Monympia tous les jours

Verdammtes ZDF

Bevor ich auf die Wettkämpfe eingehen, möchte ich einen Rant aufs ZDF loswerden. Beziehungsweise das, was sie in ihrem Live-Angebot dem Normalgucker antut. Es steht der 100-Meter-Lauf der Frauen an – und sie zeigen: Fußball. Zur absoluten Abwechslung, weil Fußball ja nie gezeigt wird. Die EM liegt ja schon 3 Wochen hinter uns, da könnte der Zuschauer schon echte Entzugserscheinungen bekommen haben. Ja, es war ein deutsches Team dabei, die Frauen gegen Kanada, herzzerreißend langweilig übrigens bis auf das Elferschießen. Aber kann in diesem Land nicht ein einziges Mal der Fußball zurückstecken gegenüber den ansonsten so sträflich vernachlässigten Sportarten, zumindest denen im Sommer? Offenbar nicht, undanke dafür!
Aber es gibt doch Streams, auf die man ausweichen kann? Richtig, die gibt es, und was da ARD und ZDF anbieten, ist allerhöchstes Lob wert. Aber es gibt halt Menschen, die nicht – wie ich und andere Nerds – andauernd hektisch hin- und herschalten wollen, sondern einfach einen gemütlichen Olympia-Abend vorm Fernseher verbringen mit dem Fixpunkt 100 Meter Frauen als  absoluter Tages- Höhepunkt der Wettbewerbe. Und dann soll halt, verdammt noch mal!, Herr oder Frau Fußballsüchtiger sich den entsprechenden Stream suchen.

Goldener Samstag

3 Goldene hatte ich fürs deutsche Team prognostiziert, zwei sind es geworden – und einmal Silber. Extrem souverän ruderte Oliver Zeidler im Einer zum Sieg. Nie war der Triumph auch nur ansatzweise gefährdet, am Ende lag er mit mehr als einer Länge vorn. Endlich ist sein Trauma von 2020 überwunden, als er ebenfalls als klarer Favorit in Tokio noch nicht einmal den Endlauf erreichte. Er suchte psychologische Hilfe, und die war fand offenbar die richtigen Worte. Der Deutschland-Achter verpasste als Vierter zwar eine Medaille, das Flaggschiff st aber aber nach verhältnismäßig langer Durststrecke wieder in der erweiterten Weltklasse angelangt.
Soi klar der Triumph von Zeigler war, so dramatisch ging es in der Mannschaftsdressur zu. Am Ende entschied ein Zehntelpunkt zugunsten von Jessica von Bredow-Werndl/Dalera, Isabell Werth/Wendy und Frederic Wandres/Bluetooth vor Dänemark. Ich als absoluter Dressur-Experte habe natürlich sofort erkannt, wo dieses Zehntel gefunden wurde … Für Werth war es mittlerweile das 8. Gold bei ihren 7. Olympischen Spielen und schloss damit zur Kanutin Birgit Fischer als erfolgreichste deutsche Olympionikin auf. Und weil ihr Wendy noch relativ jung ist, will sie entgegen ursprünglicher Absichten weitermachen. Der Vorteil des Reitsports. Bereits heute hat sie im Einzel  eine realistische Chance zumindest auf Bronze, Bredow-Werndl und die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour auf Freestyle (ach diese wunderbaren Pferdenamen) dürften Gold unter sich ausmachen.
Für Leo Neugebauer hat es dagegen nicht gereicht. Einerseits, weil der Zehnkämpfer praktisch in jeder Disziplin nicht ganz an sein Leistungsvermögen herankam, was bei Großereignissen völlig normal ist. Immer solide, kein Absturz, aber halt kein Ausschlag nach oben. Andererseits weil der Norweger Markus Rooth vor allem am zweiten Tag einen unglaublichen Wetttkampf hingelegt hat mit insgesamt 7 (!) persönlichen Bestleistungen. Er selbst konnte es kaum glauben und jubelte erst, als ddas offizielle Ergebnis von der Stadionwand prangte. Neugebauer seinerseits war mit Silber zufrieden. Es hätte ihn ja auch wie Mitfavorit Damian Warner ergehen können, der sich mit einem Salto nullo im Stabhochsprung (kein gültiger Versuch) aus dem Rennen verabschiedete.

