von Münchner Löwe | Okt. 9, 2023 | Allgemein, bundesliga, Fußball, MLB
Erfolgreiche Volleyballer
Nach den Basketballern haben auch die Volleyball-Männer das Ticket für Olympia gelöst. Beim Qualifikationsturnier in Brasilien überzeugten (und überraschten) sie mit Siegen über Italien und Brasiliewn, die besser eingestuft wurden. Und auch die anderen Aufgaben lösten sie souverän. Überragend war „Hammer Schorsch“ Georg Glozer, aber das ganze Team genießt höchste Anerkennung. Neben den Deutschen schaffte auch Brasilien die Quali, Italien wird es über die Weltrangliste gelingen.
Unglaublicher Guirassy, unglaublicher VfB
Der unfassbare Erfolgslauf von Serhou Guirassy und seinem VfB Stuttgart hält an. Beim 3:1 gelang dem Franzosen erneut ein Hattrick. Er hält jetzt nach 7 Spielen bei 13 Toren, das hat noch nicht einmal ein Robert Lewandowski geschafft. Klar, das Auftaktprogramm war jetzt nicht das Schwerste, aber dass der VfB nach den zwei Saisonen nahe am Abgrund 6 von 7 Partien gewinnen und dabei auch noch so wunderbaren Fußball zeigen würde, muss erstaunen.
Noch schöner spielt nur Bayer Leverkusen. Wie die die Tore herausspielten gegen Köln, war eine Augenweide. 4 Neuzugänge, die dermaßen einschlagen musst du erst einmal hinbekommen. Chapeau an alle Beteiligten, insbesondere an Trainer Xabi Alonso und Sportdirektor Simon Rolfes. Der verdiente Lohn ist die Tabellenführung.
Schallmauer rückt näher
2:00:35: So lautet die neue Weltrekordzeit im Marathon, die am Sonntag der Kenianer Nelson Kiptum in Chcago aufstellte. Es war erst sein dritter Marathon überhaupt, und er galt schon nach seiner Premiere im Frühjahr als das größte Talent auf dieser Strecke. Klar, er profitiert wie alle anderen Langstreckenläufer von den Wunderschuhen (und leider gibt es um die kenianischen Läufer nicht verstummende Dopinggerüchte), aber so eine Zeit war lange völlig utopisch. Jetzt rückt sogar die 2-Stunden-Marke in Reichweite, die Kiptums Vorgänger Eliud Kipchoge unter Laborbedingungen (weshalb die Zeit nicht offiziell zählt) bereits unterboten hat. Nächstes Jahr in Berlin oder Chicago, das sind wohl die beiden schnellsten Strecken im Kalender, könnte es soweit sein.
Bei den Frauen stellte die Holländerin Sifan Hassan mit 2:13:44 Stunden einen neuen Europarekord auf und lief die zweitbeste Zeit jemals. Beide waren übrigens mit Nike-Schuhen unterwegs, nachdem Tigist Assefa aus Kenia mit Adidas-Tretern (sehr falsches Wort bei dem Federgewicht) vor zwei Wochen in Berlin in 2:11:53 den Weltrekord pulverisiert hatte.
Zverev Flop, Swiatek Top
Nach Sascha Zverevs Turniersieg vor zwei Wochen und dem Halbfinale in Peking lief es in Schanghai lange nicht so gut. Er scheiterte bereit in seinem Erstrundenmatch am aufstrebenden Russen Roman Safiullin mit 3:6, 1:6, ein Rückschlag im Race zum Masters nach Turin, aber noch hält er Platz 7, der dazu berechtigen würde. Und seine unmittelbaren Verfolger sind ebenfalls schon raus, und die anderen haben schon einen Respektabstand.
Bei den Frauen sicherte sich Iga Swiatek den Titel in Peking. Auf dem Weg dahin schlug sie unter anderem US-Open-Siegerin Coco Gauff. Vielleicht ein Duell der nächsten Jahre, oder eine Trielle dann noch mit der Weltranglistenersten Aryna Sabalenka.
THW Kiel hat Probleme
Nach 7 Spielen in der Bundesliga hat der THW Kiel bereits 3 Niederlagen auf dem, Konto, das hat schon mal für eine ganze Saison gereicht. Zumindest endete am Sonntag die Pleitenserie mit einem allerdings alles andere als überzeugenden 34:33-Heimsieg über HSV Hamburg. Negativer Höhepunkt war die 31:32-Heimpleite im Pokal am Dienstag zu Hause gegen Abstiegskandidat HSG Wetzlar. Neben Verletzungspech können die Kieler den Abgang der beiden Weltklassespieler Sander Sagosan und Niklas Landin, der beste Torwart der Welt, nicht kompensieren.
Alleiniger Tabellenführer sind die Füchse Berlin, die nach 8 Spieltagen als einziges Team noch ohne Punktverlust sind. Während Meister SC Magdeburg noch Anschluss hält, hat auch Mitfavorit SG Flensburg-Handewitt schon reichlich Federn lassen.
Simone Biles überzeugend zurück
Nachdem die Amerikanerin bei Olympia noch die Nerven weggeschmissen hat (allen Respekt, dass sie sich das eingestanden hat), kam sie in alter Stärke zur WM in Antwerpen zurück und sicherte sich insgesamt 4 Titel. Den mit der Mannschaft, im Mehrkampf sowie am Schwebebalken und am Boden. Den 5. Titel vergab sie durch einen Sturz beim von ihr kreiierten Biles 2 beim Pferdsprung und musste sich mit Silber hinter der Brasilianerin Rebeca Andrade beugen. Beim Pferdsprung gibt es übrigens eine grandiose Regel (Achtung Ironie). Steht ein Trainer zur Absicherung daneben, gibt es Punktabzug, auch wenn er nicht eingreift. Anders ist das am Stufenbarren. Man möge mir den Sinn erklären, denn Sicherheit müsste erstes Gebot sein, und wenn der Trainer nur zur Sicherheit dasteht, lecuchtet mir ein Punktabzug allein für seine Anwesenheit nicht ein.
Europäische Durststrecke.
