von Münchner Löwe | Aug. 12, 2024 | Wochenrückschau, Wochenvorschau
Das war die Woche, die war
Paderborn vorn
Nach nur zwei Spieltagen ist der SCP das einzige Zweitliga-Team ohne Punktverlust. 3:1 gewannen die Olstwestfalen gegen Absteiger Darmstadt 98, das schon die 2. Niedelrage kassierte. Der andere Absteiger 1. FC Köln holte in Elversberg beim 2:2 wenigstens den ersten Punkt.
Ach Sechzig
Da wird für alle Löwen-Fans eine schere Saison, fürchte ich. 1:3 verloren die Sechzger beim VfB Stuttgart II. Klassischer Fehlstart also nach dem 0:1 gegen Saarbrücken zum Auftakt
Zverev raus
Beim Tennisturnier in Montreal verlor der Deutsche im Viertelfinale gegen Sebastian Korda, vor Wochenfrist Turniersieger in Washington, also glänzend in Hartplatzform. Auch Jannik Sinner ist nach der Niederlage gegen Alexander Rublew nicht mehr dabei. Das Finale bestreiten heute Abend der Australier Alexei Popyrin und eben Rublew.
Bei den Frauen in Toronto treffen im Finale die beiend US-Amerikanerinnen Jessica Pegula und Amanda Anisimova aufeinander. Anisimova war schon in der erweiterten Weltspitze, dann warfen sie Verletzungen zurück. Jetzt startet sie ein tolles Comeback.
Das wird die Woche, die wird
Wer wird Cincinatti Kid?
Frauen und Männer treten ab heute in Ohio beim Tennis-Masters an. Olympiasieger Novak Djokovic hat allerdings sien Teilnahme abgesagt. Ansonsten sind die Top 25 der Männer mit Ausnahme des verletzten Australier Alex de Minaur dabei.Bei den Frauen fehlt Danielle Collins. Schade, denn die Amerikanerin trupmpfte in ihrem Abschiedsjahr bisher außerordentlich stark auf.
Beacher in Holland
Kaum zu glauben, schon diese Woche ermitteln die Volleyballer und Volleyballerinnen ihre Europameister. Fast die komplette Europa-Elite hat die Startzusage gegeben. Gleich im ersten Gruppenspiel morgen treffen die beiden deutschen Olympia-Paare Cilja Tillmann/Svenja Müller und Laura Ludwig/Louise Lippmann aufeinander. Mal schauen, wie die nicht für Paris qualifizierten Paarungen auftreten.
Bayers Titelverteidigung
Zumindest im Pokal, wo ab Freitag die 1. Pokalrunde ansteht. Mit ganz reizvollen Begegungen wie am Freitag (20.45) Ulm vs Bayern (in Ulm wurde Bayern-Ikone Uli Hoeneß geboren). Upset-Alarm besteht durchaus am Samstag bei Osnabrück vs Freiburg und RW Essen gegen Leipzig
Und sonst
- Start der Vuelta. Am Samstag im Nachbarland der Auftakt in Lissabon mit einem Zeitfahren. Die Top-Rundfahrer Pogacar, Vingegaard und Evenepoel sind allesamt nicht am Start, hinter Roglic vom Team Red Bull steht noch ein Fragezeichen.
- Beginn der Premier League: Schlager des 1. Spieltags ist die Partie des Titelverteidigers Manchester City beim FC Chelsea (So., 17.30. Zu sehen wie in den Jahren zuvor bei Sky.
- Motorrad-WM in Spielberg: Wie üblich Qualifikation, Sprint und Rennen in MotoGP, Moto2 und Moto3.
