Sam-Reinhard-Show beerdigt Draisaitls Titel-Traum

Blick über den Teich, NHL

 

FLORDIA PANTHERS – Edmonton Oilers 5:1 (4:2)

 

Das Ende der NHL-Saison war dann eine viel klarere Angelegenheit, als die meisten Fans erwartet und auch erhofft hatten. Kaum eine Chance hatten die Oilers in Spiel 6 bei den Panthers, die mit einer konzentrierten und weitgehend fehlerlosen Leistung die Titelverteidigung perfekt machten und die riesige Stanley-Cup-Trophäe in der heimischen Halle in die Höhe recken durften. Kaum ein gezieltes Aufbäumen gab es, fast hilflose Schüsse stellten Sergej Bobrowski nur selten vor größere Probleme.
Wie so oft stellte eine Panthers-Einzelleistung (eher: ein Defensiv-Aussetzer der Oilers) die Weichen auf Sieg. Sam Reinhard fing einen schlampigen Pass ab, umnkurvte einen Verteidger wie eine Litfaßsäule und bezwang Scottie Skinner, der diesmal wieder den Oilers-Kasten bewachte, mit einem präzisen Schuss.

 

Die Stars

Es sollte der Sam-Reinhart-Abend werden. Nachdem Matthew Tkachuk noch im 1. Drittel auf 2:0 erhöhte, erzielte er weitere 3 Treffer, 2 davon ins leere Tor, weil Oilers-Coach Kris Knoblauch in seiner Verzweiflung schon 7 Minuten vor Schluss Goalie Skinner durch einen 6. Mann ersetzte. 4 Tore in einem entscheidenden Stanley-Cup-Final-Spiel, das hat es zuvor erst einmal gegeben. Dreimal assistierte ihm Carter Verhaeghe, zweimal Kapitän Alexander Barkov.
Sam Bennett blieb in Spie,l 6 zwar ohne Punkt, wurde aber zum wichtigsten Spieler der gesamten Play-offs gewählt. 15 Treffer erzielte er in den 4 Runden (Höchstwert), davon allein 5 in der Finalserie. Dazu gab er 7 Assists.

Dagegen brachte Connor McDavid seine brillanten Fähigkeiten zu selten aufs Eis (wie bei seinem einzigen Final-Treffer in Spiel 4). Das harte Forechecking setzte ihm gehörig zu, am Dienstag kam er kaum zur Geltung.
Insgesamt schafften McDavid und der kongeniale deutsche Stürmer je 33 Play-off-Punkte und führen diese Wertung klar an.

 

🇩🇪 👓

Leon Draisaitl hatte einen eher unproduktiven Abend. Gewohnt kämpferisch, stark bei den Bullys (60 Prozent), aber nur zwei recht harmose Schüsse produzierte er in 22:26 Minuten.
Nico Sturm kam zwar in der Finalserie nicht zum Einsatz, durfte aber trotzdem die Trophäe in die Höhe heben und holte sich zum zweiten Mal nach 2022 den Titel. Erst kurz vor Transferschluss war er von den San Joe Sharks nach Florida gewechselt. Immerhin 8 Play-off-Spiele absolvierte der 30-Jährige in den Play-offs.

 

Meine 🇫🇮

Erneut darf das Quartett Alexander Barkov, Eero Luotarinen, Anton Lundell und Niko Mikkola über den Titel jubeln (und die Trophäe im Sommer in der Heimat präsentieren). Kapitän Barkov steuerte in Spiel 6 ebenso 2 Assists bei wie  Luostarinen. Lundell gab eine Vorlage zum 2:0.

 

Die Goalies

Sergej Bobrwoski hatte am Ende 28 Saves (von 29 Schüssen), die meisten davon waren aber fast Routine-Arbeit. Seinen Shutout versaute sich der 36-jährige Russe, als er 4:42 Minuten einen harmlosen Schuss nach vorne abwehrte und Wasily Podkolzin den Puck zum 1:5 über die Linie stocherte.
Scottie Skinner hatte keinen glücklichen Abend. Zumindest den 3. Gegentreffer muss er sich klar ankreiden lassen. Insgesamt strahlt er schlicht nicht die Ruhe aus wie sein Gegenüber. Die dauernden und nicht immer nachvollziehbaren Torwartwechsel mit Calvin Pickard machen dabei die Sache nicht besser.