Gerade mal zwei Siege, aber vier Niederlagen: So lautet die Bilanz der deutschen Vertreter im Europapokal in der vergangenen Woche. Baxyer un Bayer siegten in Skandinavien in Kopenhagen respektive Molde. Dagegen setzte es für Freiburg (gegen Westham) und Leipzig (gegen ManCity) Heimniederlagen. Sehr unglücklich unterlag der 1. FC Union trotz 2:0-Führung im Olympiastadion gegen Sporting Braga. Eintracht velor in Saloniki, und der BVB kam gegen den AC Mailand zu Hause nicht über ein torloses Remis hinaus und muss in der bärenstarken Gruppe (außerdem PSG und Newcastle) ums Weiterkommen bangen. Punkte gegen United in den nächsten beiden Partien mäüssen unbedingt her, um das totale Euro-Aus zu vermeiden. Der Rest hat durchaus noch intakte Chancen aufs Weiterkommen, aber berühmt waren die Vorstellungen allesamt nicht.
Starker Pogacar, Roglic zu Bora
Tadej Pogacar hat das letzte Monument des Jahres souverän für sich entschieden. Der Slowene siegte im Alleingang bei der Lombardei-Rundfahrt. Einen namhaften Neuzugang hat das Bora-hansgrohe vewrpflichtet. Pogacars Landsmann Primoz Roglic wird nächste Saison für das deutsche Team fahren.
Verstappen ohne Konkurrenz, McLaren stark
Jetzt steht es auch rechnerisch fest: Max Verstappen ist zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Und wie es sich für einen Champion gehört, triumphierrte er bei Grand Prix von Katar. Im tags zuvor ausgetragenen Sprint musste er dagegen einen seiner seltenen Niederlagen hinnehmen, als Oscar Piastri im McLaren erstmals triumphierte. Am Sonntag legte er mit dem zweiten Platz, und zwar vor Teamkollege Lando Norris. Zurzeit sind die McLaren also zweite Kraft hinter Red Bull. Dort enttäuscht Sergio Perez ein ums andere Mal nach seinem verheißungsvollen Saisonstart mit zwei Siegen in vier Rennen. Mal sehen, wie lange sich das die Führungsebene noch anschaut.
Das wird die Woche, die wird
Endlich pausiert die Bundesliga für Länderspiele. Während Europas Länder um die EM-Qualifikation spielen, einige Teams wie Belgien und Österreich können das Ticket auch rechnerisch fixieren, begibt sich die Deutsche Mannschaft mit dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann auf eine Amerika-Tour, um für sich zu werben für die WM in Nordamerika. Es stehen am Samstag und Dienstag Länderspiele gegen die USA und Mexiko an. Das gibt schönen Stressmit der Zeitumstellung vor allem, was die Rückkehr betrifft, denn nur 3 Tage nach dem Mexio-Spiel kommt es wieder zum Ligabetrieb.
Rugby-WM ohne Australien
Nach dew Vorrunde wird es jetzt bei der Rugby-WM ernst. Am Wochenende stehen die vier Viertelfinal-Partien an. Nicht mehr dabei sind die Australier, die Fiji doch ziemlich überaschend den Vortritt lassen mussten. Und das obwohl Fiji seinerseits gegen Portugal verlor, aber wenigstens den entscheidenden Zusatzpunkt ergatterte.
Die Ansetzungen
Sa, 17:00: Wales vs Argentinien
Sa, 21:00: Irland vs Neuseeland
So, 17:00: England vs Fiji
So, 21:00: Frankreich vs Südafrika
Mit Frankreich/Südafrika und Irland/Neuseeland sind die vermeintlich besten vier Teams in einer Tableauhälfte. Schön für die anderen vier, die den zweiten Finalisten ausspielen. Im Endspiel ist dieses Team auf jeden Fall klarer Außenseiter, aber da kann immer alles passieren.
Blick über den Teich
Im Baseball werden diese Woche die Divisional Series ausgespielt, jeden Tag zumindest in der Theorie mindestens zwei Spiele (wenn alle Partien über die volle Distanz von 5 Partien gehen) Bisher sieht es für die Auswärtsteams bestens aus, obwohl (oder weil?) diese bereits die Wild-Card-Runde hinter sich haben, die allerdings alle bereits nach dem 2. Spiel entschieden war.
Traurige Geschichte, die ich jetzt erst mitbekommen habe, weil ich erst jetzt den aktuellen Podcast von just baseball gehört habe. Tim Wakefield, der fantastische Knuckleballer der Red Socks, ist im Alter von 57 Jahren an einem Hirntumor gestorben.
Während die Baseballer sich langsam dem Saisonende nähern, beginnt die NHL diese Woche ihre strapaziöse Saison, und zwar in der Nacht zu Mittwoch mit den Partien Lighting vs Predators, Penguins vs Blackhawks und Titelverteidiger Knight vs Kraken. Sky will ausgiebigst übertragen. Werde ich persönlich bis auf den Draisaitl Watch zund andere Stats umindest bis März allerdings relativ wenig beobachten. Außergewöhnliches werde ich hoffentlich mitbekommen und dann hier verbreiten.
Die NFL hat ihre 6. Runde. Es gibt erneut am Sonntag ein London-Spiel. Um 15.30 im Tottenham Stadium treffen die Titans und Ravens aufeinander. Und die NBA-Clubs bestreiten Vorbereitungsspiele.
Außerdem könnte sich die WNBA entscheiden. Die Las Vegas Aces haben die 1. Partie von maximal 5 Partien gegen New York Liberty gewonnen. Mittwochnacht steigt die 2. Partie in Las Vegas, dann kommt die Serie ab Samstag (19 Uhr) nach New York.
Tennis in Schanghai
Ab morgen steht das Achtelfinale an. Nicht mehr dabei vonn den Top Ten sind Daniil Medwedew, Stefanos Tsitsipas, Holger Rune, Sascha Zverev und Taylor Fritz.
Und sonst?
Setzt sich der Ligabetrieb in den Mannschaftssportarten fort. Nur die Volleyball-Männer dürfen sich noch erholen. Auch internationale Wettbewerbe gibt es in de EuroLeague wo der FC Bayern Basketball am Donnerstag bei Panathinaikos antreten muss und Alba Basklonia empfängt. Vergangenen Freitag trafen die beiden deutschen Teams zum Auftakt aufeinander, und die Bayern setzten sich am Ende klar durch, obwohl sie zur Pause noch klar zurückgelegen waren.
