von Münchner Löwe | Juni 18, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
FLORDIA PANTHERS – Edmonton Oilers 5:1 (4:2)
Das Ende der NHL-Saison war dann eine viel klarere Angelegenheit, als die meisten Fans erwartet und auch erhofft hatten. Kaum eine Chance hatten die Oilers in Spiel 6 bei den Panthers, die mit einer konzentrierten und weitgehend fehlerlosen Leistung die Titelverteidigung perfekt machten und die riesige Stanley-Cup-Trophäe in der heimischen Halle in die Höhe recken durften. Kaum ein gezieltes Aufbäumen gab es, fast hilflose Schüsse stellten Sergej Bobrowski nur selten vor größere Probleme.
Wie so oft stellte eine Panthers-Einzelleistung (eher: ein Defensiv-Aussetzer der Oilers) die Weichen auf Sieg. Sam Reinhard fing einen schlampigen Pass ab, umnkurvte einen Verteidger wie eine Litfaßsäule und bezwang Scottie Skinner, der diesmal wieder den Oilers-Kasten bewachte, mit einem präzisen Schuss.
Die Stars
Es sollte der Sam-Reinhart-Abend werden. Nachdem Matthew Tkachuk noch im 1. Drittel auf 2:0 erhöhte, erzielte er weitere 3 Treffer, 2 davon ins leere Tor, weil Oilers-Coach Kris Knoblauch in seiner Verzweiflung schon 7 Minuten vor Schluss Goalie Skinner durch einen 6. Mann ersetzte. 4 Tore in einem entscheidenden Stanley-Cup-Final-Spiel, das hat es zuvor erst einmal gegeben. Dreimal assistierte ihm Carter Verhaeghe, zweimal Kapitän Alexander Barkov.
Sam Bennett blieb in Spie,l 6 zwar ohne Punkt, wurde aber zum wichtigsten Spieler der gesamten Play-offs gewählt. 15 Treffer erzielte er in den 4 Runden (Höchstwert), davon allein 5 in der Finalserie. Dazu gab er 7 Assists.
Dagegen brachte Connor McDavid seine brillanten Fähigkeiten zu selten aufs Eis (wie bei seinem einzigen Final-Treffer in Spiel 4). Das harte Forechecking setzte ihm gehörig zu, am Dienstag kam er kaum zur Geltung.
Insgesamt schafften McDavid und der kongeniale deutsche Stürmer je 33 Play-off-Punkte und führen diese Wertung klar an.
🇩🇪 👓
Leon Draisaitl hatte einen eher unproduktiven Abend. Gewohnt kämpferisch, stark bei den Bullys (60 Prozent), aber nur zwei recht harmose Schüsse produzierte er in 22:26 Minuten.
Nico Sturm kam zwar in der Finalserie nicht zum Einsatz, durfte aber trotzdem die Trophäe in die Höhe heben und holte sich zum zweiten Mal nach 2022 den Titel. Erst kurz vor Transferschluss war er von den San Joe Sharks nach Florida gewechselt. Immerhin 8 Play-off-Spiele absolvierte der 30-Jährige in den Play-offs.
Meine 🇫🇮
Erneut darf das Quartett Alexander Barkov, Eero Luotarinen, Anton Lundell und Niko Mikkola über den Titel jubeln (und die Trophäe im Sommer in der Heimat präsentieren). Kapitän Barkov steuerte in Spiel 6 ebenso 2 Assists bei wie Luostarinen. Lundell gab eine Vorlage zum 2:0.
Die Goalies
Sergej Bobrwoski hatte am Ende 28 Saves (von 29 Schüssen), die meisten davon waren aber fast Routine-Arbeit. Seinen Shutout versaute sich der 36-jährige Russe, als er 4:42 Minuten einen harmlosen Schuss nach vorne abwehrte und Wasily Podkolzin den Puck zum 1:5 über die Linie stocherte.
Scottie Skinner hatte keinen glücklichen Abend. Zumindest den 3. Gegentreffer muss er sich klar ankreiden lassen. Insgesamt strahlt er schlicht nicht die Ruhe aus wie sein Gegenüber. Die dauernden und nicht immer nachvollziehbaren Torwartwechsel mit Calvin Pickard machen dabei die Sache nicht besser.