 

 

Zusammenfassung

Wie erwartet waren die Panthers das breiter aufgestellte Team und hatte zudem den besseren Torwart. Nicht zu vergessen: Sie sind extrem abgezockt und wissen genau, wie Play-offs gehen. Zum 3. Mal qualifizieten sie sich im starken Osten fürs Finale und geannen zuletzt 11 von 12 Play-off-Serien. Nickliges Hockey (Brad Marchand!) ist dabei eingepreist.
Die Oilers spielen sicher das attraktivere Eishockey, aber nachdem sie sich im Westen nach den beiden Anfangsniederlagen in LA souverän durchgesetzt hatten, vor allem auch dank der überragenden Einzelkönner McDavid und Draisaitl, fanden si mit den Panthers im wahrsten Wortsinn ihren Meister.

 

Ausblick der Sieger

Zumindest die Zukunft von Marchand (37) und Goalie Bobrowski (36) ist ungewiss, also ob sie auf diesem Niveau noch ein Jahr spielen können. Den russischen Torwart fand ich letztes Jahr noch besser. Viele Leistungsträger (Bennett, Reinhard, Barkov) sind um die 30 Jahre alt, haben also noch ein, zwei starke Spielzeiten in petto. Allerdings laufeen die Verträge unter anderem von Bennett, Marchand und Verteidiger-Ass Aaron Ekblad aus. Im Zweifel wird weiter auf Team-Hockey gesetzt ohne den alles überragenden Topstar, dafür mit ausgeglichenen (Sturm)Linien.

 

Und die Verlierer

Die Oilers haben wenig falsch gemacht, es gibt keinen Grund für einen Komplett-Wechsel. Offen bleibt die Torwartfrage, wobei Skinner einen Leistungssprung gemacht hat und mit 26 Jahren sicher seinen Höhepunkt noch nicht erreicht hat.
Die alles beherrschende Frage: Wie geht es mit dem besten Eishockey-Spieler der Welt weiter. Der Vertrag von Connor McDavid endet 2026, die Oilers werden tief in die Tasche greifen müssen, um den Superstürmer zu halten. Grundsätzlich ist der Kanadier bereit, in Edmonton zu bleiben, aber sicher auch nur, wenn er seriöse Titelchancen sieht. Wenn könnte das allerdings noch eher sein als ein zweimaliger Stanley-Cup-Finalist?

 

Viel Trauermusik im Rogers Place

Blick über den Teich, NHL

 

Edmonton Oilers – Florida Panthers 2:5 (2:3)

 

Einen Schritt sind die Panthers noch von de Titelveteidigung entfernt. Das 5:2 in Spiel 5 der Stanley-Cup-Finalserie war eine Offenbarung des effizienten Team-Eishockeys. Das zeitweise Genietum der Oielers Conor McDavid und Leon Draisaitl war zumin dest gestern Nacht nicht genug.

Bei Gegentoren in der Edmonton-Halle Rogers Place legt der Oilers-Discjockey immer ein besonders trauriges Stück auf. Fünfmal musst er auf die Taste drücken, weil sich die Gasstgeber zum Teil Treffer fingen, die einen deutschen Zweitliga-Trainer die Tränen in die Augentreiben dürften. Wann etwa hat man ein Tor gesehen, das direkt aus einem Bully am Mittelkreis fällt. So geschehen beim letztlich bahnbrechenen 1:0 der Panthers durch Brad Marchand, der nach dem Bully-Gewinn von Anton Lundell einfach um 2 Verteidiger kurvte und Calvin Pickard überwand. Dieser Marchand steht eh sinnbildlich für das Florida-Hockey. Ein Routinier mit allen Wassern gewaschen, oft mit Dirty Hockey agierend. Die eigenen Fans lieben ihn (vielleicht mit schlechtem Gewissen?) die Gegner hassen ihn (vielleicht mit Neid und Respekt?).

Die Oílers bekamen ihre Offensiv-PS nicht aufs Eis. Draisaitl und McDavid abgemeldet, obwohl sie von Trainer Kris Knoblauch recht früh in eine Reihe genommen wurden. So konnten die Panthers durch Sam Bennett und abermals Marchand (nach abermaligen Oilers-Abwehr-Desaster) nachlegen. Dieser Vorsprung sollte reichen, auch wenn McDavid und Corey Perry zwei Oilers-Tore erzielten. Eero Luustarines Empty-Net-Goal zum 5:2 der Gäste 79 Sekunden vor Schluss war dann die endgültige Entscheidung, begleitet durch besonders traurige Musik.