Außerdem im Snooker die Wuhan Open.
Viel Vergnügen, macht aber noch was anderes als glotzen.
von Münchner Löwe | Okt. 2, 2023 | Allgemein, bundesliga, Fußball, MLB, Tennis
Ein bisschen Zittern musste sein
Mein Höhepunkt der Woche war ganz klar der Ryder Cup, obwohl ich nur den Schlusstag intensiver verfolgt habe. Im Nachhinein kann man es leicht sagen, aber die Spannung zwischendrin war schon ganz nett. Als plötzlich die Mitte des Tableaus nur noch Rot für Amerika aufleuchtete. Dass das Ganze dann durch einen von Rickie Fowler geschenkten Putt entschieden wurde, war irgendwie nicht passend. Zumal ein 90-cm-Putt bei dieser Anspannung erst mal gemacht werden muss.
Auf europäischer Seite war Viktor Hovland unglaublich. Und der Norweger steht erst am Anfang seiner Karriere, die eigentlich keine Grenzen kennt bei all den Unwägbarkeiten, die gerade Golf mit sich bringt, siehe zum Beispiel Morikawa, als nächster Woods gefeiert, aber doch (auf hohem Niveau) stagnierend.
Insgesamt war das Niveau erstklassig mit spektakulären Schlägen. Und doch sind das alles Menschen und kene Maschinen wie zum Teil haarsträubende Fehlschläge ins Wasser oder ins Gebüsch zeigen.
Das Format ist einmalig faszinierend, und es ist meines Erachtens ein großer Vorteil, dass es nur alle zwei Jahre stattfindet.
Ende eines Missverständnisses
Gerade mal zehn Monate durfte Max Eberl bei RB als Sportdirektor wirken, dann wurde er schnöde gefeuert. Es sei alternativlos gewesen, hieß es. Am fehlenden sportlichen Erfolg kann es nicht liegen. RB wurde Pokalsieger (wofür Eberl allerdings wenig konnte), und im Sommer hat er trotz der Abgänge von absoluten Schlüsselspielern wie Nkunku und Gvardiol eine aufregende, vielleicht sogar titelreife Mannschaft gezimmert. Aber es waren wohl menschliche Diskrepanzen. Der angeblich mangelnde Fleiß und die häufige Absenz via München erscheint mir da nur ein Vorwand. Dass der Rauswurf einen Tag vor der Partie gegen Bayern bekannt gegeben wurde, ist mehr als diskutabel, zumal nach allen, was man so liest nicht die Gefahr bestand, dass der Entschluss durchgestochen wird.
Um Eberl muss man sich keine Sorgen machen. Die Frage ist nur, wie lange die Schamfrist ist, bevor er bei den Bayerbn anheuert. Den dortigen Sportdirektor Christoph Freund wird es freuen.
Verzweifllungstat um Boateng
Ich hielt es ja für einen vespäteten Aprilscherz, aber Jerome Boateng scheint tatsächlich zum FC Bayern zurückzukehren. Ein Spieler, den Olympique Lyon in der vergangenen Saison für zu schlecht für die Ligue 1 befunden hat. Ein Spieler, der im Sommer keinen Verein fand (nur deshalb ist ein Wechsel jetzt überhaupt möglich). Ein Akt der Verzweiflung, der die katastrophalen Transferfehler der Münchner im Sommer, als man ohne große Not mehrere Verteidiger hat ziehen ließ, kaschieren soll. Warum kann man eigentlich nicht auf einen aus dem so gerühmten Nachwuchsinternat zurückgreifen, das muss für die betreffenden Spieler ein Schlag ins Kontor, ich formuliere es mal vornehm, sein. Manchmal hilft doch ein Schubser ins kalte Wasser. Ein Louis van Gaal hätte mit Sicherheit einen jungen ausgegraben wie damals Thomas Müller und Holger Badstuber.
Mammutsaison ist zu Ende
Gestern war es endlich soweit. Alle 30 MLB-Teams haben ihre 162 Spiele absolviert, übrig geblieben sind zwölf, die ab morgen den Weltmeister, die Amis mögen es zurückhaltend, ausspielen. Es geht bei Null los, die bisherige Saison gibt allenfalls Anhaltspunkte, weil vor allem die Pitcher-Rotation eine ganz andere sein wird. Aber die Offensive der Braves ist schon ziemlich furchterregend. Wenn ich mich festlegen müsste: Die nächste Konfettiparade findet in Atlanta statt.
In neuen Sphären
Einen geradezu unfassbaren Weltrekord im Marathon stellte die Kenianerin Tigst Assefa in Berlin auf. Und zwar am Sonntag vergangener Woche (gehört streng genommen also nicht mehr in diese Rubrik). Die Zeit lautet 2:11:53 Stunden. Inwieweit die neuen Wunder-Karbonschuhe geholfen haben, sei dahingestellt, es ist trotzdem unglaublich. Diese Schuhe scheinen aber der Gesundheit nicht dienlich zu sein, die Zahl der Knieverletzungen ist signifikant gestiegen. Ich bin gespannt, ob der Weltverband es gegen die Branchenriesen Nike et all es wagt einzuschreiten. Umfassende Untersuchungen sind allerdings ein Muss.
Aus für Satou Sabally
Die deutsche Basketballerin scheiterte mit ihren Dallas Wings an Titelverteidiger Las Vegas Aces, und zwar mit einem 0:3-Sweep. Zumindest die letzte Niederlage in Dallas war unnötig, führte Dallas doch fünf Minuten vor Schluss mit 61:53, bevor gar nichts mehr fallen wollte (zehn (!) Fehlwürfe en suite).. Sabally selbst spielte eine durchwachsene Serie, konnte an ihre großartige Saison, für die sie als am meisten verbesserte Spielerin ausgezeichnet wurde, nicht anknüpfen.
Ihre Schwester Nyara ist dagegen noch im Titelrennen mit New York Liberty. Sie selbst spielt allerdings nur eine untergeordnete Rolle.
