Das war die Woche, die war

Ein folgenschwerer McLaren-Fehler, irdische Bayern und erfolgreiche Handballerinnen im eigenen Land. Dazu viel Wintersport, Ballsport und eine erste Vor-Entscheidung in der NBA.

 

McLarens Doppelfehler lässt Verstappen hoffen

 

Alles schien gerichtet für die Titelfeier von Lando Norris beim vorletzten WM-Lauf in Katar. Die McLarens waren auf der Strecke mit Abstand die schnellsten Autos. Sie im Sprint und Qualifikation für Oscar Piastri, und auch WM-Leader Lando Norris war klar besser als Max Verstappen, der übrig gebliebene WM-Konkurrent und Titelverteidiger im Red Bull. Würde Norris vor Verstappen bleiben, so viel war klar, ginge nach dem Konstrukteurstitel auch der der des besten Fahrers an McLaren.
So viel zur Theorie. In der Praxis sah es dann so aus, dass Norris (mal wieder) seinen Start verpatzte und den 2. Platz hnter dem souveränen Piastri an Verstappen abgeben musste. So weit, so ungut, so undramatisch. Doch in der 7. Runde der fatale Doppel-Fehler- Nico Hülkenberg baute einen schweren Fehler, die Gelb-Phase nutzten alle Fahrer zu einem frühen Boxenstopp. Alle Fahrer außer beide McLarens, dessen Kommandozentrale den Einsatz verpatzte, vielleicht auch nicht den einen oder anderen Fahrer bevorzugen wollte. Mit der Folge, dass Verstappen und praktisch dass gesamte Fahrerfeld einen der zwei Boxenstopps absolvieren konnten, ohne nennenswert an Zeit zu verlieren.
Letztlich kam es dann so, wie es kommen musste. Irgendwann mussten auch Piastri und Norris an die Box, und die Führung im Rennen war futsch. Der fahrerisch überlegene Verstappen raste dann als Sieger ins Ziel vor Piastri. Norris dagegen kämpfte wie ein Löwe um den 4. Platz gegen Kimi Antonelli. Schwieriges Unterfangen, da eer praktisch nichts riskieren durfte. Antonelli machte ihm letztlich den Gefallen mit einem Fahrfehler, und Norris rettete wenigstens Rang 4 hinter dem erstaunlichen Williams-Fahrer Carlos Sainz, der damit völlig überraschend einen Podestplatz einfuhr.
Diese 2 zusätzlichen Punkte für Norris könnten sich noch als wichtig erweisen. Vorm letzten Rennen hat er noch 12 Punkte Vorsprung auf Vestappen, ein dritter Platz reicht ihm also
näheres zur Ausgangsposition, siehe meine Wochenvorschau https://blickueberdenteich.de/das-wird-die-woche-die-wird-89/

 

Unfassbar – Bayern verliert, und zwar völlig verdient

 

In der Champions League hieß der Schlager des 5. Spieltags FC Arsenal gegen den FC Bayern, und die höchstklassige Partie hielt fast alles, was sich Fans und Experten versprachen. Hochgeschwindigkeits-Fußball, mannschaftliche Geschlossenheit, individuelle Klasse. Am Ende siegten die Londoner völlig verdient mit 3:1. Sie sind zurzeit das beste Teams zumindest in Europa (die Welt kann ich nicht einschätzen). Ich betone zurzeit, da Titel erst im Mai vergeben werden, etwa im Königsklassenfinale in Budapest.

Dementsprechend gelassen nahmen die Bayern die erste Saisonniederlage überhaupt hin. Man betonte den Lerneffekt, den diese Partie geboten hätte (etwa die unfassbar gut geschlagenen Eckbälle von Arsenal). Im Blickpunkt waren dann zwei Akteure, die ohnehin in München für Schlagzeilen sorgen

  • Lennart Karl: Zurzeit der heißeste Scheiß im Kader. Mit einer großartigen Direktabnahme, die mit Sicherheit einfacher aussah als sie war, vollendete er den schönsten Angriff des Abends zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Einen herrlichen Diagonalpass von Joshua Kimmich hatte Serge Gnabry technisch perfekt in Richtung des 17-järhigen gelenkt. Die Stimmen, die Karl unbedingt im deutschen WM-Kader sehen wollen, werden lauter, viele Argumente dagegen gibt es nicht (außer dass bis zur Nominierung im Mai noch sehr viel Wasser die diversen Flüsse hinabfließen wird.
  • Manuel Neuer: Beim Rauslaufen verschätzte sich der Schlussmann total, verpasste den Ball, den Arsenals Martinelli auch noch geschickt an ihn vorbeispitzeln konnte (und danach lässig ins verlassene Tor zum 3:1 verwertete). Das wäre ihm vielleicht vor 5 Jahren und erst recht vor 11 beim WM-Titel (vergleichbare Momente zu hauf etwa gegen Algerien). Der nächste schwere Patzer nach dem Kuller-tor in Berlin und zweimaligen´m Herumirren im Strafraum, erst gegen Freiburg, aber eben auch in London nach einer dieser großartigen Eckbälle. Seine schwache Form bestätigte er am Samstag beim 3:1 gegen St. Pauli, als er einen harmlosen Schuss des Hamburgers Andréas Hountondji passieren ließ. Hinterher räumte er erst mal die Spekulationen im seine Rückkehr ins Nationalteam auf. „Ich bin freiwillig zurückgetreten. Meine Konzentration gilt dem Verein“, bekräftigte er. Bei diesen Lestungen ist das h kein Thema, sollte Neuer aber künftig wieder gut halten, werden die Foredrungen wieder laut, das Vertrauen in die Nummer 1 Oliver Baumann ist bei Fans und Expeten, sagen wir, überschaubar.

Immerhin: Duch Tore in der Nachspielzeit gewannen die Bayern gegen den Nachzügler mit 3:1 und bleiben souverän an der Bundesliga-Spitze.

Im Verfolgerduell gelang Borussia Dortmund ein Achtungserfolg: Bei Bayer Leverkusen gewann der BVB in einer nicht immer hochklassigen Partie mit 2:1. Beide Teams hatten während der Woche in der Champions League gewonnen (Dortmund 4:0 über Villarreal, Bayer 2:0 bei Man City). Beide bestätigten ihre Anwartschaft auf einen erneuten Champions-League-Platz. Im Pokal-Achtelfinale treffen beide am Mittwoch erneut aufeinander, diesmal im Westfalenstadion.