 

Die Stars

Brad Marchand erzielte 2 Tore für die Panthers. Dabei spielt der Rechtsaußen nur in der 3. Reihe. Doch die Ausgeglichenheit der Reihen ist eh der Trumpf der Panthers.
Conor McDavid erzielte nach herrlicher Einzelleistung das 1:3 der Oilers.

 

Die Goalies

Sergej Bobrowski war wie immer der starke Rückhalt der Panthers, hatte aber auch das Glück des Tüchtigen bei gleich 3 Stangentreffern der Oilers. Seine Ruhe wirkt sich aufs ganze Defensivverhalten aus.
Auf Oilers-Seite spielte dieses Mal Calvin Pickard. An den Gegentoren weitgehend schuldlos, aber die Wechsel im Tor (mit Scottie Skinner) sind halt nicht wirklich beruhigend

 

Draisaitl Watch

Wie immer sehr engagiert, aber etwas glücklos. Feine Vorarbeit vor Corey Perrys Gewaltschuss zum 2:4.

 

Meine 🇫🇮

Anton Lundell gewann das Bully vorm 1:0 und verbuchte damit einen Assist. Eero Luustarinen gab den Assist zum 3:0 und traf zum 5:2. Panthers-Kapitän Alexander Barkov verzeichnete einen Assist zum 4:1 von Sam Bennett.
Auf Oilers-Seite verzichtete Kris Knoblauch dieses Mal auf Kasperi Kapanen in der 2. Reihe mit Draisaitl.

 

Ausblick

Jetzt gibt es tatsächlich 2 freie Tage, bevor es in der Nacht zu Mittwoch in Florida mit Spiel 6 weitergeht. Die Oilers haben natürlich noch ihre Chance in dieser ausgeglichenen Serie, aber sie müssen halt noch bei 50/50-Spiele für sich entscheiden. Die Maxiume kann nur lauten: Spiel 6 in Fort Lauderdale klauen, und dann Spiel 7 in eigener Halle zelebrieren.

 

Ansetzungen

Mi., 02:00: Panthers – Oilers (3:2)
Sa., 02:00: Oilers – Panthers (falls notwendig)

 

 

Leon Draisaitl schreibt Geschichte

Blick über den Teich, NHL

 

Florida Panthers – Edmonton Oilers 4:5 OT (2:2)

 

Schon in nüchterne Zahlen liest es sich packend: viertes Finalspiel, drittes Mal Overtime, 2. Sieg der Oilers, erneut durch Leon Draisaitls Siegestreffer. Und doch gegen diesen nüchternden Fakten nicht annähernd die Dramatik der Partie in Fort Lauderdale wider.
3:0 führten die Panthers, weil die Oilers sich früh im ersten Drittel zwei dämliche Strafen einhandelten (auch noch fast gleichzeitig), die die Gastgeber zu zwei Powerplay-Treffern nutzten. Als Anton Lundell noch im ersten Abschnitt zum 3:0 nachlegte, schienen Spiel und Serie schon entschieden. Doch die Edmonton Oilers sind Comeback Kids, die (ähnlich wie die Indiana Pacers in der NBA) sich auch von Rückständen nicht verrückt machen lassen. Das 1:3 früh im 2. Drittel weckte die Hoffnung, auch bei den Fans im fernen Edmonton bei Public Viewing. Durch einen Doppelschlag innerhalb von 135 Sekunden glichen die Gäste noch im 2. Abschnitt aus, und als Verteidiger Jake Walman in der 54. Minute zur erstmaligen Führung für Edmonton traf, flippte die kanadische Stadt aus.
Die Entscheidung? Wäre zu profan gewesen, fand der Drehbuchschreiber und ließ Florida 19 Sekunden vor Schluss durch Sam Reinhard ausgleichen, weil die Oilers zuvor die Scheibe nicht und nicht aus dem eigenen Drittel bekamen.
Also die ersehnte (naja) Overtime, und in der traf Leon Draisaitl nach 11:18 Minuten mit abgefälschten Rückhand-Schuss erst durch die Beine eines Verteidigers, dann durch die Beine von Panthers-Goalie Sergej Bobrowski. Damit schaffte der deutsche Einmaliges: Noch nie hat ein Spieler in einer Stanley-Cup-Finalserie zwei Overtime-Treffer erzielt.