Turniersieg für Zverev
Die Formanstieg von Sascha Zverev hält an. In Chengdu gewann er seinen 21. ATP-Titel durch einen Finalsieg gegen den aufstrebenden Russen Roman Safiullin, dem allseits eine gute Zukunft prophezeit wird.
Premiere auf Glas
Am Freitag fand in München eine außergewöhnliche Basketball-Partie statt. Die Akteure des FCBB und MHC spielten auf Glas, wohl erstmals in Europa. Die Reaktionen waren durchweg positiv, guter Grip. Und dann gibt es unzählige virtuelle Möglichkeiten. Die NBA schickte extra Abgesandte, das wäre doch was für die Show-Liga.
Irrsinn der Woche
Es geht mal wieder um den VAR, diesmal in England. Nach einem Tor für Liverpool in der Partie bei Tottenham aberkannte der Schiedsrichter wg Abseits ein Liverpool-Tor, zu Unrecht. So weit, so schlecht. Der VAR schritt ein, und jetzt wird es kurios. Angeblich sah der VAR den Fehler, doch aufgrund eines Kommunikationsfehlers dachte der Schiedsrichter, seine Entscheidung würde bestätigt und setzte das Spiel mit Freistoß Tottenham fort. Erst jetzt wurde allen der grobe Schnitzer bewusst, doch ein zurück war nicht mehr möglich. Es blieb nach der Partie nur zähneknirschendes Entschuldigen. Dazu hätte ich noch eine Anmerkung: Wenn es wirklich eine dermaßen klar falsche Entscheidung war, die fast sofort bemerkt wurde: Warum geht der Schiedsrichter dann nicht zum Tottenham-Kapitän, erklärt die Sachlage und überlässt den Rest dem Fairnessgedanken der Spurs, die dann eben mehr oder weniger wehrlos einen Treffer zulassen. Predigen wir nicht immer Fairness, gerade in England?
Wem Football fehlt, den vertröste ich auf morgen nach dem MNF.
Das wird die Woche, die wird
Ah, endlich wieder Champions League
Der 2. Spieltag steht an mit dem Kracher Kopenhagen vs Bayern. Die Eisernen bekommen es bei ihrer Heimpremiere im ausverkauften Olympiastadion mit Sporting Braga zu tun. Am Mittwoch dann BVB vs Milan und Leipzig vs City. Der internationale Schlager der Woche ist Napoli vs Real (in der Union-Gruppe). Viel von der Meistereuphorie in Neapel, ich war live vor Ort, ist nach einem eher mauen Saisonstart und einigen Querelen nicht übriggeblieben.
Der Eiertanz geht weiter
So ganz langsam neigt sich die Vorrunde der Rugby-Weltmeisterschaft dem Ende entgegen. Überraschungen sind bisher ausgeblieben, dafür gab es einige extrem hohe Ergebnisse. Man erwägt ja für die nächste WM 2027 eine Aufstockung, ob das dienlich ist, wage ich zu bezweifeln, aber ich bin da nicht wirklich kompetent, um das beurteilen zu können. Die interessantesten Spiele aus meiner Sicht sind am Samstag Irland vs Schottland und am Sonntag Japan vs Argentinien.
Im Baseball wird es ernst
Nach der Monstersaison geht es jetzt erst so richtig los – erst mal mit vier Wildcard-Games (Best of 3). Die jeweils ersten beiden Partien sind bereits für heute und morgen angesetzt. Im vergangenen Jahr waren diese Serien zum Teil höchst unterhaltsam.
Zverev auf Punktejagd
Die Tenniselite Männlein und Weiblein (allerdings beileibe nicht vollzählig) trifft sich diese Woche in Peking. Die Männer spielen ab morgen das Halbfinale aus. Dabei trifft Zverev auf seinen diesjährigen Dauerkonkurrenten Daniil Medwedew. Er hat sich ja schon bis auf Platz 10 der Weltranglistevorgearbeitet und dieses Jahr keine Punkte mehr zu verteidigen. Das ATP-Finale ist also mehr als realistisch. Zurzeit liegt er im Race auf den 7. Platz. Die Frauen sind erst im Achtelfinale angelangt, auch mit einer Top-Besetzung umd Swiatek, Gauff und Sabalenka.
Gleichzeitig beginnt am Mittwoch schon das Masters in Schanghai. Dort ist bis auf Djokovic die komplette Weltelite am Start.
Volleyballer auf Paris-Mission
Bisher läuft die Olympiaqualifikation der deutschen Volleyball-Männer nach Plan. Gespielt wird in drei Achtergruppen, von denen sich jeweils die ersten Zwei direkt für Paris qualifizieren. Deutschland ist in der Italien-Gruppe. Dahinter scheint Brasilien der härteste Rivale. Auf die trifft man in der Nacht zu Mittwoch.
Und sonst?
Mittlerweile haben alle Ligen ihren Betrieb aufgenommen (bis auf die Volleyballer, versteht sich. Im Snooker stehen die English Open an, im Darts der World Grand Prix.
von Münchner Löwe | Sep. 30, 2023 | bundesliga, Fußball
Eigentlich sollte mich nach 60 Jahren Bundesliga, sie ist damit übrigens genau vier Tage älter als ich, falls das irgendjemanden interessiert, nichts mehr überraschen. Aber dann gibt es eben doch Meldungen, die mich umhauen. Wie die von gestern, als der RB Leipzig in fünf dürren Worten vermeldete, dass er sich von Sportdirektor Max Eberl getrennt habe. Und diese Meldung haut der Club einen Tag vor der wegweisenden Partie gegen Bayern München raus. Das muss man erst mal schaffen. Und dass man es nicht einmal für nötig befunden hat, Trainer Marco Rose diesen Schritt mitzuteilen, bevor er es im Internet lesen durfte, spricht für sich.
Die Trennung an sich kam jetzt gar nicht sooo überraschend für diejenigen, die die vergangenen Wochen verfolgten. Die Verantwortlichen waren nicht zufrieden mit der Arbeitsauffassung von Eberl, der sich angeblich zu oft in seinem schmucken Häuschen mit seiner Freundin in München aufhielt und manchmal erst um 10 (!) im Vereinsgelände auftauchte. Als ob es sich in Leipzig immer noch nicht herumgesprochen hat, dass es Telefon, Skype etc gibt, dass es also einem Spielervermittler in, sagen wir Marseille, völlig egal ist, ob der Gesprächspartner in München, Leipzig oder Timbuktu ist.