Unglaubliche Katie Ledecky

Die Amerikanerin triumphierte über 800 Meter Freistil und bewies ihre Ausnahmestellung auf den Langstrecken. Insgesamt ihr 9. Gold bei Olympia, sie schloss damit zur erfolgreichsten Olympionikin auf, die Russin Larissa Lazutina. Das Rennen war für Ledecky-Verhältnisse sogar relativ spannend, weil die australische 400-Meter-Olympiasiegerin Ariarne Titmus lange mithielt.
Auf für sie fabulöse Olympische Spiele wird die erst 17-jährige Summer Macintosh zurückblicken, die sich über 200 Meter Lagen bereits ihr drittes Gold sicherte. Wenn das so weitergeht, wird die Kanadierin 2032  Ledecky eingeholt haben …

Die Karibik feiert

Nämlich zwei winzige Inseln über ihre Gold-Premiere. Über 100 Meter gewann Julien Alfred aus St. Lucia, den Dreisprung Thea Lafond aus Dominica. Beide gehörten zu den Favoritinnen, aber für Gold kamen andere eher in Frage. Ein Drama erlebte Shelly-Ann Frazer-Pryce. Die Jamaikanerin konnte zum Halbfinale nicht antreten, weil sie sich beim Aufwärmen verletzt hatte. So blieb die große Sprintnation erstmals seit 1980 (!) ohne 100-Meter-Medaille. 100-m-Doppelolympiasiegerin Elaine Thompson-Herah (Achillessehenenriss) war in Paris gar nicht dabei.
Das Rennen des Abends lieferte aber Femke Bol in der 400-Meter-Mixed-Staffel. Die Holländerin übernahm als Schlussläuferin mit weitem Rückstand als Vierte. Sie ließ es sogar relativ ruhig angehen, sparte also Kräfte für einen unwiderstehlichen Schlussspurt, mit dem sie wenige Meter vorm Ziel sogar noch die Führende Amerikanerin überholte und Oranje zu Gold führte. Ihre Zeit: 47,93. Damit wäre sie klare Einzelfavoritin, aber sie will ja unbedingt die 400 Meter Hürden angehen und dort das Duell mit Weltrekordlerin Sydney McLaughlin sichen

So ein Zufall aber auch …

Dramatisch ging es bei der Mixed-Mannschaft im Judo zu. Im Finale standen sich wie erwartet Frankreich und Japan gegenüber. Nach drei Kämpfen stand es 3:3. In diesem Fall wird ausgelost, welcher dieser sechs Kämpfe noch mal ausgetragen wird zur Entscheidung per sudden death. Und so ein Zufall aber auch, es war das Superschwergewicht mit dem französischen Nationalhelden Teddy Riner – der Flammenentzünder, Olympiasieger, seit Jahren unbesiegt und natülrich auch im Mannschaftswettbewerb bis dato unbesiegt. Gut gelaufen für die Franzosen, und natürlich gewann Riner gegen den Japaner Taitsuru Saito – standesgemäß mit Ippon.

🇩🇪 👓
3×3-Basketballerinnen direkt im Halbfinale: In einem weiteren Thriller gewannen sie gegen Spanien und ersparten sich (wie übrigens letztlich auch der Gegner) die Play-Ins, also ein weiteres Spiel am Abend. Im Halbfinale treffen sie auf Kanada, das andere Spiel bestreiten Spanien und die USA, die nach ihrem 0:3-Fehlstart die nächsten 5 Partien allesamt gewannen.
Die  Fußballfrauen stehen im Halbfinale. Im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Trainer Horst Hrubesch gegen Kanada durch. Zur Heldin avancierte Torfrau Ann-Katrin Berger. Sie hielt nicht nur 2 Elfmeter, sondern verwandelte auch souverän den entscheidenden Versuch. Was für eine Karriere, denn vor zwei Jahren wurde bei ihr noch Krebs diagnostiziert. Berger zeigt eine formidable Elfer-Abwehr-Technik. Den Regeln entsprechend bleibt sie mir einem Fuß auf der Linie, stößt sich aber weit nach vor ab und kann den Winkel perfekt verkürzen.
Die Handballerinnen im Glück: Zwar verloren sie ihr abschließendes Vorrundenspiel klar gegen Norwegen. Doch da die Konkurrenz um Platz 4 auch verlor, steigen sie mit nur einem Sieg ins Viertelfinale auf. Dort allerdings sind sie gegen Frankreich klarer Außenseiter.

Und sonst?

Doppelgold für Remco Evenepoel. Nach dem Sieg im Zeitfahren triumphierte der Belgier auch im Straßenrennen. Nicht einmal ein Defekt 3 Kilometer vor Schluss konnte ihn aufhalten. Dieses Double hat vor ihn noch kein Radsportler geschafft – und das eine Woche nach der Tour de France, die er als Dritter beendete.
– erstes Tennis-Gold für China: Qinwin Zheng gewann das Finale gegen Donna Vekic aus Kroatien. Im Männerdoppel holten sich die Australier Ebden/Peers den Titel.
3. Gold für Simone Biles: Im Pferdsprung war die Amerikanerin eine Klasse für sich. Wie sie sich vom Pferd in die Höhe katapultiert, ist shclicht unfassbar und ließ auch die Fernsehexperten nur noch ungläubig zurück.