Zusammenfassung
Wie erwartet waren die Panthers das breiter aufgestellte Team und hatte zudem den besseren Torwart. Nicht zu vergessen: Sie sind extrem abgezockt und wissen genau, wie Play-offs gehen. Zum 3. Mal qualifizieten sie sich im starken Osten fürs Finale und geannen zuletzt 11 von 12 Play-off-Serien. Nickliges Hockey (Brad Marchand!) ist dabei eingepreist.
Die Oilers spielen sicher das attraktivere Eishockey, aber nachdem sie sich im Westen nach den beiden Anfangsniederlagen in LA souverän durchgesetzt hatten, vor allem auch dank der überragenden Einzelkönner McDavid und Draisaitl, fanden si mit den Panthers im wahrsten Wortsinn ihren Meister.
Ausblick der Sieger
Zumindest die Zukunft von Marchand (37) und Goalie Bobrowski (36) ist ungewiss, also ob sie auf diesem Niveau noch ein Jahr spielen können. Den russischen Torwart fand ich letztes Jahr noch besser. Viele Leistungsträger (Bennett, Reinhard, Barkov) sind um die 30 Jahre alt, haben also noch ein, zwei starke Spielzeiten in petto. Allerdings laufeen die Verträge unter anderem von Bennett, Marchand und Verteidiger-Ass Aaron Ekblad aus. Im Zweifel wird weiter auf Team-Hockey gesetzt ohne den alles überragenden Topstar, dafür mit ausgeglichenen (Sturm)Linien.
Und die Verlierer
Die Oilers haben wenig falsch gemacht, es gibt keinen Grund für einen Komplett-Wechsel. Offen bleibt die Torwartfrage, wobei Skinner einen Leistungssprung gemacht hat und mit 26 Jahren sicher seinen Höhepunkt noch nicht erreicht hat.
Die alles beherrschende Frage: Wie geht es mit dem besten Eishockey-Spieler der Welt weiter. Der Vertrag von Connor McDavid endet 2026, die Oilers werden tief in die Tasche greifen müssen, um den Superstürmer zu halten. Grundsätzlich ist der Kanadier bereit, in Edmonton zu bleiben, aber sicher auch nur, wenn er seriöse Titelchancen sieht. Wenn könnte das allerdings noch eher sein als ein zweimaliger Stanley-Cup-Finalist?
von Münchner Löwe | Juni 17, 2025 | basketball, NBA
Blick über den Teich
Orlando Magic füllen Schwachstelle – aber zu einem gewaltigen Preis
Die Transferzeit in der NBA beginnt eigentlich erst im Juli, doch schon jetzt steht ein spektakulärer Transfer fest. Desmond Bane wechselt von den Memphis Grizzlies zu den Orlando Magic. Auf dem ersten Blick (und auch auf dem zweiten) ein wie maßgeschneidert passendes Puzzlestück fürs Team um Franz Wagner. Bane ist ein veritabler Dreierschütze und auch Spielmacher, der eigene Würfe kreieren kann: Das war in der vergangenen Saison die große Schwachstelle (schlechtestes Dreierteam der gesamten Liga). Bane ist auch erst 26 Jahre alt, passt also bestens in die Altersstruktur der jungen Orlando-Mannschaft.
An seinen herausragenden Qualitäten (zumindest in der Offensive) habe ich keinerlei Zweifel, und doch gibt es nicht uneingeschränkten Beifall für diesen Trade: Denn der Preis, den die Magic zahlen, ist gewaltig. Zum einen stehen da durchschnittlich etwa 40 Millionen Dollar pro Jahr an Gehalt, eine gewaltige Summe für einen Spieler an dritter Stelle (nach Paulo Banchero und Franz Wagner), da bleibt nicht mehr so irre viel Geld für die übrigen Profis im Kader übrig, was wiederum Moe Wagner vor seinem letzten Vertragsjahr zur Kenntnis nehmen dürfte. Zum anderen mussten die Magic auch viel Gegenwert an die Grizzlies abgeben. Nicht nur Kentavious Caldwell Pope und Cole Anthony (das wäre vielleicht noch verkraftbar, zumal die Gehälter auch wegfallen). Aber zudem verlieren sie insgesamt 4 Erstrundenpicks (immerhin zB dieses Jahr die Nummer 16). Orlando geht also All In, Ziel kann jetzt nur mindestens das Conference Finale in den nächsten Jahren sein. Kann aufgehen, muss nicht aufgehen.