 

Handball-Frauen mit weißer Weste

 

3 Spiel, 3 souveräne Siege gegen Island, Uruguay und vor allem beim 31:20 gegen Serbien: Die Hauptrunde der Heim-WM (mit Co-Gastgeber Niederlande) kann kommen. In Dortmund warten Spanien, die Färöer und Montenegro, die jetzt auch nicht angsteinflößenden Spitzen-Handball zeigten. Die Färingerinnen (so werden sie offenbar genannt, wie Beobachter vor Ort in Trier versicherten) setzten das emotionale Highlight des bisheigen WM-Verlaufs. Sie gewannen ihre Partie gegen die haushoch favorisierten Spanierinnen, 250 Schla chtenbummler (von insgesamt 40.000 Einwohnern hatten sich von der Insel ins so schwer erreichbare Trier aufgemacht und feieten vor, während und nach der Partie Party, während die Reporter mit Tränen in den Augen kommentierten.

Die Titelfavoritinnen gaben sich keine Blöße. Dänemark, Norwegen, Frankreich cruisen derzeit souverän durchs Turnier.

 

NBA-Cup-Viertelfinale steht

 

Zu méiner eigenen Überraschung ist alles so gekommen, wie ich es in meine Vorschau zum letzten Spieltag vorhergesehen habe. Bemerkenswert finde ich den Sieg der Orlando Magic (mit Franz Wagner und Tristand da Silva) bei den bisher so erfolgreichen Detroit Pistons. Sie werden nächste Woche im Viertelfinale mit einem Heimspiel gelohnt gegen den Florida-Konkurrenten Miami Heat . Außerdem empfangen im Osten die Toronto Raptors die New York Knicks. Im Westen kommt es zu den Paarungen Oklahoma City Thunder – Phoenix Suns und LA Lakers vs San Antonio Spurs.
Apropos NBA: Titelverteidiger Oklahoma City Thunder gewann am Sonntagabend bei den Portland Trail Blazers. Dort hatten sie ihre bisher einzige Saisonniederlage bezogen nach jetzt immerhin schon 20 Partien.

 

Odermatt siegt, Odermatt patzt

 

Das erste US-amerikanische Ski-Wochenende fand ausschließlich in Copper Mountain statt mit je zwei Rennen für Männlein und Weiblein. Marco Odermatt siegte gewohnt souverän im Super-G, schied aber im Riesenslalom (eigentlich seine Domäne)nach einem für ihn völlig untypischen Innenski-Fehler aus. Die Gusnt der Stunde nutzte der bereits 33-jährige Österreiche Stefan „Brandy“ Brennsteiner für seinen ersten Weltccup-Sieg überhaupt. Nur der Höhepunkt für das insgesamt sehr starke Austria-Team, die in besagtem Super-G die Plätze 2 bis 4 hinter Odermatt belegt hatten. Eine erstaunliche Frühform im Olympiawinter.
Die zeigte auch die Deutsche Lena Dürr. Überraschenderweise bereits im Riesenslalom, als sie beim Triumph der Neuseeländerin Alice Robinson mit Rang 6 ihr bestes Resultat überhaupt in dieser Disziplin herausfuhr; mit – ich sags jetzt uncharmant) 34 Jahren hat sie den Riesenslalom neu entdeckt. Im Slalom legte sie dann noch einen drauf und siegte wurde hinter der unschlagbaren Mikaela Shiffrin Zweite. Shiffrin schraubt weiter an ihren Rekorden, schaffte den 104. Weltcuptriumph insgesamt und gewann auch den 3. Slalom der Saison. Mit der Besonderheit, dass ihr diesmal tatsächhlich nicht zwei Laufbestzeiten gelang, dfür war sogar für sie die Piste im 2. Durchgang zu ramponiert.
Und auch Robinson stellte mit ihrem 5. Weltcupsieg einen Rekord auf, wie das US-Fernsehen kundtat. Sie ist nun Rekord–Weltcup-Gewinnerin aller Fahrerinnen, die nicht aus Europa oder Nordamerika kommen. Ich überlege, staune und rätsle, wen sie abgelöst haben könnte. Es müsste die neuseeländische (und gebürtige Österreicherin) Slalom-Spezialistin Claudia Riegler sein, die in den 90er-Jahren viermal in einem Torlauf triumphierte. Sofern ermittelbar, ist Robinson tatsächlich eine waschechte Neuseeländerin.

 

Und sonst

 

  • Bundesliga: Eine völlig überflüssige 1:2-Niederlage kassierte der VfB Stuttgart beim HSV. Beim Stand von 1:1 und in Überzahl riskierten die Schwaben bei einem eigenen Eckball in der Nachspielzeit alles und liefen prompt in den entscheidenden Konter.
  • Internationaler Fußball, England: Der FC Arsenal hat auch die schwere Hürde Chelsea genommen. An der Stamford Bridge begnügten sie sioch allerdings trotz Überzahl mit einem 1:1. Die Premier League führen die Londoner jetzt mit 5 Punkten vor ManCity (3:2 vs Leeds United) an. Vielleicht den Erfolglos-Bock umgestoßen hat der FC Liverpool mit dem harterkämpften und letztlich duchaus glücklichen 2:0 bei West Ham United.
    Italien: Spitzenreiter AS Rom musste durch die 0:1-Heimniederlage gegen Meister SSC Neapel die Tabellenführung schon wieder abgeben. Diese übernahm der AC Mailand durch ein 1:0 über Lazio. 4 Teams innerhalb von nur einem Punkt (plus Bologna mit einem Nachholspiel), diese Spannung an der Spitze ist grandios.
    Spanien: Das gilt auch für die Privera Division: Dort hat der FC Barcelona mit dem 4. Liga-Sieg in Folge Real Madrid (zuletzt 3 Remis) an der Spitze abgelöst. Dahinter lauern mit je einem Punkt Abstand Villarreal und Atlético. Balsam auf die Seele der Katalanen nach dem noch glimplichen 0:3-Debakel während de Woche beim FC Chelsea
    Frankreich: Quelle surprise, PSG ist nicht mehr Tabellenführer. Die Pariser verloren bei der AS Monaco und müssen sich derzeit mit Rang 2 hinter RC Lens zufriedengeben.
  • Basketball: Die deutschen Weltmeister errfüllten die Pflichtübung auch ohne ihre NBA-Prois um Schröder und Wagner und starteten mit einem Sieg über Israel in die WM-Qualifikation. Erfreulich: Rund ums Spiel blieb alles weitgehend ruhig.
  • Wintersport: 4 Staffeln standen zum Biathlon-Auftakt in Östersund auf dem Programm. In glänzender Frühform die Französinnen, die die Frauen-Staffel, sowie die Single-Mixed-Staffel (dank der überragenden Weltcup-Zweiten Loun Jeanmonnot) für sich entschieden. Die deutschen Starter insgesamt blieben ohne Podestplatz, gerade die Frauen um Franiska Preuß suchen noch ihre Form. Mal sehen, was die je 3 Frauen- und Männer-Einzelrennen diese Woche ebenfalls in Östersund bringen.
  • Dopingsperren: Jetzt scheint es festzustehen. Langlauf-Olympiasiegerin Victoria Carl wird wegen ihres positiven Tests zum Saison-Abschluss 2025 Olympia verpassen. Es bleibt bei der vorläufigen Suspendierung für die gesamte Saison, auch wenn der Arzt die alleinige Verantwortung für das VErabreichen des verbotenen Mittels übernahm.
    Auch die beste österreichische Rodlerin Magdalena Egle muss Olympia abschreiben. Ihre Sperre wegen gleich drei verpasster Doping-Tests wurde nur auf dreieinhalb Jahre reduziert. Sicher den Regeln entsprechend, aber ich finde die Gleichsetzung Verpassen Test=positiver Test problematisch, isnbesondere wenn ich sehe, mit welchen Ausreden die Überführten Dopingsünder davonkommen (Sinner, Swiatek, Chinas Schwimmer).
  • Motorsport: Im letzten Rennen hat Sébastien Ogier den Titel geholt. Dem Franzosen reichte ein 3. Platz beim Abschluss in Saudi-Arabien und verdrängte noch den Waliser Elfyn Evans. Es ist der 9. Titel für Ogier, der damit mit seinem Landsmann Sebastien Loeb gleichzog. Die Leistung ist umso ersstaunlicher, weil Ogier 5 der ersten 8 Rennen ausgelassen hatte.