Das war die Woche, die war

Vorbemerkung: NBA und NHL mache ich in einem gesonderten Text. Sonst wird es uferlos.

Klage der Woche

Die hat Toni Polster angestrengt. Es geht um 3 Länderspieltore, mit der er seine Bilanz von jetzt 44 aufstocken will. Das Problem ist, dass er diese bei nicht offiziellen Länderspielen erzielte 2 gegen Liechtenstein, eines gegen Tunesien, so etwas gab es zu seinen Zeiten nicht nur in Österreich. Das will Toni Doppelpack nicht auf sich sitzen lassen, 47 klingt halt besser als 44, mit denen er übrigens bereits Österreichs Rekordtorschütze ist und mittelfristig auch bleiben dürfte (darauf kommt es ihm angeblich nicht an). Klagegegner ist übrigens der Österreichische Fußball-Verband, der sich wiederum auf FIFA-Regeln beruft, die in einem ähnlichen Fall schon mal gegen eine Spieler (Romelu Lukaku) entschied.. Und zumindest die Liechtensteinpartie auf einen besseren Kartoffelacker bei Vaduz war eher ein Kraut-und-Rüben-Spiel als ein Ländermatch. So wurde unter anderem ein Spieler erst aus- und dann wieder eingewechselt, was sämlichen Regeln wiederspricht.
Das ficht die Anwälte nicht an, no na, ist ja auch nicht ihr Geld, das verpulvert wird, im Gegenteil. Die Herren Anwälte sagen, es würde doch Spaß machen, „ein bissl Rechtsgeschichte“ zu schreiben.
Am Freitag war der erste Verhandlungstag, mindestens ein weiterer ist für Mai anberaumt. Toni, hierzulande auch bekannt als Sänger mit den Thekenschlampen („Toni lass es polstern“) ist übrigens gerade 60 Jahre alt geworden und hat eine ziemlich ernste Krankheit überwunden. Manche leben danach bewusster, manche verbringen eben die Zeit im Gericht, obwohl es ihm dort überhaupt nicht gefällt. Wie es ausgeht: Hier in diesem Kino. Und ein vergnüglicher Text aus dem österreichischen Kicker vom Januar

https://www.kicker.at/die-seltsame-drei-tore-klage-des-toni-polster-987152/artikel

Erfolgreich in Europa

Besser hätten die Europacup-Spiele für die deutschen Vertreter kaum laufen können. Dortmund und Bayern setzten sich in der Champions League gegen Atlético Madrid und ein wirklich auf der ganzen Linie enttäuschenden FC Arsenal durch und stehen im Halbfinale. Dort treffen die Dortmunder auf Paris St. Germain und Bayern auf Real Madrid. Die Hinspiele sind nächste Woche jeweils in Deutschland. Gerade die Dortmunder werden es sehr bedauern, dass sie nicht zuerst auswärts spielen dürfen, denn das Westfalenstadion ist in einem Rückspiel für mindestens ein Tor gut. Siehe die Partie gegen die Madrilenen, als sie den Schock eines schnellen Ausgleichs nach der Pause gut wegsteckten und angefeuert von einem jetzt endlich nicht mehr ziemlich lethargischen Publikum die Spanier förmlich überrannten.
In der Europa League kam Leverkusen zu einem 1:1 bei West Ham mit einiger Mühe weiter. Mal wieder erzielte der Werkclub ein spätes Tor. Jetzt bekommen sie es mit der AS Rom zu tun, die Wiederholung des Halbfinals vom Vorjahr. Auf Roms Trainerbank sitzt allerdings nicht mehr José Mourinho. Es ist also mit Danilo de Rossi ein weitaus offensiveres Rom zu erwarten als die Maurertruppe vom Vorjahr.
Die internationalen Erfolge bringen es mit sich, dass Platz 2 in der Nationen-Jahreswertung greifbar nahe ist und somit ein weiterer Champions-League-Platz für die Bundesliga. Sollte Dortmund die Champions League gewinnen und nicht unter die besten 4 kommen, würden nächstes Jahr gar sechs deutsche Mannschaften an der reformierten Königsklasse teilnehmen. Das wäre des Guten aber schon arg viel.

