Anmerkung: Zur EM der Fußballfrauen habe ich mch schon in einem gesonderten Text befassthttps://blickueberdenteich.de/deutsche-fussballfrauen-beamen-uns-zurueck-in-die-80er-jahre/

 

Pogacar unaufhaltsam

 

3 Pyrenäen-Etappen, dreimal beherrschte Tadej Pogacar das Geschehen, auch wenn am Samstag in Superbagneres der fürs Gesamtklassement uninteressante Holländer Arensmann als Erster durchs Ziel fuhr. Besonders beim Anstieg nach Hautacam am Donnerstag bewies der Slowene seine Ausnahmeklasse, als er zwischen sich und dem Zweiten Jonas Vingegaard mehr als 2 Minuten legte. Ich sehe nicht, wer dem Titelverteidiger das Gelbe Trikot für Paris noch streitig machen kann, vorausgesetzt natürlich, er bleibt gesund.
Hinter Pogacar und Vingegaard hat sich Florian Lipowitz ins Rampenlicht gefahren und gleichzeitig ins Weiße Trikot des besten Jungprofis. Der deutsche ehemalige Biathlet zeigt sich bisher als klare Nummer 3, erst recht nach der Aufgabe von Remco Evenepoel, der allerdings vorher schon Schwächen zeigte. Beeindruckend, wie er am Berg mit den allerbesten mithält, dazu noc h hervorragende Qualität im Zeitfahren. Klar, ein Schwächeanfall kann den noch Unerfahrenen Fahrer jederzeit passieren (gerade am Mont Ventoux am Dienstag), aber es sieht sehr gut aus für den erst 24-Jährigen. Seine besten Jahre hat er zudem noch vor sich.

 

Wellbrock unbesiegbar

 

4 Freiwasser-Wettbewerbe bei der Schwimm-WM in Singapur, viermal stand Florian Wellbrock ganz oben auf dem Siegerpodest. Der Magdeburger triumphiert über 5 und 10 Kilometer, in einem Ausscheidungsrennen und mit der gemischten Staffel (zusammen mit seinen Magdeburger TeamkollegInnen Isabell Gose, Celine Rieder und Oliver Klemet). Das hat es bei einem Großereignis noch nie gegeben – und das ein Jahr nach dem für ihn völlig verpatztem Olympia. Wellbrock wollte nach dem Desaster schon  aufhören, fand aber in seiner Trainingsgruppe und Chef Bernd Berkhahn neue Motivation. Der sich ja schon seit längerer Zeit auch internationale SpitzenschwimmerInnen anschließen. So gewann die Australierin Moesha Johnson die Titel über 5 und 10 Kilometer. Auch der neue 400-Meter-Weltrekordler Lukas Märtens gehört im übrigen dieser Gruppe an. Dieser wird dann nächste Woche bei der Becken-WM starten, wie auch Florian Wellbrock über 1500 Meter.

 

Eintracht Frankfurts nächster Goldesel – der Transfermarkt

 

Eintracht Frankfurt gibt Stürmer Hugo Ekitiké an den FC Liverpool ab, für die stolze Summe von 95 Millionen Euro. Die nächste Irrsinnssumme, die der Bundesligist einstreich: Erst im Januar wechselte Omar Marmoush für 80 Millionen zu Manchester City, und vor 2 Jahren wechselte Kolo Muani für 95 Millionen zu PSG. 300 Millionen in 2 Jahren – Sportdirektor Markus Krösche ist ein waher Geldesel. Ersatz haben die Frankfurter schon gefunden: Jonathan Burkhardt wechselt vom Ligakonkurrenten Mainz an den Main.

Die Reds wiederum verpflichteten mit dem Franzosen bereits den dritten namhaften Bundesliga-Profi nach Florian Wirtz und Jeremy Frimpong, die beide von Bayer Leverkusen kamen.

