von Münchner Löwe | Okt. 21, 2025 | MLB
Blick über den Teich, MLB
Go, Canada, go! Die Toronto Blue Jays stehen zum ersten Mal seit ihrem Triumph 1993 in den World Series und werden ab Samstag früh unserer Zeit Titelverteidiger Los Angeles Dodgers fordern. Für schwache Nerven war das aber absolut nichts im 7. Spiel der ALCS gegen die Seattle Mariners.
TORONTO BLUE JAYS – Seattle Mariners 4:3 (4:3)
Davon träumt jeder amerikanische Bub, wenn er mit seinen Freunden Baseball spielt. Er simuliert sich in ein 7. und entscheidendes Spiel im Halbfinale oder gar World Series, wo er an der Platte steht und den siegbringenden Homerun schlägt (wie der deutsche Bub, mittlerweile wahrscheinlich auch Mädchen?, der/das im WM-Finale das Siegtor schießt). George Springer von den Toronto Blue Jays hat sich diesen Traum erfüllt. Im 7. Inning des 7. Spiels der Conference Series kam er beim Stand von 1:3 gegen die Seattle Mariners an den Schlag, mit 2 Mann on Base, wie es im Baseball-Sprech heißt. Und er drosch den Ball über den Zaun, was den Blue Jays 3 Runs und die 4:3-Führung bescherte. Und auch wenn es kein spielbeendender Walk-off-Home Run war, so kam er doch diesem Ideal sehr nahe. Wenig später stand der Sieg der Kanadier dann tatsächlich fest, weil die Werfer von Toronto nichts mehr zuließen.
Ausgerechnet George Springer, der 36-jährige Veteran. Im 5. Spiel dieser elektrisierenden und sicher noch lange Erzählstoff bietenden Serie nicht nur in Toronto und Seattle wurde er von einem fast 100-Meilen-Wurf am Knie getroffen und musste das Feld verlassen. Wirklich fit war er auch in der Nacht zu Dienstag noch nicht (so wurde er in der Verteidigung gar nicht aufgeboten und humpelte fast mitleiderweckend an die Platte), aber fürs Schlagen reichte es; schnell laufen musste er nach dem Homerun ja nicht ….
Komplettiert wurde damit ein unfassbares und statistisch extrem unwahrscheinliches Comeback der Blue Jays. In diesem Spiel selbst, wo vorher unter anderem die Mariners-Superstars Julio Rodriguez und Cal Raleigh mit Solo Homeruns für eine 3:1-Führung gesorgt hatten. Vor allem aber in der Serie, in die Toronto mit zwei Heimniederlagen gestarten war. Sie sind damit das erste Team seit den New York Yankees 1995, die nach so einem Grusel-Auftakt noch eine Serie für sich entscheiden konnten.
Ausblick
Damit kommt es wie gesagt ab Samstagfrüh zur World Series gegen die LA Dodgers, in der aufgrund der besseren Saisonbilanz die Blue Jays Heimrecht genießen. Trotzdem ist der Titelverteidiger aus Kalifornien der klare Favorit, zu dominant traten zuletzt gerade die Starting Pitcher auf. Höchstwahrscheinlich raffe ich mich bis Freitag noch zu einer längeren Vorschau auf.
Ansetzungen World Series (MESZ, ab Spiel 3 MEZ)
Spiel 1: Sa., 02:00: Blue Jays – Dodgers
Spiel 2: So., 02:00: Blue Jays – Dodgers
Spiel 3: Di., 01:00: Dodgers – Blue Jays
Spiel 4: Mi., 01:00: Dodgers – Blue Jays
Spiel 5: Do., 01:00: Dodgers – Blue Jays *
Spiel 6: Sa., 01:00: Blue Jays – Dodgers *
Spiel 7: So., 01:00: Blue Jays – Dodgers *
* falls notwendig:
Anmerkung: In den USA wird die Sommerzeit erst in der Nacht vom 2. auf 3. November umgestellt
von Münchner Löwe | Okt. 20, 2025 | MLB
Blick über den Teich, MLB
Alle Baseball-Fans dürfen sich freuen. Die American League ermittelt ihren World-Series-Teilhnehmer in einem 7. Spiel zwischen den Toronto Blue Jays und den Seattle Mariners. Heute Nacht geht es in Toronto über die Bühne.