- Tour de France der Frauen: In insgesamt 8 Etappen geht es bis Sonntag von Rotterdam bis zur Bergstation von LÁlpe d´Huez, wo die Entscheidung fallen dürfte.
von Münchner Löwe | Aug. 6, 2024 | Wochenrückschau, Wochenvorschau
Das war die Woche, die war
Auf Daddys Spuren
Sebastian Korda hat das Tennis-turnier in Washington gewonnen durch einen Finaleerfolg über den Italiener Flavio Cobelli, einen der Aufsteiger der Saison. Was den Erfolg so besonders macht: Vor 31 Jahren triumphierte Kordas Vater Petr in der us-amerikanischen Hauptstadt. Ganz so grandios läuft die Karriere von Korda jr. nicht. Viel erfolgreicher ist seine Schwester Nelly. Sie ist Nummer 1 der Golf-Weltrangliste und will diese Woche Olympiasiegerin werden.
Absteiger patzen zuhause
Dass die Saison für den 1. FC Köln und Darmstadt 98 in der 2. Fußball-Bundesliga kein Zuckerschlecken wird, habe ich erwartet. Der Auftakt indes verleirf äußerst ungünstig. Der FC unterlag dem HSV, 0:2, bei dem Ex-Trainer Steffen Baumgart nun auf der Bank sitzt, mit dem gleichen Ergebnis unterlagen die Hessen Fortuna Düsseldorf. Glänzender startete dagegen Schlake 04, das nach dem 5:1 v Braunschweig erster Tabellenführer st.
Nettes aus Austria
Gerichtsniederlage für Polster: Toni Doppelpack wollte vor einem österreichsen Gericht juristisch drei Ländespieltore erstreiten, die bisher nicht in die Statistik einfließen, weil sie nicht offiziell angemeldet wurden. Die Klage wurde in 1. Instanz abgewiesen. Polster zeigte sich enttäuscht: Nicht weil er Angst um seinen ÖFB-Torrekord habe, natürlich nicht, aber es gehe ihm Prinzip. Was ein unterlegener Prozesshansel halt so von sich gibt.
Sieg für Edi Glieder: Der frühere Publikumsliebling von Schalke 04 gewann die WM im Fußball-Golf in Ungarn- in der Ü-55-Wertung. Einst mit dem FC Pasching Schreckgespenst im UI-Cup gegen Werder Bremen, triumphierte er nun mit 22 unter Par.
Und sonst
– Abwechslung in der MotoGP: Diesmal gewann din Silvestone er Italiener Bastianini auf Ducatin
– Auswärtserfolg in der Rallye: In Finnland hatte nicht wie so oft ein Einheimischer, sondern der achtmalige Weltmeister Sebastien Ogier die Nase vorn. Der Franzose siegte vor Thierry Neuville aus Belgien und Landsmann Adrien Fornaux. Neuville führt die Gesamtwertung vor Ogier an. Titelverteidiger Kalle Rovanperä ist abgeschlagen Sechster.
– Ärger im Skizirkus: Nämlich um die sogenannte Lex Hirscher. Die FIS verfügte handstreichartig, dass ehemalige Weltmeister, Olympiasieger und Weltcup-gewinner unabhängig von ihrer Rangliste ein Startrecht genießen – und zwar direkt hinter der ersten Startgruppe, also Nummer 31. Was für ein Zufall aber auch, dass eben Marcel Hirscher nach zwei Jahren Pause ein Comeback anstrebt und zwar für die Niederlande, der Heimat seiner Mutter. Jetzt kann er sich die mühsame Qualifikation via FIS-Rennen in Australien oder Chile sparen. Überraschenderweise findet der Östereicher die Regel „gut“. Dem könnte ichc sogar zustimmen, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass es der FIS nicht um Belohnung verdienter Sportler an sich geht, sondern einzig und allein, sich den lukrativen Fisch Hirscher nicht entgehen zu lassen.
Das wird die Woche, die wird
– Masters-Tennis in Kanada: In Montreal (Männer) und Toronto (Frauen) stehen die Masters-Turniere an. In Montreal führt der bei Olympia fehlende Jannik Sinner das Tableau vor Sascha Zverev an. Die beiden Paris-Finalisten Novak Djokovic und Carlos Alcáraz fehlen hingegen; In Toronto will Coco Gauff ihren Titel verteidigen. Auch hier fehlt mit Quinwen Zheng die Olympiasiegerin, außerdem auch Weltranglistenerste Iga Swiatek. Die einzige Deutsche im Hauptfeld, Tatjana Maria, ist bereits in der 1. Runde ausgeschieden gegen die Ukrainerin Marta Kostyuk.
