drittes Complete Game in Folge?

 

Ansetzungen (MEZ)

 

Sa., 01:10: Blue Jays – Dodgers (3:2)
So., 01:10: Blue Jays – Dodgers (Spiel 7, falls erforderlich

Ganz kurzzeitig ein VIP beim Basketball

Der Anruf kam am Dienstagnachmittag von meinem sehr guten Freund F. Ob ich nicht Lust hätte, am Abend mit in den SAP Garden zu gehen zum Euroleague-Spiel FC Bayern gegen Real Madrid. F. , selbst fanatischer Basketball-Fan, weiß um meine Zuneigung für diesen Sport. Wir haben schon sehr oft drüber geredet.
„Ja, sehr kurzfristig“, entschuldigte F. sich, aber ich war schon vorgewarnt, dass ich damit rechnen müsse, eher dürfe. „Ich weiß selbst erst am Spieltag Bescheid.“  Das Spiel begann um 20 Uhr, „aber wir sollten schon um 18:15 Uhr da sein“, beschied F. Warum? „Vorher essen, in der Pause essen, nachher essen.“

Klang gut, war auch gut. Nachdem wir unsere Mäntel an einer Garderobe abgegeben hatten (ich zum ersten Mal, soweit erinnerlich, bei einem Sportereignis), fanden wir nach einiger Fragerei das richtige VIP-Stockwerk (von Dreien) und den richtigen Tisch. Auf dem schon eine Flasche Rotwein stand und eine Wasserflasche. Ein herbeigeeilter Kellner nahm aber gerne die Bestellung nnach alkoholfreiem Bier auf, der Brauerei-Sponsor machts möglich. Das Büffet richtete sich nach dem Gegner, also Tapas, ein spanischer Salat und auch ein wirklich guter Hauptgang. Viel Basketball-Prominenz (daran zu sehen, dass sogar mein 1,95-Meter große Freund eher einer der Kleinen war …

Dann auf die Hallen-Plätze. Ganz vorn, 1. Reihe (nein nicht wirkoich 1. Reihe, die ist den VIP-VIP-Vips vorbehalten und bekommt eine Sondezählung). Aber so exquisit habe ich noch nie gesessen beim Sport. Was ein normales Basketballspiel plötzlich zum Ereignis werden lässt. Die großen Kerls wirken in natura noch größer und athletischer: Den Vogel in dieser Hinsicht schoss ein 2,20 Meter Real-Riese ab („von einem Deutschen in der kapverdischen Heimat entdeckt“, wusste F.). Der Riesenkerl hatte ein sehr feines Händchen, allerdings ging ihm wie der gesamten Real-Mannschaft in der 2. Halbzeit die Luft aus. Was kümmerliche 27 Punkte belegen (nach deren 57 im 1. Durchgang). So schaffte die als Außenseiter gehandelten Münchner einen wichtigen Sieg, den 3. in 7 Partien. Allerdings stehen allein in der Euroleague 38 Spiele auf dem Programm, bevor es im April mit den Play-offs erst so richtig losgeht.
Die Halle war ausverkauft, auch weil angesichts der extrem vielen Heimspiele es auch Karten zum Sonderpreis von 20 Euro gab. Ein Einheizer machte Stimmung, in jeder Spielpause ohrenbetäubende Musik. Nicht wirklich mein Fall (um es sehr vorsichtig zu formulieren …), aber hinnehmbar. Stark verbessert waren die Mädchen aus einer Tanzgruppe (die hatten mich noch im vergangenen Jahr wenig beeindruckt.

Fazit (nach der Suppe zum Ausklang): Live-Basketball mit dem eher kleinen Spielfeld ist für mich und meine eher schlechten Augen ideal, da kann sogar ich die Spieler erkennen, groß genug sind sie ja ….
Ach ja: Ich persönlich ließ übrigens das Pausen-Essen aus, nicht so ein Großteil der VIPs, denn dieser Teil der Tribüne war zu Beginn des 3. Viertels praktisch völlig verwaist.

Lieber F. Vielen Dank für die Einladung. Gerne wieder und gerne auch wieder kurzfristig!