Oklahoma City Thunder – Indiana Pacers 120:109 (3:2)
Hat Pacers-Coach Rick Carlisle die Partie verloren, verzockt? Diese Frage stellt sich unweigerlich nach der am Ende doch recht klaren Niederlage bei den Thunder in Spiel 5 der NBA Finals. Natürlich etwas ketzerisch, weil letztlich die Spieler auf dem Parkett ein Spiel entscheiden. Und doch bleibt das beliebt-berüchtigte „was wäre wenn“: Nämlich: Wie wäre es ausgegangen, wenn Carlisle nicht in der Schlussphase seinem angeschlagenen Star Tyrese Haliburton (rechts Bein) vertraut hätte, sondern weiter dessen bestens aufgelegten TJ McConnell.
Haliburton hatte einen schrecklichen Tag. Nicht einen einzigen Wurf aus dem Feld verwandelte er (er probierte es auch nur sechsmal). Auch seine 6 Assists sind unterdurchschnittlich für den genialen Spielmacher. Anders dagegen McConnell. Vor allem am Backup lag es, dass die Pacers nach großem Rückstand zur Pause wieder in Reichweite kamen (allein 13 Punkte im 3. Viertel), doch in der entscheidenden Phase musste er auf der Bank zuschauen, wie die Felle davonschwammen.
Es wäre natürlich unfair, die Niederlage allein Haliburton und Carlisle zuzuschreiben. Die Thunder zeigten sich gegenüber den beiden Partien in Indianapolis stark verbessert. Da war es wieder das schöne Kombinationsspiel (allein in der 1. Hälfte 16 Assists und damit 5 mehr als in der gesamten 4. Partie). Auch der Dreier fiel überdurchnittlich gut (8/17) nach dem Desaster in Spiel 4 (nur 3/16 Dreier insgesamt).
Die Pacers sind die Comeback Kids, die nicht und nicht aufgeben (und am Ende trifft Haliburton per Buzzerbeater zum Sieg …. Sie bewahrten Ruhe und kämpften sich in der 2. Hälfte nach und nach heran, weil die Thunder zwar stark verbessert, aber keineswegs perfekt agiierten wie auch Trainer Mark Daigneault befand. „Es gibt noch Einiges zu verbessern“ kritisierte er in Hinblick auf Spiel 6 in Indianapolis in der Nacht zu Freitag.
Bester Mann der Sieger
Jalen Williams: Vor den Play-offs gab es leichte Zweifel am Forward, normalerweise die zweite Option hinter Shai Gilgeous-Alexander. Diese zerstreute er mit guten bis sehr guten Auftritten, und jetzt machte er sein Meisterstück (noch ohne Trophäe). 40 Punkte sammelte er (Karriere-Höchstwert in Play-offs), mit einer überragenden Quote (14/25). Bestens unterstützt wurde er von SGA (31 Punkte, 10 Assists).
Stark trotz der Niederlage
Pascal Siakam: Sehr schwierig zu stoppen, und diesmal durfte er seine körperliche Überlegenheit auch öfter ausspielen. 28 Punkte, 6 Assists, 5 Rebound, 3 Steals, 2 Blocks sind Klassestats. Allerdings verlor er gegen die unfassbar aggressive Verteidigung der Thunder auch sechsmal den Ball.
X-Faktoren
Aaron Wiggins und Carson Wallace: Sie verwandelten für die Thunder in der 1. Halbzeit je 3 von 4 Dreier. Immerhin dagegen hatte Coach Carlisle ein Mittel gefunden zur Pause, denn danach traf Wiggins nur noch einmal und Wallace kam gar nicht mehr zum Zug.
Zahlereien
22 Ballverluste leisteten sich die Pacers, die Thunder mussen nur 11-mal den Ball abgeben.
Hartenstein Watch
Gleich zu Beginn ein krachender Slam Dunk des Centers (es sollte die einzigen Punkte aus dem Feld bleiben). Der Deutsche war viel besser integriert ins Spiel (4 Assists) und gerade am offensiven Brett eine Macht (6 Rebounds, insgesamt 8). Hat allerdings in der Defensive immer noch leichte Schwierigkleiten gegen das flüssige Kombinationsspiel der Pacers.