Bayern auf Trainersuche

Und die wird noch sehr luschtig. Ein Kandidat nach der Absage des alllgemeinen Lieblings Xabi Alonso war auch Julian Nagelsmann, doch der ist  nicht mehr auf dem Markt (wenn er es denn je war). Der erst im März 2023  von den Münchnern gefeuerte Trainer hat offenbar großen Gefallen an seinem Job als Bundestrainer gefallen und wird diesen Job zumindest bis 2026 und die WM in Amerika ausüben. Angeblich gibt es für den DFB eine Klausel, bei einem Vorrunden-Aus bei der Heim-EM den verlängerten Vertrag ohne große Abfindungen einzukassieren. Die jetzt am höchsten gehandelten Kandidaten sind offenbar in England tätig. Roberto de Zerbi, mit Lob unter anderem von Pep Guardiola überhäufter Coach von Brighton und Unai Emery, der Aston Villa vielleicht sogar in die Champions League führt und mit dem Team auch noch im Halbfinale der Conference League steht. De Zerbi gilt als höchst innovativ, hat allerdings noch keinen großen Club in einer Top-Liga gecoacht, nichts für ungut Schachjor Donezk. Unai Emery hat bereits internationale Meriten, holte mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League und schaltete mit dem FC Villarreal 2022 die Bayern im CL-Viertelfinale aus. Allerdings scheiterte er beim FC Arsenal. Wenn ich tippen müsste, würde ich bei ihm landen obwohl Bayern nicht in der Europa, sondern in der Champions League spielt. Sonstige mehr oder weniger seriös gehandelte Kandidaten: Zinedine Zidane (wäre extrem charmant und spannend, aber die Sprache …), Ralf Rangnick (eigentlich bei Österreichs Nationalteam unter Vertrag und im Wort), Hansi Flick (will angeblich nicht mehr in Deutschland trainieren), Roger Schmidt von Benfica und neuerdings sogar Lucien Favre, der ja mit dem neuen Sportvorstand Max Eberl in Gladbach bestens und lange zusammenarbeitete (kann ich mir kaum vorstellen).

Vorentscheidung im Abstiegskampf …
Nach der auch rechnerisch fixen Meisterschaft für Bayer ist im Abstiegskampf mehr als eine Vorentscheiung gefallen. Der 1. FC Köln verlor am Samstag zu Hause gegen den Letzten Darmstadt 98 und hat mittlerweile 5 Punkte auf Platz 16. Die wohl allerletzte Chance gibt es nächste Woche beim Duell mit dem 15. Mainz 05. Im rheinischen Karnevalsduell spricht aber so gut wie alles für die formstarken Mainzer.
Die können sogar auf die direkte Rettung hoffen. Sie sind punktgleich, aber 9Tore vor dem 16. Bochum und sind klar in der besseren Form. In der Verlosung ist vor allem noch der 1. FC Union, gerade mal 2 Punkte vor Mainz/Bochum. Der Rest dürfte einigermaßen gesichert sein.

… Und im Aufstiegsrennen der 2. Liga
Holstein Kiel (beim HSV) und St. Pauli (bei Hannover) gewannen ganz wichtige Auswärtsspiele. Ihr Vorsprung auf den Dritten Fortuna Düsseldorf beträgt 6 bzw 5 Punkte bei noch 4 Spieltagen. Die Fortuna selbst kann für die Relegation planen angesichts von 6 Punkten Vorsprung und dem klar besseren Torverhältnis auf den HSV. Der hat mit einer erneut schwachen Rückrunde jetzt höchstwahrscheinlich schon zum 6. Mal trotz des höchsten Budgets den Wiederaufstieg verpasst. Nächstes Jahr also das 7. Jahr, verflixt oder doch erfolgreich?, Zweitliga-Dino halt. Mal sehen wann sie die Uhr anschmeißen.
Im Abstiegskampf der 2. Liga ist der VfL Osnabrück nicht mehr zu retten. Kaiserslautern, Rostock, Wehen-Wiesbaden und vielleicht noch Braunschweig machen die Plätze 14 bis 17 unter sich aus, wobei Braunschweig gerade mit Abstand die beste Form zeigt.

