von Münchner Löwe | Juni 18, 2025 | Allgemein
Was wurde und wird die Club-WM gerade in Europa schlechtgeredet. Ein Turnier ohne sportlichen Gewinn, in dem es nur ums geld geht. Die teilnehmenden Clubs werden gescholten ob ihrer Geldgier, hatürlich auf FIFA-Präsident Gianni Infantino wegen seiner kuschligen Wärme um saudischen Staatsfond, der das Ganze erst ermöglicht.
So weit, so gut und für mich nachvollziehbar. Doch jetzt mache ich die Probe aufs Exempel und schaue mal, was die so überaus kritischen Medien über dieses Turnier berichten. Und weil das Ganze in den USA stattfindet, nehme ich als Vergleich das gleichzeitige Stanley-Cup-Finale Florida Panthers gegen Edmonton Oilers mit Leon Draisaitl, einen der 3 besten Spieler der Welt und einer der drei besten Sportler der Welt (sach ich jetzt einfach mal).
Vor allem die überregionalen Blätter Spiegelonline, zeitonline und sz.de habe ich mir näher angeschaut, Mittwochnachmittag, es war also lange genug Zeit, die Ereignisse in de Nacht sowohl bei Club-WM und Stanley Cup zu verarbeiten. Anzumerken sei, dass die NHL gestern Nacht entschieden wurde, also etwas Endgültiges (mit Draisaitl und Oilers als Verlierer), die Club-WM noch im ersten Spieltag also noch in der Entwicklung steckt.
Das Ergebnis ist ernüchternd. . Fußball schlägt Eishockey vernichtend. Weder Spiegel noch Zeit haben es für nötig befunden, über den Stanley Cup einen eigenen Bericht zu verfassen, ein Agentur-Bericht, vielleicht etwas bearbeitet, musste reichen und war dementsprechend wenigsagend (auch zum Ärger einiger Kommentatoren). Bei der SZ schrieb Jürgen Schmieder aus dem fernen Los Angeles eine Analyse (über die sich treffend streiten lässt). In der typisch Schmiederschen Art.
Und die verhasste Club-WM? 2 Aufmachertexte zu den Spielen gestern bei spiegelonline, dazu ein äußerst kritische Text über die Berichterstattung bei DAZN. Außerdem ein Ergebnisticker mit Live-Scoring (auf dem ersten Blick zu sehen)der heute anstehenden Partien. Zum Eishockey-Text musste man ewig herungerscrollen, er war wenigstens noch vor der U-19-EM der Männer im Fußball …
Bei der Zeit: Immerhin der Aufmachertext der Sportseite (umso verwunderlicher der lieblose Agenturtext). Auch nur 1 Spielbericht vom Dortmund-Spiel.
Sz.de Auch hier ist Eishockey der Aufmacher, 3 Texte zur Club-WM (Vorschau des eigens in die USA geschickten Javier Caceres zum ersten Pflichtspiel von Xabi Alonso von Real), ein Spilebericht des USA-Korrespondenten Boris Hermann zum Dortmund-Spiel und eine Agentur zum Inter-Match gegen Monterrey (eine wirklich hübsche Geschichte über Sergio Ramos, den es nach Mexiko verschlagen hat.
Das ist eine Analyse, kein Vorwurf
Vielleicht ein kleiner. Ich gehe davon aus, dass in den Redaktionen lange diskutiert wurde, in welchem Ausmaß über diese absurde Club-WM berichtet werden soll. Ein Unterschlagen bei Deutschlands liebster Sportart war natürlich nicht notwendig. Und alle drei von mir beachteten Medien haben lang und breit die Absurditäten und auch schweinereien dieses turniers analysi2seine Boert. Und doch: Wenn der Ball rollt, ist das alles vergessen, will der Leser das auch nicht mehr lesen, sondern eben schon, wie „seine“ Borussia gespielt hat oder wie sich die südamerikanischen Teams so schlagen.