Toronto Blue Jays – Seattle Mariners 6:2 (3:3)
Möglich machte es ein 6:2-Erfolg gestern Nacht ebenfalls im Rodgers Park zu Toronto. Ich will nicht sagen, dass dieser Sieg nie gefährdet war (its Baseball, my friend), aber es war doch sehr beeindruckend, wie die Kanadier mit dem Druck des Gewinnennmüssens auftrumpften. Schon im 2. Inning stellten die Jays die Weichen auf Sieg gegen nicht hundertprozent aufmerksame Mariners-Verteidiger. 2 Errors brachten Dalton Varsho und Ernie Clement auf die Bases 1 und 2, als zwei Singles von Addison Barger und Isiah Kiner-Falefa die ersten beiden Punkte ins Ziel brachten. Und als Barger mit seinen Two-Run Homer im 3. Inning zwei weitere Punkte besteuerte, schien die Partie entschieden.
Auf der anderen Seite hatte Rookie-Pitcher Trey Yesavage nach übezeugendem Beginn in den Innings 3 bis 5 durchaus seine Schwierigkeiten, lud unter anderem mit Walks immer wieder die Bases. Doch jeweils zog er (beziehungsweise großartige Fielding-Truppe) mit inningbeendenden Double Plays den Kopf aus der Schlinge. Nicht umsonst heißt es: Double Play is the Pitcher’s best friend.
Der Rest ist recht schnell erzählt (es klingt jetzt noch unspannender, als es tatsächlich war): Vlad Guerrero jr.(Homerun) erhöhte auf 5:0, Seattle verkürzte durch einen Homerun von Josh Naylor und ein RBI-Single vo Geno Suárez auf 2:5, ehe Alejandro KIrk RBI-Single schon im 7. Inning den Endstand herstellten. Das lag vor allem am beeindruckenden Blue-Jays-Closer Jeff Hoffman, der in 2 Innings nur den letztlich bedeutungslosen Walk von J.P.Crawford zuließ.
Ansetzung heute
Di., 02:08: Blue Jays – Mariners (3:3)
Spiel 7, das Nonplusultra für jeden US-Sportfan, egal ob NHL, NBA und jetzt eben MLB. Was war, das zählt nicht mehr, denn jetzt bekommt der Gewinner alles (in diesem Fall: eine World-Series-Teilnahme vs die LA Dodgers, wie verlockend …). Auch wenn beide Teams natürlich jede helfende (Werfer)-Hand im Notfall einsetzen, auf die Starting Pitcher wird es besonders ankommen. Für die Blue Jays wird Shane Bieber auf dem Mound stehen, für die Mariners George Kirby. Dieses „Pitcher-Match“ hat es vor gerade mal 5 Tagen gegeben, bei Spiel 3 in Seattle. Da gewannen die Blue Jays gleich mit 13:4, und Kirby erlebte desaströse Innings 3 und 4, als er gleich 8 Runs kassierte und die Niederlage einleitete.
Vergangenheit, interessiert nicht mehr: Was zählt ist vielleicht der Heimvorteil in Toronto, aber vor allem heißt es: Fehler vermeiden, Kleinigkeiten könnten entscheiden. Nicht umsonst gilt Baseball als das Game of Inches.
Und die Dodgers? Warten gemütlich und werden vielleicht die Mariners die Daumen drücken. Gegen die hätten sie in den WS (1. Spiel Sa., 02:00) Heimvorteil. Gewinnen die Blue Jay, müsste sie sich erst mal auf den Weg nach Toronto machen (und ggf auch in einem Spiel 7).
von Münchner Löwe | Okt. 17, 2025 | MLB, NFL
Blick über den Teich, MLB
Gleich 2 Partien der Conference Series gab es in der Nacht zu Freitag. Während die Dodgers in der National League unaufhaltsam in Richtung World Series streben, ist in der American League nach dem 4. Auswärtssieg der Serie zwischen Toronto und Seattle wieder alles offen
AMERICAN LEAGUE
Seattle Mariners – Toronto Blue Jays 2:8 (2:2)
Eigentlich ein absolut ungleiches Starting-Pitcherduell: Bei den Mariners der junge Luis Castillo im Zenith seines Könnens, das Ass im Kader. Dort der schon 41-jährige Max Scherzer, seit 2008 in der Liga und zwar mit allem dekoriert, was ein Profi in der MLB so erreichen kann inklusive zweier World-Series-Trophäen. Aber er hat ein eher grausames Jahr mit zum Teil desaströsen Auftritten hinter sich und stand zuletzt vor 3 Wochen auf dem Mound.
Wie der Sport so spielt, ward es schnell ungleich. Während Scherzer geradezu stoisch Inning für Inning absolvierte und sich auch von einem frühen Homerun von Josh Naylor nicht aus der Ruhe bringen ließ, wackelte Castillo schnell und sehr bedenklich. Im 3. Inning kassierte er zunächst ein Double von Isiah Kifer-Falefa und unmittelbar danach den 2-Run-Homer von Andres Giménez, der schon gestern in Spiel 3 einen 3-Run-Homer fabriziert hatte. Das muntere“Scheibenschießen ging mit zwei weiteren Singeles von Nathan Lukes und Vladimir Guerrero sowie einen Walk von Alejandro Kirk weiter, ehe Teammanager Dan Wilson ihn erlöste und durch Gabe Speier erlöste. Der zweitkürzeste Auftritt als Starting Pitcher, für Castillo in seiner Karriere. Speier aber ließ im Inning nur noch einen Run durch einen Walk bei gelandenen Bases zu, doch trotz der Schadensbegrenzung lagen die Mariners mit 1:3 hinten.