 

Die Goalies

Hatten nicht ihren allerbesten Tag (wir sprechen von höchstem Torwart-Niveau). Scottie Skinner wurde vom Coach Kris Knoblauch nach einem Drittel gar aus dem Kasten geholt, obwohl er an den Gegentreffern wenig zu halten hatte. Für ihn kam Calvin Pickard (ohnehin praktisch gleichwertig), der seine Sache glänzend machte und nur den Treffer ganz kurz vor Schluss hinnehmen musste. Mit einer unglaublichen Parade in der Overtime bewahrte er die Oilers vor dem K. o.
Sergej Bobrowski hatte zwar auch einige fantastische Saves (etwa gegen Conor McDavid nach dessen wieder mal einzigartigen Solo), aber bei einem Treffer aus ganz spitzem Winkel (Nurse num 2:3) oder durch die Beine (Draisaitl OT) sieht ein Torwart nun mal etwas unglücklich aus, erst recht in Super-Zeitlupe.

 

Draisaitl Watch

Nicht nur die einzigartge Stanley-Cup-Leistung, also der Treffer zum Sieg. Zudem gab der Kölner die Assists zum 1:3 und 3:3. 25:21 Sekunden stand er auf dem Eis, immer mit voller Konzentration, was für ein toller Spieler!

 

Meine 🇫🇮

Panters-Kapitän Alexander Barkov assistierte zu den ersten beiden Treffern. Anton Lundell traf zum 3:0 für Florida. Auf Oilers-Seite servierte Kasperi Kapanen zum 4:3 der Oilers.

 

Ausblick

Dem Serientod fast entronnen, und jetzt ein Heimspiel. So schnell wechselt in dieser Serie die Gefühlslage. Jetzt hat das Pendel wieder in Richtung Oilers und Kanada ausgeschlagen, doch wer weiß, was noch alles kommt. Ob nach tiefschürfender Analyse oder Blick in die Glaskugel: Alles ist drin von Oilers in 6 bis Panthers in 7. Ich sage nur: Go, Canada, go!

 

Ansetzungen

So., 02:00: Oilers – Panthers (2:2)
Ernsthaft! Nur 1 Tag Pause trotz Reisestrapaze über 4000 Kilometer
Mi., 02:00: Panthers – Oilers
Sa., 02:00: Oilers – Panters (wenn notwendig)

Diebstahl in Oklahoma

Blick über den Teich, NBA und NHL

 

Die jeweils ersten Partien der Finalserien sind gespielt, und wenn das so weitergeht, dürfen die Sportfans sich auf zwei sehr spannende Wochen freuen.

 

Oklahoma City Thunder – Indiana Pacers 110:111 (0:1)

 

Für so eine Partie ist wohl die Bezeichnung „das Team xy klaute das Spiel“ erfunden worden. Denn dass die Pacers aus dieser Begegnung als Sieger hervorgegangen sind, kann für den Betrachter nur als schlechten (oder sehr guten) Witz empfunden werden. Hochüberlegen war OKC, die tatsächlich die gesamte Partie führten, ehe Tyrese Haliburton 0,3 Sekunden vor Schluss mit einem Wurf aus der Halbdistanz für die Pacers traf.
Schon während der von den Thunder so extrem intensiven Partie fragte ich mich, warum der Vorsprung nicht schon längst 20 plus x Punkte betrug, so viele Fehler machten die Gäste gerade in der ersten Hälfte; vor allem bedingt durch die unfassbare Verteidigung von OKC, die keinen ruhigen Ballvortrag zuließen.. Doch das Problem der Gastgeber war die insgesamt furchtbare Wurfbilanz, weswegen Indiana immer wieder herankam. Und dass sie in engen Spielen am Ende die Nerven behalten, haben sie in diesen Play-offs schon des Öfteren bewiesen, frag‘ nach bei den New York Knicks und Cleveland Cavaliers. Speziell Tyrese Haliburton ist geradezu ein Spezialist des Buzzerbeaters, also des entscheidenden Wurfes gegen die Uhr. Eigentlich müsste die Polizei die Pacers und speziell Haliburton wegen fortgesetzten Spieleraubs verhaften.

 

Bester der Sieger

Das Team, das trotz so vieler Fehler nie aufgab. Gleich 6 Spieler hatten 14+ Punkte. Herausheben möchte ich Trainer Rick Carlisle, der in der Pause die Flut von Ballverlusten ansprach und zu minimieren wusste.