 

Das war die Woche, die war

Deutschlands Fußballer sind bei der WM dabei, Sinner ist Weltmeister und Mikaela Schiffrin eine Klasse für sich

 

Fußball-Gala statt WM-Zittern

 

Was war das Wehklagen groß nach dem mauen 2:0 der deutschen Nationalmannschaft am Freitag in Luxemburg. Die WM sei in Gefahr, und sogar wenn „wir“ uns qualifizieren sollten: „Was zur Hölle wollen wir da?!“, rauschte es durch den Blätterwald.
Und jetzt – 4 Tage und gerade ein Spiel später: „Wir können wirklich Weltmeister werden!“, titeln dieselben Blätter nach der 6:0-Gala gegen die Slowakei. Ein tatsächlich imposanter Auftritt in Leipzig gerade in der 1. Halbzeit, der durchaus zu Hoffnungen Anlass gibt.
Zwischen Euphorie oder Depression, Himmel oder Hölle: Auch nach gut 2 Jahren Amtszeit mit Julian Nagelsmann als Bundestrainer ist die deutsche Mannschaft überhaupt nicht einzuschätzen. Die Wahrheit liegt, wie so oft im Leben, in der Mitte, wobei für mich die positiven Aspekte letztlich überwiegen: nämlich die sehr kreative Offensive, zumal sie mit dem langen Nick Woltemade in der Mitte auch einen im Wortsinn trefflichen Abnehmer gefunden hat.

Julian Nagelsmann verblüffte ja wieder alle Experten und die gefühlten 80 Millionen Bundestrainer, als er Leroy Sané ins Aufgebot holte und ihn sogar zweimal in die Startelf beorderte. Wirklich?? Diesen Sané??? Der Bayern-Versager, der aus reiner Geldgier in die türkische Liga abwanderte, die doch nur knapp besser ist als jene von Gibraltar???? Sané strafte alle Kritiker Lügen, war schon in Luxemburg einer der ganz wenigen Lichtblicke (neben dem zweifachen Torschützen Woltemade). Am Montag in Leipzig war er dann der beste unter vielen guten, der tatsächlich sein Riesen-Potenzial auf den Rasen brachte und plötzlich laut „Kicker“ „außerhalb jeder Diskussion“ steht. So schnell geht das.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Rückenwind des 6:0 zum Jahres-Abschluss und die nach dem 0:2 vom September in Bratislava letztlich souveräne WM-Qualifikation unendlich gut tut. Wobei wahrscheinlich von den unmittelbar Beteiligten niemand auf die Idee kommt, gleich vom Titel zu sprechen. Zumal das 48er-Irrsinnsturnier noch dazu im riesigen Amerika so viele Unwägbarkeiten bereithält. Die immer noch nicht sattelfeste Abwehr wird schon demütig machen.

Eines hoffe ich inständig: Dass keine neuerliche Neuer-Torwart-Diskussion aufflammt. Auf Oliver Baumann war zuletzt immer Verlass (zuletzt 4 Spiele ohne Gegentor und das war vor allem dem Schlussmann zu verdanken, der viele Abwehrschnitzer ausbügelte). Sollte Baumann gesund bleiben, besteht nicht der geringste Anlass, einen Wechsel auf der Torwart-Position vorzunehmen! Nicht für den derzeit verletzten Marc-André Ter Stegen und erst recht nicht für Manuel Neuer! Andererseits ist Nagelsmann für alle Sauereien/Merkwürdigkeiten gut, siehe die absurde Ausbootung von Angelo Stiller, zuletzt einer der Besten im Team.

 

Sinner jubelt, Alcáraz allerdings auch

 

Würdiger hätte das Tennisjahr nicht enden können (ich lass jetzt mal den Daviscup diese Woche außen vor). Im Endspiel der ATP Finals, der inoffiziellen Weltmeisterschaft jedes Jahres, trafen in Turin die beiden mit Abstand besten Spieler aufeinander. Diesmal behielt Jannik Sinner in einem zeitweise sehr intensiven, allerdings auch recht fehlerbehafteten  Match gegen Carlos Alcáraz die Oberhand. Während der Woche hatten die beiden gezeigt, dass sie der Konkurrenz meilenweit enteilt sind; was auch die Tatsache belegt, dass Sinner und Alcáraz zurletzt alle großen Finals bestritten hatten (Paris/Alcáraz, Wimbledon/Sinner, Flushing Meadows/Alcáraz und eben jetzt Turin).
In seiner italienischen Heimat war Sinner den entscheidenden Hauch besser als sein Gegner, den allerdings offenbar auch eine leichte Oberschenkelblessur behinderte. Er hat seine Lektionen gerade aus der Pleite in New York gelernt, spielt variabler und streut vermehrt Netzangriffe in sein Spiel. In der Halle, wo kein Wind und keine Sonne und andere Wetter-Widrigkeiten stören, ist er nun seit 2 Jahren unbesiegt.
Andererseits hat auch sein Kontrahent Grund zum Jubeln: Der Spanier Alcáraz schließt das jahr als Nummer 1 der Weltrangliste ab, obwohl er (wie bisher jedes Jahr) im Herbst nicht mehr richtig auf Touren kam. Natürlich profitiert er in dieser Hinsicht auch von der dreimonatigen Dopingsperre, die Sinner im Frühjahr ausfasste.

Dem Rest bleibt die sehr vage Hoffnung, dass Sinncaraz schon den Zenith ihres Könnens erreicht haben. Doch bei Lichte betrachtet ist das sehr unwahrscheinlich, da die beiden mit 24 und 22 jahren noch sehr jung sind und sich gegenseitig anstacheln. Mich würde es nicht wundern, wenn Sinner und Alcáraz im Jahr 2026 alle 4 Grand-Slams bestreiten würde, einen anderen Sieger als die beiden in einem dieser großen Turniere kann ich mir gerade nur sehr undeutlich vorstellen.