Dabei blieb es, weil Scherzer auf dem Mound überdurchschnittliche Arbeit verrichtete. Obwohl sein Fastball längst nicht mehr so schnell ist (wie im College, ätzte mlb.com. Es reichte für die Mariners-Lineup, und die Jays legten im 4. Inning durch ein Single und einen Wild Pitch auf 5:1 nach.
Die Szene des Spiels dann im unteren 5. Inning, die längst ein viraler Schlager ist. John Schneider wollte den 41-Jährigen vom Mound nehmen, doch der dachte nicht daran und machte dies mit heftigen Worten und Gesten deutlich – Kopf an Kopf mit dem gerade mal 4 Jahre älteren Blue-Jays-Manager.
https://www.reddit.com/r/sports/comments/1o8pg9q/max_scherzer_makes_his_case_to_john_schneider_to/
Noch Fragen warum Scherzer den Spitznamen „Mad Max trägt? Schneider fügte sich – wohlwissend, dass Scherzer liefern würde. Und er lieferte, beendete das 5. Inning ohne weiteren Run und machte auch noch im 6. Inning Seattles Top-Schlagmänner Cal Raleigh und Julio Rodriguez aus, bevor er sich tatsächlich auswechseln ließ – unter dem Jubel der mitgereisten Fans. Die starke Bilanz: 5.2 Innings, 3 zugelassene Hits, 2 Earned Runs, 4 Walks, aber auch 5 Strike outs.
Danach war die Partie entschieden, trotz eines Singles von Eugrenio Suárez zum 5:2. Vlad Guerrero drosch den Ball wie schon gestern über den Zaun (6:2), und Gimenez durfte mit einem Single 2 weitere RBIs verbuchen (8:2).
Ausblick
Schon heute Nacht findet in Seattle das 5. Spiel statt. Für Seattle wird der im 1. Spiel so starke Bryce Miller auf dem Mound stehen, für Toronto der ebenfalls famose Kevin Gausmann. Nach dem 4. Auswärtssieg in Folge ist klar, dass die Serie noch mal nach Kanada zurückkehrt. Zumindest in einer 7. Partie in der Nacht zu Dienstag könnte dann sogar wieder Mad Max Scherzer als (müde?) helping hand benötigt werden.
NATIONAL LEAGUE
Los Angeles Dodgers – Milwaukee Brewers 3:1 (3:0)
Wieder konnten sich die Dodgers auf ihre famosen Werfer verlassen, und dieses Mal überzeugten auch die Einwechsel-Pitcher gegen Milwaukee Brewers, die an der Effizienz schier verzweifeln.
Dodgers starting Pitcher Tyler Glasnow hatte 5.2 starke Innings, in denen er nur einen Run und 3 Hits zuließ. Fast noch beeindruckender war auf der anderen Seite Rookie-Pitcher Jaco Misiorowski. De kam schon nach 0.1 Innings zum Einsatz, weil zuvor Aaron Ashby kein Land gegen die Dodgers-Schlagmänner sah und ein Triple von Shohei Ohtani, ein Double von Mookie Betts und einen Walk von Freddie Freeman zuließ. Misiorowski, mit einem Fastball von bis zu 102 Meilen/Stunde ausgestattet (also zB satte 8 mehr als Max Scherzer), spielte sich fast mit den Dodgers-Kontrahenten. Er feuerte 9 Strike-outs (Rookie-Rekord für die Play-offs), und ließ nur 3 Mann auf Base. Aber vielleicht beließ ihn sein Team-Manager eben diesen einen Schlagmann zu viel auf den Mound, denn es war Tommy Edman, der mit seinem Hit und 2 Mann auf Base den entscheidenden Run herbeiführte.
Die Brewers hatte einen weiteren extrem unglücklichen Tag. Erstazwerfer Abner Uribe verfehlte mit einem Allerwelt-Pick die 1. Base und ließ damit den an der 3. Base wartenden Freddie Freeman ins Ziel zum 1:3. Und fast grotesk war es, wie unfähig ohne jedes Ergebnis sich die Brewers-Schlagmänner gegen die Dodgers-Einwechselwerfer anstellten, fast als hättens sie zu viel von ihrem Namens-gebenden Erzeugnis genascht. Die Horror-Bilanz gegen den als Schwachstelle ausgemachten Bullpen: 3.1 Innings, 1 Hit (Lead-off-Double Carlos Dubin im 7. Inning). Desaströs, und die Krone setzte der sonst so starke Jackson Chourio, der sich bei einem Schlagversuch slebst verletzte und ausgewechselt werden musste. So blieb es beim 3:1-Erfolg der Dodgers, de sie statistisch fast sicher ins Finale bringen sollte.