Ausblick
Jetzt haben die Thunder 2 Matchbälle. Es wäre allerdings ein Riesenfehler die Comeback-Truppe der Pacers abzuschreiben. Viel wird natürlich davon abhängen, ob Tyrese Haliburton sein angeschlages rechtes Bein wieder einigermaßen hinbekommt.
Ansetzungen
Fr., 02:30: Pacers – Thunder (2:3)
Mo., 02:00: Thunder – Pacers (falls erforderlich)
von Münchner Löwe | Juni 16, 2025 | Formel 1, Handball, Tennis, Wochenrückschau
Freudentag für Mercedes
Silbern sind die Stuttgarter Formel-1-Renner ja schon länger nicht mehr, dafür endlich mal wieder Pfeile. Zumindest dieses Wochenende in Montreal, diesen herrlichen Stadtkurs, vielleicht die schönste Rennstrecke im Kalender. George Russell fuhr nicht nur auf die Pole Position, er nutzte diesen Vorteil auch zu einem Start-Ziel-Sieg. Das Top-Ergebnis rundete Jungstar Kimi Antonelli auf, der als Dritter erstmals aufs Podium fuhr. Dazwischen Weltmeister Max Verstappen im Red Bull.
Bis der Rennsieg allerdings offiziell war, dauerte es fünfeinhalb Stunden. Red Bull hatte Protest gegenRussell eingelegt, weil sich dieser in einer Gelb-Phase kurz vor Schluss nicht regelkonform verhalten hätte. Um 3 Uhr morgens unserer Zeit dann die Bestätigung: alles Okay, Protest unbegründet. Wenn sich die Königsklasse nicht auf Dauer lächewlich machen will, dann muss so etwas einfach schneller gehen.
Und die McLarens? Verpassten das Protest, sorgten auber für den Renn-Aufreger des Sonntags. Kurz vor Schluss meinte der Fünftplatzierte Lando Norris, er müsste sich mit Gewalt an dessen Teamkollegen und WM-Führenden Oscar Piastri vorbeizwängen. Es kam, wie es kommen musste, Norris kollidierte mit Piastri und musste den Wagen abstellen (deshalb die Gelbphase). Piastri hatte Glück, dass er im Rennen blieb und rettete den vierten Platz. Zum wiederholten Mal machte Norris einen dämlichen Fehler, zum wiederholten Mal bat er um Entschuldigung, aber Besserung ist nicht in Sicht. Mal sehen, wie lange das die McLaren-Bosse noch dulden. Eine Teamorder scheint fast unerlässlich.
Einen traurigen Moment hatte Lewis Hamilton: Der Ferrari-Fahrer überfuhr ein Murmeltier und verletzte es tödlich. Das ging dem erklärten Tierfreund nahe: „Grausam, schlimm, das ist mir hier noch nie passiert.“ Zudem trug auch der Wagen einen deutlichen Schaden am Unterboden davon, aber Hamiltons Trauer galt tatsächlich glaubwürdig dem Murmeltier
Magdeburger Handballer obenauf
Nach der verpassten Meisterschaft (vor allem im Herbst wurden zu viele Punkte verloren) rehalbilitierte sich der SCM und holte sich die Champions League. Nach dem aufreibenden Halbfinalsieg gegen den FC Barcelona mit einem Treffer in letzter Sekunde gewann er das deutsche Duell gegen die Füchse Berlin am Ende fast ungefährdet. Die starke Abwehr und ein zeitweise fast unbezwingbarer Schlussmann Sergej Hernandez (ein Spanier!) waren die Schlüssel zum Erfolg. Die Berliner waren sichtlich ermüdet von der Saison, auch Matthias Gidsel kam nicht zur Geltung, und das obwohl er im Halbfinale tags zuvor nach nur 9 Minuten eine (umstrittene!) Rote Karte gesehen hatte. Der Tank war einfach leer beim Welthandballer und dem ganzen Team.
Unwürdig war die Spielfläche: Nicht nur weil sie über und über mit Werbung gepflastert war (augenkrebserregend). Vor allem in den Halbfinals war das Parkett tückisch glatt, die Spieler rutschen wiederholt aus (so auch Gidsel vor seiner Roten Karte, als er in einen Gegenspieler hineinrutschte). Niemand hat sich verletzt, also noch mal gutgegangen. Aber Fehler suchen und aufarbeiten, bitte schön!