 

Ach Zverev

 

Womit ich beim klar besten deutschen Spieler bin. Alexander Zverev verpasste mit der Niederlage gegen Felix Auger-Alliasime das Turiner Halbfinale. Dennoch beschließt er 2025 als „Best of the rest“ als Weltranglisten-Dritter. Und doch wird der Hamburger enttäuscht sein, vor allem mit seinen Auftritten bei Grand-Slam-Turnieren mit dem Tiefpunkt des Erstrunden-Ausscheidens in Wimbledon. Dass er jetzt einen unnützen Kleinkrieg gegen Chefkritiker Boris Becker scharmützelt, scheint wenig hilfreich. Wie viele andere Experten auch moniert Becker, dass Zverev einen fast undurchdringbaren Familien-Kokon gesponnen hat; dass vielleicht auch deshalb sein oft zu passives Spiel kein Update erfährt. Dazu sei anzumerken, dass sich Boris Becker himself mehr oder weniger deutlich als der Chefberater des Zverev-Clans angeboten hat, natürlich auch, um selbst im Gespräch zu bleiben.
Tatsache ist aber auch, dass sich Zverev allen Tipps von außen verwehrt: Papa Alexander und Bruder Mischa sind weiter die Hauptansprech-Partner. was immerhin zu Platz 3 der Weltrangliste reicht, aber halt nicht zu einem Grand-Slam-Triumph. Vergessen scheint jedenfalls Zverevs eigener Hilferuf nach dem Turnier in Wimbledon, als er nach dem Aus gegen Arthur Rinderknech andeutete, endlich auf fremde Hilfe zurückzugreifen. Ob es dafür allerdings genügt, dass er für 10 Tage nach Mallorca gefahren ist, um dort Tipps und Tricks von Toni Nadal zu erhalten – das wage ich zu bezweifeln.

 

Shiffrin in der eigenen Slalom-Welt

 

Nach dem Slalom von Levi hatte Mikaela Shiffrin vor allem ein Problem: Wie nennt sie bitte ihr Rentier, das sie als Prämie erhalten hat? Es ist nämlich schon ihr neuntes, das sie in ihrer Karriere für ebenso viele Triumphe in Finnland bekommen hat. Nach einer Nacht hatte sie den Geistesblitz: Winkie soll sie heißen, so war der Spitzname der Frau Mama in der Kindheit.
Im Slalom zuvor sahen wir wieder die „alte“ Mikaela (immerhin schon 28 …), die die übrige Weltspitze um mehr als 1,5 Sekunden distanzierte, also eine halbe Ewigkeit: spritzig vom ersten Tor an, extrem sicher auf dem Ski, angriffslustig. Der schwere Sturz von Killington vor einem Jahr, als sie sich eine Torstange in den Bauch rammte, scheint tatsächlich überwunden. Wer will sie in dieser Form im Slalom schlagen?, lautet die Frage ohne schlüssige Antwort.
Fortan, so scheint es, geht es im Slalom nur noch um Platz 2, und da mischen erfreulicherweise zwei Deutschinnen kräftig mit. Die junge Emma Aicher, die in Levi als Dritte (noch hinter der Albanerin Lara Culturi) zum ersten Mal überhaupt im Weltcup auf ein Slalom-Podest fuhr, und die erfahrene Lena Dürr, die auf Platz 4 landete (und mal wieder den 2. Durchgang etwas verbremste).
Aicher wiederum lässt die deutschen Skifans vom Gesamtweltcup träumen, wenn sie ihre grandiose Form in den Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G vom März (2 Siege, ein 2. Platz) über den Sommer gerettet hat.

Bei den Männer gab es eine Premiere: Lucas Pinheiro Braathen schaffte als erster Brasilianer einen Weltcup-Sieg: im Skifahren und soweit ich recherchieren konnte, im Wintersport überhaupt. Lucas Pinheiro ist natürlich kein gebürtiger Brasilianer, als Lucas Braathen gewann er für Norwegen bis 2023 fünf Weltcup-Rennen, bevor er sich mit dem Verband zerstritt und anach einem Sabbatical die Staatsbürgerschaft seine Mutter annahm. Den Tränen war er nahe nach „der schwierigen Zeit“. Für die Skifans ist seine Rückkehr (die schon 2024 erfolgte) ein Segen.

 

Und sonst?

 

  • Handball: Paukenschlag des SC Magdeburg: Im Speitzenspiel der Männer-Bundesliga gewannen die Bördestädter klar bei der SG Flensburg-Handewitt. Vielleicht  schon die Voerentscheidung im Titelrennen, obwohl noch nicht mal ein Saisondrittel absolviert ist. Aber wer soll den Champions-League-Sieger stoppen? Eine perfekt eingespielte Truppe ohne jede Schwäche und auch breit genug aufgestellt, damit sie etwaige Ausfälle kompenieren kann. Auch das Monsterprogramm scheint fast spurlos vorüberzugehen, denn in der Champions League hat der Titelverteidiger ebenfalls alle 7 Spiele gewonnen.
  • Basketball: Zwei unglückliche Niederlagen kassierte der FC Bayern in der Euroleague. Tragische Figur in Paris und Efes war jeweils Spencer Dinwiddie: In Paris vergab er in  seinen Freiwurf zum Ausgleich; vielleicht sogar absichtlich, weil er auf den Rebound spekulierte?. Auch in Efes landerte sein potenziell siegbringender Wurf nur am Ring. Damit sind die Münchner nach einem 3-Siege-Zwischen-Spurt wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. De Weg mindestens in die Play-Ins (Rang 10) ist in dieser extrem fordernden 20er-Monsterliga noch sehr lang und steinig.
  • Motorrad: Ausnahmsweise keinen spanischen Sieg gab es zum Saison-abschluss de MotoGP in Valencia. In de Höle des Espana-Löwen gewann der Italiener Marco Bezzecchi. Als Weltmeister stand schon länger Marc Marquez fest, der für das Rennen in der Heimat verletzungsbedingt pausieren musste. Die Gastgeber hielten sich am Sonntag mit Siegen in der Moto2 (Izan Guevara) und Moto3 (Adrian Fernandez) schadlos.
  • Eisschnelllauf: Der Amerikaner Jordan Stolz hatte in Salt Lake City einen starken Weltcup-Auftakt und gewann die Rennen über 1000 und 1500 Meter. Aus deutscher Sicht erfreulich: Der gerade mal 18 jahre alte Finn Sonnekalb katapultierte sich über 15000 Meter mit Junioren-Weltrekord (1,41,33 Minuten/bleichzeitig deutscher Rekord) in die Weltspitze.

Ein Venezolaner rettet die Baseball-Ehre der USA *

Blick über den Teich, World Series

* ich weiß natürlich, dass diese Überschrift eine schamlose Übertreibung ist. Die ich aber angesichts der kriegs(ähnlichen)-Handlungen von Trump gegen Venezuela passend und witzig finde; sie ist im übrigen auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Ihr werdets lesen und verstehen, hoffe ich.