 

Stark beim Verlierer

Shai Gilgeous Alexander: Die Lobeshymnen hatte ich schon im Geiste formuliert für den vermeintlichen Matchwinner. 38 Punkte sammelte der Kanadier, der auch in der Verteidigung Anführer der Ballhetzer war (3 Steals). Und doch: Einige Würfe aus der Mittelsdistanz, die SGA normal im Schlaf beherrscht, fanden nicht das Ziel.

 

X-Faktoren

Obi Toppin: Er war der Spiel- und Publikumsberuhiger. In heiklen Phasen streute er enorm wichtige Dreier ein, die den Rückstand in Grenzen hielten. 5 von 8 Distanzwürfe fanden das Ziel.
Ending Five: Beide Coaches wechselten in den letzten 3 Minuten keine Spieler mehr durch. Der bisher praktisch unangreifbare OCK-Trainer Mark Daigenault muss sich fragen lassen, warum er in der Crunchtime auf seine beiden Big Men Chet Holmgren und Isaiah Hartenstein verzichtete.

 

Zahlereien

19 Ballverluste leisteten sich die Pacers in der 1. Hälfte, schon für eine gesamte Partie ein bedenklicher Wert. In der 2. Halbzeit passten sie sehr viel besser auf den Ball auf und verloren ihn nur noch 5-mal. Auch weil die Intensität der Thunder Defense etwas nachließ.
39,8 Wurfquote: Das ist ein fast unwürdiger Wert der Thunder. Dabei funktionierte der Dreier sogar einigermaßen (11/30).

 

Hartenstein Watch

Stand nicht in der Starting Five, aber als im 1. Viertel er hereinkam, war der Deutsche gleich zur Stelle und sammelte schnelle 7 Punkte. Am Ende standen beim Center 9 Zähler und 9 Rebounds zu Buche. Durchaus möglich, dass er in den nächsten Partien mehr Spielzeit als die nur 17 Minuten erhält.

 

Ausblick

Etwas Besseres als der Pacers-Erfolg hätte der Serie nicht passieren können. Es gab ja Stimmen, die einen Sweep der Thunder ohne jede Spannung vorhersagten. Jetzt steht OKC unter Druck, und die Pacers haben in den Runden zuvor gezeigt, dass sie den Heimvorteil über die Runden bringen können. Zum dritten Mal starteten sie jetzt mit einem Auswärtserfolg.

 

Ansetzung

Mo., 02:00: Thunder – Pacers (0:1)

 

Edmonton Oilers – Florida Panthers 4:3 OT (1:0)

 

Leon Draisaitl war der Mann des Spiels. Sein Overtime-Treffer nach brillanter Vorarbeit von Conor McDavid in Überzahl entschied letztlich die Partie. Der Deutsche hatte die Kanadier schon nach 66 Sekunden in Führung gebracht, die den Titelverteidiger allerdings wenig tangierte. Sie drehten die Partie mit drei eiskalt herausgespielten Toren. Zwei Schweden (Viktor Arvidsson und Mattthias Ekblom) im Oilers-Dress stellten den Ausgleich her.

 

Die Goalies

Beide Torhüter hielten herausragend. Sergej Bobrowski (Panthers wehrte 42 Schüsse ab, Scottie Skinner deren 29. beckmessernd könnte ich dem Russen das erste gegentor ankreiden, als er im Vorfeld einen Schuss prallen ließ.

 

Draisaitl Watch

2 Tore erzielte der Kölner, der letztlich 28 Minuten auf dem Eis stand. Wobei „stand“ wirklich der falsche Ausdruck war, denn der Center ging keinem Zweikampf aus dem Weg.

 

Meine 🇫🇮

Das Panthers-Quartett blieb ohne Scorerpunkt und relativ unauffällig. Dafür verbuchte Kasperi Kapanen von den Oilers seine ersten beiden Assists in den Play-offs. Der Finne spielt neuerdings in der 2. Reihe neben Draisaitl und Evander Kane.

 

Ausblick

Ein sehr viel besserer Finalstart der Oilers als 2024, als sie die ersten 3 Partien verloren. Die Serie scheint extrem ausgeglichen, Nuancen werden entscheiden. Jedenfalls haben die Panthers gezeigt, dass sie jederzeit ein Spiel aus Kanada holen können.