Viel bedenklicher ist allerdings wieder zu sehen, dass andere Sportarten trotz gigantischer Leistungen immer die 2. Geige spielen werden.
von Münchner Löwe | Juni 15, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Edmonton Oilers – Florida Panthers 2:5 (2:3)
Einen Schritt sind die Panthers noch von de Titelveteidigung entfernt. Das 5:2 in Spiel 5 der Stanley-Cup-Finalserie war eine Offenbarung des effizienten Team-Eishockeys. Das zeitweise Genietum der Oielers Conor McDavid und Leon Draisaitl war zumin dest gestern Nacht nicht genug.
Bei Gegentoren in der Edmonton-Halle Rogers Place legt der Oilers-Discjockey immer ein besonders trauriges Stück auf. Fünfmal musst er auf die Taste drücken, weil sich die Gasstgeber zum Teil Treffer fingen, die einen deutschen Zweitliga-Trainer die Tränen in die Augentreiben dürften. Wann etwa hat man ein Tor gesehen, das direkt aus einem Bully am Mittelkreis fällt. So geschehen beim letztlich bahnbrechenen 1:0 der Panthers durch Brad Marchand, der nach dem Bully-Gewinn von Anton Lundell einfach um 2 Verteidiger kurvte und Calvin Pickard überwand. Dieser Marchand steht eh sinnbildlich für das Florida-Hockey. Ein Routinier mit allen Wassern gewaschen, oft mit Dirty Hockey agierend. Die eigenen Fans lieben ihn (vielleicht mit schlechtem Gewissen?) die Gegner hassen ihn (vielleicht mit Neid und Respekt?).
Die Oílers bekamen ihre Offensiv-PS nicht aufs Eis. Draisaitl und McDavid abgemeldet, obwohl sie von Trainer Kris Knoblauch recht früh in eine Reihe genommen wurden. So konnten die Panthers durch Sam Bennett und abermals Marchand (nach abermaligen Oilers-Abwehr-Desaster) nachlegen. Dieser Vorsprung sollte reichen, auch wenn McDavid und Corey Perry zwei Oilers-Tore erzielten. Eero Luustarines Empty-Net-Goal zum 5:2 der Gäste 79 Sekunden vor Schluss war dann die endgültige Entscheidung, begleitet durch besonders traurige Musik.
Die Stars
Brad Marchand erzielte 2 Tore für die Panthers. Dabei spielt der Rechtsaußen nur in der 3. Reihe. Doch die Ausgeglichenheit der Reihen ist eh der Trumpf der Panthers.
Conor McDavid erzielte nach herrlicher Einzelleistung das 1:3 der Oilers.
Die Goalies
Sergej Bobrowski war wie immer der starke Rückhalt der Panthers, hatte aber auch das Glück des Tüchtigen bei gleich 3 Stangentreffern der Oilers. Seine Ruhe wirkt sich aufs ganze Defensivverhalten aus.
Auf Oilers-Seite spielte dieses Mal Calvin Pickard. An den Gegentoren weitgehend schuldlos, aber die Wechsel im Tor (mit Scottie Skinner) sind halt nicht wirklich beruhigend
Draisaitl Watch
Wie immer sehr engagiert, aber etwas glücklos. Feine Vorarbeit vor Corey Perrys Gewaltschuss zum 2:4.
Meine 🇫🇮
Anton Lundell gewann das Bully vorm 1:0 und verbuchte damit einen Assist. Eero Luustarinen gab den Assist zum 3:0 und traf zum 5:2. Panthers-Kapitän Alexander Barkov verzeichnete einen Assist zum 4:1 von Sam Bennett.
Auf Oilers-Seite verzichtete Kris Knoblauch dieses Mal auf Kasperi Kapanen in der 2. Reihe mit Draisaitl.
Ausblick
Jetzt gibt es tatsächlich 2 freie Tage, bevor es in der Nacht zu Mittwoch in Florida mit Spiel 6 weitergeht. Die Oilers haben natürlich noch ihre Chance in dieser ausgeglichenen Serie, aber sie müssen halt noch bei 50/50-Spiele für sich entscheiden. Die Maxiume kann nur lauten: Spiel 6 in Fort Lauderdale klauen, und dann Spiel 7 in eigener Halle zelebrieren.