Endlich Struffs Turniersieg

Mehr als 10 Jahre hat Jan-Lennard Struff auf einen Turniersieg auf der ATP-Tour warten müssen, im eiskalten und regnerischen München schaffte er ihn endlich mit durchwegs überzeugenden Leistungen. Am Samstag gegen Holger Rune spielte er vielleicht so gut wie noch nie in seinem Leben. Sascha Zverev kam mit den Bedingungen überhaupt nicht zurecht und schied bereits im Viertelfinale ziemlich sang- und klanglos aus gegen die Nummer 92 Cristian Garin.
Ebenfalls ein Premierensieg gelang Christian Ruud. Der Norweger gewann das Finale von Barcelona und sicherte sich erstmals ein 500er-Turnier. Im Endspielk revancierte er sich gegen Stefanos Tsitsipas für die Finalniederlage eine Woche zuvor in Monte Carlo. Diese beiden sind bisher in der Sandplatzsaison dominant.
Beim grandios besetzten Turnier in Stuttgart (von den Top Ten fehlte nur Maria Sakkari) gewann Lena Rybakina gegen die Überraschungsfinalistin Marta Kostyuk. Trotz der Niederlage: grandios, was die Ukrainerin in diesen für ihr Land so furchtbaren Zeiten leistet.

Scottie Scheffler weiter überragend

Nur der einsetzende Regen verhinderte schon gestern den nächsten Turniersieg des amerikanischen Golfprofis in Hilton Head Island, Den holte vollendete er dann aber am Montag. Die gerade im Golf unfassbare Bilanz seiner letzten 5 Turniere:: 4 Siege, 1 zweiter Platz hinter Stephan Jaeger. Vor einer Woche hat er ja auch das Masters überlegen gewonnen. Das Turnier-Doppel Augusta/Hilton Head schaffte 1985 ein gewisser Bernhard Langer … Jaeger kam diesmal auf den geteilten 18. Platz, der Österreicher Sepp Straka schaffte mit Platz 5 sein bestes Ergebnis des Jahres.

Eisbären auf Titelkurs

Die Berliner gewannen gestern das dritte Spiel der DEL-Finalserie bei den Fischtown Bremerhaven und führen in der Serie mit 2:1. Das entscheidende Tor erzielte Veilleux nach 37:54 in der 2. Overtime, also nach fast 100 Minuten Spielzeit. Morgen in Berlin dann Spiel 4.

Titelverteidiger schon draußen

Seit Samstag läuft die Snooker-WM in Sheffield, die ich in meiner vergangenen Wochenvorschau schmählicherweise unterschlagen habe. Titelverteidiger Luca Brecel aus Belgien ist schon raus, er verlor mit 9:10 gegen Gilbert. Da auch der hochgewettete Chinese Zhang schon gescheitert ist, ist das Ganze eine fast komplett britische Angelegenheit. Ronnie O´Sullivan kann den 8. Titel gewonnen. Er machte sich vor dem Turnier sehr beliebt in Sheffield, als er das Cruicible Theatre als nicht mehr zeitgemäß für eine derart große Sportveranstaltung kritisierte. Das kann man ja durchaus so sehen, aber die vorgesehene Alternative Saudi-Arabien oder Katar stößt nicht nur Traditionalisten sehr sauer auf.

Unruhe bei der DFL

Gerade werden die Fernsehrechte für 4 Jahre ab 2025 versteigert. Beziehungsweise sollen versteigert werden. Denn nachdem DAZN das Verfahren hart kritisierte und sich benachteiligt fühlt, angeblich hat die DFL viel zu kurzfristig eine Bankgarantie verlangt, stoppte die DFL das Verfahren. Wie es weitergeht, steht in den Sternen.

Und sonst?

– Der SC Magdeburg vor dem Handballtitel: Das Team siegte beim Dritten SG Flensburg-Handewitt und nahm damit die schwierigste Hürde zum titel. Die Bördestädter sind punktgeleich mit den Füchsen Berlin (Unentschieden gegen THW Kiel), haben aber eine Partie weniger bestritten und haben auch den direkten Vergleich mit den Füchsen. Ich sehe angesichts des Restprogramms niemmanden, der ihnen noch entscheidende Punkte abknöpfen kann.
– auch im Volleyball kämpft eine Berliner Mannschaft um den Titel. In der Finalserie liegen die Volleys für mich völlig überraschend mit 1:2 gegen den VfB Friedrichshafen zurück, die sich im Halbfinale ja nur ganz knapp gegen Giesen durchgesetzt hatten und  besten Tage doch eigentlich hinter sich haben. Den ersten Matchball haben die Volleys am Samstag zu Hause abgewehrt. Jetzt müssen sie morgen bei den Häflern antreten.
– Pogacars Soloritt: Der Slowene sicherte sich im Alleingang den Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, das vierte sogenannte Monument und der letzte Frühjahrsklassiker und bestätigte seine Favoritenstellung mit fast 2 Minuten Vorsprung. Die Vorentscheiung fiel, als sein härtester Konkurrent Matthew van der Poel stürzte. Der Holländer, zuvor Sieger bei den Monumenten Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix kam zwar noch mal ans Hauptfeld ran, doch als dann Pogacar antrat, hatten er und sein Team kräftemäßig nichts mehr zuzusetzen. Pogacar peilt ja dieses Jahr das Doppel Giro und Tour an. Die Chancen dazu hat er allemal, auch weil niemand wirklich weiß in, welchem Gesundheitszustand die vermeintlich härtesten Konkurrenten für die Tour, Jonas Vingegaard und Remko Evenepoel, nach ihren schweren Stürzen vor zwei Wochen zurückkommen, wenn sie die Tour überhaupt in Angriff nehmen
– Manchester-Finale im FA Cup. Während City sich mehr recht und schlecht gegen den Pokalspezielisten Chelsea mit 1:0 durchsetzte, kam es bei United gegen den Zweitligisten Coventry zu einem unerwarteten Spektakel. 3:0 führte United bis eine Viertelstunde vor Schluss, dann brach das Team völlig auseinander und kassierte noch 3 Tore. Ein viertes von Coventry in der Nachspielzeit wurde vom VAR wegen einer Millimeter-Entscheidung (wirklich abseits?) zurückgenommen. Letztlich entschied das Elferschießen für United, und die Hoffnung aufs internationale Geschäft auch nächstes Jahr (vielleicht mit einem Trainer Thomas Tuchel?) lebt.