 

Toronto Blue Jays – LOS ANGELES DODGERS 4:5/11 Inn. (3:4)

 

Der Countdown in Toronto hatte begonnen, und er war bei 2 angelangt. 2 Outs fehlten im 9. Inning also nur noch, und die heimischen Blue Jays würden die 4:3-Führung verteidigen. Damit diese unglaubliche 7. Partie dieser noch unglaublicheren World Series gegen die Dodgers gewonnen haben und die Stadt und ganz Kanada würde den ersten WS-Triumph nach 1993 feiern. Knisternde Erwartung: Am Schlag stand Miguel Rojas, der nominell schwächste in der Line Up der Dodgers, der den Ball nur selten trifft und erst recht nicht satt. Dafür ist er ein umso besserer Verteidiger, wovon noch die Rede sein soll. Und was tat Miguel Rojas – der Nicht-Homerun-Schläger. Drosch den Ball über den Zaun: Homerun, Ausgleich, die Siegesfeier fiel (erst mal) aus.
Doch im unteren 9. Inning hatten die Blue Jays erneut die Chance: Bases loaded, 1 Aus: am Schlag Dalton Varsho: der trifft den Ball, flach, durchaus gefährlich: aber er rollt in Richtung von Miguel Rojas,dem so großartigen Verteidiger und wahrscheinlich noch voller Adrenalin ob seiner offensiven Heldentat ein paar Minuten zuvor. Rojas klaubte den Ball nicht nur mühelos auf, sondern beförderte ihn auch mit einem perfekten Wurf zur Homebase. Wo er um Sekundenbruchteile rechtzeitig im Handschuh seines Catchers Will Smith landete, bevor der heranstürmende Isiah Kiner-Falefa die Homebase erreichte: ein bisschen mehr nach rechts oder links, ein bisschen weniger hart – und Kiner-Falefa hätte den sieg- und World-Series-bringenden Punkt geschafft.

Will Smith wiederum war es im 11. Inning vorbehalten, mit seinem Home Run den letztlich tatsächlich entscheidenden Punkt zu schaffen. Denn auf diesen Punkt hatten die Blue Jays tatsächlich und endgültig keine Antwort mehr.

Donald Trump und alle US-Amerikaner können also aufatmen. Die Trophäe bleibt in den USA; ebern weil ein Mann aus Venezuela zwei absurd gute Momente seines Sportlerlebens in einem Spiel vereinigte. Die Dodgers wiederum schafften ein Kuststück, das zuletzt den New York Yankees gelang: die Titelverteidigung.

 

Viele Heldengeschichten …

 

Allein diese elektisierenden World Series hatte so viele Geschichten zu erzählen: so viel Unglaubliches, zuvor noch nie (sehr selten) Gesehenes.

  • der unfassbare Rookie-Pitcher der Blue Yays Trey Yesavage, der im 5. Spiel gleich 12 Strike outs warf und die Dodgers-Stars wie Lehrbuben aussehen ließ. Er war auch Teil dieses Game-7-Thrillers, als er im 7. Inning 3 Schlagmänner ausmachte, allerdings im 8. Inning den Homerun von Max Muncy zum 4:3 hinnehmen musste.
  • Will Klein: im legendären 18-Inning-Thriller des Spiel 3 der entscheidende Mann, als er als letzter Werfer der Dodgers 4 unglaubliche Innings warf und keinen einzigen Run zuließ. Vorher und nachher ward er nicht mehr gesehen.
  • Shohei Ohtanis Monsterspiel 3: 9-mal trat er an zu einem At Bat: 2 Homeruns, 2 Doubles, fünfmal ließen ihn die Toronto Werfer freiwillig (viermal) und fast freiwillig per Walk auf die erste Base.
  • Addison Barger: im 1. Spiel trat er als Einwechselspieler an und schlug einen Grand Slam (Homerun mit geladenen Bases). Noch nie gab es so etwas in World Series, die immerhin ihre 120. Auflage erlebten.
  • der malade Bo Bichette: kaum laufen konnte der Toronto-Profi, als er nach einer gut einmonatigen  Verletzung zu den World Series zurückkam. Was ihn nicht abhielt, im 7. Spiel einen 3-Run-Homer über en Zaun zu dreschen.
  • Miguel Rojas: sein Homerun war erst der zweite in einem 7. Spiel der World Series, der im 9. Inning einen Ausgleich bedeutete. Zuletzt hatte es das 1960 gegeben …
  • Will Smith: entscheidender Homerun, was will man mehr? Vielleicht diese Geschichte. Namensvetter ist nämlich nicht nur de berühmte Schauspieler, sondern ein Relief(Ersatz)-Pitcher, der von 2021 bis 2023 mit 3 verschiedenen Teams (Atlanta Braves, Houston Astros, Texas Rangers) die World Series gewann. Damit steht seit 5 Jahren ein Will Smith in den Siegerlisten.

 

 … aber nur ein Supermann

 

Und doch verblasst all das im Vergleich zu Yoshinobu Yamamoto. Dem Pitcher gelang im 2. Spiel der World Series ein Complete Game. In seinem 2. Start (Spiel 6) absolvierte er 6 fast fehlerfreie Innings, in denen er nur einen Run zuließ. Wahrscheinlich hätte er sogar noch ein Inning mehr werfen können (Pitchcount erst bei 90 oder so), doch Team-Manager Dave Roberts dachte vielleicht tatsächlich schon an das 7. Spiel. Wo sprichwörlich „jede Hand, jeder Arm gebraucht wird.
Also auch jene des Japaners, obwohl dieser erst tags zuvor geworfen hatte. Im 9. Inning kam er auf den Mound, mit einem Aus im Rücken, aber auch 2 Mann auf Base. Er überstand das 9. Inning (auch dank der starken Defensivleistungen nicht nur von Rojas, im 10. Inning eliminierte er (immer einen gegnerischen Homerun und damit die Niederlage vor Augen) drei letztlich hoffnungslose Schlagmänner, im 11. Inning schließlich ließ er zwar Vladimir Guerrero per Double und Barger per Walk auf Base, provozierte aber auch mit seinem Wurf, dass Alejadro Kirk in das spiel-, serien- und trophäenentscheidende Double Play schlug.
Statistisch war das dann der 3. Sieg für ihn in den World Series, und angesichts dieser famosen Leistung konnten die Journalisten einfach nicht anders und wählten ihn zum MvP der World Series – trotz Landsmann und Super-Superstar Shohei Ohtani.