Ansetzungen
Mi., 02:00: Panthers – Oilers (3:2)
Sa., 02:00: Oilers – Panthers (falls notwendig)
von Münchner Löwe | Juni 13, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Florida Panthers – Edmonton Oilers 4:5 OT (2:2)
Schon in nüchterne Zahlen liest es sich packend: viertes Finalspiel, drittes Mal Overtime, 2. Sieg der Oilers, erneut durch Leon Draisaitls Siegestreffer. Und doch gegen diesen nüchternden Fakten nicht annähernd die Dramatik der Partie in Fort Lauderdale wider.
3:0 führten die Panthers, weil die Oilers sich früh im ersten Drittel zwei dämliche Strafen einhandelten (auch noch fast gleichzeitig), die die Gastgeber zu zwei Powerplay-Treffern nutzten. Als Anton Lundell noch im ersten Abschnitt zum 3:0 nachlegte, schienen Spiel und Serie schon entschieden. Doch die Edmonton Oilers sind Comeback Kids, die (ähnlich wie die Indiana Pacers in der NBA) sich auch von Rückständen nicht verrückt machen lassen. Das 1:3 früh im 2. Drittel weckte die Hoffnung, auch bei den Fans im fernen Edmonton bei Public Viewing. Durch einen Doppelschlag innerhalb von 135 Sekunden glichen die Gäste noch im 2. Abschnitt aus, und als Verteidiger Jake Walman in der 54. Minute zur erstmaligen Führung für Edmonton traf, flippte die kanadische Stadt aus.
Die Entscheidung? Wäre zu profan gewesen, fand der Drehbuchschreiber und ließ Florida 19 Sekunden vor Schluss durch Sam Reinhard ausgleichen, weil die Oilers zuvor die Scheibe nicht und nicht aus dem eigenen Drittel bekamen.
Also die ersehnte (naja) Overtime, und in der traf Leon Draisaitl nach 11:18 Minuten mit abgefälschten Rückhand-Schuss erst durch die Beine eines Verteidigers, dann durch die Beine von Panthers-Goalie Sergej Bobrowski. Damit schaffte der deutsche Einmaliges: Noch nie hat ein Spieler in einer Stanley-Cup-Finalserie zwei Overtime-Treffer erzielt.
Die Goalies
Hatten nicht ihren allerbesten Tag (wir sprechen von höchstem Torwart-Niveau). Scottie Skinner wurde vom Coach Kris Knoblauch nach einem Drittel gar aus dem Kasten geholt, obwohl er an den Gegentreffern wenig zu halten hatte. Für ihn kam Calvin Pickard (ohnehin praktisch gleichwertig), der seine Sache glänzend machte und nur den Treffer ganz kurz vor Schluss hinnehmen musste. Mit einer unglaublichen Parade in der Overtime bewahrte er die Oilers vor dem K. o.
Sergej Bobrowski hatte zwar auch einige fantastische Saves (etwa gegen Conor McDavid nach dessen wieder mal einzigartigen Solo), aber bei einem Treffer aus ganz spitzem Winkel (Nurse num 2:3) oder durch die Beine (Draisaitl OT) sieht ein Torwart nun mal etwas unglücklich aus, erst recht in Super-Zeitlupe.
Draisaitl Watch
Nicht nur die einzigartge Stanley-Cup-Leistung, also der Treffer zum Sieg. Zudem gab der Kölner die Assists zum 1:3 und 3:3. 25:21 Sekunden stand er auf dem Eis, immer mit voller Konzentration, was für ein toller Spieler!
Meine 🇫🇮
Panters-Kapitän Alexander Barkov assistierte zu den ersten beiden Treffern. Anton Lundell traf zum 3:0 für Florida. Auf Oilers-Seite servierte Kasperi Kapanen zum 4:3 der Oilers.