Ärger der Woche I

Clasico in Madrid gegen Barca, und Real siegte durch ein mal wieder sehr spätes Bellingham-Tor mit 3:2. Barcas Ärger entlud sich auf den Schiri besser gesagt, auf das System. Denn nach einem Barca-Schuss deutete viel darauf hin, dass der Ball hinter der Linie war. Klarer Fall für die Torlinientechnik, doch – Überraschung, Überraschung: Die gibt es nicht in der so reichen Primera Division – und wahrscheinlich nicht nur ich will das kaum glauben. Die „normalen“ Fernsehbilder brachten kein endgültiges Ergebnis, sodass die ursprüngliche Entscheidung Nicht-Tor weiter Bestand hatte. Damit ist das Meisterrennen in Spanien zugunsten von Real entschieden. Und das Sensationsteam Girona dürfte sicher einen CL-Platz haben, allergrößten Respekt.

Ärger der Woche II

Zu enge Trikots: Als gäbe es in den USA keine Sexismus-Debatte, stattete Nike das US-Olympia-Team der Frauenmit besonders aufreizender Kleidung aus. Sehr zum Missfallen der Sportlerinnen, die sich vor allem an dem besonders hohen Beinausschnitt stoßen. Nike verteidigt sich, dass dieses Outfit nur eines von vielen Möglichkeiten sei, aber die Frage bleibt halt, warum so etwas überhaupt entworfen wird. Man mache sich sein eigenes Bild.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/us-nike-outfit-athletinnen-sexismus-leichtathletik-kritik-olympia-paris-100.html

Die Wochenvorschau und NBA folgen

Das war die Woche, die war

Unaufhaltsam Richtung Meisterschaft

Auch wenn die Bayern ihre Form offenbar wiedergefunden  haben (ist das 8:1 gegen Mainz allerdings ein Maßstab?), Bayer Leverkusen lässt sich nicht beirren und nahm auch die Hürde VfL Wolfsburg beim ungefährdeten 2:0 souverän. Spektakulär ist es nicht, was Bayer da grade spielt, aber halt sehr erfolgreich.

Großen Spaß macht weiter der VfB: Die Schwaben spielen einfach tollen Fußball, und es drängen sich einige Spieler für die Nationalmannschaft auf – allen voran Denis Undav und Waldemar Anton, aber auch Chris Führich und Mittelstädt. Bin gespannt, wie das der Bundestrainer zu lösen gedenkt.

Unten im Keller bleibt es beim Schneckenrennen zwischen Köln, Mainz und Darmstadt. Ein Team von denen kommt in die Relegation: Und egal wer in der 2. Liga Dritter wird, etwa der HSV?, ist mit Sicherheit nicht chancenlos. St. Pauli kann schon für die 1. Liga planen, und alles spricht auch dafür, dass Holstein Kiel als erstes Team aus Schleswig Holstein ins Oberhaus kommt.

Letzte Zuckungen im (Kunst)schnee

Es ist Mitte März, und ganz langsam neigt sich die Wintersportsaison dem Ende entgegen. Mein Highlight war die fulminante Rückkehr von Mikaela Shiffrin. Nach sechs Wochen Pause bestritt sie in Are wieder einen Slalom und gewann ihn mit standesgemäßen 1,24 Sekunden Vorsprung auf die Zweite Ljutic und Michelle Gisin.Lena Dürr verfehlte das Stockerl um eine Hundertstelsekunde, Emma Aicher wurde glänzende Siebte.
Zum Nichtstun verurteilt waren mal wieder die Männer. Riesenslalom und Slalom in Kransjska Gora fielen einem Wärmeeinbruch samt Dauerregen zum Opfer. Somit hat Linus Straßer in der Slalomwertung auch seine theoretischen Chancen auf die kleine Kristallkugel verloren. Die holt sich völlig vedient der Österreicher Manuel Feller.