 

Ansetzung

Sa., 02:00: Edmonton Oilers – Flordia Panthers (1:0)

 

Ein Titel für Kanadas Seele?

Blick über den Teich, NHL

 

Edmonton Oilers – Florida Panthers

 

Stanley-Cup-Finale 2024 reloaded. Mit dem Unterschied, dass dieses Mal die ersten beiden Spiele in Edmonton stattfinden und gegebenenfalls auch ein entscheidendes Siebtes. Die Kanadier leckten lange ihre Wunden nach dem bitteren Aus im 7. Spiel, nachem sie zuvor einen 0:3-Rückstand aufgeholt hatten.

Jetzt also die Finals 2025. Die beiden Teams hatten wahrlich keine spektakuläre reguläre Saison, konnten sich aber letzt,ich souverän als 5. (Panthers Ost) und 6. (Oilers West) für die Play-offs qualifizieren, und allein darauf kommt es an. Nach dem veritablen Fehlstart in die 1. Runde bei den LA Kings (11 Gegentore in den zwei Niederlagen), kam es zum in dieser Form nicht zu erwarteten Turnaround. 4 Siege hintereinander gegen die Kalifornier, die Serie höher gesetzten Las Vegas Knights und Dallas Stars souverän mit jeweils 4:1. Die Panthers hatten in der 2. Runde gegen die Toronto Maple Leafs erhebliche Müne, setzten sich erst im 7. Spiel (in Toronto!) durch. Die Hürden Tampa Bay und Carolina nahmen sie relativ souverän.

Jetzt also der repeat, hoffentlich nicht im Ergebnis, wie die Kanadier hoffen. Ob das auf alle Kanadier zutrifft, sei allerdings angesichts der enormen Rivalität der Oilers etwa zu den Calgary Flames oder auch Montreal Canadiens dahingestellt. Aber ich denke schon, dass der gemeine kanadische Eishockey-Fan den Daumen zumindest verschämt die Daumen drückt, einfach, damit das Gerede dieser unseligen Serie (seit 1993 kein titel fürs Mutterland) ein Ende hat.

Es sind im Großen und Ganzen die gleichen Teams, die sich ab heute Nacht mindestens 4 und höchstens 7 Spiel beharken. Wichtigster Neuzugang der Oilers ist der erfahrene Stürmer Victor Arvidsson, zumal mit dem verletzten UZack Hyman ein ganz wichtiger Mann ausfällt.

 

Die Stars

Herausragend bei den Oilers sind die beiden Stürmer Conor McDavid und Leon Draisaitl. Zuletzt meist in getrennten Linien, allerdings im Überzahlspiel vereint. Die beiden führen die Scorerwertung in den Play-offs mit 26 und 25 Punkten an, geniale Ideen inklusive. McDavid ist mit Abstand der beste Schlittschuhläufer der Liga, Draisaitl emsiger Arbeiter und mit einem unnachahmlichen Abschluss von rechts außen. Und beide zuweilen absolut genialisch
Nicht so glamourös sieht es bei den Panthers aus. Kapitän Alexander Barkov (17 Punkte) wurde gerade zum besten defensiven Stürmer gewählt. Carter Verhaeghe darf die Oilers-Verteidigung keine Sekunde aus den Augen lassen. Ansonsten bleibt es dabei: 3 sehr ausgeglichene Linien, glänzend unterstützt von den Verteidigern.

 

Die Goalies

Scottie Skinner konnte die Play-offs eigentich abhaken, als ihn Coach nach den beiden Klatschen und 11 Gegentoren aus dem Tor nahm und durch Calvin Pickard ersetzte. Mit dem lief es bedeutend besser, aber durch Pickards Verletzung rückte Skinner wieder ins Tor. Und siehe da: Er war fast nicht wiederzueerkennen (einen schrecklichen Fehler gegen Vegas lasse ich mal außen vor). Plötzlich hielt er, was zu halten war (und manches Mal auch bedeutend mehr). Drei Shutouts gelangen ihm, also Spiele ohne Gegentreffer, für jeden Goalie das Nonplusultra.
Sergej Bobrowski war 2024 letztlich der entscheidende Mann, und in diesen Play-offs knüpft er nahtlos an die starken Leistungen an. Für mich ist er zurzeit in ganz wichtigen Spielen der beste Torwart der Welt, ein extrem sicherer Rückhalt, der auch manch „Unhaltbaren“ aus dem Winkel fischt. Wie beruhigend für die Vorderleute.