Ausblick
3:0 führen die Dodgers in der Serie, und nur ein einziges Mal in der MLB-Geschichte reichte dieser Vorsprung nicht zum Weiterkommen (unvergessen 2004 den Yankees vs den Red Sox). Spannend wird sein, ob Dodgers-Manager Dave Roberts im 4. Spiel tatsächlich wie angekündigt Shohei Ohtani als Starting Pitcher aufbietet. Der Japaner enttäuscht bisher in den Play-offs als Schlagmann mit einem Durchschnitt von 0.158. Den Brewers hilft nur ein Wunder. Vielleicht reicht auch erst mal, dass sie die Bälle einigermaßen treffen wie bis dato in der Saison.
Ansetzungen
Sa., 00:08: Mariners – Blue Jays (2:2)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers (3:0)
So., 02:08: Dodgers – Brewers (falls notwendig)
Mo., 02:08: Blue Jays – Mariners (Spiel 6)
Einen hab ich noch:
Der übertragende US-Sender Fox erkor den Abend zum Tag der alten Männer. Weil gleichzeitig im Thursday Night Football sich bei der Partie Cincinnati Bengals vs Pittsburgh Steelers der 40-jährige Quarterback Joe Flacco (Bengals) mit dem gar 41-Jährigen Pendant Aaron Rodgers duellierte. Flacco mit 3 Touchdown-Pässen, Rodgers gar mit 4 (aber auch 2 Interceptions). Beide aber mit einem Rating von 100+, also klar überdurchschnittlich. Der jüngere Flacco, gerade von Cleveland nach Cinci gewechselt, gewann dann durch ein Fieldgoal praktisch in letzter Sekunde mit 33:31. Wie es sich für die NFL gehört: eine faustdicke Überraschung.
von Münchner Löwe | Okt. 16, 2025 | MLB
Blick über den Teich, MLB
Seattle Mariners – Toronto Blue Jays 4:13 (2:1)
Die Conference Finals sind weiter fest in der Hand der jeweiligen Auswärtsteams. Im insgesamt 5. Spiel gab es den 5. Erfolg der Gäste. Gleich mit 13:4 überfuhren die Toronto Blue Jays die Seattle Mariners und verkürzten nach ihren beiden Heimpleiten die Best-of-7-Serie auf 1:2.
Dabei hatte es wunschgemäß für das Team aus dem Nordwesten begonnen. Julio Rodriguez drosch schon im ersten Inning einen Two-Run-Homer über den Zaun. Jays-Pitcher Shane Bieber hatte seine liebe Müh und Not, brachte den Abschnitt aber irgendwie über die Runde.
Ein spektakuläres 3. Inning brachte die Wende für die Kanadier. Andres Gimenez aus Venezuela, in der Schlagreihe an 9. und letzter Stelle, gelang ein Homerun, der 2 Punkte einbrachte. Ein Wild Pitch von Seattles Starter George Kirby nutzte Nathan Lukes zum dritten Punkt., und Dalton Varsho sorgte mit einem Double für zwei weitere Runs durch Vladimir Guerrero jr. und Alejandro Kirk. Die Punktemaschine gegen die Yankees, die fast zum Erliegen gekommen war, feierte fröhliche Auferstehung.
Und es ging munter weiter: Homerun George Springer im 4. Inning (6:2), Homer von Guerrero und RBI-Single von Ernie Clement im 5. Inning zum 8:2. Dazu ein plötzlich enorm starker Pitcher Shane Bieber, der an seine Glanzeiten anknüpfte, praktisch nichts mehr zuließ. Als er den Mound nach dem 6. Inning verließ, standen 8 Strikeouts zu Buche (persönlicher Play-off-Rekord eingestellt), und nur 4 Hits hatte er zugelassen.
Der Rest war Ergebnis-Korrektur und aufpolieren von persönlichen Rekorden. Marrozarena von den Mariners schaffte den ersten Homer der Play-offs, Teamgefährte Cal Raleigh den 3. (nach 60 in der Saison). Auch Kirk von den Blue Jays drosch noch einen 3-Rund-Homer über den Zaun und schaffte den 5. seiner Mannschaft (Reamrekord einfestellt in den Play-offs).