– Champions-League-Qualifikation: Heute und morgen die Hinspiele der 3. Runde.Dabei treffen unter anderem der FC Salzburg auf Twente Enschede und Dynamo Kiew (in Lublin) auf die Glasgow Rangers.
von Münchner Löwe | Juli 29, 2024 | Wochenrückschau, Wochenvorschau
Das war die Woche, die war
Hamilton siegt – Russell disqualifiziert
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Red-Bull-Dominanz um Weltmeister Max Vetstappen der Vergangenheit abgehört, dann war es das Rennen auf der Beg- und Talbahn in Spa. Verstappen, allerdings auch gehandicapt durch eine 10-Plätze-Strafe in der Startaufstellung, hatte nie etwas mit dem Sieg zu tun und konnte am Ende froh über den vierten Platz sein. Es gewann Lewis Hamilton im immer besseren Mercedes. Sein Teamkollege George Russell war zwar als Erster durchs Ziel gerast, sein Wagen war aber um 1,5 Kilo zu leicht (wie immer so etwas heutzutage noch passieren kann). Deshalb wurde er nachträglich disqualfiziert, und Hamilton „erbte“ seinen 105. Grand-Prix-Erfolg. Oscar Piastri im McLaren holte sich den zweiten Platz vor Charles LeClerc (Ferrari).
Dabei hatte Russell von einer gewagten Mercedes-Strategie profitiert. Er fuhr als einziger mit nur einem Stop, und die Reifen waren am Ende noch gut genug, sich der Konkurrenz zu erwehren. Umso ärgerlicher die Disqulifikation.
Berrettinis Sieg-Doppel
Bisher ist der Italiener nicht gerade als Sand-Spezialist bekannt. Doch nach dem Sieg in Gstaad gelang ihm in Kitzbühel der zweite Turniererfolg binnen einer Woche und gab dabei in fünf Partien keinen einzigen Satz ab. Nach seiner langen Verletzungspause dürfte es nicht mehr lange dauern, bis er in der Weltrangliste wieder in den Top 15 auftaucht. Weitere Turniersiege schafften Francisco Cerundolo in Umag, Yoshihito Nishioka in Atlanta sowie Mira Andreewa und Marta Linette in Iasi und Prag.
Das wird die Woche, die wird
Beginn der 2. Liga
Die Fußballer scheren sich nicht um Olympia und starten die 2. Liga. Sie ist extrem prominent besetzt. Gleich 5 EM-Stadien beherbergen Zweitliga-Vereine. Tipps sind hier sehr schwer. Absteiger 1. FC Köln steht vor einer komplizierten Saison, weil sie wegen des Transferverbots ihren Kader nicht verstärken konnten. Der HSV macht sich mal wieder Aufstiegshoffnungen, wohin der Weg von Schalke und Nürnberg führt, ist völlig ungewiss. Spannung scheint garantiert, ausgeglichene Spiele auch. O es dann auch wirklich die beste 2. Liga der Welt ist, wird sich wohl kaum klären. Auch die Championships in England bieten großartigen Sport mit ihrer Monstersaison bei 24 Teams.
Und sonst?
– Fußball-Transfers oder auch geplatzte Fußball-Transfers samt zahlloser Gerüchte
– Tennis ins Washington (Frauen und Männer)
– Rallye Finnland
– Motorrad-WM in Silverstone
– Baseball satt in der MLB
von Münchner Löwe | Juli 22, 2024 | Wochenvorschau
Olympia steht vor der Tür
Die Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele ist am Freitagabend und soll trotz (Sicherheits)-Bedenken auf der Seine stattfinden. Auf den Olympia-Wahnsinn will ich hier noch nicht eingehen. Wobei ich mir sowieso noch nicht im Klaren bin, wie ich die Spiele hier handhabe, verfolge und kommentiere. Mir wird schon was einfallen, aber eines ist klar: Es gibt nicht im Ansatz eine vollständige Begleitung, sondern eine rein subjektive Auswahl.