 

Die Verteidiger

Natürlich lag es auch an ihnen, dass die Oilers plötzlich so wenige Gegentreffer kassierten. Stupide Fehler blieben fast aus, dafür viel Offensivpower. Stellvertretend sei Evan Boucard genannt, der in 16 Partien 17 Punkte sammelte.
Ein echtes Tier ist Aaron Ekblad, der seine Verletzung von vor einem Monat voll auskuriert hat

 

Meine 🇫🇮

Kasperi Kapanen kam bei den Oilers erst zum Ende de 2. Runde in die Line Up, hat seitdem aber alle 7 Spiele bestritten. In denen der Rechtsaußen immerhin 3 Tore erzielte.
Gleich mit einem finnischen Quartett warten die Panthers auf, wie 2024. Barkov ist der Kapitän und auch Leader des Teams aus Florida, Eero Luostarinen steuerte wichtige Punkte bei, war zuletzt aber angeschlagen. Niko Mikkola hat sich im Vergleich zu 2024 erheblich gesteigert, und Anton Lundell hat mit +12 den besten +/- Wert des gesamten Kaders.

 

Ansetzungen (MESZ)

1. Spiel: Do., 02:00: Oilers – Panthers
2. Spiel: Sa., 02:00: Oilers – Panthers
3. Spiel: Di., 02:00: Panthers – Oilers
4. Spiel: Fr., 02:00: Panthers – Oilers
5. Spiel: So., 02:00: Oilers – Panthers *
6. Spiel: Mi., 02:00: Panthers – Oilers *
7. Spiel: Sa., 02:00: Oilers – Panthers *

* falls erforderlich

 

🧠 Oilers

Extrem schwer zu tippen. Also setze ich auf die Stars McDavid/Draisaitl und auch den Heimvorteil. Außerdem wissen sie jetzt, wie Stanley-Cup-Finale geht.

❤️ Oilers

1. wg Kanada. Endlich!
2. wg. Draisaitl und McDavid, damit diese tollen Spieler auch mal den Pokal stemmen (das Ding ist wirklich schwer) dürfen.
3. Wiederholungssiege langweilen doch (außer bei Mikaela Shiffrin)

 

Wölfe im Thunder-Sturm chancenlos

Blick über den Teich, NBA und NHL

 

Je ein Finalist in den beiden Ligen steht schon fest. Während die Thunder mit den Minnesota Timberwolves kurzen Prozess machten, benötigten die Florida Panthers bei den Carolina Hurricanes viel Stehvermögen.

 

OKLAHOMA CITY THUNDER – Minnesota Timberwolves (Endstand: 4:1)

 

Keine Spannung, nirgends. Bereits nach einem Viertel war eine Vorentscheidung für OKC (26:9) gefallen, und zur Pause waren alle Messen gesungen (75:32). In der praktisch bedeutungslosen 2. Hälfte gelang es den Timberwolves wenigstens, das Ergegnis in halbwegs erträglichen Grenzen zu halten.
Offensiv ein Offenbarungseid war die Leistung der Gäste im ersten Abschnitt. Gespenstische Zahlen: 9 Punkte, 3/20 Würfe, davon 1/9 Dreier und nur ein einziger Assist. Nur die Abwehr hielt einigermaßen dagegen, die brach dann im 2. Viertel auseinander. Das bis dato so gute Mannschaftsspiel existierte quasi nicht, und die Einzelaktionen führten selten zum Erfolg, dafür zu insgesamt 14 Ballverlusten allein in den ersten 24 Minuten.
Das lag natürlich auch an der vortrefflichen Defensive der Thunder, die offenbar ihre Lehren aus dem äußerst knapp gewonnenen vierten Spiel gezogen und auch umgesetzt haben. Und vorne hatten sie halt den Ausnahmekönner Shai Gilgeous-Alwxander. Da konnten es die Fans verkraften, dass auch bei OKC die Dreier keine Offenbarung waren (5/17).
Wie gesagt: Zur Pause war alles entschieden, große Erkenntnisse aus dem 2. Durchgang habe ich deshalb nicht gewonnen. Immerhin zeigten die Wolves Moral und „gewannen“ sogar mit 62:59.