 

Gewinner Baseball

 

Was Besseres als diese World Series hätte dieser Sportart nicht passieren können: Schon die Ansetzung LA vs Toronto, USA vs Kanada in diesen Trump-Zeiten (51. Bundesstaat und so). Und das Team Kanada forderte nicht irgendein doofes Provinzteam, nichts für ungut, Milwaukee Brewers oder Philadelphia Phillies, sondern mit den LA Dodgers das meistgehasste und reichste und mit Superstar überbesetzte Team der National League. Tatsächlich drückte ganz Kanada den Blue Jays die Daumen, wie Staatspräsident Mark Carney in einem ersten Kondozenschreiben in einem Schreiben versicherte, in dem er trotz der Niederlage den Stolz aller Kanadier übermittelte. (Wahrscheinlich gibt es ein paar Besitzer von kanadischen NHL-Clubs, die insgesamt heilfroh sind, denn die warten ebenfalls seit 1993 auf einen Stanley Cup Triumph für Kanada. Mein Trost: Mit einem Sieger ausgerechnet aus Los Angeles wird auch Trump nicht wirklich glücklich sein …
Und dann diese unfassbare Serie, mit Drehungen und Wendungen wie selten gesehen: Matchfolge 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 3:2, 3:3, 3:4 aus Sicht der Jays. In sieben zum Teil epischen Partien.

 

(Ein bisschen) Deutschtümelei

 

Die deutschen Zuschauer durften teilhaben, nicht nur diejenigen, die den League Pass besitzen. Erstmals seit Ewigkeiten gab es (bei Sportdigital+) alle Post-Season-Spiele in deutscher Sprache, die World Series mit dem großartigen Axel Goldmann am Mikrofon. Nicht zu unrecht lobte er seinen Sender hinterher (und meinte sehr verient auch sich selbst).
Und doch gäbe es noch einiges zu vebessern: Goldmann kommentierte alleine, von irgendwo in einem Kabäuschen (das wir nie sahen) – vielleicht sogar von daheim? Wie wäre es, wenn sich nächstes Jahr Goldmann (oder ein anderer)  mit einem Kollegen und dazu vielleicht sogar einem Experten (warum eigentlich nicht Phillies-Profi Max Kepler?) in einem vorzeigbaren Studio zusammensetzt, wo dann die ewigen Inning-Pausen vernünftig mit Analysen und Geschichten/Geschichtchen überbrückt werden?
Und noch eins, liebes, besser liebgewonnenes Sportdigital1+: Es gibt Menschen, die diese Spiele relive sehen wollen am nächsten Morgen; weil sie sich nicht die Nächte um die Ohren schlagen wollen (oder Werbe-Pausen überbrücken). Es wäre dann sehr hilftreich, wenn Eure Baseball-Übertragungen nicht nur auf 3 Stunden angesetzt wären und danach das Relive schnöde abbricht …

Für die Pacers läuft es desaströs

Blick über den Teich, NBA

 

Gut eine Woche spielen die Teams jetzt und haben  4 oder 5 Partien absolviert. Noch viel zu früh für eine teifschürfende Analyse, aber zumindest ein paar Trends vermag ich auszumachen.

 

Pacers schon im Tank-Modus?

 

Im Gegensatz zu vielen Experten habe ich den Indiana Pacers eine vernünftige Saison (samt Play-off-Aussichten) zugetraut trotz des Ausfalls von Tyrese Halburton und des Weggangs von Myles Turner. Doch ein unglaubliches Verletzungspech zum Sgtart lässt meinen Optimismus dahinschwinden. Von der vermeintlichen Starting Five fehlten zuletzt: Andrew Nembhard, Obi Toppin, Bennedict Mathurin (und TJ McConnell). Einzig Pascal Siakam und Aaron Nesmith waren zuletzt dabei, viel zu wenig. Die Folge: als einziges Team neben den indiskutablen Brooklyn Nets und New Orleans Pelicans noch sieglos.

 

Die Kings: gute Spieler, kein Team und erst recht kein Ergebnis-Team

 

„Meine“ Mannschaft: Aber eigentlich bin ich jetzt schon so weit, dass ich die Saison abschreibe. Ich sehe durchaus gute Spieler (Sabonis, Schröder, LaVine, die zum Teil auch richtig schönes Basketball zeigen. Aber leider null Winning mentality, die Puzzleteile passen nicht zusammen. dem Gegner reichen ein paar gute Minuten, um die Kings völlig auseinanderzunehmen.
1:4 lautet die Bilanz: In jeder dieser Partien hatten sie sehr gute Phasen, sogar beim Titelträger Oklahoma City Thunder. Doch am Ende fehlte auch hier die Konzentration, das Dagegenhaltenwollen, aber schlicht und ergreifend auch defensive Qualität. Wahrscheinlich werden die Kings ein paar höchst erstaunliche Siege landen, aber sehr viel mehr (weniger erstaunliche) Niederlagen. Ich kann nur noch positiv überrascht werden.

 

Die Thunder-„Pferde“: 

 

Sprich: nur so hoch springen, wie es sein muss. ein gefährliches Unterfangen, denn schon zweimal musste der Titelverteidiger in die Overtime, und sogar gegen die Kings lag man noch bis ins vierte Viertel zurück. Und doch: eine makellose 5:0-Bilanz auch ohne Co-Star Jayden Williams und zuletzt Chet Holmgren, dafür mit einem alles überragenden Shai Gilgeous-Alexander.

 

Bulls – top im Osten

 

Noch ist es viel zu früh, an die glorreichen 90er mit Jordan und Pippen und Kukoc und Rodman zu erinnern, aber ich sehe ein durchaus wettbewerbsfähiges Team, gerade im schwachen Osten. 4 Siege (0 Niederlage) stehen erst mal in der Bilanz immerhin auch gegen höher eingeschätzte Teams wie die  Magic,  Pistons und  Hawks. Was das Wert ist, wissen wir nächste Woche angesichts der kommenden Aufgaben zweimal Knicks, 76ers, Bucks und Cavaliers. Extrem gut gefällt mir Josh Giddey (ders allen Kritikern zeigen will) und Matas Burzelis (top-talentiert) sowie der unverwüstliche Nikola Vucevic.

 

Wemby-Zirkus on Stage

 

Die San Antonio Spurs waren das dark horse. Extrem jung, extrem talentiert. Und bisher sehr erfolgreich (5:0). Dank des Außerirdischen Victor Wembanyama, der aufregende Zahlen auflegt (31 Punkte, 12,8 Rebounds, 4,8! Blocks). Alles natürlich noch auf kleiner Grundlage basierend. Doch die Spurs sind eben nicht nur Wemby. Im Team sind auch auregende Spieler wie Stephon Castle, Darius Vassell und Rookie Dylan Harper. Wohin das führt bleibt abzuwarten.