Mama Maria – ein Tennismärchen
37 Jahre ist Tatjana Maria mittlerweile alt, inzwischen zweifache Mutter, doch vom Tennis hat sie immer noch nicht genug. Allerdings hatte sie bisher ein verheerend schlechtes Jahr, bevor sie sich auf zum Londoner Queensclub aufmachte zu ihrem Liblingsbelag Gras. Qualifikation musste sie vorvergangenes Wochenende spielen. Sie gewann zwei Partien, und dann begannein märhcenhafter Siegeszug gegen Teile der Weltelite. Schon die Siege gegen Leyla Fernandez und Karolina Muchova kamen überraschend. Im Viertelfinale fertigte sie die ehemalige Wimbledonsiegerin Lena Rybakina ebenso in zwei Sätzen ab wie im Halbfinale die amtierende Australian-Open-Championesse Madison Keys, beide ausgesprochene Rasenspezialistinnen. Da war im Endspiel die Aufgabe Amanda Anisimova fast einfach zu nennen, auch hier gewann geradezu leicht und locker in nur 84 Minuten.
Maria ist ja der Schrecken all der Haudraufinnen mit ihrem völlig unüblichen Schnibbelstil. Sie spielt ja neben der Rückhand auch die Vorhand sehr gerne mit Unterschnitt, verteilt die Bälle klug und ist eine wahre Verteidigungskünsterin. Dazu verfügt sie über einen besonders auf Gras extrem gefährlichen Aufschlag.
Der größte Einzelerfolg für Maria, die ihr erstes 500er-Turnier für sich entschied (zuvor 3 kleinere Veranstaltungen). 2021 war sie mit ihrer unorhodoxen Spielwiese schon mal ins Wimbledon-Halbfinale gestürmt, aber dieser Turniersieg ist meines Erachtens noch bedeutender. Vor den Augen ihrer Familie, dem Ehemann Charles-Édouard und der 11-jährigen Tochter Charlotte, die ihr verblüffend ähnlich sieht und der allgemein sehr großes Tennistalent beschieden wird. Bleibt für sie allerdings fast zu hoffen, dass sie nicht ähnlich verkorkst spielt wie die Frau Mama 👩. Natürlich führte der erste Weg von Maria zur Familie, wo auch die jüngere Tochter Cecilia selig im Kinderwagen schlafend erst mal geherzt wurde.
214.000 Dollar füllen die Reisekasse auf, jetzt geht es nach Nottingham, wo mit Petra Kvitova eine zweifache Wimbledonsiegerin in der 1. Runde wartet. Die ist erst 35 Jahre alt, also eine Springinsfeldin, aber seit 7 Juli 2024 ebensfalls stolze Mama eines Jungen.
Und sonst?
- Fußball: Die deutschen U-21-Männer stehen im Viertelfinale. Dem 3:0 gegen Slowenien am Donnerstag folgte am Sonntag ein 4:2 (nach 4:0) gegen Tschechien.
- Tennis: Alexander Zverev bleibt ohne Turniersieg auf Rasen. Der Hamburger verlor das Finale in Stuttgart gegen Taylor Fritz, die fünfte Niederlage gegen den US-Boy hintereinander. „Du darfst nicht mehr herkommen“ scherzte Zverev bei der Siegerehrung.
Weitere Turniersiege schafften in s´Hertogenbosch (Niederlande) die Belgierin Elise Mertens und Gabriel Diallo aus Kanada.
- Basketball: Der FC Baydern hat das erste von maximal 5 Spielen im BBL-Finale gewonnen. Das 82:66 klingt viel deutlicher, als die lange sehr ausgeglichene Partie tatsächlich war.
- Leichtathletik: Mondo Duplantis hat beim Heim-Meeting in Stockholm seinen eigenen Weltrekord auf 6,28 Meter gesteigert. Sein Landsmann Andreas Almgren überraschte mit einem unglaublichen Europarekord von 12:44,27 Minuten. Robert Farken schaffte nach seinem 1500-Meter-Rekord auch über die Meile eine neue nationale Bestleistung.