Ausblick
Dem Serientod fast entronnen, und jetzt ein Heimspiel. So schnell wechselt in dieser Serie die Gefühlslage. Jetzt hat das Pendel wieder in Richtung Oilers und Kanada ausgeschlagen, doch wer weiß, was noch alles kommt. Ob nach tiefschürfender Analyse oder Blick in die Glaskugel: Alles ist drin von Oilers in 6 bis Panthers in 7. Ich sage nur: Go, Canada, go!
Ansetzungen
So., 02:00: Oilers – Panthers (2:2)
Ernsthaft! Nur 1 Tag Pause trotz Reisestrapaze über 4000 Kilometer
Mi., 02:00: Panthers – Oilers
Sa., 02:00: Oilers – Panters (wenn notwendig)
von Münchner Löwe | Juni 4, 2025 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
Edmonton Oilers – Florida Panthers
Stanley-Cup-Finale 2024 reloaded. Mit dem Unterschied, dass dieses Mal die ersten beiden Spiele in Edmonton stattfinden und gegebenenfalls auch ein entscheidendes Siebtes. Die Kanadier leckten lange ihre Wunden nach dem bitteren Aus im 7. Spiel, nachem sie zuvor einen 0:3-Rückstand aufgeholt hatten.
Jetzt also die Finals 2025. Die beiden Teams hatten wahrlich keine spektakuläre reguläre Saison, konnten sich aber letzt,ich souverän als 5. (Panthers Ost) und 6. (Oilers West) für die Play-offs qualifizieren, und allein darauf kommt es an. Nach dem veritablen Fehlstart in die 1. Runde bei den LA Kings (11 Gegentore in den zwei Niederlagen), kam es zum in dieser Form nicht zu erwarteten Turnaround. 4 Siege hintereinander gegen die Kalifornier, die Serie höher gesetzten Las Vegas Knights und Dallas Stars souverän mit jeweils 4:1. Die Panthers hatten in der 2. Runde gegen die Toronto Maple Leafs erhebliche Müne, setzten sich erst im 7. Spiel (in Toronto!) durch. Die Hürden Tampa Bay und Carolina nahmen sie relativ souverän.
Jetzt also der repeat, hoffentlich nicht im Ergebnis, wie die Kanadier hoffen. Ob das auf alle Kanadier zutrifft, sei allerdings angesichts der enormen Rivalität der Oilers etwa zu den Calgary Flames oder auch Montreal Canadiens dahingestellt. Aber ich denke schon, dass der gemeine kanadische Eishockey-Fan den Daumen zumindest verschämt die Daumen drückt, einfach, damit das Gerede dieser unseligen Serie (seit 1993 kein titel fürs Mutterland) ein Ende hat.
Es sind im Großen und Ganzen die gleichen Teams, die sich ab heute Nacht mindestens 4 und höchstens 7 Spiel beharken. Wichtigster Neuzugang der Oilers ist der erfahrene Stürmer Victor Arvidsson, zumal mit dem verletzten UZack Hyman ein ganz wichtiger Mann ausfällt.
Die Stars
Herausragend bei den Oilers sind die beiden Stürmer Conor McDavid und Leon Draisaitl. Zuletzt meist in getrennten Linien, allerdings im Überzahlspiel vereint. Die beiden führen die Scorerwertung in den Play-offs mit 26 und 25 Punkten an, geniale Ideen inklusive. McDavid ist mit Abstand der beste Schlittschuhläufer der Liga, Draisaitl emsiger Arbeiter und mit einem unnachahmlichen Abschluss von rechts außen. Und beide zuweilen absolut genialisch
Nicht so glamourös sieht es bei den Panthers aus. Kapitän Alexander Barkov (17 Punkte) wurde gerade zum besten defensiven Stürmer gewählt. Carter Verhaeghe darf die Oilers-Verteidigung keine Sekunde aus den Augen lassen. Ansonsten bleibt es dabei: 3 sehr ausgeglichene Linien, glänzend unterstützt von den Verteidigern.