Aufregung gab es noch um Vlad Guerrero. Der stand im 8. Inning sogar kurz vor einem äußerst seltenen Circle Cycle, * (danke Klappflügel), doch anstatt diesen mit einem Triple perfekt zu machen (mit dem Risiko, dass er es nicht rechtzeitig zur 3. Base schafft und ausgemacht wird), beließ er es bei einem sicheren Double.
{* Cycle: Einem Spieler gelingt in einer Partie ein Single, ein Double, ein Triple und ein Homerun}
Schon heute geht es in Seattle weiter. Für Toronto wird das alte Schlachtross Max Scherzer als Starter auf dem Mound stehen, für Seattle Luis Castillo, vermeintlich ihr größtes Ass.
Ansetzungen heute
Fr., 00:08: LA Dodgers – Milwaukee Brewers (2:0)
Fr., 02:33: Mariners – Blue Jays (2:1)
Ansetzungen morgen
Sa., 00:08: Mariners – Blue Jays (Spiel 5)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers (Spiel 4)
von Münchner Löwe | Okt. 15, 2025 | MLB
Blick über den Teich, MLB
Durch meine wunderschöne Reise nach Budapest und Wien sind hier die 4 Divisional Series ausgelassen worden. Wenigstens ergebnismäßig und manchmal mit ganz kurzen Anmerkungen möchte ich sie noch einfangen (was manchen Spielen nicht im Geringsten gerecht wird
Toronto Blue Jays – New York Yankees 3:1 (10:1, 13:7, 6:9, 5:2)
Nie kamen die Yankees mit den Schlagmännern der Kanadier zurecht. Und außer Aaron Judge blieb auch die Offensive recht blass. Überragend bei den Jays: Vlad Guerrero
Seattle Mariners – Detroit Tigers 3:2 (2:3, 3:2, 8:4, 3:9, 3:2/15Inn.)
Das 5. Spiel wird in Erinnerung bleiben. 15 Innings und fast 5 Stunden brauchte es, bevor ein Double von Jorge Polanco Spiel und Serie entschied. Überragender Pitcher war Detreoits Tarik Skubal, der in 7 Innings nur einen Run zuließ. Insgesamt servierte in 3 Play-off-Partien 33 Strikeouts
Philiadelphia Phillies – Los Angeles Dodgers 1:3 (3:5, 3:4, 8:2, 1:2/11. Inn.)
Da bahnt er sich schon an, der Dodgers Play-off-run. Starke Starting Pitcher, und die Line Up knüpft an 2024er-Zeiten an. Und doch war auch viel Glück im Spiel. Der entscheidende Run im 4. Spiel geleng den Dodgers durch einen, sagen wir es, Anfängerfehler von Phillies Pitcher Orion Kerkering, dem von seinem Mound aus ein absolutes Routine-Aus nicht gelang, als er seinen Catcher an der Home Base verfehlte. Der arme Kerl wurde daraufhin derart mit Hass und Drohschriften belästigt, dass er seinen Account absperren musste.
Milwaukee Brewers – Chicago Cubs 3:2 (9:3, 7:3, 3:4, 0:6, 3:1)
Die Heimspielserie: 5 Siege zu Hause in einer 5-Spiele, wirklich nicht üblich in der MLB.
Conference Series
In beiden Ligen haben die Westküstenteams Los Angeles und Seattle gleich beide Auswärtsspiele in Milwaukee und Toronto geklaut. Das ist schon mehr als eine Vorentscheidung. World Series am Pazifik (in 2 sehr demokratischen Städten)
American League, Toronto Blue Jays – Seattle Mariners 1:3 und 3:10
Es begann so glänzend im 1. Spiel für die Blue Jays mit dem Homerun durch George Springer auf den ersten Pitch der Mariners überhaupt. Danach kam: nichts, nada niente, und das gegen ein noch sehr müdes Team aus Seattle, das nicht einmal 48 Stunden zuvor sein episches Divisional Final gegen die Tigers gewonnen hatte (inklusive massiven Pitcherverschleiß) und der Reise von der Westküste in die kanadische Metropole.
Starting Pitcher Bryce Miller legte formidable 6.0 Innings hin (neben dem Homerun nur noch ein weiterer Hit), völlig makellos (geht das?) blieb der Bullpen. Auffällig dabei, dass es insgesamt nur 4 Strikeouts gab. Die Jays trafen also den Ball, aber nicht platziert und/oder genug. Das erklärt auch die absurd wenigen 100 Würfe, die die Mariners-Pitcher insgesamt für die 9 Innings benötigen. Die Faustregel, die ich mal gelernt habe: 15 Pitches/Inning, das wären etwa 135.