Ich hätte nie gedacht, einmal Helmut Kohl zu zitieren: Aber wichtig ist, was hinten raus kommt. Und da ist es Eberl und seinem Team in der Sommerpause gelungen, trotz der Abgänge von absoluten Leistungsträgern wie Nkunku, Szobozlai und Guardiol ein schlagkräftiges, ja unter Umständen sogar bundesliga-titelreifes Team zusammenzustellen; das nota bene, die Bayern im Supercup mit 3:0 zertrümmerte.
Man warf Eberl vor, sich nicht genug zum Verein zu bekennen. Wobei „Verein“ RB Leipzig ohnehin absurd klingt mit seinen nicht mal 1000 Mitgliedern, von denen gerade 20 stimmberechtigt sind. Außerdem sind diese Bekenntnisse ohnehin das Papier nicht wert. Ich erinnere mit Grausen an Falko Götz, der damals bei der Vorstellung als Trainer bei 1860 sagte, er sei glücklich bei seinem absoluten Lieblingsverein zu landen. Leere Worte
Jedem war klar, dass der Herzensverein von Eberl seit Kindesbeinen die Bayern sind. Okay, das Verhältnis zu RedBull-Impressario Oliver Mintzlaff war wohl nicht das Beste, aber Freundschaften auf der Führungsebene sind dann doch eher die Ausnahme wie zurzeit etwa in Heidenheim. Wichtig ist eine konstruktive ZUsammenarbeit, in der man durchaus mal auch unterschiedlicher Auffassung sein darf. Vielleicht hat es auch da geknarzt, aber doch nicht unüberwindbar
Doch zurück zum Ausgangspunkt, dem irrsinnig anmutenden Zeitpunkt. Warum wartet man, wenn man Eberl schon unbedingt rausschmeißen will, nicht die Partie gegen Bayern ab? Hatte man Angst vor einem Sieg, der den Rauswurf dann doch ziemlich unverständlich machen würde? Vielleicht hat es ja tatsächlich einen aktuell-konkreten, handfesten Anlass gegeben, den allerdings blieb uns RB bisher schuldig.
Was bleibt, ist eine völlig unnötige Aufregung vor einer Partie, die der ganzen Konzentration bedarf. Und mir kann keiner erzählen, dass das die Spieler die vergangenen Stunden nicht extrem beschäftigt hat. Da sind ja immerhin einige Profis, die Eberl im Sommer verpflichtet hat mit Worten wie: „Hier kannst Du Dich entfalten, besser werden. Ich vertraue Dir.“ Und jetzt müssen diese Spieler erstens mitansehen, wie schnell das mit einem Rauswurf gehen kann und müssen sich zweitens Gedanken machen, ob der Nachfolger ebensolches Vertrauen hat. Das alles lenkt ab, und wenn es nur diese zwei Prozent sind, die am Ende fehlen.
Ich war dem Konstrukt RB bei aller Kritik immer recht aufgeschlossen, gönne als langjährig in Frankfurt (Oder) gelebt habend dem Osten und gerade Leipzig einen zumindest nationalen Spitzenverein. Aber alle Hater haben jetzt wieder neue Nahrung gefunden.
Ich habe übrigens eine ganz einfache Erklärung für den Rauswurf: Max Eberl hat sich geweigert, das widerliche Gesöff Red Bull in der Öffentlichkeit zu sich zu nehmen. Das ist die wahre Verbundenheit gewesen, die gefehlt hat.
von Münchner Löwe | Aug. 18, 2023 | bundesliga, Fußball
Am Freitagabend beginnt die 61. Bundesligasaison. Das Oberhaus ist damit nur etwas älter als ich selbst. Mit meiner Lebenserfahrung wage ich eine Saisonvorschau. Bitte nicht alles tierisch ernst nehmen, obwohl ich mir bei aller Subjektivität um einen objekltiven Touch bemühe. Alle Vorhersagen fußen auf dem Stand 18. August, 17 Uhr. Das Transferfenster in Europa läuft bis 1. September, das der saudischen Milliardäre sogar noch bis Mitte September. Da kann noch einiges durcheinandergewirbelt werden. Meine Vorfreude ist groß, und hier kommt die Vereinsübersicht und wahrscheinlich einem ziemlich gewagten Tabellentipp.
Bayern München
Nach endlosem Hin und her haben die Münchner Sturmikone Harry Kane an die Isar losgeeist. Der Vorschusslorbeer und der Hype waren am Ende unermesslich und auch unerträglich, erwartet in der Allgemeinheit werden mindestens 30 Tore plus Glanzleistungen in der Champions League. Man würde dem Engländer zurufen: Lies keine Zeitungen, mach Dein Ding!
Bei den Bayern bleiben Stellschrauben offen: Dabei ist die Torwartfrage angeblich geklärt. Manuel Neuer wird bald, also wahrscheinlich nach der Länderspielpause im September, zurückkommen. Allerdings weiß niemand, in welcher Verfassung, auch vor seinem Skiunfall zeigte er längst nicht mehr seine Glanzleistungen voriger Jahre. Ulreich ist ein braver Ersatz; für die Liga müsste es immer noch reichen. Und offenbar wollen die Münchner den Wunsch von ThomasTuchel nicht entsprechen und keinen defensivstarken Sechser verpflichten, schon gar nicht für teures Geld. Wehe, wenn der Anfang schiefgeht. Und wenn Tuchel dann keine Antworten hat …
Erste zwei Spiele: Bremen (A), FC Augsburg (H)
Player to watch: Ich bin gespannt, ob Konrad Laimer reüssiert und vielleicht den Sechser mimt, den sich Tuchel vorstellt.
Tipp: Sie werden das Dutzend der Meisteritel vollmachen. Letztlich ist der Kader zu stark für den Rest der Liga.