Die Goalies
Scottie Skinner konnte die Play-offs eigentich abhaken, als ihn Coach nach den beiden Klatschen und 11 Gegentoren aus dem Tor nahm und durch Calvin Pickard ersetzte. Mit dem lief es bedeutend besser, aber durch Pickards Verletzung rückte Skinner wieder ins Tor. Und siehe da: Er war fast nicht wiederzueerkennen (einen schrecklichen Fehler gegen Vegas lasse ich mal außen vor). Plötzlich hielt er, was zu halten war (und manches Mal auch bedeutend mehr). Drei Shutouts gelangen ihm, also Spiele ohne Gegentreffer, für jeden Goalie das Nonplusultra.
Sergej Bobrowski war 2024 letztlich der entscheidende Mann, und in diesen Play-offs knüpft er nahtlos an die starken Leistungen an. Für mich ist er zurzeit in ganz wichtigen Spielen der beste Torwart der Welt, ein extrem sicherer Rückhalt, der auch manch „Unhaltbaren“ aus dem Winkel fischt. Wie beruhigend für die Vorderleute.
Die Verteidiger
Natürlich lag es auch an ihnen, dass die Oilers plötzlich so wenige Gegentreffer kassierten. Stupide Fehler blieben fast aus, dafür viel Offensivpower. Stellvertretend sei Evan Boucard genannt, der in 16 Partien 17 Punkte sammelte.
Ein echtes Tier ist Aaron Ekblad, der seine Verletzung von vor einem Monat voll auskuriert hat
Meine 🇫🇮
Kasperi Kapanen kam bei den Oilers erst zum Ende de 2. Runde in die Line Up, hat seitdem aber alle 7 Spiele bestritten. In denen der Rechtsaußen immerhin 3 Tore erzielte.
Gleich mit einem finnischen Quartett warten die Panthers auf, wie 2024. Barkov ist der Kapitän und auch Leader des Teams aus Florida, Eero Luostarinen steuerte wichtige Punkte bei, war zuletzt aber angeschlagen. Niko Mikkola hat sich im Vergleich zu 2024 erheblich gesteigert, und Anton Lundell hat mit +12 den besten +/- Wert des gesamten Kaders.
Ansetzungen (MESZ)
1. Spiel: Do., 02:00: Oilers – Panthers
2. Spiel: Sa., 02:00: Oilers – Panthers
3. Spiel: Di., 02:00: Panthers – Oilers
4. Spiel: Fr., 02:00: Panthers – Oilers
5. Spiel: So., 02:00: Oilers – Panthers *
6. Spiel: Mi., 02:00: Panthers – Oilers *
7. Spiel: Sa., 02:00: Oilers – Panthers *
* falls erforderlich
🧠 Oilers
Extrem schwer zu tippen. Also setze ich auf die Stars McDavid/Draisaitl und auch den Heimvorteil. Außerdem wissen sie jetzt, wie Stanley-Cup-Finale geht.
❤️ Oilers
1. wg Kanada. Endlich!
2. wg. Draisaitl und McDavid, damit diese tollen Spieler auch mal den Pokal stemmen (das Ding ist wirklich schwer) dürfen.
3. Wiederholungssiege langweilen doch (außer bei Mikaela Shiffrin)
von Münchner Löwe | Juni 25, 2024 | Eishockey, NHL
Blick über den Teich, NHL
FLORIDA PANTHERS* – Edmonton Oilers 2:1 (4:3)
Aus, vorbei, der Traum der Oilers vom märchenhaften Comeback, vom ersten Titel für Kanada seit 1993, für die Oilers seit 1990. Und für Leon Draisaitls fehlt immer noch die Kirsche auf der Sahnetorte seiner grandiosen Erfolgskarriere. Die Panthers feierten dagegen den ersten Triumph ihrer Geschichte, nachdem sie noch im vergangenen Finale an den Las Vegas Knights gescheitert waren. Carter Verhaeghe war mit einem Tor und einem Assist der Mann des Spiels.