 

Und sonst

 

  • Überragender Markkanen: auch dank des Finnen stehen die Utah Jazz it einer 2:2-Bilanz da (die beiden Niederlagen waren zudem extrem knapp und unglücklich). Markkanens Meisterstück. Gegen die Suns legte er gleich 51 Punkte auf.
  • Wagner-Spiele: Solide, würde ich sagen, noch keine Festspiele. Mal fällt der Dreier besser, mal gar nicht. Ob man sich drauf verlassen kann? Insgesamt sind die Orlando Magic etwas harzig gestartet.
  • Triple Jokic: 4 Spiele, viermal ein Triple Double (zweistellige Werte in 3 Kategorien). Im Schnitt sind das dann nach 4 Partien. 20,3 Punkte, 14,4 Rebounds, 11,3 Assists, dazu kommen 2 Blocks/Spiel. Schöne Momentaufnahme und wahrscheinlich nicht nur die.

 

Der NBA-Cup

 

Ab heute geht es in ausgesuchten Partien um eine zweite Trophäe, die dann im Dezember in Las Vegas überreicht wird. Der Modus ist der gleiche geblieben, das heißt. Insgesamt 6 Gruppen à 5 Teams (je drei pro Conference). Die Gruppensieger steigen ins Viertelfinale auf und auch der „beste“ Gruppenzweite jeder Conference. Da könnte durchasu das Korbverhältnis entscheiden, ansonsten völlig irrelevant.
An 8 Spieltagen (die kommenden 5 Freitage, zweimal Dienstag und einmal Mitwoch) gibt es die direkten Duelle (mit einem besonderen Parkettboden, von ausgesuchter Hässlichkeit, wenn ihr mich fragt. Am 9/10. Dezember die Viertelfinale (je 1. vs 4. und 2. vs 3.) und das Final Foul in Las Vegas mit den Halbfinaeli (13. Dezember und Finale (16. Dezember). Alle Partien bis auf das Finale zählen auch für die reghuläre NBA-Saison.

Folgende Gruppen wurden nach (vermeintlicher) Stärke ermittelt aufgrund der letztjährigen Saison.

 

East, Gruppe A

Cavaliers
Pacers
Hawks
Raptors
Wizards

 

Gruppe B

Celtics
Pistons
Magic
Nets
76ers

 

Gruppe C

Knicks
Bucks
Bulls
Heat
Hornets

Gruppe B scheint sehr prickelnd, weil die als schwach eingestuften Sixers sehr gut in die Saison gekommen sind

 

WEST, Gruppe A

Thunder
Wolves
Kings
Suns
Jazz

 

Gruppe B

Lakers
Clippers
Grizzlies
Mavs
Pelicans

 

Gruppe C

Nuggets
Rockets
Warriors
TrailBlazers
Spurs

Gruppe C scheint die „Hammergruppe zu sein“, während ich jetzt schon rein nach Gefühl dem 2. der Gruppe A (Thunder/Wolves) sehr gute Chancen einräume angesichts der 3 anderen Kontrahenten. Gott sei Dank gibts auch in der NBA Überraschungen

 

Ganz kurzzeitig ein VIP beim Basketball

Der Anruf kam am Dienstagnachmittag von meinem sehr guten Freund F. Ob ich nicht Lust hätte, am Abend mit in den SAP Garden zu gehen zum Euroleague-Spiel FC Bayern gegen Real Madrid. F. , selbst fanatischer Basketball-Fan, weiß um meine Zuneigung für diesen Sport. Wir haben schon sehr oft drüber geredet.
„Ja, sehr kurzfristig“, entschuldigte F. sich, aber ich war schon vorgewarnt, dass ich damit rechnen müsse, eher dürfe. „Ich weiß selbst erst am Spieltag Bescheid.“  Das Spiel begann um 20 Uhr, „aber wir sollten schon um 18:15 Uhr da sein“, beschied F. Warum? „Vorher essen, in der Pause essen, nachher essen.“

Klang gut, war auch gut. Nachdem wir unsere Mäntel an einer Garderobe abgegeben hatten (ich zum ersten Mal, soweit erinnerlich, bei einem Sportereignis), fanden wir nach einiger Fragerei das richtige VIP-Stockwerk (von Dreien) und den richtigen Tisch. Auf dem schon eine Flasche Rotwein stand und eine Wasserflasche. Ein herbeigeeilter Kellner nahm aber gerne die Bestellung nnach alkoholfreiem Bier auf, der Brauerei-Sponsor machts möglich. Das Büffet richtete sich nach dem Gegner, also Tapas, ein spanischer Salat und auch ein wirklich guter Hauptgang. Viel Basketball-Prominenz (daran zu sehen, dass sogar mein 1,95-Meter große Freund eher einer der Kleinen war …

Dann auf die Hallen-Plätze. Ganz vorn, 1. Reihe (nein nicht wirkoich 1. Reihe, die ist den VIP-VIP-Vips vorbehalten und bekommt eine Sondezählung). Aber so exquisit habe ich noch nie gesessen beim Sport. Was ein normales Basketballspiel plötzlich zum Ereignis werden lässt. Die großen Kerls wirken in natura noch größer und athletischer: Den Vogel in dieser Hinsicht schoss ein 2,20 Meter Real-Riese ab („von einem Deutschen in der kapverdischen Heimat entdeckt“, wusste F.). Der Riesenkerl hatte ein sehr feines Händchen, allerdings ging ihm wie der gesamten Real-Mannschaft in der 2. Halbzeit die Luft aus. Was kümmerliche 27 Punkte belegen (nach deren 57 im 1. Durchgang). So schaffte die als Außenseiter gehandelten Münchner einen wichtigen Sieg, den 3. in 7 Partien. Allerdings stehen allein in der Euroleague 38 Spiele auf dem Programm, bevor es im April mit den Play-offs erst so richtig losgeht.
Die Halle war ausverkauft, auch weil angesichts der extrem vielen Heimspiele es auch Karten zum Sonderpreis von 20 Euro gab. Ein Einheizer machte Stimmung, in jeder Spielpause ohrenbetäubende Musik. Nicht wirklich mein Fall (um es sehr vorsichtig zu formulieren …), aber hinnehmbar. Stark verbessert waren die Mädchen aus einer Tanzgruppe (die hatten mich noch im vergangenen Jahr wenig beeindruckt.

Fazit (nach der Suppe zum Ausklang): Live-Basketball mit dem eher kleinen Spielfeld ist für mich und meine eher schlechten Augen ideal, da kann sogar ich die Spieler erkennen, groß genug sind sie ja ….
Ach ja: Ich persönlich ließ übrigens das Pausen-Essen aus, nicht so ein Großteil der VIPs, denn dieser Teil der Tribüne war zu Beginn des 3. Viertels praktisch völlig verwaist.

Lieber F. Vielen Dank für die Einladung. Gerne wieder und gerne auch wieder kurzfristig!