Borussia Dortmund
Mit Jude Bellingham verließ der bestimmt begabteste Profi den BVB, es fehlt mit Sicherheit spielerische Qualität, was dem BVB vor allem gegen defensive Gegner auf die Füße fallen könnte. Es gab zuletzt ein wüstes Nachtreten wegen angeblicher Egoismen, was mir nur Zeit, dass man sämtliche Aussagen während der Saison, wie toll alles ist, in die Tonne kloppen kann. Was daran stimmt, kann ich nicht beurteilen. Die Hoffnungen liegen bei Sebastien Haller, der topfit in die Runde geht und viel Torgefahr ausstrahlen dürfte, zumal er mit Malen und Akeyemi exquisite Sturmpartner hat. Mit Kobel haben sie (inklusive Neuer!) den besten Toerwart der Liga. Doch die große Frage ist, wie der verschluderte Meistertitel noch in den Kleidern hängt. Und der Kader scheint mir ein wenig zu schmal.
Erste zwei Spiele: Köln (H), Bochum (A)
Player tor watch: Marcel Sabitzer wechselte von München. Der Ösi hat viel Potenzial und will es allen zeigen. Allerdings ist er auch verletzungsanfällig.
Tipp: Champions-League-Platz scheint mir sicher, Meistertitel ziemlich utopisch; Platz 4
RB Leipzig
Okay, das 3:0 beim Supercup in München war mal ein Statement mit einem grandiosen Olmo. Der ist das Um und Auf des verbliebenen Kaders, denn mit Gvardiol (Abwehr), Szoboslai (Mittelfeld) und Nkunku (Sturm) haben sie extrem wichtige Spieler verloren. Angeblich baggert ManCity als Ersatz für de Bruyne.
Klar, sie haben attraktive Verstärkungen wie den hochbegabten Bitsiabu und Stürmer Openda, doch die müssen sich erst mal eingewöhnen. Die Erfahrung hat nämlich gezeigt, dass alle Spieler eine gewisse Zeit brauchen, um den RB-Fußball zu verinnerlichen.
Erste zwei Spiele: Leverkusen (A), Stuttgart (H)
Player to watch: Ich persönlich bin auf Xavi Simons sehr gespannt, dem Wunderdinge nachgesagt werden. Technisch perfekt und viel Willen und Potenzial.
Tipp: Champions-League-Platz scheint sicher; Platz 3
1. FC Union
Meine Wundertüte. Ein wenig sind die Berliner von ihrer Linie abgekommen und verpflichteten zuletzt mit Robin Gosens und Kevin Volland zwei gestandene (ehemalige) Nationalspieler. Das hebt ohne Frage die Qualität des Kaders, doch beide haben auch ihre Begehrlichkeiten, sprich einen Anspruch auf einen Stammplatz. Das wird ein nettes Gerangel. Hinzu kommt die Champions League, und das ist noch mal ein ganz anderer Schnack als die Europa League und wird Kraft kosten physisch und psychisch. Andererseits haben Sportdirektor Ruhnert und Trainer Fischer immer gezeigt, dass sie auch erhöhten Anforderungen gewachsen sind. Faustpfand bleibt die Heimstärke in der Alten Försterei in der Liga.
Erste zwei Spiele: Mainz (H), Darmstadt (A)
Player to watch: Ich bin auf Tousart sehr gespannt, der bei Hertha seine Klasse allenfalls andeutete, aber mE sehr viel Potenzial hat.
Tipp: Ein internationaler Platz müsste sich ausgehen; Rang 5
SC Freiburg
Wie die Berliner haben die Freiburger nahezu das Optimum aus der Saison herausgeholt. Mit Nils Petersen ist jetzt der Publikumsliebling weg, der allerdings nicht mehr die sportliche Bedeutung hatte. Viel mehr schlägt der Abgang des bärenstarken Torhüters Mark Flekken ins Kontor. Trainer Christian Streich vertraut auf den jungen Atuobe – bestimmt ein Wagnis. Ansonsten ist das Team weitgehend zusammengeblieben – ein großer Vorteil
Erste zwei Spiele: Hoffenheim (A), Bremen (H)
Player to watch: Vincenco Grifo brillierte mit seinen Standards und war sehr torgefährlich. Er widerstand vielen Versuchungen und wird sehr wichtig im Gefüge sein.
Tipp: Platz 5 zu wiederholen wird sehr schwer. Aber Platz 7 ist durchaus machbar aufgrund der eingespielten Startelf und dem bärbeisigen Streich an der Linie.
Bayer Leverkusen
Der Vorschusslorbeer ist riesig, das Potenzial enorm. Allerdings ist mit Diaby der beste Offensivspieler abhandengekommen. Warum man Bayer so viel zutraut? Da ist zum einen der hochbegabte Florian Wirtz, der nach seinem Kreuzbandriss voll angreifen kann und sich für die EM 24 empfehlen will. Zum anderen hat der Werksclub mit Granit Xhaka und Jonas Hofmann viel Erfahrung verpflichtet. Und der neben Diaby beste Bayer-Spieler der vergangenen Saison Frimpong blieb wider Erwartung
Erste zwei Spiele: Leipzig (H), Gladbach (A)
Players to watch: der hochveranlagte Grimaldo kam von Benfica. Er durchlebte die Kaderschmiede von Barca und gilt als Riesentalent. Man erzählt sich Wunderdinge
Tipp: Für mich ein Champions-League-Kandidat. Allerdings mit dem Fragezeichen Hradecky im Tor. Und wird Boniface im Sturm auch der Bundesliga gerecht? Aber im Laufe der Saison ist auch noch mit Patrick Schick zu rechnen. Platz 2
Eintracht Frankfurt
Hier ist vor allem die große Frage, ob Kolo Muani wirklich bleibt oder doch noch Verlockungen aus England oder gar Saudi Arabien folgt. Mit dem Stürmer sehe ich die Eintracht gut aufgestellt mit dem großartigen Torwart Trapp. Ein paar Fragezeichen bleiben bei mir in der Abwehr, wo Hasebe auch nicht jünger wird und nicht alles, etwa die fehlende Schnelligkeit, durch Erfahrung kompensieren kann. Viel spielerische Qualität ist dagegen in der Offensive, und das defensive Mittelfeld erfuhr mit Shkiri eine gute Verstärkung.