 

Best3er Mann der Sieger

Shai Gilgeous-Alwxander: Am Ende waren es 34 Punkte, 8 Assists und gleich 4 Steals, die der Kanadier auflegte, obwohl er im Schlussabschnitt nur noch 3 Minuten auf dem Parkett stand.

 

Stark beim Verlierer

Niemand, zumindest nicht in der ersten Hälfte: Im 2. Durchgang deutete Julian Randle an, zu welchen Taten er eigentlich fährig ist (16 Punkte).

 

Zahlereien

0 Punkte hatte Nickell Alexander-Walker auf dem Konto bei immerhin acht Wurfversuchen.
Überhaupt enttäuschten die in Spiel 4 so starken Rollenspieler der Wolves: Jalen McDaniels 5, Donte DiVicenco 6. Ein Lichtblickk war noch Rookie Terrence Shannon mit 11 Zählern.

 

Ausblick der Sieger

OKC als bestes Team der Vorrunde steht standesgemäß im Finale. Egal, ob gegen die Knicks oder Pacers – sie sind dort der klare Favorit und haben auch noch das Heimrecht. Gleichemaßen stark in Abwehr und Angriff, mit vielen Möglichkeiten hier wie dort.

 

Und die Verlierer?

Das Erreichen des Conference Finals ist ein Erfolg de insgesamt jungen Truppe. Allerdings hat Anthony Edwards nicht den entscheidenden Schritt nach vorn gemacht im Vergleich zur vergangenen Saison. Insgesamt hat das Team Potenzial und bedarf höchstens punktueller Vestärkungen. So stellt sich die Frage, ob man mit einem doch limitierten Rudy Gobert (bei all seine Defensivstärke) wirklich titelreif ist. Auf jeden Fall arbeiten muss Cheftrainer Chris Finch an den bedenkenswerten Ballverlusten (ein Zeichen mangelnder Konzentration?), die sich die gesamten Play-offs durchgezogen haben.

 

Ansetzung

Fr., 02:00: Indiana Pacers – New York Knicks (3:1)

 

Carolina Hurricanes – FLORIDA PANTHERS 3:5 (1:4)

 

Es begann so gut für die Hurricanes und endete in großer Enttäuschung. Sebastian Aho brachte die Gastgeber mit zwei Treffern in Führung, doch der Titelverteidiger ließ sich nicht beirren. 3 Tore im 2. Durchgang drehten die Partie. Carollina glich zwar noch einmal aus, doch Seth Jarvis nach brillanter Vorarbeit von Alexander Barkov

https://www.nhl.com/gamecenter/car-vs-fla/2025/05/28/2024030315

stellt die Weichen auf Sieg für die Panther, den Sam Bennet mit Schuss ins leere Tor besiegelte.

 

Meine 🇫🇮

Sebastian Aho erzielte 2 Treffer, stand insgesamt fast 24 Minuten auf dem Eis, enorm viel für einen Stürmer. Alexander Barkov gab für die Panthers die Assists zu den letzten beiden Treffern. Anton Lundell erzielte das Tor zum 3:2 für Florida. Nur 3:37 Minuten Einsatzzeit hatte Eero Luostarinen, er musste nach einem Crosscheck noch im 1. Drittel in die Kabine. und kam nicht wieder.

 

Ausblick der Sieger

Zum dritten Mal in Folge stehen die Panthers im Finale, das hatten zuletzt die Nachbarn Tampa Bay Lightning geschafft (2020 bis 2022) und insgesamt erst 9 Teams. Jetzt geht es gegen die Edmonton Oilers mit Leon Draisaitl (eine Wiederhlung des Finals 2024) oder gegen die Dallas Stars. In beiden Fällen müssten sie zunächst auswärts antreten, das würde auch für ein Spiel 7 gelten.

 

Und die Verlierer

Zum 7. Mal in Folge erreichten die Hurricanes die Play-offs. Nie schieden sie in der 1. Runde aus, nie erreichten sie das Stanley-Cup-Finale. Irgend etwas fehlt immer. Während die Stürmer (Aho, Jarvis, Stankoven) noch einige gute Spielzeiten vor sich haben, sind die wichtigsten Verteidger langsam in die Jahre gekommen.

 

Ansetzung

Fr., 02:00: Dallas Stars – Edmonton Oilers
Die Oilers müssen auf verletzungsbedingt auf den bisher so starken Zack Hyman (wahrscheinlich Saisonende) und auch Conor Brown (zumindest Spiel 5) verzichten