- Golf: JJ Spaun gewann die US Open, das 3. Major-Turnier des Jahres. Mit einem Putt aus 30 Metern machte er den Triumph am Oakmont Coutry Club in Pennsylvania perfekt. Er blieb als einziger aller Teilnehmer unter Par auf dem wohl schwierigsten Kurs der Tour, obwohl es nirgends Wasser gibt.
von Münchner Löwe | Juni 15, 2025 | Wochenvorschau
Duell unter (Fast)-Nachbarn
Wie erwartet machen der FC Bayern Basketball und ratiopharm Ulm die Meisterschaft unter sich aus. Spiel 1 verspricht eine spannende Serie, denn es gab im SAP Garden viele Führungswechsel, ehe 2 Dreier von Andi Obst die Entscheidung für die Münchner brachten. 82:66 ist viel zu hoch für dieses Partie. Spiel 2 in Ulm ist für Mittwoch in Ulm angesetzt (20:00), Spiel 3 wieder in München findet am Samstag (20:00) statt.
Auch in Spanien und Frankreich entscheiden sich die Finalserien (wer von Basketball einfach nicht genug bekommen kann).
Zverevs Jagd nach dem Rasensieg
Kaum zu glauben, aber der 1,98-Meter-Aufschlagriese hat noch nie ein Turnier auf Gras gewonnen. Nächster Versuch des Hamburgers in Hamburg, wo er hinter Jannik Sinner an Nummer 2 gesetzt ist. In der 1. Runde wartet der Amerikaner Marcos Giron, in der 2. Runde könnte es zum deutschen Duell mit Qualifikant Jan-Lennard Struff kommen, der zunächst auf Lorenzuo Sonego antreten muss. Die Russen Daniil Medwedew und Andrej Roblew komplettieren die Top 4.
Männer spielen außerdem in London (Alcáraz, Draper, Stuttgart-Sieger Fritz, Rune).
Eine unfassbar starke Besetzung hat das Frauen-Turnier in Berlin. Von den Top 10 fehlt allein die Polin Iga Swiatek. Die Top 4 haben in der 1. Runde Freilos, und doch gibt es dort Schlager-Matches wie Olympiasiegerin Qinwen Zheng vs Wimbledonsiegerin Lena Rybakina oder Madison Keys vs Marketa Vondrousova.
Eva Lys erhielt eine Wildcard und bekommt es in der 1. Runde mit der Spanierin Paula Badosa zu tun.
Praktisch die zweite Frauen-Garde trifft sich in Nottingham, wo Beatriz Haddad Maria vor Clara Tauson die Setzliste anführt. Tatjana Maria, die am Sonntag sensationell als Qualifikantin das Turnier im Londoner Queensclub gewann, spielt in der 1. Runde gegen die zweifache Wimbledonsiegerin Petra Kvitova. Unangenehmer geht es kaum, auch wenn die Tschechin ihre besten Tage gewiss hinter sich hat.
US-Ligen küren Meister
In der Nacht zu Samstag (NHL) beziehungsweise Montag (NBA) entscheiden sich 2 der großen 4 US-Ligen. In der NHL haben die Florida Panthers bereits am Mittwoch die Chance, ihren Titel zu verteidigen mit einem Sieg gegen die Edmonton Oilers. 2:2 steht es in der Serie zwischen den Oklahoma City Thunder und den Indiana Pacers. Dort geht es in der Nacht zu Dienstag weiter, dann Freitag und wenn nötig Montagnacht (also beste US Zeit am Sonntag). Mehr dazu in meinen gesondeten Texten.
Und sonst?
- Motorsport: Die Motorrad-WM macht in Mugello/Italien Station. Im Fokus die Marquez-Brüder Marc und Alexis, die wohl die MotoGP unter sich ausmachen. Wie gehabt gibt es Sprint am Sonntag und Hauptrennen am Sonntag, dazu Rennen in den Klassen Moto2 und Moto3
- Club-WM: Ist hiermit erwähnt …
- Fußball: Parallel zur Club-WM findet auch noch der Gold Cup statt, wo die CONCACAF-Teams ihren Besten suchen. Gespielt wird ebenfalls im Fußball-Land USA …
- Leichtathletik: Die Diamond League macht am Freitag in Paris Station. Viel Freude beim VPN-Suchen eines übertragenden Senders. Wer 5 Euro übrig hat, kann auch über sportdeutschland.tv buchen.
von Münchner Löwe | Juni 15, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Edmonton Oilers – Florida Panthers 2:5 (2:3)
Einen Schritt sind die Panthers noch von de Titelveteidigung entfernt. Das 5:2 in Spiel 5 der Stanley-Cup-Finalserie war eine Offenbarung des effizienten Team-Eishockeys. Das zeitweise Genietum der Oielers Conor McDavid und Leon Draisaitl war zumin dest gestern Nacht nicht genug.