Zwar schlug sich auch Torontos Starting Pitcher Kevin Gausman glänzend und blieb 5 Innings nahezu besenrein. Doch im 6. Inning brach es (etwas) hinein. Homerun Cal Raleigh (wer auch sonst?), Hit Julio Rodriguez, und der Matchwinner aus der Tigers-Serie Polanco brachte diesen mit einem weiteren Double ins Ziel. Mit einem RBI-Single beseitigte Polanco dann fast alle Zweifel am Sieg
Mit dem Erfolg im Rücken spielte es sich für die Mariners in der 2. Partie viel einfacher. Julio Rodriguez drosch einen 3-Run-Homer über den Zaun. Zwar fanden die Blue Jays eine recht schnelle Antwort durch 3 Punkte in den ersten beiden Innings, doch Polanco mit einem weiteren 3-Run-Homer sorgte erneut für eine 3-Run-Führung., auf die die Kanadier keine Antwort mehr hatten. Josh Naylor, erst im Juli von den Arizona Diamondbacks gekommen, schaffte noch Homerun, der dieses Mal 2 Punkte wert war.
Ausblick
Die große Stärke der Jays war die Heimstärke, die führte in 2 Spielen zu nichts außer blutigen Ohren. Heimstark sind auch die Mariners in einem extrem stimmungsvollen Stadion, das geradezu nach den ersten World Series seit 2001 und den ersten Titel überhaupt lechzt.
Ansetzungen
3. Spiel: Do., 02:08: Mariners – Blue Jays (2:0)
4. Spiel: Fr., 02:33: Mariners – Blue Jays
5. Spiel: Sa., 02:38: Mariners – Blue Jays *
6. Spiel: Mo., 02:03: Blue Jays – Mariners *
7. Spiel: Di., 02:08: Blue Jays – Mariners *
* falls nötig
National League
Milwaukee Brewers – Los Angeles Dodgers 1:2 und 1:5
Zwei Spiele, zweimal sicherten absolut überragende Starting Pitcher den Erfolg der Dodgers. Blake Snell hatte in Partie eins 8 brillante Innings, in denen er sage und schreibe nur einen einzigen Hit zuließ, eine absolut außergewöhnliche Leistung, zumal in Play-offs. Wirklich gut trafen auch die Dodgers nicht den Ball, doch es reichte zu einem Homerun durch Teoscar Hernandez und einem Walk für Mookie Betts im 9. Inning bei geladenen Bases, also ein weiterer Punkt.
Und doch wurde es im unteren 9. Inning richtig spannend: LA-Team-Manager Dave Roberts nahm Snell vom Mound und vertraute dem Bullpen. Und wenn die Experten irgendeine Schwäche im Star-Ensemble der Dodgers ausgemacht hatten, dann waren es die Ersatzwerfer. Die diesen Ruf zu bestätigen wussten. Roki Sasaki ließ einen Hits und 2 Walks zu, was in einem Run resultierte, also nur noch 2:1 aus Dodgers-Sicht. Roberts erlöste ihn und ersetzte ihn durch Blake Treinen. Spannender kann eine Baseball-Konstellation nicht sein: Unteres 9. Inning, geladene Bases, 2 Out. Ein „normaler“ Hit würde den Ausgleich bedeuten, genau wie ein weiterer Walk oder gar ein Hit by Pitch, ein Double gar den Sieg. Und was macht Brice Turang, der zum Helden hätte avancieren können. Kassierte ein recht schnödes Strike out, und der Sieg der Dodgers stand fest. Kritiker monieren, dass er vielleicht bei einem Wurf von Treinen in seine Nähe seinen Körper hätte hinhalten sollen (und freiwillig den Hit by Pitch=Run kassieren). Dabei möge man bedenken, dass ein Ball mit mehr als 150 kn/h auf einen zugeschossen kommt. Andererseits dürfte aus rein logischen Gründen kein Mensch Handball-torwart werden, wo sie Kopftreffer heroisch abgefeiern (wenn noch dazu in der Lage …).
Partie 2 ähnelte dann sehr dem 1. Toronto-Seattle Spiel: Den Brewers gelang ein ganz früher Homerun, und dann quasi gar nichts mehr. Yoshinobo Yamamoto ließ sich dadurch nämlich nicht im geringsten beirren und knüpfte nahtlos an die brillante Leistung von Blake Snell an. Inning für Inning absolvierte er, ohne dass der Japaner auch nur einmal ernsthaft in Bedrängnis gekommen wäre (nur 1 Lead-off-Hit, nie Läufer auf der 2. oder 3. Base) Schon im 2. Inning drehten Teoscar Hernandez per Homer und Andy Pages mit einem Double die Partie. Max Muncy im 6. Inning per Homer und sogar der bis dato in den Play-off kaum etwas treffende Superstar Shohei Ohtani per Single im 7. Inning legten nach.