Und die Bayern? Sind bei ihren Wunschtransfern Nick Woltemade (Stuttgart) und Luis Diaz (Liverpool) nicht groß weitergekommen. Zumindest bei Diaz haben sich die Chancen wegen des Ekitiké-Transfers verbessert, zumal der Kolumbianer sein Interesse hinterlegt hat. Verhärtete Fronten dagegen bei Woltemade. Der deutsche Senkrechtstarter will ja unbedingt zu den Münchnern, es hakt „nur noch“ an der Ablösesumme. Und was macht der Profi in solchen Fällen. Schickt den Berater vor, der jammert. Es sei ungehörig, dass die Stuttgarter bei einer Bundesliga-internen Rekordsumme von 55 Millionen noch nicht mal verhandeln wollen (er verschweigt natürlich, dass er bei einem derartigen Transfer kräftig verdienen würde, sehr viel mehr als bei einer schnöden Vetragsverlängerung oder -Aufbesserung). Dumm gelaufen, hättest Du mal vergangenes Jahr eine Ausstiegsklausel in Woltemades Stuttgart-Vertrag eingebaut, aber wer hätte diese Leistungs-Explosion schon vorhergesagt? Das Ganze zeigt mal wieder anschaulich, wie verwerflich das Fußballgeschäft ist, wo Verträge (Woltemade bis 2028!) nichts mehr zählen.

 

Zverev trainiert mit Toni Nadal

 

Das wäre ein Paukenschlag, wenn Toni Nadal den Deutschen länger betreuen würde. Zunächst gab es vergangene Woche „nur“ gemeinsame Trainingseinheiten dem Mann, der Rafael Nadal zu einer Tennislegende formte. Ob mehr daraus wird, bleibt abzuwarten, doch Zverev könnte vom unermesslich großen Wissen Toni Nadals extrem profitieren. Viel fehlt Zverev ja nicht zu einem Grand-Slam-Triumph (auch wenn derzeit Carlos Alcáraz und Jannik Sinner unerreichbar scheinen). Nadal gilt als Disziplin-Fanatiker (Zverev als eher unpünktlich, oh, oh), Widerspruch duldet er kaum, erst recht nicht von Angehörigen. (Papa und Bruder Zverev, oh, oh). Wie geschrieben, alles bisher nur Spekulatius, zumal niemand verlässlich weiß, ob sich Toni Nadal eine Tour-Begleitung rund um die Welt noch mal antun will. Charme hätte eine wie auch imme geartete Zusammenarbeit auf jeden Fall, und sie wäre für Zverev die Ideallösung.

 

Und sonst?

 

  • Motorrad: Marc Marquez, wer sonst? Der spnische MotoGP-Fahrer holte sich auch in Brünn das Double Sprint und Normalrennen – zum fünften Mal in Folge. Dem WM-titel steht wohl nicts mehr entgegen.
  • Rallye: Der Schwede Oliver Solverg (im eigenen Oliver-Solberg-Team) gewann die Rallye Estland vor dem Lokalmatoadoren Ott Tänak. Tänak führt die WM-Wertung mit einem Punkt Vorsprung auf Elfyn Evans an.
  • Schwimm-WM: Gold für die Österreichischen Schwestern Ekaterini und Eirini Alexandri im Synchron-Schwimmen. Ihre Drillingsschwester Vasiliki wurde im Einzel Vierte und Fünfte.
  • Golf: Scottie Scheffler siegte überlegen bei den Open Championships. 4 Schläge Vorsprung hatte der US Boy auf Landsmann Harris English. Scheffler holte sich damit den zweiten Major-Titel des Jahres und den vierten insgesamt. Nur die US Open fehlen noch in seiner Sammlung.
  • Tennis: Turniersiege holten sich  Luciano Darderi in Bastad, Alexander Bublik (Gstaad) und Denis Shapovalov (Los Cabos) sowie Lois Boisson (Hamburg) und Irina-Camelia Begu im heimischen Iasi/Rumänien.