Schon ab Mittwoch finden in Ballsportarten wie Fußball, 7er-Rugby und Handball der Frauen Vorrundenspiele statt. Und einige Teams suchen noch ihre Fahnenträger wie die Deutschen. Zumindest mit den verschiedenen Livestreams müsste man tatsächlich jedes sportliche Ereignis live, relive und/oder in Zusammenfassungen verfolgen können. Notfalls auch über ausländische Streams und VPN.
Und sonst?
– Letzte Olympia-Tests: Ich persönlich schaue auf die Basketballer. Die deutschen Weltmeister spielen heute in London (21.00/Pro7) gegen die USA. Ein Knaller könnte auch die Partie Serbien gegen Griechenland (Mo., 20.00) werden. Ansonsten: Wer suchet, der findet
– Fußball-Testspiele allüberall: Die deutschen Teams sind alle wieder im Training. Nach und nach dürften auch EURO- und Copa-Teilnehmer dazustoßen.
– Tennisturniere satt: Die Männer in Atlanta (Shelton, Mannarino, Tiafoe), Kitzbühel (Baez, Thiem, Altmeier, Hanfmann) und Umag (Rublew, Rune, Musetti), die Frauen in Iasi/Rumänien (Andreewa, Maria) und Prag (Noskova, Siniakova, Seidel, Korpatsch).
– die Formel 1 startet das nächste Wochenende in Spa, also einer meiner Lieblingsstrecken.
von Münchner Löwe | Juli 22, 2024 | Formel 1, Fußball, Golf, Radsport, Wochenvorschau
Es war eine Woche des Verschnaufens nach EM und vor Olympia. Vermeintliches Verschnaufen, denn zumindest die Radler und Golfer hatten ihren Saison-Höhepunkt mit der Tour und den Open.
Pogacar in anderen Sphären.
Was für eine Demonstration der Stärke. Der Slowene gewann nicht nur die Tour ganz souverän, er zeigte eine Klasse, die beängstigend ist und natürlich große Zweifel erregen, ob hier wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. Was ihm also alles gelang:
1. Er gewann die Tour mit 6:17 Minuten Vorsprung auf Jonas Vingegaard und gar 9:18 auf Remco Evenepoel.
2. Er entschied 6 Etappen für sich – und was für welche. Zunächst den Ritt über den Galibier, danach die zwei Pyrenäen-Etappen und zum Abschluss die beiden wichtigsten Alpen-Teilstücke. Als Kirsche auf der Torte auch noch das abschließende Einzelzeitfahren.. Genauso souverän waren übrigens jeweils der Zweite Vingegaard und der Dritte Evenepoel, das hab ich in dieser Form noch nicht gesehen. Erstaunlich genug, wenn man bedenkt, dass sowohl Vingegaard als auch Evenepoel im April schwere Sturzverletzungen eerlitten haben.
3. Pogacar hat damit das Double Giro/Tour gewonnen. Auch bei der Italien-Rundfahrt siegte er bei 6 Etappen. Ich würde mal die nie überprüfbare Behauptung wagen, dass er dieses Jahr auch die Vuelta gewinnen würde, wenn er bei ihr starten würde, was allerdings nicht geplant hat. Das siegreiche Triple der drei großen Rundfahrten über gut 3 Wochen hat noch niemand geschafft. Nur ganz wenige Profis haben in einem Jahr alle drei überhaupt in Angriff genommen. Aber auch Olympia dürfte nur über ihn gehen, sowohl im Rennen als auch beim Einzelzeitfahren.