Mit 5:1 ging es ins untere 9. Inning. Diesmal ließ Roberts seinen SP auf dem Mound, und Yamamoto dankte es ihm mit 3 weiteren schnellen Aus. Es war das erste komplette Spiel eines Pitchers in den Play-offs seit 8 Jahren (Justin Verlander/Tigers vs Yankees), und der große Jose Lima war der 2004 der letzte der Dodgers, dem dieses Kunststück gelang. Ach ja: Yamamoto ist der erste Japaner, der den kleinen erlauchten Kreis der CG in PO erreicht hat. (Keine Angst, das habe ich gerade alles nachgelesen und war mir nicht wirklich parat …).
Ausblick
Hier gilt Ähnliches wie bei der ALCS, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Die Hoffnung der Brewers kann nur sein, dass nicht immer die Dodgers-Pitcher so unfassbare und auch für sie außergewöhnliche Tage erwischen. Andererseits sind die für die Spiele 3 und 4 angesetzten Tyler Glasnow und Shohei Ohtani grundsätzlich kein Stück schlechter als Snell und Yamamoto, die danach wieder ran dürfen.*
(* Normalerweise brauchen Starting Pitcher nach 90 Würfen mindestens 4, besser 5 Tage Ruhe, bis sie wieder starten. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie Entscheidungsspiele, wo dann jeder Arm gebraucht wird, der nicht gerade wegen eines Bruchs, eines komplizierten Bruchs versteht sich, eingegipst ist.)
Ansetzungen
Fr., 00:08: Dodgers – Brewers (2:0)
Sa., 02:38: Dodgers – Brewers
So. 02:08: Dodgers – Brewers *
Mo., 23:08: Brewers – Dodgers *
Mi., 02:08: Brewers – Dodgers *
* falls notwendig
Die World Series (Best of 7) beginnen am Samstagmorgen mit dem ersten von zwei Heimspielen beim dem Finalisten, der die bessere Bilanz nach der regulären Saison hatte.
Anbei auch dieses
1. Milwaukee Brewers 97:65
2. Blue Jays 94:68
3. Dodgers 93:69
4. Mariners 90:72
von Münchner Löwe | Okt. 1, 2025 | basketball, MLB, WNBA
Die erste Runde der Wildcard-Spiel in der MLB, und die Basketballerinnen der Phoenix Mercury bekommen es im WNBA-Finale mit den Las Vegas Aces zu tun.
Aroldis Chapman wackelt, fällt aber nicht
New York Yankees gegen Boston Red Sox, das war von vornherein der erklärte Schlager der 4 Wildcard-Partien in der MLB, und die Fans kamen voll auf ihre Kosten. Denn bis zum letzten Pitch von Aroldis Chapman war nicht klar, wer als Sieger vom Platz gehen würde.
Aroldis Chapman ist der sogenannte Closer der Red Sox, also der Werfer, der am Ende einen Vorsprung seines Teams über die Runde bringen soll. Der 37-Jährige hat eine überaus bewegte Karriere hinter sich. Der Kubaner war 2016 das Closer-Um-und-Auf der MLB und wesentlich daran beteiligt, dass die Chicago Cubs dadmals zum ersten Mal nach mehr als 100 Jahren die World Series gewannen. Das ist bisher sein einziger MLB-Pokal, obwohl er danach lange beim Überflieger-Team New York Yankees einen durchaus guten Part spielte. Vor der Saison war er noch mal gewechselt, zu den Boston Red Sox. Dort spielte er eine phänomenale Saison, vielleicht gar die beste seiner Karriere.
Doch jetzt war er erstmals im Yankee Stadium in einem Play-off-Spiel der gegnerische Closer, und dieser Umstand kann auch einen Veteran nervös machen. Im 9. Inning also stand er also auf dem Mound bei einer 3:1-Führung seiner Mannschaft und lud die Bases, wie es so schön heißt (unschön für den Pitcher, versteht sich). Sprich, er ließ 3 Hits in Folge zu, schaffte in diesem Zeitraum kein einziges Aus. Geladene Bases, kein Aus – fast eine Garantie zum Punkten, und deshalb erwachten die Fans im Yankee Stadium wieder. Ein satter Hit oder gar ein Homerun (und wenn die Yankees-Schlagmänner eines können, dann sind es Homeruns!), würden im Wortsinn mit einem Schlag die Yankees noch als Sieger vom Platz gehen lassen. Und was machte Chapman? Er verlor nicht die Nerven, sondern vertraute weiter seinem 100-Meilen-Wurf (und mehr). Giancarlos Stanton, 24 Homeruns 2025? – Strikeout. Jazz Chisholm 31 Homeruns 2025? – Flyout, und als Chapman auch Trent Grisham (34 Homeruns 2025) per Strikeout von der Platte gefegt hatte, stand der Sieg der Red Sox über den verhassten Kontrahenten fest.