Vorbild Raw Air

Was ist das für ein,  Rumgeeiere, ob und wie sich die 4-Schanzentournee auch den Frauen öffnet, was wirklich an der Zeit wäre. Das noerwegische Gegenstück ist die Raw Air in Norwegen mit drei Stationen unter anderem am Holmenkollen und das Skifliegen in Vikersund. Die Frauen sind voll dabei. Die gleichen Wettbewerbe, und auch von der Flugschanze dürfen sie sich wagen. Und sie erhalten für ihre Darbietungen das gleiche Preisgeld. beschämend, dass das vor allem die Österreicher nicht hinbekommen, obwohl ihre Frauen nicht minder erfolgreich sind als die Männer. Das Besondere an der Raw Air: Hier fließen auch die Qualifikationssprünge in die Gesamtwertung ein. Bei den Frauen führt die Norwegerin Eirin Maria Kvandal vor Katharina Schmid und Eva Pinkelnig, bei den Männer Stefan Kraft vor Ryoyo Kobayashi und Jan Hörl.

Vorentscheidung für Magdeburg?

Am Sonntag trafen in der Handball-Bundesliga der Zweite SC Magdeburg und der Erste Füchse Berlin aufeinander. Am Ende hatten die Magdeburger die Nase vorn und gehen jetzt als Tabellenführer und Favorit in die letzten Spieltage. Hier gibt es ja keine Play-offs, anders als etwa im Basketball und Eishockey. Ich plane mal ein pro und contra Play-offs, was ja auch für die Fußballer immer wieder als Thema aufploppt.
In der Champions League der Männer haben der THW Kiel und Magdeburg direkt das Viertelfinale erreicht.

Angie rockt Indian Wells

Nach ihrer Babypause und dem doch zurückhaltenden Comeback in Australien kommt die Tennisspielerin immer besser in Fahrt. In Indian Wells erreichte sie als ungesetzte Spielerin das Achtelfinale und eliminierte dabei die weit höher  eingestuften Jelena Ostapenko und Veronika Kudemertova. Jetzt kommt es zum Duell der befreundeten Mamas gegen Caroline Wozniacki, die wie die Kerberin polnische Wurzeln hat. Bei den Männern ist Sascha Zverev noch im Wettbewerb. Jan-Lennard Struff musste sich erwartungsgemäß Jannik Sinner geschlagen geben.

Apropos Tennis: Die von Verletzungspech so gebeutelte Sabine Lisicki hatte endlich mal eine gute Nachricht parat. Sie erwartet ein Kind. Offenbar war das nicht geplant, aber die Freude ist groß. Ich wünsche alles Gute für eine Tennisspielerin, die ohne ihre vermaledeiten Verletzungen bestimmt viel mehr erreicht hätte als „nur“ ein Wimbledonfinale.

Und sonst?

– Wer die Premier League und Pool vs City vermisst, den verweise ich auf den vorigen Beitrag. Grandioses Spiel
– die Biathleten traten in Soldier Hollow an. Die ARD übertrug Freitag und Samstag zur Primetime. Für Sportfans eine feine Sache, aber schon sehr bedenklich für ein angebliches Vollprogramm. Aus deutscher Sicht herausragend war die Frauenstaffel mit dem zweiten Platz hinter Norwegen – und das mit den ganz jungen Hüfperinnen Selina Grotian und Julia Kink, die kurzfristig als Schlussläuferin einspringen musste und ihre Sache glänzend machte.
– Zwei Langlaufklassiker am Holmenkollen über 50 Kilometer. Die Frauen dürfen diese Strecke jetzt auch in Angriff nehmen. Katharina Hennig belegte hinter den Schwedinnen Frida Karlsson und Ebba Anderson den 3. Platz. Bi den Männern gab es einen norwegischen Fünffacherfolg. Ein gar nicht so kleiner Wermutstropfen für die Puristen: Die Wettbewerbe fanden im Massenstart und nicht im Intervallstart statt.
– bei den Kombinierern war Jarl-Magnus Riiber einmal mehr eine Klasse für sich und siegte zweimal jeweils vor dem Österreicher Johannes Lamparter.
– Ein erst 19-jähriger Amerikaner setzt im Eisschnelllauf neue Maßstäbe. Nach seinen drei Titeln bei der Einzelstrecken-WM in Calgary sicherte er sich am Wochenende in Inzell den Vierkampf – mit neuem Weltrekord. Die Eislaufnation Holland hielt sich bei den Frauen mit einem Dreifacherfolg schadlos.