Natürlich stellt sich die Frage, ob Pogacar und sauber sein können. Ob sie die in schlimmsten Doping-Zeiten aufgestellten Anstiegsrekorde auf Galibier und Konsorten von Pantani, Armstrong und Co wirklich ohne verbotene Hilfe förmlich pulverisieren können? Klar, viel besseres Material und gezielteres Training gerade in den Bergen und eine offensive Fahrweise gerade von Pogacar könnten eine Erklärung sein. Aber diesmal eben ohne nicht den Hauch eines Einbruchs bei zwei langen Rundfahrten beim Slowenen bezieungsweise kein schwacher Tag bei Vingegaard und Evenepoel, obwohl beide nach ihren Verletzungen keine bzw nur ganz wenige Rennkilometer in den Beinen hatten. Andererseits gibt es wohl keine Sportart, die so offensiv das Doping-Problem angeht wie die Fußballer. Wenn ich da an die laxe Vorgehensweise etwa im Tennis und Fußball denke.
Seis drum: Es war wieder eine Show mit fantastischen Bildern. Und nächstes Jahr gerne wieder nach Paris – dann wahrscheinlich erneut mit einem elektrisierenden Dreikampf Pogacar, Vingegaard und Evenepoel.
Des Schauffele machts
Vorbemerkung: Ich liebe die Open der Golfer, also das einzige der 4 Majrs, die auf der britscchen Insel und nicht in den USA stattfindet. Es ist mein liebstes Turnier, weil es anders als die eher geleckten Majors in den Staaten noch am ursprünglichsten ist mit den Linkskursen an den britischen Küsten. Troon macht da keine Ausnahme, und auch das Wetter entsprach dem Geschmack der Golf-Fans, wo eben Wind, Regen und viele Böen die ohnehin schon trickreichen und mit Verteidigungs-Bunkern überzogenen Bahnen (entschuldigung für die Kriegerische Sprache) den Spielern alles abverlangen, wie gerade am Samstag, als Sturm und Regen die Bahnen fast unspielbar machten am Nachmittag.. Gestern, am Schlusstag, zeigte sich das Wetter gnädig, und dann zeigten die Profis (und Amateure) was sie können. Brillante Bunkerschläge knapp an die Fahne, unglaubliche Putts über mehrere Meter und ebenen, und aber auch verzogene Schläge ins Nirwana oder auf Bahngleise und verschobene Putts, bei dem jeder Anfänger vezweifeln würde. Kurz: golf at its best.
Am Ende setzte sich Xander Schauffele durch, ein US-Boy mit deutschen Wurzeln. Schauffele siegte mit 2 Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Billy Horschel und Justin Rose aus England. Er ist derzeit das Maß aller Dinge, gewann nach den PGA Championships sein zweites Major 2024. Damit sind zurzeit alle Major-Titel in US-Hand (außerdem: Scottie Scheffler Masters, Bryson DeChmabeau US Open). Einige Favoriten hat es in Troon zerlegt: DeChambeau, Ludvig Alberg, Victor Hovland und auch Tiger Woods (mit seinem schlechtesten Major-Ergebnis jemals) verpassten den Cut.
Schauffele gehört schon länger der Weltspitze an, wurde 2018 bei den Open in Carnoustie Zweiter genau wie beim Masters in Augusta. 2021 gab es kurz Überlegungen, ob er fürs deutsche Olympia-Team starten sollte, aber das hat sich schnell zerschlagen, wenn es denn überhaupt je ernsthaft geplant war.
McLaren schafft Doppelerfolg
Die Red-Bull-Dominanz ist tatsächlich erst mal Geschichte. Ich vermeide, wo es geht, das Wort „endgültig“, dem meinem MOZ-Ressortleiter Jürgen Leibner, der dagegen allergisch war und praktisch immer eliminierte, sei es gedankt. Am Sonntag auf dem Hungaro-Ring bei Budapest gab es einen McLaren-Doppelerfolg durch Oscar Piastri und Lando Norris. McLaren scheint zurzeit zumindest auf langsam-kurvigen Strecken das schnellste Fahrzeug im Feld zu sein. Dabei gab es Aufregung, weil die McLaren-Box dem Führenden Norris befahlm die Führung an seinen Teamkollegen zurückzugeben, was dieser nur widerwillig tat. Doch er hatte diese Führung nur durch einen schrecklichen Fehler der Box überhaupt bekommen, denn zuvor war Piastri klar der schnellste Mann im Feld. Auf Platz 3 kam Lewis Hamilton im Mercedes. Sinksauer auf sein Team war der fünftplatzierte Max Verstappen, der seinem Team eine katastrophale Renntaktik vorwarf, die das Team auch zähneknirschend zugab. Wobei die Erklärung schon verwundern musste: Sie waren nämlich laut eigener Aussage überrascht, dass das Überholen nicht funktionierte – und das auf einem Kurs, bei dem das seit Jahrzehnten der Fall ist. Den Rennen tut das gut, auch wenn meines Erachtens Verstappen der Titel bei 76 Punkten vVorsprung auf Norris nicht mehr zu nehmen sein dürfte.