„Meine Finnen“ gegen Leon Draisaitl, so habe ich meine Vorschau betitelt, natürlich absurd reduziert. Die Partie gehört jetzt nicht zu den Schmankerln, die Eishockey bieten kann. Eher ein Abnutzungskampf, ein survival of the fittest. Und da wirkten die Panthers munterer, spritziger als die doch sehr müde wirkenden Oilers, die ihr 107. Spiel seit Oktober bestritten. Jetzt war der Tank leer, das war vor allem in der Schlussphase evident, als sie zwar hochüberlegen auf den Ausgleich drängten, es aber vor allem auch an geistiger Frische fehlte. So gab es auch nur eine wirklich heikle Situation für die Panthers, als eine freiliegende Scheibe einfach nicht übers Tor bugsiert werden konnte. Schon vorher zeigte sich die Müdigkeit, als sie bei einer Überzahl zwar 2 Minuten im gegnerischen Drittel waren, aber nicht einen gefährlichen Schuss abgaben. Manchmal auch zu schön gespielt. Einfach auch mal drauflosschießen und auf einen Abfälscher Abpraller hoffen, hätte ich mir manches Mal gewünscht.
Draisaitl-Watch
Nach zwei überragenden Play-off-Runden baute der Kölner merklich ab. Es war klar erkennbar, dass er körperlich angeschlagen war. Die Rede war von Rippenprellung, sogar -Bruch und noch dazu ein gebrochener Finger in der Schlaghand. Keinen einzigen Treffer erzielte er in der Finalserie, absolut ungewöhnlich für ihn. Er ging Zweikämpfen möglichst aus dem Weg. Noch ließ er nicht offiziell verlauten, was ihm tatsächlich gefehlt hat. Ich bin gespannt. Gestern war er am Boden zerstört, sprach vom schlimmsten Tag seiner Karriere.
Wie es für Draisaitl weitergeht, steht noch nicht fest. Sein Vertrag mit den Oilers läuft aus. Mit 29 Jahren kann er vielleicht noch einen wirklich guten Vertrag abschließen. Aber viel wichtiger als Geld und eigene Statistiken ist dem Kölner der Stanley Cup, und das natürlich am liebsten mit seinen Oilers, seinem bisher einzigen NHL-Club. Die haben auch bewiesen, dass sie ein wettbewerbsfähiges Team haben, wo nach dem Katastrophenstart in die Saison am Ende ganz wenig zum Titel gefehlt hat. Sie haben mit McDavid den mit Abstand besten Spieler der Welt in ihren ReihenWenn ich tippen müsste: Draisaitl bleibt. Titelgewähr gibt es eh nicht nicht in der NHL, und allein die Vorstellung, die Oilers würden nächstes oder übernächstes Jahr ohne ihn die Trophäe holen, ist unvorstellbar und würde Leon Draisaitl sein Leben lang verfolgen.
Meine 🇫🇮 Finnen
4 Suomi-Spieler dürfen die Trophäe in ihrem Heimatland präsentieren: Alexander Barkov, Anton Lundell, Eero Luostarinen und Niko Mikkola. Lundell gab einen Assist zum 1:0. Barkov wiederum ist der erste gebürtige Finne, der als Kapitän den Stanley Cup überreicht bekam, und auch wenn er selbst nicht scorte, er leistete gerade gegen die Superstars Conor McDavid und Draisaitl extrem wichtige Defensivarbeit. Eine Loblied auf ihn auf der offiziellen NHL-Seite
https://www.nhl.com/news/aleksander-barkov-first-finnish-born-nhl-captain-to-win-stanley-cup
Und sonst?
– Conor McDavid wurde zum wichtigsten Spieler der Play-offs gewählt. Er ist erst der sechste Spieler und der zweite Feldspieler überhaupt, der als unterlegener Finalspieler diese Ehre erhielt. 42 Scorerpunkte, davon 34 Assists (NHL-Rekord, mehr als The Great One Wayne Gretzky) ließen kaum eine andere Entscheidung zu
– Erste Familien-Trophäe: Jetzt haben die Tkachuks endlich den Stanley Cup. Matthew hatte wesentlichen Anteil daran. Sein Vater Keith ist eine lebende Eishokcey-Legende, längst in der Hall of Fame, aber einen Titel hat er nie gewonnen. Auch Brady, ein anderer Sohn, kann keine Trophäe vorweisen. Insgesamt haben die Tkachuks 2391 NHL-Spiele absolviert.
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