Erste zwei Spiele: Darmstadt (H), Mainz (A)
Player to watch: Mario Götze hatte ein sehr gutes erstes Jahr bei der Eintracht. Er kann jederzeit spielerische Glanzlichter setzen und harmoniert vor allem mit Jesper Lindström und Muani ausgezeichnet. Wird er noch ein Kandidat für Hansi?
Tipp: Man schnuppert an den internationalen Plätzen; Rang 6. Abewr nur, wenn Muani bleibt.
VfL Wolfsburg
Die internationalen Plätze haben sie mit einer Niederlage vs Hertha BSC verhühnert, mit Felix Nmecha und Verteidiger van Veen verließen wichtige Spieler den Club. Namhafte Neuzugänge sind bisher Fehlanzeige. Andererseits ist der Kader immer noch stark genug, dass er mit dem Abstiegskampf wohl nichts zu tun hat. Casteels ist eine zuverlässige Stütze im Tor, Thiago Tomas und Jonas Wind sind überdurchschnittliche Offensivspieler. Ein Problem könnte sich anbahnen, wenn Trainer Niko Kovac auch in der Liga Maximilian Arnold außen vor lässt. Max Kruse lässt grüßen.
Erste zwei Spiele: Heidenheim (H), Köln (A)
Player to watch: Patrick Wimmer hat außergewöhnliche Fähigkeiten. Der Österreicher kann zum entscheidenden Unterschiedsspieler reifen. Wenn er denn gesund bleibt.
Tipp: gesichertes Mittelfeld und ein Schielen nach den internationalen Plätzen
FSV Mainz 05
Man lebt vom Kollektiv und der Empathie, die Trainer Bo Svensson dem Team einhaucht (mal schauen, wie viele Gelbe Karte er diese Saison einsammelt). Viel wird davon abhängen, wann und in welcher Verfassung der hochveranlagte Jonathan Burkhardt nach seiner schweren Verletzung zurückkehrt. Die Fans haben das neue Stadion angenommen, man pflegt den Ruf des Karneval-Vereins, und es ist ziemlich viel Ruhe im Club.
Erste zwei Spiele: Union Berlin (A), Frankfurt (H)
Player to watch: Karim Onisiwo. Der torgefährliche Ausnahmekönner im Kader, der noch besser wird, wenn er mit Burkhardt zaubern darf. Dann sind die Mainzer vor allem zu Hause schwer zu bezwingen.
Tipp: Mittelfeld. Tendenz eher nach unten als nach oben.
Borussia Mönchengladbach
Müssen wir uns um die Gladbacher sorgen? Mit Bensebaini, Jonas Hofmann, Lars Stindl und Marcus Thuram verließen namhafte Spieler die Fohlen. Andererseits: Auch mit denen verlief die vergangene Saison ernüchternd, es kann eigentlich nur besser werden. Mit den internationalen Plätzen hatte man nix zu tun. Mit dem Schweizer Omlin haben die Gladbacher einen zuvelässigen Torwart, der Verlust von Bensebaini in der Abwehr ist zu kompensieren, weil sie ansonsten zusammenblieb mit Leistungsträgern wie Stefan Lainer und Ko Itakura. Und zumindest vom Namen her scheint das defensive Mittelfeld mit Weigl, Neuhaus und Kramer sehr gut aufgestellt. Es fehlt allerdings ein spielstarker Zehner, der die Spitzen in Szene setzt.
Erste zwei Spiele: Augsburg (A), Leverkusen (H)
Player to watch: Auf Neuzugang Cvancara liegen viele Hoffnungen. Mal sehen, wie er mit den etablierten Patrick Herrmann und Allassane Plea harmoniert.
Tipp: Es wird eine schwierige Saison. Zwar keine Belastung durch internationale Spiele, aber man wird froh sein, wenn man sich im Mittelfeld etabliert. Auf mehr zu hoffen, scheint mir sehr ambitioniert.
1. FC Köln
Mit Jonas Hector und Torwart Timo Horn haben zwei Urgesteine der Kölner den Verein verlassen, die auch in der Kabine als Führungsspieler fehlen dürften. Während im Tor Marvin Schwäbe seine Klasse schon unter Beweis gestellt hat, wird die linke Abwehrseite eines der Problemfelder, die Coach Baumgart zu lösen hat. Zumindest in der Offensive ist zumindest vom Potenzial viel Qualität vorhanden.
Erste zwei Spiele: Dortmund (A), Wolfsburg (H)
Player to watch: Davie Selke galt immer als Riesentalent und blühte unter Baumgart auf nach schwierigen Zeiten. Seine Tore im Zusammenspiel mit Neuzugang Waldschmidt und Brecher Tigges sind aber auch nötig, damit die Kölner nicht in die Abstiegszone driften.
1899 Hoffenheim
Liest man sich den Kader durch, finden sich wenige Schwachstellen. Oliver Baumann ist ein überdurchschnittlicher Schlussmann, Kabak und Kadabarek zuvelässige Verteidiger, Neuzugang Grillitsch und Prömel sind eine Bank im Mittelfeld, und vorne scheinen die Kraichgauer mit Weghorst, Neuzugang Bülter und Bebou gut aufgestellt. Mit Materazzo ist ein engagierter Trainer an der Linie. Und doch – mir fehlt das Aha-Erlebnis und erwarte eine Saison ohne große Höhen und Tiefen.
Erste zwei Spiele: Freiburg (H), Heidenheim (A)
Player to watch: Wout Weghorst hat beim VfL Wolfsburg gezeigt, dass er Bundesliga „kann“ und will sein eher desaströses Abenteuer ManUnited vergessen machen.
Tipp: Auch hier sehe ich einen gesicherten Mittelfeldplatz – eher mit der Tendenz nach oben. Das Publikum zu entfachen, wird allerdings eine große Aufgabe.
Werder Bremen
Die Hanseaten haben die zweifelhafte Ehre, den Auftaktgegner der Bayern mimen zu müssen – noch dazu im heimischen Weserstadion. Zuletzt war das Punkten gegen den Meister ein eher unmögliches Unterfangen und wenig spricht dafür, dass sich das heute ändert. Der Kader ist weitgehend zusammengeblieben, und die Stürmer Füllkrug und Ducksch sind die große Hoffnung. Das Pokalaus bei Victoria Köln war allerdings der nächste Dämpfer nach dem schwachen Saisonausklang.