Fantastische Genaralprobe
Erneut tolle Leistungen in der Leichtathletik -diesmal beim Diamond-League-Meeting in London, der letzten wichtigen Leistungsüberprüfung vor Olympia. So stellte der Brite Michael Hudson-Smith in 43,74 Sekunden einen Europarekord über 400 Meter auf. Er ist der erste Europäer, der unter der 44-Sekunden-Marke blieb. Seine Landsfrau Keely Hodginson stellte mit 1:54,65 eine Weltjahresbestleistung auf, die gleichzeitig britischen Rekord bedeuten. Eine Weltjahresbestleistung erzielte auch die Jamaikanerin Nickisha Pryce über 400 Meter (48,57). Damit ist sie über diese Strecke klare Olympia-Favoritin, auch weil Femke Bol und Tracy McLaughlin die 400 Meter mit Hürden bestreiten werden.
Malaika Mihambo gewann den Weitsprung mit 6,87 Meter mitten aus dem Training heraus. Sie ist zusammen mit Zehnkämpfer Leo Neugebauer die größte deutsche Goldhoffnung für Paris.
Sehenswertes Allstar-Spiel
Ja, so etwas gibt es auch, nämlich bei der WNBA. Am Sonntag spielte das US-Olympia-Team in Phoenix gegen eine WNBA-Auswahl der Verbliebenen. Nach zum Teil sehr unterhaltsamen 40 Minuten setzten sich die WNBA-Girls durch. Erfolgreichste Werferin war Arike Owunbowale mit 27 Punkten, die aber wie die Super Rookies Caitlin Clark und Angel Reese keine Berücksichtigung fürs US Team fand. Ob sich das nicht noch rächt? Wie gesagt, es war ein umkämpftes Spiel dieser extrem aufstrebenden Liga und eben keine absurde Highlight-Show wie das mittlerweile lächerliche Allstar-Spiel der Männer. Und lange nicht so belanglos wie das MLB-Allstar-Spiel am Dienstag zwischen AL und NL, wo insgesamt 21 Pitcher und 39 Batter dabei waren.
Und sonst
– Transferhochzeit: So steht der Wechsel von Stuttgarts Serhou Gurassy zu Borussia Dortmund fest. Der BVB bedient sich nach Waldemar Anton zum zweiten Mal beim BVB. Sich selbst verstärken und den Gegner schwächen – das probate Mittel nicht nur des FC Bayern also. Bayer Leverkusen hat jetzt einen Terrier. Nicht Berti Vogts reloaded, sondern Martin Terrier komt von Stade Rennes. Apropos Transfers: Uli Hoeneß hat sich gemeldet mit der für mich Überraschenden Aussage, der FCB habe keinen Geldscheißer. Das bedeutet: Bevor die bayern weiter einkaufen, müsse erst verkauft werden und Einnahmen generiert werden bzw damit teure Gehälter eingespart werden
– Gareth Southgate hört auf. Der englische Nationaltrainer hat genug. Zwei EM-Finals, eine WM-Halbfinale lautet die Bilanz, die kein anderer Teamchef auch nur entfernt vorweisen kann (seit Sir Alf Ramsey 1966). Und doch gab es in der Heimat heftige Kritik an ihm wg der furchtbaren Defensiv-Spielweise der Offensiv-Stars, gegen die der berüchtigte Catenacchio ein wahres Angriffs-Feuerwerk war …
– US-Basketballer in Not: Nur mit größter Mühe konnte das Team am Samstag eine Testspielniederlage gegen den Südsudan (immerhin Olympia-Teilnehmer) vermeiden. Es lag schon relativ deutlich zurück und erst ein Korb von LeBron James 8 Sekunden vor Schluss sicherte den 101:100-Sieg. Die deutsche Weltmeister werden das mit Interesse verfolgt haben, denn heute in London treffen sie auf die vermeintlich unschlagbaren US Boys, die ja laut Trainerlegende Svetislav Pesic besser sind als das Dream Team 1992.