Die Wochenvorschau folgt

Was vom Tage übrigblieb

Freiburg liefert

Das Achtelfinale der Europa League brachte für die deutschen Clubs alte Bekannte, denn Quarabach Agdam und West Ham United waren schon in der Gruppenphase die Gegner von Bayer Leverkusen und dem SC Freiburg. Bayer tat sich in Aserbaidschan lange sehr schwer. erst als Granit Xhaka und lForian Wirtz eingewechselt wurden, wurde es wirklich zwingend, und so konnten Wirtz und der ebenfalls eingewechselte Patrik Schick noch aus dem 0:2 ein 2:2 machen, das beste Chancen fürs Rückspiel offen lässt.
Ebenfalls eine gute Ausgangsposition schufen sich die Freiburger mit dem 1:0 gegen West Ham. Erneut Michael Gregoritsch erzielte das Goldtor. Ganz am Ende wurde es noch mal aufregend, als der Schiri und der VAR ein vermeintliches Freiburger Handspiel auf Elfmeter überprüften. Sie kamen zum für mich richtigen Schluss koan Elfer.

Damit schaut es für die deutschen Clubs gut aus. Die Bayern stehen bereits im Viertelfinale der CL. Der BVB kann nächste Woche nach dem 1:1 gegen die PSV Eindhoven nachziehen. All das bedeutet auch wichtige Punkte in der Länderwertung. Die besten beiden Länder dieser Saison erhalten einen zusätzlichen Champions-League-Platz, damit würde auch der 5. Rang in der Bundesliga reichen. wäre allerdings schade für das spannende Duell zwischen dem BVB und Leipzig um den 4. Platz. Zurzeit liegen die deutschen Clubs auf eben jenem zweiten Platz hinter Italien und vor England und Spanien, allerdings sind noch eine Menge Punkte zu vergeben.

Spitzenspiel in der NBA

Viele Partien im Grunddurchgang der NBA sind wenig inspirierend. wenig Abwehr, viele Kantersiege. Ganz anders gestern das Spiel zwischen den Denver Nuggets und den Boston Celtics. es ging richtig zur Sache wie in einem Play-off-Spiel, und am Ende hatten die Nuggets das bessere Ende für sich. Mich würde es keineswegs wundern, wenn genau diese beiden Teams auch die Finalserie betreiten würden. Doch bis dahin kann natürlich noch enorm viel passieren. Morgen gibt es dann eine Übersicht nach gut drei viertel in der regulären Saison in der NBA und NHL.

Ein Mann für die Frauen am Weltfrauentag.

Jetzt steht es fest. Christian Wück wird nach Olympia Cheftrainer der deutschen fußball-Nationalmannschaft der frauen. er ist der erste Mann auf diesen Posten seit Gero Bisanz, noch im letzten Jahrhundert, wenn ich die Interims-Zeiten des sehr erfolgreichen Horst Hrubesch nicht zähle. ausgerechnet am Weltfrauentag gab der DFB diese Entscheiung bekannt, vielleicht nicht wirklich glücklich gewählt, aber für mangelndes gespür ist der vVerband bekannt, ich denke an den vergangenen September, als der DFB genau in der Crunchtime des Basketball-Finals Deutschland vs Serbien die Entlassung von Bundestrainer Hansi Flick bekannt gab. Wück hat Meriten: Er war Trainer der U-17-Mannschaft, die vor einem halben Jahr Weltmeister wurde. er kann also mit jungen Leuten.

Absurder Sportsamstag der ARD

Nicht nur plant der angebliche Vollprogramm-sender den obligatorische Wintersport von früh bis Nachmittag und die Sportschau mit den Fußball-Ligen. Jetzt gibt es auch zur Prime Time Biathlon, nämlich aus Soldier Hollow/USA. Biathlon ist damit eine der wenigen Sportarten, die es außerhalb des Fußballs und absoluten Großereignissen regelmäßig auch ins Hauptabendprogramm schafft. Man ist ja vieles gewöhnt, aber Sport von 9.25 bis 0.30 Uhr, nur unterbrochen von Tagesschau, Tagesthemen und (natürlich!) dem Wort zum Sonntag und die Ziehung der Lottozahlen, ist dem Guten bei Weitem zu viel und durch nichts zu gerechtfertigen, zumal ja Eurosport vieles auch überträgt.