Erste zwei Spiele: Bayern (H), Freiburg (A)
Player to watch: Naby Keita ist einer der prominentesten Neuzugänge der Liga überhaupt. Auch wenn er vielleicht seine besten Tage hinter sich hat, kann er mit seiner Klasse ein belebendes Element in der Werder-Offensive sein, zumal er mit Duksch und Füllkrug gute Abnehmer hat. Allerdings muss er nach seiner Verletzung erst mal wieder fit werden.
Tipp: Viel kommt auf den Sturm an, der Tore produzieren muss. Das Ziel kann erst mal nur der Klassenerhalt sein.
VfL Bochum
Nach dem Katastrophenstart noch die Klasse zu erhalten, war eine große Leistung. Auch jetzt kann allein der Nichtabstieg das Ziel sein, und der Vorteil ist, dass das auch jedem im Verein bewusst ist. Das enge Stadion ist immer für einige Punkte gut, aber wehe die Stimmung kippt. Es wird sehr auf den Start ankommen.
Erste zwei Spiele: Stuttgart (A), Dortmund (H)
Player to Watch: Schlussmann Manuel Riemann. Wechselt oft zwischen Weltklasse und Kreisklasse, zwischen Publikumsliebling und Sündenbock. Der emotionale Leader im Team.
Tipp: Der Klassenerhalt wird schwer, ist aber machbar. Es werden Kleinigkeiten, das Spielglück und die Verletzungen entscheiden.
FC Augsburg
Ganz schlechtes Omen: Didi Hamann, der die Schwaben in den vergangenen Jahren zuverlässig als Absteiger getippt hat, glaubt diesmal an den Klassenerhalt. Der wird dieses Jahr wieder schwer, aber die eklige Spielweise der Augsburger bringt so manchen Bonuspunkt auch gegen viel höhewr eingeschätzte Kontrahenten. Nach dem Abgang von Gikiewicz fehlt eine wichtige Stimme und auch ein glänzender Torwart. Das Pokalaus in Haching und eine ziemlich traurige Leistung waren auch nicht förderlich für die Stimmung. Und Trainer Enrico Maaßen muss sich erst noch seine Sporen verdienen, da wären Punkte zum Saisonstart äußerst hilfreich.
Erste zwei Spiele: Mönchengladbach (H), FC Bayern (A)
Player to watch: Der hochveranlagte Berisha ist eigentlich viel zu gut für den FCA. Allein wird er es natürlich nicht richten, aber so mancher Geniestreich kann schon sehr helfen.
Tipp: Der Klassenerhalt wird sehr schwer und vielleicht sogar nur über die Relegation zu schaffen.
VfB Stuttgart
Der Kapitän Endo ging gerade von Bord, Mavropanos könnte noch nach England folgen. Das wird nicht einfacher für den VfB, der sich zuletzt zweimal gerade noch so vor dem Abstieg retten konnte. Sind aller schlechten Dinge 3? Zumindest das Neckarstadion und die Anfeuerung der Fans könnte helfen, wenn die Zuschauer nicht ins Motzen verfallen. Man baut auf eine sichere Abwehr um Torwart Alexander Nübel.
Erste zwei Spiele: Bochum (H), Leipzig (A)
Player to watch: Alexander Nübel soll das Tor möglichst sauberhalten. Er hatte große Ambitionen, wollte beim FC Bayern reüssieren, jetzt bleibt die Hoffnung, sich in Stuttgart wieder ins deutsche Schaufenster zu stellen. Die Klasse dazu hat er allemal.
Tipp: Mit Müh und Not wird der Klassenerhalt geschafft.
Darmstadt 98
Die Aufstiegseuphorie ist nach der Pokalpleite beim FC Homburg arg gedämpft. Es geht nur über mannschaftliche Geschlossenheit, denn vom Namen her scheint der Kader nicht erstligareif. Vielleicht hilft es ja, dass die Lilien in der allgemeinen Wahrnehmung bereits abgestiegen sind und jeder Punktgewinn als Überraschung gilt. Und der Aufstieg vor viel namhafterer Konkurrenz sollte Selbstvertrauen geben.
Erste zwei Spiele: Frankfurt (A), Union (H)
Player to watch: Gjasula ist vielleicht der namhafteste, aber eben auch schon 37 Jahre alt.
Tipp: Es wird verdammt schwer mit dem Klassenerhalt. Ich fürchte, es wird nicht reichen.
1. FC Heidenheim
Viele Jahre klopften sie am Oberhaus an, scheiterten einmal erst in der Relegation, doch jetzt ist es soweit, der nächste Club im Oberhaus. Sie versprechen, ihren attraktiven Spielstil im Großen und Ganzen beizubehalten. Man weiß, wo man herkommt, jeder im Verein kennt jeden, und jede Partie wird zum Pokalfight hochgejazzt. Fit sind alle, kicken können alle, und keiner erwartet Wunderdinge. Und Trainer Frank Schmidt hat ohnehin schon bewiesen, dass er sein Team zu großen Taten führen kann
Erste zwei Spiele: Wolfsburg (A), Hoffenheim (H)
Player to watch: Wir dürfen sehr gespannt sein, ob Tim Kleindienst auch in der Bundesliga einnetzt. Die Nerven dazu hat er mit Sicherheit, wie sein Tor in der Nachspielzeit am letzten Spieltag zeigt. Er ist bestimmt nicht der schlechteste Abschlussspieler der Liga; es kommt halt drauf an, ob die Bälle überhaupt zu ihm gelangen.
Tipp: Warum, kann ich nicht wirklich erklären, aber ich sehe für Heidenheim bessere Chancen als für Darmstadt. Zumindest die Relegation müsste drin sein im Kampf mit Bochum, Augsburg und dem VfB. Und wenn es nicht klappt? Wird die Welt nicht untergehen, und verrückte Dinge, die die Zukunft gefährden, halte ich für ausgeschlossen.
Neueste Kommentare