– Finalniederlage für Zverev. Der Hamburger verlor das Endspiel in seiner Heimatstadt Hamburg gegen den aufstrebenden Franzosen Arthur Fils. Im Tiebreak des 3. Satzes verlor er deutlich mit 1:7. In Bastad erreichte Rafael Nadal sein erstes Finale seit 2 Jahren, musste sich dort aber dem Portugiesen Nuno Borges geschlagen geben. Matteo Berrettini siegte beim Turnier in Umag, Marcos Giron auf Rasen in Newport.
Bei den Frauen triumphierten die Russin Diana Schnaider in Budapest sowie Zheng Qinwen aus China in Palermo
von Münchner Löwe | Juli 8, 2024 | Wochenvorschau
Fußball-Entscheidungen in Europa und Amerika
Sowohl bei der EURO als auch der Copa stehen diese Woche die Halbfinali am Dienstag und Mittwoch sowie die jeweiligenEndspiele am Sonntag statt
Di., 21.00: Spanien – Frankreich Mi., 02:00: Argentinien – Kanada
Mi., 21:00: England – Holland. Do., 02:00: Kolumbien – Uruguay
Mehr dazu morgen
Tour in die Pyrenäen
Knapp ist es noch in Frankreich. Vielleicht eine Vorentscheidung fällt am Wochenende bei zwei schweren Pyrenäen-Etappen hinauf nach Pla d´Adet (Sa.) und Plateau de Beille (So.). Giro-Sieger Tadej Pogacar führt mit 33 Sekunden vor Renco Evenepool und 1:15 Minuten vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard. Auch Primoz Roglic ist mit 1:36 Abstand noch in Lauerstellung.
Jagd auf Carlito
Die zweite Wimbledonwoche steht an. Während ich bei den Frauen Lena Rybakina klar favorisiere, weil sich die Top 3 Iga Swiatek, Coco Gauff sowie Aryna Sabalenka schon verabschiedeten, ist das Mänerfeld mE sehr offen. Schon in einem möglichen Halbfinale könnte Titelverteidiger und French-Open-Sieger Carlos Alcaraz auf den Weltranglistenersten und Australian-Open-Gewinner Jannik Sinner treffen. Sascha Zverev ist noch ohne Satzverrlust, und ein großes Fragezeichen steht immer noch hinter der wahren Form von Novak Djokovic, der in den ersten drei Runden zwar seine Müh und Not hatte, letztlich jedoch doch ungefährdet schien. Und was machen Tommy Paul und Daniil Medwedew?
Laura Siegemund ist noch im Frauendoppel vertreten mit Barbora Krejikova, mit der sie gerade die French Open gewonnen hat.
Und sonst
– Die Bundesligateams haben nehmen spätestens am Mittwoch das Training wieder auf. Neuzugänge sind noch zu erwarten. Beziehungsweise prominente Abgänge. Bei der EURO hat sich bisher allerdings kein Spieler als kommender Superstar ins Schaufenster gestellt, doch die Scouts werden schon auf den einen oder anderen Profi aus Georgien, albanien und so aufmerksam geworden sein, die bisher noch nicht so im Blickpunkt standen.
– Die olympischen Sportarten ruhen weitgehend, die Qualifikation ist abgeschlossen. Jetzt ist Feintuning im Training angesagt und Tests in den Mannschaftssportarten. Freitag in 2 Wochen ist schon die Eröffnungsfeier in Paris, ob wie geplant auf dem Wasser, entscheidet der Wasser(zu)stand der Seine.
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