Bei Gegentoren in der Edmonton-Halle Rogers Place legt der Oilers-Discjockey immer ein besonders trauriges Stück auf. Fünfmal musst er auf die Taste drücken, weil sich die Gasstgeber zum Teil Treffer fingen, die einen deutschen Zweitliga-Trainer die Tränen in die Augentreiben dürften. Wann etwa hat man ein Tor gesehen, das direkt aus einem Bully am Mittelkreis fällt. So geschehen beim letztlich bahnbrechenen 1:0 der Panthers durch Brad Marchand, der nach dem Bully-Gewinn von Anton Lundell einfach um 2 Verteidiger kurvte und Calvin Pickard überwand. Dieser Marchand steht eh sinnbildlich für das Florida-Hockey. Ein Routinier mit allen Wassern gewaschen, oft mit Dirty Hockey agierend. Die eigenen Fans lieben ihn (vielleicht mit schlechtem Gewissen?) die Gegner hassen ihn (vielleicht mit Neid und Respekt?).
Die Oílers bekamen ihre Offensiv-PS nicht aufs Eis. Draisaitl und McDavid abgemeldet, obwohl sie von Trainer Kris Knoblauch recht früh in eine Reihe genommen wurden. So konnten die Panthers durch Sam Bennett und abermals Marchand (nach abermaligen Oilers-Abwehr-Desaster) nachlegen. Dieser Vorsprung sollte reichen, auch wenn McDavid und Corey Perry zwei Oilers-Tore erzielten. Eero Luustarines Empty-Net-Goal zum 5:2 der Gäste 79 Sekunden vor Schluss war dann die endgültige Entscheidung, begleitet durch besonders traurige Musik.
Die Stars
Brad Marchand erzielte 2 Tore für die Panthers. Dabei spielt der Rechtsaußen nur in der 3. Reihe. Doch die Ausgeglichenheit der Reihen ist eh der Trumpf der Panthers.
Conor McDavid erzielte nach herrlicher Einzelleistung das 1:3 der Oilers.
Die Goalies
Sergej Bobrowski war wie immer der starke Rückhalt der Panthers, hatte aber auch das Glück des Tüchtigen bei gleich 3 Stangentreffern der Oilers. Seine Ruhe wirkt sich aufs ganze Defensivverhalten aus.
Auf Oilers-Seite spielte dieses Mal Calvin Pickard. An den Gegentoren weitgehend schuldlos, aber die Wechsel im Tor (mit Scottie Skinner) sind halt nicht wirklich beruhigend
Draisaitl Watch
Wie immer sehr engagiert, aber etwas glücklos. Feine Vorarbeit vor Corey Perrys Gewaltschuss zum 2:4.
Meine 🇫🇮
Anton Lundell gewann das Bully vorm 1:0 und verbuchte damit einen Assist. Eero Luustarinen gab den Assist zum 3:0 und traf zum 5:2. Panthers-Kapitän Alexander Barkov verzeichnete einen Assist zum 4:1 von Sam Bennett.
Auf Oilers-Seite verzichtete Kris Knoblauch dieses Mal auf Kasperi Kapanen in der 2. Reihe mit Draisaitl.
Ausblick
Jetzt gibt es tatsächlich 2 freie Tage, bevor es in der Nacht zu Mittwoch in Florida mit Spiel 6 weitergeht. Die Oilers haben natürlich noch ihre Chance in dieser ausgeglichenen Serie, aber sie müssen halt noch bei 50/50-Spiele für sich entscheiden. Die Maxiume kann nur lauten: Spiel 6 in Fort Lauderdale klauen, und dann Spiel 7 in eigener Halle zelebrieren.
Ansetzungen
Mi., 02:00: Panthers – Oilers (3:2)
Sa., 02:00: Oilers – Panthers (falls notwendig)
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