Das wird die NBA 2025/26, meine Abschlusstabellen

Anmerkung: Ich ignoriere die ersten Spiele. Zum zweiten gehe ich jetzt auch nicht auf den Wettskandal ein, der die Liga erschüttert: inwieweit, lässt sich noch nicht abschätzen, aber der Chefcoach der Blazers, Cauncey Billups scheint involviert und ist erst mal suspendiert.
Die folgenden Tabellen sind nach besten Wissen und Gewissen zusammengestellt, aber ich übernehme keinerlei Verantwortung für Wetteinsätze, die darauf basieren. Eine hübsche Spielerei und gerne auf Wiedervorlage im April VOR den Play-offs (Play-Ins). Ich bin selbst gespannt wie ein Flitzebogen.
Hier gilt natürlich noch mehr: Verletzungen bringen alles völlig (und zwar völlig!!) durcheinander.

An die aaas-Community, die hier mitliest. Könnt ihr ausnahmsweise Eure Vorstellungen hier zum Ausdruck bringen trotz Eures eigenartigen Schwurs, das möglichst zu unterlassen?

 

WESTERN CONFERENCE

 

  1. Oklahoma City Thunder
    Ich sehe nicht, wer den Titelverteidiger stoppen soll. Das vergleichsweise junge Team wird sich noch verbessern und Shai ist der Ausnahmespieler, der den Unterschied macht
  2. Denver Nuggets
    der Kader wurde sinnvoll ergänzt, so dass die Stars Pausen erhalten können. Und dann gibts halt noch den irrsinnig guten Nikola Jokic
  3. Houston Rockets
    Voraussetzung, dass sich Kevin Durant integriert, dann verbessert er das starke Team eindeutig. Der Ausfall von Spielmacher Fred van Vleet schmerzt: wie sehr er sich tatsächlich auswirkt, werden wir sehen
  4. Minnesota Timberwolves
    Anthony Edwards ist zurzeit der beste US-Profi in der Liga (Tatum und Halibuton fallen ja aus). Ein sehr homogenes Team, das auch den Weggang von Nickell Alexander-Walker auffangen wird.
  5. Los Angeles Clippers
    Das „bessere“ LA. Und auch das sympathischere trotz Steve Ballmer. Leonard, Harden, Beal, Zubac – zu ganz Hohem berufen?
  6. San Antonio Spurs
    Die Wette basiert auf einen Außerirdischen: Victor Wembanyama kann die Liga zusammenschießen. Dazu Fox und Castle – wer soll sie eigentlich stoppen?
  7. Golden State Warriors
    vielleicht das letzte Hurra des Steph Curry. Trainer-Guru Steve Kerr, weiß, was er tut und wird auch Jimmy Butler noch aufen bringen.
  8. Los Angeles Lakers
    Doncic wirkt tatsächlich austrainiert wie nie. Und LeBron James macht Lebron-James-Things. Vielleicht nicht mehr so oft, nicht ganz so spektakulär. Aber der Rest muss mich noch überzeugen …
  9. Dallas Mavericks
    Cooper Flagg, der Glücksfall für die Zukunft. Anthony Davis, die Wette auf die Gegenwart. Ein im Wortsinne „großes“ Team, aber reicht das?
  10. Sacramento Kings
    der Wunsch als Vater des Gedanken, dass es für die Play-Ins reicht. Viel Klasse im Team, da ignoriere ich, dass sie eigentlich nicht zusammenpassen und nicht verteidigen können.
  11. Memphis Grizzlies
    Tolle Spieler wie Morant und Jalen Jackson jr. Und ich als Finnen-Freund drücke Coach Tuomas Iisalo alle Daumen.
  12. New Orleans Pelicans
    die Urgewalt Zion Williamson ist nict zu stoppen. Aber sonst schaut es im Big Easy nicht so freundlich aus.
  13. Portland TrailBlazers
    ich erwarte eine Steigerung, abe für die Play-Ins wirds nicht reichen. Und hier dann eben doch: das noch unabsehbare Chaos um Chauncey Billups muss Spuren hnterlassen und Folgen zeitigen.
  14. Phoenix Suns
    die hab‘ ich immer weiter runtergereicht … Einfach die Saison abhaken und die Sonne von Arizona genießen.
  15. Utah Jazz
    Lauri (Markkanen) allein auf weiter Flur. Ansonsten ersetze ich die Sonne von Arizona durch die Berge von Utah.

 

EASTERN CONFERENCE

 

  1. Cleveland Cavaliers
    Erneut bereit für große Taten. Überall (ein bisschen) besser aufgestellt als die Knicks. Mitchell besser als Brunson, Mobley besser als Towns usf.
  2. New York Knicks
    Beweist mir einfach das Gegenteil, Mr. Brunson und Mr. Towns et all. Nahe dran seid ihr auf jeden Fall. Und der Garden hat natürlich seine Vorteile zur „Rocket-Arena“ (ernsthaft?).
  3. Orlando Magic
    vielleicht ein bisschen Deutschtümelei (Wagners, da Silva), aber wenn Desmond Bane wirklich einschlägt und die Dreier trifft …
  4. Milwaukee Bucks
    Alles Giannis oder was! Kein Zweifel, aber irgendwann stößt auch „Greek Freak“ an seine Grenzen, und das sind die Top 3 …
  5. Atlanta Hawks
    dieser Tipp bereitet mir mit am meisten Bauchweh. es ist die Wette, dass das Nicht-Verteidigen von Trae Young sich nicht ganz so grausam auswirkt. Und die auf einen gesunden Porzingis
  6. Indiana Pacers
    Ich sage: Haliburton und Turner werden nicht so sehr fehlen, wie viele Experten erwarten. Eine Wette auch auf Mathurin.
  7. Detroit Pistons
    der aufhaltsame Aufstieg von Motor City. Ein bisschen Innehalten tut vielleicht auch ganz gut …
  8. Boston Celtics
    immer noch viel Klasse (Brown, White, Green, Black) und außerdem der TD Garden. Voraussetzung ist natürlich, dass die Teamführung das Team auch gewinnen lässt und nicht tanken ansagt.
  9. Philadelphia 76ers
    vom Potenzial (Embiid, George, Maxey) her sowieso. So brutal kann das Verletzungspech nicht noch mal zuschlagen.
  10. Toronto Raptors
    mein Kanada-Bonus. Aber auch ein grundsolides Team, das durchaus positiv überraschen kann.
  11. Miami Heat
    der Trainer-Effekt: Eric Spoelstra hat immer gute Ideen. Wie die, Norman Powell zu holen. Telente sind bei ihm auch gut aufgehoben. Und dann die glücklich machende Sonne von Florida …
  12. Chicago Bulls
    die Stadt machts (nicht): nicht sonnig, sondern windig, deshalb hinter der Heat. In der Bundesliga würde ich urteilen: graues Mittelmaß (passt zum Wind).
  13. Charlotte Hornets
    von den traurigen Drei am Ende noch das beste. Mit dem brillanten LaMelo Ball und den wunderbaren Hornissen-Fans.
  14. Washington Wizards
    frankophil (Sarr, Coulibaly) und (tatsächlich!) vor die Nets gewürfelt.
  15. Brooklyn Nets
    ohne Worte. Noch nicht mal die Würfel fallen für sie …