Der Anruf kam am Dienstagnachmittag von meinem sehr guten Freund F. Ob ich nicht Lust hätte, am Abend mit in den SAP Garden zu gehen zum Euroleague-Spiel FC Bayern gegen Real Madrid. F. , selbst fanatischer Basketball-Fan, weiß um meine Zuneigung für diesen Sport. Wir haben schon sehr oft drüber geredet.
„Ja, sehr kurzfristig“, entschuldigte F. sich, aber ich war schon vorgewarnt, dass ich damit rechnen müsse, eher dürfe. „Ich weiß selbst erst am Spieltag Bescheid.“  Das Spiel begann um 20 Uhr, „aber wir sollten schon um 18:15 Uhr da sein“, beschied F. Warum? „Vorher essen, in der Pause essen, nachher essen.“

Klang gut, war auch gut. Nachdem wir unsere Mäntel an einer Garderobe abgegeben hatten (ich zum ersten Mal, soweit erinnerlich, bei einem Sportereignis), fanden wir nach einiger Fragerei das richtige VIP-Stockwerk (von Dreien) und den richtigen Tisch. Auf dem schon eine Flasche Rotwein stand und eine Wasserflasche. Ein herbeigeeilter Kellner nahm aber gerne die Bestellung nnach alkoholfreiem Bier auf, der Brauerei-Sponsor machts möglich. Das Büffet richtete sich nach dem Gegner, also Tapas, ein spanischer Salat und auch ein wirklich guter Hauptgang. Viel Basketball-Prominenz (daran zu sehen, dass sogar mein 1,95-Meter große Freund eher einer der Kleinen war …

Dann auf die Hallen-Plätze. Ganz vorn, 1. Reihe (nein nicht wirkoich 1. Reihe, die ist den VIP-VIP-Vips vorbehalten und bekommt eine Sondezählung). Aber so exquisit habe ich noch nie gesessen beim Sport. Was ein normales Basketballspiel plötzlich zum Ereignis werden lässt. Die großen Kerls wirken in natura noch größer und athletischer: Den Vogel in dieser Hinsicht schoss ein 2,20 Meter Real-Riese ab („von einem Deutschen in der kapverdischen Heimat entdeckt“, wusste F.). Der Riesenkerl hatte ein sehr feines Händchen, allerdings ging ihm wie der gesamten Real-Mannschaft in der 2. Halbzeit die Luft aus. Was kümmerliche 27 Punkte belegen (nach deren 57 im 1. Durchgang). So schaffte die als Außenseiter gehandelten Münchner einen wichtigen Sieg, den 3. in 7 Partien. Allerdings stehen allein in der Euroleague 38 Spiele auf dem Programm, bevor es im April mit den Play-offs erst so richtig losgeht.
Die Halle war ausverkauft, auch weil angesichts der extrem vielen Heimspiele es auch Karten zum Sonderpreis von 20 Euro gab. Ein Einheizer machte Stimmung, in jeder Spielpause ohrenbetäubende Musik. Nicht wirklich mein Fall (um es sehr vorsichtig zu formulieren …), aber hinnehmbar. Stark verbessert waren die Mädchen aus einer Tanzgruppe (die hatten mich noch im vergangenen Jahr wenig beeindruckt.

Fazit (nach der Suppe zum Ausklang): Live-Basketball mit dem eher kleinen Spielfeld ist für mich und meine eher schlechten Augen ideal, da kann sogar ich die Spieler erkennen, groß genug sind sie ja ….
Ach ja: Ich persönlich ließ übrigens das Pausen-Essen aus, nicht so ein Großteil der VIPs, denn dieser Teil der Tribüne war zu Beginn des 3. Viertels praktisch völlig verwaist.

Lieber F. Vielen Dank für die Einladung. Gerne wieder und gerne auch wieder kurzfristig!