Es war eine Begegnung der brillanten Starting Pitcher auf beiden Seiten, jeweils die besten ihrer Mannschaft. Max Fried von den Yankees hatte eine außerordentliche Partie und ließ in 6.1 Innings nicht einen Run und nur 4 Hits sowie (3 Walks zu, hübsch verteilt auf die Spielabschnitte. Noch übertroffen wurde er von Garret Crochet, dem Ass der Red Sox. Der begann in seinem ersten Play-off-Spiel überhaupt zwar außerordentlich nervös und ließ die ersten beiden Schlagmänner auf Base. Doch danach hatten die Yankees offensiv praktisch nichts mehr zu melden außer einem Homerun von Anthony Volpe. 7.2 Innings hielt er durch (117 Pitches), und es blieb bei diesem einen Run (und insgesamt 4 Hits) – eine absolute Meisterleistung; die dann auch noch mit dem Sieg belohnt wurde, weil Ersatzschlagmann Yoshida mit einem Double 2 Punkte und Veteran Alex bregmann einen weiteren Zähler beisteuerte.
Damit führen die Red Sox mit 1:0 und können schon heute Nacht mit einem weiteren Sieg die Divisional Finals erreichen. Crochet allerdings wird nicht auf dem Mound als SP stehen, sondern Brayan Bello (Yankees: Carlos Rondon). Sollte aber wieder im 9. Inning ein Vorsprung der Roten Socken verteidigt werden, kommt Aroldis Chapman, und dann wird er die Bases nicht laden, ehe er den Sieg sichert …
Wild Card, 1. Spiele, American League
Cleveland Guardians – Detroit Tigers 1:2
Tiger-Pitcher Tarik Skubal ließ die Guardians mit 14 Strikeouts verzweifeln.
New York Yankees – Boston Red Sox 1:3
‚Nough (too much?) said
National League
Chicago Cubs – San Diego Padres 3:1
Los Angeles Dodgers – Cincinnati Reds 10:5
das klare Ergebnis täuscht etwas; im 8. Inning retteten sich die Dodgers bei geladenen Bases
Ansetzungen heute
Mi., 19:08 Uhr: Guardians – Tigers (0:1)
Mi., 21:08 Uhr: Cubs – Padres (1:0)
Do., 00:08 Uhr: Yankees – Red Sox (0:1)
Do., 03:08 Uhr: Dodgers – Reds (1:0)
Aces brauchen die Verlängerung
Mit einem Kraftakt qualifizierten sich die klar favorisierten Las Vegas Aces fürs WNBA-Finale, wo die Phoenix Mercury mit der deutchen Naitonalspielerin Satou Sabally warten. Gegen die erstaunlichen Indiana Fever (ohne die verletzte Caitlin Clark) benötigten sie im 5. und entscheidenden Spiel eine Verlängerung, ehe der 107:98-Sieg feststand. Bedanken kann sich das Team bei der überragenden Aja Wilson, die gleich 35 Punkte beisteuerte. Nebven der zum MvP der Saison gewählten gewählten Wilson überzeugte vor allem Jackie Young mit 32 Zählern. Bei Indiana, die ihre Scharfschützin Clark wie in den gesamten Play-offs schmerzlich vermissten, punkteten gleich 6 Spielerinnen zweistellig. Zum Verhängnis wurden die 18 Ballverluste, im Vergleich zu nur 7 der Aces.
Die Aces haben aufgrund der besseren Saisonbilanz Heimrecht gegen die Mercury. Doch das Team um Satou Sabally und vor allem der bärenstarken Alyssa Thomas geht durchaus chancenreich in die Best-of-7-Serie. Etwas überspitzt ausgedrückt: die Punkte von Wilson und Young minimieren, und es geht was.
Los geht es ab Samstagmorgen (02:00 Uhr, MESZ) mit 2 Partien in Vegas. Danach sieht der Spielplan 3 Spiele in Phoenix vor, ehe es wieder nach Las Vegas zurückgeht, wenn bis dato kein Team die 4 Siege erreicht hat. Zumindest die 2 Partien am Sonntag (5. und 12. Oktober/if necessary) finden zu europafreundlichen Zeiten (21 Uhr) statt. Zumindest für jene, die nicht urlauben …
Ansetzungen
Sa., 02:00: Aces – Mercury
So., 21:00: Aces – Mercury
Do., 02:00: Mercury – Aces
Sa., 02:00: Mercury – Aces
So., 21:00: Mercury – Aces *
Do., 02:00: Aces – Mercury *
Sa., 02:00: Aces – Mercury *
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